1843 / 93 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

gen Herat aufzuwiegeln suchen, um den Usurpator vom Thron zu

fti

"e r - Mehemed - Khan hat inzwischen an den Schah von Persien Abgesandte geschick, um Lebterem seine Unterwerfung anzukündigen und Geschenke zu bringen. Sie wurden von Aue Schah freund- lich aufgenommen und es is jeßt von einem Zuge Persiens gegen Herat niht mehr die Rede. Auch von einem Feldzuge gegen Bagdad wird es nicht kommen, obwohl die Perser seit ihren leßten Differenzen mit der Pforte es an Prahlereien nicht fehlen ließen und oft sogar von einer Eroberung Konstantinopels sprachen. Die wenigen regu- lairen Truppen, welche dur die französischen Truppen eingeübt wa- ren, sind seit zwei Jahren wieder auseinander gelaufen. Persien hat keine Armee, und wenn es auch dem Schah durch ein Aufgebot gelingen könnte, etwa 20,009 Mann zerlumpten Gesindels zusammen zu raffen, so werden diese doch nimmermehr gegen die türkischen Truppen Stand halten können.

Vereinigte Staaten von Uord - Amerika.

O New-York, 1. Sept. Jh komme heute noch einmal auf den Ausgang der bis jeßt bekannten Wahlen zurück, der denn doch nicht so ausgefallen is, als man allgemein erwartet hatte. Man hatte angenommen, dieselben würden keinen Einfluß auf die allgemei- nen Jnteressen der Union äußern, weil man vorausgeseßt hatte, daß sie in der respektiven Stärke der Whigs und der Demokraten im nächsten Kongresse nihts ändern würden. Allein Jedermann hatte sich ge= täusht. Der Staat Tennessee, bisher der demokratischen Partei treu zugethan, is ganz unerwartet zu den Whigs übergegangen, während diese in den anderen Staaten an Boden verloren haben. Diesem unvorhergesechenen Abfalle is es zuzuschreiben, daß die Demokraten die Mehrheit im Senate verloren haben, und die drei großen Gewal=- ten der Föderal - Verwaltung werden sich sona einander gegenüber in der sonderbarsten Stellung befinden, welche die Annalen der con- stitutionellen Regierung je dargeboten haben.

Was das allgemeine Resultat der Wahlen betrifft, die nun vollendet sind, so genügt es, zwei Ziffern anzuführen, um ihre Be= deutung zu konstatiren in Bezug auf Aenderungen, die im Gleichge- wichte der zwei großen Parteien eingetreten sind, aus denen der Wäh= lerkörper der Vereinigten Staaten zusammengeseßt i. Die fes Staaten, in denen der Wahlkampf vorgenommen worden i, hatten zusammengenommen vierundfunfzig Abgeordnete in das Repräsentanten- Haus von Washington zu schien. Von diesen 54 Mitgliedern ge= hörten 35 den Whigs an im vorigen Kongresse und nur 19 den De- mokraten. ck Jn Folge der neuesten Wahlen aber is das umgekehrte Verhältniß in den Ziffern eingetreten; unter den neuen Mitgliedern zählt man 35 Demokraten und nur 19 Whigs. Dieser Umschwung der Ziffern giebt den Maßstab des von den Ersteren erlangten Vor= schrittes und des Rückschrittes, den Leßtere gemacht haben. Hierin liegt eine s{limme Vorbedeutung für die präsidentielle Zukunft des Herrn Henry Clay, der jedoch diesmal an Versprechungen einen weit größeren Aufwand macht, als bei irgend einer der sieben Kandidaturen, um die er sih bereits bemüht hat, und die jedesmal mit einer Niederlage für ihn ausgingen, Nimmt man die neuen in allen Staaten vorgenom-= menen Wahlen zur Grundlage der Berechnung, so kommt man zu einer Statistik, die für den Bürger von Kentucky eben nicht sehr er= muthigend i}; denn von den 26 Gliedern, aus denen die Föderal= Union zusammengeseßt is, und die vor drei Jahren sh fast sämmt= lih unter das Banner des Whig = Präsidenten Harrison geschaart hatten, haben die Demokraten das Uebergewicht erlangt in zwanzig, und ihren Gegnern nur sechs gelassen. Allerdings herrschen innere Spaltungen im Lager der Sieger und erheben sich unter ihnen zahl= reihe Ehrgeizige, welhe die von den Besiegten errungene Beute sih aneignen möchten. Jn diesen Spaltungen, in diesen Rivalitäten mehr noch als iín seiner eigenen Stärke sind für Herrn Heury Clay noch Aussichten auf den Triumph gegeben. Doch würde er s{limm thun, wenn er allzu große Zuversicht auf die Dauer dieser Art von bürgerlichhem Kriege seben wollte, der gegenwärtig noch in den Reihen seiner Gegner herrsht, denn diese könnten wohl, wie sie dies hon mehr als einmal gethan haben, den fleinen Ambitionen, deren Prätensionen und Streit unter einander sie gegenwärtig noch befördern, Schweigen gebieten und sich um eine einzige Fahne und einen einzigen Chef reihen, wenn der Tag des entsheidenden Kampfes herankömmt. Doch ih will mih nicht wei= ter darauf einlassen, den verschiedenen Kandidaten zur Präsidentschaft das Horoskop zu stellen und vielmehr noch einige Notizen über die Natur - Ereignisse beifügen, die in der lebten Zeit in diesem Lande vorgekommen sind.

Nach einer für Menschen und Felder shlimme Wirkungen nach si ziehenden Trockenheit öffneten sich endlih vor etwa drei Wochen die Schleusen des Himmels, und wir hatten 24 Stunden hindurch Regengülisse, deren Heftigkeit das Uebel nur noch schlimmer machte. Aus den kleinsten Bächen wurden reißende Ströme, die auf eine

f E O : U M weite Streckte Landes hin die Aerndten, welche nicht durch die Hibe ÿ verbrannt waren, ertränkte, und in vielen Gemeinden große Verhee=-

rungen anrichteten und selbst mehreren Personen das Leben raubten, Das war aber noch nichts gegen die wahre Sündfluth, die über New- York und seine Umgegend in der Naht vom 21. auf den 22, August i hereinstürzte. Man glaubte, die Wolken seien auf unsere Köpfe her= \ abgekommen, hätten s{ch dann plößlich getheilt, um uns unter einem u Wasserschwall zu erdrücken. Zwölf Stunden hindurch \chlugen die i Wogen an die Häuser auf beiden Seiten der Straßen, die in eben die Keller der Häuser,

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so viele Kanäle umgewandelt schienen z l) in denen die amerikanishe Bauart wenigstens ein Drittheil der h Einwohner so zu sagen lebendig begräbt , standen buchstäblich voll | Wasser, und es war ein tragisch - komisches Schauspiel , mitten im Dunkel der Nacht tausende von Judividuen aus diesen Höhlen her- vorstürzen zu sehen, um dem Ertränken sich zu entziehen, das sie selbst in ihren Betten bedrohte. Der Schaden , den diese Häuser - Ueber- \hwemmung angerichtet hat, is ungeheuer, und um so beklagenswer- ther, als er vorzugsweise die dürftige Klasse der Bevölkerung ge- troffen hat. Möchte diese traurige Erfahrung die Amerikaner veran- lassen, daß sie ihre dem guten Geshmack eben so sehr, als der Hu- manität widerstrebende Bauart, wonah tausende von Judividuen in diese Art von Katakomben verwiesen sind, auf denen si die Königin der Sit der Union stolz erhebt, endlich aufgebe. j =S wiirde zu weit führen, alle die Verheerungen aufzuzählen, j welche diese Ueberschwemmung in ven verschiedenen Quartieren ange-= d richtet hat. Viele Häuser haben in ihren Fundamenten so bedeutend O Schaden gelitten, daß sie den Einsturz drohen, Hier i} {edo kei (5 Menschenleben zu Grunde gegangen, obglei mel 10A) d lib bed hi waren, Zu Brooklyn waren die angerichteten Verhee a L falls sehr beträchtlih, An der Quarantaine arb Lee Wee gp dem sih ein kleines, von 5 Personen bewohntes Haus befa ba eh | als 50 Fuß weit fortgerissen, und das Haus stürzte über Lit cini und zwei Kinder, welche niht mehr die Zeit hatten, zu entfliehen, zusammen. Eines der Kinder verlor dabei das Leben. Ueberall Wai ren die Verbindungen unterbrochen, dur Zerstörung der Brücten, i durh tiefe Gräben, welhe das Wasser in den Straßen aushöhlte, B und endlih durch Beschädigungen, welhe an den Eisenbahnen, beson- 1 ders an den Unterbauten von Erde, angerichtet wurden, ——————

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Eisenbahnen.

Berlin, 29. Sept. Das heutige Amtsblatt der Königlichen Regierung zu Potsdam enthält folgende Bekanntmachung über die unter dem 19ten d. M. verfügte Ausdehnung der Postkarten-Legiti= mation für Reisen auf den Eisenbahnen: Die Verordnung des Königl. Ministeriums des Junern vem 10. Dezember 1841 (Amts- blatt No. 336), betreffend die Legitimationsführung bei Auslands= Reisen auf den Berlin-Anhalt-Magdeburg=Leipzig-Dresdner Eisen= bahnen, hat als den Bahn-Rayon im diesseitigen Regierungs-Bezirk für die Einführung der angeordneten Paßkarten die aht Kreise : Niederbarnim, Oberbarnim, Beeskow-Storkow, Jüterbogk-Luckenwalde, Zauch-Belzig, Osthavelland, Westhavelland und Teltow, einschließlich der Städte Potsdam und Brandenburg, bezeihnet. Nachdem nun= mehr auch die Eisenbahn-Verbindung zwischen Berlin und Stettin voll= ständig hergestellt, und überhaupt der Cisenbahn-Verkehr erweitert wor= den, hat das Königl. Ministerium des Jnnern mittelst Erlasses vom (ten d. M. dem Rayon für die Paßkarten-Ertheilung zur Ausgangs=Legitima- tion auf den erstgedachten Eisenbahnen die weiter gehende Ausdehnung auf den ganzen Potsdamschen Regierungsbezirk und auf angränzende Departements gegeben. Jm Verfolg unserer Bekanntmahung vom 15. Dezember 1841 (Amtsblatt No. 261) und vom 20. September 1842 (Amtsblatt No. 206) bringen wir hiermit die vorbestimmte Erweiterung des Bahn = Rayons auf die sechs übrigen landräthlichen Kreise: Ost- und Westpriegniß, Ruppin, Templin, Prenzlau und Angermünde im diesseitigen Departement, zur öffentlichen Kenntniß. Die Befugniß zur Ausfertigung der Paßkarten is den Herren Land- räthen dieser Kreise beigelegt, und außerdem ertheilen wir eben diese Befugniß, theils wegen des entfernteren Sibßes des Landrath=Amts, theils wegen der näheren Verbindung mit Eisenbahnlinien, auch den Magisträten der Städte Wittstock, Neu-Ruppin, Spandau, Köpenick, Bernau, Neustadt-Eberswalde und Schwedt, Die betreffenden land- räthlichen und Stadt-Behörden werden von uns mit den auszuferti= genden Formularen der Paßkarten nah dem Bedarf versehen werden. Jm Uebrigen verbleibt es durchgehends bei den Bestimmungen der obgedachten früheren Bekanntmachungen, sowohl über die anderen, zur Ausfertigung der Paßkarten im diesseitigen Departement autori= sirten Behörden, als über das grundsäßliche Verfahren in der Sache, und über den Umfang des auf die Nachbarstaaten ih erstreckenden Bahn - Rayons, welcher übrigens auch auf den ganzen merseburger und frankfurter Regierungs-Bezirk, statt der in jenen Bekanntmachun gen bezeichneten Theile dieser Departements, und auf den ganzen stettiner Regierungs-Bezirk nunmehr ausgedehnt ist.

X Köln, 25. Sept. Bei uns rüstet sich {hon Alles zu den

„Festlichkeiten, mit denen die Vollendung unserer Eisenbahn nach Ant=

werpen gefeiert werden soll. Das Hauptfest wird hier in Köln am 745, Oktober, als dem Geburtstage des Königs, stattfinden und in

feinem großen Konzerte bestehen, welches die brüsseler musikalische Gesellschaft der grande Harmonie auf dem Gürzenich zum Besten ber Dombau-Vereins-Kasse geben wird. So nell treten die Be- hiehungen zwischen den rheinishen und den belgischen Nachbarstädten, welche aus der uns jeßt gebotenen Erleichterung unserer Verbindungs- mittel hervorgehen, in das Leben, daß schon an dem Tage der Er- bffnung der Bahn uns in Köln ein Kunstgenuß bereitet wird, den wir der Theilnahme der uns jeßt auf wenige Stunden nahe gerüd- ten Hauptstadt von Belgien verdanken. Die Festlichkeiten zur Feier des Ereignisses, von dem man si für den kölnischen und überhaupt für den rheinischen Handel die bedeutendsten Folgen und namentlich die Befreiung desselben von der Bevormundung unserer guten Freunde und Stammyverwandten an der Mündung unjeres großen vaterländi= schen Stromes verspricht, sollen mehrere Tage dauern, und man âr= beitet in Belgien nicht weniger eifrig an den Vorbereitungen, als auf der Strecke unseres Rheinlandes, welche von der Eisenbahn durch= schnitten wird.

Handels- und Börsen -UÜUachrichten. Mate on Get abe Berlin, den 28. September 1843, Zu Landes: Weizen 2 Rihlr. 1 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr. 18 Sgr. 9 Pf.z Roggen 1 Rihlr. 22 Sgr., auch 1 Rthlr. 15 Sgr.z große Gerste 1 Rthlr.z kleine Gerste 1 Rthlr., auch 28 Sgr. 9 Pf.z Hafer 25 Sgr., auch 21 Sgr, 3 Pf. Eingegangen sind 43 Wispel, - Zu Wasser: Weizen 2 Rthlr, 10 Sgr., auch 2 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf.z Roggen 1 Rihlr. 24 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rihlr. 18 Sgr. 9 Pf.z Hafer 25 Sgr., auch 22 Sgr, 6 Pf.z Erbsen (shlechte Sorte) 1 Rthlr. 12 Sgr, 6 Pf. Eingegangen sind 121 Wispel, : | Mittwoch, den 23, September 1843. Das Schock Stroh 7 Rthlr. 10 Sgr., auch 6 Rthlr, Heu 1 Rthlr, 5 Sgr., auch 25 Sgr. : Sa E Pee Die Preise von Kartoffel-Spiritus waren am 23sten 147—14# Rihlr, am 26s\ten 14:—14* Rihlr. und am 28. September d. J. 145—14# Rihlr, (frei ins Haus geliefert) pro 200 Quart à 54 pCt, oder 10,800 pCt, nach Tralles. Korn-Spiritus: ohne Geschäft. Berlin, den 28, September 1843, : | Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin,

Berlin, 27 —28, Sept, Weizen in allen Gattungen wird we- nig ausgeboten; man würde bedungen haben für weißen schlesischen von 53 —56 Rthlr., gelben schlesischen 52— 53 Nthlr, , polnischen hochbunten 52—53 Rthlr., polnischen weißen 54 Nthlr, , märkischen 49 51 Rthlr. z die Eigner halten mit ihren Vorräthen sehr zurück, weil der alte Weizen in Qualität einen bedeutenden Vorzug vor unserem diesjähri- gen Korn hat. Roggen isst gestern und heute in loco nichts umge- gangen; die Konsumenten bezahlen für alten schweren scchlesishen Roggen 39—40 Rihlr. pr. Wispel, andere Gattungen 84pfünd. 38 Rthlr,, 82pfünd, 37 Rthlr. pr. Wispel, Auf Lieferung Con noissemente pr, September wurde zur Erfüllung früherer Verbindlichkeiten für 82pfünd, 385 Rthlr. ge- boten, zu 39 Rthlr. war anzukommen, 84yfünd. 38% Rthlr, Zu bedingen. Connoissemente pr. Sept, /Okt, zu 374 Rihlr, offerirt, 37—37% Rthlr. zu machen, pr. Frühjahr gefragter und 345 Nthlr. geboten. Hafer loco 16—419 Rthlr, pr. Wispel, Lieferung der Connoissemente pr. Oftober zut 17 Rihlr. 50pfünd. {chwere Waare käuflich, 48pfünd. zu 165 Rthlr. zu ha- ben, pr. Frühjahr wurden Offerten zu 165 Rthlr. gemacht. n Raps und Rübsen nichts gemacht und die Preise unverändert von 74—75 Rihlr, pr. Wispel, Sommer-Rübsen fehlt, Dotter zuleßt zu 52 Rthlr, pr, Wispel bezahlt, Rothes Kleesaat war in feiner Sorte gesucht und würde 15 Rihlr. dafür bewilligt worden seinz wir haben indeß feine Vor- räthez fein mittel zu 145 Rihlr. pr. Ctr. käuflich. Leinsaat zuleßt zu 52 und 53 Rthlr. pr. Wispel in kleinen Partieen bezahlt. bl loco 115, Rthlr., pr. Sept. (Oft. 115 Rthlr,, pr, Nov. /Dez. 115 Rthlr., Jan. / Febr. /März 115 Rihlr. , pr. Oft. /Nov, 117 Nthlr, pr. Cir, bezahlt und noch zu haben, Leinöl loco 105—11 Rihlr, pr. Ctr, bezahltz Lieferung pr. November 14 Rthlr, geboten. Mohnöl 16 Rihlr, pr, Cir, Spiri- tus macht sich knapper, in Folge dessen wieder 143, %, auch 15 Rthlr, für 10,800 % bezahlt wurde, Lieferung bis ult. April 4147 Rihlr, zu bedingen,

Der Centner

Aus wärtige Börsen.

Amsterdam, 25. Sept. Niederl. wirkl. Sch. 623. 5% do. 100. Kanz-Bill. —. 5% Spau. 175. 3% do. 26. Pass. —. Ausg. —. Zinsl, —. Preuss. Präm. Sch. Pol. —. Oesterr, 1095. 4% Russ. Hope 907.

Hamburg, 27. Sept. Bauk - Actien 1675 Be. Engl. Russ. 11275 6.

Petersburg, 22. Sept. Lond. 3 Met. 38. Hamb. 34, Paris 407.

Wien, 24. Sept. Bank-Actien 1640. Anl. de 1839 1145.

D: o: hb 62: W570 D Den 29. September 1843.

j 1 Fóads: ch Pr. Cour. Actien. |& Pr. Cour. Brief. | Geld. Brief. | Geld. | Gem. F | i H | s Sdlitd 33) 1032 | 1037 Brel. Pots. Eisenb. 5 | 155 | S: | E j t Ido. do. Prior. Obl. 4 | 1037; Pr. Engl. 0b1.30.|/ 4 | 1022 | 102 E Lf Präm Sch.d.Seeh a 90 5 Mygd. Lpz. Eisenb. 166 | it K i R | as do. do. Prior. ObI.| 4 193% e We E . ¿ 6 2Q da. 32! 1025 _ Bel. Aob, Eisenb.|—| 139 | 138 Berl. Stadt-Obl Zt 1032 ba 0 do. Prior. Obl.! 4 —_— | 103% as “mi R |: —- [Düns Bib, Bisenb:| 6 7645 | s Z "La 91 | do. do. Prior. Obl.! 4 947 vie Westpr. Pfaudbr.|35| 1027 ti h t e Fp ia | L, :1 Rhein. Eisenb. |D 7453 i 5 Grossb. Pos. do. 4 | 106% 1067 4j 4 96 Ä äs, 32 101# | E do. do. Prior. Obl. j ) í L Osr. Pfandkr. (4 1042 | _— e [Brl. Frankf. Kisb.| 5 | 126 | 125 pes Es ck 2 t 9 do. do. Prior. Obl, 4 10 17 | H) 1 Z Pomm. do, 35 102 Z 102 L A E | O Ï Di T 9 E s. Bisb, E 07 ievbrionr t Er M S Ga E SOULEMNONO 00 Î a E do. do. do. Lt.B.'—| 116 A 115; Gold al marco. |— Magdeb, - Halber- | Friedrichsd'’or, 137 13 städter Eisenb.| 4 | 1153 And.Gldm.à5Th.'— 12 Ï 5 BresI- Schweidn.- Disconts. I 4 Freibg. Eisenb.| 4 L 7508

1 O S Kaiser von Rußland. von Shelesnow, Kaiserl, russischer Major

, ‘er , 6 D! g ‘nitori G aus (- O q beim Kommissariats-Departement des Kriegs-Ministeriums, S L tersburg, von der Oelsniß, Hauptmann a, De, alê Nifolaita,

nebst Familie, aus Elbíng, Schulz aus

Kaufleute Neumann G i: Stettin, Nu hniy aus Ratibor, Bresmer aus Leobschüß und Cohn

aus Bromberg. Mentier von Kusauowsk9, nebst Frau und Familie, aus Moskau. Particulier de Randaumuüre aus Amand en france, Gutsbesizer Kühllma ier aus Voitsberg 1n L esterreich. Ober-Amtmann Sammhammer aus Salshausen. Negocianten Nossignol aus Paris, und F ragit, nebst Gemahlin, aus Warschau, Particulier Na bafkowsky aus Warschau. i

Hotel de Saxe. Negocianten Jowilt aus-Lecds und Parker aus

© Sheffield. Prediger Pampe aus Gossow. Kaufleute Kozlowski, nebst Gemahlin, aus Posen, Kornfeld aus Brody, und Stummer und Zalewsfi aus Warschau. Dessauer, Banquier und Fabrik Besißer, aus Aschaffenburg. Oekonom Richter aus Torgau, ia

Hotel de Prusse, Gutsbesißer von Hobe, nebst Gemahlin, aus Dÿ9- roß, A. von Katte und E. von Katte aus Roskow, [Kaphengft aus Parey a. d. Elbe. Frau Ober -Jägermeisterin von Fabricie, nebst Sohn, aus Neustreliß. Kaufmann Keller aus Alten Plathe. von

3 Po

Liebenau und Papin, Hauptleute im Lehr-Bataillon, aus

Sam.

Studiosus von Arnim aus Gerswalde. von Nostken, Premier Lieutenant im Zten Juf.-Neg.,, aus Potsdam, E e Kaufleute Schlüter, Niemever aus Biele

König von Preußen. : ¿_ zei 4 feld, Josephi aus Rosto, Müller aus Stettin, Weyro wiß c Elbing, Wiehmann aus Woldeck. Juwelier Baumann aus Po] Predigtamts-Kandidat Wagner aus Lagow. Assessor Burchardt gu Marienwerder.

König von Portugal. Land- und Stadtgerichts-Rath Brodmann aus Halberstadt. Assessor Besser aus Posen, Particulieres Frl. de Sziets, de Soos aus Wien, ‘de Dobbeler, nebst Gemahlin, aus Hamburg

Rentiere Harenburg aus Stettin. K. K. priv. Lederfabrikagnt J. Gol

R i011 Data Bien. Kausmann

ck

G

\chmidt und Kaufmann Goldschmidt jun. aus J, P. A. Rodondo und Eigenthümer A. N. A. Rodo ndo aus Lig bon, Kaufmann Fritsch und Studiosus Fritsch aus Halle. Kaufleute

Schlesinger aus Bradford, Weber aus Glücksbrunn, Magnus, nebst Gemahlin und Tochter, aus Gothenburg, Wihard aus Liebau, Kahl aus Ludwigslust, Boelling aus Barmen, Damm aus Ptainz, Langehauk aus Rostok, Töpffer, nebst Tochter aus Stettin, Dle, Andersen aus Stockholm,

Rother Adler. (Kölnischer Hof.) Gutsbesißer Heischkeil, nebst Gemahlin, aus Angermünde, Kaufleute Bastian aus Frankfurt a, M,, Hinrichsen und Marchant aus Stettin. Hüttenmeister Martini, nebst Gemahlin, aus Breslau.

Hotel Stadt London. Graf Solms

Sonnenwalde, Particulier,

aus Sonnenwalde, Graf von Beisen, Rittergutsbesißer, aus Mainz. Kaufmann Lürmann aus Jserlohn. Rentier Klo ckn er aus Kreseldt,

Partieulier Claude, nebst Familie, aus Liverpool.

Hotel de l'Europe, Gutsbesißer A. von Mittelstädt aus Groß Kolede. Gutsbesißer M. von Jaroinski nebst Gemahlin und Toch ter aus Sietec im Grh. Posen. Particulier J. Stüler aus Erfurt,

Hotel de St. Petersburg. von Jwanow, Kaiserl. russischer Stabs Capitain, nebst Gemahlin, aus Petersburg, Baron und Baronin von Dellinghausen aus Mitau, Wendt, Großherzoglich oldenburgi her Konsul, aus Stettin. :

Hotel du Nord. Baron von Gersdorf, Kammerherr und Nitterguts

besißer, aus Netckow. Freiherr von Dörnberg, Legations -Sec1 bei der Kurfürstlih hessischen Gesandtschaft am berliner Hofe, aus K Ritterschafts-Rath Graf von Haeseler aus Blaukenfelde.

Hotel de Nome. Baron von Ungern-Sternberg aus Reval, Hofrath Wendt aus Schwerin. Kammerherr von Unruh und Nitter gutsbesißer von Unruh aus Posen, Rittergutebesizer Graf von Zieten und Gräfin von Zieten aus Ramstadt. Boehlendorf, Wirkl, 0

Ober-Finanzrath und Provinzial -Steuer- Direktor von Pommern, neb} Gemahlin, aus Stettin. Meinhardt's Hotel. Ober-Stallmeister Graf von Moltke, neolt

Familie, aus Neu - Streliß,

British Hotel. Hof - Jägermeister Graf von der Asfeburg

Meisdorf, l E Ï Rheinischer Hof, Forst-Jnspektor Graf von der Schulenburg gus Merseburg. Nittergutsbesißer Freiherr von Hammerske1in, nebst Fa-

milie, aus Ncehzow. Kaiserl. russischer Hof-Buchhändler Leibrock aus Petersburg. Frau Baronin von Keudell, nebst Fräulein Töchter, aus Braunschweig. Hofrath von der Heyde, nebst Familie, aus Magde burg. Frau von Bothwell aus Mainz. j Hotel de Bradenbourg. Rittmeister von der Lan cken aus Ludwigs- lust. Hosfgerichtsrath Quistorp, nebst Tochter, aus Greifswald. Meteorologische BSecobachtungen.

S E E E A R E MIR MLAA

Abends | 10 Uhr. |

Nach einmaliger Beobachtung,

S : | Morgens | Nachmittags |

| 6 Ubr. |

1843, 2 Ubr. |

28. Sept.

e i le m | 5+ en ». m 0 Luftdruck .... [330,14 Par.|329,89 Par.!/330,35 Par. | Quellwärme 7,8° R.

enen

Luftwärme “d 5/5 R 8,89 R. + 5,79 R. | Flusswärme D R, Thaupunkt .. i 3,49 R.|+ D R. |—+ 3,9? R. | Bodenwärme 10,9" R. Dunstzättigung 85 pCt. 65 pCt. | 86 pCt. Ausdönstunug 0,022 Rb, Wetter .-..«.- trüb, regnig. | heiter. | Niederschlag 0,089 B Wind ......- Wi Ws W. Wärmewechsel —- 91 Wolkenzug. « « as g W. ï + 3,9 R.

Tagesmittel: 330,13 Par... +6,7°R... + 3,6 R... 79 pet. W.

Königliche Schauspiele. Sonnabend, 30. Sept, Wallenstein?s Tod, Trauerspiel in 5 Abth,

von Schiller. Sonntag, 1. Okt, Die Huguenotten. Schlegel: Valentine, als Gastrolle.) Preise der Pläße: Ein Billet zum Balkon und zu emer Loge des ersten Ranges 1 Rthlr, 10 Sgr. 2c. Königsstädtisches Theater. i Sonnabend, 30. Sept. (Jtalienishe Opern-Vorstellung.) Lucia di Lammermoor. Opera in 3 Atti. Sonntag, 1. Okt, Der alte Junggeselle,

Brigadiers. ———————S E ———— Î : Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen,

Gedrudckt in dex Deckerschen Geheimen Ober -Hofbuchdruckerei. Beilage

(Mad. Köster, geborene

Vorher: Die beideit

tos T lat S -— t

s 1 Iahr.

in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung.

Insertions-Gebühr sür den

Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

-

Preußische Zeitung.

Alate meine

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses Slatt an, für Berlin die Expedition der Ällg. Preuss. Zeitung : Friedrichsstrasse Ur. 72.

M 95.

Bil:

Sonntag den la Oftober

1843.

Inhalt Umktlicher Theil.

Fnland. Berlin, Personal-Veränderungen in der Armee. Erfurt,

Herbst -Uebungen der 8ten Division. Paderborn. Dom - Kapitular Meyer 4+. Posen, Waldbrände. Verbrechen, Lüchow und Landshut. Feuersbrunst. S

Deutsche Bundesstaaten, Bavern. München. Oktoberfestz Wider- legung unbegründeter Gerüchte und Besorgnisse. Nürnberg. Stel- lung der evangelischen Kirche. Einrichtung der Residenz zu Bam- berg. Württemberg. Stuttgart, Ober-Finanzrath von Hau- ber +4, Hannover. Lüneburg, Das Lager. Beginn der Kriegs - Uebungen. Aufnahme der Gäste. Baden. Freiburg. Milde Stiftung. Grh, Hessen. Darmstadt. Kriminalfall. Holstein. Altona, Vorsorge für den Unterricht in Handarbeiten, Freie Städte. Frankfurt a, M. Bemühungen des Vereins gegen die Sklaverei. Lübeck. Vertiefung des Hafens.

Nußlaud und Polen. Warschau. Fortdauer der Manöver, Be- suche des Kaisers in öffentlichen Anstalten. ;

Frankreich. Paris. Olozaga's Kreditive, Mad. Adelaide's Be- finden. Polizeilihe Maßregeln an der Pyrenäen - Gränze, Ver- mischtes.

Großbritanien und Jrland. London. Stimmung hinsichtlich der amerikanischen Präsidentenwahl. ;

Schweden und Norwegen. Stockholm. Ankunft des Kronprin- zen und der Kronprinzessin. Herabseßung des Ausfuhr - Zolles auf Kupfer. Feuersbrunst in Egersund.

Schweiz. Luzern. Die Schulen der Jesuiten in Freiburg.

Italien. Rom, Maßregeln gegen die Nuhestörer im Kirchenstaat. Vermischtes,

Spauieu. Briefe aus Madrid. (Olozaga's diplomatische Sendung nach Paris; General Laureano Sanz übernimmt das Kommando der Truppen in Catalonienz die Ayacuchos bei den Wahlen in Vortheil.) und Paris. (Fortgang der Insurrection in Catalonien ; Näheres über die insurrectionellen Auftritte in Saragossa, Vitoria u. #. w.)

Griechenland. Paris, Telegraphische Depesche : Ausbruch eines Auf- standes.

Türkei, Konstantinopel, Bourquenev's Genugthuungs-Forderungen wegen Znsultirung der französischen Flagge in Jerusalem,

Der neue Bebauungs-Plan für das köpnicker Feld,

Eifenbahnen. Köln. Kosten der Rheinischen Bahn. Lucca, Bahn

_von Livorno nach Florenz. / i

Handels: und Börsen - Nachrichten. Stettin, Magdeburg und Köln. Markt-Bericht. Hamburg. Getkaide-Preise. Riga. Leinsamen, Paris, Börse, : i

Beilage, Die atmosphärischen Luft-Eisenbahnen.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Den bisherigen Kammergerihts-Rath Rintelen zum Geheimen Ober-Tribunals - Rath; und en Ober-Landesgerichts-Assessor von Arnstedt zu Magdeburg zum Ober =Landesgerichts- Rath bei dem Ober= Landesgerichts-Kolle- gium in Arnsberg zu ernennen.

D S

Die Jumatriculgtion für das bevorstehende Winter - Semester 1843—44 findet bis aht Tage nach- dem vorschristsmäßigen Anfang

der Vorlesungen wöchentlich zweimal, Mittwochs und Sonnabends

um 12 Uhr, im Senats-Saale statt.

Zur Aufnahme is erforderlich :

1) wenn ein Studirender das akademishe Studium beginnt, das Schul= oder Prüfungs=-Zeugnißz 2) wenn er bereits von einer anderen Universität kommt, ein voll= ständiges Abgangs=Zeugniß;z

3) wenn er die akademischen Studien eine Zeit lang unterbrochen

hat, ein Zeugniß über sein Betragen von der Obrigkeit

des Orts, wo er sich im leßten Jahre längere Zeit gufge- halten hat, in welchem zugleich zu bemerken is, daß von ihm eine öffentliche Lehr-=Anstalt nicht besucht sei;

4) wenn er der väterlichen oder vormundschaftlichen Gewalt noch Une e E et or Le Deglaubiates Zeugniß der Aeltern oder derer, die ihre Stelle vertreten, daß der Studirende von ihnen guf die hiesige Universität ge= sandt sei; j wenn er von auswärts gekommen is, der Paß oder Reise- schein.

Juländer, welche das Gymnasium mit dem Zeugniß der Nicht= reife verlassen haben und die Aufnahme nahsuchen, können nach

§. 35 des Prüfungs = Reglements vom 4, Juni 1834 nur bei der philosophischen Fakultät in einem besonderen Album und nicht für ein

bestimmtes Fakultätsfach inskribirt werden. Jnländer, die gar keine

Maturitäts = Prüfung bestanden und beim Besuch einer inländischen Universität nur die Absicht haben, sich eine allgemeine Bildung für

die höheren Lebenskreise oder cine besondere für ein gewisses Berufs=

fach zu geben, ohne daß sie si für den eigentlichen gelehrten Staats= oder Kirchendienst bestimmen, werden mit Genehmigung des König= lichen Regierungs = Bevollmächtigten auf den Grund eines von ihnen beizubringenden Zeugnisses über ihre bisherige sittliche Führung zwar zur

Zmmatriculation und zur Juscription bei der philosophischen Fakultät zugelassen, jedo soll in ihrer Matrikel der bestimmte Zweck ihres Universitäts = Besuchs vermerkt werden, nachdem sie auch noch ihre Verzichtleistung auf den eigentlichen gelehrten Stagts- und Kirchen= dienst vorher zu Protokoll erklärt haben.

Die unter 1 5 bezeichneten, in dem durch die Allerhöchste Bekanntmachung vom 5. Dezember 1835 publizirten Bundes=-Be= hlusse vorgeschriebenen, so wie die von den Nichtreifen beizubringenden Papiere werden bei der Jmmatriculation abgegeben, bis zu dem Ab= gange der Studirenden in der Universitäts-Registratur aufbewahrt und ihnen dann zurückgegeben. ;

Nur diejenigen, welhe nach Bewanduniß den vorgenannten Erfordernissen versehen sind, tion zugelassen werden.

Berlin, am 29, September 1843.

Die Jmmatriculations-Kommission. von Raumer, Lehnert,

D)

ihrer Verhältnisse mit können zur Juscrip=

|

An Kunde, Der sich zu Paderborn bereits im Jahre 1823 bildete, nahm er von Anfang an den regsten Antheil; im Jahre 1825, bei der Er=-

Angekommen: Der Schloß-Hauptmann, Graf von Arnim, dem

von Falkenberg. - | Der Hof-Jägermeister, Graf vonder Asseburg, von Carolath. Abgereist: Der Geheime Legations-Rath und Minister-Resi-

dent bei den Vereinigten Staaten von“ Nord-Amerika, von Rönne,

nah Hamburg.

Vereine für vaterländische Geschihte und Alterthums-=

weiterung des Vereines über ganz Westphalen, wurde er zum Di= rektor der Paderbornschen Abtheilung gewählt. Seit dem Jahre 1838 gab er in Verbindung mit Herrn Dr. Erhard zu Münster die Zeitschrift für vaterländishe Geshichte und Alter- thums=Kunde heraus, in der si viele werthvolle Beiträge aus sciner Feder finden. : 2

Uichtamtlicher Theil.

Inland.

Berlin, 30, Sept. Das heutige Militair-Wochenbla tt macht unter Anderem folgende Personal-Veränderungen in der Armee bekannt :

Der Major Liegniß, vom 20sten Jufanterie- Regiment, ist zum Direktor der Divisions\hule und zum Präses der Examinations-= Kommission für Portd'épée-Fähnriche der bten Division ernannt worden.

von Wahlen=Jürgas, zuleßt im 7. Landwehr-Regiment, ist zum Chef der 12, Jnvaliden -Compagnie ernannt worden.

Dem Hauptmann a. D., von Goerb, zuleßt im 37, Jufan-

Posen, 28. Sept. (P. Z.) Zwei bedeutende Waldbrände haben, der eine in der biezdrower Forst, \amterschen Kreises, gegen 700 Morgen, der andere in der neuhauser Forst, birnbaumer Kreises, einen bedeutenden Raum bestandenen Holzes, über 100 Klastern ge= {lagenes Holz und mehrere große Haufen Reisig verzehrt. Beide Brände sollen durh Nachlässigkeit der Kohlenshweler entstanden sein, wie denn überhaupt Unvorsichtigkeit und Fahrlässigkeit in den meisten Gallen die Ursache der Feuersbrünste war. ;

Posen, 27. Sept. (P. Z.) Der Aerwirth Nikolaus Kraw- czyk zu Kolonie Silkow , \childberger Kreises, der seit mehreren Jah- : ren mit seiner Chefrau und deren beiden Söhnen erster Ehe in Un- terie-Regiment, is der Charakter als Major beigelegt worden. [rieden lebte, hatte sich entschlossen, seine Ackerwirthschaft zu verpach=

Dem Freiherrn von Monteton, aggr. Major vom 6ten Kü=- | ten oder zu verkaufen, Dies zu bewirken, hatte er sih an den Aer» rassier-Regiment, ist der Abschied als Oberst-Lieutenant mit der Regi- | wirth Gaszewik in Ulrikenfeld gewandt und , da dieser sih dazu be= ments-Uniform mit den vorschr, Abz. f. V, und Pens. bewilligt worden, | reit fand, einen Termin zum Abschluß des Geschäfts bestimmt. Kraw-=

| czyk ging an diesem Tage wieder nah Ulrikenfeld, verließ das Haus des Gaszewik um Mitternacht und wurde von diesem Augenblicke an vermißt, Als man den Leichnam des Vermißten in einem bis zum äußersten Rande mit Wasser gefüllten Brunnen fand, wurden die Stiefsöhne des Verstorbenen, Nikolaus und Paul Szkudlarek , auf denen Verdacht des Mordes ruhte, zur Haft gebraht. Sie leugne= ten die That hartnätckig, und erst als die Ehefrau des Paul Szkud= larek diesem die eindringlihsten Vorhaltungen machte, gestand der= selbe, von seiner Mutter mit seinem Bruder zugleich aufgefordert worden zu sein, den Stiefvater an der Verpachtung zu verhindern und ihn, wenn dies nicht anders angehe, aus dem Wege zu räumen. Erst nach vielem Zureden hätten sie nachgegeben, den Stiefvater, als derselbe um Mitternacht von Ulrikenfeld zurückehrte, durch den Wald verfolgt, ihn am Ausgang des Holzes überfallen, zu Boden geworfen und vergeblich versucht, durch Zuhalten der Kehle und Nasenlöcher ihn ohne äußere Spuren des Mordes zu ersticken; was endlich da-

X Erfurt, 26. Sept. Die diesjährigen Herbst-Uebungen der Sten Division sind mit dem heutigen Tage beendigt worden. Wie | überall zeigte sih auch hier die Theilnahme des Publikums durch täg- | liches Zusammenströmen auf den verschiedenen Uebungspläßen in der Umgegend unserer Stadt. Wen nicht blos Neugier, sondern ernstes Interesse an der Sache auf den Plaß geführt, der mußte sih in der | That erfreuen an der Ordnung und Ruhe in den Bewegungen und | an dem Eifer der Truppen aller Waffen und der Führer aller Grade, die vielfachen Hindernisse, welche vorzüglich das sorgsam gewählte Terrain darbot, mit Raschheit, Gewandtheit und Ausdauer zu über= | winden und ein möglichst naturgemäßes Bild des Ernstkampfes dar- zustellen.

Heute \chlossen _ diese Uebungen bei Wandersleben mit einem Manöver, der Einweihung der Fabne des Füsilier = Bataillons vom 32sten Jufanterie-Regiment und einer großen Parade in Gegenwart | z OTDI , Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Karl von Preußen, kommandirenden durch bewirkt worden sei, daß sie ihm den Rod über den Kopf ge=- Generals des 4ten Armee-Corps, und Sr, Königl. Hoheit des Erb= | zogen und zusammengedreht , worauf sie dann den Körper in den großherzogs von Sachsen-Weimar, Chef des Sten Kürassier-Regiments. | Wiesenbrunnen gestürzt hätten.

Tages vorher hatte Se, Königl. Hoheit der Prinz Karl die

neue Fahne im Divisions-Quartiere (Wandersleben) in herkömmlicher Weise anschlagen lassen. Nach Beendigung des Manövers am heuti= gen Tage (11 Uhr Vormittags) stellte sich die Division in zwei Tref- fen (1stes Treffen Jufanterie, 2tes Kavallerie, Artillerie auf die linken Glügel beider Treffen) zwischen Wandersleben und Groß-Rettbach zur Parade auf, das Füsilier = Bataillon 32sten Jnfanterie - Regiments im offffenen Quarré 100 Schritt vor der Front, in der offenen Seite 6 Trommeln statt des Altars aufgerichtet, denselben gegenüber die neue Fahne mit zwei Offizieren zu beiden Seiten, Sobald Se. Königl. Hoheit sih dem Bataillon näherte, ließ der Commandeur die Honneurs machen und ein dreimaliges Hurrah rufen. __ Nach dem Schultern s{chlugen die Tambours zum Gebet, die Helme wurden abgenommen, und die Fahnenweihe begann. Mit kur= zem, kräftigem Wort wandte sich der Divisions = Prediger (Herr Kleckl) an das Bataillon, zeigte die Würde und die Bedeutung der Fahne in Krieg und Frieden und hob am Schlusse hervor, daß sie eine Mahnung auch zum gottgefälligen Leben der Krieger sein müsse ; worauf die Einsegnung der Fahne erfolgte, Nah dem Abschlagen der Tambours, dem Aufseßen der Helme und dem Aufnehmen der Gewehre wurden die Honneurs gemacht, und die Fahne trat unter dreimaligem Hurrah auf ihren Plaß im Bataillon ein.

Nachdem der Bataillons - Commandeur sein Bataillon in eine rechts abmarschirte Zugkolonne formirt hatte und auf seinen Plah in der Divisions = Aufstellung gerückt war, begann der Parademarsch. Zuerst die Jnfanterie in Compagniefront, die Kavallerie in halben Escadrons (in Schritt); die Artillerie folgte den Bewegungen ihrer Treffen; zum zweitenmale die Jufanterie in Regiments=-Kolonnen, die Kavallerie in ganzen Escadrons (im Trabe). Eine Ermüdung in Folge der Anstrengungen war nirgends sichtbar, Mann und Roß zeig= ten si frisch und munter, Se. Königl. Hoheit haben, wie man vernimmt, den Anführern wie den Truppen Jhre höchste Zufrieden= heit bezeigt und sind darauf mit Sr. Königl. Hoheit dem Erbgroß= herzog von Sachsen = Weimar, der, als Chef des 8ten Kürassier=Re= giments, dasselbe persönlih beim Parademarsch vorbeigeführt hatte, nach Weimar abgereist, nachdem beide erlauchte Prinzen mit ihrem Gefolge vorher noch das kolossale Modell des kölner Domes in sei= ner einstigen Vollendung (16 Fuß hoch) in dem Atelier unseres ge= nialen Phelloplasten Schropp in Augenschein genommen und dem bescheidenen Künstler Jhren Beifall gespendet hatten.

A

X Paderborn, 25. Sept. Der am 18ten d. M. hierselbst im hohen Greisenalter verstorbene Dom -Kapitular Jgnaß Theodor Liborius Meyer (geb. 29, Mai 1773 zu Paderborn) gehörte zu jenen verdienstvollen Gelehrten, die deshalb, weil ihre Wirksamkeit sich in stilleren Kreisen bewegt und daher gewöhnlih auch nur in diesen ihrem vollen Werthe nah anerkannt wird, niht weniger wesentlich zu der Förderung der Wissenschaft und zu der Ausbreitung wissenschaftlicher Bildung beitragen, Von den Universitäten Würzburg und Göttingen, auf denen er Theologie und Jurisprudenz studirt hatte, im Jahre 1796 nach seiner Vaterstadt zurückgekehrt, erhielt er nah kurzem Ver= laufe die doppelte Stelle eines Kanonikus und eines Me bei dem

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Lúchow, 23. Sept. (Magd. Z.) Am 14. September, Abends um 97 Uhr brach in der salzwedler Vorstadt von Lüchow ein Feuer aus, welches, bei dem herrschenden Winde, sich s{chnell ver breitete, 32 Wohn=- und 27 Nebengebäude zerstörte und 69 Familien des Obdachs und eines großen Theiles ihrer Habe beraubte, da viele nur eilen mußten, das Leben zu retten.

Landeshut, Sept. (Schl. Z.) Die vergangene Nacht | war für die Bewohner unserer Stadt schreckensvoll. Gerade um Mitternacht brach in der Vorstadt vor dem Oberthor Feuer aus, und in kurzer Zeit waren sech3 Wohnhäuser ein Raub der Flammen. Ueber zwölf meist arme Familien sind dadurch unglücklich geworden, da sie wenig oder nichts den Flammen entrissen haben.

L

ÆAuslanud.

Deutsche Bundesstaaten.

Bayern. X München, 24. Sept. Die Vorbereitungen zu unserem Oktoberfeste, das eigentlich ers heute über aht Tage be= ginnen soll, sind bereits in vollem Gange; und wer sich nach der Thercsienwiese hinaus begiebt und dort das Drängen um die Buden und die ganze bunte Bewegung des fröhlichen und lebenslustigen Volkes sieht, der könnte meinen, daß das Fest selbst schon längst Jei= nen Anfang genommen habe. Noch fünf Jahre, und der weite freie Plaß, auf dem während der Dauer des Festes so viele Tausende von Zuschauern aus allen Gegenden Bayerns sich drängen , wird eiz nen ganz anderen, bei weitem großartigeren Anblick gewähren. Schon steigen auf der Sendlinger Anhöhe, welche gegen die Festwiese amphi= theatralisch abfällt, die Mauern der bayerishen Ruhmeshalle, die hier auf der Wahlstätte der berühmten Bauernschlaht König Ludwig dem Andenken bayerischer Kriegshelden errichten läßt, über die Bretter Umzäunung hoch empor, Wenn einst das Riesenstandbild der Bavaria vor dem Eingange aufgerichtet sein und auf die versammelten Tau= sende am Fuße der Höhe herabblicken wird, \o muß jeden Bayern ein Gefühl gerechten Stolzes durchdringen ; denn auf würdigere Weise kann das Andenken einer ruhmwürdigen Vergangenheit nicht geehrt werden, als es hier geschieht.

Viel besprochen wird noch immer der unglüccklihe Tod des Land= richters E., der um so mehr bedauert wird, als es bei der angestell= ten Untersuchung sih herausgestellt hat, daß alle die Gerüchte über angebliche Veruntreuungen, welche als die Ursache seines verzweifelten Entschlusses angeführt wurden, jedes Grundes entbehrten, Nur un- glückliche Familien-Verhältnisse , die übrigens allgemein bekannt sind, haben den sonst allgemein geahteten Mann zu seiner traurigen durch kein noch so s{hmerzliches Leiden zu entschuldigenden That getrieben.

Unsere Brod =- und Fleischpreise haben noch immer eine ungewöhn= liche Höhe, die ihren Grund hauptsählih in dem Einflusse zu haben scheint, den die Eisenbahn von hier nah Augöburg sen ia sie noch weiter fortgeseßt is, auf den Handels - Vera E :

geistlichen Offizialgerichte. Nach der Herstellung des Bisthums im | jedem Sonnabende sieht man bedeutende E 20 Jahre 1821 A iets Kapitular bei dem neubegründeten Dom= nin Kornmarkte s n Clseubods bi Kapitel, zum Beisißer des General-Vikariatsgerichts und zum Archivar | von Augsburg aus weiter nach dem Wi geht es eben 0. des Kapitel - Archiv's ernannt. Die Stunden, welche seine Berufsge- | in die Schweiz gehen. Mit dem, la tvied rung welche eine Wenn man indessen aus der augenblickli Wir-

\{häfte ihm frei ließen, war er seit vielen Jahren gewohnt, dur Forschun=

E gen in der Geschichte seines Heimgtlandes Westphalen guszufüllen, aal

Folge des neu eröffneten Abzugsweges