1843 / 96 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

„Herzogs gethan hatte, der za Madrid eingescßten Regierung sich ange- eten il G es #0 versprochen haite, und weil sie nie ihr Wort gebro- chen hat. Zu dieser Zeit war der berühmteste unserer Tribunen zur Gewalt gelangt unter Anrufung des geheiligten Namens der Constitutionz aber seit- dem hat er kein Bedenken getragen, seine Macht zu befestigen, dadurch daß er die Blätter des heiligen Buches zerriß , und den öffentlichen Geist den am wenigsten liberalen Reactionen zuwendete, welche je die verschiedenen von unserer Revolution erzeugten Politifen eingegeben hatten, Diese Wahrheit bedarf heutzutage keines Beweises, denn alle Akte dieser monstruösen Re- gierung sprechen lauter, als die eigennüßigen Declamationen der Verräther und Apostaten, die wie immer ín einem höllishen Plane vereinigt sind, um die Freiheit zu vernichten.

Saragossa, müde, zu leiden z Saragossa, befreit von den Banden, die es an eine Regierung knüpften, welche sie auf niedrige Weise durch ihre Eidbrüchig- feit zerrissen hat, erhebt sich jet, um ihr ihre schmachvolle Treulosigkeit ins Gesicht zu werfen, und um, foste es, was es wolle, die Justitutionen zu erhalten, welche die Nation in ihrer Eigenschaft als souverain sih gegeben hat. Die politische Constitution der Monarchie is die einzige Fahne, die auf den Mauern dieser stets heroishen Stadt wcht. Diese Fahne is die der Freiheit, des Thrones, der National -Unabhängigkeit. Sie muß allen Guten, allen Loyalen, allen Braven, die geschworen haben, \ich für das Glü ihres Vaterlandes, des von den Fremden so sehr verfolgien und von seinen entartcten Kindern so sehr mißhandelten zu opfern, als Vereinigungs-

punkt dienen.

Arragonier ! Das sind die Worte, welche im ersten Augenblick ihrer Er- richtung die Regierungs-Junta an euch richtet, welhe von der National-Miliz aller Waffengattungen ernannt worden is zur Vertheidigung der Constitution und der Aufrechthaltung der öffentlihen Ordnung während dieser neuen Periode von Hoffnungen und edlen Gedanken, Es ist die Verlheidigung der Constitution, welche die Junta auf den Weg der Jnsurrection getrieben hatz sie wird ihre Verpflichtungen zu erfüllen wissen. Was die öffentliche Ordnung betrifft, so giebt es kein Opfer, das zu bringen sie nicht bereit wäre, um sie aufrecht zu halten. Die kleinste Abweichung , der leichteste Fehler gegen die öffentliche Ordnung (dieses Wort in seinem ausgedehn- testen Sinne genommen, wie es die absoluteste Toleranz der Meinungen erheisht) werden durch die Junta mit der äußersten Strenge bestraft werden. Zur Erfüllung ihrer Mission rechnet die Junta auf die Stärke ihrer Ernennung und auf den unbeugsamen Charakter ihrer Mitglieder, die den Saragossanern hinreichend bekannt sind durch die öffentlichen Aemter, die sie bekleidet haben,

Bürger insgesammt, habt Vertrauen in dieses Vorhaben, das nicht vereitelt werden wird. Es lebe die Constitution!

Saragossa, den 18. September 1843.

(Folgen die Unterschriften der obengenannten Männer. )“

Am 18ten erließ die Junta ferner eine Erklärung, in welcher sie die Nothwendigkeit anerkennt, die Versammlung einer Central- Junta zu unterstüßen. Ein Dekret derselben ordnet an, daß alle öffentlichen Beamten gehalten sind, ihren Beitritt zu den von der Junta proklamirten Grundsäßen binnen 24 Stunden zu erklären. Diejenigen, welche bis dahin dieser Formalität nicht nêchgekbommen sind, sollen als entlassen betrachtet werden, Ein weiteres Dekret ver- fügt die Wiedereinseßung der am 8, August aufgelösten Munizipalität. Endlich ernennt ein viertes Dekret den Obersten D. Jose de Cref zum General-Kommandanten der Provinz Saragossa. Jm gänzlichen Widerspruche mit den Angaben der telegraphischen Meldungen, welche sagten, die Truppen seien sämmtlich dem General-Capitain treu ge- blieben, melden andere Berichte, daß fünf Bataillone Jufanterie und drei Escadronen Kavallerie in und um Saragossa dem Pronuncia= miento sich angeschlossen haben, während der Rest dem General- Capitain Lopez Baños folgte, der mit dem der Regierung treugeblic= benen Theil der Behörden nah la Muela, vier Leguas von der Stadt, sih begab, nachdem er vergeblih versuht hatte, von den Truppen im Castell Aljaferia Einlaß zu verlangen, um si darin einzuschließen.

Der General Aballe hatte sich schou am 14ten auf dem Dampf- schiffe „Isabella 11. nah Valencia eingeschifft. Zu Gerona haben :die Ueberschwemmungen furchtbare Verheerungen angerichtet, Nicht fóecniger als 57 Häuser stürzten ein, da ihre Fundamente vom Wasser unterwühlt waren, und 250 Menschen sollen theils unter den Trüms= mern, theils durch die Fluthen ihr Leben verloren haben. i

Die Nachrichten aus den baskischen Provinzen scheinen keinen Zweifel zu lassen über den Sieg der fueristishen Kandidaten bei den Wahlen. Ju den Kollegien von Jrun, Deva, Vergara, Mondragon und Egbar fielen alle Stimmen, etwa 1300, auf die Herren Chur- ruca, de Aldomar und Lizarzaburu, Jn den Distrikten vou Navarra weiß man noch nicht, welche Partei die Oberhand behalten wird,

Nachshrift,. Auch Palencia , Granada und Sevilla sollen aufgestanden sein. Zu Sevilla wären blutige Unordnungen vorge- fallen, ein Theil der Truppen trat auf Seite des Volks, und meh= rere von beiden Seiten wären auf dem Plabe geblieben , ein eifriger Anhänger des Kabinets Lopez, Herr Ceyero, in Stüdcke zerrissen und endlih die Central-Junta proklamirt worden.

Griechenland.

Athen, 16. Sept. Ueber den in der Nacht vom 14ten zum 15ten hier stattgehabten Aufstand enthält der Ob servateur Grec folgende nähere Angaben. Jn der erwähnten Nacht um 2 Uhr kündigten Flintenschüsse die Versammlung des Volks in den verschiedenen Stadt- theilen Äthen's an und bald darauf sebte sih die Volksmasse in Ver= bindung mit der Garnison unter dem Rufe: „Es lebe die Constitu= tion!“ nah dem Palaste in Bewegung. Dort angekommen, stellte sich die ganze Garnison, Jufanterie, Kavallerie und Artillerie, vor den Fenstern des Königs auf z das Volk nahm unter dem fortwähren- den Rufe: „Es lebe die Constitution!“, seinen Plah hinter den Truppen ein, Der König erschien hierguf am Fenster und versprach, die Forderungen des Volkes und der Armee in Erwägung zu ziehen und deshalb sich mit den Ministern, dem Staatsrathe und den Re= präsentanten der fremden Mächte zu besprechen z allein der Komman- dant Kalergi erklärte, daß das Ministerium nicht mehr anerkannt werde, und daß der Staatsrath bereits über das berathe, was die Umstände verlangten, Der Staatsrath beschäftigte sih in der That sogleich mit der Entwerfung der beiden untenfolgenden Aftenstüe, von denen das erste dem Könige dur cine Deputation des Staats= raths überreicht wurde, die aus den Herren Konduriotis, G. Eynian, befenv Maoromichali dem Jüngeren , Psyles und Anastasios Londos

Während der König sich mit der Deputation über die Vorschläge des Staats-Raths berieth, erschienen die L ritienlan der e Mächte vor dem Palast, erhielten aber von dem Kommandanten die Weisung, daß der Eintritt Niemanden gestattet werden könne, indem der König sich in Konferenz mit der Deputation des Staats = Raths befände. Zwei Stunden später verkündigten diese Deputirten, daß der König die ihm vorgelegten Vorschläge angenommen habe, worauf sich die neuen Minister sogleich nach_ dem Palast begaben und längere Zeit bei dem Könige verweilten. Später erschien Se. Majestät in Begleitung der Minister und anderer Personen auf dem Balkon und wurde mit dem Rufe: „Es lebe der constitutionelle König! es lebe die Constitution empfangen!

Das Ministerium hat seine Functionen sogleich angetreten, Um 3 Uhr Nachmittags kehrte die Garnison, nachdem sie vor dem Palast vorüber defilirt, unter den Zurufungen des Volks in die Kasernen zurück, und eine Stunde später hatte die Stadt, in welcher die Ord= nung nicht einen Augenbli gestört wurde, ihr gewöhnliches Ansehen wieder gewonnen.

592

Die oben erwähnte Adresse des Staats - Raths an den König lautet folgendermaßen : :

„Ew. Majestät! Der Staats-Rath, welcher die Wünsche des Volkes vollkommen theilt und die außerordentlihe Gewalt angenommen hat, womit ex zur Konsolidirung des Thrones und zum Heil der Nation durch die Macht der Umstände sich zu bekleiden gezwungen worden ist, beeilt sich, Ew. Maje- stät dic folgenden Maßregeln ehrfurchtsvoll mit dem Vertrauen vorzulegen, sie unverzüglich und vollständig gebilligt zu sehen.

1) Ew. Majestät werden es für gut finden, unverzüglich ein neues Ministerium zu ernennen. Als diejenigen Personen, welche sich dazu eig- nen, weil sie die Achtung und das Vertrauen des Volks besigen , empfichlt | der Staatsrath der Genehmigung Ew. Majestät Andreas Metaxa zum Conseils - Präsidenten und Minister der auswärtigen Angelegenheiten; An- dreas Londos zum Kriegs - Minister; Kanaris zum Marine - Minister z Rhigas Palamidis zum Minister des Jnnern; Mansolas zum Finanz- Minister; Leon Melas zum Justiz - Ministerz Michael Schinas zum Mi nister des öffentlihen Unterrichts und des Kultus.

2) Ew. Majestät wird zu gleicher Zeit geruhen, eine Ordonnanz zu unterzeichnen, wodurch dem neuen Ministerium anbefohlen wird, vor allen Dingen innerhalb eines Monats eine National-Versammlung einzuberufen, welche ih über die definitive Constitution zu berathen hat, die, in Ueber- einstimmung mit der Königlichen Autorität, die Aegide bilden wird, unter

die künftighin der Thron und die Nation gestellt werden sollen, Da die außerordentlichen Umstände, in denen das Land si befindet, die Einberu- fung einer National - Versammlung dringend nothwendig machen und nicht gestatten, zuvor noch erst ein neues Wahlgeseß zu entwerfen, so wird Ew, Majestät ihrem Ministerium zu gestatten geruhen, diese National-Versamm- lung gemäß dem Geiste und den Bestimmungen desjenigen Wahl-Geseßes, welches vor dem Jahre 1833 gültig war, einzuberufen, und zwar mit dem einzigen Unterschiede, daß die Wahl - Versammlungen ihre Präsidenten mit Stimmen - Mehrheit erwählen.

Das nete Ministerium, mit den Vollmachten bekleidet, die nothwendig sind, um die Regierungsgewalt so auszuüben, wie es die Wichtigkeit der Umstände, die seine Ernennung herbeiführten, erheischt, wird der National- Versammlung Rechenschaft über seine Handlungen ablegen.

Diese Maßregeln gehen auf das klarste aus den so lebhaft ausgespro- chenen Wünschen und Bedürfnissen des griechischen Volkes hervor, deren treuen Dolmetscher bei Ew. Majestät in diesem Augenblick der Staatsrath bildet. Sie sind eine unvermeidliche Folge der geseßlichen Forderungen, welche die unverzügliche Nealisirung aller Garantieen verlangen, die_ durch die früheren National - Versammlungen, durch die Handlungen der Tripel Allianz und durch den Fürsten selbst, der den Thron Griechenlands annahm,

cheiligt wurden, N M Es sind dies endlih Maßregeln , die der Staatsrath, in Uebercinstim- mung mit der Nation, nach seinem Gewissen nicht nur a!s E dern als das einzige Rettungsmittel unter den gegenwärtigen Ums an E betrachtet. Gebe der Himmel, daß Ew. Majestät, DENJENGE On Den is wir so eben dargelegt haben, jene Maßregeln billigen und dur Freude, Cte und zur Sicherung der öffentlichen Nuhe und Ordnung die unverzügliche Ausführung derselben befehlen möge!

„Der Staatsrath beschwört Ew. - ausgesprochenen Wünschen die Genehmigun (Folgen die Unterschriften. )“

Die von dem Könige auf die vorstehende Adresse ertheilte Ant= wort lautet folgendermaßen :

„Wir Otto, von Gottes Gnaden König vou Griechenland, haben auf die Vorschläge des Staats-RNathes beschlossen: _ ; ;

Art, 1. Jn dem Zeitraum von dreißig Tagen wird eine National- Versammlung einberufen, um gemeinschaftlich mit Uns die Constitution des Staats zu entwerfen. Die Wahl - Versammlungen werden gemäß den Be- stimmungen des leßten, vor 1833 bekannt gemachien Wahlgeseßes stattfin- den, jedoch mit dem Unterschiede, daß diese Wahl-Versammlungen ihre Präsidenten mit Stimmen-Mehrheit ernennen. _

Art. 2, Unser Minister - Conseil wird versammelt werden, Ordonnanz zu contrasigniren und in Ausführung zu bringen,

Athen, den 15. Sept. 1843. Otto:

Zu gleicher Zeit erließ der Senat folgende Proclamation:

„Der Staats-Rath hat es, nachdem er sich in außerordentlicher Sißung au dem Ort seiner Versammlungen den 3, (15.) September um 4 Uhr des Morgens cingefunden hat, für angemessen gehalten, bei der großen Wichtig- feit der eingetretenen Verhältnisse, vor Allem und ehe er sich mit anderen Arbeiten beschäftigt, im Namen des Vaterlandes einstimmig dem Volke, der Garnison und den übrigen Armee - Corps für die bewundernswürdige Hal- tung, welche sie bei diejer Gelegenheit dadurch an den Tag gelegt haben, daß sie auf der cinen Seite mit Patriotismus und gemäß den Interessen des Landes handelten, auf der anderen die vollfommene Ordnung, deren das Land genießt, zu erhalten wußten, den lebhaftesten Dank auszusprechen.

„Der Staatsrath erklärt, was die Armee im Besonderen betrisst, daß der Antheil, welchen sie an dieser nationalen Bewegung genommen hat, durch das Gefühl der Nothwendigkeit und den Interessen der Nation vorgeschrieben war, ein Gefühl, welches ganz der Chre, den Pflichten und den Vorschriften der National - Versammlungen entspricht. Die Armee war eingedenk, daß der Soldat einer freien Nation Bürger is, bevor er Soldat wird. Der Staatsrath erwartet von ihr dieselbe Haltung, denselben Geist der Ordnung für die Zukunft, bis das Schicksal des Vaterlandes, was seine gesetzlichen Justitutionen betrifft, gesichert is, Zu diesem Zwecke be- fiehlt der Staatsrath, daß die ganze Armee folgenden Eid leistet:

(„Jh leiste den Eid der Treue dem Vaterlande und dem constitutionel- len Throne. Jch schwöre unerschütterliche Anhänglichkeit den constitutionel- len Einrichtungen, welche durch die National - Versammlung nach den am heutigen Tage angenommenen Maßregeln werden geweiht werden,“

„Der Staats-Rath erklärt ferner, daß der 3. (15.) September fortan Griechenland eine ruhmvolle Zukunft sichere. Er weist diesem Tage einen Play unter den National-Festen an.

Athen, den 3. (15) September 1843. / i E N (Folgen die Unterschriften,

Diesen Aktenstücken ist folgende Nachschrift beigefügt : ¡Die Mitglieder des diplomatischen Corps haben fich, nahdem sie von der revolutionairen Bewegung, welche in ihrer Nähe stattgefunden hat, benachrichtigt worden, diesen Morgen bei Tagesanbruch nach dem

alais des Königs verfügt, wo sie sih an den Befehlshaber der be- waffneten Macht wandten, um ihm zu erklären, daß die Person des Königs und die Unverletzlichkeit seines Palastes unter ihrer besonderen Verantwortlichkeit bleibe. S ; : E

„Bald darauf erschienen die Mitglieder des diplomatischen Corps abermals in offizieller Tracht ünd verlangten, bei Sr. Majestät vor= gelassen zu werden. Derselbe Befehlshaber der bewaffneten Macht antwortete ihnen, daß der König sich in Konferenz mit dem Staats-= Rathe befinde und daß der Palast den Repräsentanten der fremden Mächte während der Dauer dieser Konfsrenzen nicht zugänglich sein fönne. Die Mitglieder des diplomatischen Corps zogen sich hierauf zurück, Als sie aber furz nachher erfuhren, daß der Zutritt zu dem Palais ihnen nicht länger verwehrt sei, beeilten sie si, sich zu dem Könige und seiner Familie zu begeben. Sie haben den Monarchen selbst in dem Augenblick nicht verlassen, als Se, Majestät sich, um- geben von dem neuen Ministerium, auf dem Balkon zeigte, um von dem Zurufe des Volkes begrüßt zu werden. |

"Diesen Abend um 6 Uhr hat sich das diplomatische Corps aber- mals nah dem Palais begeben, wo es über eine Stunde geblieben ist.

„Die Bewegung zu Chalkis, der Hauptstadt der Jusel Negroponte,

und die von Nauplia sind vollendet.“ Handels- und Börsen - Uachrichten.

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 28. Sept. Niederl, wirkl. Sch. 527. 6% do. 99. Kanz-Bill. —. 5% Span. 175. 3% do. 267. Pass. —. Ausg. —- Zinsl, —.

Majestät ehrfurchtsvoll, den so eben g zu ertheilen und verharrt u, |, w.

um diese

Preuss. Präm. Sch, —. Pol. —. Oesterr. 1095. 4% Russ. UWope 904. Hamburg, 30. Sept. Bank - Actien 1670. Engl. Russ. 113,

Paris, 27. Sept. 5% Rente fin cour. 120. 70. 3% Reate fin cour. 81, 65. 5% Neapl. au compt. 107. 70. 5% Span. Rente 27, Pass. 4%.

Wien, 27. Sept. 5% Met. 1117. 4% 1004. 3% 76. Bauk-

Actien 1642. Anl. de 1834 145%. de 1839 1143.

T E E Den 2. Oktober 1843.

1 | P C . b . . . Tr. /OUr. Fonds. |& Eu: Cme Actien. |& Brief. | Geld. Brief. | Geld. |Gem. | es | ch | c Ka Ba 3 103? | 1032 Berl. Pots. Eisenb.| 5 | 1545 | 1535 | St, S H E 7 A . | T] S | Pr. Engl. Obl. 30.| 4 | 102k | 1024 |do- do. Prior.Obl.| 4 | 1044 | Pit S A Soéh, l 89% 892 Mgd. Lpz. Eisenb.|—| 166 | Ee s 4 do. do. Prior. Obl. 4 | 104; | Kär- u, Soumbes,| | BrI. Anh. Eisenb.|—| 139 N | 138 is [91 1 E . . g 1 M Sehuldverschr. 35 102, do. do. Prior. Obl.| 4 | 104 K S l Berl. Stadt-Obl. 35| 1037 = lei eni Bch 6 762 A Danz. do. in Th.—| 48 Gs S E 2 | f S : 5) 2 do. do. Prior. Obl.| 4 | 944 T Westpr. Pfandbr. 35| 1025 | E ie L E | S N p E 3, | :1 Rhein. Eisenb. |D| S | Grossh. Pos. do. 4 | 1063 | 1067 i 1 96! —- |qu| Q 4 Ido. do. Prior. Obl. 04 D, do, aus 35) 1014 | 100% Brl. Frankf. Eisb.| 5 | 1204 125 L Ostpr. Pfandbr. |€ S| 1043 | ie do Pri 0b1./ 4 1047 [2554 QL| E 102 0. d0. Or N l 12 | 1 Pomm. do. |35| i Ob.-Schles. Eisb- 4 2 1107 Kur- u. Neum, do. 35 | 102% | 1021 Brl.-Stet.E- A. —| 1 167 | 115 L Schlesische do. 35 1015| Jj6: do, do. Lt.B.|—! HG6X | 1152 Gold al marco | | | S Magdeb.-Halber-| | 5 | Bp É é : E 97 | 134 städter Eisenb.!| 4 115 | Friedricbsd’or. |—/| D414 T [12 S al Schweian A G A N Sl 11% l / resi- SCHWeIdn,- And.Gldm. à 5 Th | 3 1 | 4 Vreibe Kizónb. d E L

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König von Portugal, Ober - Konsistorialrath Jacobi aus Gotha, Kaufleute Dubois aus Düren, Nöstellberg aus Erfurt, Warmann aus Weißenfels, Hu yser aus Amsterdam. Stud. jur. von Na uberg aus Halle. Ockonomen Sh umann aus Möglin und Fos aus Wei ßenfels. Particuliers Krömer aus Königsberg, Meyer aus Neustre- lig, Mever aus Rostock, Nöstell aus Wolgast, Bertram aus Lipp- stadt, de Robiani aus Riga, Jahn und Goey aus Neudum, As - beck aus Voerde, Brunner aus Shwelm. Gutsbesißer von Fer- ber aus Solzow in Mecklenb, Forst - Akademiker v0 Gonzolez aus Madrid, Pharmaceut Dröge aus Hannover Bergbaubeslissener Honigmann aus Bochum, Papier - Fabrikant Pfeiffer aus Kassel, Professor Hering aus Stettin, H j

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Meteorologische Beobachtungen.

1843, Morgens | Nachmittags Abends Nach einmaliger E ONL 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. | Luftdcuck .. «« B Par.|334,76" Par. 334 s E Par. | Quellwärme T l Luftwärme « « «4 8,7° R. 119° R. -—+ 10,1° R. | Flusswärme 8,2° is Thaupunkt . «- -1- 05 R. + 5,29 R. 1,0 R.| Bodenwärme 10,8" R. Dunstsättiguug 89 pCt. 62 pCt. 79 pCt. | Ausdünstung 0,024 Rh. Wetter .-..«- regnig. halbbeiter. trüb, | Niederschlag 0,057 Rh. Wind .....-.- W. WNW. W. Wärmewechbsel + 12/25 S z 0

Wolkenzug. - - WNW. _— 9/6 B.

"T'agesmittel: 334,35" Par... +10,0°R... + Gm. (0 PCL WNW.

Königliche Schauspiele. Dienstag, 3. Okt. Marie, oder: Die Tochter des Regiments, fomische Oper in 2 Abth. Musik von Donizetti. Mittwoch, 4. Okt. Der Sohn der Wilduiß. Donnerstag, 5+ Okt. Die Schleichhändler. burtstag.

Hierauf: Der Ge=

Königsstädtisches Theater.

Dienstag, 3. Okt. Zum erstenmale : Lord, Krämer und Vaga bund, oder : Die Mißverständnisse, Lustspiel in 3 Aufzügen, nah dem Englischen frei bearbeitet von F. Me. : : H |

Mittwoch, 4. Okt, (JFtalienische Opern-Vorstellung.) Zum ersten- | male wiederholt in dieser Saison: Belisario. Opera in 3 Atl. |

Musîca del Maestro Donizelti. ; j A H Im Gesang geübte junge Damen finden bei dem Königsstädti-

hen Theater als Chorsängerinnen Engagement, und fönnen sih da-

6 in den Stunden von 10 12 Uhr melden. ae Die Direction des Königsstädtischen Theaters,

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Verantwortlicher Redacteur Dr. J, W. Zinkeisen.

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96.

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Umbtlicher Theil.

Juland, Berlin. Berichtigung. Breslau, Verbrehen. Un- glücksfall,

Deutsche Bundesstaaten. Sachsen. Leipzig. Kriegs -Uebun gen, —* Baden, Karlsruhe. von Habershe Angelegenheit, Grh. Hessen. Bingen. Aufenthalt der Großfürstin Helene, Holstein. Kiel, Turnwesen. Freie Städte, Bremen, Dampf- \chi}ahrt.

Fraukreich, Paris. Das Journal des Débats über die Ereignisse in Griechenland. Diplomatische Konferenzen, Agitation der Befesti _gungsfrage. Ankunft Meyerbeer's. - Vermischtes.

Großbritanien und Jrland. London, Der Spectator über die „Zukunft der irländischen Agitation,

Niederlande, Aus dem Haag. Ankunst des Großfürsten Michael. Beginn der Erörterung des Budgets, Abreise des Herrn Nochussen nach Brüssel. i

Belgien, Brüssel. Abreise des Königs nah dem Lager, Medaillen-

_ Verleihung an Kapellmeister Möser.

Spanien. Paris. Telegraphische Nachrichten aus Spanien. Briefe aus Madrid, (Gang und Resultate der Wahlen ; Einmischung der Geistlichkeit bei denselben, Der Aufstand in Saragossa.) und Pa ris, (Proclamation der Junta von Saragossa ; General Sanz und seine Begleiter; Stand der Dinge in den übrigen Provinzen.)

Griechenland. Schreiben aus P aris, (Weiteres über den Verlauf der Ereignisse zu Athenz Proclamationen und Dekrete; Haltung des di- plomatischen Corps.)

La VBlata-Staateu. von Montevideo.)

Brafilien. Schreiben aus Paris,

_zu Bahia.)

Eisenbahnen, Magdeburg. Bahn von Magdeburg nach Witten-

_ berge. Bonn. Eröffuung der Bahn nah Köln. n

Handels - und Börsen-Nachrichten. Paris,

Schreiben aus Paris,

(Nachträgliches über den Erdsturz

Börse,

Beilage, Juland. Posen. Fortschritte der Landwirthschast, Liegniß, Pebensrettung, Brieg. Oderbrücke, Nachdruck in Zeitschristen, Düsseldorf. Landwirthschaftlicher Verein, Deutsche Bundesstaaten. Bavern. München. Einschränkung öffentlicher

Belustigungen, Bamberg. Main-Dampfschifffahrt. Württem - berg. Hall, Gewerbe-Ausstellung. Besigheim. Versammlung von Landwirthen. Grh, Hessen. Starkenburg. Beschränkung der Tanzbelustigungen, Vöhl. Maßregeln zur Handhabung des Feld- shuyes, Aus dem Großherzogthum Hessen, Kriegs Nebun- gen. Großbritanien und Jrland. London. Espartero und

die City von London, Handels - und Börsen -Nachrichteu. Berlin und Magdeburg, Marktpreise. Leipzig. Messe, London, Marktpreise.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Landgerichts = Kammer - Präsidenten Commer in Aachen den Rothen Adler-Orden dritter Klasse mit der Schleife; dem ka- tholischen Pfarrer, Erzpriester Adler zu Groß-Zölluig, Kreises Oels, dem evangelischen Prediger Klich e zu Rakwib, Kreises Bomst; dem Post-Agenten zu Ystadt in Schweden, Hauptmann von Normann, und dem Post-Kommissarius Graßmann zu Schwerin a, d, W, den Nothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen; so wie

Den Kammergerichts Assessor Lehmann zum Rath beim hiesi= gen Stgdtgerichte zu ernennen,

Ihre Königl. Hoheiten die Prinzen Karl und Albrecht sind nach Lüneburg abgerei]t,

Angekommen: Se, Excellenz der Geheime Staats-Minister von Nagler, von Freienwalde.

Der Erbschenk im Herzogthum Pommern, von Heiden=Linden, von Dresden.

Abgereist: Se. Excellenz der General - Lieutenant und Com- mandeur der Garde-Kavallerie, von Brauch it \ch, nach Neu-Streliß.

Se. Excellenz der General-Lieutenant und Commandeur der 14ten Division, Graf von der Groeben, nah Lüneburg.

Der General-Major und Remonte=Jnspektor, Stein von Ka- minsfki, nah Litthauen.

Der Kaiserl. russishe Wirkliche Geheime Rath und Mitglied des Reichs-Raths, Graf von Gurieff, nah St. Petersburg.

Uichtamtlicher Theil. Inland.

Berlin, 3, Oft, Se. Majestät der König haben Allergnädi geruht: dem Obersten S ha h N Mia Cte N 10ten Husaren-Regiments, dem Major Kayser und dem Seconde- Lieutenant Mirus desselben Regiments die Erlaubniß zu ertheilen Ersterem das Commandeur - Kreuz erster Klasse, dem Zweiten das Commandeur - Kreuz 2ter Klasse und Lebterem das Ritterkreuz des von des Herzogs von Braunschweig Durchlaucht ihnen verliehenen Ordens Heinrich's des Löwen anzulegen, i

____% Verlínu, 2. Okt, Die Düsseldorfer Zeitu ilt i ihrer Nr. 291 eine theilweise A Nr, L A N Angabe der gedachten Quelle übergegangene Korrespondenz-Nachricht aus Paffrath vom 29, August über die Truppen-Uebungen der 15ten Division, in welcher die Mittheilung enthalten ist, daß durch eine Vernachlässigung die Quartiere nicht angezeigt und bedeutende Stok- kungen in der Unterbringung veranlaßt worden seien. Einer von Köln aus hier eingegangenen sehr zuverlässigen Nachricht zufolge, ist jene Angabe nicht gegründet, indem eine Vernachlässigung der erwähn- ten Art nicht vorgekommen, von dem Führer der Division vielmehr

die Bereitwilligkeit und der gute Erfolg, womit die bezüglichen An-

(Stand der Belagerung

BExrlin,

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Al: L.4 M tine

ordnungen von Seiten der Orts-Behörden überall unterstüßt worden sind, lobend und dankend anerkannt worden.

A Breslau, 1. Oft. Der Bruch eines Handlungshauses iu dem uns benachbarten Brieg hat hier in den leßten Tagen eine nicht geringe Bewegung verursacht, sowohl um der Summen willen, welde in Folge desselben am hiesigen Plabe rerloren gehen, als wegen des {amlosen Betruges, der damit verbuuvea war. Jene Summen sind niht unbedeutend. Das Defizit soll sich fast auf 90,000 Rthlr. be- laufen. Jm vollen Bewußtsein der Zahlungs = Unfähigkeit fam der eine Chef des Hauses gegen den anderen hören wir feinen Vor= wurf hierher, brate durch deu Kredit der Firma 22,000 Rthlr,

auf nah einer anderen Nachricht _ auch noh in Ratibor 8000 Rthlr, und ergriff mit diesen die Flucht, seinem Compagnon die

kurze ruchlose Anzeige zurücklassend, daß „er sich mit Gott und seinem Gewissen abgefunden (!) habe und sein Glück anderwärts versuchen wolle.“ Die Empörung über den niederträchtigen Betrug ist allgemein; daß sich die Folgen des Mißtrauens, welches nicht ausbleiben kann, zum Scha- den mehr als eines rechtlichen Mannes fühlbar machen werden, unzweifel- haft, Der Steckbrief is erlassen, doh wahrscheinlih vergeblich, da sich der Flüchtige ohne Zweifel bereits auf dem shübßenden Boden Un- garns befindet. Gestern hat cin Mann in der Wohnung des Geistlichen, welche er Behufs des Sühne=Versuches betreten hatte, seine Frau mit einem Dolche schwer, wo nicht tödtlih verwundet. Sein Fluchtversuch i verhindert worden. Nächst zwei Verbrechen habe ih Ihnen noch ein grauenerregendes Unglück zu berichten. Am 28sten vor, Mts. feierte eine etwa aus 10 Personen, von einem Säuglinge bis zu einem 83jährigen Groß- oder Urgroßvater, bestehende Familie in Glaß ein kleines Fest in einem offenen, über einem Gartenhause befindlihen Belvedere, Ein Kuabe spielt mit Streichzündhölzchen

eines fällt brennend auf den Boden und durch eine Ribe desselben, ehe es der hinzuspringende Vater mit dem Fuße verlöschen fann, in das Gartenhaus. Hier lag ein Centner Schießpulver. Eine furcht- bare Explosion zerschmettert das ganze Gebäude, Alle einzeluen Glieder der Familie sind mehr und minder verleßt und verunstaltet, Ein Knabe wurde durch die Luft geschleudert und \pießte sich nie- derfallend auf deu \pißen Stacketen des Zaunes, Cin anderer Kuabe starb wenige Minuten nah der Explosion. Der 83jährige Greis hat die Rippen gebrochen und sieht dem Tode entgegen. Selbst der Säugling, den die Mutter erst von sich warf, als ihre Kleider hellauf brannten, ist furchtbar verbrannt, Dic Aerzte hoffea wenigsteus Ei

nige der armen Verunglückten zu retten, :

NYusland.

Deutsche Bundesstaaten.

g A ch sen. Leipzig, 2. Okt, (L, Z.) Nachdem der größte Gblfte bu Königl, sächsischen Truppen - Corps schon seit der lebten N ste des Monats August brigaden- und regimenterwetse in verschie=- denen Cantonnements vereinigt gewesen war, rückten diese Truppen am 26. September näher zusammen, um ein größeres Manöver aus= zuführen.

l Die Armee war zu diesem Zwecke in zwei Parteien getheilt, Die westliche, gesührt von dem General-Major Senfft von Pilsach, hatte ihr Rendezvous bei Radeburg und bestand aus 1 Linien-=Jn= fanterie-Regimente, 3 Bataillonen leichter Jnfanterie, 2 Reiter=Re- gimentern, 1 reitenden und 1 Fußbatterie; die östliche, die schon bei Baußeu versammelt worden und den 26. September bei Königs= brück eingetrossen war und aus 2 Linien-Jufanterie= und 1 Reiter- Regimente, so wie aus 2 Fuß-Baktterieen, bestand, befehligte der Ge- neral-Major Freiherr von Hausen. ]

i Als Idee zu dem Manöver war angenommen worden, daß eine bei Meißen über die Elbe gegangene Abtheilung die westliche Partei den Austrag erhalten habe, die Elbübergänge von da ab- wärts und namentlich eine bei Merschwib zu shlagende Schiffbrüde zu deden, so wie die Gegend zwischen Großenhain und Königsbrück zu beobachten. Sie trifft während des Marsches unerwartet auf den Feind, welcher von Schlesien aus gegen Dresden operirt und eine Abtheilung ‘— die östliche Partei entsendet hat, um die Verbin dung zwischen sich und einem von Berlin aus zu erwartenden Corps in der Gegend von Großenhain zu suchen,

_ Dieser Jdee gemäß trafen beide Parteien den 27. September zwischen Königsbrück und Radeburg auf einander, Nach einem kurzen Avantgarden-Gefechte zog sih jedoch die westliche Partei, da sie weder die Absicht, noch die Stärke des Feindes kannte und bei dem beengten Terrain auch nicht hoffen durfte, leßtere mehr entwickelt zu sehen über die Röder zurück, ließ ihre Avantgarde längs des Flüßchens bivouakiren und ob blos ihre Feldwachen über dasselbe vor. Die östliche Partei wagte eben so wenig, ihre Angriffe zu verfolgen, son- dern suchte nur die radeburger Haide zu behaupten, worin ihre Avant- garde den nächsten Tag bivouakirend wartete. /

Noch immer ungewiß über Stärke und Stellung des Feindes suchten am 28. September beide Theile sich erst näher zu erkennen und namentlich die östliche Partei die geschicktesten Angriffspunkte über das schwierige Defilé der Röder durch Rekognoszirungen zu ermitteln. ü Am 29, September, nachdem Se. Königl, Hoheit der Prinz Johann das Kommando über die östlihe und der kommandirende General = Lieutenant von Cerrini das Kommando über die westliche Partei übernommen hatte, war leßtere in Begriff, ihre Stellung hinter der Röder zu verlassen, als sie von jener heftig angegriffen wurde und sich, ungeachtet eines mehrfachen Widerstandes, nah und nach im Laufe des Tages bis über die von Dresden nah Großenhain führende Straße zurückgedrängt sah.

Diese Angriffe der östlichen Partei erneuerten sich am 30, Sepy- tember, so daß der westlichen Partei nihts übrig blieb, als einen Elbübergang zu suchen. Zwar hatte sie diesen anfänglich bei Mersch= wiß beabsichtigt; da sie aber durh den Feind von dieser Richtung abgedrängt wurde, so bewerkstelligte sie ihn auf einer Pontonbrüdcke bei Niedermushwiß. Das Abbrechen dieser Brücke, die zum Theil nach Biragoschem System erbaut war, hinderte den Feind am weite- ren Verfolgen und endete das Manöver,

reußische Zeitung.

Mittwoch den 4e Oftober

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses Slatt an, für Serlin die Expedition der Allg. Preufss. j Zeitung: Friedrichsstrasse Ur. 72.

1843.

Se, Majestät der König und die

wohnten diesen Uebungen bei, „Hesammte Königlühe Fame

L un; Se. Königl, Hoheit der Prinz Albert E L E Lieutenant bei einem Jalanerte- Reciacat A ‘bie Familie K R Ee Viele große Theilnahme der Königlichen ben quf das. fre di ungen der Armee regte alle Abtheilungen dersel- 6 1 as freu igste an und ließ die eingetretene \{lechte Witte- rung und die daraus entstandenen bedeutenden Beschwerd H de Truppen leiht überwinden. Neg Rgat,. 999; MNP Se. Majestät der König belohute die Trup Uebung mit nachsteheudem Tagesbefehl; „Jh bezeuge den sämmtlichen Truppen Meine vorzüal : n J vezeug B n L211 1e H Zu-= friedenheit über ihre Leistungen, über ihre Ausdauer C | Witterungs - Verhältnissen und über den regen, fröhlichen und fräfti- gen Geist, der sie beseelt. : i C Ci C ie ch A O age Beist geht von dem General - Kommando und dem Offizier-Corps aus und auf ein trefflihes Unteroffizier-Corvs und die Mannschaft über. E j „Dankbar erkenne Jh die Bestrebungen Meiner Armee zu einer erhöhten praftischen Ausbildung.“

__ Baden. Karlsruhe, 29. Sept. (F. J.) Die von einem hiesigen Korrespondenten in der Kölner Zeitung ausgegangene Nachricht, daß Herr Moriß von Haber vom Hofgericht zu Rastatt völlig freigesprochen und somit 11 Tage unschuldig in Hast gewesen sei, is durchaus unrichtig, Die Sache verhält sich folgendermaßen: Herr von Haber wurde am Abend des 5. September, wo die tumul- tuarischen Auftritte stattfanden, verhaftet, und zwar hauptsächlich zu seiner eigenen Sicherheit. Am 15. September wurde ihm der hof- gerichtliche Ausspruch verkündet, daß kein Grund vorhanden sei, ihn länger in Untersuchungshaft zu behalten: eine Freisprechung in der Sache überhaupt war das aber nicht, wie Jeder, der sich nur entfernt auf den Rechtsgang versteht, wohl einsieht. Von der Sarachaja=-

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pen am Schlusse der

| , | verweile. |

| | | | | | | | | |

hen Schrift soll heute die 4te Auflage ausgegeben werden. -—— Man behauptet, Herr Moriß von Haber beabsichtige, Karlsruhe und das Land zu verlassen.

_Grh. Hessen. X Vingen, 28. Sept. Gestern Abend is Jhre Kaiserl, Hoheit die Frau Großfürstin Helene von Rußland mit ihren Prin- zessinnen Töchtern hier eingetroffen. Dem Vernehmen nach, beabsichtigen Jhre Kaiserl, Hoheiten mehrere Wochen in unserer Stadt zu verweilen, um hier die Traubenkur zu gebrauchen, Außer den Reizen der Natur, welche die Rheinufer in unserer Nähe s{hmüdcken, sollen die hohen Reisenden auch durch die Rücksiht auf die Gebote der Etikette be- | stimmt worden sein, hier ihren Aufenthalt zu nehmen, da diese e nicht zuließen, daß die hohe Verlobte des Herzogs von Nassau vo der Vermählung längere Zeit in den Landen ihres zukünftigen Gemahls Durch die Anwesenheit unserer hohen Gäste wird unser Städtlein ohne Zweifel ungemein belebt werden. Der Herzog von Nassau is bereits gestern Abend, wenige Stunden nach der Ankunft der Großfürstin, gleihfalls hier eingetroffen; ein Besuch Sr. Königl. Hoheit unseres Großherzogs ist in den nächsten Tagen zu erwarten, und wie es heißt, wird auch Se. Kaiserl. Hoheit der Großfürst Michael auf seiner Nückreise Bingen berühren.

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H olstein. Kiel, 27. Sept. (H. N. Z) Am Geburtstage des König=Herzogs hielt hier der Professor Forhhammer eine akade= mische Rede in deutsher Sprache, welche die allgemeine Aufmerksam- keit für sich gewann und gewiß noch länger forthallen, auch hoffent= lih von Einfluß sein wird. Sie bezog sich auf unser öffentliches Unterrichtswesen und fordert dafür manche durchgreifende Reform. Am interessantesten erschien, was der Redner über allgemeine Ein- rihtung von Turn-Anstalten sagte, die er nicht allein in allen Städ= ten, sondern auch auf dem Lande wollte. Nicht so sehr nimmt er aber die Wirksamkeit der Regierung dafür in Anspruch, als die des Volkes, das sih in unseren Herzogthümern noch zu wenig um das Turnwesen kümmere. Uebrigens wird hier in Kiel hoffentlich bald eine öffentlihe Turn - Anstalt durch Beiträge von Bürgern und Ein= wohnern der Stadt zu Stande kommen, wozu Prof. “Forhhammer einst selbst ein rüstiger Turner, besonders mitwirkt. i

Freie Städte, Bremen, 28. Sept. (Brem. Z.) Gestern wurde die Probefahrt mit dem Dampfschiffe „Hermann“ gemacht; das Ergebniß hat alle Erwartungen übertroffen. Die große Schwierigkeit welche der Dampfschifffahrt auf der Oberweser entgegenstand, ist über- wundenz mit einem Tiefgang von nur 145 Zoll verbindet der „Her= mann“, bei aller Schönheit und Bequemlichkeit, Stärke und Sthnel- ligkeit. Seinem äußeren Ansehen nah ist das Schiff so leiht und in der That von solchem Umsange, daß es den Unternehmern unmög- lich war, zu billigen Bedingungen die Versicherung für die Fahrt von der Seine nah der Weser zu bekommen. Dies veranlaßte die Er- bauer, persönlich diese leßte und mißlichste der Bedingungen durch Uebernahme des Befehls zu erfüllen. Das Wetter war ungünstig, allein die kleine Barke kämpfte unter ihrem unerschrockenen Führer muthig gegen die Wellen und kam, nachdem sie zweimal in Noth- häfen getrieben war, unversehrt vor einigen Tagen auf der Weser an, Das Schif hatte damit die Probe seiner Stärke abgelegt ; nicht we- niger befriedigend siel diejenige seiner Schnelligkeit aus, Um drei Uhr gestern Nachmittag versammelte sih eine zahlreiche Gesellschaft am Bord. Um halb vier verließ es den Abfahrtsplaß und erreichte in weniger als 17 Stunde Vegesack, wo es mit Flaggen und Kano- nen begrüßt wurde. Die Rückfahrt wurde noch schneller zurüdcgelegt; genau gemessen von Ort zu Ort in einer Stunde und zehn Minuten, a »: Aa Fahrt, welche jemals auf unserem Strom vollbracht wor-

en ist,

Frankreidch.

Paris, 28. Sept. Das Journal des Débats heute seine Meinung über die Vorfälle in Athen aus. Man’ es der Behutsamkeit seiner Aeußerungen an, n _! 5 jeg es sich diesem regu gegenteE pu 4 als Vertheidiger der Ordnung, eimneut “%+ geradezu eine Wort reden, und andererseits möchte es auch uit gera n ibm

Antipathie gegen das Resultat der Bewegung zeigen, wE