1843 / 89 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

nit die Antwort des nord-amerikanischen Gesandten, der hut ns n früher den Inhalt der erwähnten Note seiner Regierung mitzutheilen für zweckmäßig fand. Doch glaubt man, er werde so antworten, wie es bei ähuliher Gelegenheit die nordame- rifanishe Regierung gethan hat, nämli, daß die Geseße der Ver- einigten Staaten die Versammlungen bewaffneter Bürger nur dann verwehren können, wenn selbe gegen die innere Ruhe des Landes gerichtet sind, Daß eine solhe Erklärung der mexikanischen Regie= rung im Grunde keine Genugthuung gewährt, sieht Jedermann ein. Man fragt sich also, was die mexikanishe Regierung dazu sagen wird, da sie einerseits gegenüber den Vereinigten Staaten einen hohen Ton annahm, und andererseits zu {wach is, um ihrer Dro- hung Nachdruck zu verleihen.

La Plata - Staaten.

2 Paris, 19. Sept. Die Blätter aus Montevideo vom 24. Juni bringen den offiziellen Bericht über den bereits gemeldeten Sieg des Generals Fructuoso Rivera über die Truppen von Buenos= Ayres. Der Fähnrich Bustos hatte denselben nah Montevideo über- bracht und sagte aus, daß im Augenblicke, als er aus dem Haupt- quartier des Generals abging, die Zahl der auf dem Schlachtfelde Gebliebenen auf Seiten der Truppen des Diftators Rosas bereits 400 betrug, und daß noch jeden Augenblick neue Abtheilungen von Gefangenen eintrafen. Manu fügt bei, daß die Details noch nicht angekommen sind, aber Privat-Berichte sollen melden, daß die Niederlage vollständig war und der Verlust der geschlagenen Armee noch weit größer als angegeben. Dieselbe hatte eine Stärke von 2000 Mann gehabt, und Rivera hindern sollen, an anderen Punkten zu agiren , indem sie ihn in der Nähe von Solis-Chico beschäftigen sollte.

Eisenbahnen.

7 Kiel, 21, Sept. Wenn es gewiß is, daß die günstigen Ergebnisse des Eisenbahuwesens in einem Lande zum großen Theile von dem Schuße abhängig sind, welchen eine freisinnige Regierung diesem großartigen Communicationsmittel neuerer Zeit angedeihen läßt, so dürfen wir uns mit Recht glücklich {äßen, daß unsere Eisen- bahn in hohem Grade dieser Schuß zu Theil geworden is. Es dürfte für diejenigen Leser der Allg. Preuß. Ztg., welche sich näher für das Eisenbahnwesen in Norddeutschland interessiren, von Interesse sein, dieses im Einzelnen nahgewiesen zu sehen.

Unsere Regierung hat sih bei dem Actien-Kapitale unserer Ei-= senbahn von 16,000 Actien à 150 Rthlr. preuß. Cour. mit 5000 Actien betheiligt, wofür sie nur die geringe Stimmenzahl von 54 Stimmen in Anspruch nimmt, wogegen selbst eine Privat-Actie stimm- berechtigt is. Die Konzession ist auf 100 Jahre ertheilt und die Gesellschaft hat die vollen Rechte einer Corporation nebst dem privi= legirten Gerichtsstande. Das höchst zweckmäßige Expropriations- Geseß vom 28, November 1837, welches nur administratives Ver= fahren zuläßt, wird nah der Verordnung vom 17. Juni 1842 ana- log auf die Eisenbahn angewandt. Die Abtretung von Grundstücken welche der Landes = Herrschaft gehören, geschieht unentgeltlih. Der pinneberger Bahnhof is in einem herrschaftlichen Forste placirt wor= den. Der zur Eisenbahn=-=Anlage verwandte Grund und Boden wird, so lange derselbe für diesen Zweck benutzt wird, von allen auf dem- jelben ruhenden Königlichen Abgaben und Lasten befreit; gleichfalls sind alle zur Eisenbahn gehörigen Gebäude, Speicher und Packh öfe von allen Königlichen Steuern und Abgaben frei. Die hier zu Lande für derartige Geschäfte sehr hohe Stempelsteuer wird sowohl für Kontrakte als für Cession und Transporte der etwa auf Namen geschriebenen Actien niht erhoben. Alle zum Bau verwendeten Ma= terialien, so wie zur ersten Einrichtung des Betriebs erforderlichen Maschinen, Lokomotiven und Wagen, sind vom Einfuhrzoll befreit. Wie wichtig diese Begünstigung ist, läßt sich daraus abuehmen, daß dieser Zoll bei der Leipzig - Dresdener Bahn die Bau - und Einrich tungskosten pro Meile um circa 20,000 Nthlr. preuß. Cour. vermehrt hat. Auch is unserer Bahn dur einen besonderen Königlichen Erlaß der zollfreie Verbrauch von Steinkohlen für alle Zukunst zugesichert, wodurch bei einem mäßig angeschlagenen Betriebe eine jährliche Summe von 6000 Rthlr. preuß. Cour. erspart wird,

Jn Betreff der Anlegung von Zweigbahnen is der Gesellschaft in Vorzugsreht vor anderen Unternehmern eingeräumt, Die Be

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stimmung der Transportpreise is der Gesellschaft allein überlassen und nur die höchsten Säße bedürfen drr Genehmigung der Staats-Re- gierung. Die möglichste Vereinfahung der Zoll - Kontrolle für den Verkehr zwishen dem Jnlande und dem außerhalb der Zelllinie lie- genden Altona ist zugesagt worden. Rücksichtlich des Postwe= sens is die Gesellschaft nur verpflichtet, Briefe und Zeitun= gen und einmal täglich 600 Pfd. Postgut unentgeltlich zu be- fördernz für das Mehrgewicht von Postgütern wird das tarifmäßige Bahngeld entrichtet. Sehr wichtig is die Bestimmung, daß den Actionairen in Kriegszeiten, selbst wenn sie Unterthanen einer feind- lihen Macht sind, alle Rechte auf die Theilnahme an der Dividende und das Eigenthum der Bahn in vollem Umfange ausdrücklih zuge- sichert worden sind. Die Mortification verlorener, entwandter oder verbrannter Actien endlich geschieht ohne Entrichtung von Gebühren.

Der Bau der Altona-Kieler Eisenbahn schreitet rasch vorwärts ; es sind bereits über 11 Meilen Planum ganz fertig und die übrigen Erdarbeiten auf der Linie nähern sich ihrer Vollendung. Mit dem Oberbau is} in der Gegend von Neumünster bereits der Anfang ge= macht worden. Ueber die Situirung des altonger Bahnhofes hat zwischen den Behörden der Gesellschaft und der Stadt Altona eine Vereinigung stattgefunden, deren Genehmigung abseiten der Regierung baldigst erwartet wird. Die Bahn wird hiernach östlich von dem be: fannten Rainvilleschen Garten mit einer geneigten Ebene die Elbe erreihen. Die Bestimmung des kieler Bahnhofplaßes f\teht noch be vor, und es is zu hoffen, daß auch diese Frage baldigst ihre gedeih= liche Erledigung finden werde. /

Bei diesem Stande der Arbeiten haben die Gesellschafté=Behör- den sich veranlaßt gesehen, zum 15. September eine fernere Einzah lung bis zu 60 pCt. des Actienbetrages auszuschreiben. Diese 60 pCt. werden vom 1. Oktober (die Zahlfrist dauert bis zum 13. Oktober) mit 4 pCt. fürs Jahr verzinstz diejenigen Actionaire, welche von dem Rechte Gebrauch machten, {hon im verflossenen Termine 60 pCt. einzuzahlen, erhalten vom 1, Juli den Einschuß verzinst. Da die Regierung ihre Zahl - Termine etwas später geseßt hat, so wird sie statutenmäßig erst im nächsten Jahre zum Zinsengenuß gelangen können.

So gelangt unser Unternehmen immer näher zum Ziele und im mer mehr bestärkt sich in uns die Ueberzeugung, daß wir nicht nur unter Berücksichtigung der neuesten Erfahrungen eine sehr zweckmäßtge und solide, sondern auch eine wohlfeile Bahn erhalten werden, worauf freilih außer dem günstigen Terrain manche äußere Umstände eingewirkt haben. Wenn die Bahu ungefähr für den Anschlag her gestellt wird, was si jeßt fast mit Gewißheit schon bejahen läßt, so wird dieselbe noch wohlfeiler gebaut werden, als die Berlin-Stettiner Bahn, welche bekanntlich unerachtet ihrer kostbaren Bahnhöfe zu dei

wohlfeilsten Deutschlands gehört.

Handels- und Börsen - achrichten.

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chlesische Zeitung enthält c H

Breslau, 22. Sept. if ; g enthô den Handel mit landwirthschaft

folgenden interessauten Aufsab i lichen Produkten in Schlesien :

* Mir erbauen noch immer, troß der von Jahr zu Jahr steigenden Be völkerung, mehr als den inneren Bedarf an Getraide, und behalten N mit Ausnahme von Mißwachsjahren , stets ein bedeutendes Quantnm zur Aus- fuhr übrig. Hunderttausende von Schesfeln Waizen liegen stets dazu be reit, immer nur auf eine günstige Konjunktur wartend, Selb in dem eben abgelaufenen Jahre war dies der Fall, tro dem theilweisen Na ie in unserem Vaterlande. Wie oft helfen wir nicht auch der Provinz Branuden- burg mit Noggen und Gerste aus. Man wird nach einem zehnjährigen

Durchschnitte den Betrag unserer (Getraide - Ausfuhr gewiß nicht zu hoch anschlagen, wenn man ihn auf die

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Summe von einer Million Thaler jähr- lich stellt. Zum Getraide ist seit ungefähr einem Vierteljahrhundert der Raps getreten. Der verstorbene Amtsrath Braune zu Rothschloß war, wenn nicht der Allererste, doch einer der Ersten, die ihn in Schlesien einführten und sich dadurch um das Land verdient machten, Denn srüher waren wir hinsichtlich unseres Oel- Bedarfs dem Auslande tributair, wogegen wir jezt denselben decken und beinahe noch zur Ausfuhr übrig behalten, Bei der Einführung des Rapses meinten Viele, es geschehe dieselbe zur Unzeit, weil man bei der steigenden Bevölkerung nur daran denken müsse, mehr Land zum Anbaue von Getraide zu gewinnen, anstatt dessen für eine den Boden aussaugende Delpflanze abzugeben. Judeß hat die Sache doch allmälig so viel Feld gewonnen, daß wir große Quantitäten Oelsaat zu Markte bringen, und noch zeigt sich

feine Spur, daß des Ackers für den Getraidebau zu wenig würde. Eünt sicheres Zeichen, daß man durch Intelligenz am Ertrage zu vermehren ver- steht, was in der Ausdehnung des Anbaues abgeht, Nach einer oberfläch- lichen Schäßung kann unsere gegenwärtige jährliche Raps - Erzeugung sich wohl über eine halbe Million Scheffel belaufen, was nah dem niedrigsten Durchschnittspreise über eine Million Thaler beträgt; eine Summe, die für cine Bevölkerung von drittehalb Millionen hon von Bedeutung ist, mithin cine Wichtigkeit für das ganze Land hat, indem sie scin Grund-Kapital um 25 Millionen Thaler vermchrt.

Wir reihen unmittelbar an ihn den Flachs. Freilich wird sein Anbau uiht mehr in der Ausdehnung betrieben, wie in jenen für den Leinwand handel unserer Provinz so günstigen Zeiten, und das aus dem Grunde, weil er nicht mehr den Gewinn, wie damals, bringt. Aber dennoch spiel er eine wichtige Rolle in unserem Landbauez; sc{eint auch neuerdings tvie der mehr Aufnahme zu finden. Noh und als Garn (welches die Spinn maschinen liefern) ausgeführt, bringt er immer noch ziemlich anschnlice Summen ins Land, die aber noch größer sein würden, wenn man seiner Gewinnung mchr Aufmerksamkeit und Fleiß widmete und ihn mehr als ve1 edeltes Produkt zu Markte brächte.

Farbeklräuter, Taback und Hopfen erwähnen wir nur im Vorübezze hen, da sie im Handel zwar vorkommen, aber nach der Quantität, in wel cer sie erzeugt werden, keine Hauptrolle in demselben spielen, Dafür aber müssen die Nunkelrüben und Kartoffeln genannt werden, weil auf sie unsere Zucker- und Spiritus - Fabriken basirt sind, deren Bedeutung, nach den Geldsummen , die sie in Umlauf scizen, groß ist. O

Wie es um die gewonnene Menge der hier genannten vegetadilischen Produfte in diesem Jahre stehe, das wollen wir erst in weng Worten mit theilen, ehe wir zu den animalischen übergehen. Wir haben wieder ein be deutendes Quantum von Waizen zur Abgabe ans Ausland Ubrig, aber lei der ist die Qualität desselben zum großen Theile so gering, day er eben nicht schr gesucht fein wird. Die Folge hiervon wird jem, daß man fast Alles, was gut ist, ausführen und das Geringere zum Berbrauch im Lande behalten wird. Vou den auderen Getraide Arten werden wir, mit Aus nahme des Noggens, einen bedeutenden Uebersch"þß behalten , nur steht zu erwarten, daß die Nachfrage nicht besonders stark darnach sein wird. Der Navs hat im Durchschnitt kaum eine Mittel - Aerndte gewährt, ift auch zum größten Theile schon außer den Händen der Produzenten. Der Flachs ist durchgehends gerathen und sein Preis dürfte sehr herabgeben, Dem An scheine nach is bei großer Menge auch seine Qualität gut, was sich aber erst noch mehr herausstellen muß. Kartoffeln und Nüben sind zwar nicht überall, aber doh in den meisten Gegenden im Ueberflusse, jo daß die Branntweinbrennereien und Zukerfabriken reichlich versorgt sein werden. Nach alle dem wird, wenn besonders, wie cs den Anschein gewinnk, die Waizen-Ausfuhr nach England wieder bedeutend wexden sollte, der Handel mit Landbau - Produkten unserer Provinz in diesem Jahre wiederum nahe zu dem höchsten Saß, den er sonst beträgt, an Geldsummen einbringen, noch dazu, da auch, wie wir bald sehen werden, die animalischen Prodefte nicht hinter den vegetabilischen zurückstehen dürften. n

Bon den Erzeugnissen unserer Viehzucht nimmt die Wolle den ersten Nang cin, Das jährlih erzeugte Quantum beläuft sich auf ungesäh1 50,000 Ctr. Die beiden Breslauer Wollmärkte weisen zwar gewöhnlich mehr als 70,000 Ctr. auf, es kommen aber bekanntlich auf dieselben große Quantitäten vom Auslande, Die Schafzahl unseres Landes betragt nahe an drei Millionen, und die Woll-Aerndte läßt sich im Durchschnitte nicht auf volle 2 Pfund pro Stück aunchmen. Jene 50,000 Ctr. kann man, selbs nah den niedrigen Preisen der lezten Märkte, auf 60 Nthlr, den Centner im Durchschnitt häßen, und sie repräsentiren folglich einen Kay talwerth von drei Millionen Rthlrn, Der Mehrtheil der Wolle wird frei lich im Lande verarbeitet, indeß gehen die theureren Sorten fast alle außer- halb der Provinz, und es kommt dafür bei weitem mehr als eine Million Rthlr. in dieselbe.

Außer der Wolle bringt von thierischen Erzeugnissen nur die Butter Geld ins Land. Auch für sie gehen nicht unbeträchtlihhe Summen ein,

Alles zusammengerechnet ist die Annahme von 3—4 Millionen Rthlrn,, welche unsere Landwirthschaft dem Aktivhandel unseres Vaterlandes zuwen det, keinesweges zu hoch. Dies ist, da sie nebenbei die Bedürfnisse des Landes an Landbau-Produkten deckt, etwas sehr Bedeutendes, und zwar um so mehr, als diese Summe fast durchgehends alsbald wieder in weiteren fruchttragenden Umlauf kommt,

Den landwirthschaftlichen Handel helfen aber auch die vielen Verkäufe von Landgütern beleben, die besonders in den jüngsten drei Jahren wiede! um so häufig vorgekommen sind, daß sie, wenn wir die Nustikal-Besizungen mi einshließen, wohl nahe an zehn Millionen Thaler in einem Jahre betragen fönnen. Ein Haudel aber, der, wenn wir die angeführten Summen alle zusammenschlagen, im Junern und nach außen mehr denn 15 Millionen Kapital umtreibt, und zwar in einer Provinz, die nux achtehalbhundcrt Quadratmeilen Fläche und ungefähr drittehalb Millionen Einwohner verdient wohl alle Beachtung und muß der Landwirthschaft eine sehx beach tenswerthe Stellung geben,

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\ 6 e Allgemeiner Nuzeîger. 112 Thlr, preuß. Cour. für jede ganze Actie im Nominal

Werth von 500 Thlr. 5% Thlr. preuß. Cour. für jede halbe Actie von 250 Thlr,

Bekanntmachungen.

[1390] Sprzcdaz KkKonieczna, Sad Ziemsko-miejski w Trzemesznie, w VVielkim L Xiestwie Poznanskim:. PosiadtoSé mtyna, Jozefowi Szadkowskiemu i jego matZzonce naleZaca , we wsi Goryszewie, powiatu

Land - und

Das den

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Trzemeszno im Großher-

Joseph Szadkowskischen Eheleuten zugehö-

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zogthum Posen, baar in Empfang zu nehmen ist.

vom nächsten 1. Oktober ab gegen Aushändigung der vom Vorzeiger zu quittirenden Anwartschafts-Bescheini- gungen bei dem Herrn Köhler-Bockmühl hierselbst baar Die Juhaber folcher

C R 2 E I I G A I 61 T R L O 25

Vermögen gegen Caution den Nächstberechtigten aus gehändigt würde, die beiden Andreas und Katharina Rubenbauer aber für todt erklärt und ihr in 64 Fl. 18 Kr. bestehendes Vermögen ohne Caution ausge händigt werden müßte. Amberg, am 5, Juli 1843. Königl, baverisches Landgericht Amberg. Da:

3

Mogilinskiego, pod Nr, 3 potozona, sadownie 0sza- cowana na 7340 tal. wedle taxy, mogacéj by przej- rzanéj wraz z wykazem hypotecznym 1 warunkami w RBegistraturze, ma by

dnia 8, Lutego 1844, przed potudniem

O Pouvinie 10.

S w miejscn zwyktem posiedzien sadowych sprze- dana.

O E d tttal-Cttatton Der Tagelöhner Johann Carl Brocke von hier, wel- her im Jahre 1832 ohne Wissen und Willen seiner Ehefrau, Dorothea Brocke geborenen Pape, seinen Wohnort Erfurt verlassen, seit dieser Zeit aber keine Nachricht von sich gegeben hat, wird in Folge der von seiner genannten Ehesrau gegen ihn angebrachten Ehe- scheidungsklage hierdurh aufgefordert , sich binnen drei O D vätestens in dem auf «Dezember ec., Vormittags 11 Uhr, a A Ain, Herrn Land - uad Stadigerihts- S othfeld, an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten ermine zu melden, widrigenfalls gegen ihn, als habe er seine Ehefran böslih verlassen, angenommen und

deshalb die zwischen ihnen bis{ F trennt werden wird. )er bestandene Ehe ge-

Erfurt, den 11. August 1843,

Königl, Preuß, Land - und Stadtgericht. [1362] Bekanntmachung. Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 10, Juli 1843,

Das in der Blumenstraße Nr. 71 belegene Grund- stück des Böttchermeisters Schmidt, gerichtlih abgeschäßt zu 5159 Thlr, 10 Sgr., soll am 23, Februar 1844, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen,

[1600] : 9010 m a, Jn Gemäßheit des am heutigen Tage über das Ver-

rige, im Dorfe Goryszewo, Mogilnoer Kreises, sub No. 3 gelegene Mühlen -Grundstück, gerichtlich abge- {äßt auf 7340 Thlr., zufolge der nebst Hypotheken schein und Bedingungen in der Negistratur einzusehen- den Taxe, soll

am 8, Februar 1844, Vormittags 10 Uhr,

an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden,

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mögen des Kreis- und Brandkassen-Zimmermeisters Jo- hann Heinrich Peters hierselbst erkannten förmlichen Kon- furses werden alle diejenigen, welhe aus irgend einem Rechtsgrunde Forderungen und Ansprüche an den 907- gedachten Gemeinschuldner und dessen Vermögen erhe- ben und geltend machen zu können glauben, hierdurch edictaliter geladen, selbige in dem auf den 2. Ok- tober d. J., Vormittags 10 Uhr, auf hiesiger Rathsstube anberaumten Liquidations-Termine anzumel- den, deren Vorzugsrechte, unter Abreichung der zum Beweise dienenden Original-Urkunden, an- und ausz1- führen, und sich über die Liquidität der einzelnen For- derungen, so wie über sonstige, das gemeinschaftliche Juteresse der Gläubigerschaft betreffende (Hegenstände zut erflären und resp, unter einander zu vereinbaren, bei Strafe der Präklusion und resp, der stillshweigenden Einwilligung in die Beschlüsse der anwesenden Mechr- heit der Gläubiger, Datum Bergen, den 7. September 1843, (s. C) Der Magistrat hierselb st,.

Rheinisch - Westindische Compaguie.

„Das unterzeichnete, zur Vollziehung des Schlusses der Liquidation der Rhein, Westind. Compagnie in der am 2ten d, M, abgehaltenen General- Versammlung ernannte diefer manche aeSgPerburd die Herren Actionaire nunmehr aufgelösten Sozietät, daß di te Kapi- tal-Dividende, im Betrage So R DIE ENTE AP

[226 b]

Anwartschafts - Bescheinigungen werden demnach durch gegenwärtige Bekanntmachung aufgefordert, ihre Naten innerhalb der nächsten sechs Monate, vom 1, Oftober d. J. an gerechnet, um so gewisser zu erheben, als nach Ablauf dieser Frist die unbezogen gebliebenen Beträge auf Kosten und Gefahr der Juteressenten deponirt wer den sollen und später nur unter Beobachtung strenger Formalitäten zu verabfolgen sein dürften, Elberfeld, am 10, September S Das Liquidations-Comité i der Nheinisch - Westindischen Compagnie, gez. Gustav Blank, A, Köhler, | Simons-Köhler,

[1663] Bekannt maäacgbung.

Am 4, Oktober d. J., Vormittags 11 Uhr, sollen hierselbst| auf dem Marktplaß vier braune Kutschpferde, deren Gesammtwerth auf etwa 600 Thlr, angegeben is, meistbietend verkauft werden.

Soldin, den 22, September 1843, Z

Königl, Kreis-Justizrath Soldiner Kreises, SMUl|4,

[1466] Ediktal Lum ns Auf Andringen der nächsten JFuteressenten werden 1) der Bauerssohn Leonh. Haas von Au bei Schivan- dorf, geboren am 13, Dezember 1790 und abwe- send seit 1812, wo er als Soldat des Königl, Jnf.-Regiments Junker nach Rußland zog, 9) der Bauerssohn Andreas Rubenbauer von Pitters- berg, geboren am 9, Dezember 1736, dann 3) dessen Schwester Katharina Rubenbauer , geboren 1733, welche Beide vor 64 Jahren sih nach Wien begeben haben, j L Z hierdurch mit ihrer allenfallsigen legitimen Descendenz aufgefordert , sich binnen 6 Monaten von heute an um o gewisser hierorts zu melden, als außerdem Leon- hard Haas für verschollen erklärt und sein in einem Garten und Haus im Werthe von 386 Fl, bestehendes

t E Ti L | §4. & 4 § ¿Â E 4h Aterarischze Anzetgen. Hannover im Verlage der Hahn schen Hofbuch- handlung sind so eben erschienen und an alle Buch- handlungen versandt, in Berlin (Stechbahn 3), Vo

sen und Bromberg an (, S. Mittler: Y E * j P S a Dreodigien

von Eduard Nie mall Königl, hannov. Konsistorial-Rath und Hofprediger. Zweite Sammlung. gr. 8, 1843, gch. Preis 15 Thlr. (Die erste Sammlung kostet ebenfalls 15 Thlr.)

[1655]

In den ersten Tagen des Oktobers d, J. beginnt der bellei 11S 1sche Buüchei- R Lesez1irkel.

bestehend aus dem Nenesten und Besten ‘im Gebiete der Belletristik , Vorzugs WCISC aus den besten neuen Romanen, Die Bedingungen zur Benutzung dieses Zir- kels enthält

der Prospectus,

. Y»TalIS vertheilt und womit zum

gefälligen Beitritt gehorsamst! einladet A . die KEnslin. cue Buchhandlg. (F, Müller),

l : (D Breite Str. Noi O,

welchen

Das Abonuement belrägtk: 2 Rfhlr. für 4 Iahr. 4 Üthlr. - #5 Jahr. 8 Rihir. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhshung. #nserltions-Gebühr für den laum einer Zeile des Anzeigers 2 Sgr.

Allg.

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Die 1 Erpeditiou selbs (Friedrichs-Straße Nr. 72) gema dem angegebenen Datum , frei ins Haus gesandt. fann nicht mit Gewißheit die Nummern erivarten, die vor

kebrigens is die Einrichtung getroffen,

; i S einer Zéilé 2 Sgr.

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Anh a 17.

Lmtlicher Theil. Í I /

“nland. Dauzig. Berieselung der Tuchelschen Haide, Gum bin-

“nen, Lebensrettung. Magdeburg. Konferenz der evangelischen Geistlihen zu Gnadau. Herford. General - Konferenz evangelischer Prediger, j

Deutsche Bundesstaaten. Hannover. Hannover, Kriegs-Uebun- gen. Eintheilung des 10ten Bundes - Armee - Corps. Baden, Karlsruhe, Die von Habersche Angelegenheit, —S achsen-Koburxg- Gotha, Koburg. Wahlzwist.

Destevrreichische Monarchie. dem Kaiser.

ußland und Polen. Warschau. Aufenthalt des Kaisers.

Frankrei), Paris, Interimistische Verwaltung des Ministeriums des

) Depesche aus Algier. Bonapartistische Sympathieen un- ter der Garnison von Ham. Vermischtes,

Großbritanien und Jrland. London, Gewaltthätigkeiten der Pächter gegen die Grundherren in Jrland. Zuverlässigkeit der britischen Armee,

Belgien, Brüssel. Abreise des Barons Capellcu und Sir E, Dis- browe's, Fahrt der Königl. britischen Yacht, Trefflichkeit des bel

gischen Eisenbahndienstes, Vermischtes.

Schweiz, Neuchatel. Anwesenheit Jhrer Durchlaucht der Fürstin von Liegniß.

Spaniem. Madrid. Geldsendung an die Königin Christine. Briefe aus Madrid (Manifest der provisorischen Regierung.) und Paris. (Amettler’s Proclamation an die Cataloníerz Stand der Dinge in Bar- celona und Fortgang der Jnsurrection in der Provinz; Abdon Terradas zu Figueras; Gährung zu Madrid und in den südlicheren Städten; Ka binetsrath über die in der schwebenden Krisis zu ergreifenden Maßregeln ;

Dekret gegen Améettler.)

Brafilien. Schreiben aus Paris. (Zerstörung Bahia's durch Erdsturz.) Eifenbahueun. Stettin. Unglücksfall auf der Eisenbahn. Dres- den. Ober-Lausißer Bahn. Wien, Die -Cleggsche Luft-Eisenbahn. Handels - und Börsen - Nachrichten. Berlin, Stettin und

Magdeburg. Marktpreise. Paris, Börse.

Wien, Manöver vor Sr, Majestät

ciner! HRELN,

Königsstädtisches Theater. (Debüt des Bassisten Grandi.) Blumen- unv Fruüchte-Ausstellung der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins. B ex- lin, Schulnachricht. 5 H

Beilage. Juland. Stettin. Maßregeln zur Verhinderung des Zckchleihhandels. Halle. Zusammenkunst landwirthschafilicher Ver eine, Schreiben aus Koblenz. (Vergiftungsfall. ) Deutsche Bundesstaaten. Sachsen. Schreiben aus Dresden. (Abtretung des Stadtgerichtes an den Staat.) Württemberg. Tuttlingen, Neue Postverbindung. Baden. Baden, Ungewöhnliche Dauer der Kurzeit, Großherzogthum Hessen. Mainz. Einführung von Turn-Nebungen, Kurhessen. Hanau. Bund der Geächteten, Mecklenburg- Schwerin. Schwerin. Verordnungen gegen die Völlerei, Freie Städte, Frankfurt a. M. Gustav - Adolph- Verein. Hamburg. Abmarsch des Kontingents. Schweiz. Zürich, Konferenzen wegen der Klosterfrage, Politisher Mord in Wallis. Italien. Rom. Bewaffnete Bande bei Cesena, Serbien. Belgrad. Feierliche Bestätigung Alexander Georgiewitsh?s, La Plata- Staatem. Schreiben aus Paris, (Neueste Nachrichten aus Montevideo.) Eisenbahnen. Liegniß. Legitimation bei Reisen auf den Eisenbahnen. Haudels- und Börfen - Nach- ‘ichten. St. Petersburg und Riga. Marktpreise, London.

Merikanische Dividenden-Zahlung.

Amtlicher Theil.

Bei der heute angefangenen Ziehung der dritten Klasse 8ster Königl. Klassen-Lotterie fiel ein Gewinn von 400 Rthlr. auf Nr.

E E E ürnn L L

HKöónigsftáädtisches Theater. Debüt des Bassisten Grandi.

Sgr. Simone Grandi, welcher bei der am 25. September statt- gehabten Wiederholung der „Lucia di Lammermoor“ die Pariie des haus- väterlich gezeichneten, begütigenden, gute Lehren ertheilenden und die Mord- süchtigen auf das fünfte mosaische Gebot und auf's bürgerliche Gesezbuch verweisenden alten Raimondo Bidebent übernommen hatte, besitzt eine ziem lich starke volltônende Stimme, doch mit eiwas Anflug von Nauheit, Jn der Tiefe is sie, für einen p rimo basso, s{chwach, und im Vortrag wäre mehr Wärme zu wünschen. Doch läßt sich über Leßteres erst in der Folge ein geschlossenes Urtheil geben, wenn Herr Grandi in einer dankbareren Nolle aufgetreten sein wird, zumal da sein eigentlihes Fah der komischen Oper angehört und er als Buffo sehr ausgezeichnet sein soll. Als Rai mondo lassen sich wenig Lorbeerblätter einsammeln, da die moralischen Flosfeln desselben gar vernutt klingen.

Sonst war die Vorstellung abgerundeter als das erste Mal, und auch das Orchester begleitete, bis auf einige kleine Fehler, z, B, in der Klarinette, digfret und präzis, Sgra, Malvani, die immer mehr in der Gunst des Publikums steigt, war diesmal weit besser bei Stimme, als am vorigen Sonnabend, wv sie etwas belegt war. Gleich die Cavatine im ersten Akt wurde sehr schön vorgetragen und mit rauschendem Beifall dex sie aud beim Eintreten empfangen hatte, belohnt. Die Wahnsinns-Scene el 00 ihr ausgezeichnet, Sie wurde schon nah dem ersten Akt mit Herrn Gbr gerufen, welcher das Duett am Schluß desselben mit Sgra, Malvani sel ausdruccksvoll und , bei dem „Addio“, wo Beide im Unisono T Man s und a ins hohe þ steigen, mit gesteigertem Effekt vortrug. Obwohl die Stimme dieses ausgezeichneten Tenoristen sich eben sowohl für starke und aufflammende Affekte als für rührende und weiche eignet (0 muß er sih doch hüten, bei ersteren nicht die Gränzlinien des Kunstschönen zu überschreiten, So 3. B. ging er auch diesmal wieder bei ‘den Worten »Glural Strapparti il core“ im Duett mit Enrico gewiß zu weit, indem er diese Stelle gleichsam mit den Zähnen knirschend vortrug was, gelind R unschön heißt, Bei rührenden Affekten ist er dagegen immer

res, und die Skerbescene wurde wahrhaft meisterlich vorgetragen.

daß Jnsfcrate, n - _ « . 2 » s . - e E js S 0 9 1hr ab bis Nachmittags 4 Uhr in unserem Erpeditions - Lokale, Friedrichs: Straße Nr.

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24,020; und 10 Gewinne zu 100 Rthlr. auf Nr. 12,056, 28,896, 63,864,

» 20/2

0,000,

1,465. Berlin, den 26. September 1843.

Königliche General-Lotterie-Direction,

2,987; 3 Gewinne zu 200 Rthlr, fielen auf Nr. 1027, 3210 und

i 41,3941: 42,023, 46,202, 70,480. 79400 und

O

Angekommen: Se. Excellenz der Geheime Staats=- und Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal - Angelegenheiten, Dr. Cihhorn, aus der Rhein-Provinz. :

Der Kammerherr, außerordentlihe Gesandte und bevollmäch tigte Minister am Königl. dänischen Hofe, Freiherr Schoulß von Ascheraden, aus Neu=Vorpommern. :

Der Kaiserl. russische Geheime Rath und Kammerherr, außer

ordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am hiesigen Hofe, |

Freiherr vou Meyendorff, von Neu-Strelig,

Der Großherzogl oldenburgishe Geheime «Staatêrath Len b, von Oldenburg. (A

Abgereist: Se. Erfellenz der General-Leutenant und Adju tant Sr. Majestät des Königs von Schweden und Norwegen, von Wedel=Jarl sberg, nach Hamburg. :

Der Erbschenk im Herzogthum Pommern, von Heydt en-Lin-=- den, nah Dresden,

lichtamtliczer Theil. Inlaud.

X Danzig, im Sept. Eine großartige Unternehmung, die wir der Gnade Sr. Majestät des Königs verdanken, is in den ersten Tagen d. M. zu Stande gebraht worden. Einer der unfruchtbar= sten und ödesten Theile Westpreußens war bisher die sogenannte Tu- else Haide, die sich im N. O. der kleinen gewerbfleißigen Stadt Tuchel in der Richtung gegen Stargard hin erstreckt. Auf den Vor- schlag des verdienstvollen Freiherrn Senfft von Pilsah genehmigten Se. Majestät einen Plan, die traurige Sandwüste, die hier einen weit ausgedehnten Flächenraum einnimmt, in künstliche Wiesen zu ver= wandeln. Um die Berieselung möglih zu machen, die hierzu erfor derlich ist, wurde das Schwarzwasser, ein niht unbedeutender Fluß, der bei Schweß in die Weichsel fällt, in seinem oberen Laufe abge- sangen und în einen drei Meilen langen, für kleine Kähne schiffbaren Kanal geleitet, Dieser mußte an einer Stelle über eine 900 Fuß lange und 25 Fuß tiefe Schlucht geführt werden, was mittelst eines aus starken Bohlen zusammengezimmerten Brücken-Kanales gelang, der am oten d. M. vollendet und durch den Herrn Regierungs - Präsidenten von Blumenthal unter dem Zulaufe von Tausenden der Bewohner der nächstgelegenen Ortschaften eingeweiht wurde. Das Hoch, wel

ches der Herr Regierungs=Präsident Sr, Majestät dem Könige brachte, |

als das Wasser zuerst in den neuen Kanal eingelassen und dur den selben über die Schluht hinweggeführt wurde, wiederholten auch in dieser bisher beinahe gegen allen Verkehr abgeschlossenen Oede die Tausende der Zuschauer, die den Bau als ein Wunderwerk anstaun- ten, aus dankerfüllten Herzen,

Gumbinnen, 20, Sept. Die hiesige Königl. Regierung macht es mit ehrender Anerkennung durch das Amtsblatt öffentlich

Das Spiel hielt sich edel und war durchweg auch in den vulkanischen Aus- brüchen der Wuth kunstbemessen, Nach dem zweiten Aft wurden Alle und Herr Stella noch besonders gerufen. Das Haus war nicht so beseßt, als es der durch eíne so vorzügliche Gesellschaft dargebotene Genuß erwar ten ließ. Das Publikum für die italienishe Oper, zum größten Theil Stammgäste, wünscht Abwechselung im Repertoire und will neue Opern hören, nicht immer die sechs bis acht, die es {hon unzählige Mal gehört hat. Zum Glück kann diesem Wunsch, wie wir hören, demnächst ent- \sprochen werden. Mozart s „Figaro“ und Herold's „Zampa““ kommen an die Neihe und werden zu interessanten Vergleichungen Anlaß geben. Ul.

Blumen- und Früchte-Ausftellung der Gesellschaft der Gartenfreunde Berlins,

Berlin theilt mit auderen Residenzstädten, z. B. mit St, Petersburg, Madrid, München u. #. w., das Loos, in einer von der Natur wenig oder gar nicht begünstigten Gegend angelegt worden zu sein. Allein auch auf den märkischen Syrten blühen jeßt die Rosen von Jericho, und die Natur- liebe, wie der Kunstfleiß der Bevölkerung, haben so nachgeholfen, daß in und um Berlin den Sandbänken üppige Oasen entwachsen. Schiller's Stanze :

Freunde! Es giebt glülihere Zonen, Als das Land, worin wir leidlich wohnen, Wie der weitgereiste Wandrer spricht. Aber hat Natur uns viel entzogen, War die Kun uns freundlich doch gewogen z Unser Herz erwarmt an ihrem Licht gilt auch für Berlin als Trostwort, und wix sehen nicht blos das ganze Jahr hindurch Das Große aller Zeiten Auf den Brettern, die die Welt bedeuten, Sinnvoll, still an uns vorübergehn,

: vierteljährliche Pränumeration dieser Zeitung beträgt 2% Nthlr Preuß. Cour. für das Julaud, ht, und jeder innerhalb der Ringmauer der Stadt wohnende Pränumerant erhält das Blatt dur

Nuswártige, des Jn- oder Auslandes, bewirken ihre Bestellungen rechtzeitig bei den resp Post- der hier eingegangenen Meldung erschienen find. i | Preis deren Aufnahme in den Allgemeinen Anzeiger dieser Zeitung gewünscht wird S, in Empfang genommen werden, i

¿Fur einzelne Nummern des

Alle Post-Anstalten des Iu- und Auslandes nehmen Sestellung aus dieses Blatf an, sür Serlin die Expedition der Âug. Preuss. Zeilung : Friedrihsstrasse Ur. 72.

j 343.

Bestellungen für Berliu die Stadtpost,

werden in dex schon den Abend vorx Nemtern ; wer dies versäumt Preis 2% Sgr. i Aer A an den Wochentagen von Morgens Ver Preis der Jusertion beträgt für den Raum

Blattes ist der

bekannt, daß der fölmishe Grundbesißer Joseph Wiemer zu Dauden, Kreises Pillkallen, bei dem daselbst in der Naht vom 20. auf den 21. Juli stattgehabten Brande durch Umsicht und Entschlossenheit drei Kinder vom Feuertode gerettet hat, :

. Magdeburg, 25. Sept. (M. Z.) Es versammelten sih am -(), September etwa 250 meist im Amte stehende Geistliche, denen sih aber auch manche Kandidaten und einige Laien angeschlossen hat- ten, in Gnadau, um in dieser dritten Central - Konferenz das begon-=- nene Werk gemeinsamer Berathung über Förderung kirchlichen und christlichen Lebens woeiterzuführen. Zwar wurden sehr verschiedenar- tige Ansichten über die zur Berathung kommenden Punkte laut und lieferten den Beweis, daß die Versammlung si vor Einseitigkeit hüte;z allein sämmtliche Reden zeugten von demselben Cifer für die Zwede des Vereins und stärkten die Versammelten in dem freudigen Bewußt- sein der Einigkeit im Geist. Für die nächste am Mittwoh nah Qua- zimodogeniti 1844 zu haltende Versammlung wurde ein neuer Prä- ses durch Zuruf gewählt. Herford, 20. Sept. (Elb. ZZ) Gestern i} hier nah dem in mehreren anderen Provinzen gegebenen Beispiele eine General- Konferenz der evangelischen Prediger ves Regierungs-Bezirks Minden gehalten worden, an welcher aus fünf Synoden funfzig Geistliche Theil nahmen. Die Synoden Minden und Vlotho hatten die Idee einer solchen ins Leben zu rufenden General-Konferenz gleichfalls mit voller Zustimmung und lebhaftem Interesse aufgenommen, waren aber zum großen Bedauern der Erschienenen dadurch an der Theilnahme verhindert worden, daß sie bei Sr. Excellenz dem Herrn Minister Eichhorn um eine an diesem Tage in Minden ihnen zu bewilligende Audienz gebeten hatten, Die Gegenstände der Konferenz-Verhandlun= gen waren: die Stiftung eines Gustav = Adolph - Vereins zur Unter stüßung hülfsbedürftiger evangelischer Gemeinden, zunächst im eigenen Vaterlande, die auch unter allgemeiner Zustimmung erfolgte; daun ferner die Sache der Mäßigkeits-Vereine, die ebenfalls einstimmig als eine Sache der Kirche anerkanut wurde, für deren erfolgreiche Förde- rung die Geistlihen sih lebhaft interessiren müßten und auch wollten ; und endlich die Pfarr - Beseßungen, wobei der einstimmige Wunsch ausgesprochen wurde, daß zur Abhülfe des gegenwärtigen großen Nothstandes, der durch den Mangel eines festen Prinzips in dieser Angelegenheit entstanden, baldmöglichst Allerhöchsten Orts ein fester Modus möge bestimmt und angeordnet werden, durch welchen, mit Aufhebung des Protestations-Rechtes der Gemeinde, cine billige, und zwar positive Theilnahme an den Pfarr-Besebungen gegeben wert möchte,

MAuslaud. Deutsche Bundesstaatecu.

Haunover. Hannover, 23. Sept. Unsere heutige Zeitung bringt folgende Uebersicht über die Verwendung der Zeit, während welcher das 10. Bundes - Armee - Corps bei Lüneburg zusammengezo- gen is. Am 24, September: Einrücken in die Lager und Cantonne ments. Am 25. Sept.: Ruhetag. Am 26. Sept. und am 27. Sept, : Corps-Manöver mit markirtem Feinde. Am 28. Sept, : Am 29, Sept. und am 30. Sept.: Corps -= Manöver mit markirtem Feinde. Am 1. Oktober: Ruhetag. Gottesdienst im Lager. Am 2. Oft, und am 3. Okt.: Feld-Manöver. Am

Rußhetag.

fondern machen uns auch die Worte des unsterblichen Dichters : Leben duftet nur die frische Pflanze, Die die grüne Stunde streut

als eine Wahrheit zu Nuß,

Die Hortikultur der Hauptstadt Preußens is zu einem sehr bedeutenden Grad der Ausbildung gelangt. Um sich davon zu überzeugen, braucht man nur einen Blick in die Gärten der stattlihen Wohnungen in der Bellevue-, Potsdamer-, Thiergartenstraße u. #. w. zu werfen wahre, im Flor und Segen Flora's wie Pomona'’s prangende italienishe Villen, denen nur eine Brenta fehlt, um den Vergleich mit der statilichen, jeyt leider verödeten Landhäuserreihe zwischen Padua und Venedig auszuhalten. Die Vegetation aller Pflanzungen bei diesen großstädtish gebauten und ländlich eingefriede ten Wohnsizen is, durch die ausmerksame Pflege der Besißer, mitunter süd lich-üppig, und man möchte es kaum glauben, daß solche Anlagen auf einem Grund und Boden gemacht worden sind, der im gewöhnlichen Zustande nur Kartoffeln und Hafer zeitigt und zur Weizenzucht erst durch rastlosen Fleiß des Landmanns kultivirt werden konnte, Einem Rheinländer, dem aus Poppelsdorf bei Boun gebürtigen Königl. Garten - Direktor Herrn Leuné, gebührt die Ehre, sih um die Verschönerung Berlins und Potsdams in ländlicher Hinsicht zujüngst wesentlich verdient gemacht zu haben.

Die Liebe zu den Hervorbringungen der Natur und zu den Schoßkin- dern dersclben, den Blumen, is aber in Berlin nicht blos in den höheren Ständen heimisch , sie is bis in die untersten Volksklassen eingedrungen. Sogar in den Kellerwohnungen suht man sih das Beengende des Aufenthalts und das Kümmerlihe des Daseins dadurch zu er- heitern, daß man dieselben mit Blumen ausshmückt, Von dreé Kellern, wobei man hier in den belebteren Stadtvierteln vorübergeht, sind im Durchschnitt an einem die Fenster mit Blumen verstellt, Da, wenn der Winter seine Krone von dürrem Reisig aufsept, bat der Si und handel ungestörten Fortgang, und was das Treibhaus at Stadt Erstlingen der Beete nur liefern kann, findet in den B

raschen Absaß. L f gewidu

E Daß sich neben den der Botanik als einer i h t ambe höheren und Staats-Anstalten unter solpeo leichen unter Privatpersonen Vereine für Gartenpflege, Blumenzucht und derg