1843 / 107 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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nung der Bahn (sie soll bis Peine bereits fahrbar sein) stände übri= ens nichts entgegen, indessen scheint die Verwaltung diejer stücwei- f Benutzung der Bahn nicht geneigt zu sein (?) und wird sie, wie man meint, wohl niht vor ihrer baldigen gänzlichen Beendigung dem Verkehre eröffnen?

Hanau, 8. Oft, Nach Mittheilungen aus Kassel soll das Eisenbahngeseß von unserer Regierung nun zur Vorlage bei den Land ständen vorbereitet werden.

IVíen, 8. Okt. Der Oesterreichische Beobachter ent= hält in seinem heutigen Blatte folgende zwischen den Regierungen Oesterreichs und Sahsens abgeschlossene Uebereinkunft in Bezug auf die Eisenbahn von Wien über Prag nah Dresden :

„Von dem Wunsche durchdrungen, den Verkehr möglichst zu beschleti nigen und die Vortheile, welche aus der Errichtung von Eisenbahnen und deren ununterbrochener Fortseßung entstehen, den beiderseitigen Unterthanen zuzuwenden , so wie um einen neuen Beweis von den zwischen ihnen be- stehenden freundschaftlichen Gesinnungen zu geben, haben die Kaiserl. öster- reichishe und die Königl. sächsishe Regierung, in Bezug auf den Anschluß der von Wien über Prag nach Dresden zu führenden Eisenbahn, im Wege von Ministerial - Erklärungen, deren Ausfertigung zu Wien am 30. Juli 1842 und zu Dresden am 92. August 1842 stattgefunden, und deren Aus- wechselung in Wien am 15. August 1842 erfolgt is, eine Uebereinkunft ge schlossen, welche im Wesentlichen folgende Bestimmungen enthält:

„Nach Artikel 1 verpflichtet sih die Kaiserl. österreichische Negierung, die Staats-Eisenbahn, welche zufolge der Allerhöchsten Entschließung Sr. Ma jestät des Kaisers von Oesterreich vom 19, Dezember 1841 von Wien durch Böhmen zu errichten is und in jedem Falle über Prag ihren Zug nehmen wird, bis an die sächsische Gränze, und die Königl. sächsische Regierung ver- pflichtet sich , eine Eisenbahn von Dresden aus bis an die österreichische Gränze'zu führen. Die Kaiserl. österreichische Regierung hat für die von Prag bis an die sächsische Gränze zu erbauende Eisenbahn die Linie im Elbethale, welche in der Gegend von Niedergrund an dem durch gemein \chaftlihe kommissarische Ermittelung genau zu bestimmenden Punkte das Königreih Sachsen berühren wird, gewählt, und die Königl. sächsische Re

ierung wird demnach die Eisenbahn auf sächsishem Gebiete bis Dresden, das Elbethal entlang, fortführen.

„Artikel 2 spricht dic Verpflichtung der kontrahirenden Regierungen aus, sich mit den im Artikel 1 erwähnten Eisenbahnen gegenseitig anzuschließen und dieselben in unmittelbare Verbindung zu seßen. Der Anschluß soll an demjenigen Punkte der gewählten Bahnlinie bewirkt werden, welcher bei den beiderseits anzustellenden technischen Erörterungen als der zweckmäßigste er- kannt und durch spätere Vereinbarung festgestellt werden wird. l

„Artikel 3 bestätigt die von der Kaiserl. österreichischen Regierung in der angeführten Allerhöchsten Entschließung vom 19, Dezember 1841 bereits egebene Erklärung, die durch Böhmen bis an die sächsische Gränze zu fhrende Bahn auf Staatskosten zu bauen.

„Die Königl. sächsische Regierung behält sich dagegen vor, den Bau der Bahn innerhalb ihres Gebietes ciner Actien - Gesellschaft zu überlassen oder sich dabei der Mitwirkung einer solchen zu bedienen. Ju diesen beiden Fällen verpflichtet sie sich aber, daß die Gesellschaft allen zwischen den bei derseitigen Regierungen durch diese Uebereinkunft getroffenen oder in Ge- mäßheit derselben noch zu treffenden Verabredungen unbedingt Folge leiste.

„Durch Artikel 4 verpflichten die kontrahirenden Regierungen sich ge genseitig, solche Verfügungen zu erlassen, daß in den künftigen Fahrbetrieb auf den erwähnten Bahnen Uebereinstimmung gebracht werde, damit das sichere und rechtzeitige Jneinandergreifen der Bahnzüge auf dem Ueber gangspunkte keine Störung erleide.

„Nach Artikel 5 soll durch eine aus Kaiserlich österreichischen und Kv- niglich sächsischen Commissairen gemischte Kommission, die in Dresden zu- \ammenzutreten hat, über die auf den tehnischen Theil Bezug nehmenden Punkte die erforderlide Erhebung gepflogen und nach Maßgabe der JIn- structionen beider Regierungen die Vercinbarung getro}en werden. Jus- besondere sind dieser Kommission, nebst der Frage über den Anschlußpunkt und über die zufolge des Artikels 4 zu treffenden Verfügungen, die Fragen über die anzunehmende Spurtveite, die anzuwendende Betriebskraft, über den etwa auf dem Anschluß - und llebergangspunkte oder einem anderen geeigneten Orte zu erbauenden Bahnhof, die Einrichtung der Bahn auf cin einfaches oder Doppelgeleis u. }. w. als Gegenstände der Verhandlung zuU- gewiesen. : | 7 O j

„Durch Artikel 6 machen beide Regierungen sich gegenseitig verbindlich,

ganzen Länge innerhalb Mi-

die im Artikel 1 erwähnten Cisenbahuen in ihrer eines Zeitraums von acht Jahren, vom Tage der Auswechslung der nisterial- Erklärungen an gerechnet, zu vollenden und dem Verkehre zu er öffitent. A : A

„Zugleich ertheilt die Kaiserl. österreichische Regierung der Königl. sächsischen Regierung die Zusicherung, den Bau des von Prag bis zur {ächsishen Landesgränze reichenden Abschnities der von Wien aus in dieser Richtung zu führenden Staats - Eisenbahn 1m Frühjahr 1845 zu beginnen, wogegen die Königl. sächsische Regierung die Verpflichtung übernimmt, den Bahnbau auf Königl. sächsischem Staatsgebiete mit keinem späteren Zeit- vunkte in Angriff zu nehmen, als derjenige ist, welcher ihr von Seiten der Kaiserl. österreichischen Regierung für das Beginnen der Bahn-Arbeiten auf dem Prag-Dresdener Abschnitte fundgegeben werden wird,

„Jm Artikel 7 hat die Kaiserl. österreichische Regierung sih jedoch vor: behalten, in dem Falle, wenn sich etiva uach den cintretenden Umständen die Unzulässigkeit zeigen sollte, den Bau der Strecke von Prag bis an die sächsishe Gränze im Frühjahr 1845 zu beginnen, diesen Termin auf das Frühjahr 41846 zu verlegen, in welchem Falle aber die Verständigung der Königl. sächsischen Regierung zwei Monate vor Ablauf des Sonnenjahres 1844 zu erfolgen hat.

„Durch Artikel 8 erklären die kontrahirenden Regierungen für den Fall, daß sie es in ihrem beiderseitigen Jnteresse finden sollten, sei es zum Aus- tausche der in der Zwischenzeit gesammelten Erfahrungen und Wahrnch mungen, oder überhaupt zur Förderung des Unternehmens, eine mündliche Verhandlung zu pflegen, zu diesem Zwecke Bevollmächtigte ernennen und über die Zeit und den Ort des Zusammentritts derselben sich gegenseitig verständigen zu wollen.“

Brüssel, 10. Oft. (Jndependance.) Die Kommission zur Feststellung der Eisenbahn =- Tarife hat sich am lebten Donnerstag in dem Ministerium der öffentlichen Bauten versammelt, um die einst- weilige Uebereinkunft zu prüfen, welche zwischen den Direftoren der belgishen Eisenbahnen und der Verwaltung der rheinischen Eisenbahn abgeschlossen is. Noch is kein bestimmter Entschluß gefaßt, doch {eint man fast einig zu sein. Wenn man dem verbreiteten Gerüchte glauben darf, so würden die Preise in der Art festgestellt werden, daß die Fracht auf der Eisenbahn mit den Kosten des Wassertrans- ports auf gleichen Fuß zu stehen käme. Mit anderen Worten, es joll dem Handelsstande von Antwerpen Gelegenheit gegeben werden, wenigstens zum großen Theil die Vortheile wieder zu gewinnen, welhe zur Zeit der Revolution in die Hände der Kaufleute von Rotterdam gerathen sind.

Gestern früh sind Herr Masui, Direktor der Eisenbahn, und Herr von Bavay, General -Secretair in dem Ministerium der öffentlichen Bauten, mit dem ersten Bahnzuge von Verviers nah Köln abgereist um den Dienst, \o wie die Feste, zu ordnen, welche am 15. Oftober stattfinden sollen. Die drei Lokomotiven , welche die Ehrenzüge füh= ren werden, heißen der „Rhein“, die „Maas“ und die * Schelde“ /

Man versichert, daß die Herren Odilon Barrot, Billaud ab Cremieux, Mitglieder der französischen Deputirten-Kammer dan Fest- lichkeiten beiwohnen werden, welche in Köln, bei Gelegenheit Cer T weihung der Rheinisch - Belgischen Eisenbahn stattfinden sollen Zu u en in Antwerpen sind aus der Rhein-Provinz 86 Beamte

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Mende und Börsen -Uachrichten. Magdeburg, 12. Oft. Höchster und niedrigster Getraide - Markt- preis pro Wispel,

Weizen: 48 44 Rihlr.

Roggen: 44—41 » Hafer: 18 —1

Breslau, 11. Okt. Getraide-Preise. Höchster : Mittler : Niedrigster :

Weizen 2Rthl, 5Sgr. Pf. 1 Rthl, 22 Sgr. 6Pf. 1 Rthl.10Sgr. Pf. Roggen 1 » e E F Gerste » 28 » Gw R E 0 A p Hafer » M. » 48 » 10 m » N w

Gerste: 285 275 Rthlr. d »

Stettin , 13. Okt. (B.-N. d. O.) Getraide. Jn Weizen vom Lager und aus dem Wasser i} seit Montag kein Geschäft von nur einigem Belang zu Stande gekommen. Jedoch wurde wegen einer mäßigen Partie 129/30pfünd. alten gelben \chlesischen unterhandelt, wofür unter 54 Rihlr. nicht anzukommen war, was auch bewilligt werden durfte. Dergleichen weißer bleibt auf 56 Rthir., 128/29pfünd. bunter poln. auf 51 a 52 Rthlr. gehalten. Neuer 125/26pfünd. gelber les, wovon cin paar kleine Par tieen eingetroffen sind, wurde zu 16 Nthlr, erlassen und fand, seiner gerin=- gen Qualität wegen, nur wenig Liebhaber, Am hiesigen Landmarkt wurde

bester neuer, etwas glasigter 129/30pfünd. gelber märkischer und uckermärk. von einzelnen Exportkäufern mit 46 a 17 Rihlr. bezahlt. Besondere Nci- gung, zu diesen Preisen zu faufen , is aber nicht vorhanden. Roggen in loco fortwährend aanz ohne Leben, da die bestchenden Preise von 35 a 37 Rihlr., nah Qual, nach keiner Seite hin Veranlassung zu Unternehmungen geben, Lieferung pro Oktober ist bis 35 Nthlr, gewichen und dazu wieder- holt gektaust, zu 3453 Nthlr. aber nocl Geld, pro Frühjahr zu 33 Nihlr. theils Abgeber, theils Nehmer. Gerfte, Oderbruch zu 337 Nihlr. erlassen, wozu aber keine Liebhaber z für große pomm. wird ‘auf Licferung noch 26 a 27 Rihlr. gefordert, was aber viel zu hoch befunden wird. Dergleichen feine nicht offerirt. Hafer auf Lieferung im nächsten Frühjahr, pomm, von mindestens 50/52 Pfd. pro Schfl. auf 17 Rihlr, gehalten, 16 Rihlr. zu machen, 48/49pfünd. Oderbruch zu 155 Rthlr, noch zu haben. Erbsen, am Landmaikt, klcine 34 a 35 Rihlr, große 37 a 38 Rthlr., Futter-Erbsen 31 a 32 Rthlir. Saamen. Winter - Raps und Rübsen guter Qualitäk bleibt auf 71 Rihlr. gehalten, welcher Preis oder nahe daran von Benöthigken auch bewilligt werden muß, da der Vorrath sehr ge:inge ist, Für Dotter wird 52 Rthlr. gefordert, Kleesamen ganz stille, da alte Waare fast ganz ge- räumt und von neuer erst wenig offerirt ist. Thimothee ist ebenfalls nur noch bei Kleinigkeiten in alter Waare zu haben, wofür 107 Rthlr. und darüber gefordert wird. Für neucn rigaer Sác Leinsamen wird aus der zuerst angekommenen Ladung 94 Nthlr. verlangt. Die Qualität del Waare läßt sich noch nicht beurtheilen, da noch nichts davon gelöscht 1. : Spiritus aus erster Hand zur Stelle 24 5 9%. Aus ziveller Hand vom alten Lager ist zu 24x 4 % verfaust {vorden und letzteres jeßt als ziemlich geräumt zu betrachten. Die neue Zufuhr is, wie gewöhn=- li um diese Jahreszeit, noch #d wach und der Markt dafür augenblicklich ctwas besser. Butter. Bei anhaltender dert, da anderiveitige Zufuhren fehlten. Fettwaarcn. Nüböl preishaltend, doch mit wenig Umgang, da es cher an Abgebern fehlt. In loco 107 Nthlr. bezahlt und augenblicklich nichts davon offerirt, pro Oft. ebenfalls nichk billiger zu haben, pro Jan. /Febr. 11 Rthlr. Briefe, pro März / April 100 Ctr. zu {127 Nthlr. gekauft und unter dem nicht zu haben. Leinöl 102 Nthlr. Briefe. Palmöl 11% Rthir. geboten, auf 115 Nthlr. und darüber festgehalten. Baumöl, Gallipolvy 143 Rthlr. unverst. Südseethran 95 Rihlr. bezahlt, auf 95 Rihlr. ferner gehalten, Nobbenthran nicht offerirt. Berger br. Leber- 247 a 25 Rihlr. i Groß Berger bedang 6 Rthlr. unverst. vom Schiffe ab. Neuer Jn schottischem war dex Um“ay bedeutend zu

fuhr aus Holstein blieben Preise unverän

Hering.

Fetthering wie leßtgemeldet. den Preisen von 77 a 7% Rihlr. unverst, pro Tonne, Oft. (B. H.) Weizen, volnischer 104—134 Rthlr., anhalticher und magdeb. rother 98—432 Rthlr., weißer 106—132 Nthlr., märkischer und braunschweiger 98- 132 Rthlr., schlesischer gelber 114-130 Rthlr., weißer 112—130 Nthlr. , mecklenburger und pommerscher 92 140 Nthlr. , holsteinscher 90—128 Nthlr., cyder und hüsumer toeißer 104120 Nthlr., nieder - elb. rothe und bunter 92—124 Rthlr, Roggen, danziger, elbinger und fönigsberger 78—86 Nthlr,, märkischer, mecklenburger und pom merscher 82—90 Rthlr., holsteinscher und nieder - elb. 80—84 Rthlr., dâni {her 77—80 Rthlr, Gerste, Oderbruch- 60—64 Rthlr., mecklenburge! und holsteinshe 57—70 Rthlr., anhaltsche und magdeburgel 66-—70 Rihlr, nie der - elb. Winter- 48—58 Rthlr, Malz 56 -58 Rthlr. Hafer, oberlände1 46—53 Rihlr. , mecklenburger und holsteinscher 45—60 Rthlr., nieder - eib. weißer 38—51 Rthlr., eider und husumer 32— 46 Rthlr, Erbsen 64 TD Nthlr. Nappsaamen 128 147 Rthlr,

Hamburg, 12.

O Die Ur ais zum e To. Säe- und circa 27 Mille

Riga, 27. Sept../9. Okt. (B, N Scchlu}e der Woche beträgt circa 84 Mille To. Thurmleinsaamen. Der Preis von Säesaamen schien cinige Festigkeit gewinnen zu wollenz doch wurden uur in ceimelnen Fällen 5% SRo. bedun gen, das Meiste zu 55 und 55 SRo. begeben. Püker Säesaamen bedang 6; SRo,z Thurmsaamen 4 1 45 a 4% SNo,, einiges 5 SNo.

Paris, 9. Okt. In französischen Renten war heute an der Börfe die Tendenz zum Steigen vorherrschend. Es hieß, die Depot- und Con signations-Kasse werde eine ansehnliche Summe in Renten anlegen. Auch wurde versichert, die nordischen Kabinette und die von London und Paris scien jeßt in völliger Uebereinstimmung über die Frage in Bezug au} die Rermäblung der Königin Jsabella.

London, 9.Okt. Getraide Markt. (Ueber Hull.) (B. H.) Engl niedriger, ebenso fremder, in folhem unter Schloß wenig oder

Weizen 15 Malz unverändert.

nichts gemacht. Engl. und fremde Gerste preishaltend.

Jrländischer Hafer angenehmer. Bohnen, Erbsen und Mehl wie letzt notirt.

Auswärtige BOÖrsenhn. Amsterdam, 10. Okt. Niederl, wikl. Seb. 53%, 5% do. 1005 5% Span. 18, 3% do. 27%. Pass. —« Ausg, —, Zinsl, —. Oesterr. —-. 41%; Russ. Hope G07.

[9 4 Neue Anl. 18

Kanz-Bill, —. Preuss. Präm. Sch. —. Pol. —.

Autwerpen, 9. Okt. Zinsl. —. 85.

Hambu r, 12. Okt, Bank - Actien 1670. Eogl. Russ, 1127.

London, c Olt, Cos 3% 947, Belg. —. Neue Aul. 19. Pas SÍVve 47, Ausg. Sch. 14 25 % Holl. 63. 5% 987. 5% Port. —« 25% —. Engl. Russ. —-, Bras. 125, Chili —. Columb. —-. Mex, 34%. Peru 20%

P aris, 9. okt. 5% Rente fn cour. Al ae 3% Rente fiu Cuur. 81, 80. 5% Neapl, au compt. 108. 5% Span. Rente 28, Pass. L

Wien, 9. okt. 5% Met. 1102. 4% 100. 3% 76, Bank- Actien 1642. Aul. de 1834 1455. de 1839 1135.

R er Lune 1 B O 1 Den 14. Oktober 1843.

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Ex. Cour. | tr, Cour.

ACILEN. S Brief. | Geld. |

E Fonds. |8| [Si | Brief, | Geld. | Gem. 155 —— 1042

F 6 ez Brl, Pots, Eisenb. S1. Schuld-Sch. |34| 103% | 1037 E : ch 95, | do, do. Prior.ObI. Pr. Engl. 0b1.30./ 4 | 1025 -—- B in, Gh. diSéeh A Mgd. Lpz. Eiseub. S S D E S do. do, Prior. Obl. ECUs U, N 1054| Brl. Anb. Eiscub. Schuldyerscbr.35| 1025 S F T 3 {do do. E rior. Obl. Berl. Stadt-Obl. | 1027| 1025 Tal n eis L 12S Düss. Elb. Kiseub, Danz. do. in ‘Thb. 48 _— s do/Pii Ï A 1 o. do. Prior. Obl. Westpr. Pfandbr. 101% 101% L a | S j 4 4 106% | 106% Rhein. Bisenb. Grossh, F 45 0.4 | d | A 1 ote ior! OPL do, p dn L | Brl, Frankf, Eisb. G i N do, do. Prior, Obl. mg e Ob.-Schles, Bisb. patt m ia R Brl.-Stet.E. Lt.A. dente im aris do. do. do. Lt.B.) Magdeb. - Halber-/| städter Eisenb.!| 4 | „BresI- Schweidn.-' | Freibg.Kisenb, | 4|

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Amsterdam rR, Kurz 141% do. L, 2 Mit. 140%

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Augsburg 150 FI. Mt.

Breslau 100 Thlr. Mét.

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Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss. .

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Woch. 1077

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Angekommene Fremde.

B ritish Hotel, Se. Durchlaucht der Herzog von Valencav aus P Se. Erlaucht Graf Hahn, Erb-Land-Marschall, aus Basedow. Ba N von Dewiu, Rittergutsbesißer, aus Milzow. Graf Kleist vom L Sf Königl. Hof-Jägermeister, aus Tz\chernowiß.

Hotel de Russie. Se. Excellenz der General - Lieutenant Freiherr 9 Lüßow, aus Glogau. Asher, Doktor beider Rechte, aus Hamb H. de Balzac, Schriftsteller, aus Paris.

Hotel du Nord. Se. Excellenz Graf von ì Wirklicher Geheime Rath, Staats SZecretair und Mitglied des Rei Raths, nebst Familie, aus Stk. Petersburg, Baron von Zobeltii Rittergutsbesißer, aus Toppe.

Hotel de Rome. Königl. großbrit. Capikam Balcck aus London,

Meinhardt*'s Hotel. Major und Landtags eputirter von Arnim qus Criven. Hauptmann von Brause aus Neu-Ruppin.

Hotel de Brandebourg. Königl. hwedischer Konsul Sau er Stettin, Nittmeister Dinkelmann aus Potsdam. Frau Baronin von Carnap und Baron von Weltzien aus Bonn.

Hotel de St. Petersbourg. Alberti, Hofmalcr, Dr. Walther, V bliothelar Sr. Hoheit des Erbagroßherzogss von Hessen , Zimmermann, \ämmilich av3 Darmstadt.

Schwarzer Adler. Dr, Böhmer, Konsistorialrath und Profe\o1 Theologie, nebs Familie, aus Breslau.

Hotel du Rhin. von Werder, General a. D Graf von Sacken, Kaiserl. russ, Oberst im General-Stabe, aus hau. Graf von Görß-Wricesberg, Premier-Lieutenant in He1nzogl, braunshw. Diensten, aus Braunschweig. von Erxleben, Donmhe1 Domdechant und Major a. D., aus Selbelang. Königl. Forstmeist von Hagen aus Anneburg. Gutsbesißer von Hölzel-Stern st nebs’ Gemahlin aus Krakau. Musik Direktor Gung*l aus Buchhändler H, und K. Aue aus Deßau, Apotheker Mül ler Danzig. Particulière erl, L riu s aus Cortelarg. Kaufleute Stei berg nebst Tochter aus Munster und Groß nebst Frau aus Dan Dr, med. Joos aus Schaffhausen,

Hotel de Prusse. Trau Gräfin von Finkenstein aus Sd Rittergutsbesißer von Kno belsdorff aus Wutschdors. Nentier Oerzen aus Streliß. Gutsbesißer Steinkopff aus Stargard. Ka

von Winkler, Offizier von der

Bludoff, Kaiserl. rufsisd

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aus ‘¿Frankfurt a

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mann Hempel aus Genthin. mee, aus Glogau.

ónig von Portugal. Kgufmann A. Fiorentini und Partci ckt, Fiorentini aus Wilna. Handlungs-Commis Hannak aus Kr fau. Gesanglehrer Nonniger aus Rostok. Referendarius v. N o o aus Driesen. Landrath Brauns aus Lopafken. NRittergutsbesizer N fert aus Zakrozewo und Körber aus Körberow. von Zs\d l Lieut. i. 28sten Jnf.-Reg., aus Köln. Pächter Pop p und Kammerher von Lowzow aus Kopenhagen. Feldmesser Colin aus Pavarliand in Finnland. Kaufleute La ssuer und Haag aus Stuttgart, Ztraus aus Frankfurt a. M. Wollheim aus Manchester, Schiff Iollstein, Levy aus Breslau, Berger und Graßmann aus und Jo ckel aus Havre, ten ónig von Preußen. Prediger Zedelt und Gymnastast Z1m mer mann aus Adamsdorf. Particulier Knebel aus Teschendorf. mann Pastor aus Krefeld, aiser von Rußland, Apotheker M ethfessel aus Manz culiers von Warttenbach aus Prag, von Starsch aus 8 und von Zeiner aus Wien. Kaufleute Voelter aus Baußen, tenecher aus Leipzig, Schreiber aus Stettin und Zeßte Breslau.

O otel de Saxe Meyer, Lano- und Stadt - Gerichts - Rath, Sohn, aus Landsberg a. d. W. von Parpart, Lieutenant Fnfanterie-Negiment, aus Danzig. Kaufleute Barth aus Chauxdefods und Lielie aus Magdeburg. Handlungs - Commis Giroy aus Pans, Kurth, Lieutenant im 40. Tnfanterie-Regiment, aus Mainz, Baratinsl| Kaiserl. russ. Gouvernements-Secretair a. D,., nebst Familie, aus Mos! Tambourin, Privat-Courier, aus Mailand. Madame Toeplih au Warschau.

Hotel Stadt London, Partifulier Baron von Studniß, nebst 0e mahlin und Tochter, aus Posen. Königl. Justiz-Kommissarius und A0 tarius Moriß, nebst Gemahlin und Tochter, aus Posen. Gu von Arnim aus Breslau. Herzogl. deßauischer Stallmeister der aus Deßau. Kaufleute Tennert aus Leipzig, Mey er aus furt a. d. O.,, Döring aus Magdeburg und Baumann aus

Hotel de l Eltrove, von Bullling, Lieutenant im 25sten Jnusante ric-Regt., aus Kölu. von Osten Sacken, Lieutenant im 2ten fanterie-Regt., aus Stettin. Lon Sydow, Lieutenant 1m 31sten J1- fanterie-Regt,, aus Ersurk.

Äomgliche Schauspicle. Sonntag, 15, Okt. Zur Feier des Allerhöchsten Geburksfejtes

Sr. Majestät des Königs: Ouvertüre zur Oper: Armide, von Guld

Festrede, gedichtet von Fr. Förster , gesprochen von Herrn

Und, zum erstenmale: Medea, Tragödie von Curipides,

Musik vom Königl. Musik

Hierauf: Devrient. Uebersebung vou Donner und Both. Direktor Taubert,

Aufang der Vorstellung halb 7 hr, |

Im Konzertsaal: Premier début de Mr. Monlaland das l’emploi des premiers rôles jeunes. 1) Le jeune mari, Com die en 3 aci& el en proge uu théâlre françals, par Mr. Ma- 9) Le Chevalier du Guet, comédie en 2 actes et l »ICCe Mr. Non ans la scconde,

Zeres. prose, par Mr. Lockroy. (Dans la première | taland remplira le rôle d’Oscar de Beaufort, et ch celui du Chevalier du Guet.)

Preise der Pläße: Parquet 20 Steh-Balkon 20 Sgr. Parterre 15 Sgr. j S

Der Verkauf der Billets zu den m Konzertsaale stattsindenden Vorstellungen dauert am Tage der Vorstellung nur bis Mittag 1 Uhr.

Der Plan des Zuschauerraumes des Konzertsaal-Theaters 1 10 Billet-Verkaufs-Büregu für 24 Sgr. zu haben.

tFönigsstädtisches Theater. Sonntag, 19 Oft, Zur Feier des Allerhöchsten Geburtsfesl Sr. Majestät des Königs: Fest - Kantate. Gedichtet von Ew? Seidel, Ju Musik gejebt vom Kapellmeister Antonio Buzzola. geführt von dem gesammten itglienishen Opern - Personal und L Chor. Hierauf: (Jtalienische Opern-Vorstellung.) Chiara di R0* Opera semiseria in 2 Atti. Musica del Maestro Lu's!

Die Kasse wird

Sgr. Balkou 1 Rthir.

semberg. Ricci. Der Anfang dieser Vorstellung ist um 6 Uhr.

um 5 Uhr geöffnet. —————— C E E E Verantwortlicher Redacteur De. J. W. Zinkeisen,

Gedrudt in dex Decker schen Geheimen Obex - Hofbuchdruckerei. Beilage

Me 107.

663

Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

Sonntag den 15!" Okt.

Tar E L E los Rg E

Julanud.

X Aus Westpreußen, 10. Oft, Die Breslauer Zeitung brachte in diesen Tagen einen Artikel über den Mangel an katholischen Geistlichen in Westpreußen, der sehr bedeutender Be- richtigung bedarf. Wenn die Zahl der jungen Leute, die sich der fa tholishen Theologie widmen, in früherer Zeit allerdings abgenommen hatte, so is doch seit mehreren Jahren das Gegentheil der Fall ge wesen. Durch die landesväterliche Fürsorge Sr. Majestät des hoh= seligen Königs, war hon das zweckmäßigste Mittel gewählt worden, dem Mangel abzuhelfen. Sobald der verstorbene Bischof von Mathy auf den Mangel an Geistlichen aufmerksam gemacht hatte, befahlen Se. Majestät, für Westpreußen, neben dem Gymnasium zu Kon, ein zweites fatholishes Gymnasium in der Diözesan Hauptstadt Kulm zu gründen. Das hohe Ministerium berief einen Geistlichen als Direktor, und die Anstalt hat bisher völlig den Erwartungen ent sprochen. Da unter den im eben verflossenen Schuljahre vom Königl. Gymnasium zu Kulm zur Universität entlassenen funfzehn Schülern zehn sich dem Studium der fatholishen Theologie widmen wollen und von der Anstalt zu Koniß unter zwölf entlassenen Zöglingen neun sich für dieses Fach entschieden haben: so scheint für den Nachwuchs des fatholishen Klerus hinreichend gesorgt. Die trübe Ansicht , welche durch die Beziehung auf das allerdings erweiterungsfähige sogenannte Paupernhaus für künftige Theologen zu Koniß gewonnen wird, dürfte sich {hon durch die Bemerkung wesentlih berihtigen lassen, daß das Gymnasium zu Kulm kein solches Paupernhaus besißt und do die größere Anzahl von Aspiranten des geistlihen Standes gelie fert hat. j Auch der Herr Bischof von Kulm hat nicht allein durch seinen Beitrag zum Paupernhause zu Konit, sondern ganz vorzüglich da dur für die Zukunft seiner Diözese gesorgt, daß er mit Genehmi gung Sr. Majestät, unseres allgeliebten Königs, einen Unterstüßungs

Fonds für unbemittelte, würdige, sich zum geistlichen Stande vorbe reitende Gymnasial-Schüler aus Beiträgen der gesammten Divszesan Geistlichkeit gebildet hat. Die Stiftung hatte bis zum vorigen Jahre die Summe von 4865 Rthlr. gewonnen. Dazu kam eine Stiftung des sehr ehrwürdigen Weihbischofs von Kutowsfi von 1400 Rthlrn. in westpreußischen Pfandbriefen für einen dürftigen Schüler des Gymnasiums zu Kulm, der sih dem geistlichen Stande zu widmen gedenkt. Von den bezeichneten Unterstübungsmitteln sind dem Gymnasium zu Kulm, als der größten fatholishen Anstalt der Provinz, die meisten Stipendien zugefallen. Die katholischen Be wohner Westpreußens erkennen allgemein die wohlthätige Fürsorge der Königl. Regierung, so wie die fräftige Mitwirkung des Herrn Bischofs, dankbar an. i

Nusland.

Deutsche Bundesstaaten.

Sachsen. Dresden, 10. Okt. (L. Z) Unsere Stadt if} noch immer voll von Fremden, welche auf ihrer Rückkehr aus den Bädern hier verweilen. Unter den ausgezeichneten Namen nenne ich Jhnen den russishen Finanz Minister Grafen Cancrin und den russi \{chen Minister Grafen Bludoff. Ersterer verläßt uns noch heute. Unser herrliches Theater und die treffliche Besetzung, die uns jebt, wie wenigen Hofbühnen Deutschlands, möglich ist, zieht die Frem= den sehr an. Gestern ist dem Vernehmen nah ein neuer Kontrakt mit Mad. Schröder-Devrient abgeschlossen worden, so daß uns diese

große Künstlerin von Ostern an wieder angehört.

Württemberg. Hall, 3. Okt, (Schw. M.) Troy des s{chlimmen Wetters fand sih gestern in dem Saale des Rathhauses eine bedeutende Anzahl von Theilnehmern ct U dox am L Juni beschlossenen zweiten Versammlung zur Besprechung kirchli her Angelegenheiten ; und wenn auch die Mehrzahl dem geistlichen Stande angehörte, so war es doch sehr erfreulich, auch mehrere Nicht geistlihe den Verhandlungen mit Theilnahme beiwohnen zu sehen. Der Geistlichen waren gegen 40, aus den 7 Diözesen Hall, Gaildorf, Crailsheim, Künzelsau, Langenburg, Oehringen, Weinsberg. Herr Pfarrer Stockmayer in Hall, dem die Leitung der Verhandlungen durh Wahl übertragen wurde, begrüßte die Versammlung mit kurzer Rede, in welcher er zurüdblickte auf die Entstehung dieser Zusammen fünfte und ihre Bedeutung für das Leben der evangelischen Kirche hervorhob, welche neben dem allgemeinen, selbst von Stagtsmännern und Publizisten anerkannten Bedürfniß durch ideellere, christ lich = religiöse Erhebung den Geist des Volkes zu verbessern alle Ursache habe, mit vereinter Kraft und im eigenen en nern zwar eine lebendige Glaubens = Einheit zu erstreben, dabei aber doch aus unfruchtbarer dogmatisirender Zersplitterung heraus einem praktischen Wirken fürs allgemeine Wohl mit gemeinsamer Kraft sich zuzuwenden. Der Herr Secretair, Pfarrer Buttersac von Sattel- dorf, richtete hierauf die Blicke der Anwesenden auf das für Staat und Kirche gleih wihtige Armenwesen, das bei der stets wachsenden Zahl der Armen eine immer wichtigere Erscheinung werde. Einen weiteren Vortrag hielt Herr Diakonus Eckstein von Crailsheim über die unpassende Zusammenseßung unserer Kirchen-Konvente, verglichen mit ihrem Geschäftsfreise, den ein historischer Rückblik erläuterte. Zu- leßt redete Herr Pfarrer Cleß von Thüngenthal über Toleranz, Pa rität u, st. w. Vor Aufhebung der Versammlung lud der Vorsißende noch zum Beitritte ein zu dem neu En Volks\chriften - Ver eine, und die Anfrage, ob auch im nächsten Jahre wieder eine solche B E veranstaltet werden wolle, wurde von allen Seiten

abet,

Uo d A H E

S Lippe. Detmold, 8, Okt. Das neueste Stück der Geseb

a für das Fürstenthum Lippe enthält eine landesherrliche erordnung, die Ablösung von Hude =- Servituten betreffend.

Dr. Ae 0A Hamburg, 15. Sept. (S l. 3.) Prof. balt hat im Juni d. J. eine Agentenreise in der Ent auf derselben ngelegenheit nach Holstein und Schleswig gemacht und Ten zt Sine verschiedenen Orten Vereine gegen das Branntweinkrin Gliiabab L Er hat unter anderem auch die schlesischen Folgendes : D er i Holstein besucht. Er berichtet über diejelben Arbeiter, Sie a “h un besuchte ih die schlesischen Eisenbahn- Bier, das es O wenig oder gar keinen Schnaps, wohl aber reiht wurde. Q Un UEM Plate von einem Wirthe wohlfeil verab- wegen ihres stillen W| las kostete 5 Schilling (5 Pf) Sie wurden teten, allgemein ia und der Ordnung, mit welcher sie arbei Prediger, der Sonnta Den Leuten fehlt Eines, ein Cisenbahn= Gottesdienst hält iitd--La unter Gottes freiem Himmel mit ihnen annimmt, Man hat sich auch während der Woche ihrer geistlich

+ Man hat Feld- und Schiffs - Prediger, warum sollten die

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vielen an den Eisenbahnen arbeitenden Männer leer ausgehen?‘ Spä- ter hat Pastor Carstens aus Elmshorn in Holstein die \chlesis{chen Eisenbahn-Arbeiter öfters besucht und ebenfalls günstig über dieselben geurtheilt, |

Oesterreichische Monarchie.

O Wien, 6. Oft. Gemäß einer von der hiesigen Landes- Regierung kürzlih bekannt gemachten Hofentschließung, sind in Zu funft die Verhandlungen über die Dienst-Entlassung der Beamten, insofern zu den Berathungen hierüber die Beiziehung zweier Justiz- Räthe vorschriftsmäßig stattzufinden hat, selbst dann der Schluß- fassung der höheren Behörde zu unterzichen, wenn au nur ein er der beigezogenen zwei Justiz-Räthe in seiner Meinung mit dem Be schlusse der Verwaltungs - Behörde nicht übereinstimmt, bei welcher die Berathung über die Dienstentlassung eines Beamten stattfindet. Eine andere gleichzeitig bekannt gemachte Hofentschließung be stimmt, daß um den Aufwand zwecklos verschwcndeter Kräfte und die sich wiederholenden Ansprüche auf Personal-Vermehrungen zu ver mindern, der Geschäftsgang der öffentlichen Verwaltung, wo er sich dermalen als zu fomplizirt darstellt, so viel als möglich vereinfacht werde. Die sämmtlichen landesfürstlichen Behörden wurden daher gewiesen, jede hicklihe Gelegenheit zur Erreichung dieses wohlth tigen Zweckes wahrzunehmeu und hierib ntw selbst zu verfügen oder, sofern es übersteigen sollte, den Antrag an stellen.

Palernto, 28. banger Erwartung der ruhen in Bologna und uns Briefe aus Neapel) seßt. Dem Fremden, welcher niht das Zutrauen der nießt und nicht genau 1hren Charafter fennt, muß es vorkommen, als berrshe hier die vollkommenste politishe Ruhe; wer aber etwas tiefer blickt, wird gestehen, daß die Stimmung in Sicilien nicht viel besser i} als zur Zeit der Cholera, und ies ift hinreichend, anzudeuten, wie es hier aussehen muß. Schon am 12ten d, erwartete man den König hier; dann wurde dessen Ankunft auf den ften hinausgesebt ; auch dieser verstrih. Die Behörden, Alles machte sich gefaßt; ver gebens. Ob nun der König dennoch binnen furzem nach Sicilien fommen wird oder nicht, kann Niemand mit Bestimmtheit sagen. Oft chit sich der König in Neapel ein, ohne daß selbst die in je nem Gefolge befindlichen Personen wissen, wohin die Reise geht, da erx erst auf der offenen Sce dem Kommandanten des Schiffs sagt, wohin er das Fahrzeug lenken solle.

Außerdem, daß man in Sicilien in politischer Hinsicht nie ganz ruhig sein kann, wird das Land neuerdings durch eine Masse von Banditen beunruhigt. Wir zählen in diesem Augenblick nicht weniger als neun Räuberbanden auf der Insel, vier in der Umgegend der Hauptstadt, eine in Caltanisette, eine bei Partinico, eine andere bei Messina, eine bei Nicosia und zuleßt noch eine bei Termini. Es ver- geht kein Tag, an dem nicht Berichte einlaufen, wie Leute beraubt, verwundet, ja ermordet wurden. Das Erscheinen der Banditen in folcher Zahl ist um #o auffallender zu dieser Jahreszeit, als gewöhnlich der Straßenraub nux im Winter über die Beschäftigung einer Menge Lanbleute i}, welche theilweise die Noth zu so schändlichem Gewerbe greifen läßt, Die Gendarmerie, so wie die Stadt - und Bürger Polizei, thut, als wende sie alle ihre Kräfte an, um das Land ‘von diesem Uebel zu befreien, allein die Offiziere haben keine große Lust, ih in Gefahr zu begeben, und die Subalternen noch weniger, be sonders da, wenn Einer verwundet wird, er in der Regel für seine Heilung selbst forgen muß. An Belohnung des Diensteifers wird hier fast uie gedachtz die Folgen lassen si ermessen,

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Kattavro, 29. Sept. Die Paschas von Scutari und del Herzegowina, \o wie der Bey von Antivari haben ihre Streitkräfte onzentrirt und halten Montenegro an drei Seiten eingeschlossen, o rößten Verlegenheit sind, da de1

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daß die Montenegriner in der ( Mangel an Lebensmitteln mit je? ibrer Thürme am westlichen Fuße des Gebirges ist den Türken in die

44 G E Ml ait tr » ct 60901! J i t (A 4 Hände gefallen. Der Bladifa besindet ich gegenwartig in Oratow.

m Tage fühlbarer wird. Eimer

» »(4 5 M Kv 44 N 5 J vit neuesten Nachrichten aus Veracruz

_ Paris, ®. „L sind vom 21sten, die aus Meriko selbst vom 16. August. Ein meri fanisher Offizier, der beagustragt ewesen war, Depeschen Santana's an den Präsidenten von Texas zu überbringen, war am Ÿten zu Matamoras mit einer Antwort des Generals Houston angekommen, der, wie das Journal el Censor sagk, die Vorschläge des mexikani hen Diktators günstig aufgenommen haben soll, Die terignischen Commissaire sollten am 25. September nacch Laredo, einer Stadt an der Gränze sich begeben, wo üver die Friedens-Bedingungen unter= handelt werden sollte.

Das Resultat der Urwahlen, die zu Mexiko eben stattgefunden hatten, war bei Abgang der leßten Nachrichten noch nicht genau be fannt. Zu Verocruz waren sie der Politik Sautana's günstig aus gefallenz aber cs scheint gewiß, daß diese Politik fast in allen ande ren Departements eine Schlappe erlitten hat. Zu New-Orleans war ein Gerücht verbreitet, der Hafen von Tampico \olle demnächst dem auswärtigen Handel verschlossen werden. Diese Nachricht bedarf noch der Bestätigung, obgleich ste nicht unwahrscheinlich flingt in An betraht des neuen Tarifs, mit welchem Santana den auswärtigen Handel beglückt hat durch das neuerlich erwähnte Dekret vom 44, August, und wodurch eine große * Anzahl auswärtiger Waaren mit einem absoluten Verbote belegt worden. Noch Genaueres darüber

werde ih nachtragen.

Noch ein Beitrag zur Rechtfertigung der Politik Englands in der Sflaven- und Durchsuchungs- Frage. Zugleich eine Erwiederung auf die Schrif „Sflaverei, Secherrschaft und die Preußische Staats- Zeitung von Olof Berg, schwedisch-norwegischem Konsul in Königsberg.“ (Schluß. Vergl. Beilage zur Allg, Preuß. Ztg. Nr, 100.)

_ Wir kommen jeßt zu dem Urtheil des Verfassers über die eng- lische Kabinets - Politik, Dies Urtheil besteht wix können kaum

anders sagen in der einseitigsten Verleumdung jener Politik, in= dem fein einziges gültiges Dokument vorgebraht wird und werden fann, die erhobenen Anflagen zu rechtfertigen, Worauf stüßt z. B. der Verfasser seine arge Beschuldigung gegen die Gesinnun= gen der britischen Regierung in der Emancipationssache, weun er jagt: „dem britishen Gouvernement mochten folgende Jdeen vor= schweben : Wenn uns diese freien Schwarzen dur Widerseblichkeit zur Vermehrung oder Erweiterung unserer Militairstationen nöthigen sollten, was übel wäre, da unsere Truppen das Klima durchaus niht vertragen, so daß wir sie nächstens in gußeiserne Kasernen verlegen müssen, so entfernen wir die Widerspenstigen und seben sie irgendwo auf französischem , \panishem oder amerikanischem Boden als gährenden Sauerteig aus, werben auch wohl gelegentlich ein paar Regimenter dieser Masse an, die uns hon zu seiner Zeit Nußen _\chaffen sollen“; worauf stüzt der Verfasser diese aus der Luft gegrisfene Deutung englischer Politik? Auf einen Ar=- tifel der Times vom Oktober 1841, worin ein friegslustiger an alten Vorurtheilen der Hoch - Tories hängender Fournalist den Vor= schlag thut, in den südlichen Unionsstaaten durch Aufwiegelung der dor= tigen Schwarzen das Kriegsfeuer zu entzünden, um die Trennung und Umsturz der Union herbeizuführen! Und dieser Artikel dient

ipt dem Herrn Olof Berg zum Kommentar der englischen

„Die englische Kabinetspolitik“, sagt er, „hat gleih=

anze britische Volk, zumal die Publizisten, so innig durch=

n, daß man dort nie um die wunde Stelle verlegen ist, ws

ih darum handelt, Feuerbrände in das Junerste einer irgendwie Englands Handels - Jnteressen follidirenden Nation zu \chleudern.

so war es um die Mitte Oktober 1841, als die londoner Times

den heußlichen Vorschlag mittheilten 2c.“ Wenn nun auch oft gou= vernementale Blätter uns die Politik ihrer Regierung erklären können, so weiß doch Jeder, der nur einigermaßen mit den englischen Zustän= den bekannt is, daß die Time s kein solches, sondern ein aus\ließlich torvistisches Blatt ist, welches mit den Grundsäßen der Hoh-Tory-Partei harmonirt und mit dem System der gegenwärtigen Regierung (man braucht nur an das Armengeseß, Jrland und die kirchlichen Fragen zu denken) oft geradezu im Widerspruch steht. Jst es daher erlaubt, die poli= tischen Grundsäße der Times dem Systeme der englischen Regie= rung unterzulegen? Der Morning Herald ist mehr ministeriell wie die Times, und er weist jenen Vorschlag, wie der Verfasser selbst sagt, entschieden urück+ aber die Times muß wahr sprechen, weil sih einige zufällige Bewegungen in der englischen Flotte kund= thun! Herr Olof Berg verfälit in diesen Fehler, weil er nicht zu wissen scheint, daß die englischen Journale nicht eigentlih für und gegen die Regierung kämpfen, sondern für und.gegen die Partei in der Regie= rung, daß aber ein großer Unterschied zwischen dem System einer Partei

und dem System einer Regierung aus solcher Partei besteht. Jedes starke, seiner Aufgabe gewachsene Ministerium, ob aus Whigs oder Tories be= stehend, wird in den wesentlichsten Regierungs-Prinzipien , unbeküm= mert um alle Varteien, ein und denselben Weg gehen, jedes schwache Ministerium sich auf das System seiner Partei stüßen, aber damit das Vertrauen des Landes verlieren, und seinen mit den nächsten ahlen eintretenden Sturz vorbereiten. Denn dies Vertrauen ist es allein, welhes den Wechsel der Ministerien bedingt, und nicht nach der völlig grundlosen Behauptung unseres Verfassers, die Bestechun- gen bei den Wahlen, was nur Unkunde mit dem englischen Registri= rungs-Geseß aussprechen fann. s y

Kann aber unsex Verfasser nun wohl einen einzigen Akt der Peelschen Verwaltung ausfindig machen, der seine Anklagen gegen die vermeintlihe englische Kabinets= Politik rechtfertigt ? Bezwekt nicht vielmehr jedes Wort, jede neuere Maßregel die Aufrechterhal= tung des europäischen und Welt-Friedens? Jst der Ashburton=Ver=- trag nicht da, die nothwendigen freundschaftlichen Beziehungen zwi= schen England und Amerika endlich herzustellen, die alle aufgeklärten Männer beider Länder so sehnlichst wünschen, weil fie allein die Bedin= gung beiderseitigen Glüdes in sich {ließen? England kauft, wie qus den Tabellen erhellt, welche Herr Olof Berg in seiner Schrift giebt, von den 480 Millionen Pfund Baumwolle, welhe Nord-Ame= rika produzirt, ‘allein an 300 Millionen Pfund, und eine so selt= same Jdee, wie ein Attentat auf den Bestand der Unionsstaaten, welches zum unheilvollsten, den ganzen beiderseitigen Handel und da= mit die ganze gegenwärtige Macht beider Länder aufs Spiel seßenden Kriege führen müßte, soll den leitenden Grundsaß in der Politik der erleuchteten Regierungen beider Staaten bilden! Aber wehe dem engli= {en Ministerium, das solche Absichten offenbarte; es hätte die längste Zeit regiert, denn es verlöre das Vertrauen des britischen Volks, das, wir wiederholen es, „ein zu ehrenhaftes, zu Recht liebendes, zu klar seinen Vortheil übershauendes i, als daß es eine Politik dulden sollte, die sich mit seiner Ehre und seiner Wohlfahrt nicht verträgt.“ Das behaupteten wir in Nr. 20 dieser Zeitung und behaupten es noch, da Herr Olof Berg sich vergeblich bemüht hat, uns das Gegentheil zu beweisen. Er hat es dadur versucht, daß er sagt Englands Volk im Gefühl seines Uebergewichts über die übrigen Na- tionen habe immer nach der Hegemonie über dieselben gestrebt , und Tausende von Schriften und Zeitungen haben von jeher Englands selbstsüchtige Politik angeklagtz er belegt dies dur eine Dichterstelle gus einem bekannten Gedichte Schiller’)s: „Seine Handelsflotten streckt der Brite gierig wie Polypen-Arme aus“ 2c, und durch eine Aeuße= rung Swift's, der behauptete, daß jeder englische Minister zum un-= redlichen Maun werden müsse, da er die Interessen, welche er zu ver= treten hat, ohne seine Redlichkeit zu verleugnen, nicht wahren könne. Aber beide Autoritäten müssen von vorn herein verwerfen, Stiller, weil er ein Dichter is, der in idegler Welt sih bewegt, und als solcher gar fein Urtheil in politischen Dingen haben will, Swift, weil er ein Menschenhasser is, der an Pope selbst einmal schrieb: „Jch habe immer alle Nationen, alle Professionen, alles Gemeinwesen ge- haßt, und meine Liebe hat sihch nur auf Individuen beschränkt; aber vor Allem hasse und verdamme ich das Geshöpf, Mensch genannt obgleich ich herzlih den Johann, Peter, Thomas 2c. lieben fann. Das isst mein System, nach dem ich mich viele Jahre regiert habe, und so soll es fortgehen 2c.“ Swist geißelte die Unarten, Thorheiten, Laster der Menschen nicht um sie zu bessern, sondern sih an der ganzen Menschheit vereitelter Hoffnungen wegen zu rächen. Und die Aeuße- rung eines solhen Mannes stellt Herr Olof Berg \o ohne weiteres als ein fompetentes Urtheil eines Politikers hin!

Aber auch zugegeben, jene Männer hätten wahr gesprochen, was beweist das? Doch noch nichts anderes, als daß die Politik des vorigen Jahrhunderts, die aber auch eine nothwendige und reht= liche Grundlage hatte, so beschaffen war. Will nun unser Verfasser behaupten, daß die heutige Politik der Staaten noch immer die des vorigen Jahrhunderts it? Doch wohl nicht, denn er wird gewiß die Zeit des Eroberus vorüber is, daß heute jeder Staat die Nothwendigkeit erkennt, niht durh eine Präpotenz über den at=- deren, sondern durch gegenseitige freundschaftliche Beziehungen, has Frieden, das Glück und die Wohlfahrt Bier Angehörigen t les Wenn nun aber ein Ministerium Soult-Guizot sei! Sp e gton- den, auf Frieden um jeden Preis, basirt, ein E