1843 / 98 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

P S ai a gu IREA

O RREA

. in eleftrisher Funke auf ihre Hoffnungen gewirkt und sie on S belebé, Von den esparteristischen Offizieren, welhe vereinzelt über die Gränze nach Portugal herüberka-

aber Viele in einer wahrhaft bedauerungswürdigen Lage

Aller Hülfsmittel entbehrend, selbst am Nöthigsten Mangel leidend, ohne Kleidung, ohne Schuhe, s{leppten sie fi, mehr Ge- spenstern als Menschen gleihend, das schauderhafteste Bild des Elendes daher, bis sie endlih an Orten anlangten, wo Garnisonen befinden, deren Kommandanten dann thaten, was die Pflicht der Menschlichkeit gebot und die ihnen zu Gebote stehenden Mittel er- laubten. General Linage, der nach den uns zugekommenen madrider Blättern in Gibraltar sih befinden sollte, verweilt im Gegentheile noch hier und scheint noch immer an den Nahwehen des Pferdeschlages zu leiden, den er bei dem Ausmarsche Espartero’®s aus Ma-= drid, also vor einem Vierteljahre \s{chou, erhalten hatte. Man will wissen, er unterhalte eine eifrige Korrespondenz sowohl mit seinen in Spanien zurückgebliebenen Freunden, als mit dem Herzoge von Vitoria zu London. Bestimmtes darüber läßt sich natürlich nicht an= geben, doch zweifelt hier Niemand, daß im Falle eines neuen Um- \hwunges der Dinge in Spanien Linage sowohl als die anderen be- deutenden Männer derselben Partei {nell wieder auf dem Schauplaße selbst erscheinen würden, um selbst thätig aufzutreten.

men, sind gewesen.

Nachschrift. Nach einer mir eben zugehenden Nachricht hätte Zurbano von Porto aus seine Unterwerfung an die provisorische Re gierung nach Madrid geschickt und wartet hier nur die Antwort ab, um nah dem Aufenthaltsorte in Spanien sich zu begeben, den man ihm anweisen würde.

Griechenland.

Athen, 17, Sept. Der Griechische Beobachter, ein der Bewegungspartei angehöriges Blatt, hatte sich zuerst beeilt, den ausführlihsten Bericht über die Ereignisse des 15ten zu geben. Das offizielle Blatt, der Griechische Courier, theilt nun dieselben faktischen Nachrichten mit, und spricht sich darüber folgendermaßen aus: : q

„Ein großes Ereigniß hat in der Hauptstadt des Königreichs stattge funden. Die Schranken, welche den Thron und das Volk von einander trennten , sind in Folge einer friedlichen Uebereinkunft gefallen , die zwischen dem Könige und seinem Volke stattgefunden hat.

Bewegt von dem einmüthigen Gefühl des Patriotismus und der An- hänglichkeit an das Königthum, haben der Staatsrath, die Bevölkerung und die Garnison von Athen sih vereinigt, um zu den Füßen des Thrones das Verlangen des ganzen Landes niederzulegen.

Die peinlichen Verhältnisse, welche ein Hinderniß des National - Fort- \{ritts waren und der Entwickelung der öffentlichen Wohlfahrt schadeten, hatten deutlih das Mittel angegeben, welches den gefährdeten ZJnuteressen zusagtez die Schritte, welche die Einwohner und die Armee thaten, hatten daher keinen anderen Zweck, als um die Anwendung dicses Mittels ehrer bietigst zu bitten,

Der Staats-Rath, von demselben Gefühl wie die Einwohner und das Militair beseelt, hat es über sich genommen, der Dolmetscher bei Sr. Ma- | jestät zu sein, und durch die Vermittlung dieser Körperschaft is der Wunsch des Landes dem Oberhagupte des Sigates klundgemacht worden.

Dieser allgemeine und einstimmige Wunsch beschränkte sih auf das Gesuch, eine National - Versammlung zu berufen und diejenigen Fremden aus dem öffentlichen Dienste zu entfernen, welche erst nach der Wiederher-

stellung des Friedens in das Land gekommen sind.

Als Se. Majestät der König diese Bitte des Volkcs durch eine Kom- mission des Staats - Rathes erfahren hatte, stand er nicht an, den Natio- nalwunsch zu erfüllen, und erließ die nachfolgenden Verordnungen, welche soglei “ev fffoutliht uro t

(Hier folgen die bereits bekannten Verordnungen, bezügli auf die Ernennung eines Ministeriums, auf die Zusammenberufung Der Natíonal- Versammlung und auf die Verabschiedung der Fremden, die nach dem Frie den nah Griechenland gekommen sind.) 2 : Die Bewegung, die so eben vorgegangen ist, und von deren

Folgen nunmehr das Schicksal des Staates abhängt, hat in wenig Stun- den und ohne alle Unordnung stattgefunden, Das Land hat sich bei dieser feierlichen Gelegenheit neue Ansprüche auf die Achtung aller civilisirten Nationen erworben. E

An dem denkwürdigen Tage des 15. September ist kein öffentliches oder Privat - Juteresse in der geringsten Gefahr gewesen. Während eine ernste Demonstration stattfand, wachte man zugleich mit der größten Sorg- falt über die Aufrechterhaltung der Ruhe in der Hauptstadt. Dank der Wachsamkeit der Anführer, welhe Volk und Armee bei dieser Gelegenheit sich erwählt hatten, is das große Nesultat, von dem wix sprechen, ohne die geringste Erschütterung erlangt worden, Der König hat bei diesem Anlaß dem Obersten Kalergi, der die Truppen befehligte, und Herrn Makrijani, Präsidenten des Stadt-Raths, der sich während der Ereignisse an der Spihe des Volkes befand, seine hohe Zufriedenheit ausgedrückt. , . |

Die mit Griechenland befreundeten und verbündeten Mächte haben |

S. S S6

{hon lange unablässig den glücklichen Augenblick herbeigewünscht, der das Land für immer in die glückliche Lage verseßen möchte, welche alle groß- müthigen Vertheidiger seiner Unabhängigkeit einst für dasselbe erstrebten, Dieser Zeitpunkt is endlich gekommen , und er hat unter den Auspizien der Ordnung und der Mäßigung begonnen.“

Eifenbdahynen.

Stettin, 2. Okt. Aus sicherer Quelle erfahren wir, daß die hiesige Königlihe Regierung das zum Bau der Stettin - Stargarder Eisenbahn erforderliche Forst - Terrain überwiesen hat und das in der Bahnlinie vorhandene Holz forträumen läßt.

Auch ein großer Theil der übrigen Grundbesiber, deren Eigen thum von der Bahnlinie berührt wird, hat den erforderlihen Grund und Boden zur Bau - Ausführung überwiesen, und is das Direkto- rium der Gesellschaft dadurch in den Stand geseßt, mit dem Bau der Bahn vorzugehen, wozu die nöthigen Einleitungen auch bereits getroffen sind,

__ Weimar, 29, Sept. Ueber den an unserer Stadt zum Vor-= übergang bestimmten thüringsch - sächsishen Eisenbahnbau verlautet noch immer nichts Sicheres; die Angelegenheit s{heint auf neue Schwierigkeiten gestoßen zu sein und sich deshalb aufs Neue in die Q zu ziehen, Die Geodäten, Geometer und Architekten des Landes sind aber denno unter Leitung des Königl. prenßischen Bau- Inspektors Henz mit dem Nivellement und mit Abstehung der Bahn: linien thätig beschäftigt. Das frühere Anlageprojekt {scheint aber, wie man bemerkt, emer großen Aenderung unterworfen worden zu sein.

Loudon. Bei uns is kürzlich eine 18; t zlih eine Schule zur Ausbildun von Conducteurs für die Lokomotiven errichtet E Jeder Lebr

ling muß in dieser Schule zwei Jahre lan ; i 5 bauen oder wenigstens dem Bau Ld Mee e d ferner über die Theorie der Dampf - Anwendung Unterricht nehmen

und seine erlangten Kenntnisse praktis üben, namentli

er mehrere Monate lang fomotive (t der Undée dee Aua eines geschickten Conducteurs, führe. Erst, wenn erx hinreichende G. weise von Sachkenntniß, Erfahrung und Geistesgegenwart abgelegt hat, und wenn er gezeigt hat, daß er einen nicht gar zu bedeutenden Schaden an der Maschine sogleich auszubessern im Stande is, erhält er ein Attestat, womit er sich bei jeder Compagnie um Anstellung

melden fann.

Brússel, 30. Sept. Die zur vollständigen Eisenbahn-Verbindung zwischen Kölu und Ostende noch fehlende Strecke zwischen Aachen und

604

Verviers soll bekanntlich am 15, Oktober eröffnet werden, und es sollen dann zur Einweihung der ganzen rheinisch-belgishen Bahn große Festlich= keiten zu Antwerpen, Lüttich und Köln stattfinden, wovon die hiesigen Blät= ter bereits vorläufige Anzeigen enthalten. Am 13. Oktober werden diese Feste zu Antwerpen mit einem glänzenden Bankett und Ball beginnen; venetianishe Spiele werden auf der Schelde veranstaltet und Abends ein Feuerwerk abgebrannt werden. Am 14ten wird sih ein zahlreicher Zug nach Lüttich begeben und dort der Einweihung der neuen Brücke de la Boverie beiwohnen, worauf daselbst im Foyer des Schauspielhauses ein Bankett und Abends im Kasino ein Ball statt: finden soll, Die Kosten dieser Feste werden von der Brücken - und Kasino-Gesellschaft getragen, welche leßtere dazu von der Regierung einen Beitrag von 1000 Fr. erhalten hat. Am 45ten wird dann die Stadt Köln große Festlichkeiten zur Feier der Verbindung des Rheins und der Schelde veranstalten, und den Beschluß wird am l6ten, wie verlautet, die Rheinische Dampfschifffahrts - Gesellschaft mit einem am Siebengebirge auf ihren Schiffen vorbereiteten Fest machen.

Handeis - und Börsen -Üachrichtenu.

Berlin, 2— 3. Okt, Alter weißer {les Weizen 89/90 Psd. 54 Rihlr. p. Wspl, gelb. schles. 52 Nthlr. pr, Wsyl,, poln, weißer 54 bis 55 Rthlr. p. Wspl, bochbunter 52 54 Rthlr. p. Wspl. zu bedingen, neuer schles. weißer a 50 Rthlr. p. Wspl., gelber 49 a 48 Rthlr. p. Wspl. osse- rirt ohne Nehmer, Märkischer gelber Weizen £8 Pfd. 46 Rthlr. p. Wipl. bezahlt; 47 a 48 Rthlr. p. Wspl. gefordert. Roggen vom Boden, sür alte {were Waare 85—87 Pfd. is 41 a 42 Rthlr. p. Wspl. bezahlt; 82 a 83 Pfd. aus dem Kahn 37 a 38 Nthlr. p. Wspl. zu bedingen. Auf Lieferung p. Oft. 375 Rthlr. Brf. 37 Nthlr. bezahlt u. Geldz p. Frübjahr k. J. 335 Rthlr. Geldz Mai /Juni a 33% Rthlr, p. Wspl. Kaufer. Hafer auf Lieferung etwas mehr Frage und p. Oft, 17 Nthlr. p. Wspl, für 50 Pfd. zu machenz p. Frühjahr fe auf 17 Nthlr. p. Wspl. gehallen z loco bedingt 164 a 19 Rthlr. p. Wspl. nah Qualität. Winter- Raps 74 a 75 Rthlr. v. Wspl. zu machen; Winter - Nübsen 72 Nthlr, p. Wspl. ; Winter-Raps und Nübsen 73 Nthlr. p. Wspl. zuleyt be zahlt. Rüböl loco flau und a 11% bis 112 Rthlr. p. Ctr. verkauft; 11 Rthlr. p. Ctr. blieb Geld z v. Okt. 11 Rthlr. p. Ctr. Geld; p. Nov./ Dez, 112 Rthlr. p. Ctr. bezahlt und Brief z p. Frühjahr 115 Rthlr. p. Ctr. u machen. Leinöl auch flauer und 2 10% Nthlr. p. Cir. käuflich, Mohnöl a 16 Rihlr. p. Ctr. gefragt. Spiritus loco 15 Rihlr, auf Lieferung bis April k, J, 145 Nthlr. für 10800 % bezahlt und Käuser,

Königsberg. Jm Monat September is auf den hiesigen Speicher / T c T, Q »+ Moiso Rh 45S,., durch vereidete Messer aufgemessen: a) vom Julande: Weizen 158 L. 4

Roggen 4144 L, 41 S., Gerste 23 L. 36 S., Haser 43; 40 S., aen 20 L. 35 S,, zusammen 391 L. 17 S.z b) vom Auslande: Weizen l Roggen 1002 L, 8 S,, Gerste 41 L. 37 S., Haser 14 L, Od S A 14 L, 8 S,, zusammen 1489 L, 43 S.z und abgemesel? m a em Julande: Roggen 47 L. 10 S., Gerste 11 L. 36 S., Ler #2 "Roggen zusammen 44 L. 40 S.z þ) seewärts: LDeizen 1727 L, 060 S NIDggen

Af S. Erben 120 L.

Hafer 183 &. G auf-

—_ - Ci N O T A i 479 L. 44 S., Gerste 482 L, 23 S,, E as n 2 Soo sind also im Ganzen 1881 L,

7 S,., zusammen 3998 L, 14 Es gemessen und 4042 L, 54°S. abgemessen. D

Stettin, 29. Sept, (B. N. d. O.) Getraide, Von Weizen is seit Freitag nur eine kleine Partie 129, 130 pfd. vorigjähr, gere A N 52 Rthlr. gekauft worden. Vie jedem eingelrossene bessere engl. O Ie den hiesigen Inhabern von vorigjahr. Waizen, bei dem geringen Borrath davon, vermehrte Festigkeit verliehen zu haben. Man verlangt heute fün dergleichen gelben 54 Rthlr., weißen 59 a 97 JUDIL, bunten poln. 51 a 59 Netblr., wozu aber keine Liebhaber, die selbst zu l a 2 Rthlr, billigeren Preísen sc{chwerlich etwas Erhebliches nehmen würden, Neuer Weizen it dagegen an unserem Landmarkt eher billiger als theurer, Noggen in loco fortwährend ohne Kauflust und nominell 35; a 37 Rthlr. Auf Lief. pro Sept. /Oktbr. is zuleßt 267 Rthlr. bezahlt, wozu noch anzukommen , pro Frühjahr nichts gemacht und 33 Nthlr, zu notiren. Gerste, neue Oderbruch ist neuerdings zu 23 Nthlr. gekauft, dazu aber schwer mehr anzubringen. Für nene große vorpomm, bleibt noch 27 Rihlr. gefordert, Von 48/49 Psd. pro Schfl. Oderbruchhafer in loco ist bei kleinen Partieen zu 165 Rihlr. zu haben, Erbsen, wie am Freitag gemeldet,

Landmarkt vom 30. Sept.

S Wre

Weizen. Roggen. Gerste, Hafer. S Zufuhren... 24 16 2 4 2 Wspl, Drese. :- QU A 44 00 a 30 a 26 10 à 20 24 à 36 Rthlr.

Für Winter - Rapps und Rübsen guter Qualität 72 Nthlr. gefordert, 70 Rthlr. schwerlich zu machen.

Spiritus aus erster Hand zur Stelle 24%. Die Frage is verhältniß- mäßig stärker, als die Zufuhr, und würde augenblilichh auch wohl zu 2335 2 % zu verkaufen sein. Auf Lieferung in den Wintermonaten soll neuerdings zu 25% geschlossen sein.

Nüböl matter, in loco und pro Oktober 107 Nthlr, geboten, pro Frühjahr 11; Nthlr. Briefe.

Südsee - Thran is auf Lieferung von Amerika 9; Rthlr, bezahlt, auf 95 Nthlr. ferner festgehalten,

Breslau , 1. Okt, Die Leblosigkeit im Produkten-Geschäst hat in der verflossenen Woche eher zu- als abgenommen, Unser Getraidemarkt blieb {wach versorgtz die Weizen- Zufuhren waren schlechter Qualität, meist nur zum Brennen tauglich; man bezahlte dafür 40 à 45 Sgr., für bessere Sorten gelben Weizen 47 à 50 Sgr. für den Schff,, weißer Weizen fehlte gänzlich : 50—54 Sgr. sind nominelle Notirungen. Samen-Weizen, alter wie neuer, wurde mit 60—70 Sgr. pro Scheffel bezahlt.

Die Preise der übrigen Getraidearten hielten sich auf ihren früheren Standpunkten: Noggen auf 36—40 Sgr., Gerste auf 25—29 Sgr., Hafer auf 16—175 Sgr. pro Scheffel. i Für Oelsaaten erhielt sih eine günstige Stimmung, doch wollten die Oelschläger , unsere einzigen Käufer, nicht über 90 91 Sgr, für Winter- Raps anlegen, während Jnhaber 1 —3 Sgr. pro Scheffel mehr verlangten, Die Umsäße waren nicht von Belangz auch von Nübsen wurde nur wenig angetragen. S S

Rüböl blieb angenehm; für rohes loco und pro Herbst-Lieferung sind 12 12/7 Rthlr. pro Cir. bezahlt; jeßt hält man auf 127 Nthlr, pro Etr.

Für rothen Kleesaamen zeigte sich durchaus keine Frage z Jnhaber hal ten fest auf die leßtbezahlten Preise von 115— 145 Nthlr, pro Ctr. und drängen sih niht zum Verkauf.

über 093

Briefe, 105 Rihlr.

Mit weißem Kleesaamen war es ange nehmer, doch kamen wegen Mangel an Waare keine Umsäße zu Stande, Für Spiritus in loco mußten Benöthigte 75: Rthlr, pro Eimer bezah- lenz auf Lieferung von ueuer Aerndte wird 6% Rthlr, gefordert, mehr als 6; Rihlr. is aber nicht zu machen, ; Jn Naypskuchen wurde Einiges mit 31 Sgr. pro Ctr. Mit Zink bleibt es still; die Notirungen von 63— Rthlr. Cosel erhalten sich nominlk E ; Zum Wollmarkte treffen doch nicht so viele ausländische Käufer ein, als man erwartet haite, Die Engländer, welche größtentheils kommen wollten, bleiben ganz aus. Dagegen sind von Polen und Galizien schon bedeutende Quantitäten Wolle eingetroffen, schlesische Wollen sind meist {on früher verkauft und fommt davon wenig zu Markte. Gestern wur- den hon circa 500 Ctr, im Werthe von 40 50 Nthlr. pro Ctr, verkauft, Magdeburg, 2. Okt, Höchster und niedrigster Getraide - Markt- preis pro Wispel. Weizen: 475 45 Rthlr, Gerste: 28 27 Rthlr, Roggen: 41 —38 » Hafer: 17 16 »

St. Petersburg, 26. Sept, Waaren-Umsaß seit dem lehten Bör- senberiht: Gefkaust: Von gelbem Lichttalg, 1ste Sorte, 1500 Fässer zu 312 R. baar in loco, 10,000 Pud zu 31’; R. pro Juni und 7500 Pud zu 30% R. pro August, beides in 1844 und mit 25 R, Handgeld, alles per Berk. Hanföl 300 Fässer zu 22 R, per Pud, pro Juni und Juli in 1844, mit 2 N, Handgeld,

Riga, 16./28, Sept, Leinsamen, welche bis gestern Abenb circa

gehandelt, Rthlr, loco, 6;

(B. N, d. O.) Die vermehrte Zufuhr von 45 Mille Tonnen betrug, hat die

Preise wieder etwas gedrückt, so daß man beste Qualität heute zu 55 SRo. faufen kann, Mittlere und geringe Waare is mit 55 SNo. bezahlt,

Cours 35% ß, 3 Mét,

Paris, 29. Sept. Die Börse war auch heute noch sehr bewegt; es wurden anfangs große Anstrengungen gemacht, die Course wieder zu be- festigen, aber vergebens, Doch scheint diese Bewegung hauptsächlich daher zu rühren, daß die Liquidation nahe bevorsteht, Von den spanischen An- gelegenheiten war heute fast gar keine Nede, Die 3proc. Rente, die gestern zu 81,55 geschlossen hatte, wurde heute zuerst 81.60 und 81.70 notit, fiel aber dann wieder auf 81.35 und hielt sich zuleßt auf 81.40, Die 5proc. Rente, die gestern 120. 60 stand, begann heute mit demselben Cours, ging sodann auf 81.35 herunter und {loß zu 120, 45,

Answärtige Börsen.

Amsterdam, 30. Sept. Niederl. wirkl. Sch, [BEA 5% do. 992,

Kanz-Bill,. —. 5% Span, 17 e G 3% do. 263. Pass. —. Ausg. —. Zins), —s

Pceuss. Präm. Sch. —. Pol. —. Oesterr. 1097, 4% Russ, Hope 907. Antwerpen, 29, Sept. Ziusl. —. Neue Anl. 177 G. famburgs, 2. Okt. Bank- Actien 1670 Br. Eugl, Russ. 1:53 Br. London, 29 Sept. Cons. 3% 95. Bels. 105. Neue Aul. 194. Pas-

Sive 17, Ausg. Seh, Hi 25% Holl. 53.5. 5% 101. 5% Port. 70. 2 5 70 127.

Eogl. Russ; T5. Bras. 7592, Chili 101. Columb. 253. Mex. 34. Peru 21#. Paris, 29. Sept. 5% Rente fin cour. 120. 45. 3% Rente fiu cour. S1. 49). 5% Span, Reute 27. Pass. —, Petersburg, 26. Sept. Loud. 3 Met. 38 L . Wamb. 39. W ien, 29, Sept. 5% Bet. F. 1% i007, 3% 7607. Ban Actien 1640. Al, de 1834 145K. de 1839 1 1%,

52% Neapl. au compt. 107. 29.

Angekomincue Fremde.

4

Hotel de Nome. Jhre Durchlaucht dic Prinzessin Viron von Kurland aus Wartenberg. Gräfin von Lazarefs aus Sk, Petlers- burg, Baron und Baronin Helldorf aus Sk, Ulrich. Baron von

Syi i } HDallentin,

Spiegel aus Posen. Nittergutsbesißer von Gla] ena pP U E Hotel du Nord. General-Lieutenant Frhr. von L17011 aus Stettin, British Hotel, General a. D. von Bojauo S1 Y nebsi Familie aus

Adamsdorf. Nittergutsbesizer von Zachow aus Strehlißz. Parlamenis

M italied O’'Brien aus London. 3 N N of “Oberst-Lieut, und Brigadier von We rder nebst

Gemahlin aus Stettin. Baron von CEgloffsstein aus Rathenow.

Professor und Geheimerath Sa chs aus Königsberg, | 1 Hotel de Prusse, Neichsgraf von S ch m etow, Oberst-Licutenant a. D, d und Nittergutsbe|1ßer, nebst Gemahlin und Neichsgraf von Schmetow,

Stud. occonomiae, Aus Brauschißdorff in Schlesien. Seidler, Dr. med.,

nebs Gemahlin, aus Neu-Ruppin. Graf von Zedliß-Trüßschlex,

Königl. Landrath, aus Freienwalde, von Mevernick, Nittmeister und

Divisions-Adjutaut, nebst Familie, aus Düsseldorf.

König von Portugal. Kaufleute Garrigues, Schul und Lange aus Hamburg, Tischb ein aus Magdeburg, Engelmann und Töpfer aus Stettin, Particulier Borchmann aus Hamburg, Gutsbesiber Kreusler aus Eichenbach, von Wierciensfi und Gutsbesißerin

Oekonom Mafe aus Danzig.

Major des ó6ten Ulanen-Re(

von Stryk ans Warscha Ober-Amtmann Hornickel

N e\chke, nebst Tochter, aus Warschau, Nentier Peterwein aus Braunschweig. von Sellierx aus Lippstadt. Beamter Konditor Corten aus Sils i. d. Schweiz. aus Gr. Weissand,

Kaiser von Rußland. Die Rittergutsbesißer von Ramin aus T afer bei Steitin, Hemmerling aus Weißenfels und Baron von Ziman aus Schimmelbach. Particulier Baron von Dumnom. Die Gutsbe sizer Nicol aisen nebst Gemahlin aus Warschau und Warbatus

nebs Gemahlin aus Gyalumare in Ungarn. Franz Warbatus, sdiud jur, aus Wien, Amtsrath Meisk au aus Kalkesreuth. Kaufleute Lohts aus Frankfurt a. M., Goldschmidt aus Breslau und Nerr aus Magdeburg.

Stadt London. Lieutenant im Garde-Husaren-Regiment von Putkk

fammer aus Potsdam, Lieutenant im 8ien Kürgsjier-Negimen Plüskow aus Mühlhausen. Frau Hauptmann Kais r, M sißerin, aus Neuguth, Bleichereibesißer Klos aus Chemnis.

Kaiser aus Halle. Oekonomie-Jnspektor Nolla aus Bromberg.

Hotel de Saxe. Frau Konsistorialräthin Dütsch ke, nebst Familie, aus Posen. Rittergutsbesißer von der Hagen aus Buchholz, Kausfleut« Sevdell, nebst Gemahlin, aus Warschau, Borowski aus Danzig und Wittkowski aus Posen, Prediger Münchho ff aus Gerstleben bei Magdeburg. :

Hotel del Eurv ppe, Bülow, nebst Kindern, aus Cum merow in Pommern. Partikulier J. Neinhardt Königsberg in Preußen, Kaufmann A, Kreuznach aus Groß-Glogau,

Hotel de Nussie. Frau von Latinovits, aus Wien, nin Uxkull, aus Neval,

Hotel de Petersbonrg. derstein, nebst Tochter, aus Petersburg, Stettin,

Dotel de lie, aus Riga, Streliß, i j

Meinhardt’'s Hotel. Frau Generalin aus Danzig. General- Superintendent Sartorius

Kronprinz. Baron Favrat und Jacquier de Bernay, liers, aus Trier.

Metxorologische

Gräfin von

aus Frau Baro-

Kammerjunker und Kollegienrath vou He- Justizrath Nernst aus

Brandebourg. Baron von Foelkersahm, nebst Fami Fräuleins von Vogelsang und von Brog aus von Kamfke, nebst Tochter, aus Kontgs8berg.

Particit

D R A N05 Beobacztungen.

1843, { Morgens | Nachmitiags Abeuds | Nach einmaliger 3. Okt. | 6 Ubr. 1 Ubr 10 Ubr. | Beobachtong.

Luftdrnck ...« [335,20 Par. 336,51" Par. 336,75 Par Quellwärme 6 M.

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Luftwärme .. .|f 9,1 R. 4+ 11,1 R. T R.| Flusswärme 6,8 Lia Thaupunkt ... |4- 58° R. -+ O L R. 9,4 R.| Bodenwörne 10 2 PAR R, Dunstzättigung | 93 pCt. | 62 pCt. 89 pCt. | Ausdünstüung 0,023 Rh. Wetter ..«“. : s heiter. | halbheiter, balbbeiter. | Niederschlag 0,011 Rh Wind .....++ W. | W. | W. | Wärmewechsel -+12,0°

| Ww. | W | t 719 Ri

Wolkenzug. « « 6 | Tagesmittel : 336,15 Par. - 8/9 R... +54? R. Œönigliche Schauspiele. Donnerstag, 5. Okt, Die Schleichhändler, Possenspiel in 4 Abth, von E. Raupach, Hierauf: Der Geburtstag, Divertissement in 1 Auf- zug, von Hoguet, Musik von C. Blum, (Herr und Mad. Taglioni werden hierin wieder auftreten.) j a Freitag, 6. Okt. Fidelio. (Mad. Köster, geborene Schlegel: Fidelio, als leßte Gastrolle. Herr Mautius: Florestan,) A ita Zwischen dem ersten und zweiten Akt der L per wird die Vuver zur Oper: Lenore von Beethoven ausgeführt. _ Jn Potsdam: Minna von Barnheim, oder: ®L as Hierauf: Zwei Genre-Bilder. 5 L igt c Rücksichtlich dieser Vorstellung wird au diesem Tage die lebte Eisenbahnfahrt von Potsdam nach Berlin Abends 10 Uhr stattfinden. Sounabeud, 7, Okt. Torquato Tasso. L Königsstädtisches Theater. Donnerstag, 9. Oft Der alte Junggeselle, ) Aufzügen, von R. Hahn. Vorher: Die beiden Brigadiers. spiel in 2 Aufzügen, von B. A, Hermann, Freitag, 6. Okt. Freien nah Vorschrift, Si ‘über? M U eb, 7, Okt. (Jtalienische Opern-Vorstellung.) Zum erstenmale : Chiara di Rosemberg. Opera semiseria m 2: Atti Musiíca del Maecstro L. Ricci.

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Posse in 2 Lust-

Hierauf: Wie denken

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—————RE K 7 t d 2 Verantwortlicher Redacteur Dr. J, W. Zinkeisen,

Gedruct in der Decker schen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei.

Beilage

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für 7 Iahr.

4 Rthlr. - 2 Jahr. 8 Uthlr. - L Iahr.

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laum einer Zeile des Allg. Änzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

ische Zeitu

98.

Ae

Ing E

Durchreise Sr. Majestät des Königs. Branden Hoheiten des Prinzen von Preußen Potsdam, Jahresfeter des Ansprache des Ministers Eichhorn Einführung der Land-

Amtiicher Theil.

Änland. Kyrib. e

burg. Durchreise Jhrer Königl. 1nd der Prinzen Karl und Albrecht. Enthaltsamkeits - Vereins. Boz1n. an das corpus academicum. Münster. gemeinde-Ordnung.

Deutsche Bundesstaaten. Besuch

Bavern, Aschaffenburg.

des Herzogs von Cambridge. München. Hof-Nachrichten. Han nover, Lüneburg. Unruhige Auftritte im Lager. Kriegs -Uebun gen. Baden. Karlsruhe. Die von Habersche Angelegenheit. Holstein. Altona. Aften-Versendung an Spruch-Kollegien, Freie Städte. Hamburg. Ankunft des Herzogs von Bordeaux, Frankreich. Paris. Audienzen beim Könige, Vermischtes. Briefe

aus Paris. (Stand der Untersuchung wegen des jüngst entdeckten Kom munisten-Komplottsz Umsichgreifen des Kommunismusz die griechischen Angelegenheiten. Zur Statistik des Zucker-Verbrauchs; Polemik über die Befestigung von Paris; Graf Salvandy und der madrider Botschaf ter-Posten.)

Großbritanien und Jrland. London, Hof - Nachricht, Die englische Presse über die Nevolution in Griechenland, Die Arbeiten der Anti-corn-law-league. Lord-Mayvors-Wahl. Brief aus Lon- don. (Bedeutung der Festlichkeit in Mansion - House zu Ehren Espar- tero’s; Sir Mathew Woodz die englische Presse über Repeal - Agitation in Amerika.)

Belgien. Brüssel. Rüdck=kehr des Königs. Vermischtes. Italien. Rom. Maßregeln zur Erhaltung der öffentlichen Ordnung. Spanien, Paris. Telegraphische Nachrichten aus Spanien. Briefe

aus Madrid, (Zurbano unterwirft sich der Negierungz Näheres über die jüngste Pulver-Explosionz Vermischtes) und Paris. (Das Gefecht bei San Andres del Palomarz; Stand der Dinge in Barcelona.) Türkei, Von der türkishen Gränze, Neue Unruhen in Bosnien. Eisenbahnen, Breslau. Ober - Schlesische Eisenbahn. Paris, Nord-Eisenbahn, i i Handels: und Börsen-Nachrichten. Swinemünde, Schiff- fahrt, Stettin und Magdeburg. Marktpreise, Breslau und Strehlen. Wollmarkt, Leipzig. Messe, Riga. Leinsamen. London, Getraidemarkt, Amsterdam, Börsez Getraide, Königsberg. Festungsbau. Eröffnung des Turnsaales, Arnsberg. Anlegung von Koaköfen. Minden. Veränderungen im Postenlaufe. Deutsche Bundesstaaten. Bavern. München. Berathungen der Reichsräthe. Aus der Pfalz, Gedeihen des Landes und Aufblühen des Verkehrs. Würt- temberg. Stuttgart. Wohlthätigkeit. Naffau. Hatters- heim, Kriegs-Uebungen. Freie Städte. Lübeck, Die Diskonto- Kasse, Bekanntmachung. Afrika. Erneute Feindseligkeiten der Boers, Haiti. Schreiben aus Paris, (Boyerz die Schilderhebung gegen die Regierung unterdrücktz Port au Prince soll abermals Port Republicain heißen.) : Karl Wilhelm Georg von Grolman,

B E10 g e. Fuland.

Amtlicher Theil.

Se, Majestät der König haben Allergnädigst geruht : Den Land= und Stadtgerichts-Rath Büchtemann zu Groß- Oschersleben zum Direktor des Land= und Stadtgerichts daselbst zu ernennen,

Die nicht immatriculationsfähigen angehenden sowohl als älteren Studirenden der Chirurgie und Pharmacie bei hiesiger Königl. Friedrih-Wilhelms-Universität werden aufgefordert, noch vor Anfang des bevorstehenden neuen Semesters, um wegen Beginnen oder Fort- seßung ihres Studiums die nöthige Anweisung zu empfangen, unter Beibringung der über ihre Schulkenntnisse und respektiven Besuch der Vorlesungen sprechenden Zeugnisse bei Unterzeichnetem (Französische Straße Nr. 29) Morgens von 8 bis 9 Uhr \ich zu melden, :

Berlin, den 5, Oktober 1843.

Der provisorische Direktor des chirurgish=pharmaceutischen Studiums hei hiesiger Universität, K Uge:

_ Dem Buqhalter C, E. Kropp zu Duisburg ist unter dem 30, September 1843 ein Einführungs = Patent auf einen durch Zeichnung und Beschreibung erläuterten Dampssiede - Apparat für Zucker, so weit er als neu und en S anerkannt worden ift, auf acht Jahre, von jenem Tage an gerechnet für de Jah : ( ( und für den Umfan der Monarchie ertheilt worden. hin | E 9 E N A Abgereist: Der General-Major à la Suite Sr, Majestät des Konmgs, von Rauch, nah Posen. Minister a Ges Gesandte und bevollmächtigte 2 f am Röomgi. dänischen Hofe, Freiherr Schoulß von A} che= raden, nah Oranienburg, M i / i id Der Erbschenk im Herzogthum : i : b Derzogthum Pommern, von Heyden=Lin- den, nah Tübpaz. / E : f 1

Uichtamtlicher Theil.

lius Inland. S Majestät ber L Okt, Gestern Abend gegen 710 Uhr trafen burg von Potsd “nig auf Allerhöchstißrer Durchreise nah Lüne- L i A hier ein. Die Stadt war festlih geshmüdt und E G N Posthause, welches Se, Königl, Majestät für Sich Es L folge zum Absteigequartier zu bestimmen geruht hatten wohner auf das freubiaste beab ed Virfaneaa hiesigen Ein- A S gte vegrußt, wurden Allerböchii Ober - Präsidenten von Meding, welcher auf Me 'Dienttrelse in G

Berkin Frit Len 6" Oktober

| Priegniß begriffen war, dem Bataillons = Commandeur Unruh, dem | Landrath und einigen Ständen des Kreises, der Geistlichkeit so wie von den Mitgliedern der Königlichen und städtischen Behörden hier selbst empfangen und in die für Allerhöchstdieselben in Bereitschaft geseßten Gemächer geführt. Die gedachten Personen hatten hierauf das hohe Glück, Sr. Majestät vorgestellt zu werden, Allerh öchstwelche sich mit vielen derselben auf das herablassendste unterhielten und einige von ihnen zur Tafel befahlen. Gleichzeitig mit Sr. niglichen Majestät trafen noch die General - Lieutenants Grafen von Gröben und von Nostißb Excelienzen, der General - Major von Neumann, die Flügel = Adjutanten Grafen von Brühl und von Finckenstein, der Ober-Stabs= und Leibarzt Dr, Grimm \o wie der Geheime Kämmerier Schöning, hier ein, Heute Morgen um 6 Uhr haben Se. Königl. Majestät mit dem bezeihneten Gefolge, nachdem Sie über die zu Jhrer Aufnahme getroffenen Anstalten auf die huldvollste Weise Jhr Wohlgefallen bezeugt hatten, unter deu Segenswünschen der über Allerhöchstihre Auwesenheit hochbegliückten hiesigen Einwohner Jhre Weiterreise nah Lüneburg über Perleberg und Ludwigslust im besten Wohlsein angetreten, i

X VBrandeuburg, 4. Okt, Gestern Abend 85 Uhr hatten wir das Glück, Jhre Königl. Hoheiten den Prinzen von Preußen, Prinzen Karl und Prinzen Albrecht auf Höchstihrer Reise nah Achtel- burg, und von dort nach Lüneburg, mit dem Seehandlungs-Dampf- boote „Prinz Karl“/ hier eintrefsen zu sehen. Obgleich die Ankunft der Höchsten Herrschaften ersst wenige Stunden vorher bekannt ge worden, war es doch noch möglich gemacht, den Schifffahrts-Kanal zu erleuhten, und hatten sämmtliche angränzende Hausbesitzer in aller Eile eine möglichs glänzende Beleuchtung und Ausshmüdckung ihrer Häuser veranstaltet. Von der an den Ufern des Kanals dicht: gedrängten Menge mit freudigem Zuruf begrüßt, hatten die Höchsten Herrschaften die Gnade, im Schleusen = Bassin die Militair = Chefs und den Ober-Bürgermeister an Deck kommen zu lassen und Sich mit ihnen während des Durhschleusens zu unterhalten. Jhre Königl. Hoheiten, die schon heute Nachmittag in Lüneburg einzutreffen ge= dachten, verließen gegen 9 Uhr die Stadt, Das heiterste Wetter versprach für die Nacht eine glückliche Fahrt.

X Potsdam, 3. Okt. Am vergangenen Mittwoch feierte der hiesige Enthaltsamkeits-Verein den Eintritt in sein 6tes Jahr mit einem Gottesdienste in der Königlichen Hof - und Garnifonkirche, welche ihm zu diesem Zwecke Se. Majestät der König Allergnädigst einzuräumen geruht hatten. Die Festyredigt hielt Herr Pauli, Pre diger der anglikanischen Kirhe, nah welcher der Secretair des Ver= eins, der hiesige Prediger Bernhardi, Bericht über die Enthaltsam- feits= Vereine 1m Allgemeinen und über den hiesigen im Besonderen abstattete. Aus demselben ergab sih, daß in Deutschland, bis zur General-Versammlung der deutschen Enthaltsamkeits-Vereine zu Ham- burg im August dieses Jahres, 452 Vereine gegen das Branntwein- trinken vorhanden waren. Die Statuten des hiesigen Vereins hatten im Laufe der 5 Jahre seines Bestehens 405 Personen unterschrieben, im leßten Jahre 89. Nach beendigtem Berichte hielt Pastor Feldner aus Jauer in Schlesien eine Ansprache. Beim Ausgange aus der Kirche wurden viele hundert Exemplare kleiner geeigneter Schriften unentgeltlich ausgetheilt und für die Zweckte der Gesellschaft eine Kollekte gesammelt,

VBoun, im Sept. (Berl. Allg. Kirhenz.) Se. Excel= lenz der Herr Minister Eichhorn, der am 6, September auf seiner Juspectionsreise hier angekommen war, hatte am 7ten das Corpus academicum sich versammeln lassen und richtete nah Vorstellung der einzelnen Mitglieder an dasselbe dasselbe folgende Worte: Er habe vor 25 Jahren mit dem Fürsten Hardenberg an der Wiege der Univer-

sität gestanden und finde sich nah diesem Zeitraume jeßt in der Mitte eines herangewachsenen, reichen geistigen Lebens wieder. Die Universität sei bestimmt gewesen, einen so bedeutenden, dem Vater- lande lange äußerlih und beinahe geistig entfremdeten Landestheil von neuem mit deutscher Wissenschaft zu durchdringen, aber sie habe nicht bles diese ihre ursprüngliche Aufgabe erfüllt, sondern sich auch selbstständig neben die altbegründeten Universitäten gestellt. Er wolle sih erlauben, in dieser verehrten Versammlung, in diesem weiteren Kreise einige Punkte näher zur Sprache zu bringen. Seit kurzem höre man, das Gerücht habe sich verbreitet, es sei vorbei mit der unbedingten Freiheit der Forschung, und eine Reaction sei eingetreten, Die anwesende Versammlung sei aber zu genau mit den Richtungen der Zeit bekannt, um einem solhen Gerüchte Glauben zu schenken. Es sei davon nichts wahr; vielmehr wollten der König und die Männer, die sein Vertrauen zur Leitung des Staates berufen, die Wissenschaft auf alle Weise befördern: nur die dämonischen Kräfte, die sich den Universitäten aufzudrängen suchten, sollten aus dem Schooß der Universitäten verwiesen werden; aber welches diese dämonischen Kräfte seien, das wolle der König weder selbst, noch nach dem einseitigen Rath und Beschluß seiner Minister be- stimmen, sondern dem Urtheil der Universitäten selbs zu entschei- den überlassen. Ein zweiter Punkt sei folgender. Unser großherzi- ger König fühle ein mächtiges Drängen, daß aus der Zerstörung und Verödung der jeßigen Zeit heraus Etwas geistig gestaltet, et- was Positives geschaffen werde. Se. Majestät habe ales nicht die Absicht, direkt auf bele Gestaltung einzuwirken, befehle und verordne uicht, erlasse keine Reglements an die Minister, sondern wünsche blos, daß möglichst viele geistige Kräfte geweckt würden, die aus si selbst handelten. Augeunblicklich sei ein großes Drängen, ein großer Kampf der Meinungen, an welchem theilzunehmen Pflicht sei. Os habe eine große Anzahl wackerer Männer, obgleich sie trauere, daß dem so sei, einen Degout vor dem Kampf, zwar zögen sih manche aus bescheidener Scheu von dem Markt und Lärmen des öffentlichen Le= bens zurück, zwar geriethen manche in Lässigkeit und Unbestimmtheit, indem sie an sich und ihren Meinungen irre würden, wenn sie etwas mit solcher Bestimmtheit und Allgemeinheit behaupten hörtenz aber vielmehr müsse er die Universität ermahnen, mitzuwirkeu, alle ordent- lichen tüchtigen Männer sollten sich bei der Verwirrung der Zeit nicht durch die Verwirrung abhalten lassen, selb Hand an das Werk zu legen, zu bilden, zu unterrichten, zu gestalten. Judem

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Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses Blait au, sür Berlin die Expedition der AÂllg. Preuss. Zeilung : Friedrichsstrasse Ur. 72.

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1843.

der Minister daun zu spezielleren Punkten überging, bemerkte er, daß die Theologie ein Fach sei, in welchem augenblicklih besonders wich= tige Kämpse geführt würden, Er freue sich, sagen zu dürfen, daß die Universität Boun sich von dieser Seite sehr hervorgethan habe durch ihre theologische Fakultät, die so ausgezeichnete Mitglieder be- ibe, und deren segensreihe Wirksamkeit niht blos am Rhein, sondern auch im Centrum der Monarchie und überhaupt in der Monarchie mit ¿Freude und Dankbarkeit anerkannt sei, da sie nicht blos durch die gründlihste Wissenschaft, sondern auch besonders durch thä- tige Theilnahme an dem firhlihen Leben wirke. Nachdem er sodann auch die übrigen Fakultäten einzeln angeredet, wiederholte der Mini= ster \hließlich noch einmal, daß, obschon er das Ministerium erst kurze Zeit inne habe, er doh die Bemerkung habe machen können, daß die Universitäten noch viel mehr, als geschehen, in die Jnteressen der Zeit eingreifen müßten, und ermahnte die Versammelten, sih niht durch rügen in den Zeitungen täuschen zu lassen, sondern ihm nah wie vor unbedingtes Zutrauen zu bewahren. Hierauf ergriff der zeitige Rektor, Professor Naumann, das Wort, um in einer fräftig gespro=- enen Rede Sr. Excellenz für diese {önen Worte zu danken, indem er äußerte, dieselben dahin verstanden zu haben, daß die echte Wissen=

schaft nur bei der ehten Freiheit gedeihen könne.

*& Múnster, 30. Sept. Mit der Einführung der neuen Landgemeinde-Ordnung geht es rüstig vorwärts, und wir hegen das Vertrauen, daß die gegenwärtigen Tadler derselben, die bald in unse=- rem Westphälishen Merkur, bald in den nächsten rheinischen Blättern sih vernehmen lassen, früh genug verstummen werden, #9= bald die Einführung erst allgemein erfolgt und die Wirksamkeit so mancher zweckmäßiger Bestimmungen in das Leben getreten is. Un- ser heutiges Amtsblatt meldet wieder, daß die Landgemeinde- Ordnung in vier früheren Bürgermeistereien und gegenwärtigen Aem= tern des Kreises Koesfeld, nämlich in den Aemtern Haltern, Dülmen, Buldern und Rorup, eingeführt worden ift.

Nuslaud.

Deutsche Sundesstaatecu.

Bayern. Aschaffenburg, 28. Sept. (A\ch. Z.) Gestern Nachmittag traf, von Rumpenheim kommend, zu einem Besuche am Königlichen Hof - Lager, Se. Königl. Hoheit der Herzog von Cam- bridge hier ein und stieg im bayershen Hofe ab, Nawchvem HObwst= derselbe eineu Besuch von Sr. Majestät dem Könige empfangen, verfügte der hohe Gast sich in das Schloß zur Königlichen Tafel. Abends reiste Se. Königl. Hoheit wieder von hier ab.

Muüúüncheun, 29. Sept. (Fränk, Merk.) Die Annahme, Jhre Majestät die verwittwete Kaiserin Karoline von Oesterreich werde längere Zeit zum Besuch in Jsmaning bleiben und noch nah der Rü-= kehr der Allerhöchsten Herrschaften aus Aschaffenburg hier anwesend sein, war irrthümlih. Höchstdieselbe wird {hon morgen oder höch- stens übermorgen nach Wien zurückkehren. Nach den neuesten Nachrichten aus Aschaffenburg werden Jhre Majestäten der König und die Königin am 10 Oftober hier eintreffen. Am 12. Oktober, als am Maximilianstage, findet dann, wie bereits gemeldet, die fei- erliche Grundsteinlegung zum Siegesthor am Ende der Ludwigstraße und wohl gleichzeitig die Enthüllung der beiden prachtvollen Brunnen auf dem Plaß vor der Universität und diesem gegenüber statt. Ueber den Tag der Einweihung der Ludwigskirhe verlautet noch immer nihts Bestimmtes,

Hannover. Lüneburg, 30. Sept. (Hamb. C) Gestern fielen einige unruhige Auftritte im hiesigen Lager vor, die leider uicht ohne beflagen8werthe Ausshweifungen abliefen. Die Ursache war, daß einige Wirthe und Verkäufer von Eßwaaren und Getränken die außerordentlihe Gelegenheit zum Gewinn etwas gar zu unbescheiden benußen wollten. Sie hatten ungeheure Preise für ihre Waaren verlangt, den Soldaten schien dieses unbillig, und sie machten dagegen ihre Vorstellungenz da diese aber nicht fruchteten, so spielten sie ihre eigenen Richter : sie warfen die Zelte um, zerhieben dieselben mit den Säbeln und zertrümmerten die Geräthe. Ein Soldat war aber, wie man sagt, zu einem Unschuldigen gekommen, und wie er denn auch hier das Werk der Zerstörung begann und der Wirth sehen wollte, was es gebe, so bekam dieser mit dem Säbel einen Hieb über den Kopf, der ihn \{chwer verwundete. Er hatte indessen noch die Be= sinnung, dem Thäter ein Achselband, worauf die Nummer des Regi= ments stand, abzureißen, wodurch dieser augenblicklich zur Haft gebracht werden fonntez; außerdem sind in diesem Augenblick noch 16 Andere verhaftet. Die nächste Folge war, daß jeder Wirth ein Verzeichniß der Preise seiner Getränke 2c. einsenden mußte, das vom Lager=Adju= tanten unterzeichnet wurde, und welches nun in jedem Zelte, wo solche Sachen zu haben, angeheftet is; dadurch werden fortan wohl ähn- lihe Auftritte vermieden werden. ;

Lüneburg, 1. Okt. (H. C.) Die allgemeine Jdee zu dem gestrigen Manöver war folgende: Ein Nord-Corps, welches in Lau= enburg steht und nah Uelzen bestimmt is, hat am 28. September bei Artlenburg die Elbe überschritten und am 29. September ein Bivouac bei Adendorf bezogen. Ein \{wächeres Süd-Corps is von Uelzen her in Anmarsch, um den Feind so lange wie mögli aufzu= halten. Es is bei Bienenbüttel angekommen und hat Lüneburg mit Vortruppen beseßt. Vom Vorrücken des Nord -Corps unterrichtet, und dessen Ueberlegenheit kennend, sucht das Süd-Corps seinen Zweck zu erreichen, wenn es sich am reten Ufer der Jlmenau aufge wo sich die kürzeste Verbindungslinie zwischen Lünel befindet. Es hat deshalb das Süd=-Corps am 29. Ilmenau passirt, ein Bivouac bei Welschenbruh Vortruppen aus Lüneburg nach Kaltenmoor tember rüdt das Nord - Corps zum Angri Das Süd-Corps wird en e:

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