pereinigte Staaten von Uord- Amerika.
© New - York, 31. Aug. J habe meine Berichte von hier absichtlich etwas länger als gewöhulih zurückgehalten , einmal, weil in der That wenig von politischer oder sonstiger Bedeutung seit meinem leßten Schreiben sich hier ereignete, dann aber auch, weil F gerade jeßt die Wahlen in den verschiedenen Staaten für den näch- | sten Kongreß im Gange waren, und ih abwarten wollte, bis diesel- f ben eine hinreihend entschiedene Wendung genommen hätten, um einen einigermaßen sicheren Schluß auf das definitive Resultat ziehen zu können. Dieselben sind nun so weit vorgeschritten, daß sih die künftige Zusammenseßung des Kongresses mit ziemliher Sicherheit
voraussehen läßt.
Beide große Parteien, Whigs und Locofocos, haben überall alle ihre Kräfte zusammengenommen, um den Triumph für sich zu ge= winnen, aber das Total-Ergebniß wird doch \o ausfallen, wie es sich längst voraussehen ließ und ich zu wiederholten Malen in diesen Blättern \{hon ausgesprochen hatte: die Majorität im Kongresse nämlich wird entschieden auf Seiten der demokratischen Partei si befinden , wenigstens zwei Drittzeile der Mitglieder des Kongresses
B80 werden derselben angehören. Hauptsächlih von den Wahlen in den BR zweifelhaften südlihen und südwestlihen Staaten hing es ab, ob auh im Senate die Waagschale zu Gunsten der demokratischen Par= tei sih neigen werde, Nachdem aber im Staate Tenessee es den Whigs gelungen is, die Oberhand zu behalten, indem sie dort eine Majorität von drei Mitgliedern im Senate dieses Staates erlangten, und eine von sieben im Repräsentantenhause desselben, so darf man A) die Wahl von zwei Senatoren der Vereinigten Staaten aus jjenem E 1! f Staate und zu der whigistishen Meinung gehörend als sicher betrach- \ ten, so daß man, wie die Dinge jeßt stehen, die künftige Stärke der Whigs im Senate auf 28, die der Demokraten darin aber auf 24 berechnet. Da demnah im Senate die Whigs, im Kongresse aber, der nah dem neuen Geseße über die Zahl der Repräsentanten, die h A5 von jedem Staate zu stellen sind, aus 223 Mitgliedern bestehen wird, H die Demokraten in der Mehrheit sind, so wird, wie sich aus diesem j oppositionellen Charakter der beiden sich so gegenüberstehenden legis= B lativen Versammlungen leiht voraussehen läßt, die nächste Session M des Kongresses wenig fruchtreiche Folgen bringen können, da der | Senat nur allzu sehr seiner Neigung folgen und von der geseßlich ihm zustehenden Befugniß Gebrauh machen wird, nämlich den de- mokratischen Bestrebungen des Kongresses möglichst entgegen zu wirken, und die Aufrechthaltung der whigistischen Grundsäße in der Staats= Verwaltung, so weit dies eben noch angehen kann, zu wahren, Der Kongreß aber wird seinerseits um \o entschiedener seine Ansichten gegen die des Senats durchzuseßen suchen, je mehr er vom Senate Widerstand findet, und die natürlihe Folge davon wird sein, daß bei diesen sih {rof gegenüberstehenden Meinungen und Tendenzen viel gesprochen, viel debattirt und deklamirt werden wird, während dieses Aneingnderreiben der beiden entgegengeseßten Prinzipe nur selten zu einem Einklange führen wird. So manche wichtige Frage, so manches dringende Bedürfniß, so viele kapitale Juteressen des Landes werden ¿ unter solchen Verhältnissen auch ferner noh auf die gehoffte Be= h friedigung warten missen. Ï Dazu kommt noch die eigenthümliche Stellung des Präsidenten, der auf keine der beiden Parteien \sich stüßen kann, da sein Bruch
mit den Whigs entschieden is, und die offenbar von ihm auf alle Weise gesuchte Wiederaus\söhnung mit den Demokraten noch immer nicht zu Stande gekommen is und die Aussichten auf Verwirklichung ; derselben zur Stunde fast gänzlich verschwunden sind. Daß dessenun= Wi geachtet Herr Tyler bei der nächsten Präsidentenwahl wieder ernstlich i als Kandidat auftreten wird, wird die im Monat Mai des kom- ' menden Jahres abzuhaltende demokratishe National-Versammlung zu Baltimore zeigen. Seine Anhänger machen zwar weniger Lärm von ihren Bestrebungen als die der anderen entschieden demokratischen oder whigistishen Kandidaten, ohne es jedoch an Thätigkeit fehlen zu lassen. Sie suchen die Schwankenden der beiden Parteien, denen gerade cin so in der Mitte zwischen diesen und eben deshalb mehr oder minder über ihnen stehender Präsident vorzugsweise genehm ist, für das Interesse des Herrn Tyler zu gewinnen, und wenn ihnen dies gelingt, so läßt sich noch keinesweges voraussehen, ob er nicht am Ende doch noch die Oberhand über die anderen Mitbewerber gewinnt. Denn namentlich unter den Demokraten herrs{ht Uneinigkeit und zwar aus sehr ernsten Motiven, welche die Annahme einer Ver= einigung derselben für Van Buren oder für Calhoun nur {wer zu-= lassen. Eben \o wenig is aber zu glauben, daß die eine oder die andere Fraction der Demokraten lieber dem Kandidaten der Whigs ihre Stimmen geben werden, von dem sie fast gar nichts für ihre Grundsäße zu hoffen haben, als einem Manne wie Tyler, dem sie wenigstens gewisse Bedingungen zu ihren Gunsten auferlegen können, wenn sie ihm ihre Stimmen geben.
Dieser Tage hatte sih auch hier, wie in anderen Städten der Union, das Gerücht vom Tode des ehemaligen Präsidenten Generals j Jackson verbreitet, und man hatte sogar schon die einzelnen Umstände erzählt, wie sein Tod so unerwartet plöblich, ohne daß man von einer Erkrankung desselben etwas gehört hätte, erfolgt wäre. Man hat aber nun die Gewißheit, daß alle jene Gerüchte jeder Begrün=- dung gänzlich entbehrten. Die Nachricht hat selbst unter feinen Þ0= litischen Gegnern, die jedenfalls die vielfahen Verdienste, die sih der ehrenwerthe, im Dienste seines Vaterlandes ergraute General auf dem Schlachtfelde gegen die äußeren Feinde, wie als Staatsmann um sein Vaterland erworben hat, nicht verkennen, allgemeine Befrie= digung erregt.
Der Präsident Herr Tyler hat von der ihm während der Zeit, wo der Senat nicht versammelt is, geseßlich zustehenden Befugniß Gebrauch gemacht , und eine große Anzahl erledigter Staats-Aemter von grö-= ßerer oder geringerer Bedeutung mit größtentheils unstreitig tüchtigen Männern beseßt, welche Ernennungen jedoch ers noch der Bestätigung
des Senats unterliegen, der in dieser Beziehung entscheidende Stimme hat. Der Präsident kann wohl in Abwesenheit des Senates aus eigener Machtvollkommenheit die Wahl eines neuen Beamten für eine erledigte Stelle vornehmen, aber dieser tritt seine Stelle gewisserma-
en auf eigene Wagniß und Gefahr hin an, da er sich gefallen lassen
muß, dieselbe, wenn nachher der Senat seine Zustimmung und Ge- nehmigung versagt, wieder aufgeben zu müssen, ohne daß ihm ein Rekurs-Recht gegen irgend wen auch Lt ;
L q B , gegen den Präsidenten nicht,
S Pie bereit aur s Het Cussing und Preoffitt, von denen
r XAeije n Shi i Ä
sandtschaftposten, der lehtere uf ver Fahrt nat Rio. Janeiro be- griffen is, um dort die Stelle eines Ministers der Vereint ten Staa= ten anzutreten, sind in gleihem Falle, da der Sengt die h, 4 wiesenen Gehalte niht förmlich genehmig!: hat. Eig liche Regel ist in dieser Beziehung so streng, daß wena die Senatitiaa “ ihrer Ernennung und der ihnen angewiesenen Gehali? von Sill: des Senats nicht gegeben würde, ihre sämmtlichen Akte selb| dann als ungültig betrahtet würden, wenn man sie nicht zurücberiefe, Die nächste Session wird ohne Zweifel einem großen Theile ihrer Dauer nah theils mit Prüfung der vom Präsidenten vorgenommenen Er= nennungen, theils mit neuen, deren no viele vorzunehmen sind und zu denen täglich noch weitere Erledigungen von Aemtern hinzukom- men, ausgefüllt sein, Die eigentlichen Staats - Angelegenheiten , die
542 Landes- Interessen im Großen werden erst dann zur ernstlichen Ver- handlung kommen, wenn einmal die verschiedenen Parteien ihre Kan-
didaten für die Präsidentenwahl festgestellt haben werden: denn diese ist der Punkt, um den si{ch im Grunde Alles dreht.
Be. 1-0 # T
Den 23. September 1843.
Börse.
it die Zahl der Arbeiter an der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn in unserer Nähe auf beinahe Zweitausend gestiegen , diese Arbeiter sind vorerst mit den Erdarbeiten auf unserem Glogauer Haage und von da ab auf der Bahnlinie bis an den Chaussee = Uebergang zwi- hen Beckern und Kuniß beschäftigt. Vor dem Glogauer Thor ohn- weit der Promenade an der Stelle des städtishen Bauhofs erhebt sich schnell das zur Expedition bestimmte Gebäude des Bahnhofs, vor demselben is ein Damm aufgeschüttet, der die weitere Richtung der westlihen Bahnlinie über Sophienthaler Terrain anzudeuten scheint. vom alten katholischen Kirhhofe wird der Bahnhof mit seinen Neben- gebäuden sih anschließen und längs des Haags der Kaßbach zu eine Häuserlinie bilden. 1 Katbachbrücke aus hinter der Karthause, dem neuen Kirchhofe, beide rechts lassend, über die Felder, am nördlich-leßten Hause von Groß= Beckern vorbei über die Chaussee, dann über die Weidelache und zwischen zwei Bergen hindurch nach Kuniß, Dorf uud See links lassend. Von Liegniß bis zur Parchwiber Chaussee sind, mit Jnbegriff der Brücke über die Leisebach, 11 Brücken und Durchlässe nothwendig. Die weitere Unie der Bahn führt von Kuniß aus über die Feld- marken von Jäschkendorf, Dahme, Maserwiß nah Maltsh und von hier aus an Kamöse, Stephansdorf, Nippern u. st. w. hin nach Breslau. bis Breslau wird sona in Form eines unregelmäßigen Dreiecks aus einer Länge von über 9 Meilen bestehen.
Aus der Provinz Starkenburg, 18. Sept. war es zweifelhaft, ob die gewählte Richtung der Main-Neckar-Eisen- bahn von Eberstadt durch die Bickenbaher Tanne würde beibehalten, oder die später vorgeschlagene, oberhalb Eberstadt und dieses Waldes, an den Dörfern Malchen, Seeheim, Jugenheim und Alsbach vorbei, würde vorgezogen werden. man vernimmt, nun dadurh höchsten Orts gelöst worden sein, daß die anfängliche Richtung in der Thalebene durch den Bikenbacher Wald beibehalten und dieselbe somit als die definitive bestätigt wor= den ist.
M _—— Fonds. |& Pr. Cour. Actien. |& Pr. Cour. x # Brief. | Gela. Brief. | Geld. |Gem, Î L I Ra L Eisenbahnen. S 0 C Pa D: AeE T Pr. Engl. Ob1. 30. | R do. do. Prior.0bl. 4 | — | 103% Liegnit, 17. Sept. (Stadtbl.) Seit vier Wochen bis jeßt | PrümSch.d.Seeb.|—| 90; | — Mgd. Lpz. Eisenb.—| — | — E 4 E do. do. Prior. Obl. 4| — | 103% Mare 0e, S | ir, Ank. Kizonb.|—| 1405 | 1394 Schbuldverscbr.35| 1027 | Ik! e R ° 1: TAGE gi L 02 Ido. do. Prior. Obl. 4| — | 103% Berl. Stadt-Obl. (35| 103% | 102% L. Arzte | E Bts j Düss.Elb. Eisenb. 5| §80 | — Danz. do. in Th.—| 48 I que D E BIEA O4 i Westpr. Pfandbr. 3Z| 1027 102 v us E L T J 21 27 Rhein. Eisenb. | 5 74% | — Grossb. Pos. do. 4 | 1063 anme E | 4 |g1| 1 [do. do. Prior. Obl. 4 96 — do. do. |35| 101% 101 / M getr É9z1 gi! 4 [Brl. Frankf. Eisb.| 5 | 1263 125 Ostpr. Pfandbr. 351 — | 103% L | S X ou! | Sé do. do. Prior. Obl. | 4 104% | 1047 Pomm. do. 35| TOO | 1025 7 S | s Ae M L of! q | Ob.-Schles. Eisb.| 4 | 1123 — A Geb Kur- u. Neum. do. 35 10: ” - [Brl.-Stet.E. Lt.A 117% | 1163 An vorer u a , , Z , is i: 3L| 6 \ S) es S «M 14 A | orerwähntes Gebäude mit Benußung eines Theiles | Seblesische do z 102 Ao do: do B 117% | TIGY | Gold al marco. |— — — ¡Magdeb. - Halber- R: d oe Friedricbhsd’or. |— 1377| 135 städter Eisenb.| 4 | 1163 E Die Bahnlinie geht von der neu zu erbauenden | Aod.Gldm.àäsTh. — 127 | 113 [Bresl- Schweidn.- Discouto. —— S | 4 Freibg. Eiseub.!' 4 p a | Pr. Cours, WwW ec h s e L 2 C ors | Thlr. zu 30 Sgr. | Brief. | Geld. I B 250 FI. Kurz —— 141‘ O i S S Ur T T E 250 FI. 2 Mt. — 14021 s N x k: DIAIDUEE aao 4e 000400000005 300 Mk. Kurz —_ l 19: Wangten, Groß - Läßwib, Koibß, Gee 300 Mk. | 2 Mt. 1497 149 f TODOON «Se aeb ads e bpt ooo 0e as Ï LSt, 3 Mt. 6 29% | 625! Die Bahnlinie von Liegniß | Paris .............---- H 300 Fr. | 2 Mt. 805 f Wien in 20 XKr. .. ooo. 00.0 150 FI. 2 Mt. 1047 — Augsburg chch «ce ooooo ce e o o e eere 150 FI. 2 Mt. -——— 102! Bredlótt «c oav oto C0 CERLAS 100 Tblr. | 2 Mt. 9954 j wig , G Tag 99? Seither Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss.. 100 Thlr. Z ay | 992 adi Frankfurt a. M. WZ.....-oee oe 100 FI. 2 Mt, E O0 24 Petersburg chch+««o..eco c co o c c oe o eo 100 S8RBb1.| 3 Woch. | O 1 107% Angekommene Fremde. Dieser niht unwichtige Zweifel soll, wie | Stadt London. Herrschaftsbesißzer Graf Manteufel aus Mitau, Prediger Besser, nebst Gemahlin, aus Küstniß bei Weißenfels. Vym-
Handels- und Börsen -Uachrichten.
Stettin, 22. Sept. (B. N. d. O.) Getraide. Die Stille im Han- del desselben hat auch in dieser Woche angehalten. Namentlich war dies mit Weizen der Fall, der ohne allen nennenswerthen Umgang und so gut als nominell geblieben is, Die Jnhaber der noch vorhandenen germgen Läger vorigjähriger Waare bleiben übrigens ziemlich fest und wenig geneigt, in den Preisen nachzugeben, Für 129—130pf. gelben s{chles. wird noch im- mer 52 a 53 Nihlr. gefordert, weißen do. 53 a 54 Nthlr, 128 — 129ps. bunten poln. 50 a 51 Rthlr. Am Landmarkte erhält sich der Preis sür neue Waare hiesiger Gegend noch auf 42 a 46 Rthlr. Von Roggen in loco sind in dieser Woche bei einzelnen kleinen Partieen ca. 70 Wspl. im Gewicht von 82 —83 Pfd, pr. Schfl, an Konsumenten abgegangen. Im Allgemeinen bleibt die Frage dafür sehr schwach, zum Export ganz fehlend. Auf Lieferung i} dagegen wieder einiges darin gemacht und pr, Sept. /Ofkt, 36% a 2? Rihlr. bezahlt, über 36 Rthlr. aber augenblicklich nicht zu machen, pr. Früh;ahr 33 Rihlr. bezahlt und dazu noh anzukommen. Von Gerste ist in 102— 103pf. (72—73pf. pr. Schfl.) neuer Oderbruchwaare wieder einiges zur Verschiffung nah Norwegen zu 23 Rthlr. genommen worden, wozut große Partieen sich indeß nicht anbringen lassen, Neue vorpomm. ist noch auf 28 Rthlr. gehalten, was zu hoch gefunden wird. Hafer bleibt sehr gedrückt und is nur zu neuerdings billigeren Preisen anzubringen, Pomm. von über 50 Pfd. in loco soll schon zu 16 Nthlr, begeben sein. Auf Lieferung im Frühjahr ist für magazinmäßigen Oderbruch und anderen nicht pommerschen größtentheils noch 16 Rthlr. gefordert, doch soll derglei- hen schon zu 15 Rthlr. gekauft worden scin. Erbsen in alter Waare ganz ungeachtet. Neue kleine sind am Landmarkt und auf Lieferung aus Produzenten Händen zu 34 Rthlr, käuflich. Große halten sih noch auf 37 a 38 Nthlr. :
Samen. Von gutem Winter-Rapps und Rübsen in loco is von auswärtigen Oelmüllern in den leßten Tagen einiges zu 69 a 70 Rihlr. gekauft worden, welche Preise aber heute nicht mehr zu machen sein wür- den, Kleesamen, weiß mittel ist 145 a 15 Rthlr. bezahlt; rother ohne Nachfrage.
Spiritus aus erster Hand zur Stelle 24—244 %. Die Zufuhr ist schwach, doch eben so die Frage, da Käufer, in Erwartung noch billigerer Preise, zurückhaltend bleiben. Auf successive Lieferung von Novbr. bis Mai k. J. is zu 25% kontrahirt worden.
Fettwaaren. Rüböl hat scit Montag zwar mehrfachen neuen Um- gang gehabt, is aber augenblicklich wieder stiller. Bezahlt is zuleßt in loco und pr. Sept.—Okt. 105 Rthlr., zu 105 Rthlr, ferner zu haben, pr. Oft. bis Nov. zu 10% Rthlr., Nov. -—— Dezbr. zu 11 Rthlr. erlassen, pr. März bis April 11 Rthlr. bezahlt und ferner gefordert. Leinöl 11 Nthlr. be- zahlt und darauf noch gehalten, Dotteról niht am Markt. Palmöl ist bei Partieen zu 117 Rthlr, in einzelnen Fällen erlassen. Baumöl auf No tirungen gehalten. Für Südseethran hat sich, in Folge der leßten Be:ichte aus Amerika, einige Frage eingestellt und haben Jnhaber ihre Forderungen auf 95 Rthlr. erhöht. Andere Gattungen Thran unverändert, .
Metalle. Auf Grund der Berichte aus England hat hier in schott, Roheisen ein ansehnlicher Umsaß zu erhöhten Preisen stattgefunden. Ein Posten von 16,000 Ctr, Nr. 2 ist zu 1 Rtilr. 25 Sgr. begeben und würde für Nr. 1 willig 4 Rthlr, 5 Sgr. jeßt zu machen sein. Zink 7 Nthlr. gefordert.
Magdeburg, 21. Sept. Höchster und niedrigster Getraide - Markt- preis pro Wispel,
Weizen: 48 — 42 Rihlr, Gerste: 26 — 25 Rthlr. Roggen: 37 80 Hafer: 165 —13 »
H.) Getraide- Preise. Weizen, rother 100. 130 Rthlr., weißer 100.130 Rthlr., schles. gelber
Hamburg, 21, Sept. (B. poln. 103. 131 Nthlr,, anh. und Magd. 106,128 Rthlr., märk. u. braunschw. 116 . 128 Rthlr., weißer 110. 130 Rthlr., mecklenb. u, pomm, 98. 138 Rthlr., holstein. 96. 125 Rthlr., niederelb. r. u. b. 105. 122 Rthlr. Roggen, ruf. getr. 78. 84 Rthlr., danz., elb, u. kön. 78.88 Rthlr., märk. meckl., pomm. 80. 89 Nthlr. Gerste, mecklenb. u. holst. 47.56 Rthlr., anh. u. magd. 63.66 Rthlr. Malz 57.60 Rthlr. Hafer, meckl. u. holt. 45 . 60 Rthlr., niederelb. w. 38.52 Rihlr, , eider u. husumer 32,47 Rthlr. Erbsen 68, 80 Rihlr, Rappsaamen 125. 145 Rthlr.
Paris, 18. Sept. An der Börse zeigte sih heute wieder mehr Fe- stigkeit; die Renten eröffneten zu 81.85 und 121.10 und {lossen zu 82 und 121,25 in Folge einiger ziemlich bedeutender Ankäufe,
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 19. Sept. Niederl. wirkl. Sch, 53, 5% do. 1003. Kauz-Bill. —. 5% Span. 175. 3% do. 267. Pass. —. Ausg. Zinsl. —. Preuss. Präm. Sch. —. Pol. Oesterer. 1093. 4% Russ. Hope 90 Fz.
Antwerpen, 18. Sept. Zinsl. —. Neue Anl, 174. :
Uamburg, 21. Sept. Bauk - Actien 1675. Bngl. Russ. 1125.
Paris, 18. Sept. 5% Rente fin cour. 121.25. 3% Reute fin cour. 82, 5% Neap]. au compt. 107. 85. 5% Span. Rente 274. Pass. 4X.
Wien, 18. Aug. 5% Met. 1105. 4% 1005. 3% 765. Actien 1646. Anl. de 1834 1464. de 1839 115,
Bank-
nasiast Lindrum aus Stralsund, Kaufmann Sahlfeldt aus Soldin. gen. Gutsbesißer von Oppen-Schilden, neb
stadt. K
_
Prenzlau.
önig von Portu tergutsbesiger von 2 tin, Großer aus Bre
senhagen bei Schievelbein. Pr.
Töchtern, aus Halle. ) gierungs - Assessor Freiherr von Vincke
Calix aus Köni
Generalstabes, aus St. Petersburg, ; Appellations-Rath von Hevlmann aus W
Hotel de Saxe.
Mad, Borovski aus Danzig. Buchl
lin, aus
Breslau.
gsberg.
No cho w aus Golzow.
Particulier von O
Particul
O
ier
Nentière Mvlíus aus Halle a. d, S, Eggers aus Göttin- |st Tochter, aus Yalbexr-
gal. Baay, Nentmeister und Forstrath , und Rit Kaufleute Fraise aus Stet ¿lau, Röstell aus Wolgast und Buhler aus Dobert, Rittergutsbesißer und Kreis - Deputirter aus Gro Egger und Rentière von Plôt, nebs berniß aus Eilenburg. aus Magdeburg. von Czarn ewsk, Kaiserl. russ. Capitain des Titulair-Rath Walter aus Mitau, arschau.
Re (Hutsbesißer
Landräthin von Gerhardt, nebst Sohn, aus Koniß,
Mielke aus Stolp und Seebohm aus Hamburg.
Kaiser von Ru
ßland.
Gutsbesißer
ändler Schletter, nebst Gemah- Kaufleute Jahn, nebst Gemahlin, aus Posen,
Beversdorf aus Greifswald,
von der Lamgen aus Landsberg a. d. W. und Keßler aus Hars
dorf. Mewes,
aus
Student vou Langen-Steinfkeller aus Birkholz. nebs| Gemahlin und Tochter,
Perleberg.
Kaufleute
Meißner aus Dresden, Falk und Marcuse aus Memel, und Bu h-
holz aus Stetti Rother Adler (C aus Frankfurt a.
vain, Major und Steuer-Rath a, D.,
n,
Köln. Hos). Beamter Schü ÿ aus Warschau. aus Brandenburg.
d. O.
Lilienthal aus Petershagen. . Gutsbesißer von Nowosky und Rentier von N o-
Hotel de Pre wosky aus Pofen.
Halle,
Frau Negierungs-Assessor Wehrmann
von Gau IÄnspeïtor
Kaufleute Hemp el aus Erfurt, und Braune aus
Ockonom Adler aus Neustadt-Eberswalde. Priest, Premier-
Lieutenant bei. der Landwehr und Ingenieur, aus Marienwerder.
Dotel be
[CUr op e Gemahlin, Söhnen und Töchtern, aus Limbsee.
Freiherr Hiller von Gärtringen, Kaufmann Frack aus
nebst
Görliß in Schlesien. Particulier Turner aus Kolberg in Pommern, König von Preußen, Kausleute Lieg erti, nebst Tochter, und Przilif,
nebst Marie Potel, aus Prag, Graß aus Buxtehude, Neff, nebs
Gemahlin und Sohn, aus Siegen, und Fechter aus Elberfeld. Steuer-
Rath von Mühlbach aus Wolgast.
Hotel St. Peter aus Schlodien.
sburg.
Graf und Gräfin zu D
D
ohna-Schlodien
British Hotel. Frau Generalin von Bojano wsky, und Fräulein von Bojanowsky aus Adamsdors. : i Frau Generalin von Suchosanet, nebst Fräulein
Hotel du Nord. Tochter, aus St.
Meinhardt's Hotel, Wilhelms-Gestüt zu Neustadt a. d. Dosse.
aus Stockholm.
Petersburg.
Landstallmeister Strubberg aus dem Friedrich Kammerherr Graf Bielke
Hotel de R ussie. Hauptmann vonHedemann, Gutsbesißer, aus Dorste, Kronprinz. Baron von der Osten-Sacken, Gutsbesißer, aus Yb-
henwalde. Hotel de Rome.
Zawisza aus Wilna.
Königliche Schauspiele.
Sonntag, 24. Sept. in 2 Akten, mit Tanz.
Schlegel : Donna
Jn Charlottenburg : nah dem Französischen, von Der Schneider in Lissabon,
C, Blum.
Billets für die Vorstellungen Charlottenburg sind im Billet-Verkaufs-Büreau des Sch im Schloß-Theater
Montag, 25. Sept.
Sonntag, 24. Sept. mährhen in 3 Akte C. Kreuzer. (Dlle.
zu Breslau, jeßt
Jm Schauspielhause : Mujik von Mozart. (Mad. Köster, geborene
Anna, als Gastrolle.)
Koch.
Hierauf :
Graf H. von Bredow aus Potsdam. Gutsbesißzerinnen Gräfin Bzewuska und Frau von
D
Königsstädtisches Theater.
neu
Christane, als Debüt.)
Auf Allerhöchsten Befehl wird die zu Sonntag den e italienishe Oper: Lucia di Lammermoor, erst 2sten, in Potsdam gegeben werden.
(JFtalienishe Opern - Vorstellung.) Zum Lucia di Lammermoor. Vorher: Die
gekündigt gewesen am Dienstag, den
Montag, 25. Sept. erstenmale wieder
holt in dieser
n, von F. Raimund. M Heinemann, früher Mitglied des Stadt-Theate engagirtes Mitglied dieser Blihne: Die e
Der Verschwender.
Saison :
Dienstag, den 26. Sept. Der alte Junggeselle. beiden Brigadiers. Jn Potsdam: Auf Allerhöchsten Befeh Vorstellung.) Lucia di Lammermoor. Verantwortlicher Redacteur Dr. J, W. Zinkeisen,
Gedrudckt in dex De ckershen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei.
l:
on Juan, Oper
Der Militgir=Befehl, Lustspiel in 2 Mtb, ¿ Die Mäntel, oder: Lustspiel in 1 Aft, nah Scribe, von
des Königlichen Schauspiels zu bis zum Tage der Vorstellung, Mittags 1 Uhr, ufdielhcutes zu Berlin und Abends zu Charlottenburg an der Kasse zu haben, Mademoiselle de Belle-Jsle.
Original=Zaube1- Musik vom Kapellmei]ter =Theaterò
(Jtalienische Opern-
Beilage
Fabrikant
24sten an-
Das Abonnement beträgt: 9 Kthlr. für 5 Iahr. 4 Uthlr. - 5 Jahr. 8 Rihlr. - 1 Jahr. allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. 7usertions-Gebühr für den i Zeile
in
Älle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses Blatt an, für Serlin die Expedition der Ällg. Preuss. Zeitung : Friedrichsstrasse Ur. 72.
Raum etner des Allg. Anzeigers 2 Sgr. E A ) m DISsten s 6 x /® x G due , v3 . N 87. Montag den Deo September 1843.
Ina k
Amtlicher Theil. Î - Inland. Münster. Anwesenheit des Ministeis Dr. Eichhorn, — lefeld. Ankunft des Ministers Eichhorn. Deutsche Buudesftaaten. Bayern. Aschaffenburg. Berichtigung einer irrigen berg. Heidenheim, Kriegs-Uebungen, — Ankunft des Königs in Lüneburg. — neuerung der Stände- Versammlung, — ( Koburg. Ankunft des Prinzen August. Hesterreichische Monarchie, Grä.
Bie-r
München. Hof-Nachricht. - Miitheilung. — Wür ttem- Hannover. Hannover, aden. Karlsruhe. ‘Er achsen-Koburg-Gotha.
E) D ck e
Abhaltung des Postulateu-
Landtages. — Reise der Söhne des Erzherzogs Franz Karl. | Fraukreich. Paris. Durchreise des Herrn Aston. — Neue Anregung der Wahl-Reformfrage. — Das Kommunisten-Komplott. — Vermischtes,
Schreiben aus Paris. (Das Kommunisten - Komplottz der Herzog von Nemours zu Macon; der Kongreß der Weinbauerz Olozaga.)
Großbritanien uud Zrland. London, Hofnachricht.
Belgien. Antwerpen. Besuch der Königin von England. — Srei- ben aus Brüssel. (Der Besuch der Königin von England in Gent und Brüssel; Nachträgliches zur neuesten Handels-Statistik.) |
Sypauien. Paris, Telegraphische Depesche aus Spanien. — Madrid. Gerüchte über Verhandlungen mit Frankreich und der Schweiz, — Briefe aus Paris, (Protestation der aufgelösten General-Deputation von Bis- cava. — Náheres über Ameitler®s Einzug in Barcelonaz zur Charafte- ¡ist der Mitglieder der dortigen Juntaz Genaue:e Nachrichten über die Vorfälle in Valenciaz der Aufstand von Catalonien greift weiter um sich z Verschiedenes aus Barcelona.) :
ortugal. Lissabon. Der General Zurbano in Porto verhaftet.
Türkei. Konstantinopel, Ankunft des Hospodars der Walachei, — Vermischtes. -
Eiseubahnen, Ludwigslust, Berlin - Hamburger Bahn.
Hanudels- und Börsen-Nachrichten. Berlin, Getraide-Bericht, —
Danzig, Königsberg, Magdeburg, Breslau und Hamburg. Getraidemarkt, — Pari s, Börse.
Königsstädtisches Theater, (Jtalienische Oper.) — Vorläufige Anzeige über die BVlumen- und Frucht - Ausstellung der Gesellschast der Gartenfreunde
Beilage. Deutsche Bundesftaatem. Württemberg. Stutt- Schreiben aus Süddeutschland, Die
gart, Volks-Schulverein. — Habersche Angelegenheit. — Schweiz. Züri h. Verurtheilung Weit lings, Schw9z., General-Versammlung des Studenten-Vereins,
Fordan's Prozeß,
Amtlicher Theil.
ck0e, Majestät der König haben Allergnädigst geruht : Dem Konsistorial - Rath Michaelis zu Breslau den Rothen Adler-Orden dritter Klasse mit der Schleife zu verleihen.
Jhre Königl. Hoheiten die Prinzen Adalbert und Walde- mar sind nah Lüneburg abgerei|t.
Potsdam, 23. September, Se. Königl. Hoheit der Prinz Karl von Bayern is nah Dresden abgerei]t,
Jhre Königl, Hoheit die verwittwete Frau Großherzogin von Mecklenburg-Schwerin und Höüchstderen Tochter, die Her zogin Luise Hoheit, sind von Ludwigslust auf Schloß Sanssouci eingetroffen.
S
Dem Gelbgießer Karl O pderbeck zu Barmen is} unter dem 20, September 1843 ein Patent guf einen Mechaniômus zur Bewegung der Hämmer einer
doppelten Thürklingel, soweit derselbe nah Modell und Be schreibung als neu und eigenthümlich erkannt worden ist,
auf vier Jahre, von jenem Tage an gerehnet, und für den Umfang der Monarchie ertheilt worden.
Königsstädtisches Theater.
Sten (e Wer: Donetti S Lucia di Es trifft sich häufig, daß berühmte Dichter ihre mißlungensten Arbeiten für ihre besten halten, Berühmte Sänger pflegen noch ‘öfter in dieser Selbsttäuschung befangen zu sein. Unsere Jtaliener lieferten den Beleg dazu, als sie bei der Direction des Königsstädtischen Theaters Bellini's „Beatrice di Tenda” zum ersten Debüt in Antrag brachten, wahrscheinlich in der Vorausschung, durch diese Oper und die ihnen in derselben zugewie- senen Partieen auf das berliner Publikum sofort einen bleibend günstigen Eindruck machen zu können. Die Berechnung lieferte, wie wir berichteten das gehoffte Resultat nicht: denn da die Musik, wie allenthalben, fo aucl hier, wenig ansprach, so fanden sich ebenfalls die Sänger, namentlich die erste Sängerin, in einer gedrückten Lage, letztere um so mehr, als die junge Welt ein von Liebe und Leidenschaft durchglühtes Mädchen, nicht aber ein tugendhaftes, scine Unschuld im Sinne einer Jtha von Toggenburg Gri- selda und Genovefa vertheidigendes Weib repräsentirt sehen ‘wollte Mit der zweiten Debüt - Oper am 23. September+ Donizetti?s „Lucia di Lammermoor”, einer Lieblings - Oper des das Theater în der Königsstadt regelmäßig besuchenden Publikums, gestaltete sich schon zwischen leßterem uud dem Perfonale eine innige Annäherung und Verständigung, der Beifall war stürmisch, die erste Sängerin wurde viermal, der erste Tenorist dreimal gerufen, und dem Primo Basso widerfuhr diese Ehre zweimal. Das Schau- spiel „Parteienwuth“ wäre somit aus dem Nepertoire des Königsstädtischen Parterre’s gestrichen, und man wird sich gewiß den Donizettischen Glulwein in Zukunft munden lassen, ohne sich den Trunk durch Bei- mischung der Myrrhen des Nachgrolls selbst zu verbittern ünsere Di- lettanti ließen heut \hon einen Anflug von Fanatismo für die neue Pri i Donna durchschimmern, und die Ausbildung eines enthusiastischen Malva- nianismus machte sich bemerkbar. Hätte man mit „Lucia? in Anfang gemacht, so wäre jeßt {hon Nichts mehr gut zu machen. : E Seidem Rossini sich selbs zum Schweigen verdammt hat, Bellini \o Echo diesseits
Lammermoor,
frühzeitig heimgegangen is, Mercadante’s Schö i hz ( N Ò öpfungen fein der Alpenwand mehr geben und die Tonwerke der übrigen neu -itglischen
Ab gereist : Der Kaiserl. russische Wirklihe Staatsrath von
Maßlow, nah Wilna.
Michtamtlicher Theil. Inland.
Muúnuster, 20. Sept, (W, M.) Der Kultus-Minister Herr
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den Ge-
=. ; 21 H j G Dr. Eichhorn hat uns zwar am gestrigen Tage wieder verlassenz | |
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allein seine Anwesenheit in unserer Stadt bildet noch stets genstand der allgemeinen Unterhaltung. 10 Uhr stattete der Herr Minister in Begleitung des Herrn Ober= Präsidenten unserem würdigen Bischofe, Kaspar Max, Freiherrn von Droste=Vischering, einen Sibung der Königl. Regierung bei, tags dem Schlosse
Am 18ten d. Morgens
Besuch ab und wohnte sodann einer Plenar- die von 11 bis 3 Uhr Nachmit Nah dem Diner ließen Se. Excellenz sich auf
währte. 1 “Se 1 das Dom - Kapitel und die Herren Pfarrer, das
Medizinal - Kollegium und die Lehrer der Akademie und des Gymnasiums vorstellen, — Den größten Theil des gestrigen Vormittags widmete der Herr Minister in Begleitung des Herrn Ober = Präsidenten der Besichtigung öffentliher Gebäude
und Anstalten: des Rathhauses; der Sammlungen des Kunst= und Alterthums-Vereins ; des Klemens=Hospitals; des großen Armen-= hauses; der Hülflosen-Änstalt ; des Klinikums der medizinisch=cchirur= gischen Lehr-Anstalt; der Lokale der Akademie und des Gymnasiupys; der Paulinishen Bibliothek; des naturwissenschaftlihen und angmi- {hen Museums ; der Domkirche ; des Lehrerinnen-Seminars. FfUcber
alle diese unserer Stadt zur Zierde gereichenden Anstalten wach der
Herr Minister sih gegen die denselben zunächst vorgeseßten“ Beamten
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mit größter Zufriedenheit und Anerkennung aus. tafel nahmen Se. Excellenz bei dem Herrn Bischof von Droste ein und seßten gegen 4 Uhr Abends ihre Reise fort,
ster der geistlichen, Unterrihts- und Medizinal- Angelegenheiten,
nimmt, haben Se. Majestät der König geruht, verstorbenen Michael Hauber den Erzieher des / Religionslehrer der jüngeren Königlichen Prinzessinnen, geistlichen Rath Dr. Georg Reindl,, zum Hoffkapelldirektor und zum Probste an der
St. Cajetaner Hof=- und Stifstskirche zu ernennen,
- Die Mittags
Bielefeld, 20. Sept, (W, M.) Se. Excellenz der Staats-Mini= Hepr De,
Eichhorn, is gestern Abend von Münster hier eingetroffen, Nach Empfang der Behörden besuchte derselbe heute Morgen die \hönen Anlagen des Sparenberges und reiste darauf nah Minden. Dem
Vernehmen nah werden Se, Excellenz von dort über Paderborn die Weiterreise fortseben,
Auslíaud. Deutsche Bundesstaaten. München , 19. Sept, (A. Z) Wie man ver= an die Stelle des Prinzen Adalbert und
Bayern.
Aschaffenburg. Die zuerst von der Rhein- u. Mosel=
Zeitung gebrachte und nach derselben von den beiden leipziger Zei- tungen wiederholte Nachricht von einem erfreulichen Ereignisse, welches von Aschaffenburg aus als demnächst bevorstehend nach Karlsruhe ge- meldet sein sollte, beruht, wie die Rh. u. M. Z. selbs anzeigt, auf einem Jrrthume. :
Württemberg. Heidenheim, 17. Aug. (Schw. M.)
Die am 13ten bei Ulm begonnenen Kriegsübungen haben gestern, am 4ten Tage ihrer Dauer, auch Heidenheim erreicht. feht entspann sich bei Mergelstetten, zog sich um Heidenheim herum und ward bis in die Gegend von Schnaitheim fortgeseßt. nur ein geringer Theil der beiden Truppen-Corps in diesen Gefechten handelnd auftrat, so gewährte doch gerade dieser Tag den zahlreichen
Das gestrige Ge=-
Obgleich
Komponisten, die zum Theil ausübende Sänger sind, Ephemeriden bleiben, i Gaetano Donizetti, früher ebenfalls Operist, unter den lebenden südlichen Komponisten Matador geworden, und sein Name glänzt auf den Revertoires aller Residenzen unter den ersten, Auch in unserem ernsten
Vaterlande, das in der Musik nicht blos Dust, Schmelz, Galla und Luxus |
will, haben, wiewohl die Donizettischen Compositionen fast lediglich aus diesen Jnugredienzien bestehen, seine Opern doch Anklang gefunden: man läßt sich einwiegen durch die sinnlich-üppigen Melodieen und drückt, wenn nach Wahrheit und Charakteristik gefragt wird, nicht selten ein Auge zu. en Erfindung solcher beraushenden Melodieen ist D. überaus reich, dabei sind
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uschauern, denen die vielen vorspringenden Höhen des Brenzthals,
vorzüglich aber die Trümmer der alten Burg, sehr gute Standpunkte darboten, einen ret anshaulichen Begriff von einem heftigen Plänk=
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rgefeht, das durch Artillerie und Reiterei unterstüßt wird. Die brigen, heute niht am Gefecht Theil nehmenden Truppen marschir=
ten gestern in die Nähe ihrer neuen Konzentrirungspunkte, welcher Marsch am 18ten, nah einem wohlverdienten Rasttage, fortgesebt
wird, um am 19ten bei Ellwangen die leßte Kriegsübung zu halten. Se, Majestät der König verweilen seit dem 15ten hier, werden sich erst am 18ten nach Ellwangen begeben
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seine Vokalnummern durhgängig mit ungewöhnlicher Aufmerksamkeit darauf |
geschrieben, daß ein Sänger, je nah der ihm gewordenen Kunstfertigkeit, damit brilliren könne. Jn den frühesten Opern des fruchtbaren Maestro waren diese Gesänge zum Theil eine wohlweise angelegte Blumenlese aus den Werken anderer Meister, und es ließ sich ihm nicht selten nachweisen, wo und wie ihm eine Bravourstelle aus beliebten Opern seiner Landsleute vorgeschwebt, Die Gewandheit, womit er diesen Schmuggel zu verbergen und auf fremdes Metall sein eigenes Gepräge zu chlagen wußte, is mit- unter bewundernstverth, und seinen anmuthigen und singbaren t 0 zu geben lernte, mit einem Worte je dramatischer seine Muse ward, um so mehr befleißigte er sich der Originalität in allen seinen Schöpfungen, zudem entwand er sich langsam dem sinnlihen Schmerz und der larmoyan- ten Sentimentalität, er suchte, wie Auber, auch das Pikante und Epigram- matische zu treffen, und so sehen wir ihn jeßt în seinen komischen Partituren sich schon leicht , gesellig und gefällig, und den volksthümlichen Ton an- \hlagend bewegen, während er in seiner ersten Periode uns meist Schauer- Scenen voll Wahnsinns, Rachetobens und Kettengerassels vorführte,
Das Libretto zu „Lucia“, mittelst dessen Salvatore Cammerano einen der shönsten Romane des gere britishen Romandichters so ent- stellt hat, daß z. B. von der geschichtlichen Grundlage nichts als die Worte :
Spento è Guglielmo . . . a 9cozia Commanderà Maria .
Prostrata è nella polvere
La parte ch’io seguia,
Je mehr er zu geistiger Selbstständigkeit gelangte | Arien auch die dramatische Folie |
nd dabei den Gefechten anwohnen, die ungefähr in dem Charakter
er gestrigen bei Wasseralfingen und jenseits dieses Ortes geliefert
| werden dürften, Heidenheim, das auf diese Art das Glück hat, | 9 Tage lang den hochverehrten Landesherrn in seinen Mauern zu | beherbergen, hat si auf das festlihste dazu geschmiüct und gewährt eine recht {öne Nachbildung der großartigen l l an dem berühmten Jubelfest. Kränze, Inschriften und sonstige {höne und ge\hmadckvolle Decorationen {müden die großen wie die flein- sten Häuser; gewaltige Flaggen der Landesfarben wehen von den Thürmen der alten Veste und den Gipfeln der Häuser. bemühen sich die gastfreien Einwohner, den vaterländischen Truppen die ziemlich bedeutenden Anstrengungen, von denen die durch Hibe und Staub gebräunten Gesihter Zeugniß ablegen, dur freundliche Auf= nahme vergessen zu machen. Herrliches Wetter hat bis jeßt, wie stets seit 26 Jahren, die Kriegs = Uebungen dieses Jahr begünstigt. Der Gesundheitszustand der Truppen is vortrefflich, und nux ein Artille- rist is, zum Theil dur eigene Schuld, bei dem Umwerfen eines Ge-
Verzierung Stuttgarts
Zugleich
hüßes ziemlich stark beshädigt worden. — Se. Majestät der König,
nach dem gestrigen Manöver zur Stadt zurückgekehrt, während Se. Königl. | Hoheit der Kronprinz nah Essingen bei Aalen ins
—
Quartier rückten, hestiegen bald darauf noch, unermüdet von den Anstrengungen des Tages, den steilen Berg, auf dem das alte Schloß Hellenstein über unjere Stadt herein ragt, und nahmen dasselbe nah allen seinen Theilen in Augenschein. Mit Anbruch der Nacht wurde dasselbe beleuchtet, im- dem in allen seinen der Stadt zugekehrten Fenstern und Nischen far- bige Lampen erschienen, eine lange Reihe solcher auf dem Geländer am Wege zu seinem vorderen Eingang eine strahlende Galerie bil- dete, auf die weiter zurüctkstehenden Ruinen aber die Flamme ange= zündeter Oelfässer ihren hellen Schein warf. Besonders {ön war der Anblick, als das vordere Hauptportal und die Halle, in welche man durch dasselbe eintritt , durch weißes und rothes , sodann die ganze Fronte des Schlosses dur ein bengalisches Feuer taghell er
leuchtet wurde und an dem Portal ein großes strahlendes V. mit der Krone darüber si zeigte. Hannover. Hannover, 21. Sept. (H. Z-) Nachrichten
aus Lüneburg zufolge, sind Se. Majestät der König gestern bald nach 4 Uhr Nachmittags in erwünschtem Wohlsein von Harburg über Winsen, wo Allerhöchstdieselben die Kontingente von Bremen und Lübeck die Revue hatten passiren lassen, zu Uneburg eingetroffen. Am Bardowieker Thore, wo die Bürger in Waffen sich aufgestellt hatten, wurden Se. Majestät von dem Magistrate ehrerbietigst em- pfangen. Vor dem Schlosse war das 4te Jnfanterie-Regiment auf= marschirt; Se. Majestät gingen die Fronte desselben hinunter und ließen es dann im Parademarsch defiliren, Die Generalität und die Civil - Behörden empfingen Se. Majestät im Schlosse, — Abends sollte die Stadt illuminirt werden.
Baden. Karlsruhe, 19. Sept. Das heutige Staats- und Regierungs-Blatt Nr. XX], enthält eine Großherzogl. Verordnung vom 2ten d., die theilweise Erneuerung der beiden Kammern der Stände = Versammlung betreffend, wonah für 15 Abgeordnete der Städte und Aemter, welche auf den 30. Juni d. J. auszutreten hat- ten, so wie für den Abgeordneten des Ober= Amtes Lahr (mit Aus- {luß der Stadt), Fabrik=-Jnhaber Völker zu Lahr, der seine Stelle niedergelegt hat, Erneuerungs -= (resp, Ersaß -) Wahlen angeordnet werden. Unter den austretenden Abgeordneten sind: Vice - Kanzler Beck zu Mannheim, Hofrath Welcker zu Freiburg, Hofgerichts-Rath
(Nach der hiesigen, sih durch ein dreimaliges „nun“ in vier Zeilen chon sattsam selbstwürdigenden Uebertragung : Höre:+ Todt is nun Wilhelm , und sicherlich Besteigt den Thron nun Maria! Und die Partei, der ich getreu, Liegt nun im Staube knicend)
übrig geblieben sind, woraus der Scharfsinn der Leser sich das Motiv der Handlung errathen soll, dieses Libretto ist cben so ungeschickt angelegt, als die ähnlichen Arbeiten des genannten italienischen Poeten und seines Gei stesverwandten , des Felix Romani, welche Beide das unbeneidenswertle Talent besißen, auch die schönsten und lebendigsten romantischen Sagen ihres poetischen Schmucks zu berauben und sie als seelenlose durdhsichtige Gerippe einer widerwärtigen Anschauung preiszugeben, :
Die Musik hat, wie die meisten neueren italienishen Opern, viel Mit- telmäßiges, viel Widersinniges, aber auch viel Ansprehendes, manches Gute und einiges Vortreffliche, Aus italienischem Standpunkte betrachtet ist sie immer eine gelungene Arbeit. Die Justrumentation is flimmernd "üppig das schottische Horn und die Harfe erinnern an das Land, worin Ossian sang. Die Hörner spielen ein hübsches Ritornell zu dem Duett im zweiten Akt; „Sosfriva nel pianto”, und im ersten Akt wird die Scene, welche der Cavatine aus G-dur: „Quando rapita in estas1’ vorhergeht, durch cin Harfen -Solo eingeleitet, das jedoch ziemlich flach gerathen ist, Fräul. Mal vani (Lucia) ärndtete für den Vortrag dieser {chönen Cavatine eine doppelte Salve von Beifall, der sich von da ab bis zu der wohl schwie- rigen, aber auch dankbaren Wahnsinnscene immer steigerte. Es licß sich heut schon ein sichereres Urtheil über ihre Leistungen gewinnen, Sga. Mal- vani zeichnet sich durch eine nicht allzu starke, do schr angenehm flin ende, frische, jugendlihe Stimme aus; die verschiedenen Stimmregister verstebt sie gut zu verbinden, doc sind die Brust- und Mitteltöne voller und runder ge die 2 E T Stimme eignet sich wohl mehr Le der S ragenen Gesang, als für Koloraturen: sie führt leptere E di aus, doch Ai mil der Leichtigkeit, mit e E Bdlubili:át At bem glänzenden Bravour, wie man es z. B, vou einer bei if die ganze Er- Die Cantilene singt sie mit seelenvollem Vortrage da