1843 / 88 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

der aufgelösten Frei-Corps, die sogenannte Patulea, zu erkaufen. Die Regierung war von allem unterrichtet, ergriff aber, um auch den ent= ferntesten Schein der Willkürlichkeit zu vermeiden, gegen die Vershwor= nen feine persönlihen Maßregeln.

Sobald man hier erfuhr, daß ein Theil der Patulea die von Degollada, Castañs u. \. w. eingeseßte Central-Junta mit den Waf- fen in der Hand gegen Prim und die übrigen Militair - Behörden Barcelona's unterstüßte, verkündete das Organ der Agacuchos, der Espectador, diesmal werde seine Partei siegen, und die Regierung feine aht Tage mehr bestehen. Die Ayacuchos beten für den Triumph der Central - Junta. Und warum? Offenbar weil die Sache ver Central - Junta keine andere is, als die der Anarchie, und weil sie

nur in dieser die Leiter erblicken, auf welher Espartero auss neue zur Ge= walt gelangen könnte. Offenbar dient ihnen die Einsetzung der Central- Junta nur als Mittel, um sich der gegenwärtigen Regierung zu ent- ledigen, und dann über die jeßt von ihnen begünstigten Francisquisten und Republikaner herzufallen. Sie möchten, mit einem Worte, in ganz Spanien aufräumen, damit das von ihnen anerkannte Ober= haupt, das zugleich ihr Schübling ist, hinreichenden Spielraum für seine weiteren Pläne finde. Wer die Manifeste der Rebellen von Barcelona, wer die Artikel des einzigen dort noch erscheinenden Blat- tes, des Constitucional, au nur oberflächlich liest, wird sogleich gewahr werden, daß die Hand der Ayacuchos das Ganze leitet, und die Francisquisten nur vorgeschoben sind. Es war, wie man sagt, in der Junta sogar die Rede davon, ein Dampfschiff nah Gibral- tar zu shicken, um Espartero, den man dort vermuthete, fommen zu lassen. /

Die Partei des Jufanten Don Francisco scheint ihrerseits an die Aufrichtigkeit des mit den A yagcuchos geschlossenen Bündnisses zu glauben oder doch vorauszuseben, daß sie mit diesen fertig werden könne, wenn nur die Einseßung der Central-Junta erreicht sein werde. Gestern verlangte das Eco mit großer Selbstverleugnung, die Mit- glieder dieser Junta sollten vermittelst allgemeiner Abstimmung ernannt werden. Zugleich versichert dieses Blatt, man würde schon die Zu-= sammenkunft der Cortes zu verhindern wissen, und diese Prophezeiung beweist, daß die Anhänger des Jufanten befürchten, mit ihren Ver-= mählungs-Projekten auf verfassungsmäßigem Wege nicht durchdringen zu können. Jch habe schon bemerkt, daß es durchaus der älteste Sohn des Jnfanten is, dem dieser die Hand der jungen Königin bestimmt. Einige Blätter legten demnah die Frage vor, warum man denn gerade den ältesten und nicht den zweiten Sohn, einen jungen Prinzen von unabhängigerem Charakter, einer so hohen Bestimmung entgegen= zuführen bemüht wäre. Die Antwort war: Der jüngere Jufant soll sich mit der Jufautin Marie Louise, Schwester der Königin Jsa= bella, vermählen! Damit ist freilich jeder Einwand beseitigt, und der Wille der Königin selbst, so wie die Einwilligung der Cortes fommt nicht in Betracht. Ju Barcelona wird die Heiraths=Frage in diesem Augenblick dur die Patulea ausgefohten. Uebrigens scheinen die Francisquisten selb| noch darüber zu shwanken, ob sie mit ihren wghren Plänen hervortreten sollen.

Aus diesen Nachweisungen wird erhellen, was der neueste in Barcelona ausgebrochene Aufstand zu bedeuten habe. Wird er un- terdrüickt, so erringt die Regierung einen wichtigen Vortheil über die beiden gefährlihen Gegner, welche sie, von verschiedenartigen Beweg= gründen geleitet, bekämpfen, mit einem Schlage. Unterliegt die Regierung, sei es, weil sie niht versteht, von den ihr zu Gebote stehenden Kräften den rechten Gebrauch zu machen, oder weil die Gegner ihr an Krästen und Selbstbewußtsein ihres Willens überlegen sind, so wird sich eine neue Lage bilden, aus der ein neuer heftigerer Kampf und mit ihm das immer höher steigende Bedürfniß der Na=

zu verschaffen, hervorgehen wird.

Ausdehnung der constitutio=

tion, sh um jeden Preis Ruhe Die Minister, auch die der weiteren Au "1 j nellen Freiheit am günstigsten, begreifen, daß ihre eigene Existenz mit dem Ausgange des Aufstandes von Barcelona verknüpft is. Sie haben ungesäumt den Truppen Prim's 50,000 Piaster zugeschickck und ihm aufgetragen, die Anarchie durch Anwendung aller ge|eßmäßigen Mittel zu unterdrücken. Es herrscht in Betreff dieser Frage unter den Ministern das vollkommenste Einverständniß. y Jm Gefühl der Unzulänglichkeit ihrer Kräfte haben die Ayacuchos und Francisquisten zu einer anderen abgenußten Wasse gegrissen, Der Espectador und das Eco versichern gestern übereinstimmend, die diesseitige Regierung hätte eine hohe Person nah Paris abgeschickt, um die Jutervention Frankreichs zum Behuf der Unterdrückung des Aufstandes von Barcelona zu verlangen, und die Hand der Kü= nigin Isabella zu Gunsten des Herzogs von Aumale als Preis dieser Hülfsleistung gestellt. Diese Behauptung ver= diente wohl kaum die Ehre einer förmlihen Widerlegung, die in der Gaceta von heute enthalten is, und aus der ih nur folgende Worte entnehme: „Jn Betreff dessen, was man in Bezug auf Jutervention und sonstige Vorausseßungen andeutet, sagen wir blos, daß die Mit= glieder des Kabinets einen großen Werth auf die Konjequenz ihrer Prinzipien legen, von der sie nie abgewichen sind, noch abweichen werden, und daß sie ebeufalls ihre Pflichten gegen die Würde der Nation zu sehr achten, um auch nur von dergleichen, eines echten Sypaniers unwürdigen Verrücktheiten (delirios) zu träumen.“ Die Aygacuchos scheinen vergessen zu haben, daß einer der vertrautesten Freunde Espartero’s, der jebige General-Capitain von Cuba, Don Geronimo Valdes, der Erste war, welcher im Frühjahr 1835 der Regierung förmlich erklärte, daß die Armee der Königin außer Stande wäre, die Karlisten in den Nord - Provinzen zu besiegen, und daß deshalb eine bewaffnete Jutervention Frankreichs nachzusuchen wäre. Diese amtliche Erklärung des Generals Valdes war von dem Brigadier Don Bal- domero Espartero mitunterzeichnet. Der interimistishe Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Herr Frias, scheut sih, in diesem Departement, das mit Beamten beseht is, die sämmtlich in Folge der September-Revolution von 1840 eintraten, Abänderungen vorzunehmen. Da sich aber das Bedürfniß ergiebt, manche Fragen dur Personen von Einsicht und guten Gesin- nungen erörtert zu sehen, so hat die Regierung fo eben dem erwähn- ten Ministerium eine berathende Kommission (Junta de Estado) zur Seite gestellt, die vorläufig bis zur weiteren Entscheidung der Cortes B sein soll und den Herzog von Frias zum Präsidenten, \o wie Die ERTEN Dnis, Carnerero, Don Juan de la Concha (Bruder des Q hes für Zoll -= und Handels - Angelegenheiten den Herrn Bartolomé y Colomo zu stimmführenden Mitgliedern hat. An die Stelle des Herrn C L T E AN

: , arnerero i} Herr Lopez de la Torre Aillon, vormals Legations = Secretair in der S chweiz, Kopenb Berlin, Wien und Paris , zum bevollmächtigten Mi rist R \chweizerishen Eidgenossenschast ernannt eron « 6 Ole wird binnen einigen Tagen mit besonderen Aufträ L abgehen. Der Herzog von Osuña is v T rügen nah Paris getehrt. G \f vou London hierher zurüd-

s Die hiesigen Feinde der neuen Ordnung der Dinge arbeiten thätiger als je an einem Aufstande. YJudessen steigt auch die Wach- samkeit der Behörden. Eine Versammlung von Verschworenen die man mit den Jusignien der Freimaurerei bekleidet antraf, wurde bei Nacht aufgehoben. Heute sind abermals die National-Milizen, welche noh Waffen in Händen haben, aufgefordert worden, diese abzuliefern.

——“—————

554 Eisenbahnen. Berlin-Frankfurter Eisenbah

In der Woche vom 17. bis 23. September sind auf der Berlin-Frank-

r)

furter Eisenbahn 7297 Personen befördert worden.

Heidelberg, 19. Sept.

London, 20. Sept.

erlangt wird.

same Gegenden.

n,

Gestern wurde in hiesiger Stadt neuerdings ein Kongreß von Technikern gehalten, um den für den Traft der Main-Neckar=Eisenbahn von ihnen schon früher entworfenen und den dabei betheiligten Regierungen überreichten Plan nochmals in Be- rathung zu ziehen. Dieser Plan nämlich hat bis jeßt noch keinesweges die Zustimmung jener Regierungen erhalten ; vielmehr soll badischerseits gewünscht werden, denselben namentlih in Betreff des Kostenpunkts ab- zuändern, von wo aus sich die Bahn in zwei Arme scheidet, wovon der eine in Heidelberg ausmündet, der andere aber nach Mannheim führt.

Die Manchester - Leeds Eisenbahn- Ge- sellschaft hat diese Woche die Vorarbeiten zu einer Verbindungs-Bahn zwischen Heywood und Bury begonnen, durch welche eine wesentliche Verbesserung in der Verbindung der bedeutenden ‘Orte Manchester, Liverpool im Süden und Rochdale, Leeds, York und Hull im Osten | Man erwartet, daß nah Vollendung dieser Hceywood- Bury Zweigbahn auch der ganze ausgedehnte Fabrikdistrikt Ashton= under-Lyne mit der Manchester=Leeds Hauptbahn in Verbindung ge- seßt werden wird. Jener Distrikt umfaßt volkreiche und schr betrieb-

Handels- und Börsen -Uachrichten.

Breslau, 22. Sept. Ha ndelsbericht. Berichte von auswärts und die schlehte Q

gekommenen neuen

für neuen weißen 50 à 52 Sgr. pro Scheffel.

Die fortwährend flauen talität des bis jegt zu Markt Weizens machten, daß sich der Preis desselben drückte, und bezahlte man in den leßten Tagen für neuen gelben 46 à 49 Sgr., Alter Weizen kommt wenig

zu Markte, und bezahlten Konsumenten bei Vorkommen für gelben 60 à 65 |

Sgr., für weißen 64 à 68 Sgr. pro Scheffel. Noggen,

mit 26 à 39 Sgr. bezahlt, alte Waare kommt nicht mel

neue Waare

1x vor, Von

neuer Gerste ist die Zufuhr nicht bedeutend und wird mit 25 à 28 Sgr

bezahlt. Neuer Hafer 15 à 17 Sgr. pro Scheffel. sen wurden bisher nur Kleinigkeiten angetragen, Qualität zeigten, und holten 35 à 38 Sgr. pro Scheffel. Waare wurden einige shöne Partieen am Markte angetrage! Sgr. pro Scheffel gefordert. i Rays is} steigend, und wurde für Winterwaare 89 à 9 merwaare 80 à 82 Sgr., Nübsen, Winter- 80 à 82 Sgr., waare 74 à 75 Sgr. pro Scheffel bezahlt. O

Von Slagleinsaat wurden bisher nur Kleinigkeiten mit 3% à } Rihlr. pro Sack von 2 Scheffel bezahlt.

welche aber E Von vorjähriger

Von neuen Erb-

eine schone 1 und 43 à 45

1 Sgr., Som- und Sommer-

zugeführt und

Kleesaamen, neuer weißer zeigt sich nur äußerst selten und bei Kleinig-

20 Mtb ir, O C, ersten Schnitts, kame grüne Waare zeigten, à 4145 Rthlr. pro Ctr.

feiten, und fordert man dafür 19 bis à 19 Nthlr., auch von neuem rothen, ben an den Markt, welche eine {ne 14 à 15 Rthlr., alte rothe Saat 12 Rüböl steigend, Oktober, November, Dezember 12 à 125 Rthlr. bezahlt, Spiritus, loco 8 Rthlr., Lieferung pro Wintermonate Eimer von 60 Quart à 80% Tr. Rappskuchen 31 à 32 Sgr. pro Ctr. Zink ohne Umgang, Kosel L A A für Kleinigkeiten bezahlt,

Danzig, 22, Sept. gestern nachträglich: Weizen, poln. 133—34pf. a Cf. 370, 14 £. do. 133 _ 346 a Cf 890 U, 00 L. 134—3Zpf. 32pf. a Cf. 350 u, 105 L, do¿a Cf. 3625 pr, Last.

Köln, 19. Sept, Rüböl. 322, pro November und Dezember __ Leipzig, 24. D 39 Waaren zu unserer

Rthlr., loco Bres

Marktbericht. A 21 L 1249. a: Cf, 387 i 11 Q 132 33. a

Effekt. 32 bis 322, pro 292, pro Mai 295 bis

Meßberi cht.

Sept.

Locowaare zuleßt mit 11% à 12 Rthlr.,

An der Börse sind verkauft

a Cf. 4003 îínl,

alter wcißer 17

n bereits Pro- man hielt auf

Lieferung pro

65; Rthlr. pro

lau 672 Rihlr,

#3 heute 615L

A

\ Gf S000 Li l

16 L. 131 bis

Oftober 32 bis

29% Rihlr.

t : ; Die Zufuhr von Messe is, so weit als bis jeßt nur aus dem Anschein

beurtheilt werden kann, fast noch größer als zur vorigen, und beweist aber

mals, daß man bei der Fabrication auf das Bedürfniß auch

gar keine Nück-

sicht nimmt, denn außerdem würde man sich gesagt haben, daß die aller-

dings sehr gesegnete Aerndte jeßt auf die Einkäufe der keinen Einfluß haben könne, weil gebracht und folglich noch kein Geld zur

thiger Bedürfnisse erhalten hat.

Meßbesucher noch der Landmann seine Früchte eben eist ein- Befriedigung anderer weniger nv- Aus diesen Gründen klagen denn auch die

deutschen Einkäufer über die ihnen gebliebenen Vorräthe und zeigen sich bis jeßt eben nicht lebhaft, weil nicht das Bedürfniß sowohl als die Hoffnung

sie leitet, daß die Wirkang der diesjährigen Aerndte sich einstellen werde. bereits eingetroffen, fällen. Es sind viel Gründe vorhanden, rechnen zu können.

Paris, 20. September. An der heutigen Börse w verbreitet, der Schaß habe den Diskonto 25 pCt. heruntergescht. in den französischen Renten.

Mailand , 9. Sept. Sowohl rohe als geachiet der gesteigerten Ansprüche der Verkäufer sonders lebhaft is die Frage nach Tramen aller

rciht kaum hin, den Bestellungen zu genügen. Die Preise

doch wohl noch

Die warschauer Einkäufer und mehrere wallachische sind allein über ihren Verkchr läßt sich noch kein Urtheil um auf ein großes Pelzgeschäft

ar das Gerücht

für die Bons seiner Kasse auf Diese Nachricht veranlaßte ein merkliches Steigen

gesponnene Seide wird un- in Masse umgeseßt. Sorten und der Vorrath

Be-

sind im Stei-

gen und folgendermaßen notirt: Rohscide 205—235 L., doppelrohe 6—8; L,,

Strus mit Dampf 15—18 L,, i Tramen 22{—25 L. per Libbra piccola von 12 Onrcie,

Bert rer Den 25. September 1843.

Cour. | Geld.

Pr.

Actien. S Brief.

M “s Fonds. | N Brief. Bel. Pots. Eisenb.| 5 | 154 do. do. Prior.Obl. 4 Mgd. Lpz. Eiseub.|— | do. do. Prior. Obl.) 4 Brl, Aub, Eisenb.|— do. do. Prior. Obl.| 4 | Düss. Elb. Eisenb.| 5 do. do. Prior. Obl.| 4 Rhein. Eisenb, 5 do. do. Prior. Obl.| 4 | Brl. Fraukf, Eisb.| 5 |

104 103 907

[521

St. Schuld-Sch. 35 Pr. Eugl. 0b1, 30. 4 Präm Sch. d.Seeb.|— Kur- u, Neumärk,

Schuldyersche. Z Berl. Stadt-Obl, |35 Danz. da. in Ch. |— West1pr. Pfandbr. 35 Grosshb, Pos. äd.| 4

do, do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. do. Kur- u. Neum. do. Schlesiscbe do.

102% 103% 48 1024 1065 101%

103 1037 1015

do, do, Prior. OBL| 4; 0b.-Schles. Eisb.| 4 Brl.-Stet.E. Lt.A. -— do. do. do. Lt.B. Magdeb. - Walber-| städter Bisonb., 4

BreslI- Scbweidn.-, Freibg.Eisenb. 4

104% 112 117% 117% Gold al marco. Friedrichsd'or. 137 135 Aan H 12% B

1163

Disconto.

mit Feuer 40—14 L, Organsins 23;—285 L,

Börse

Pr. Cour.

| Geld, | Gem.

103%

1033; 140 103?;

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 2L. Sept. Niederl. wirkl, Sch. 53%. Kavz-Bill. —, 5% Span. 175. 3% do. 265. Pass. —. Preuss. Präm, Sch. —, Pol, —, Oesterr, 109%. 4% Russ.

Ausg

5% do. 100. Zins1, —.

Hope 90.

Antwerpen, 20. Sept. Ziusl. —. Neue Aul. 173. Hamburg, 23. Sept. Bank - Actien 1675 Br. Engl. Russ. 1127 6, Paris, 20. Sept. 5% Rente fin cour. 121. 30. 3% Reute fin cour. 82, 25, 5% Neapl. au compt. 107. 90. 5% Span. Rente Mk, Pass, 45. Wien, 20. Sept. 6% Met. 110%. 4% 1004. 3% 76. Actien 1643. Anl. de 1834 146. de 1839 114%.

Bauk.

Angckommene Fremde.

König von Portugal. Guisbesißer von Troschke, nebst Gemahlin und Tochter, und Stud. von Troschke aus Pfortte. Particuliers Ruschecke aus Warschau und Schmidt aus Danzig, Fabrikant H g- genstein aus Hamburg. Kausleute Mever aus Rostock, Bischoff, Bischoff jun. aus Basel, Dietel aus Eisenach. Banquier N ul andt aus Merseburg. Ober-Amtmann und Rittergutsbesißer Ca S§pari gus Nogora in Ostpreußen, Künstler Arma ud, nebst Gemahlin, und Stu, Armaud aus Paris, Gutsbesizger von Capowski aus Turew bei Posen.

Kaiser von Nußland, Gutsbesißer Grotisch aus Brena. Particulier Babiy aus Frankfurt a. d. O. Kaufleute Geisler und Pietsch qus Magdeburg, Meyer aus Stettin, Steinberg aus Eisleben, Frantr aus Leipzig und Pottly aus Leeds in England.

Hotel Stadt London. Senator Zücler, nebst Gemahlin, aus Wit tenberg. Justrumenten- Fabrikant T\cheu cke aus Dresden. Amtmann Bartels aus Wongrowiß. Nittergutsbesizer Merkewiß, nebst Ge mahlin, aus Rogasen bei Posen, Kaufmann Koerner aus Erfurt.

Hotel deSaxe. Tonklünstler Skraup aus Prag. Gutsbesißer Zen cker nebst Familie aus Brunow. Gutsbesizerin Frau von Vemp el nebst Familie aus Sidow. Kaufleute Arnold aus Hamburg, Jaffé aus Posen und Abelsdorf aus Schwedt. 2 :

Hotel de Prusse. Renticr von Arnim aus Brandenburg, Gymnasiast ; Bertram und Kunst-Gärtner Michaecl1s aus Halle.

König von Preußen. Kausleute Lehmann aus Pillau, Königsberg und Hauf aus Fand

Rother Adler. (Kölnischer Ho f.) liers wald aus Straupiß und Frey\chmidt aus Stettin, von Oppeln, ehemaliger Gutsbesißer, aus Krossen, Gutsbesißer Por \che aus Naatow, Dr. Alferieff aus Moskau, Bankier Plaut aus Nordhausen, Kauf mann Hausen aus Paris.

Hotel de l'Europe. Particuliers von Münchhausen aus Stad) furth und Muddenburg aus Breslau. Rentier Janecck aus Naum burg a. d. S. Kaufmann Handwerk aus Mühlhausen.

British Hotel, Frau Gutsbesißerin von Osten, nebs Tochter, aus Stettin, Ober-Landesgerichts-Rath Creliinger aus Königsberg. Obe1 Justizräthin R o \ch erx, nebst Tochter, aus Göttingen. Hofrath Schmidt, nebst Gemahlin, aus Wagen.

Meinhardt's Hotel. Baron vonHeyden-Linden, Kammerherr uud Land-Erb-Mundschenk, und Baron Karl vonHevden Linden, Rit tergutsbesißer, aus Tüß. Frau Generalin von Kam fe, nebst L ote, aus Danzig. Grimm, Kaiserl. russischer Hofrath, nebst Gemahlin, ays St, Petersburg. Bergrath L assen aus Koblenz. S

Hotel St. Petersburg. Baron von Arnim, Königl. Kammerher

qus Suckow. Frau Ober - Appellations - Räthin VierecÏ aus Rostock,

Rheinischer Hof. Nittergutsbesißer und Major a. D. von Brösiglk aus Cammer. Großherzogl. Meclenburg -Schwer. Ober - Appellations Nath Ackermann, nebst Gemahlin, aus Nostock.

Hotel de Russie. Graf Czieszow ski aus Posen.

Landhaus. Landes - Direktor der Niederlausis Berger aus Domainen-Rath Zimmermann aus Anklam. :

Jn Privathäusern. Der Großherzoglich oldenburgische Geheime Siaats rath Len und Gemahlin, aus Oldenburg, Louisenstr. 11 bei Lrende lenburg. Regierungsrath Franz nebs Gemahlin, aus Liegniß, Anhalt straße 12 bei Franke.

Kohl aus

Particuliers Baron von Hou-

c

Meteorologische Beobachtungen.

i i Ahends Nach einmaliger

10 Ubr.

è 0 E 00 R. I R:

Bodenwärme 11,7° R

| Nachmittags | 2 Uh r.

1843, | 24. Sept. |

Morgens 6 Ubr.

Beobachtuug. Luftdruck .... 1339,74” Par. 338,87" Par. 337,30 Par. | Quellwärme Luftwärme ..«) +- 64° R. —+ 138 R. +- Fl, (Ri Thaupunkt .., |4- 3,62 R. -t- L R, l 8,4° R. Dunstsättigung| 80 pCt, 59 pCt. 79: pCs,

Wetter balbbeiter. | halbbeiter. | regnig, trüb, | Niederschlag V,019 Rb Wiud | 4 | W. | W. | W ärmewecbsel +1 27 Wolkenzug. - - | - | W., | | —+- 01 R,

Tagesmittel: 338,6 S 106A, O4! R... (D pCt. W

Flusswärme

/ Ausdüustung ÜV,025 Kk

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 26. Sept. Adagio und Variationen über ein aus „Capulctti und Montecchi‘“ für Violoncell von Kummer, vorge tragen von Herrn di Dio, Accessisten der Königlichen Kapelle, Hier auf, zum erstenmale wiederholt : Der Weiberfeind, Lustspiel in 1 Aft, vou R. Benedix. Dann: Potpourri über Themata aus ,„Vrecios für Violoncell von Kummer, vorgetragen vou Herrn di Dio. Und: Der reisende Student, musifalisches Quodlibet in 2 Abth.

Jn Potêdam: Le bou moyen, vaudeville en 1 acle, pal Mr. Brunswick, Hierauf: 1) Pas de lrois, ausgeführt von Dlle, Galster, Dlle, Wagon und Herrn Reichner. 2) La Lituana, aus geführt von Dlle: Polin, Dann: Le dépil amoureux, én 2 agtes Cl En Vers, Par Molière. Und: 1) Pas seul, aus At mide, ausgeführt von Dlle. Lemke. 2) Enfemble-Tanz, von Hoguet, ausgeführt von Dlle. Wagon und dem Corps de ballet. zum Schluß: Tiridate, ou: Comédie el 'Tragédie, comédie-vaudevilie en 1 acte, par Mr. Fournier.

Zu dieser Vorstellung werden Billets mit gelbem Etiquett und Sab Nr. 3. bezeichnet, verkauft.

“Zu der am Mittwoch in Potsdam stattfindenden italienischel Opern = Vorstellung bleiben die bereits gekauften Billets mit rothem Etiquett und Saß Nr. 2. bezeihnet, gültig, auch werden die dazu noch zu verkaufenden Billets eben jo bezeichnet sein.

Die französischen Theater=Vorstellungen werden in dem Konzert" saale des Königl. Schauspielhauses stattfinden und beginuen 1m Lause des nächsten Monats, Das Abonnement findet wie bisher auf die ganze Dauer der Vorstellungen, d. 1. vom Monat Oktober bis (Ende unt f J us Hälfte des Eintrittspreises statt; der leßtere beträg! für einen numerirten Plaß 1m unteren Raume 20 Sgr. , aus dt Gallerie 1 Rthlr. E :

Meldungen um Abonnements sind bis zum 2, Oktober c. in Bureau der General - Jntendantur abzugeben, wo alsdann später dié Kontrakte abgeschlossen werden.

Königsstädtisches Theater. 26. Sept. Der alte Junggeselle. Hahn. Vorher: Die beiden Brigadiers, nah Rosiier, vou B. A, Hermann. 27, Sept. Endlich hat er es doch gul gemacht. Auf Allerhöchsten Befehl: (Jtalienische Opern- Lammermoor.

ist um 6 Uhr,

j

comédie

Posse iu 2 Auf

Dienstag, Lustspiel

zügen, von R. in 2 Aufzügen, Mittwoch, Jn Potsdam: Alu Vorstellung.) Lucia di Der Anfang dieser Vorstellung um 5 Uhr geöffnet. | ; g Der Billet-Verkauf findet in Potsdam bei dem Kastellan des Königl. Schauspielhauses statt. G s s ois Textbücher in italienischer und deutscher Sprache, sind bei ge- dachtem Kastellan und Abends an der Kasse à 5 Sgr. zu haben,

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W, Zinkeisen.

Gedruckt in der De ckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdrukerei. Beilagé

Die Kasse wird

Ne 88.

6 E

FnulanDd.

Die heutige K. Allg. Ztg. enthält die Ereiguisse im Regierungsbezirk Marienwerder während der Monate Juli und August, nah welchem der Einfluß der Witterung auf den Ertrag der Aerndte innerhalb des Regierungsbezirkes sich im Ganzen als ungünstig herausgestellt vat, Beim Roggen und Weizen is das Stroh überall im Wuchse sehr zurückgeblieben; von ersterem ist auf dürftigerem Boden aber auch an Körnern mitunter kaum die Saat wiedergewonnen. LEk {were Boden hat gleichfalls nur eine geringe Ausbeute geliesert, und blos auf dem in guter Kultur stehenden Mittelboden 1jt der Körner - Ertrag reichlih gewesen. Der Weizen hat dem nah- theiligen Frühjahrswetter viel besser widerstanden, und würde eine recht reichliche Aerndte geliefert haben, wenn er nicht in vielen Gegen den vom Mehlthau gelitten hätte. Auch die Erbsen lassen, da sie eben- falls fast allgemein daran stark gelitten haben, feinen ergiebigen Er=- trag erwarten. Das übrige Sommer - Getraide erweckt dagegen günstigere Hoffnungen und verspricht, wenn der noch auf den Feldern stehende Theil gut eingebraht wird, eme lohnende Aerndte, Die Kartoffeln haben bei der anhaltenden Dürre im August in vielen Gegen- den Beforguisse eingeflößt, welche der zuleßt eintretende Regen indeß wieder versheuchte, so daß weuigstens eime mittelmäßige Aerndte zu erwarten steht. A E E B

Ju der Mitte des August stieg das Wahjer 11 der Weichsel sehr rasch zu einer in dieser Jahreszeit nicht gewöhnlichen Höhe. CEimge offene Niederungs-Gegenden und sämmtliche Außendeiche sind dadurch unter Wasser geseßt worden , und haben bei dem gerade stattsinden- den sehr warmen Wetter am Getraide, Heu und sonstigen Feld= und Gartenfrüchten ziemli beträchtlichen Schaden erlitten.

Die Schifffahrt und der Handel wurden durch den höheren Wasserstand in der Weichsel sehr belebt, besonders war die Zahl der von Polen herabkommenden Fahrzeuge aller Art außerordentlich groß, nämlich im Ganzen 1331 mit einer Bemannung von 9085 Köpsen. Diese führten unter Anderem 1,012,369 Sh. Weizen, 399,322 Sch. Roggen, 501 Ctr. und 42 Pfd. Leinsaamen, 32 299 Stück Zinkplatten, 101i Stück eichene Balken und §150 Stück eichene Bohlen.

Königsberg, 21. Sept. einen ausführlihen Bericht über

D d

Nach Polen gingen 24 Overkähne mit 78 Manu, 96 Last Steinkohlen und {850 Tonnen Heringe, und 160 Kähne mit 561 Mann ohne weitere Ladung. Aus Thorn sind nah Danzig und Berlin 27 Oderkähne mit 99 Mann verladen.

Jm Kreise Deutsch-Crone hat sich ein landwirthschaftliher Ver- ein gebildet, welcher sich dem in Marienwerder bestehenden als Zweig-= Verein anschließen wird.

Die Gründung einer evangelishen Kirche in Lebehnke, Kreises Oeutsch -Crone, hat einem lebhaft gefühlten Bedürfnisse abgeholfen, und es sind die dortigen Bewohner in Folge des von Sr. Majestät dem Könige bewilligten Gnadengeschenks vom tiefsten Danke erfüllt. Außerdem wird die Errichtung eines eigenen evangelischen Pfarr= systems in Tüß vorbereitet. Jn Schweb is eine Schule, in wel= her arme Kinder unentgeltlih Unterricht im Striccken und in der Obstbaumzucht empfangen, eingerichtet worden. In verschiedenen Gegenden des Regierungsbezirks werden die Vorarbeiten zur Untersuchung des für die Anlegung einer Eisenbahn von Berlin nach Königsberg geeigneten Bodens eifrigst betrieben und im Juli war der Finanz- minister von Bodelschwingh, so wie in der Mitte des August der Oberst - Lieutenant von Schmidt vom großen Generalstabe in Grau- denz anwesend, um von der Lage der Stadt in dieser Beziehung versöulich Kenntniß zu nehmen, Der Rosenberger Chausseebau= Verein schreitet in seinen Arbeiten rasch vor; 3 Meilen Planum sind bereits vollendet und 2 Steinbrüccken erbaut.

Hpyveln, 19, Sept. Das heutige Amtsblatt bringt aner= fennend zur vüffentlichen Kenntniß, daß der Besißer der Herrschaft Tillowiß, Herr Graf von Frankenberg, zum Aufbau eines neuen Schulhgauses in Baumgarten, Falkenberger Kreises, den benöthigten Bauplaß und 1! Morgen Gartenland unentgeltlich, so wie 4 Mor- gen Ackerland zur Dotation des Lehrers gegen eine sehr billige Ent schädigung überwiesen und dadurch, so wie durch anderweite Unter= übung den seither in der Kreisstadt eingeshulten Gemeinden Baum-= garten, Michelsdorsf und Weiderwiß die Errichtung eines eigenen Schulsystems möglih gemacht hat,

Halberstadt, 20. Sept. (M. Z) Die Thätigkeit, welche hei der Wiederherstellung unseres Domes und der Liebfrguenkirche entwidelt wird, erregt hier große Freude, Am Dome ist bereits das Basament an zwei Strebepfeilern und drei Feldern wiederhergestellt und cs i} zu rühmen , daß streng darauf gehalten wird, Form und (CSharafter überall dem alten nod Vorhandenen auf das Treueste und Sorgfältigste nachzubilden. An der Liebfrguenkirche sind sehr viele Hände thätig, und die Leitung des Baues is} in der Hand eines Mannes, der mit rastlosem Eifer und großer Liebe und Ehrfurcht für das uralte Baudenkmal und dessen alterthümliche Kunstwerke, wirkt, Am 12. September hat des Herrn Ober-Präsidenten, Wirkl. Königl, Geh, Rathes Flottwell Excellenz die Bauten besichtigt und der Grund= steinlegung des nordöstlichen Thurmes beigewohnt. Zuerst sprach der Herr Ober-Präsident ernste erhebende Worte, darauf der Herr Hof- Prediger Frösdors. Mit dem ehrfurchtsvollsten Danke wurde die Gnade und Weisheit unseres erhabenen Königs gerühmt, dessen eigenem Allerhöchsten Befehl wir die Wiederherstellung dieser Kirche in der I Gestalt und die Wiedereinrichtung für den Gottesdienst verdanken.

Koblenz, 21, Sept. (Rh. u. M. Z.) Die Schiffbarmachung der Lahn beschäftigt fortwährend viele Arbeiter und die Bauten schrei= ten voran. Bei den wieder gesunkenen Preisen der Lebensmittel ift der Lohn für den fleißigen Arbeiter ausreichend z Kraft und guter Wille darf freilih nicht fehlen, indem die Arbeit nicht im Tagelohn, sondern je nah dem ausgeführten Pensum bezahlt wird. Nebst den übrigen Wasserbauten wird auch der Wegebau lebhaft betrieben ; so gehen namentlich die Arbeiten auf der koblenz=mindener Straße, Section von Dierdorf nah Raubach, rasch vorwärts, \o daß diese Strecke wohl noch vor dem Winter fertig werden wird. Desgleichen waren die Strecken von Roth und Giedelu über Kirchen bis nach Niederschelden den Sommer hindurch fleißig in Angriff. Diese Chaussee ist der dortigen Gegend äußerst vortheilbringend, und es herrscht all= gemeine Freude über das seiner Vollendung sich unähernde Werk, Das ehemalige Nonnenkloster in der Stadt Andernach, Kreis Mayen wird jeßt zu einem Armen- und Krankenhause eingerichtet z die gänz liche Vollendung wird kontragktmäßig im nächsten Frühjahre eintreten.

Kommern am Blei - Bergwerke, 17. Sept. (D. : i weit von hier, in der Richtung nah Cuskirchen (3 ist e hin cin ähnliches altes Bauwerk zu Tage gelegt worden, wie vor einigen Jahren bei Gelegenheit der Chaussee - Anlage nach Trier unfern des nahen Dorfes Weingarten. Durch das Bivouak der weBblarer

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Schüßen - Abtheilung wurde man während des vergangenen Herbst- Manövers bei Burg Zivel in eincr Privat-Waldung auf die ersten Syuren geleitet, die bald ein scheinbar sehr weitläufiges Ge- báude entdecken ließen. Bereits hat man den Anfang zu den Nachgrabungen gemaht, und es is ein gevierter Raum von ctwa 2 Ruthen offen gelegt. Man erblickt dort ein regel- mäßig abgeschlossenes Gelaß, dessen Boden mit einer etwa drei Zoll starken Tuffsteinmasse ausgegossen is, Jm Junern fanden sich deu Wänden entlang eine Menge Thonplatten lose auf einander ge= schichtet, theils von freisrunder oder viereckter, theils von unregel= mäßiger durhlöcherter Form, Das ganze Gebäude, dessen Funda- mente sehr tief liegen, möchte leicht mehr als einen Flähenraum von 60— 70 Ruthen einnehmen. Jnschriften sind unseres Wissens bis jeßt nicht entdeckt, wohlerhaltene Treppen aber, die einen starken Gebrauch befunden, und die unmittelbare Nühe des Römer - Kanals bei dem Dorfe Lessenih möchten {ließen lassen, daß das Gebäude in der Vorzeit zu Bädern benußt worden sei.

ÆAuslanud. Deutsche Bundesstaaten. C, N) Se

Bayern. München, 15. Sept. Majestät der König hat zu genehmigen geruht, daß geprüften Rechts - Kandi daten, welche den zur Anstellung im Zweige der Finanz = Verwaltung vorgeschriebenen Bedingungen genügt, oder solhen Persouen, welche die Konkurs-Prüfung für den niederen Finanz-Dienst bestanden haben (und zwar vorläufig einem für jede Division), ohne eigentliche Ein- reihung in das Heer und Uebernahme einer bestimmten Dienstzeit, die Praxis in der Militair-Verwaltung, zuerst bei einem Regimente, und später bei den Divisions- unnd Artillerie-Corps Kommandos und der Revisions - Abtheilung gestattet werde, welche sodann nach erlangter hinlängliher Befähigung, in Konkurrenz mit den im Heere dienenden und zu höherer Beförderung geeigneten Aktugren (denen jedoch bei gleiher Befähigung der Vorzug zugedacht ist) von der Gnade Sr. Majestät des Königs die Anstellung als Unter-Quartiermeister zu er- warten haben.

München, 18. Sept. Das General-Comité des landwirtl shaftlichen Vereins in Bayern fordert Diejenigen, welche in den Zwei gen der Landwirthschaft, Garten-Kultur, des ökonomischen Maschinen wesens, der Hanf - und Flachs\spinnerei, der Leinwand - Fabrication, der Seidenzucht 2c. ausgezeihnete Proben des Fleißes und der Ein sicht aufzuweisen vermögen, auf, diese Erzeuguisse behufs der öffent lihen Ausstellung bei dem am 1. Oktober stattsindenden Central Landwirthschafts-Feste in das Lokal des Vereins einzusenden,

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Sachsen. Dresden, 19. Sept. ) Das Vergnügen, welches die Dampfschifffahrt auf unserer Ober - Elbe dem Publikum gewährte und den Besuch der sächsischen Schweiz so genußreich machte, hat für dieses Jahr hon aufgehört, da die Schiffe der hiesigen Actien = Gesellschaft des niedrigen- Wasserstandes halber ihre Fahrten hon seit länger als 8 Tagen einstellen mußten. Das Direktorium hatte, überzeugt von der Nothwendigkeit, wenigstens ein flacher ge- hendes Schiff zu besißen, am Montag eine außerordentliche General Versammlung einberufen und ihr Anschläge vorgelegt, nach welchen zwei bewährte auswärtige Schiffsbauer Bürgschaft leisten wollten, ein solhes Schiff mit 7 bis 8000 Rthlr. herzustellen. Zu diesem Bau war eine Einzahlung durchaus nicht nöthig, sondern wenn man nur auf die diesjährige Dividende verzichtete, so blieb selbs für die Win ter-Verwaltung noch ein hinreihender Kassa-Bestand übrig, und das neue Schiff würde sich durch die küüftig gesicherten Fahrten bald be- e gemacht und gute Zinsen gebracht haben. Das Ergebniß der Abstimmung war jedoch, wie wir vernehmen, abfällig, und die Direc tion wird sih daher genöthigt sehen, mit den alten Schiffen zu fah- ren, so lange es geht. :

Württem berg. Ellwangen, im Sept. (S dw, M) Der wegen Futternoth im vorigen Jahre sehr verminderte Viehstand hat bei dem diesjährigen Futter-Ueberfluß in unserer Gegend eine sehr bedeu tende Vieh-Einfuhr aus Bayern veranlaßt. Schaarenweise gingen Land= leute in die bayerische Donaugegend bis Neuburg und Ingolstadt, um Kühe, und nah der Oberpfalz, meistens in die Gegend von Amberg, um Stiere und Ochsen zu kaufen. Sie fanden ihre Rechnung durch Wiederverkauf in unserem Lande sehr gut, und es wurden dadurch weitere Nachbarn zu gleihem Unternehmen ermuntert, wobei beson- ders der Handel mit den {önen und ausdauernden Zügen aus der Oberpfalz gut rentirt hat. Bei einem einzigen Handlungshause in Ellwangen wurden zum Viehhandel und zum Einkauf von Vieh zu eigenem Besiiz in den Monaten Mai bis August 22,700 Fl. als Dar-= lehen abgegeben. y

Ludwigsburg, 12. Sept. (Schw. M.) Der Oberamt- mann dieses Bezirks macht die Ortsvorsteher auf die bedeutende Vermehrung der Feuersgefahr, welche der diesjährige Feldsegen her beiführt, aufmerksam. Das Erzeugniß an dürrem Futter und Stroh sei so groß, daß beinahe nicht ein einziger Güterbesißber Raum ge- nug habe, um Alles unter Dach zu bringen. Dieses hat zur Folge, daß sowohl in den Häusern, als auh im Freien Räume mit Futter, Stroh und dergl. beseßt werden, welche sich nichts weniger als hierzu eignen; namentlih werden in den Häusern alle Räume auf diese Weise ausgefüllt und dadurch die Feuersgefahr bedeutend ver- mehrt, gefährlicher aber noch is das allseitige Aufbeugen des Strohes in den Höfen, an den Straßen, hinter den Häusern und Scheunen und in _den Hausgärten unmittelbar an Gebäuden, indem, wenn in einem Orte Feuer auskäme und ein Wind sich einstellte, sicher in der kürzesten Zeit der ganze Ork in der Art in Flammen stehen müßte, daß Ergreifung der Flucht das Einzige wäre, was man dabei thun könnte, Er beauftragt daher sämmtliche Ortsvorsteher, sogleich in dieser Beziehung nachsehen zu lassen und das Geeignete zu ver= fügen.

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Holstein, Altona, 22. Sept. (A. M) Heute Morgen verließ uns das zum Bundes-Kontingent gehörige 17te Linien-Ba= taillon, um auf der Bergedorfer Eisenbahn seinen Weg nach dem La= ger bei Lüneburg fortzuseßen. Hanseatishe Offiziere geleiteten den Zug der bundesverwandten Truppen über den hamburger Wall 2c., und beim Eisenbahnhofe war ein Piket Jnufanterie aufgestellt. Der 4p i Menschen auf dem Wege und beim Cisenbahnhofe war ehr groß,

Ittehoe, 18. Sept. Das hiesige Wochenblatt giebt heute zur Berichtigung der von den Hamb. Wöchentl, Nachrichten mitgetheilten etwas übertreibenden Erzählung folgende eigene Dar-= stellung der Vorgänge vom vorigen Sonnabend, deren strenge Wahr-

Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

heit verbürgt wird: versammelten Kavallerie-Regiment war ein Dragoner der in

Dienstag den 26" Sept.

„Von dem hier zum Ausmarsh nah Lüneburg Ploen

liegenden Esfadron zu einer Arrest-Strafe verurtheilt und sollte am Sonnabend Morgen nah Glücstadt abgeführt werden, als seine Kameraden in großer Anzahl man sagt, die ganze Eskadron

vor der Wache, jedoch unbewaffnet, erschienen, mit Hurrah davon führten. Daß nun ein Auflauf entstand, konnte wohl nicht ausbleiben ; unrichtig aber ist es, wenn in den Wöchenutl. Nachrichten ; an der Befreiung des Arrestanten ; noch keine anderen Theilnehmer da, als die Kameraden desselben. Der Arrestant wurde nicht aufgefunden. Am Abend jedoch fand von allerlei müßigem Volk, an welhem es an keinem Orte mangelt, \o wie es jeden Anlaß zu lärmenden Auftritten willig ergreift, ein Auf-

ordert, entgegenzutreten.“

fällen vom gestört worden und hat die Bürgerschaft durch ihre vortreff lihe Hal- tung am besten die Gerüchte widerlegt, die ihr etwa eine Theilnahme daran beimessen möchten.

ihn befreiten und dann

Volk habe Theil als diese geschah,

erzählt wird, das genommen

waren

lauf statt vor dem Hause des Commandeurs in der Breitenstraße, es wurden in diesem einige Fenster eingeworfen, von wem, is noch nicht ermittelt; indessen ward die Menge durch die hier garnisonirenden CEsfadronen und die Polizei leiht zerstreut. und sind gottlob keine Verleßungen noch Unglücksfälle vorgefallen. Ein paar Unruhestifter wurden von der Polizei verhaftet. Da das Regiment am anderen Morgen abmarschirte und die städtische Obrigkeit hauptsächlih auf die Assistenz der ordnungsliebenden Bürger sich verlassen mußte, so wur-

den diese abseiten des versammelten Magistrats dazu speziell aufge=-

und erklärten sich auch bereit und willig, jeder Ruhestörung

Ittehoe, 20. Sept. 16ten d.

(A. M.) Naq den bedauerlichen Vor- M. i} die Ruhe hier feinen Augenblick weiter

Nicht nur, daß sie auf das Bereitwilligste

durch nächtliches Patrouilliren den an sie gestellten Forderungen auf Mitwirkung zur Aufrehthaltung der öffentlichen Ruhe

entsprochen hat,

herrschte auch in Gemäßheit einer Bekanntmachung vom 17ten von

8 Uhr Abends an, die ganze Nacht hindur tiefe Stille auf den

Straßen, und der Geburtstag Sr. Majestät des Königs hat daher am 18ten in alter Weise gefeiert werden fönnen. 8

Heute Mittag traf das 17te Linien - Bataillon auf dem Durch- marsch nach Lüneburg hier ein und wird hier übernahten. Zur Feier des Geburtstages Sr, Majestät des Königs werden heute die Stadtarmen mit einer guten Mahlzeit bewirthet,

Freie Städte, Frankfurt a. M., 21. Sept. (O. P. A. Z)

Die laufende Woche i} für die christlichen Bewohner Frankfurts eine Festwoche. Nachdem am Dienstag den 19ten die zahlrei auch von fremden Geistlichen besuchte Jahresfeier des hiesigen „Evangelischen Vereins“ stattgefunden, und am folgenden Tage cine freie Prediger- Konferenz, an der viele Geistliche aus verschiedenen Ländern theil

nahmen, auf dem eine halbe Stunde von hier entfernten Sandhofe abgehalten worden, begann heute die fonstituirende Haupt-Versamm= lung des großen evangelischen Vereins der Gustav-Adolphs-Stiftung. Um 8 Uhr Morgens lud Glockengeläute die Mitglieder und Depu

tirten der verschiedenen Landes = Vereine, so wie das Publikum, zur kirhlihen Feier in die Hauptkirche zu St. Paul ein. Diese wurde durch das Lied: „Komm guf uns, o Geist des Herrn !“ eröffnet, vorguf der Prediger der hiesigen französis = reformirten Gemeinde, Herr Pastor Bonnet, ein salbungsvolles Gebet sprach; sodann folgte Wechselgesang zwischen der Gemeinde und dem Chor der Schulkinder, der nit wenig zur Erhebung der Feier beitrug. Der Herr Konsi- storial-Rath Dr. Friedrich hielt darauf die dem Gegenstand entspre chende Festrede über: Ephes. 4, 1—6. Mit dem Absingen des Lie des: „Nun danket Alle Gott“ {loß die kirchliche Feter.

Hamburg, 21. Sept, (H. K,) Seit dem 15ten d. sind die Artillerie und Kavallerie des holstein-lauenburgishen Bundes-Kontin- gents hier durchgekommen, um sich ins Lager bei Lüneburg zu bege- ben ; die Jufanterie folgt morgen. Die hamburgische Kavallerie is bereits vor einigen Tagen dahin abgegangen, und die Jufanterie und Jäger werden am nächsten Sonnabend folgen,

Mexiko __WVir erhalten von einem Reisenden in Amerika so eben folgend? briefliche Mittheilung :

m Mexiko, 27. Juli. Der Krieg in Yukatan is beendet oder, wie Andere meinen, nur aufgeshoben. Vor wenigen Tagen langten von dorther in unserer Hauptstadt die Herren Garcia, Reson und Pinelo y Castillo an, welche beauftragt sind, mit der hiesigen Re- gierung den obshwebenden Streit vollends zu schlichten. Sie wur- den vom Präsidenten Santana auf das zuvorkommendste empfangen, und Herr Torrel, Minister der auswärtigen Angelegenheiten, erhielt die Weisung, mit ihuen in Unterhandlung zu treten. Es wird ver- sichert, daß die beiden erwähnten Commissaire als Grundlage der zu verfolgenden Negociationen die Forderung aufstellen, daß der Provinz Yukatan das Recht eingeräumt werde, die Civil- und Militair= Behörden ihres Sprengels selbs zu ernennen und ihre Lokal-Jnteressen durch eigene Geseße zu besorgen. Man zweifelt sehr, daß die mexi= kanische Regierung dieser Forderung in absoluter Weise Genüge lei- sten wolle. Es ist zu befürchten, daß die übrigen Provinzen das Beispiel Yukatan's nachahmen möchten, um das Joch der Ceniral- Verwaltung abzuschütteln. Andererseits behauptet man, daß die qu- fatanishen Commissaire bestimmte Verhaltungs-Befehle haben, hierin nicht im mindesten nachzugeben. Santana wäre eher geneigt, den Streit friedlih auszugleichen, aber da er nichts ohne den Rath des Generals Don Pedro Lemus zu unternehmen pflegt und Lebterer niht gut auf die Yukatauer zu sprechen ift, weil das erste Pronunciamiento derselben persönlich gegen ihn gerichtet war, so hegt man wenig Hoffnung, daß die eröffneten Unterhandlun gen zwischen der Central- Regierung und Yukatan ein erwünschtes End-Resultat nehmen werden. Mittlerweile befindet sih ein mexika nisches Geschwader in Veracruz versammelt, bereit, guf den ersten Wink gegen Yukatan die Feindseligkeiten zu erneuern.

Mit Texas stehen die Sachen noch bedenklicher. Eine Expedi tion, aus 2200 Mann bestehend, welche beinahe durhgehends im Ge- biete der Vereinigten Staaten ausgehoben und bewaffnet wurde, ist plöb- lich in Neu-Mexiko eingebrochen, zur Zeit, als wenig Hoffnung vorhanden war, daß die zwishen Santana und Teras gepflogenen Unterhand- lungen glücklich beendet werden könnten. Herr Torrel, Minister der auswärtigen Angelegenheiten von Meriko, richtete wegen einer so schreien- den Gebiets-Verleßung eine motivirte Note an den hiesigen S and- ten der Vereinigten Staaten, worin die Ausdrücke niht sond messen waren. Herr Torrel beschwerte sich über die offene

; i E : attet hatte, der zufolge die nordamerikanishe Regterung E ior eines man unter ihren Augen sich dazu rüstete, das t * innt d J s ‘rleßben. Die Note s{loß 1 j Nachbarstaates zu verlebe! ten selten antrifft. Tone, den man sonst bei solchen Dokumen