1843 / 103 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

beizuwohnen. Diesen Prüfungen lieh der Umstand ein besonderes Jun-= teresse, daß sie, zum erstenmale seit dem fünfjährigen Bestehen der gedachten medizinischen Anstalt, mit feierlichen Promotionen zur Dof= torwürde verbunden waren. Nachdem man damit begonnen hatte, Sr. Hoheit das Wesen und die Bedeutung öffentlicher Disputationen zu erflären, trat der Schüler Salih Efendi auf und vertheidigte ge- gen die ihm opponirenden Professoren drei Thesen mit dem glänzend- sten Erfolge. Hierauf wurde aus einer Vase, welche hundert Fragen aus allen Zweigen der Heilkunde in si loß, eine Frage von Sr. Hoheit selbst und eine andere vom Großwesir gezogen und von dem Disputanten auf eine Weise beantwortet, die nihts zu wünschen übrig ließ. Nachdem dann der Direktor der Schule, Dr. Bernard, das Ergebniß der streugen Prüfungen, welchen Salih Efendi früher unterzogen worden war, bekannt gemacht, und die von dem Hekim Baschi (Protomedikus) an den Direftor sowohl als an. die Professo- ren gestellte Frage, ob sih gegen die Promotion des Kandidaten zur Doktorswürde kein Bedenken erhebe, verneinend beantwortet worden war, wurde dieselbe von gedachtem Protomedikus auf feierliche Weise vorgenommen und Salih Efendi mit dem Doftormantel angethan. Unmittelbar darauf leistete der neue Doktor seinen Eid, was zu einer ergreifenden Scene Anlaß gab, bei welher in den Zügen aller An- wesenden sich tiefe Rührung aussprach. Salih Efendi küßte sodann dem Sultan das Kleid und nachdem Se. Hoheit ihm seine Zufrie- denheit auf die herablassendste Weise zu erkennen gegeben hatte, wurde ihm sein Doktorsdiplom eingehändigt. Se. Hoheit geruhten nun zu befehlen, daß cin anderer Disputant vortrete, worauf der Schüler Mehmed Efendi verschiedene Thesen vertheidigte, die diesmal von den Ministern gezogenen Fragen beantwortete und zuletzt unter denselben Formalitäten, wie sein Vorgänger, zum Doktor graduirt wurde. Der Sultan ließ hierauf mit den verschiedenen physifglischen Jnstrumenten, die seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen hak- ten, Experimente anstellen, die vom Professor der Physik geleitet und von den Schülern erklärt wurden. Unmittelbar hernach äußerten Se. Hoheit den Wunsch, daß noch eine Promotion vorgenommen werde, worauf der Schüler Mustafa Efendi disputirte und die Dok torswürde erhielt, Dieser dreifahen Promotion folgten die gewöhn- lihen Prüfungen. Da die Zeit sehr vorgerüdckt war, so nahmen Se. Hoheit die Preisvertheilung diesmal nicht selbst vor, sondern beauf-

634

tragten hiermit den Hekim Baschi und den Dr. Bernard unter Be-

zeigung seiner vollen neten Leistungen. von Seiten der Kaiserl.

Zufriedenheit mit ihren persönlichen ausgezei- Den der Pforte zur Regulirung ihres Spitalwesens österreichishen Regierung überlassenen Ober-

Feld-Aerzten Doktoren Rigler und Eder, welche der ganzen Feierlih-

feit beigewohnt hatten,

widerfuhr bei dieser Gelegenheit die Ehre,

vom Großmarschall Riza Pascha dem Sultan vorgestellt zu werden,

der seine Anerkennung ihrer ersprießlichen Dienstleistung in den s{mei-

chelhaftesten Worten aussprach.

Der Musir der Großherrlichen Leibgarde und Großmarschall

des Serails, Riza Pascha, hat, unter Beibehaltung seiner bisherigen Functionen , die Würde eimes Seriaskers (Ober-Befehlshabers sämmt-

licher ottomanischer Truppen) erhalten.

74 c: ‘Sl é Das sich hierauf beziehende

Großherrliche Handschreiben wurde am 16. d. M. bei der Pforte feier-

li verlesen.

Jn den Staats- Aemtern haben sich folgende Veränderungen

ergeben. Der vormalige Minister Sarim Efendi, Großwesirs, Said Muhib Efendi, raths ernannt worden.

der auswärtigen Angelegenheiten

und der bisherige Musteshar (Staatsrath) des

sind zu Mitgliedern des Reichs

Der hierdurch erledigte Posten cines Muste

ars des Großwesirs wurde dem Musteschar im Marine-Departement,

Suhdi Bey, und die Stelle des Mustafa Efendi, verliehen, dessen Amt hinwieder mit Nusteschars der Großherrlichen Garden, Arif Efendi, ver=

Kriegswesen, jenem des N cinigt worden ist.

Das neue Reglement der Preuß. Zkg. Gelegenheit auch gemacht worden. zusammengeseßt : Garde, Präsident. Reichsrathes. 3) Saida. 4) Kiamil Pascha, Ferif.

e F L

\haster in London und 6) JIzzet E al Sd) [

rathes.

ein ehemaliger Zögling der türkischen Militairschule in Wien. derx Garde. J, S 10) Mehmed Pascha, Miriliwa der

Pascha gleichfalls Miriliwa der hiesigen Militair-Akademie.

Allgemeiner

[1637]

Bekanntmachungen.

Bekanntma Un} Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 19. Juli 1843.

Das in der großen Frankfurter Straße belegene Grund stück des Destillateur Genß, gerichtlich abgeschäßt zu 16441 Thlr. 2 Sgr. 1 Pf., soll

am 8. März 1844, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratux einzusehen. i

[1428]

wesen, so is}

allhier zu ers

[1740] Obrigkeitliche Bekanntmachung,

Ueber den Nachlaß des hierselbst verstorbenen Ban- quiers Julius Friedemann ist der Konkurs eröffnet und die gerichtliche Beschlagnahme desselben für die Gläubi- ger verfügt, weshalb allen und Jeden, welche von die scm Gemeinschuldner Gelder, Sachen, Effekten oder Briefschaften hinter sich, ihm etwas zu zahlcn oder zu liefern haben, angedeutet wird, davon an feinem Dritten das mindeste zu verabfolgen, vielmehr alles, nah zu- voriger den unterzeichneten Stadtgericht darüber treu- lih zu leistenden Anzeige, in dessen Depositorium, je- doch mit Vorbehalt ihrer Nechte daran, abzuliefern, in- dem alles, was dem entgegen gezahlt oder auszeani wortet wird, als nicht geschehen erachtet und zum Be- sten der Masse anderweit beigetriceben werden muß.

Mer zur leßteren gehörige Gelder oder Sachen ver- schweigt und zurückbehält, wird ihr deshalb verantwort- lich, außerdem aber auch noch alles ihm daran zuste- heuden Unterpfands und anderen Rechts verlustig.

Berlin, den 7. Oktober 1843,

Königliches Stadtgericht hiesiger Residenz,

Abtheilung für Kredit-, Subhastations- und Nachlaß- Sachen,

behufs

erschienen sind

d

11668] ist, und Pai Nachdem die Actien - Zeichn.1ng für j funsliger A die Eisenbahn von Elberfeld bis in die s Gegend von Dortmund geschlossen und ZDdas in den Grund - Bedingungen den

Privatzeichnern zugewiescne Kapital über- / nommen ist, werden die Herren Actio 1a iermit zu einer General-Versammlung auf Miit- woch den 18. Oktober dieses Jahres, Vormittags 9 Uhr, auf dem hiesigen Rathhause eingeladen und aufgefor- dert, entweder persönlich oder durch einen Bevollmäch- tigten, welcher Actionair scin muß, zu erscheinen, um an der Berathung, resp. Feststellung der Statuten, #o wie an der rechtsgültigen Konstituirung der (Gesellschaft Theil zu nehmen und dieser Aufforderung um so pünkt- liher nahzukommen , als der Gesellschast im anderen Falle das Recht vorbehalten wird, nah ihrer Wahl die Actienzeichner entweder zur Erfüllung der eingegan- genen Verbindlichkeit anzuhalten, oder aber sie aus der Actienliste zu streichen und an deren Stelle andere Actienzeihner zuzulassen.

(Elherfeld, den 18, September 1843.

Das Rheinisch-Westphälische i Eisenbahn-Comite : v. Carnap. v. Vincke, VWVilckhaus. von der Heydt.

Hecker. Schnitzler, Vischer, Feldmann - Simons, Schulte. Egen. Köster.

[1739]

ligung bei der mittags von

Ju- und

[268 b] BeranntimaGun g.

Jn Gemäßheit des §. 33, der Statuten der Spei-

I S Ì . Ô . Ea F. - cher - Actien -GeseUscha}l , uet vie unterzeihneie Direction die Herren Actionairs dicser Gesellschaft hiermit zu einer General-Versammlung am

5, Oktober d. J., Vormit- tags um 11 Uhr präzise, im une-

ren Stocfwerk des Hauscs an der Herkulesbrücke, kleine Präsidenten-Strafe Nr. 7, ergebenst ein. Berlin, den 3, Oktober 1843. Die Direction der Speicher-Actien - j Gesellschaft. W, Brose, Brüstlein, Keibel, Ludwig Lessing,

[1731]

Edt til U

Nachdem der Nadlermeister und Handelsmann Ernst Ferdinand Laube allhier seine Jnsolvenz angezeigt hat und demgemäß der Konkursprozeß zu erossnen ge

richts zu bestellen, solche

die zu eröf

welche von Dresden über Bauzen,

tau bei den dasigen S

Die Bedingungen sowohl, bei dem Unternehmen zugesichert hat, als auch naire betheiligen wollen, nebst det Betheiligung bei dem Sächsisch - Leipziger Zeitung ausgegeben, itberdices sämmtlichen bedeutenderen Städte des Landes zur Auslande zu verbreiten gesucht werden wird. Bauten und Zittau, den 5, Oktober 1843, i für die Sächsish-Schlesische Eisenbahn. Schwab e, Vice-Vorstand,

E, Uhlich, Vorstand. r G, E, Heydemann, Kassirer.

S: A8 E Ir E A

M D I Os

der 6, Februar 1844 zum Liquidations- und Aumeldungs worden, und werden daher dessen betkannte und unbe- kannte Gläubiger andurch öffentlich vorgeladen, gedach» ten Tages zu rechter Gerichtszeit an Königl, Amtsstelle cheinen, ihre Forderungen bei deren Verlust anzumelden, mit dem verordneten Konkurs-Vertreter und unter s\ch über die Priorität zu verfahren,

den hierauf aber sich der Publication eines Präklusiv-Bescheids unter der Verwarnung zu gewärtigen, daß derselbe Mit- tags nach 12 Uhr für publizirt erachtet und zu den Allen genommen werden wird,

i: Del N anderweit an hiesiger Amtsstelle, der Abschließung eines Vergleichs und sich wo möglich zu vergleichen, wobei der geschlossene Vergleich für diejenigen, welche und sich nicht erklärt oder ihre Bevoll- mächtigten zu Abschließung eines solchen Vergleichs nicht autorisirt haben, als verbindlich erachtet wogegen für den Fall, daß ein derartiger Vergleich nicht zu Stande kommen sollte, er G Apr S zur Jnrotulation der Aften und deren Versendung nach rechtlichem Erkenntniß,

DEN N aber endlich zur Publication des eingeholten Locations- Urthels bei Strafe, daß solches Mittags nach 12 Uhr für publizirt crachtet werden wird, anberaumt haben auswärtige Gläubiger zu Annahme Ladungen Bevollmächtigte am Orte des Ge

] Termine anberaumt

23. März 1844

und demnächst Avril 1844 Vormittags vor 10 Uhx, zur erscheinen etiva ad-

gar nicht

werden wird,

Juli 18144 worden

auch spätestens und bei Ver-

ottomanischen Armee (S. Nr. 97.) is bei der Pforte verlesen, und bei dieser ine neue Organisation des Kriegsrathes bekannt erselbe is gegenwärtig aus folgenden Mitgliedern 1) Suleiman Pascha, Ferik (Divijions-General) der

2) Der Ulema Arif Hikmet Bey, Mitglied des

Hadschi Edhem Bey, chemaliger Defterdar zu 5) Schekib Efendi, früherer Bot endi, beide Mitglieder des Reichs 7) Abdi Pascha, Miriliwa (Divisions- General) der Garde,

Letzteren dem Musteschar fürs

8) Awni 9) Enmin Pascha, Direktor

namhast zu machen,

Iornach sich zu achten. September 1843. Amtmann daselbsk,

Justizamt Frauenstein, den 11

Königlich Sächsischer bestallter Justiz

E balt al ao

[1511] Friedrich Sonntag zu

zeß zu eröffnen gewesen, so werden

N T zu rechter

nöthig, gehörig bevormundet oder durch und zu Eingehung eines Vergleichs instruirte Bevollmächtigte an gewöhnlicher Amtsstelle allhier es mögen solche bereits an

gitimirte

erscheinen, ihre Ansprüche,

gemeldet sein oder nicht, bei Strafe, werden ausgeschlossen und der

von der Konkursmasse Nechtswohlthat der

den und zu bescheinigen, mit dem bestellten Konkurs Bertreter darüber und, da nöthig, unter sich felbst über die Priorität rechtlich zu verfahren, binnen sechs Wochen

zu beschließen, hierauf aber den 20 Mal

Amtmann das.

Christian Samuel Weigel,

Bekanntmachun g-

Av 4,

Schlesische

fnende Actien - Zeichnung sür die Sächsisch-

Eisenbahn

betreffend.

Die Vorbereitungen für die _ y t. , (A » E » „Sächsisch -Schlesische Löbau bis Görliß gesührt werden, tig von Breslau dahin anzulegende Eisenhahn anschließen soll, sind nunmehr unterzeichnete Comité in den Stand geseßt sieht, zur [ Actien-Zeichnung, welche den 1. uno 2 2 bis 5 Uhr, gleichzeitig in den Städten tadträthen stattfinden wird, cinzuladen. unter denen die hohe Staats-Regier1ng des die Subscriptions

Der Comité W, Th,

Literarische Anzeigen. Noch in diesem Monat wird ausgegeben : Das Leben Jeu. Eine pragmatische Geschichts - Darstellung

von

Werner Hahn. Die Tendenz des Werkes ist : der kritischen Resultate, welche scit dem leßten Decen- nium in der theologischen Literatur über die Evange- lien und ihre geschichtliche Glaubwürdigkeit sich festge- stellt haben, die Geschichts-Darstellung des Lebens Jesu, auf neue, wissenschastlich gerechtfertigte Prinzipien ge- stüßt, zu entwerfen,

unter Anerkennung

Theilnahme an diesem National November d, Js,, Vormittags von 8 bis 12 und Dresden, Leipzig, Chemniß, Bautzen und Zit-

1 vorläufigen Statuten - - Schlesischen Cisenbahn- Unternehmen enthalten, an die Königlichen Ami weiteren Verbreitung

Eisenbahn“,

Bestimmungen ,

ersten, nehmens euthält, führung desselben liefert. \chlossenes Ganze,

Jn der Absicht des

Theil einer durchgreifenden Umar i historishen Gebiets der christlichen Theologie, und |0- zut einer neuen Begründung und überall wanfend gewoidenen

mit der erste Schritt reineren Gestaltung der firhlihen Verhältnisse. Auf dies Werk christlihen Welt Aufsehen zu erreg aus hinzuweisen,

ein

Anzeîge?r.

meidung von 5 Thaler Strafe im Liquidations Termine |

U n 0: Nachdem der Webermeister und Handelsmann August St, Micheln seine Zahlungs-Un fähigkeit angezeigt und zu dessen Habe dcr Konkurs-Pro- Amtswegen sammt liche sowohl bekannte als unbekannte Gläubiger dessel ben, so wie alle, welche aus sonst cinem Rechtsgrunde an diese Konkursmasse Ansvrüche zu haben vermeinen, hiermit öffentlich und peremtori’ch geladen, bevorstehenden 1844

früher Gerichtszeit in Person und, o weit

Wiedereinseßzung Stand für verlustig geachtet werden, gehörig anzumel

1844 der Publication eines Prâtlusiv-Bescheides, so wie wei- terer rechtlicher Verschreitung gewärtig zu sein. Uebrigens haben diejen!gen Gläubiger, unter der Gerichtsbarkeit des hiesigen Amtes wohnen, zur Annahine künftiger Ladungen und anderer Verfü- gungen hier Orts wohnhafte Gevollmächtigte zu stellen, Justizamt Lichtenstein, am 14. August 1843. Fürstl, Schönburg. bestallter Rath und Justiz

und sich daselbst an die gleichzei- so weit gediehen, daß sich der Unternehmen durch Bethet-

Königreichs Sachsen ihre Mitwirkung Bedingungen für dicjenigen, die sich als Actio- sind in einer besonderen Einladung zux welche nächstens als Beilage zur 3hauptmannschaften und an die Stadträthe der übersendet und sonst noch möglichst im

H. Milde, Secretair.

Das Werk zerfällt hiernach in zwei Theile: in den der die wissenschafiliche Begründung des Unter- und in den zweiten , der die Durch- So ist das Werk ein abge-

Verfassers ist es nux der erste beitung des ganzen

geeignet nicht en erlaube ih mir im Vor- Der Preis wird 15 Thlr, nicht

Linientruppen. Als Secretair und Protokollführer des Kriegsrathes wird Salich Ramifk Efendi, Mitglied des Rathes im Finanz - Depar-= tement und Kapukiaja (Pforten - Agent) verschiedener Statthalter fungiren.

Am 14ten d. M. begab sih der Königlich preußische außeror= dentlihe Gesandte und bevollmächtigte Minister, Herr von Le Coq, zur Pforte, um dem Großwesir das Notificationsschreiben seines Hofes über das Ableben des Prinzen August von Preußen zu übergeben.

Vou der türkischen Gränze, 24. Sept. (A. Z.) Der Wesir von Herzegowina hat, vermuthlih dur den drohenden Zustand Bosniens beunruhigt, dem Vladifa ganz unerwartet Friedens-Anträge unter der Vorbedingung machen lassen, daß die Mörder der Depu= tirten von Nicsitsh bestraft werden. Der Vladika gab hierauf die stolze Erklärung, daß er das Erbieten annehme und der Vorbedingung olzne weiteres entsprehen wolle, wenn au die Türken alle jene be- strafen werden, die {hon Verrath gegen Montenegro geübt habe. Während unter solchen Verhältnissen auf diesem Theil der montene- grinishen Gränze nichts weiter von Bedeutung vorgefallen ist, haber plößlich die Albanesen von Zenta einen Ueberfall gegen Montenegro versucht, der aber zu ihrem großen Nachtheil ausge allen is, indem sie blutig zurückgeschickt wurden. Sie wollen nun durch ein ernstli= cheres Unternehmen die erlittene Scharte ausweßen. Unangenehm für den Vladika wäre es, wenn es sich bestätigen sollte, daß ein Theil des zu Montenegro gehörigen Stammes KUc}! sih dem Pascha von Sfutari unterworfen habe. Die Deputirten des abtrünnmgen Stam= nes sollen von dem Pascha freundlichst aufgenommen und mit Ehren= Geschenken entlassen worden jen. Ls e

Nachrichten aus Bucharest zufolge war Herr Daschkoff, russischer General-Konsul in den Fürstenthümern, daselbst wieder eingetroffen und hatie gleich den Tag nach seiner Rükfunst über die waliachiscden Truppen eine Revue gehalten. Er is von den Behörden mit Pomp empfangen und fetirt worden, Einige unbedeutende Unruhen unter den Bulgaren an der Donau geben Veranlassung zu neuen Besorg- nissen; man glaubte unter den Türken, daß demnächst eine Bewegung der christlichen Bevölkerung bevorstehe.

übersteigen und jede Buchhandlung vorläufige Bestel-

lungen entgegennehmen. | Berlin, den 2. Ottober 1843,

Nlexander Dunker.

[1732] Bei Tobias Dannheimer in Kempten 1jk er

4 : s schienen und vorräthig in der (Gropius (cen und Kunsthandlung in Berlin, in der Königl. Bauschule Laden Ny, 42, bel Ferd, Dir in Breslau, L. G. Homann's Buch - und Kunsthand- lung in Danzig und in der Borntr aegerschen Sor- timents - Buchhandlung in Königsberg, F. Riegel in Potsdam :

(E, (Zmminger. Studien für Land- \chaftzeichner_stufenweise geordnet und na di der Natur auf Stein gezeichnet. 2 Hefte, jedes von 12 Blättern, à 1 Fl. 48 Ar. od. 1 Dhlr, Jn keiner Zeichnungsschule sollten diese Vorlagblätter fehlen, es sind bis jeßt nirgends bessere erschienen. Wer immer Landschafstzeichnen gründlich lernen will, der bilde sich nach diesen Blättern, er wird schnell und angenehm seinen Zweck erreichen. Selbst geübtere Landschafts- zeihner können von Emminger lernen, der in dicsem Fache Meister is, was am besten sein lithographirtes Bild von Hohenschwangau und seine Pracht-Ansicht von Wien beweisen. Blätter, die nicht blos als treue K0o- vieen, sondern als Kunstwerke Geltung haben und in allen Buch - und Kunsthandlungen zu bekommen sind.

Bu ch

hinlänglich le-

daß sie außerdem

in den vorigeit

welche nicht M

Bei A. Bielefeld in Karlsruhe isst so eben et- schicnen und in allen Buchhandlungen zu haben, in

Berlin in der L, T xautweinsgen Buch- und

% ) Musikalienhandlung, Breitestr. Nr. S: [1720] Wie D er Mündlichkeit und Oefsentlichkeit des Gerichts-Verfahrens, dann über das Geschworncengericht.

Bon De, Sri | Advokat am Königlichen Appellationshofe in Paris.

ar. 8, ge 8,4. 124 E Der in der juristishen Welt wohlbekannte Verfasser hat in dieser Schrift seine, während vieler Jahre in Paris gemachten Erfahrungen bezüglich dieses Gerichté- Berfahrens niedergelegt , und sie is deshalb für jede! Staats-Beamten und Juristen von höchster Wichtigkeit,

Carl

No. 9)

[282 b] Die

Paez, Lischke , emphiehlt 1h11 reichhaltiges i Musikalien Leih für Einbeimische und Auswärtige

nutzung, Ausführlicher Prospekt Musikalien jeder Gattung mal C

bat bei Carl Paez.

Nach-

Mus1kalien Handlung von

Bauschule

vormals

- Tnetitut

¿ur geneigten Be- gratis.

lem üblichen Ra-

So eben ist bei uns erschienen : j 1816] Urban Grandier H r ass M

von S IV. Alexis.

2 Bände. Preis 3 Thlr. 225 Sgr. i Buchhandlung des Berlinet Lesekabinets, Behrensir. 32.

Wir haben unser [280d] „Putz- und Modewaaren- Detail-Lager nach der ersten Etage in unserem Hause verlegt.

VV ilhelm Kramer & Comp,» Brüder-Str. 12-

4 N Ln

P

in der ganzen gewöhnliches

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für 5 Iahr. 4 Rthlr. - # Iahr. 8 Rthlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Insertions-Gebühr sür den Raum ciner Zcile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

A 103.

IKAhal\.

Amtlicher Theil. S : L A “nlaud. Soest. Denkfest der Einsührung des summarischen Nechts Verfahrens. Arnsberg. Durchführung der Gemeinde Ordnung. Trier. Versammlung der Weinbauer. Deutsche Bundesftaatem. Bavern. München, Abreije der Kaiserin-Mutter von Oesterreich. Sachsen. Dresden. Hamburgi che Dauktafel. Leipzig. Iabrikanten Verein. —- Württemberg. Stuttgart. Geburtstag des Konigs, Ackerbauschule zu Ochfenhau sen, Hagelschaden-Versicherung, Hannover. Lüneburg. Kriegs Baden. Karlsruhe. Kriegs-Uebungen. Frankreich, Paris. Ankunst des Königs und der Königin der Bel gier, Ueber die griechischen Zustände und Frankreichs Verhalten zu denselben. Schreiben aus Paris, (Die Handels-Kammer von Bor- dequx und der Zoll-Verein mit Belgien.) Großbritanien und Jrland, London, Unruhen in Roßshire. Niederlande. Schreiben aus Ma stri ch t. (Das Budget der auswar- tigen Angelegenheiten und der Justiz angenommen z der angeblich neue Finanz-Minister.) Spanien. Paris, Telegraphische Nachrichten aus Spanien: Ausfall der Wahlen; Prim in Figueras mit Enthusiasmus empfangen. Brief aus Paris, (Die ministerielle Presse und die catalonischen Aufrührer z der Aufstand in Catalonien verliert an Kraft z Saragossa; Polemik gegen das Ministerium Lopez.) ortugal. Schreiben aus Lissabon. (Reise der Königinz Cabral z unterdrückte Verschwörungz aufgehobene Bisthümer.) Gricchenland. Athen. Weitere Nachrichten über den Verlauf der Revolution ; die Einberufung der National-Versammlung verschoben,

Qo sta

Landwirth\chaftliches aus dem franksurter Regierungs Bezirk.

Eisenbahnen. Neisse. Nichtung der dortigen Bahn. gart. Ostbahn. Schreiben aus Hamburg. (Dr, Asher zum glied der Direction der Berlin-Hamburger Bahn ernannt.) B Eröffnung der Bahn nah Köln. :

Handels- und Börsen-Nachrichten. zig und Magdeburg, Marktbericht.

Stutt- Mit

Berlin, Stettin, P T9 Börse,

Königliche Oper. (Gastspiel des Herrn Ditt.) Königsstädtisches Theater.

(Jtalienische Oper: „Chiara di Rosembée

Beilage. Inland. nigs berg. Jahresfest der Bibelgesellschaft.

Breslau. Verdienstliche Handlung. Berfügung der Negierung über

das Einliefern von Landstreichern. Aus Westphalen. Schullehre1

Gesangfest. Deutsche Bundesstaaten. Kurhessen. Kassel.

cktände- Versammlung. Philologen - Versammlung. Frankreich.

Paris, Genugthuung für Frankreih in Fonta am Senega g i For gal.

ckchreiben aus L99n (Vas Lager bei BVilleurbanne.)

Nebungs

Amtlicher Theil.

e. Majestat der Köntg haben Allergnädigst geruht : HOem Großherzogl. mecklenburg-schwerinshen Kammerherrn, Baron von Stenglim, den St., Johanniter Orden zu verleihen,

Jhre Königl, Hoheiten die Prinzen Adalbert und Walde mar sind von Lineburg hier angekommen und nach Fischbach weiter gerei.

Angekommen: Der Kaiserl. russische Reichs - Secretair

Geheime Rath von Bach in, von Dresden,

und

» D) D)

At amer trn e

eLlin- Mitio.en 1a

Uichtamtlicher Theil.

JulanuDd.

Gestern wurde hier die Erinnerungsfeier | des 10 jährigen Bestehens der Verordnung Uber das summarische Ver fahren in Bagatellsachen festlich begangen, Das Fest wurde durch Ausschüsse vorbereitet, die sih bei den Ober Landesgerichten zu Hamm, Arnsberg und Paderborn gebildet hatten; und es fanden sich zu Soest 115 mit der Rechtspflege thätig beschäftigte Rehtsgelehrte bemahe aus allen Theilen Westphalens vom Rheine bis zur Weser ein, dar unter die Präsidenten der Ober=-Landecsgerichte Hamm, Arnsberg und Paderborn, eine Menge Ober Landesgerichts =Räthe und Asse Direktoren und Mitglieder der Land

Kommissarien. Die Versammlung wurde um 117 Uhr eröffnet. De1 Ober-Landesgerichts-Präsident Lent aus Hamm wurde zum Vorsißen den, Dber - Landesgerichts - Rath Waldeck aus Hamm und Justizrath Sommer aus Arnsberg zu Secretairen erwählt. Der Gegenstand, bei dem die Besprehung zuvörderst verweilte, war natürlich die Ver- ordnung vom 1. Juni 18335; wohl alle Anwesende ohne Ausn theilten die Ansicht, daß die Grundsäbe, von denen diese Verord ausging, eben so sehr den Bedürfnissen der Gegenwart, als den For derungen der Wissenschaft und der geschichtlihen Entwickelung entsprächen., Die Erörterung verbreitete sih über die wichtigsten Fragen der Gesebge bung, die in der neueren Zeit in Anregung gebracht worden sind. Als be sonders beachtenswerth erscheint uns die seltene Uebereinstimmung, die in Bezug auf die Hauptgrundsäbße, welche man zur allgemeinen Anerken nung gebracht zu sehen wünschte, nicht blos unter der Mehrzahl, son dern man fann beinahe sagen unter der Gesammtheit der Anwesenden herrschte, - Ein Gastmahl in dem großen Saale des Rathhauses beschloß auf die heiterste Weise das Fest, Den ersten Trinkspruch auf das Wohl Sr. Majestät des Königs brachte der Präsident Lange von Arnsberg, den zweiten auf das Wohl des Ministers Mühler Herr Präsident Lent, den dritten Präsident Kaupish von Paderborn auf das Wohl des gelehrten Ministers der Revision der Gesebgebung, von Savigny, auf den \o viele Hoffnungen gerichtet sind z den vierten Justizrath Dr. Sommer auf das Wohl der Präsidenten, deren Anwe= senheit und Theilnahme für das F so wesentlicher Bedeutung sei.

X Soest, 2. Oft.

it von 10

S e

%& Arnsberg, Anfang Oktobers. Auch in unserem Regie rungs = Bezirke schreitet die Durchführung der neuen Gemeinde - Ord nung nach langer Verzögerung jeßt um fo rascher vorwärts. Das leßte Amtsblatt macht bekannt, daß die neue Gemeinde-Verfassung am 16ten und sten v, M. in dei beiden Aemtern Netphen und Freudenberg eingeführt worden und somit jeßt in dem ganzen Kreise Siegen, zu dem diese Aemter gehören, in Wirksamkeit getreten ist. die seither bestehenden Bürgermeistereien sind vorläufig als Amts A A und die Amtmannsstellen überall den bisherigen T irgermeistern kommissarisch übertragen worden, Außerdem if} fin den leßten Tagen des vorigen Monats die Einführung der neuen A E Mm dem Amte Olpe vollendet worden. Auch h de der isherige Bürgermeister mit der Wahrnehmung der Amtmannsstelle kommissarish begustragt,

e -- L , , N , - 12 e 9 - TVier, 9. L ft, Die dieses Zahr hier stattfindende Verjamm- lung deutsher Wein - und Obst-Produzenten scheint nicht sehr zahl= reich werden zu wollen; wenigstens hört man bis jeßt nur von sehr

ist

vontao 9 ck/ » fyrop E ; F | wenigen Anmeldungen fremder Theilnehmer, und auf morgen 1

Preußische Zeitung.

OTtobver

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Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition der Allg. Preuss. A Zeitung : Friedrihsstrasse Ur. 72.

1843.

schon die erste Sibung anberaumt. Uebrigens is das gegenwärtige Jahr zu mancher Forschung im Gebiete der Oenologie gar nicht ge- eignet, indem die Trauben ungusgebildet und noh nirgends reif sind und der Rebstock überhaupt, wegen der anhaltenden Nässe des Som- mers, sih nit in seinem normalen Zustande befindet. Aus den nämlichen Ursachen konnten die Arbeiten in den Weinbergen nicht rechtzeitig und nicht vollständig gemacht werden, und man erinnert sich feines Jahres, wo diese im Allgemeinen einen so unbefriedigen=- den Anblick gewährten. Es wäre aber Unrecht, wenn man den Weinbau hiesiger Gegend hiernach beurtheilen wollte, denn derselbe wird sonst immer mit großem Fleiße betrieben und ist auch in steter Verbesserung begrissen. Daher denn auch die Güte der Moselweine, wie ihr Ruf, in leßter Zeit unverkennbar gestiegen sind.

Nus land. Deutsche Bundesstaaten.

Múnchen, 4. Okt, (A. Z.) Ihre Majestät die Kai=- ter von Oesterreich hat Jsmaning verlassen und die Rückreise angetreten.

S achsen. Dresden, 6. Oft. (L. Z) Am 144ten v. .M+ nahm der König eine der Stadt Hamburg, aus Anlaß der ihr von Sachsen gewordenen Braud=-Unterstüßungen gewidmete Danktafel in Empfang, welche Herr Dr. Kirchenpauer, hamburgischer Bevoll- mächtigter bei der in Dresden versammelten Konferenz der Elbufer- Staaten zu überreihen die Ehre hatte. Diese Danktafel i| jet zur Ansicht des Publikums in dem Ausstellungs-Lokal auf der Brühlschen Terrasse ausgelegt. : i |

n von

Leipzig, 7. Okt. (D. A. Z.) Die zweite Versammlung von Fabrikanten aus den Zoll-Vereinslanden hat gestern Abend statt- gefunden. Sie war zahlreicher als die erste und von etwa 150 Per= sonen besucht. Den Vorsiß führte wieder Herr Kommerzien - Rath Kämmerer, der die Verhandlungen mit einer kurzen Erinnerung an das gemeinsame Vorhaben, die Stiftung eines Vereins zu oereinter Wahrung der Industrie -Juteressen eröffnete, und zugleich bemerkte, daß die vorige Versammlung als Sih des Vereins Leipzig und die heutige Zusammenkunft zur Wahl eines Ausschusses, zur Entwerfung eines Vereins-Statuts, bestimmt habe. Nach lebhaften Erörterungen schritt die Versammlung zur Bestimmung der Mitgliederzahl des Co= mité’s zur Entwerfung eines Statuts. Gewählt wurden Herr Eisen stuck, Geheime Hofrath Kramsta, Kommerzien-Rath Kämmerer, Kom- merzien-Rath Milde, Stadtrath Müller, Herr Hartmann. :

Stuttgart, 6. Okt. (Schw. M.) Der

Württemberg. i Majestät des Königs, wurde

27. September , das Geburtsfest Sr. auch dieses Jahr hier wie im ganzen Lande feierlih begangen. Zu Ochsenhausen fand am folgenden Tage die Eröffnung der zum An- denken an das Regierungs - Jubiläum unseres Königs dort errichteten Ackerbauschule statt. Die Freude der Gemeinde über die Gewährung ihres Wunsches, eine der neuen Ackerbauschulen in ihrer Stadt errichtet zu sehen, gab sich bald nah Ernennung des Vorstandes dieser Anstalt damit kund, daß diesem von den Gemeinde - Behörden das Bürger= recht von Ochsenhausen ungesucht und unentgeltlich verliehen wurde.

Königliche Dper. T

Gabel des Derr Dil

Herr Ditt, vom Breslauer Theater, ist am 8, Oktober zum erstenmale als Naoul ín den „Ougenotten““ aufgetreten und hat diese Partie im Gan zen recht beifällig gegeben, Dieser Tenorist hat \{chóne Mittel, die jedoch noch nicht völlig ausgebildet sind; eine kräftige, sonore ‘ziem lich umfangreiche Stimme, die aber noch nicht in allen Tönen gleich- mäßig ausflingt. Das Falsett z. B. verbindet er noch nicht kunstmäßig ge- nug mit der Bruststimme. Die ÎIntonation is im Ganzen rein die Aus sprache ziemlich gut, das Spiel bezeigt hon Routine. Bei seiner Gestalt und seinem Stimmfonds wäre er wohl geeignet, einen Heldentenor abzuge- ben: doch, wie schon gesagt, die völlige Ausbildung fehlt noch. Werdenden Sängern und Sängerinnen kann man in unseren Tagen nicht angelegent lich genug ein gründlicheres Studium der Gesangsfunst empfehlen. Jn der Regel werden gar kcine oder doch sehr unzureichende mangelhafte Vor studien gemacht und sogleich große Opern-Partiecn übernommen, während die eigentliche Hauptsache: dic Schule (Tonleiter-singen, den Ton tragen haushälterisch mit dem Athem umgehen, die Stimmregister verbinden lernen, M L \. w.) entiveder ganz vernachlässigt oder nur so neven-

Königsstädtisches Theater.

Ü JStalienische Oper: „„Chiara di Rosemberg”. is M f Ee eine Oper, als ein Kunstganzes Bestand gefaßt hat, lente gern dex L eute Mane, Leiv egaute Komponisten, welche ihre Ta nicht zwei Sa aGen Musik zuwenden würden, wenn sich ihnen dabei Operntext zu erl Hindernisse entgegenstellten : Die Schwierigkeit, einen guten Theater zu brin angen und, is diese besiegt, die Noth, ihre Werke auf das jets von den mtiîe Leßtere wird oft durch erstere bedingt, indem die Süs- ben, entweder Unbray Textdichtern, die sich in Deutschland als solche herge Kunst, cinen Se behandelt oder interesselos angelegt werden, Die sollte, und wahre Dichee zu schreiben, is schwieriger, als man vermuthen mit befassen, weil fie 7 mögen sich schon aus dem Grunde nicht gern da- müssen. Wenn dex a Gedanken so oft der Form zum Opfer bringen

Komponist z. B. sagt, auf diesem oder je-

nem Worte fann i

ich ; 4

muß der Poet rolens ien oder jenen Ton nicht anbringen, so einen neuen Ritt machen olens sein Musen - Rößlein umsatteln und ,

reden, cin „Ritt ins 4s daun nicht immer, um mit Wieland zu Stamm - und Kernsprache romantische Land‘’ sein kann. Da unsere rer aussprechen und singen läge n Konsonanten wegen sich s{chwe- welche dazu noch darum für die Als die vokalreicheren romanischen, Wörter häufig mit betonten Vokalen o O R B e

endigen, während im Deutschen

unzählige auf ein tonloses e oder en auslaufen, so \ an si in Deutsch- land, zur Periode, als i Sprache Me A A E Fo E 0 s X E L go Proze lag, meist nach italienischen oder französischen Terten um. Graun komponirte italienische, Glu ck französische Textbücher; die Handlung war zumeist pla- stish und mothologisch, Neben der ernsten Oper bildete sich in Deutschland früh ein nationales Singspiel mit selbstständigen deutschen Texten, deren derbe Drollerie, z. B. in den Dittersdorf’ schen Operctten, noch heute anspricht. Die veredelte Potenzirung dieser Singspiele, den Uebergang zur großen Oper vermittelnd, da bereits Arien eingestreut waren, deren Schwie rigkeiten jezt kaum mehr besiegt werden können, war Mozart's „Entfüh rung aus dem Serail“, wozu cin munterer deutscher Lustspieldichter, B reß ner, der Verf. des „Näuschhens“', den Text geliefert hatte. Die Verhält nisse brachten es zwar mit sich, daß Mozart auch italienishe Terte kompo niren mußte und deshalb an den Abbé Metastasio angewiesen war: aber eben [0 gemi, oben [9 leib unD gefügig , behandelte sein Genius die Muttersprache. Auf Befehl Kaisers Joseph wurde thm das Beaumarchais’ sche Lustspiel „, Figaro ‘“’ zu cinem Opern Terte zurechtgemacht, und der Schikanedersche zur „Zauberflöte“, der, wenn man von den vielen Gemeinpläßen („Ein Weib thut wenig, plaudert viel“, „„Er ist ein Fürst, noch mehr, er is ein Mensch“ u. #. w.) absicht, die mau- rerischen Allegorieen bühnenkünstlih enthüllt und auch von Göthe ciner Fortseßung gewürdigt wurde. Die Komponisten, welhe nach und mit Mo zart in Wien und München Glück machten: Salieri, Winter, Weigl, machten es wie erx und komponirten bald italienische, bald deutsche Texte. Von leßteren streift der zum „Opferfest““ schon etwas an das Romantische, und der castellishe zur „Schweizer - Familie“ machte als fentimentale Idvlle Glück, da er zu einer Zeit erschien, wo in leßterer Dichiweise der frische, theofritishe Geist erstorben war und man wähnte, in den geßner- chen Weinerlichkeiten einen Ersaß für jenen gefunden zu haben, “Bee thov en kfomponirte ein italienijches, schon benuttes Libretto, K. M. von Weber hatte dem volfksthümlichen Texte den Erfolg seines „Freischüß“ zum Theil mit zu verdanken, obwohl das kind sche Singspiel hinter der Erzählung im Gesyensterbuch von Apel und Laun, woraus es entnom- men, weit zurüksteht und namentlich der „Samiel““ mit dem ursprünglichen dämonischen „Stelzfuß““ gar keinen Vergleich aushält, Die Texte zu We- ber's späteren Opern waren nux s{hwach gerathen: jener der Frau von Chezy zur „Euryanthe““ is zu süßlih, der zum „Oberon“, der in London gemacht und von T h, Hell für Deutschland akkomodirt wurde, steht zu der Romantik der Sage in gar keinem Vergleich, und der ältere zur Wranipkyschen Oper ist doch wenigstens amüsanter. Spohr hatte mit scinen Texten wenig Glück: der von Bernard zum „Faust“ ist etwas grausenhaft, und der von Gehe zur „Jessonda““ ermangelt der Handlung und des lyrischen Schwungs 3 seine nachherigen Opern, z. B. „Der Berggeist‘“, kamen nicht über Kassel hinaus, da sie nicht allgemein angesprochen, was man zum Theil dem Texte beimaß, obwohl zu einer der=-

selben eine ergreifende Novellensage von Tieck als Grundlage der Hand- lung ausersehen war, Konr, Kreuzer drang mit einer Oper, die einen

Entstellung eines fkindschhen Schau- \piels), fast allgemein durch, während eine andere, die einen ausgezeichnete Dichter (Grillparzer) zum Verfasser hatte, niht ansprah. Ferd. Ries, der tüchtigste Jünger Beethoven's, litt auch an der Textnoth:+ jener ur „NRäuberbraut““ war von J. J: Reiff, Kanzlei-Jnspektor zu Koblenz, angelegt und von dem zu Franffurt verstorbenen Novellendichter Georg Döring ausgeführt worden, sprach aber von der Bühne herab wenig an, und die geniale Musik geht deshalb wohl verloren, Nies ließ sich in England einen neuen Text, man darf sagen: fabrizirenz er heißt: „Liska, oder die Hexe von Gyllensteen““ is ein planloser Extrakt aus dem van der Reldeschen Roman „Arwed Gyllenstierna‘““/, und trug zum Untergange der Oper bei, die in Bonn (der Vaterstadt des Komponisten) und Köln unter dessen eigener Leitung zux Aufführung kam. Mit der Composition einer dritten Oper beschäftigt, wozu ihm Cäsar Max Heigel den Text geschric=- ben, der in die napoleonische Zeit hineinging, wurde Ries vom Tode über- rascht, Eine sonst wirksame Oper von Kapellmeister Guhr zu Frankfurt, „König Siegmar“, fiel durch, weil der Textdichter Roch liß eine Scene angebracht hatte, die das Publikum indignirte (ein Sohn erstiht scinen Va- ter im Zweikampf). Marschner, der mit Effekt zu komponiren ver- steht, läßt sich von seinem Schwager Wohlbrü ck Texte nach beliebten Gc- dichten und Romanen machen, die ziemlich für die Bühne passen: „Vam- pyr“ (nah dem Pseud o - Byronschen Gedichte), „Templer und Jüdin““, „Hans Heiling‘“ u. # w. Eine wirklich s{chöne Oper von Eschborn, „der Bastard“', fand keine Verbreitung, weil der Text (von Wiedenfeld. zu Aachen) nicht srappvirt. Lorßing, der einsah, daß auch seine Opern am Textjammer sterben könnten, ersann ein glückliches Auskunftsmittel darin, daß er alte und neuere beliebte Lust- und Schauspiele etwas umschrieb und mit Gesängen versah: so entstand sein „Czar und Zimmermann“ nach dem „Bürgermeister von Saardam““, „Die beiden Schüßen“ nah „Les deux Grénadiers”, sein „Hans Sachs“ nach dem \chenkschen Drama u. st.w. Lachner zu Mün- chen ließ sich aus Paris einen Text schreiben und verschreiben, da er einen münchener Dichter nur für cinen Ueberseßer desselben tauglich zu halten schien. Spontini hatte schon früher einen pariser Textdichter nach Berlin kommen lassen, der ihm das Vuch zum „Acidor““ unter seiner Aufsicht fer- tigen mußte; obwohl er nachher auch die Arbeit eines deutschen Dichters (Na upach: „Agnes von Hohenstaufen““) nicht verschmähte, Jm Allge- meinen aber muß man den Franzosen nachrühmen , daß sie vicl mehr Ge- {hick und Talent zu solchen Arbeiten haben, als die Deutschen. Die Texte von St. Just, Theaulon, Etienne u. st. w. sind allerliebst. Die Jo uv schen gewannen zur napoleonischen Periode selbt eine Zeit- bedeutung, Gegenwärtig liefern St. Georges, Brunswick und Leuwen, und namentlih Scribe, der auch uuseren Me beer versorgt, pikante und drastishe Texte, welche R serlel spannen, den Geist befriedigen. Jn Jtalien sieht es Has Komponisten, Arbeiten gar traurig aus, und die Leibpoeten de doe purhweg, eut- Rossi und Cammerano, liefern Libretl'0s, wee es Ginarbeitei auf weder durch ihren Unsinn lächerlich oder durch 1

\chlehten Text hat („Das Nachtlager“,