1843 / 91 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

® Besuch abstatten. Unweit Verden

den, wozu die Oertlichkeit auch ganz wohl geeignet scheint.

A

wie dies in der alten O wesen ist. . 7 In diesen Tagen sind von unseren Buchhaudlungen die „Predigten,

Betrachtungen und Unterweisungen“ von unserem Erzbischofe Clemens

August angezeigt wordenz die Nachfrage nah diesem neuen Werke scheint jedoch nicht so stark zu sein, als nah dem früheren, welches so manche in allen Kreisen der Gesellschaft besprochene Frage, wenn nicht gerade des Tages, doch der jüngsten Vergangenheit berührte.

Ausland. Deutsche Bundesstaaten.

Bayern. München, 22. Sept. L. Z) Man hört zwar fortwährend behaupten, die Doppel - Vermählungsfeste an unserem Hofe würden gewiß noch in diesem Jahre stattfinden; etwas Bestimm- tes ist aber noch nicht bekanut.

Mit Bedauern gesteht man sichs, daß den Selbstmord cines Justiz = Beamten dahier abermals eine nit eben bedeutende Kassen- BVeruntreuung mit veranlaßt haben soll. Der Unglücklihe genoß die allgemeinste Achtung, uur hatte eine bis ans Unbegreif lihe gehende Nachsicht seine Privat - Verhältnisse zerrüttet. Der Central - Post - Kassirer L, vou Germersheim, dessen Kas sendiebstahl im Betrage von 118,000 Fl. im vergangenen Jahre so großes Aufsehen erregt hat, büßt uunmehr nah Beendigung seines Prozesses dafür im Zuchthause, Neben Dingen dieser Art berichtet man Züge aus dem Leben wackerer Menschen mit wahrem Vergnügen. Unsere Advokaten-Wittwen- und Waisenfasse wirkt nur halb so wohl- thätig, als es der Fall sein könnte, wenn sie besser ausgestattet wäre. Da hat nun ein jüngst hier kiuderlos verstorbener Ädvokat, Pr. von Bab, kräftiger geholfen, als man es wohl irgendwie hätte erwarten können, Selbst eins arm und sih seine Existenz mühsam begrünudend, hat derselbe der genannten Kasse sein ganzes erworbenes Vermögen von mehr als 200,000 Fl. vermacht, Sein edler Sinn is öffentlich belobt worden, und manche gestillte Thräne wird noch spät scin Au= denken segnen.

Das Modell des Riesenstandbildes ter Bavaria, dessen in diesen Blättern {hon gedacht worden ist, wird so eben zerlegt, damit in der Königlichen Erzgießerei mit dem Guß der einzelnen Theile begonnen werden fann, Es sind dazu an tausend ‘§entner Erz erforderlich. Auch erheben sich bereits die Mauern des Portals der bayerischen Ruhmeshalle dahier, auf welchem das Standbild später aufgestellt werden wird, | __ Unsere Blätter fangen wieder an, auf die Verhandlungen der Kammer der Reichsräthe zurückzukommen, mit deren Druck man sich doch wohl etwas zu sehr Zeit genommen hat. Mit Ausnahme der Berathung über die Kanal - Mehrausgaben und über das Steuergeseß hat man etwas allgemein Juteressantes nicht zu erwarten. E

Ueber das Befinden des Ministers des Junern, Herrn von Abel, sind sehr günstige Nachrichten hier eingegangen. Man fügt hinzu, Se. Excellenz, in dessen Begleitung sich bekanntlich der Bischof Hein- rich von Passau befindet, werde mit diesem vom Comer - See aus, wo er sih gegenwärtig aufhält, auf eine kurze Zeit nah Rom gehen.

Darf man den Angaben von Reisendeu und dem Juhalte von Haudelöbriefen Glauben schenken, so is man im Kirchenstaate eher am Anfang als am Eude des Aufruhrs.

Sachsen. Dresden, 25. Sept, (L. Z.) Se. Königl. Ho der Prinz Karl von Bayern i} gestern Vormittag vou Berlin eingetroffen.

heit hier

Württemberg. X Stuttgart, 22. Sept, Am vorigen Dienstag i} unser König im besten Wohlsein von den Kriegsübungen, die bei Ulm begonnen worden sind uud in der Gegend von Ellwan gen und Aalen ihr Ende erreicht haben, in unserer Residenz wieder eingetroffen. Mit großem Juteresse verfolgeu wir hier die raschen Fortschritte, welche das Eisenbahnwesen in unseren Nachbarstaaten machenz bei uns selbst scheint es jeßt auch endlich von dem Ratbe zur That kommen zu sollen ; wenigstens hören wir, daß zwei Mitgliedcr der Eisenbahu = Kommission , Ober - Baurath von Etel und Baurath Knoll, nah Ulm abgereist sind, um dort mit Hülfe verschiedener ge-= übter Ingenieure die nöthigen Nivellements zu veranstalten. Daß es bei uns mit dem Eisenbahnwesen uur langsam vorwärts geht, ift eine nothwendige Folge unserer Lage, indem wir in Bezug auf die Anknüpfungspunkte guf der einen Seite von Baden, auf der anderen von Bayern abhängig sind, Viel besprochen wurde in diesen Tagen cin Streit zwischen dem bekannten Literaten A. Weill und dem noch bckaunte= ren Buchhändler Franth, der zwischen beiden erst, wie es scheint, brieflih, darauf in nicht sehr erbaulicher Weise in den bffentlichen Blättern geführt worden ist, Die Flugschrift, durch deren verzögerte Herausgabe der Zwist veranlaßt wurde, befriedigt indessen die ge- spaunten Erwartungen, welche derselbe erregte, keinesweges. Neue Aufschlüsse über die Stellung und Bedeutung der großen europäischen Geldmacht, welche der Gegenstand des Schriftleins is, darf man darin nicht suchen ; nur hat der Verfasser allerdings es verstanden, auch das Bekannte in neuer und deshalb anziehender Form vorzutragen.

Dannover. Lüneburg, 24. Sept. (H. Z.) Gestern Mittag traf Le, Kaiserl, Hoheit der Erzherzog Albrecht von Oesterreich, und La darauf Se. Königl. Hoheit der Großherzog vou Mecklenburg= Cinidta tom hohem Gefolge hier ein. Der Erzherzog, über Braun- Höch stdenselbea Fat n der von Seiten des Königl. Hofes für herzog inet P Bereitschast gehaltenen Wohnung und der Groß-= VBerilato zu Soli uig ab, Auch Se, Durchlaucht der Prinz

An fürstlid E ist gestern hier eingetroffen.

E Runen \ind im Laufe des heutigen Tages an=

Streliß, Se. Durhl, der Putt 2er Erbgroßherzog von Meklenburg-

der Herzog von Braunschweig, 9 von Hessen, und Se, Durchl. Gestern und heute i die Infanteri

in das Lager, und die Radi e Sea

Kantonnements eingerückt, :

10ten Armee-Corps in die benachbarten

Hannover, 24. Sept. Der Hof erwar endi des Lagers viele hohe Gäste, unter E die Ande iglng Kronprinzessin ; sicherem Verlauten nah, wird auch die frühere Bi L Königin, Herzogin von Cambridge (uicht aber deren Gemahl) Vie sih gegenwärtig in Rumpenheim befindet, dem hiesigen Hofe Tiuen hat die Hinrichtung eines Brand= im Laufe eines Monats.

+ stifters stattgefunden, leider die dritte

Eben o wie der Ort der bisherigen Börsen-Versammlungen is aber auch die Stunde verändert worden; indem die Königliche Handelskammer mit Genehmigung der Regierung die Bestimmung getroffen hat, daß die Versammlungen, die bisher von 12 bis 1 Uhr stattfanden, auf die Nachmittagsstunden von 2—4 verlegt und täglih gehalten werden sollen. Die Zweckmäßigkeit dieser Veränderungen hat sich bereits be- währt; denn die ersten Versammlungen waren o zahlreih besucht, ertlichkeit zu feiner früheren Zeit der Fall ge-

_ Großh. Hessen. Darmstadt, 25. Sept. shienene Regierungsblatt Nr. 29 enthält : schnitten und 48 Paragraphen bestehende Großherzogl. vom 8. September, über Errichtung einer allgemeinen | wenkasse. :

Russland und Polen. St. Petersburg, 21. Sept,

menischen Erzbischof Narses als obersten Patriarchen

sin und Katholikos des armenischen Volkes bestätigt : ganzen armenischen Volke bekannt sein, daß Wir in Etschmiadsin am 17. April 1843 feierlich desselben Gehör gebend , den Erzbischof Narses in der Würde eine Patriarchen von Etschmiadsin uud Katholikos aller Armenier bestäti gen ,

hohen Dienste des Herrn segnen, zum Wohle und Heil des von Uns geliebten haikanshen Volkes.“

France G f Od Gi Nd R K N R É - Paris, 23, Sept. Die Anstrengungen des Banquierhause Gould u, Comp, in Paris für die neue spanische Anleihe einige Sym pathie zu erwecken, is gänzli fehlgeshlagen, Das Haus Fould ha in Folge dessen die Unterhaudlungen mit Madrid abgebrochen. Man spricht viel von einer genauen Darlegung der spanischer

dem einmüthige!

ganze

Lage derselben keinen Zweifel mehr aufkommen läßt. P A f e , _ Der General-Gouverneur, Marschall Bugeaud, is am 12. Sep- tember von einer Exkursion nah Medeah zurück in Algier ange fommen. N : :

Algier, ist am 13ten d, nach einer kurzen Kraukhcit gestorben.

B

auf der Saoue mit dem Dampfschiffe „Hirondelle“/ zurücklegten, eine1 außerordentich freudigen Empfang gefunden. Die zahlreichen Hänge

waren überall mit dreifarbigen Fahnen und Wimpeln geschmückt und von einer dichtgedrängten Masse von Zuschauern beseßt. An mehreren Orten hatten die Bemeinden festlih geshmückte Triumphbogen errich- tet, und wo das Schiff anhielt, wurden der Prinz und die Prinzessin von den Behörden, um welche sich die Volkömassen geschaart hatten, mit Anreden begrüßt, denen der tausendstimmige Jubelruf folgte, in die sich der an den malerischen Felsgestaden der herrlichen Saone= Ufer wiederhallende Kanonendonner mischte. ;

Unter dem Donner der Geschübßsalven und weithin wieder= hallendem Zurufe gleitete die Hirondelle ““ auf der spiegelklagren Fläche des Flusses pfeilschuell daher, und machte endlich an dem eigens dazu vorbereiteten Landungsplabe in Lyon, gegenüber dem Plaze der alten Douane, auf dem rechten Saone= Ufer Halt. Am Landungsplabe waren der Maire der Stadt mit seinen Adjunlten in Uniform, und der Munizipalrath versammelt, Der Maire begrüßte hier im Namen der Stadt den Herzog und die Herzogin mit einer Aurede, worin er zuerst die Freude der Stadt ausdrückte, Jhre Königl. Hoheiten empfangen zu können, dann aber noch folgende Worte hinzufügte, | die von dem Repräsentanten der zweiten Stadt von Frankreich ge= | sprochen, wegen ihres Juhalts auch ein allgemeineres Juteresse haben :

„Jn der Handelswelt (sagte der Maire) in die erste Reihe der Städte | gestellt, welche ihr Leben der Arbeit verdanken, Königin einer der fruchtbar

sten Judustricen, auf welche Frankreich stolz ist, weiß die Stadt Lyon besser als jede andere, daß ihre Prosperität auf einem ehrenvollen und würdigen Frieden beruht; sie weiß, daß ohne öffentliche Ordnung, die nothwendige Folge der Ehrfurcht vor den Gesctzen, alle Bemühungen zur Sicherung des Wohlseins der arbeitenden Klassen ohumächtig bleiben würden. Der Friede nah außen, dic Ordnung im Junern haben unscre Vergangenheit gesichert, sie werden auh, Monseigneur, die Bürgschaften unscrer Zukunst sein, Diese doppelte Wohlthat, die tir der Weisheit des Königs und der Kraft unserer Jnstitutionen danken, hat unsere Prosperität in den Tagen industrieller Krisen aufrecht erhalten und sie gehoben, seitdem die Umstände günstiger geworden sind. Die Welt hat eine neue Bahn be- schritten: auf die blutigen Eroberungskämpfe sind die friedlichen Kämpfe der Judustrie gefolgt. Für den Triumph in diesen Kämpfen ver- traut Lyon auf seine Kräfte und auf seine Thätigkeit; es verlangt nicht hinter den Wällen des Schuß - Systems zu kämpfen. Die Schcidewände, ivelche der Krieg zwischen den Völkern aufgerichtet hatte, sind gefallen vor der Süimme der Humanitätz mögen dicjenigen, welche die Douanen an diren Stelle geseht haben, auch ihrerseits fallen auf den Nuf der wohl ver- standenen matcriellen Jnteressen! Die Handelsfreiheit allein kann das: schaf- fende Genie entwieln und die Allianz der Völker fester knüpfen. Werfen Sie Jhre Blicke um sich, Monscigneur, und überall werden Sie die Wun- der der Industrie sehen, sie hat alle Hindernisse überstiegen. Auf allen Punkten durchfurht der Dampf unsere Flüsse, die nur die so lange ver- \sprochenen Arbeiten erwarten, um guf eine dauernde und geregelte Weise das Morgenland mit dem Abendland zu verbinden.“

Der übrige Theil der Rede euthielt nur eine bedauernde Anspie- lung auf den Tod des Herzogs von Orlea1 s und die Zusage an den Prinzen, daß wenn eines Tages die Vorsehung die Geschicke Frauk reichs in seine jugendlihen Häude legen sollte, er auf die Sympathie der Bewohner von Lyon rechnen könne, die sie jeßt willfommen hießen.

Nach der kurzen Dank=Rede des Prinzen seßte sich der Zug nach dem Hotel der Präfektur in Bewegung, eröffnet von einer Abtheilung des an dem Ucbungslager Theil nehmenden Lancier-Regiments, dann der Herzog von Nemours zu Pferde, begleitet von dem Präfekten des Rhone - Departements und einem cben so zahlreichen als glänzenden Generalstabe. Ju offenem Wagen, der von vier Pferde gezogen ward, welche von Lakaien in Livree mit deu Farben der Stadt geführt wurden, folgte die Herzogin von Nemours mit ihrer Chrendame. Andere ebenfalls offene Wagen, in welchen Staats=- Beamte und die Damen derselben Plaß genommen hatten, schlossen sih dem Wagen der Prinzessin an, und eine Abtheilung Dragoner \chloß den Zug, der sih zwischen einem doppelten Spalier von Linien-Truppen die National-Garde ist bekanntlich seit den April- Unruhen von 1833 aufgelöst und seitdem nicht wieder organisirt worden hin be- wegte. Jhre Königl. Hoheiten werden das Präfektur-Hotel während ihres Aufenthaltes hier bewohnen. Dort angelangt, wurden die ver= schiedenen Kollegien und Corporationen, so wie die Staats=- und Stadt-Beamten, die Mitglieder der Gerichtshöfe u. st. w. ihnen vor= gestellt. Der Eindruck, den Jhre Königl. Hoheiten auf die Bewohner von Lyon gemacht haben, is unverkennbar eîn sehr günstiger. Nach dem offiziellen Empfange nahmen Jhre Königl. Hoheiten ein großes Bankett an, zu welchem die hervorragendsten Notabilitäten der Stadt beigezogen wurden, und Abends wurden dem Prinzen und seiner erlauchten Gemahlin noch eine große Anzahl von Herren und Damen von Auszeichnung vorgestellt. f

Einen Umstand darf ih nicht bei Schilderung der gestrigen Ent-= pfangs - Feierlichkeiten übergehen, da er Deutschland näher berührt, Im Augenblicke der Ankunft Jhrer Königlichen Hoheiten nämlih war der Felsen, auf welchem das Gypsmodell der Bildsäule Johann Cle- berger's steht, der hier unter der allgemeinen Bezeichnung „des guten eutschen“ im Andenken der Lyoner fortlebt, mit Fahnen und Flag-

Das heute er- I. Eine aus 6 Ab- Verordnung, geistlichen Witt

Se. Majestät der Kaiser hat durch folgenden am 10, August unterzeichneten Gnadenbrief den E von Etschmiad= „Es möge dem

und möge der Allmächtige den obersten Patriarchen in dem

Angelegenheiten, die Herrn Guizot guf eine offizielle Weise, Seitens der madrider Regierung zugegangen is, und die über die betrübte

7 Lyon, 21. Sept. Der Herzog und die Herzogin von Ne- mours haben auf ihrem ganzen Wege von Mäcon bis Lyon, den fie

brücken, welche sih auf dieser ganzeu Strecke über dem Flusse befinden, |

Verhältnisse zwischen beiden Nationen, und zugleich auf die Erinnerun an Cleberger hindeuteten.

Stadt beseßt.

1, | gische Bewegungen ausführen ließ.

Erossbritanien und Irland.

ausgedrücckten Wunsche |

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| Anti-Corn-Law-League, und nah ihm das leitende Whig-Blatt, die | Morning Chronicle, haben eine Entdeckung gemacht, auf die ste | sich niht wenig einzubilden scheinen und die von der großen Combi- | nationsgabe des Oppositionsgeistes ein merkwürdiges Zeugniß giebt Man staunt in der That, wenn man liest, Sir Robert Peel habe dic Korngeseße abgeschafft, und zwar nicht durh eine Parlameuts - Ae, © | sondern durch einen Paragraphen des Washingtoner Vertrages, wel= f} en Lord Ashburton am 9, August v. J, abgeschlossen hat! Dies ist die wichtige Entdeckung der Oppositions - Blätter, deren Wahrheit sie mit allen ihren sharfen Waffen zu bekräftigen suchen, von der aber im Grunde genommen fein vernünftiger Mensch überzeugt sein fann. Die Entdeckung indeß und die Deduction der Schlußfolgerung aus jenem Paragraphen amüsirt und unterbricht hier auf einige Zeit * | die jeßige Stille und Einförmigkeit in den politishen Kreisen. Weil nämlich die südlich vom St. John Flusse gelegenen, dur jenen Ver- trag an Nord-Amerika abgetretenen Madawaska=Niederlassungen ihre

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s

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Per Gontre=Nd mir Taure Nofosil h or E O E S j L vie E , ute , Ver Contre-Admiral Fauré, Befehlshaber der Scestreitkräfte vou Agrikultur-Erzeugnisse den Fluß hinunter nah der britischen Provinz

Neu-Braunschweig frei verschiffen können, also damit sol{he Erzeug= nisse aus Amerika in englische Besibungen frei einzuführen gestattet sei, so können nah der Meinung der Morning Chronicle alle Länder, welche unter gleichen Bedingungen, wie Amerika mit Englaud, l! | Hanudels-Verträge haben, dasselbe Recht, welhes man den Vereinig= : } ten Staaten einräumt (das Blatt übersicht es, daß man dies Recht | nur diesen Niederlassungen am St. John einräumt) auch für sich be- | anspruhen. Wenn daher Schweden, die Niederlaude, Brasilien 2c. ihre | Ansprüche durch das Schwerdt geltend machen wollen, so sei ihr Recht | dazu unbestreitbar. Judeß alle Argumente dieser Blätter zerfallen in | Nichts, wenn den ausdrüklihen Worten des Vertrages, daß uur die | vom St. John, einem britischen Fluß, durhschnittenen Gegenden | des Staates Maine ein solches Privilegium genießen sollen, der be- | fannte von allen Rechtsgelehrten anerkannte Gruvydsaß untergelegt | wird, „daß, (nach den Worten Blackstone's), ein Statut oder ein | Vertrag, welcher von Personen oder Dingen eines untergeordneteit | Nanges handelt, in keiner Weise auf Dinge höheren Ranges aus= gedehnt werden kann.“ Ehe also Schweden, Holland 2c. nicht eben solche Länderstrecken, die wie jener Theil des Mainestaates anu Eng- land gränzt, aufzuweisen haben, werden fie auch von allen Ansprüchen auf Grund des Washingtoner Vertrages abstehen müssen.

Die Regierung trifft Anstalten, in Wales zu strengeren Maßre- geln gegen die Aufrührer zu schreiten. Die Nachricht, daß sie beab- sichtige, die ganze Provinz unter das Kriegsgeseß zu stellen, bedarf noch der Bestätigung, indeß hat sie cine Spezial-Kommission von Un tersuchungsrichtern ernannt, welche gegen die Gefangenen nach deu ganzen Strenge des Gesetzes erkennen sollen.

: Jn Jrland is noch keine Aenderung in den dortigen Verlältnis= | sen eingetreten und bei der großen Schlauheit und den gewaltige! | Mitteln des Agitators nicht so unverzüglich, wenn überhaupt zu e1 | warten. Anf der zu Clifdeu in der Provinz Connaught gehaltenen leßten Repeal-Versammlung ließ sich O'Connell über die stattgefunde nen (Sewaltthätigkfeiten der Bauern, welche seinen Zwecken , wie die Ausstoßung des Repeal=Mitgliedes Connor aus der dubliner Vei sammlung beweist, durchaus entgegen sein müssen, gar nicht aus und wiederholte nur unter den üblichen Redensarten, die ihren Eindruck niemals verfehlen, seine alten Versprehungen und Pläne. FJrlaud wird und muß eine Nation werdenz „aber, könnte man fragen“ sprach er „warum denn nicht mit einemmale den Schluß herbeiführen ? warum nicht diese physischen Kräfte gebrauchen, die mir während der lebten sechs Monate zu Gebote stehen, und die größer sind, als die, welche jemals ein Eroberer beherrschte ? Meine Antwort i, ja, ich will sie gebrauchen aber nit mißbrauchen. Jhr Mißbrauch liegt aber iu un- geseblichem verbrecherisheu Treiben, ihr Gebrauch in rubiger, gesel licher und moralischer Vereinigung. Jch habe dem ganzen Europa gezeigt, eine wie große physische Macht mit vellklommener Sicherleit | des Lebens Und Eigenthums und selbst ohue ein Streben nach Frevel | und Beleidigung konzentirt werden kann; ich Spiel | gewonnen und ih troße dem britischen habe \ | |

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habe dics i l Ministerium; ich

gezeigt, daß ih mehr Leute, ja, warum soll ih es nichi sagen? meyr streitbare Männer habe, die für ihr Vaterlaud stehen, als zu irgeud einer früheren Zeit, und ih spreche zu | England: wir werden keine Gewalt gebrauchen wir werden keinen Angriff thun wir werden unsere Kräfte zur Vertheidigung sparenz aber greift uns an, wenn ihr es wagt, Sie sprechen: wie fannst Du die Repeal durchführen? wenn Du einen Schritt dazu thust, verfällst Du den Geseßen. Meine Antwort ist: ih bin eiu alter Advokat und das Sprichwort sagt: „alte Vögel fäugt maun nicht mit Spreu.“ So in der alten Weise fährt O'Connell jeßt noch ruhig zu sprechen fort, obschou sich die deutlichste Spaltung in seiner Repeal-Partci gezeigt hat, und seine Rede behält auch nach wie vor dieselbe Wirkung. Sein Schiedsrichter - Justitut hat er bereits in Wirksamkeit treten lassen, doch trägt dasselbe einen so entschiedenen Privat-Charakter, daß die Geseßze damit nicht verleßt werden z ob es die entsprechende Wirkung haben wird, ist deshalb zu bezweifeln. Wie aber scin Parlament unter gleihem Charakter sich konstituiren und wirken soll, is nicht abzusehen.

X London, 22, Sept. Gegen das Ende der diesjährigen Parlaments-Session erregte eine der indirekten Folgen des Washing=- toner Vertrages, welche der britischen Regierung einige Verlegen- heit bereiten könnte, ein gewisses Juteresse. Jch komme jebt auf diesen Gegenstand zurück, weil die Schreiber der Auti=Corn-Law=League und die Opposition diese Folge als eine Sache von besonderer Wich tigkeit erscheinen lossen wollen.

Als das bestrittene Territorium an der Nord - Ost - Gränze der Vereinigten Staaten getheilt und der eine Theil desselben südlich vom St. John-Flusse dem Staate Maine cedirt wurde, kam man überein, daß die Erzeuguisse dieser besonderen Landstrecke, die natürlich bis dahin immer im Genusse der britischen Privilegien als ein Theil un- serer Besißungen gewesen war, nach wie vor das freie Recht der Verschiffung auf dem Flusse behalten und in der Provinz Neu- Braunschweig \o behandelt werden sollten, als wären ste die Erzeugnisse dieser Provinz selbst. Diese Stipulation wurde allein zu Gunsten und als cine Entschädigung für die Einwohner des ab- getretenen Distrikts ausgemaht. Sie waren britishe Unterthanen gewesen sie wurden amerikanishe Bürgerz aber troß dieser Ver-

gen geshmüdckt; in der Mitte befand sih eine Gruppe französischer

anderung ihrer politishen Stellung verblieben sie in Betracht der

und deutscher Fahnen, welche auf die Verbindung des Prinzen mit der Prinzessin, auf das beiderseitige Vaterland, auf die freundlichen

Die Terrasse und der Plaß vor dem Fel= sen waren von den Abgeordneten der Arbeiter - Corporationen der

Heute in aller Frühe um 65 Uhr schon begaben sich Jhre Kü= nigl. Hoheiten zum ersten Besuche in das Lager, wo sie kurz nach 7 Uhr eintrafen, und von da auf das mehr als eine Lieue weiter entfernte Manöverfeld , wo der Herzog sogleih eine Musterung der dort in Parade aufgestellten Jufanterie vornahm und einige \trate=

London, 23. Sept. Der Leeds Mercury, ein Organ der

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Schifffahrt auf dem St. John und der freien Zulassung ihrer Pro- dukte in Neu =- Braunschweig auf ein und demselben Stand- punkte. Hieraus nun folgert man, die britische Regierung habe einem Theile des Territoriums der Vereinigten Staaten die freie Einfuhr seiner Produkte in eine britishe Besibung zugestan= den. Aber Großbritanien is durch eine Menge abgeschlosse- ner Handels =- Verträge gehalten, keine Ausnahmen zu Gunsten irgend einer Nation oder eines Theils einer Nation zu machen, son- dern allen Staaten, mit denen es solche Verträge hat, diejenigen Vortheile zu gewähren, welche es den am meisten begü nstigten Nationen zugesteht. Nach dieser Anschauung ist die am meisten be- günstigte Nation Nord - Amerika, oder vielmehr der Staat Maine, oder noch genauer dieser Madawaska - Distrikt; deshalb, “5 sagt die Opposition können alle Handel treibenden Länder in der Welt das Privilegium beanspruchen, das ihr dem Madawaska - Distrikt gegeben habt, und da dies Privilegium sich auf die Zulassung von Agrikultur = Erzeugnissen erstreckt, so sind auch die Korngeseße dem- zufolge (wenn auch noch uicht in der That) abgeschafft. Es liegt in die- ser Shlußfolgerung mehr Jronie und Spibfindigfeit , als Wahrheit und aufrichtiger Gemcinsinn. Die Abtretung eines Landstrichs von einem Stáate an einen anderen seßt nothwendig gewisse den Verhältnissen eigenthümlihe Arrangements voraus. Die 4 grifultur-Erzeugnisse des in Rede stehenden Distrikts sind nicht Korn, sondern Bauholz, und den dortigen Bewohnern das freie Flößen auf dem St. John ver- bieten, wäre so viel gewesen, als ihren Ruin vorbereiten, Korn wird dort gar nicht gebaut und wird wahrscheinlih auch niemals ge- baut werden; und die ganze Konzession ist in der That wenig mehr, als die Gewährung eines freien Wegerechts für einen äußerst be- \chwerlihen Artikel; eben so is das Privilegium nicht den Vereinig= ten Staaten gegeben, sondern ganz einfach der Bevölkerung eines fleinen Distrifts, welche es unter britischer Herrschaft immer genossen hatte, nicht genommen worden. Das is die wahre Lage der Sache; aber es dürfte nicht uninteressant sein, zuzusehen, ob eine fremde Re- gierung wohl versuchen werde, die sreie Zulassung ihrer Erzeugnisse in die britishen Besißungen auf so {wachen Grund hin zu verlan gen, Sicherlich wird es keine thunz aber die Anti-Corn=Law-League und die Morning Chronicle sind bereit, es für sie zu thun.

Mie erlan. Aus dem Haag, 24. Sept. Der Gesundheitszustand Jhrer

Königl. Hoheit der Frau Prinzessin von Oranien is so befriedigend, daß von dem heutigen Tage ab keine Bülletins mehr ausgegeben werden.

Die von dem Finanz-Minister van der Heim van Duivendyke angebotene Entlassung ist von Sr. Majestät angenommen, und der Justiz - Minister vau Hall mit der einstweiligen Verwaltung des Fi- nanz = Ministeriums beauftragt worden.

Vere Brüssel, 24. Sept. Gestern Morgen um 8 Uhr kündigte eine Salve von 21 Kanonenschüissen den Beginn der Septemberfeier an, während zugleih das Geläute aller Kirchenglocken den Anfaug des Trauergottesdienstes zum Gedächtniß für die in jenen Tagen Gefalle= nen bezeichnete, dem die höchsten Staats - Behörden beiwohnten. Um 5 Uhr war großes Konzert im Park.

SMWeLl.

Luzern, 21. Sept. Auf den 19ten war durch den engeren Ausschuß des Ruswyler Comités eine Versammlung von Ausge= shossenen des Vereins nach Ruswyl einberufen. Es fanden si 150 Männer aus allen Theilen des Kantons (kein einziger Wahlkreis war nicht repräsentirt, der Wahlkreis Escholzmatt sandte allein 10 Stell- vertreter) bei der Versammlung ein. Sie hatte den Zweck, die An- sichten dieser Männer über die Bundes = Augelegenheit und über die Berathungen vom Rothen vorläufig anzuhören. Die Verhandlungen dauerten 35 Stunden, während welchen mit der biedersten Offenheit alle Seiten und Folgen der Schritte, welche die katholischen Stände nehmen sollen, dargestellt und beleuchtet wurden. Eine einzige Stimme erhob gegen diese Schritte Bedenklichkeiten, in allen übrigen Voten sprach sih die kräftigste Entschiedenheit aus, Die Anwesenden wurden ersucht, die gewechselten Ansichten ihren Mit= bürgern in engen und weiteren Kreisen mitzutheilen, Der Vorstand wurde beauftragt, die Angelegenheit ferner im Auge zu behalten und ihr seine volle Aufmerksamkeit zu s{henken. Eine eruste Mahuung zum Gebete in dieser wichtigen Angelegenheit {loß die Verhandlungen. Die Versammlung Ruswyls vom 19ten Herbst - Monat wird für den Kanton Luzern und für die Eidgenossenschaft von tief eingreifendem Nachhalt sein.

Pan en.

París, 23. Sept. Telegraphische Depeschen aus Spanien.

l. Perpignan, 22. Sept, Die Posten von Barcelona vom 17ten, 18ten, 19ten und Wten sind noch nicht eingetroffen, Die Ueberschwemmung hat furhtbare Verwüstungen angerichtet, eine Brücke bei Girona wurde von den Fluthen eingerissen, es ertrankfen dabei viele Personen. Puycerda hat sich geweigert, sich für die Central Junta zu erklären.

IL. Bayonne, 21. Sept. Jn Saragossa ist am 17ten Abends eine Bewegung zu Gunsten der Ceutral =Junta ausgebrochen, Der Munizipal-Rath und die National-Miliz nahmen daran Theil, und es wurde eine Junta gebildet. Am 19ten befehligte die Junta ohne allen Widerstand. Der General-Capitain befand sich in einiger Ent fernung von der Stadt, in der Richtung von Almcria ; die Truppen sind treu geblieben.

Madrid, 16. Sept, Das definitive Resultat der Wahlen Madrids wird erst am 20sten d. bekannt werden. Die Kandidaten, welche sih bis jeßt im Vortheile befinden, sind die Herren Arguelles, Evarist San Miguel, Joaquin Rodriguez Real, Pedro Beroqui, Francisco Lugau, Jose Mendez, Matias Angulo, Jose y Mirallez, Pedro Sanchez, Ocana, Santos Lerio, Luis Sagasti. Alle diese Namen gehören der Opposition an. Sie haben bis jeßt etwa dreißig Stimmen mehr, als die Kandidaten der parlamentarischen Partei, worunter die Herren Cortina, Bravo, Martinez de la Rosa, Manuel Cantero, Luis Gonzalez, Luis Jose Sartorius, Graf de las Navas, Cugenio Moreno Lopez.

ò Madrid, 16. Sept. Unsere Nachrichten von Barcelona gehen bis zum 12ten. Aus ihnen geht hervor, daß der Brigadier Amettler sih mit den Rebellen vereinigt hat. Amettler gehört zu den vertrauten Parteigängern des Jufanten Don Francisco, und sein Sohn war Adjutant des Letzteren. Die provisorische Regierung hatte den Obersten Amettler zum Brigadier und General -Kommandaguten der, Provinz Lerida befördert, und ihn beauftragt, zur Verstärkung Prim’s gegen die Rebellen von Barcelona zu marschiren. Noch am 9ten berichtete Amettler der Regierung, daß in Folge seiner An- näherung die Feindseligkeiten in Barcelona eingestellt worden wären und wiederholte bei dieser Gelegenheit die Versicherungen seiner Treue und Ergebenheit, indem er wen die Hoffnung ausdrückte, daß die Aussöhnung der Einwohner von Barcelona durch seine Bemühungen

571 alsbald erreiht werden werde. Am 10ten rüdckte er, seine Eidshwüre

brehend, an der Spiße von etwa 600 Mann, die zu den aufgelösten Ap Corps gehört hatten, in Barcelona ein und trat an die Spitze

andes. :

A “Aatder und die Mitglieder der in Barcelona eingeseßten J 6 ilich in den wahren Zweck der Bewegung einge- Junta mögen fre z g ‘wegung eing weiht sein, zu welcher die Aae es Infanten Don Francisco den Anstoß gegeben haben, und aus 440 Umsichgreifen die Espar- teristen rechnen, damit die bestehende J egierung umgestürzt, und der Anarchie ein weiter Weg eröffnet werden möge, Die untergeordne- ten Werkzeuge der Aufrührer scheinen dagegen in der Meinung zu stehen, kaß sie die Freiheit aller Völker vertheidigen, i

Indessen haben wenigstens hier in Madrid, wo die Esparteristen am einflußreihsten sind, den Francisquisten, zwar höflichst die Hand gereicht, sie aber von der Reihe ihrer Kanditaten sür die stattfinden- den Wahlen völlig ausgeschlossen. Der Streit dreht si daher hier in der Hauptstadt nur darum, ob die Ayacuchos, oder ob die frühere Coalition, welche sich jeßt die parlamentarische Partei nennt , den Sieg davon tragen soll. Bisher wurde die Hauptstadt stets durch die Koryphäen der Revolution, durch die ergebensten Werkzeuge Espartero’s, in den Cortes vertreten, und diese, Arguëlles , San Miguel, Beroqui, Lujan, Calatrava, an der Spitze, sind auch | diesmal von den Ayacuchos ausschließlich geseßt worden. Gestern begannen die Wahlen, und es er- gab sich, gegen die allgemeine Erwartung, daß die parlamen- tarishe Partei an diesem ersten Tage den Sieg davon trug. Es erhielt nämlich der Ayacucho, welcher die meisten Stimmen er= langte, deren nur 219, während derjenige Kandidat der parlamen= | tarishen Partei, dem die wenigsten Stimmen zufielen, do 251 er- hielt. Allem Anscheine nah werden die Francisquisten (Centralisten) fast ganz von den Wahlen ausgeschlossen bleiben, und weil sie diese Zurückseßung selbst befürchten, arbeiten sie um desto eifriger daran, den Zusammentritt der Cortes zu vereiteln; ein Bestreben, in wel- hem die Esparteristen sie unterstüßen werden, falls diese schen, daß | die Wahlen zu Gunsten der parlamentarischen Coalition ausfallen.

Vorgestern Abend fand eine Berathschlagung der Minister statt, | welcher auch einige Generale und andere Personen von Bedeutung | beiwohnten. Gestern fand eine abermalige Versammlung des Minister: Conseils statt, an der auch der Herzog von Bailen, Vormund der Königin, und Herr Olozaga Theil nahm. Leßterer reiste diesen | Morgen in Eile nah Paris ab, und da er mit keinem diplomatischen Charakter bekleidet ist, so vermuthet man, daß ihm nur einige Auf träge, die auf die Verhältnisse der Königin Marie Christine Bezug haben, ertheilt worden sind. Er denkt, zur Eröffnung der Cortes hier zurück zu sein. is |

Die hiesige Besaßung i} durch ein Pionier - Regiment verstärkt worden. Heute erlangten die Agacuchos bei den Wahlen ein geringes Uebergewicht. E

Da der Espectador nun zugeben muß, daß Espartero den größeren Theil der Kriegsfasse mitnahm, \o entschuldigt er es damit,

daß der Herzog von Vitoria noch einen Rückstand seines Gehalts als

| \ | | | \ |

Regeut zu fordern und überdies die Verpflichtung auf sich hatte,

\ auf die Wahl - Liste | i

| t - e 00 Se _ / j als Vürgschaft für seine Schuld dienen.

seinen Feinden keine Hülfsmittel in Händen zu lassen.

ck= Paris, 23. Sept, Die Befürchtungen, daß die in Cata= lonien ausgebrochene neue Bewegung auch in Saragossa Wiederhall finden werde, und welche dur eine Reihe von beunruhigenden Nach= richten von dorther veranlaßt worden waren, haben sh nur zu sehr als gegründet erwiesen. Der Telegraph verkündet heute den am 17ten erfolgten Ausbruch eines Aufstandes zu Gunsten der Central - Junta

daselbst, wobei der General-Capitain Lopez Baños sich gezwungen sah, |

mit der nur sehr schwachen Garnison die Stadt zu räumen, und sich zurückzuziehen, aber nicht in der Richtung von Almeria, was gar kei= nen Sinn hätte, da Almeria ganz unten an der andalusishen Küste an 80— 90 Stunden von Saragossa entferut liegt, sondern nah Alumnia, einem mehrere Stunden von Saragossa auf der Straße nach Calatayud und Madrid gelegenen Flecken, der au bei den Mär= hen von Narvaez und seinen Gegnern Seoane und Zurbano gegen Ma=- drid zu, am Ende der leßten Feldzugs-Operationen vor der Uebergabe von Madrid, zu verschiedenen Malen genannt worden is. Der Gene

ral-Capitain scheint sich demnach auf die Hauptstadt zurückziehen, oder doch den Verstärkungen, die von dorther ihm etwa zukommen könn= ten, entgegen marschiren zu wollen. S -

Aber der Zustand der Gemüther zu Madrid selbst is nah allen aus unparteischer Quelle fließenden Nachrichten von der Art, daß man jeden Augenbli von dort selbs der Nachricht von dem Ausbruche einer neuen Bewegung gewärtig sein muß. Ein besonders schlimmer Umstand ist, daß unter der jezt sich entwickelnden Sachlage die Wah= lon zu der berufenen Cortes= Versammlung an vielen Orten gänzlich vereitelt, der Zusammentritt der Cortes also fast unmöglih wird, wo= durch der provisorischen Regierung der einzige wirksame und wirklich träftige moralische Halt entgeht, der etwa in der gegenwärtigen Krise ihr als wirklicher Stüßpunkt dienen könnte, und dessen sie so drin=- gend bedürste, Welhe von den beiden aufs ueue mit aller Leidenschaft sich bekämpfenden Parteien, ob Moderados oder Pro- gressisten am Ende in diesem neuen Kampfe die Oberhand behalten mag, sür die Königin selbst, für den Thron scheint das is noch das einzige Tröstlihe an der Sache feine ernstlihe Gefahr zu drohen; denn von den Moderados, die sich mit Vorliebe stets als die,

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so zu sagen, privilegirten Vertheidiger desselben ausgeben, wird hoffeut= lih feine drohen, und den Progressisten, d. i. den constitutionellen, welche bei weitem die Mehrzahl der Partei ausmachen, kann man wenigstens niht vorwerfen, daß sie während der Zeit, wo sie die Gewalt in Händen hatten, die der Königin schuldige Ehrfurcht hint- angeseßt hätten, und sie selbst haben stets jede gegentheilige Anschul= digung in dieser Beziehung mit Entrüstung zurückgewiesen.

Die jekt als Antggouisten gegen die madrider Regierung auf tretenden Centralisten aber, selbst die von Barcelona, betheuern in allen ihren Programmen ihre Anhänglichkeit an die Königin, und von Sciten der Esparteristen, wie der Anhänger des Jufanten Francisco de Paula dürfte diesen Versicherungen nach ihrem bisherigen Verhal= ten wohl auch Glauben beizumessen sein. Die republikanische Fraction aber, die ihren Hauptheerd jeßt wie immer zu Figueras hat, ist troß aller Versicherungen des berüchtigten Abdon Terradas und seiner Freunde viel zu shwah und ohnmächtig, als daß sie, selbst wenn eine Central-Junta zu Stande gebraht würde, im Ernste Gefahr drohenden Einfluß ausüben könnte, da jede siegende Partei hon um ihrer ei- genen Selbsterhaltung willen genöthigt sein wird, den Tendenzen der Radikalen entgegenzutreten. i E

Darf man den neuesten Nachrichten aus Barcelona glauben, so hat die dortige Junta die Absicht, die Central-Junta nach Barcelona selbst zusammenzuberufen, sobald mit einiger Gewißheit auf die Aus- breitung der Bewegung auch im übrigen Spanien sich renen läßt. Die Junta vou Figueras hat abermals eine Proclamation erlassen, die ganz im Geiste der früheren gehalten ist, aber, wie gesagt, diese radikalen Jdeen mögen wohl eine Anzahl von jungen urtheilslosen und nichts besitenden Leuten verlocken; gewiß aber erscheint, daß sie den Beifall der Nation nicht finden können, und daß Abdon Terra= das von jeder Regierung, die in Spanien das Ruder erhält, zurück=

gewiesen werden wird.

Das Journal la Presse bringt heute die bestimmte Angabe, daß Graf Salvandy seine Entlassung von dem Posten als Botschafter zu Madrid, und zwar wie la Presse wissen will, in Folge engli= schen Einflusses habe geben müssen. Jch lasse die Richtigkeit der Angabe dahingestellt; aber cine Bemerkung kann ih nicht unterdrüf- fen über den Kommentar, welchen die Presse jener Angabe beifügt. Ih erinnere mi nit, je eine gehässigere und leidenschaftlihere Dia= tribe gegen England, und zugleich einen solhen Schwall von Shmä= hungen und Herabsebßungen gegen die eigene Regierung in irgend einem Organe der zügellosesten Oppositions-Presse gelesen zu haben, als in diesem Artikel eines Blattes, welches sih als einen Verthei= diger der Regierung, der konservativen Grundsäße, der Politik des Griedens und der Mäßigung ausgeben will, Wenn der betreffende Artikel im National oder in der Re forme stände, so würde ih ihn hon in Form und Juhalt als extravagant bezeichnen müssen, welche Qualification soll ih ihm aber geben, wenn ihn la Presse zu Tage fördert ? :

Vereinigte Staaten von Uord - Amerika.

O New-York, 31. Aug. Vekanntlih hat der Staat Penu= ylvanien Bankerott gemacht in Bezug auf die Schuld, die «er sowohl el Jeinen eigenen Bürgern, als den Unterthanen auswärtiger Mächte ontrahirt hatte, indem er ganz einfa sih weigerte, in sein Budget die zur Zahlung der Zinsen seiner Suld nöthigen Fonds aufzuneh= men. Nach einem Artikel der Federal - Verfassung muß jede Recla= mafion, die ein Staat der Union gegen einen anderen erheben will, vor dem höchsten Gerichtöhofe der Vereinigten Staaten angebracht werden, Dieses Recht, einen Staat vor dem höchsten Gerichtshofe der Vereinigten Staaten zu belangen, war ursprünglich selb den ein- sachen Bürgern auswärtiger Staaten zuerkannt worden, und im Jahre 1/9 trat der Fall ein, daß ein Bürger von Carolina auf solche Weise die Regierung des Staates Georgien belangte und seinen Pro= zeß gewann. Seitdem seßten die Staaten, deren Stolz und Selbst- gefühl sich dadurch verlebt dünkte, daß sie von einem einfahen Pri- vatmanne gerichtlich belangt werden konnten, ein Amendement durch, wodurch dieses Recht nur auf die Regierungen beschränkt wurde. Demnach kann unter den gegenwärtigen Sachverhältnissen von den Regierungen, deren Bürger bei der Schuld des Staates Pennsylva- nien betheiligt sind, dieser wegen Bezahlung der Zinsen und des Ka-

| pitals seiner Schuld belangt werden. Der bekannte Finanzmann ‘Ni=

cholas Biddle sagt in seinem, auch in diesen Blättern {hon mehr= mals erwähnten Manifeste, das er in der Form eines Schreibens an 0 Philadelphia erscheinenden Enquirer veröffentlicht hat, Fol= gendes:

„Angenommen, eín auswärtiger Staat belange Pennsolvanien vor dem Gerichtshofe der Vereinigten Staaten um Zahlung eines der Bons, die Es fönnte fein Zweifel obwalten über die Kompetenz des Gerichtshofes z er is es, den die Staaten in Krast der Constitution als obersten Schiedsrichter in dergleichen Streithändeln aufgestellt haben. Der Schuldschein wird vorgezeigt, er trägt das Siegel des Staates, die Unterschrift sciner Beamten, das feierlich beschworenc Ver- sprechen, gewisse Summen von Juteressen und Kapital zu bestimmt festge- setzten Verfallzeiten zu bezahlen. Diese Summen werden nicht bezahlt; man verlangt gerichtlichen Ausspruch. ; E

„Gut! vor dem höchsten Gerichtshofe steht es Pennusylvanien frei , sich zu vertheidigen mit allen Mitteln, die den einfachen Bürgern zu Gebote stehen, nicht mit anderen z es kann sich auf seine Zahlungs -Unfähigkeit be- rufen und möglicherweise von jeder Schuld entlastet werden. Aber vergeb- lih würde der Staat zu Ausnahms - Argumenten scine Zuflucht nehmen, die den Jndividuen versagt sind. Besonders wäre es eine Abgeschmacktheit für ihn, wenn er die Prätension machen wollte, daß er zu mächtig sci, um ehrlih zu sein, und daß er, als souverain, das Recht habe, seine Nachbarn zu bestehlen. Vergcblich auch würde Pennsylvanien seine legislativen Pri- vilegien anrufen, um das Anlehens-Gescyz zu vernichten , durch welches es gebunden is. Auf eine derartige Prätension würde man mit dem Artikel der Föderal-Verfassung antworten, welcher erklärt, daß kein Staat Gesebe annehmen soll, die zum Zwecke hätten, die Kontrakte anzugreifen. Es würde daher ein gerichtlicher Ausspruch zu Gunsten der Regierung des aus- wärtigen Staates erfolgen. Darauf würde die Execution, die Auspfändung und der Verkauf des Eigenthums des Staates durch den Marschall der Vereinigten Staaten folgen; der Verkauf der Kanäle und der Eisenbahnen zuerst, dann der Staats - Ländereien und endlich der Gefängnisse und der

Staats-Paläste u. #. w. Das ist noch nicht Allesz da alle Taxen in den Schatz eingezahlt werden, so würde der Schaß gleichfalls weggenommen. Der Staat würde sich dann nicht allein alles seines Eigenthums, sondern selbs seiner Hülfsquellen für die Zukunft beraubt sehen. Alles das erscheint unserer unwissenden Aufgeblascnheit unglaublich! Aber is nicht dies Alles wahr, is es nicht gerecht? Mit welchem Rechte fönnte die Legislatur un=- gestraft ihre eigenen Bürger und die auswärtigen Bürger berauben, indem sie sich hinterlistig ihres Eigenthums bemächtigte und hinterdrein über das Elend sich lustig machte, in welches sie dadurh gebracht wurden? Und möge man ja nicht glauben, daß die auswärtige Regierung, welche eine solche Jnitiative ergreifen würde, dadurch unseren Haß auf sich zöge, wenn sie die Rechte ihrer Unterthanen aufrecht erhielte, Man erinnere si, daß Pennsvlvanien 9 Millionen seinen eigenen Bürgern schuldet, welche den Staat nichi belangen können, und die sehr dankbar gegen die auswärtigen sein würden, welche sich zu Vertheidigern der gemeinsamen Rechte aen würden.

„Man wird vielleicht sagen, ein derartiges Urtheil könnte niemals in Pennsylvanien zum Vollzuge gebracht werden, und daß es dem Marschall der Vercinigten Staaten {limm bekommen würde, einen so gewagten Aft zu versuchen. Glauben Sie mir, es is feine Gefahr damit verknüpft. (Broß sprechereien wird es geben, lange Reden, donnernde Beschlüsse, ja viel- leicht sogar drohende legislative Aftez wenn man aber zu der cigentlichen Frage kommen wird, nämlich zu wissen, ob das Volk seiner Legislatur Bei- stand leisten wird zur Beraubung ihrer eigenen Bürger, so halten Sie ih versichert, daß das Resultat nicht zweifelhaft sein wird.

„Diese Betrachtungen, welche, ih wiederhole es, wahrscheinlich neu sind für die betheiligten Parteien, können ihnen auch nüßlich sein; denn Pennsylvanien muß sehen, daß es eine Ehrenschuld auf sich lasten hat, die es bezahlen muß, und an deren Bezahlung es durch nichts gehindert werden fann. Es steht ihm frei, die Augen zu verschließen vor seinen Pflichten z aber cs fann die anderen nicht blind machen über ihre Rechte, und es wird wohlthun , anzuerkennen, daß es weit weniger peinlich und weit ehrenvoller ist, seine Schulden zu bezahlen , als sih vor den Gerichten herumzichen zu lassen, um allen JInsulten und Erniedrigungen ausgeseßt zu sein.“

Nach Anführung dieser Stellen aus dem Manifeste des Herrn Biddle dürfte es von Interesse sein, das Urtheil des Courrier des Etats Unis über ihn mitzutheilen, worin darauf angespielt is, daß das Gerücht Herrn Biddle für verrückt erklärt hatte. Dieses Blatt sagt: „Ist es nöthig, noch einen Kommentar zu dieser sonderbaren Philippika hinzuzufügen, die so voll von Bitterkeit, Sarkasmus, Ver- nunft is? Ja, in der That, Herr Biddle muß verrückt, sehr ver= rüdckt sein, daß er es wagte, \o seinen Mitbürgern die Maske abzu= reißen und vor den Augen der Ausländer die {wache Seite bloß- zustellen, auf welcher der kecke Bankerott Pennsylvaniens und der übrigen repudiatorischen Staaten verwundbar i}. Fürchtet er niht, in dem gerichtlihen Konflikte zerdrückt zu werden, den er zwischen den Staaten und den auswärtigen Regierungen hervorruft, einen Konflikt, der, was man auch sagen mag, nicht verfehlen würde," den Bürgerkrieg oder an dessen Stelle einen auswärtigen Krieg Þe beizuführen? Wie kühn aber auch die von Herrn Bibdle age A brahten Jdeen sein mögen , fie sind darum nicht mun u viele ausführbar, und es giebt in Europa, in England ,

Leute, die ein Interesse dabei rg zu den L zu nehmen, die ihnen gegeben sind, als da