1843 / 101 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

als er im Begriff stand, eine s{warze Fahne aufzupflanzen, der an- dere, indem er beschäftigt war, einen jungen Menschen, der die Nach- richt von der Niederlage Amettler’s im Fort Atarazanas bekannt ge- macht hatte, an cine Fahnenstange festzubinden, um ihn dem Geschüße des Feindes bloßzustellen. Nachmittags gegen 2 Uhr wurde das Feuer auf beiden Seiten lebhafter, als es bis dahin gewesen war, und das Fort Monjuih, welches sich früher nur seiner Kanonen ge- gen Barcelona bedient hatte, fing an, einige Bomben auf die Stadt zu werfen. Man glaubte in Barcelona, daß der Oberst Prim mit seinen Truppen in das Fort Monjuich eingerückt sei, Unter den Jusurgenten herrschte die äußerste Aufregung. Man wußte nichts von Amettler und seinem Expeditions-Corps. Auf dem Plaße San Jaime, der in einen Artillerie - Park verwandelt is, wehte die \{warze Fahne. Der endliche Ausgang dieser furhtbaren Krisis er- hien beim Abgange der lebten Nachrichten so zweifelhaft als je.

Das Pronunciamiento von Reus is durch die National - Garde von Tarragona vereitelt worden, bei deren Anrücken die Jusurgenten der erstgenannten Stadt das Feld räumten, um sich in die benachbar ten Berge zurückzuziehen, denn sie hatten keine Zeit gehabt, sich, wie bei dem Angriffe Zurbano's, in Reus felbst zu befestigen. Der Ge neral - Capitain muß indessen eine starke Besatzung in Reus lassen, wenn er der Ruhe der Stadt einigermaßen sicher sein will. Jn Ge rona dagegen is die Partei des Pronunciamiento fortwährend sieg rei, und sie hat eine neue Proclamation an die Einwohner des Ampurdan erlassen, in welcher sie die leidenschaftlihste Beredsamkeit aufbietet, um dieselben zum Anschlusse an den Aufstand zu bewegen.

Der französische Konsul in Barcelona is unermüdlih thätig auf seinen Posten. Alle in der catalonishen Hauptstadt anjahgen Fran zosen, welche Barcelona verlassen wollen, lassen sih bei ihm einschrei ben, und sie werden unter dem Schutze der französischen Fahne nach dem Hafen geführt und an Bord des dort befindlichen Kriegsgeschwa ders gebracht, Diejenigen, welche in Barcelona bleiben wollen, aber feine eigenen Hülfsmittel besiben, erhalten eine tägliche Zahlung von 41 Franken.

Nach (chrift. Die heute Nachmittag eintreffende Emancipya tion von Toulouse giebt den folgenden Aufschluß über die Ursache, weshalb der zwischen der Junta von Barcelona und dem General Araoz geschlossene Waffenstillstand fast eben so \huell wieder aufge hoben als abgeschlossen worden is. Das Organ der Junta , der Constitucional, behauptete nämlich, daß die Garnison der Cita delle, welhe die Wünsche und Ansichten der Aufrührer theilt, den General - Capitain zur Abschließung des fraglichen Waffenstillstandes gezwungen habe, Diese Erklärung wurde von den Offizieren der Be \aßzung mit großem Unwillen aufgenommen, und sie führte heftige Crörterungen zwischen einigen derselben und dem General - Capitain herbei, in deren Folge der General Araoz das förmliche Verlangen an die Junta stellte, jenen anstößigen Artikel des Constitucional berichtigen zu lassen. Da die Junta diese Forderung rund abschlug, so ließ der General- Capitain am 21sten Abends um 7 Uhr durch drei Kanonenschüsse das Zeichen geben, daß er den Waffenstillstand als aufgehoben angesehen wissen wolle, Es entspann sich hierauf sogleich ein heftiges Gefecht zwischen der Besaßung und den Insurgeuten, von denen cine gewisse Anzahl bis in die Gräben der Citadelle drang, ohne daß indessen ihre Verwegenheit zu einem Ergebuisse geführt hätte,

Paris, 1. Okt. Das heute erschienene Heft der Revue des deux Mondes spricht si in seiner Chronik über die neue Phase, welche in den spanischen Zuständen eingetreten ist, in folgen der Weise aus:

„Trotz der verbrecherischen Bemühungen der Männer der Unru- ßen und der Unordnung, und troß der Komplokte einer Handvoll Agacuchos, gehen die Wahlen fast in allen Provinzen Spaniens mit einer vollfommenen Regelmäßigkeit und in einem trefflichen Geiste vor sich, Die parlamentarische Partei wird in dem Wahltkampse einen glänzenden Sieg davonkragen z selbst in der Provinz Madrid 11k ihr der Triumph gesichert. Aller Wahrscheinlichkeit nah wird die par samentarische Partei nahe an zweihundert Vertreter im Schooße der Cortes zählen, Die Gewißheit dieses Resultates is es, welche die Faction zu den Excessen verleitet hat, welche sie entehren, und zu Re- volten, welhe weit mehr Skandal erregen als sie gefährlich sind. Was sie wollte, war die Wahlen und den Zusammentritt der Cortes zu verhindern. Man weiß, daß die leßten Wogen dieses so lange durch die politischen Stürme aufgeregten Meeres am Fuße des von den Repräsentanten des Landes umgebenen und gestüßten Thrones sich beschwichtigen werden, Man möchte den Tag hinausschieben, wo die Jusurrection und die Emeute weder Entschuldigung noch Vorwand mehr hätten, Vergebliches Bemühen, Der 15, Oktober naht heran, und troß der Gewaltthätigkeiten von Barcelona und der Declamationen vou Saragossa werden die Cortes sich versammeln und den Ayacuchos nur die Schmach ihrer strafbaren Versuche lassen. Indeß is die Regierung auf ihrer Hut und kennt die Umtriebe threr Feinde selbst im Schooße der Hauptstadt, Die abgeshmacktesten (He- richte, die lügenhaftesten Veröffentlichungen, die verleßendsten Unter= stellungen nichts wird gespart, um die Gemüther aufzureizen, um die Meinung aufzuwiegeln, um Syanien von neuem in alle Schrecken der bürgerlichen Zwiste zu versenken. Die Regierung entwielt in diesen \{chwierigen Umständen eben so viel Mäßigung als Festigkeit und wird guf bewundernswerthe Weise von Narvaez unterstüßt, Wenn das Ministerium überall Männer dieses Schlages getroffen hätte, wären die Unruhen von Catalonien und Aragonien bereits unterdrückt. Diese Bewegungen, welche nichts Nationales haben, haben uur einigen Schein von Bedeutung dur die befremdende Schwachheit der General- Capitaine und durch die Mitroirkung einiger AÄyuntamientos.

_ „Vebrigens läßt Alles an eine Annäherung zwischen England und Grankreich glauben in Betreff der Verhältnisse der Halbinsel. Daun ist die Sache der äußersten Parteien ohne Rettung verloren, deun die Descamisados (Männer ohne Hemde), die Karlisten, die Esparteristen, haben feine Wurzeln im Landez ihre strafbaren Hoffnungen beruhten nur auf der Unterstüßung und dem Einflusse des Auslandes, Sind die Cortes einmal versammelt und die Königin iz Besiß der Regie- rung gesebt, so muß die Vermählungs-Frage bald eine Lösung finden. Bei der gegenwärtigen Lage Europa's kann man ohne Bedenken be- evt g daß die Heirath einmal geschlossen, die Köuigin Isabella E Gat O des Nordens anerkannt werden wird. Zhre S Mittel zur Einwirkung auf diese wichtige Frage, ein Mittel zum Unterhandeln, ein Aequivalent, das ste ih vorbehielten, um dem Einflusse Englands und Frankreichs F Gee gengewicht entgegenzustellen. Js die Vermählunc einmal eschlossen würden sie kein Jnteresse mehr dabei haben ih E F Bub schast lichen Verkehr mit Spanien zu versagen, Es E nw eim Sd ola len ohne Zweck, das zum Vortheile Frankreichs und Engl i ¿

N glands aus- schlagen würde.“

Offenbar stehen die Meinungen und Behauptungen der Revue des deux Mondes diesmal mit den Thatsachen im Widerspruche und is der wahre Standpunkt, unter welhem der parteilose venltitta lich der deutsche Beobachter die spanischen Angelegenheiten zu betrach= ten und aufzufassen hat, etwas verrüdckt.

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Griechenland.

Athen, 22. Sept. (A. Z) Jn der Hauptstadt und auf alle Punkten des Königreichs herrscht volllommene Ruhe. Am Tage nach der eingetretenen Aenderung war der Köuig, begleitet von der Köni gin und der Prinzessin von Oldenburg, im offenen Wagen, ohne ir= gend eine Csforte, durch die Stadt gefahren und von allen Klassen der Einwohner mit dem freudigsten Lebehochrufe empfangen worden.

Handels- und Börsen -Uachrichten.

Stettin, 6. Oft. (B. N. d. O) Getraide, Für Weizen bleib Speculationsfrage durchaus fehlend, die Stimmung der Juhaber von alter Waare aber sehr fest. Zur Kompletirung einiger Abladungen sind in dieser IVoche 100 Wspl. 130 /131pfünd, vorjähriger gelber schlesischer, 20 Wspl, 130 /131pfünd. vorjähriger weißer do. gekauft worden, und mußte, da nicht billiger anzukommen war, für ersteren 54 Rthlr., für leßteren 56 Rthir. bewilligt werden. Vorjähriger 128 /130pfünd. bunter polnischer is zu 52 Rthlr. noch zu haben, und von neuem Weizen bleibt mehreres vergebens angetragen, 125./126pfünd, märkischer und uckermärker zu 45— 44 Rthlr. Der für 127 /128yfünd. neuen vorpommerschen auf Lieferung geforderte Preis von 50 à 51 Rthlr, wird so außer Verhältniß hoch befunden, daß man si zu keinen Geboten darauf entschließen kann. Roggen in loco fort- während ganz ohne Umsay und nominell 355 à 37 Rthlr. sür Waare von 82 bis 84 /85pfünd. pr. Schfl. Die Preise sind zu hoh, um nah dem Auslande Rechnung zu geben, und die Consumtion hier und im Jnnern wird durch die Zufuhr am Landmarkt befriedigt, Auf Lieferung pr. Oktober ist wieder etwas billiger, zu 355 Rthlr. gekauft, pr. Frühjahr zu 33 Nthlr. anzukommen. Gerste bleibt weichend, Neue Oderbruch ist zu 22% 22 Nihlr, nach Qualität verkauft worden. Vorpommersche ist zu 27 Rthlr. auf Licferung angetragen. Hafer ebenfalls ohne Kauflust. Jun loco Oderbruch 16! Rthlr. auf Lieferung im Frühjahr vorpommerscher von über 50pfund. vr. Schfl. zu 17 Nihlr. fr. Kahn erlassen, Oderbruch von ASpfünd. 15%—2 Ntblr, Erbsen, alte Futter-, 32 à 33 Rthlr., neue am Landmarit, fleine 34 à 35 Rihlr, große 38 à 39 Nthlr. |

Samen. Für Oelsamen erhält sich nur partielle „Frage zu" dung nach der Saale 2c., was aber, in Verbindung mi? {chwachen Vo! räthen, troß der verhältnißmäßig billigeren Preise des Oels, hinreicht, den Markt völlig zu behaupten. Guter Winter-Rübsen ist bis 71 Rthlr., Rapps bis 71% Rihlr. zuleßt bezahlt.

Nersen

Dotter soll mit 49 Nthlr, bezahlt sein, Kleesamen und andere Samenarten unverandert, Ravppkuchen bedingen bei kleinen Partieen zu 10 a 11 Sgr., sind aber bei größeren auf spâtere 8 Sgr. begeben, Spiritus aus erster Hand zur zwar noch immer schwach, doch b!

Consumtion 1 Rthlr. Lieferung zu 1 Nthlr. Stelle 24— 245%. Die Zufahr ist eibt der Markt durch die aiten Bor

räthe in zweiter Hand versorgt, aus welchen, außer einigen fleineren Par tien zu 24 245 % ein anschnlicher Posten noch billiger und zwar zu 25% gekauft worden is, Auf Liefer, in den Wintermonaten soll etwas zu 254 % gemacht sein. : /

Ueber die Kartoffel-Aerndte in unserer Gegend hört man jeßt übrigens ziemli allgemein, daß solche im Ertrage weniger lohnt, als die vorjährige. Außerdem wird von mehreren Seiten bestätigt, daß die Spiritus - Ausbeute

.

der Kartoffeln cbenfalls geringer ist, als die vorjährige. i

Butter. Während die Zufuhren aus Hinter Pommern nur sehr germg waren, stellten dieselben sich um so bedeutender ein aus Holstein und Preu sen, Indeß is der Abzug, namentli von ersterer Sorte, lebhaft und man bewilligt dafür 24 a 275 Rt, nach Qual. , für leßtere Sorte 22a 24 Rt.3 Hinter-Pommern bedingt 20 a 25 Nt. pro Ctr.

Fettwaaren. Nüböl is noch ziemlich unverändert, doch cher etwas fester, in loco 102, Rthlr. bezahlt und dazu wohl noch anzubringen, pro Oktober 405 a 5 Rthlr. gefordert, pro Februar. / März 115 Rthlr. bezahlt, pro März / April 1127 Rihlr. gefordert. Leinöl 11 Nthlr. gefordert, Palmöl auf 114 a § Nthlr, gehalten, eine Partie jedoch zu 11- Nthlr. gekauft. Baumöl wie leßtgemeldet. Suüdfeethran auf Licferung von Amerika 97 a 1. Nthlr. bezahlt und auf leßteren Preis ferner gehalten. Berger Dr, Aer 24% a 25 Rihlr.

Hering. Die Qualität der in d. W. angekommenen Partieen neuer

|

Fettheringe war nicht \{chöón, und theilweise mußten sie deshalb sehr billig verkauft werden z reelle neue Waare kostet: Kaufmanns 12213 Rt., groß- ito 112 Nt, mittel 10414 20 Serien, flein Christiania fehlt. Jähriger Fetthering räumt sich successive bei sehr gedrückten Preisen. Der Haupthandel in Hering besteht jetzt in neuem Schott, Fullbrandz die Frage dafür war bedeutend, und es geschahen auch namhafte Abschlüsse zu den Preisen von 7 a 7%, Rt. unverst. vom Bord ab zu empfangen, während einige Jnhaber 75 a 8 Nt, unverst, fordern und sich theilweise auch vom Markte zurückziehen, indem sie vermeinen, später noch bessere Preise be dingen zu können,

Köln, 2, Okt. (H. O,) Rüböl i heute nicht viel umgegangen, Die Preisc sind pro Oktober 327, pro Mai 29% à # Nthlr. Rappsaat gleich zu greifen 94 und pro März 92 Rthlr., auf letzteren Termin gesucht,

Hamburg, 5. Okt. Getraidepr eise, Weizen: polnisch. 104.132 Nihlr,, anh. u. magd. rother 98. 130 Nthlr., dito weißer 106.130 Rthlr., márk. u. braunsh. 98. 130 Rthlr., les. gelber 114, 128 Rthlr., dito weißer 112. 128 Rthlr., mecklb, u. pomm. 92.4136 Rthlr., holstein. 90. 126 Rthlr., evder u. Büsum, w, 104, 118 Rihlr., uieder-elb. r. u. b. 92,122 Rthlr, Roggen: danz., elb. u. kön, 78,8 Ritlblr., holt. u. nicd,-elb, 80,84 Rthlr., dänisch 77.80 Nthlr. Gerste: Oderbruch 60,64 Rthlr., medcklb, u. holt. 56. 67 Rthlr., anh. uud magd. 66,70 Rthlr., nied. clb. Winter 47 . 57 Rthlr. Malz 56. 58 Nthlr. Hafer: meflb. u. holt. 45.58 Rthlr., nieder - elb. w, 38.52 Rihlr. , evder u. husumer 32.46 Nthlr. Iicken 66,76 Rthlr, Rappsaamen 125.145 Rthlr,

Riga, 2. Okt. (V. N, d. O.) Die Zufuhr von neuem Leinsaamen bis gestern Abend betrug 54 Mille To. Säe- und 24 Mille To. Schlag \saamen. Jn Folge der angekommenen vielen Schiffe halten die Eigner von Säe-Leinsaamen auf SRo. 55 à %, und is wenig gehandelt.

Paris , 2. Okt. Jn den französischen Renten war heute für Ende d. M. große Festigkeit z 3 pCt. Rente blieb nah der Börse auf diesen Ter min zu 81.725, in Liquidation zu 81 50. Es war an der Börse keine neuere politische Nachricht von Belang im Umlauf.

R ee Lr R Or s e

Den 7. Okliober 1843.

/ A Pr. Cour » |“ | S E Aclien. 8

j ker. Cour.

Brief. | Geld. |

Fonds. |\& N | Brief. | Geld. |Gem. x Bel. Pots. Eiseub. 551 103 3 Ido. do. Prior.Obl.|

4 St. Schuld-Secb. [35 103% | | Mgd. Lpz. Eisenb. | |

Pr. Engl. ObI.30.| 4 | 1023 Präm Sch.d.Seeb.|—| 89%

| E do. do. Prior. Obl. |

Bel. Anh. Eiseub. do. do. Prior. Obl. ch Düss. Elb. Eizenb.| do. do. Prior. Obl.| ch Rhein. Eisenuh,

do. do. Prior. ObI.| - Berl. Frankf, Eisb.! do. do. Prior. Obl. ch E à Nöuim: dd, 1027 102! Pons, Eisb.| Schlesische do 10157, 10d E Me Fes T S Sie Y ‘12 12ldlo. do. do. Lt.B.—

Magdeb. - Malber-| städter Eisenb.| 4

Kur- u. Neumürk.| |

Schaldverscber. 35 102: | 1013 Berl. Stadt-Obl. (35| 103% —— Dauz. do. iu Th. 48 ave Westpre. Pfandbr. 1025 Grossh. Pos. do. /| 106%;

do. do. Ostpr. Pfandbr.

Pommn. do.

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1067 100%

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1047 102%

102;

Gold al marco, |— —— Ee Friedrichsd'’or. 13% 13% And.Gläm. à 6 Tb.\—| 12; | 118 Discoute, —| 3 4

BreslI- Sechweidn.-| Freibg.Eiseub.| 4

| Pr. Cour. | Thlr. zu 30 Sgr.

Weehseél-Coûrsa | Brief. | Geld.

Amsterdam 250 Fil. Kurz do. I 4 2 Mt E a S a E R RESTHÉS 300 M3. Kurz do. L 300 Mk. Mt. London I L6G: Mt. . 300 Fr Mt. Wis m E E Fl. | Mt, G e Saa C D ÉES 150 FVI. j Mit. | 100 Thlr. | 2 Mt. Wah —, 100 Thie. j S E 992 | ae | 5 j |

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Leipzig in Courant im 1 L Thl. Fuss.

Mt. | Á 100 F. Mt. G 24 100) SRbI.

Frankfurt a. M. Woch. | 1074|

Petersburg

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Börsen. 532. 6% do. 1005. 3% do. A1. P ass. 0 Ausg. —. Zinsl, —, Desterrcr. s 1% Russ. Hope 9 Hamburg, 5. Okt. Bank-Actien 1670 Br. Engl. Russ. 1127 Bi P aris, 2. Okt 9 Rente fin cour, 120 75. 3% Rente fin cour. 81. 50. 694 Neap 107. 69. ? W ien, 2. Okt 5% Met. oten 1643. Anl. de (1834 1407; de

Auswärtige Amsterdam, 3. Okt. Niederl. wirkl. Sch. Kanz-Bill, —. 5% Span. 178:

Preuss. Präm, Sch, Pol,

r) Span. Rente . Pass. 45. 11141 4% 1007. 39%, 76%. Bank- 1839 114.

au compt

Angekommene Fremde. British Hotel. Se. Exc, der lievländische Vice-(Houverneur, Wirkli be cktaatsrath von Cube, nebs Familie, aus Riga. Nord-Amerikanischer f van Horne aus Washington.

Capitain Jeffer}on h o s Gutsbesißer von Spesch ner und ¿Frau

DOTCE DE S t, Petersbourg.

(Comtesse von Souweljew, Gutsbesizerin, aus Kursk,

Meinhardt’'s Hotel. Guts besißer von Frever, nebst Fam.lie, aus Brandenburg. Herzogl, sachsen - meiningi|cher Ho] Maler S chellhorn aus Meimngen., |

Hotel de Nome, Geheimer Hofrath Gravenhorst nebst Gemahlin au: Breslau, Kommerzien-Rath Löwenstimm aus Petersburg. Landra thin von Smitten nebst Töchtern aus Riga. de Groot, Plantagen Eigenthümer auf Java, aus dem Daa ;

Hotel du Nord. Justizrath Groddecck aus Danzig. Plüddemann nebst Familie aus Kolberg.

Kronuvrinz. Amtsrath Ko pve nebst Gemahlin aus Wollup.

Hotel de Brandebourgè Ober - Landesgerichts - Vice-Präsident von Tellemann aus Stettin, NRittergutsbeser von Zeschwiß aus

Bajelihz. i

Qoftel de U A.

Kommerz!'en-Nath

Frau Stabs-Capitain von S tolipin, nebst Fa milie, aus St. Petersburg. Nitter von Boznanski aus Lemberg

Hotel de Hambourg, Superintendent Wessel aus Schwedt.

König von Preu Gen. Kaufleute Schad e aus Leipzig und Czarne i aus Danzig. 5 :

Jn Privathäusern. General-Superintendent Se ver1n aus WWolkwihz, Anlzaltstr. 6 bei Henz. VLand- und Stgdtgerichts-Direktor L uüdide aus Zehdenick, Jerusalemerstr. 56 bei Lüdicke. Edelmann von Tranfsche aus Liefland, Friedrichsstr. 95 bei Herzhofff, Frau Superinteudentin Seger aus Biesenthal, neue Friedrichsstr. 11 bei Seger.

Rheinischer Hof. Neutieren Frl. von Buch und Frl. Schulz aus Mecklenburg - Streliß. Oesterreichischer Nittmeister von Szäthmaxy aus Pesth. Hauptmann a, D. S chlicter aus Braunschweig. Rektor Wiedemann aus Arnswalde, Gutsbesizer Nei sner aus Scktanowiz und Kramer aus Butterfelde. Hüttenbesißzer Walter aus Sorau. Particulier JarczewSkt1 aus Warschau. Kaufleute Schwarzenberg aus Kassel, Matthes aus Magdeburg und Schönen berg aus Offen bach. Kunstgärtner G ai ck e aus Schildberg. Student H er sch el aus Kölne

König von Portugal. Medizinal - Rath Se erig aus Königsberg. (Sutsbesiver Hinze aus Thorn. Kaufleute Sucrow und Simon aus Stettin, Nöldechen aus Breslau, Lebegott aus Tilsit, Saaling aus Königsberg, Stauwe aus Riga und Matthey aus Bremen, Konsul Simon, nebst Familie, aus Stettin. Particuliers von Haas, nebs Familie, aus Wittenberg, und Lauterbach aus Breslau.

Kaiser von Nußland. Kaufleute Ma n\uroff aus Mosfau, Lo m nis aus Rostockx, Eugene Josson aus Narwa 1: Nußle, Distielferd aus Christiania, Cosmann, Salomon und Maas aus Damizow, Ingenieure Herrenkind und Kramer aus Frankfurt a. d. O. Advo kat Huben aus Rostock, Buchhändler Sönderop aus Landsberg. Particulier Lightween aus Amsterdam. Fabrikant Korn gus Magde- burg, Gutsbesißer Salomon aus Dessin, Assessor Langer aus Dresden.

Hotel de S are. Major a. D. GVatde aus Danzig. Frau Kaufmann Herzbruch aus Gr. Glogau. Kausleute Lielie aus Magdeburg und Lickfett aus Danzig. Mad. Jbigsohn aus Landsberg a. d. W.

Hotel Stadt London, von Karpe ck a, Kaiserl, russ. Flotten-Lieuîe nant, aus St, Petersburg. Strubberg, Königl. Lieutenant im 30sten Infanterie - Negimont, aus Trier. Bildhauer Pascal aus Nürnberg. Kaufmann Godduhn aus Frankfurt a. M, Controleur Meißner, nebst Gemahlin, aus Neustadt-Eberswalde.

Rother Adler. (Kölnischer Hof.) von Gerhardt, Major im 3ten Ulanen-Regt., aus Fürstenwalde. Nittergutsbesißer vou Läbmann aus Drebkau. Mad. Kemper nebst Tochter aus Königsberg. Kaufmann S evyfert aus Dahme, Fabrikanten hm und Anthony aus Jm genbroich.

Hotel de Prusse. Regierungs Assessor von Mörner aus Oppeln, Gräfin Antoinette von Platex, Comtesse von Plater und Gräfin Adele von Plater aus Wroncawy, Malpork, dram, Schauspieler, Artiste de Nomanzo und Kausmannsfrau é t\cchukina aus Paris.

Hotel de l'Europe. Particulier Wollmanv aus Erfurt. Rentier Wündig aus Breslau. Kaufleute Paul aus Liegni und Brandes neb| Gemahlin, aus Brienstedt.

Meteorologische Beobachtungen. Abeuds O Ube.

i813, | Morgeus | Nachmittags Nach einmaliger

| 6; OKE |[ Q UbE | 2 Ubr. |

Beobachtung.

Luftdruck . « « « 1336,81" Par. 336 22" Par. 335,12" Par. | Quellwärme 7,6" R. Luftwärme « « .+ O G R. -+- I3A4. R. + 10g? R.| Flusswärme 95° R. Thaupunkt R 9,7° R. 8,0 R. 8,6° R.| Bodenwärme 10,4° R. Dunstsättiguug | 94 pCt. | 65 pCt. | 4.3 pt. | Ausdünstung 0,020 Rh. Wetter | halhheiter. | halbbeiter. | Niedersechlag 0/041 Rh, Wind | Ww. | W. | W. Wiürméwechsel +13,9° Wolkeuzug-. + + - l Wes | + 10,0° R. Tagesmittel: 339,05 Par... 411,6 R... +8,8’ R... 81 pct. W. Königliche Schauspiele.

Sonntag, 8. Okt, Die Hugenotten, Oper von Meyerbeer. Ballets von Hoguek. (Herr Theater zu Breslau: Raoul de Nangis.)

Der Anfang dieser Vorstellung is um halb 6 Uhr.

Zu dieser Vorstellung sind_nur noch Villets zu einer Loge des ersten Ranges à 1 Nthlr. 10 Sgr., zum Parterre à 20 Sgr., zum dritten Rauge à 15 Sgr. und zum Amphitheater à 10 Sgr. zu haben,

bezogen.

in 5 Abth,, Musik Ditt, vom Stadt

Montag, 9. Oft. Torquato Tasso.

Königsstädtisches Theater.

Sonntag, 8. Okt, Lord, Krämer und Vagabund, oder: Die Mißverständnisse. Lustspiel in 3 Akten , von F. Mek. Vorher: Nach Sonnenuntergang. Lustspiel in 1 Akt, von Lob.

(JZtalienische Opern - Borstellung.) Zum er-

Montag, 9, Oft. s stenmale: Chiara di Rosemberg, Opera semiseria in 2 Atti.

Musica del Maecstro Luigi Ricci. L E E E Verantwortlicher Nedacteur Dr. J. Gedruckt in der Deer hen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerci.

Beilage

W, Zinkeisen.

L

Das Abonnement bekrägk: 2 Ülhlr. für 7 Iahr. 4 Rthlr. -= F Iahr. 8 Rihlr. - 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöohung. Iusertions-Gebühr sür den laum einer Zeile des Allg. Änzeigers 2 Sgr.

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Amtlicher Theil, i “nland. Berlin. Berichtigung einer Mittheilung der Au gsburger Allgemeinen Zeitung. Widerlegung zweier Angaben der U} seldorfer Zeitung. Noch etwas in BVetresf der Paulus-Schelling {chen Nachdrucks-Sache. Koblenz. Besuch des Bischofs Arnoldi. Intendant von RNibbentrovy +. Vom Rhein. Feier des 25jahrigen Bestehens der Univei sität, Deutsche Bundesstaaten. Bayern, München. Ankunst des griechischen Hofmarscballs, Obersten von Heß. Streit in der englischen Gemeinde. Hofsänger Baver. Sachsen. Leipzig. Durchreise des Kronprinzen von Hannover, Hannover, Lune buxà. Kriegs8-Uebungen, Das Lager. Freie Städte, Frankfurt a. M. Kriegs-Ucbungen. HBesterreichishe Monarchie, Tricst, Oldenburg und der entlassenen Bavern aus (GHriecheuland. Rußlaud und Polen, Warschau. Abmarsch der Truppen in thre WWinterquartiere. Frankreich, Paris. schen Ereignisse. Vermischtes, dels Vertrag mit Sardinien. Großbritanien und Zrland. Hof-Nachricht, Ankunft des Großfürsten Michael, Sch/ffbruch des Dampfschiffes „Memuon“ mit der Ueberland Post aus Judien. Proclamation der Königin gege _die Rebekkaiten in Wales. Repeal Versammlung O'Connell's, Spanien. Bricf aus Madrid. (Saragossaz abermals eine angebliche Verschwörung verciteltz; die Wahlen; Diplomatisches). : Griechenland. Briefe aus Athen, (Weiteres über die jüngsten Ercig- nisse und die öffentliche Stimmung in Folge deïselben.) und Paris. (Beruhigeude Nachrichten ; Thâätigieit des neuen Ministeriums z Bewegung _in Chalcisz Coleitis.) : ; e Eifenbahneu. Wesel, Zweigbahn von nach Köln. Ausführung der Köln - Mindener Bahn, Lt PSi 0. _nung der Acticuzeichnung für die Dresden-Görlißer Bahn, : Handels - und Börsen-Nachrichten, Berlin, Börsen- und Ge- traidebericht. NONntaSbea allg, Beginn, Meagodeyurg und Köln, Getraidemarkt. Breslau und Brieg. Wollmarkt, - Hamburg, Getraidebericht, B

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Onf-Nachrichten. -

Ankunft der Prinzessin von

Hof- Nachrichten. Konferenz über die griechi Brief aus Paris, (Der neue Han

London,

Oberhaus. Eröff

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Amtlicher Theil.

O nicht immatriculationsfähigen angehenden] sowohl als älteren Studirenden der Chirurgie und Pharmacie bei hiesiger Königl. Friedrich-Wilhelms Universität werden aufgefordert, noh vor Aufang des bevorstehenden neuen Semesters, um wegen Beginnen oder Fort setzung ihres Studiums die nöthige Anweisung zu empfangen, unter Beibringung der über ihre Schulkenntuisse und respektiven Besuch der Vorlesungen sprehenden Zeugnisse bei Unterzeichnetem (¿Französische Straße Nr. 29) Morgens von 8 bis 9 Uhr sich zu melden, Berlin, den Oftober 1843. Der provisorische Direktor des chirurgisch pharmaceutischen Studiums bei hiesiger Universität. Kiuge.

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Den Gebrüdern Erpelding zu Köln is unter dem 7, Oftober 1843 ein Patent i auf eine Vorrichtung zum Bearbeiten von Steinflächen, in der durch Zeichnung und Beschreibung nachgewiesenen Zu \ammensetßzung, so weit sie für neu und eigenthümlih era tet worden, auf acht Jahre, von jenem Tage an gerechuet, und für den Umfang der Monarchie ertheilt worden. ;

V, i E Be S SCCTC A! S Angel ommen: Ver Kaiserl, russische Wirkliche Staatsrath von Cube, von Dresden.

D) p pte So (Creeossonz »y (G : 4 HE eb gerei|t: Se. Excellenz der General - Lieutenant und kom- tandirende General des 1sten Armee-Corps, Graf zu Dohuag, nach KAonmgsberg in Dr,

Uichtamtlicher Theil.

N L Zuland. g é 0 - e P S ps v , laßt E Wir schen uns hiermit von Neuem veran- attactäbt das Version in Bezug auf das bekannte, zu Posen tbeilunden R A unter Hinweisung auf unsere früheren Mit- E r, 99 und 100 der Allgemeinen Preußischen Bens / zu widerlegen, Die Augsburger Allgemeine Colnih B nämlich în ihrer Nr. 277 in einem Artikel vou der Kaiser Nik Ma 27. September, nach Briefen aus Posen: „daß der mitbin Se Que seinem Gefolge aht Stuuden vorausgeeilt, daß van Raifeilie vat als das Attentat stattgefunden habe, nit in M B Wagen anwesend gewesen seiz alle Schüsse eien illi u i Ae der Kaiser gewöhnlich im Wagen einnehme, ge- ai eitem Sit Ute Sr, Majestät, der ih darin befunden, sei ibe ino rosfen und verwundet worden.“ Diese Nachricht nil Sa L edi S unlauteren Quelle her. Zunächst a ) -, Schüssen die Rede sein. Erweislih i uur ei Schuß un M0 © die Re it. rweislih if nur ein Tris Bag ia aut den Käiserlichen Wagen, soudern in der Nähe Zwischenraum oon diébiéten Gi E N A C N Yischenraum y un ät s i j jh icht Ablulaite, en spät Abends folgte und in dem abei. erlebt ifi E Ui h J Ls Ee L Jo Al a fe hinzufügen köunen, ihren Lesern richtig gemeldi A O A e QUAZ i ti et hatte, Niemand. Auch kc i O Be Y e ann die Sache nach den bisherigen Ermittelungen nicht als „Attentat“ vargestellt

sondern Kaiserlihe Kanzlei - Beamte befunden |

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werden, da noh gar nicht festgestellt is, ob Leichtsinn, M Borsaß zu jenem vereinzelten Schusse Anlaß gegeben haben

E A Verkin, 8.

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ist die

Y ist die Angabe enthalten „das Urtheil des VDbei s die fonfiszirte Schrift Edgar Bauer's sei jeßt gefällt worden, dem das Gericht erst nach ses Wochen dur den Verfasser selbst auf die Confiscation aufmerksam gemacht worden sei; obgleich das Censurgeriht alle polizeilichen Schritte dem Geselz zu richten habe, so sei doch während sechs Wochen ihm nichts von der erwá :

1) 44 101,

O An Mr ¿209 Der 2 usseldorfer Zeitung Censuraerihts uber

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en E-IEIC ist ihrem ganzen Juhalte nah unwahr. h nach der am 1, August erfolgten Beschlaguahme ist Seiten des hiesigen Polizei-Präsidiums im Einklange mit §. 7 der Allerhöchsten Berord= nung vom 30, Juni d, J, dem betreffeuden Kriminal-Gericht zur weiteren ressortmäßigen Veranlassung Anzeige von der getroffenen Maßregel gemacht worden, da in der Shrift Aeußerungen enthalten waren, welche nah der Ausicht der Polizei-Behörde von Amtswegen zu rügende Verbrechen- enthielten. An das Censurgeriht fan! die Sache hiernach geseblih für jeßt gar nicht gelangen. Es wird viel mehr zunächst der Ausspruch des Kriminalrichters über den Gegenstand zu erwarten sein.

Auch die in demselben Artikel enthaltene Nachricht, De, Ruten berg habe die Erlaubniß bekommen, seinen Namen auf die vou ihm herausgegebene „Bibliothek politischer Reden“, welche ihm für die beiden ersten Hefte verweigert worden sei, zu seßen, is ungegründet, Eine solche Verweigerung, welche auch geseblich gar nicht zulässig ge wesen wäre, hat, wie wir aus guter Quelle versichern fönnen, uicht stattgefunden.

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E T Berlin, 4. Okt. Der belehrende und treffliche Aufsaß in Nr. 95 der Allg. Preuß, Ztg. (über die Nachdrucks=Angelegenheit des Pr. Paulus) nimmt Bezug auf einen früheren „aus Süddeutsch laud‘“’ datirten Artikel in Nr. 70 derselben Zeitung. Ju diesem lehzt- gedachten Artikel heißt es: „Was ihm (dem Dr. Paulus), unseres Dafürhaltens, am meisten zu statten kommt, 1st der Wortlaut des Großherzogl. hessischen Gesebes gegen den Nachdruck, dessen erster Artikel „,„wörtliche Auszüge eines ganzen Werks“ als „„beiläu- fige Bestandtheile oder Beilagen anderer Schriften‘ für erlaubt er flärt. Das erwähnte Großherzoglich lzessische Gese (vom ‘23. Sey tember 1530) wird indeß dem Dr. Paulus ebenfalls nicht zu Stat ten fommen fönnen. Der erste Artikel desselben lautet, insoweit er auf den vorliegenden Fall Bezug Lat, ganz analog dem \väteren preußischen Nachdruds Geselze, so: „Jede Vervielfältigung von Handschriften, Vorlesungen und Predigten durch den Druck, ohne die Einwilligung ihrer Urheber erlangt zu haben, is verbotener, \traf- barer Nachdruck.“ Erst Art. 5 erwähnt wörtliche Auszüge, aber mit folgeuden Worten: „Wörtlihe Auszüge eines ganzen Werks, welhe als besondere Schriften ausgegeben werden sollen, sind dem Nachdrucke gleich zu beurtheilen.“ Gesebt, diese Worte wären auf das Buch des Dr. Paulus, der ausdrücklich erflärt, feine Aus zige, sondern das ganze vollständige Werk gegeben zu haben, an- wendbar, so wäre das Buch gerade mit den angeführten Worten als Nachdruck erklärt. Denn es enthielte wörtlihe Auszüge eines gan zeu Werkes, der Schellingschen Philosophie der Offenbarung, als besondere Schrift herausgegeben: das Buch trägt von dieser den Titel und enthält wesentlich nichts als diese, blos mit den Zwischenreden und Anmerkungen des Dr. Paulus, Aus eben diefer Beschaffenheit des Paulusschen Buchs ergiebt sich, daß die folgenden Worte des Artikels 5 ihm nicht zu Statten kommen können ; denn sie lauten o: „Uebrigens aber (find wörtliche Auszüge ganzer Werke) in tritischen oder anderen periodischen Werken“ das Paulus\che Buch ist eine besondere Schrift und kein periodisches Werk) „(0 wie in größeren Sammlungen, auch als beiläufige Bestandtheile oder als Beilagen anderer“ (offenbar selbstständiger) „Schriften erlaubt“, Jn dem Paulusschen Buche aber ist der wörtliche Text der Schelling hen Vorlesungen nicht ein beiläufiger Bestandtheil einer anderen Schrift, sondern das Wesentliche des Buches, nicht Beilage, sondern der Text selbst. Die Zuthaten des Pr. Paulus bilden unseres Erachtens nicht eine andere Schrift, von der die Sthellingshen Vorlesungen bei läufige Bestandtheile wären, fondern im Gegentheil scheinen uns die Zuthaten des Pr. Panlus nur beiläufige Bestandtheile zu sein. Hier aus möchte erhellen, daß durch den Geist nicht blos, sondern auch durh den Wortlaut des Großherzoglich hessischen Geseßes das Pau- lusshe Buch entschieden als Nachdruck verurtheilt ist. Ueberhaupt steht es aber unseres Dafürhaltens mit der Anwendung des Bundes- veschlusses gegen Nachdruck ín den deutschen Bundesstaaten nicht so zweifelhaft, wie der Artikel aus Süddeutschland annimmt, und es möchte hwerlich ein Bundesstaat existiren, worin das Paulussche Buch, sobald Untersuchung dagegen eingeleitet würde, nicht eben so, wie in Preußen, mit Beschlag belegt und mit dem Stemvel des Nachdrucks bezeichnet werden müßte. Uebrigens würde das Groß- herzoglih hessische Geseß, wie es der Artikel aus Süddeutschland in Nr. 70 der Allg. Preuß. Zeitung auëlegt, auch dem Hr, Pau- lus nichts nien können. Jm besten ‘Falle könute es dem Verleger Leske zu gute kommenz über den geistigen Urheber des Nachdrucks werden die Großherzoglih badischen Behörden jedenfalls nah dem O Bundesbeschlusse und den betreffenden Staats Verträgen urtheilen,

Koblenz, 4. Okt, (Rh. u. M. Z.) Am gestrigen Tage ward dem hohwürdigen Herrn Bischof Arnoldi von Trier, welcher zum erstenmale Koblenz besucht, seit derselbe die bischöfliche Würde bekleidet, von den Bürgern ein Fackelzug gebraht; die Architektur der Kastorkirche war beleuchtet, und als die Faeln im Scheiterhgu- fen verbrannten, trug die Liedertafel cinige angemessene, bewillfomm- nende Gesänge vor. Der Herr Bischof sprach bei der Gelegenheit so freundliche als würdige Worte, E u

So eben erfahren wir den in vergangener Nacht erfolgten höchst

bedauerlihen Hintritt des Herrn von Ribbentroy, Königl, Jntendan- ten des 8, Armee-Corps!

Vom Rhein, 3, Okt. (K. Z.) Am {8ten d. M. wird das 25jährige Bestehen der rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität festlich

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sefstellung auf dieses Blalt an, sür Berlin die Expedilion der Allg. Preuss. Zeilung : Friedrichsstrasse Ur. 72.

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1843.

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begangen werden, Die Feier is auf engere Gränzen beschränkt worden, als anfänglich beabsichtigt worden war, indem es zweckmäßig schien , bei der verhältnißmäßig furzen Dauer der Wirksamkeit der il versität, nur das Nächste ins Auge zu fassen, Eben deshalb hat | den 18. Oktober, als den eigentlichen Stiftungs- und das Jubiläum nicht auf den Monat November

11601! G nrag 1 man S 2oracz3ogen,

festzuhalten

l 9 fragen.

Ausland. Deutsche Bundesstaaten.

A Bayer "n. Múünchen, 3. Okt. (A. Z.) Jhre Maj, die Kaiserin-= Mutter vou Desterreich besuchte diesen Morgen wieder unsere Stadt, hier mehrere Stunden und kehrte wieder nah Jsmaning Se. Königl. Hoheit Prinz Luitpold von Bayern iff diesen „nach Florenz abgereist, von wo er nach einem Aufenthalt von zwei Monaten eine größere Reise (nach dem Orient) anzutreten gedentt, Ju seinem Gefolge befinden sich der Oberst-Lieutenant Delpy von La Roche, der Hauptmann von Hagens und der Artillerie-Lieu= tenant von Speidl. Der Königl, griechische Oberst und Hof-Marschall des Königs Otto, von Heß, is als Courier über Hohenshwangau und München nah Aschaffenburg geeilt. e i

Ju der hiesigen kleinen englischen Gemeinde cheint ein Schisma ausgebrochen zu seinz es sind nämlich jeßt zwei englishe Geistliche hier und es sindet cin doppelter Gottesdienst statt.

Hof - Sänger Bayer betrat vorgestern nah 20jährigem Wirken zum leßteumale (in Katharina Cornaro) die Bühne. Die Feier, die ihm seine Kollegen am Schlusse der Vorstellung bereiteten, war eben so sinuig und überraschend, als die Theilnahme des Publikums, dessen Liebling der Abtretende is , sich durch Kränze, Gedichte 2c. lgut und herzlih aussprach. : j

' s Leipzig, 6. Okt. (L. Z) Heute Vormittag um 10 Uhr kamen Se. Königl. Hoheit der Kronprinz von Hannover nebst Frau Gemahlin, begleitet von ihren durchlauchtigsten Aeltern und de ren Familie , von Altenburg hier an und seßteu sämmtlich ihre ge meinschastlihe Reise auf der Eisenbahn über Magdeburg nach Braun- {hweig, wo sie heute übernachten, und Hannover fort.

Sachsen.

_ Hannover. Lüneburg, 3. Okt. (H. C.) Ueber das heu tige Manöver ist Folgendes zu berihten: Wir hatten gestern das Aller-Corps bei Melbeck, eine Meile südlich von Lüneburg verlassen Es hatte sich hinter dieses Dorf zurückgezogen und eine feste Stel- lung auf den Höhen hinter dem großen Moore so genommen, daß sein rechter Flügel an das Grünhagener Holz und sein linker Flü el sich bis au den Barnstädter Bach ausdeh\te. Diese Position loß die beiden Straßen nach Uelzen und Ebstorf ein. Es schien nun da es eine so feste Stellung inne hatte, das Elb- Corps welches heute seine O fensiv=Operationen fortsebßte, ruhig erWarten zu Fön- nen, Dasselbe rüdte mit einem Theile seiner Infanterie, das große Moor an den geeignetsten Stellen überschreitend, vor. ‘Sein Haupt - Corps und die s{chwere Kavallerie mit Artillerie umgin- gen dieses Moor und machten ihre Haupt = Angriffe von E ülzener Chaussee her. Es entspann sich ein sehr lebhaftes Gefecht dessen Resultat war, daß das Aller - Corps seine Stellung aufgeben mußte, da die Höhen mit Sturm genommen wurden, Es zog si fehtend von Berg zu Berg zurück. Bevor es aber eine feste Stel- lung wieder gewinnen fonnte, wurde es von der Kavallerie des Elb- Corps angegriffen, wogegen es sich theils durch Bildung von Quarré?s deckte, theils kam ihm seine Kavallerie zu Hülfe, und es entspannen sih nun auf der Hochebene zwischen dem Grünhagener Holze und dem obstorffer Wege sehr interessante Kavallerie-Mauöver. Die Kavallerie des Elb-Corps wurde dadurch an ihrem Vorhaben gehiudert und mußte sich zurüdziehen. Das Aller-Corps konnte ungehindert eine feste Stellung ein- nehmen, von wo aus cs den Feind abermals kräftig empfing, dieselbe aber ebenfalls verlassen mußte, Es zog sich bis vor Eibe zurü, wo es sich auf den Höhen nochmals festseßte: sein Centrum auf ‘den Höhen vor Eibe, sein rechter Flügel stets noch an das Grünhagener Hol und sein linker Flügel an Bardenhagen gelehnt. Die ganze Linie dieser Höhen war mit Artillerie beseßt, womit der Feind kräfti empfangen wurde. Auf dem linken Flügel des Aller=Corps endi sich wieder sehr s{öne Kavallerie - Gefechte, die von den Zuschauern immer mit Enthusiasmus begrüßt wurden. Nachdem das Äller-Corps auch aus dieser Stellung verdräugt war, zog es sich durch Eibe, wo drei Brücken über den Eißerbah geschlagen waren, auf Natendorf zurü, an diesem Tage nicht weiter vom Feinde verfolgt, Am ten d ist Waffenstillstand. Am Hten d. seben beide Corps ihre Operationen fort. Das Aller - Corps erwartet Verstärkung und wird, wenn es diese erhält, die Offensive ergreifen. i;

Lüneburg, 5. Oft. (B. H.) Am Montag ward ei Feld-Manöver ausgeführt 5 Haseuburg, wo sich he dies "dees und eine Papiermühle besinden, wurde eingenommen; die Truppen drangen bis Melbeck vor, der Regen störte aber schr. Am Dienstag ward das Manöver von Melbeck bis zum Pulipsberge in der Haide fortgeseßt. Bis gegen 12 Uhr hielt sih das Wetter, dann lähmten vier aufeinanderfolgende starke Regengüsse die Thätigkeit beider Ar- meen. Das Vorrücken hatte ein Ende; das Kleingewehrfeuer hwieg gänzlih, und nur die Artillerie ließ sich noch nuit einigen Kanonen vernehmen. Im Lager führt man große Klage über die Nässe und Kälte. Die Truppen können ihre Moutur nicht trocknen und sind wahrhaft heißhungrig nach warmen Speisen, Die Zahl der Kranken beläuft sich auf 300 Manu, von denen bereits mehrere g orben In der Stadt dreht sih das Tagesgespräch um den großen streich. Aus einem von demselben früher entworfenen Programm vor, daß man auch deu Kaiser von Rußland in Ein kleiner Auflauf fand vorgestern im ans 7 Zeltwirthin beschuldigt, Opium unter die ben. Die Stürmenden, welche auf Medckleuburger.