1843 / 110 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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namentlich Konduriotti , gestanden mit Thränen , daß sie mit

Waffen - Gewalt in den Staats =- Rath geführt worden seien. (Nur

Psilas bekannte sich als freiwilliger Theilnehmer, worauf ihm der König erwiederte, von ihm sei nichts Auderes zu erwarten.) Der König äußerte hierauf, wie sehr ihn dieser Vorfall betrübe und daß er jedenfalls vor der Beschlußfassung fordere, daß man seine Briefe an die Gesandten der Großmächte, welche an Griechenlands Wieder-= geburt thätigen Antheil genommen, überbringen solle, indem er erst nach näherem Benehmen mit denselben beschließen könne und wolle, Um dieser Forderung mehr Nachdruck zu geben, fügte der König bei, daß dieses um so nothwendiger sei, als die Mächte, welche so leb haftes Juteresse für die Angelegenheiten Griehenlands äußerten, gegen die ueue Ordnung der Dinge Einsprache erheben könnten. Der König versicherte feruer, daß er, von seiner Liebe zur Nation geleitet, jedenfalls und hier besonders die Verhältnisse des Au- genblicks berücksichtigen wolle. Nachdem übrigens bekannt gewor- den, daß die Soldaten und Offiziere, Kalergi an der Spibe, ih dem Eintritt der fremden Gesandten in den Palast wider seßten und die aufrührerischen Bewegungen und Drohungen des das

Königshaus umlagernden Volkes und Militairs angetrieben durch die Häupter der Vershwornen und viele Betrunkene immer hef-

tiger wurden, so fand der König, um die Stadt und die ruhigen Bürger vor den Uebeln einer Anarchie zu bewahren und seine treuen Landsleute und Anhänger niht dem Messer preiszugeben, sich endlich bewogen, einen Theil der ihm vorgelegten Verordnungen (die Beru fung der National-Versammlung und die Einseßung eines neuen Ka binets betreffend) zu unterzeichnen, ohne die Ankunft der Gesandten abzuwarten. Hätte der König so äußerte er sich seinem Ge fühle folgen dürfen, er hätte in diesem Augenblick lieber auf diese Krone verzichtet, als solhe mit bewaffneter Hand ihm abgedrungene Forderungen angenommen. (Schluß folgt.)

3 Atheu, 25. Sept. *) Es wird nicht ohne Jnteresse sein, noch |

einige Züge aus dem Drama nachzutragen, welches am 15, September vor unseren Augen aufgeführt wurde. Jch glaube, daß noch nie eine au ih höchst verdammliche Revolution in threr äußeren Erscheinung mit so wenig Erxcessen vollbracht worden is, Die Kanonen, obwohl gegen die Thore des Schlosses gerihtet und zum Einschießen derselben bereit, imvponirten dennoch dem versammelten Volke, und die Truppen, ob gleich dur ihre Offiziere zu offenem Aufstande gegen den König ge führt, verhielten sich so ruhig, wie an dem Tage einer Parade, und die leßteren waren bemüht, möglichst die Ordnung zu erhalten. Ein einziger junger Mensch, aus einer der besten Familien von Morea, welher auf einen Stein gestiegen war und dem Volke beweisen wollte, daß man den König nicht übereilen müsse, ward sogleich von 2 Lan- ziers arretixt und erhielt von den Umstehenden so handgreifliche Ar gumente gegen seine Ansicht, daß er schwer verleßt nach Hause ge-

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tragen wurde. Dies Beispiel wirkte und es fand si{ch kein Redner

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-. 678 pflicht begriffenen Gendarmen; der erste Schritt war damit geschehen, und nun wurdeden Palikaren nicht mehr Zeit gegeben, an die Folgen desselben zu denken. Der zweite Schritt war die Belagerung der Residenz ihres Königs, der folgende ein Angriff auf dessen geheiligte Person durch Drohungen mit der Gewalt der Waffen. Als nun der | König, den die persönliche Gefahr nit gebeugt hatte, den Rath- | schlägen seiner Umgebungen nachgeben zu müssen glaubte, nachdem er be- willigt hatte, was ihm als einstimmiger Wunsch des griechischenVolks, als | einziges Rettungsmittel des Staats, geschildert wurde: da fügten die Aufrührer zum Zwange uoch den Hoh u. Sie verlangten, daß er ihnen ein freudiges Antliß zeige, daß er die versammelte Menge täusche über das Gefühl des tiefsten Schmerzes, welches ihn ergreifen mußte. Für den {wärzesten Undank, womit sie ihres Herrschers redliches | Streben zu ihrem Wohle gelohnt hatten, verlangten sie seinen Dank! | Von ihrem durch Wort und That auf unerhörte Weise verlebten | Könige, begehrten sie Belohnung und Auszeichnung. | Dieses is eine getreue Darstellung des wahren Charakters | von dem in Athen geschehenen Stadt = Aufruhr; der nur dur einen | faum erflärlihen augenblicklichen Erfolg und einige dabei vorge | fommene außergewöhnliche Erscheinungen besondere Aufmerksam | feit verdient. Welchen Charakter aber legen manche Par tei-Blätker dieser Empörung bei? Wir haben sie in denselben bezeihnet gefunden als „die Aeußerung des Entschlusses der griehischen Nation, das bestehende Joh abzuwerfen z ““ „den einstimmigen Ausspruch des griechishen Volks, welches nah Freiheit verlange“; „ein Volks-Aft, zeugend von bewun- derungswürdiger Eintracht zwischen Civil und Militair; welcher ohne

| Blutvergießen nah Verlauf zweier nächtliher Stunden die vollkom

menste Harmonie zwischen König und Nation herbeiführte.“

Wenn französische und englishe Blätter kalt geblieben sind bei den empörenden Vorgängen in Athen, wenn sie sogar eine gewisse Befriedigung nicht haben verbergen können z #o finden wir das er flärlih aus dem Geiste der sie leitet, obgleih der Ehrenmann dem Unglück Achtung zollt. Allein wie dergleichen Blätter in ihrer Partei

| Verblendung soweit gehen können, den Aufruhr in Athen zu \chil

dern wie die obigen Beispiele ergeben; das begreifen wir nicht, Eine traurige Erfahrung is, daß jede Schandthat, sie mag be-

| stehen worin sie will, ihre Vertheidiger în einzelnen öffentlichen Blät

tern findet, sobald derselben nur irgend ein politisches Mäntelchen umzuhäugen is. Kann dieses ‘selbst mit einigem Zwange) bewerk stelligt werden, so heißt: der Straßenräuber ein Bandenfüh rer! der Mordbrenner ein Parteigänger; der Rebell ein Organ des Volkswillensz die Drohung mit blanken Waffen

eine Ueberzeugung von den einstimmigen Wünschen der Nation; die Desertion ein Uebergang zu geläuterten Ansichten; die Em pörun g eines Soldatenhaufens gegen hre «Fuhrer, Ausbruch gerech

ten Unw illens gegen den der öffentlichen Meinung angethanen Zwang z der Versuch eines Anführers, seine Untergebenen zum A uf-

R T S A G O ab A A I Aa : S A y 2 , mehr für diese Sache. Ein Anderer, von einem persönlichen Feinde | Fuhr zu verleiten, nachdem er vorläufig gelungen scheint, eine

der Menge als Gegner der Constitution bezeihnet, wurde hart mit- genomnzen, und nur durch die Dazwischenkunft der Offiziere und nach dreimaligem Vivatrufen für die Constitution vor weiteren Mißhand lungen gerettet.

Erst als bekannt wurde, daß keine Gefahr mit der Sache verknüpft sei, strömten die Bewohner Athens und des Piräus mit Frau und Kind, wie zu einem Schauspiele herbei, und es wurden bis zu 12 Dr,

für ein Kabriolet bezahlt, um vom Piräus aus noch zu rechter Zeit | einzutreffen. Jch habe bereits in meinem leßten Schreiben erwähnt, |

daß um 3 Uhr Morgens schon die 3 Repräsentanten der Shußmächte und der preußische Gesandte auf dem Plaße waren. Der russische Gesandte fragte den Obersten Kalergis, ob Jhre Majestäten in Sicherheit seien, und nahdem dieser erwiederte: er stehe mit sei nem Kopfe für die Sicherheit Jhrer Majestäten cin, zogen sich die 3 Gesandten der Shußmächte zurück und das ganze diplomatische

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Corps erschien, wie ich {hon berichtet, sväter wieder in Uniform. | j i |

Bei Unterzeichnung der Dokumente, welhe die Deputation des Staatsrathes dem Könige vorlegte, soll Se. Majestät geäußert | haben, „daß, wenn das was von ihm verlangt werde, das wahre | Glü Griechenlands begründen sollte, er das Verleßende der Form, | in der es verlangt worden, weniger s{hmerzlich empfinden werde“, | und später hinzugefügt haben, „daß, nachdem er seine Jugend und | seine Gesundheit dem von der Vorschung ihm gewordenen Rufe ge= | opfert habe, er es für Pflicht halte, au ferner auszuharren , damit | das Land nicht in neue Verwirrungen gestürzt werde, mit einem Worte, Alles zu thun, was dazu beitragen könne, Ruhe, Ordnung und Entwickelung der National-Wohlfahrt zu sichern,“

Am folgenden Tage war Oper b-i erleuhtetem Hause. Vom diplomatischen Corps bemerkte man nur den englishen Gesandten in einer Loge mit dem Obersten Kalergis.

X Von der Elbe, im Okt. Dem aufmerksamen Zeitungs leser werden zwei täglih sich wiederholende Erscheinungen nicht ent- gehen, nämli) die außerordentlihe Gewalt des ersten Eindrudcks und die Geschicklichkeit, mit welcher dieser Cindruck aus-= gebeutet werden kann. Js das Ereiguiß ein durchaus unvor hergesehenes, ein wahrscheinlih folgenreiches, so macht es begreiflih | den dauerndsten, allgemeinsten und tiefsten Eindruck; berührt dasselbe | irgend einen wichtigen Grundsaß der Politik oder der Staatswirth= | chaft, so bietet es am meisten Stoff zur Ausbeute für verschiedenar- | tige Ansichten dar. |

Die Empörung des Kalergis und seines Haufens Palikaren zu Athen in der Nacht des 14ten September is ein Ereigniß, welches | beide Cigenschaften an sich trägt. Es mußte im höchsten Grade | überraschen durch den eigenthümlichen Gang, welchen es nahm, durch | den seltsamen Stempel, welcher ihm aufgedrückt wurdez allein noch | mehr Verwunderung muß bei dem unparteiischen Beobachter die Art | Bitte eters Zerlegung, Benußung in manchen öffentlichen

ie M Vorgänge in Athen ihres geborgten Shmucs, | E nr uen den Mantel, welchen der Parteigeist bemüht ist, denselben umzuhängen, \o erblickt man Thatf hen, von denen d unbefangene Auge mit Etel id N aen, von PEREN as N Db el sich abwendet, Eine kleine Rotte pflichtvergessener Soldaten hat der Ueberred äuf ihrer Anführer nachgegeben, verleßt ihre Ei E R Qua heer Empörung außzustellen. Die S und beschließt, die Fahne der mißfennt die Größe der Gefahr L Ne davon unterrichtet, ben ihr zu Gebote stehenden Mittel, “A rigen dersel- durch Verhaftung der Anführer im Keime Ra Aufruhr nen, weil sie die gegründete Ueberzeugung hat A G die f u Truppen, so wie die Bevölkerung Athens, dem Verbre fr L blieben sei, Allein die griechische Regierun Jen sremd ge= o , At g vergaß, daß eine Stadt von 22,000 Einwohnern mit einer zerstreuten Besaßung 9 niht 1000 Mann sehr wohl für kurze Zeit unter die Gewalt “if. Bande von einigen hundert Mann gerathen kann, wenn der Ueberfall rash und unerwartet und von denjenigen Personen geschieht wel hen die Sicherheit der Stadt anvertraut ist. Die Reihe der Ver- brechen wurde eröffnet durch Ermordung der in Ausübung ihrer Dienst-

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*) Wir bemerken, daß der vorgestern gegebene Brief aus Athen fälsch- lich mit dem Zeichen ©) versehen worden is; er rührt von denselben Korrespondenten her, wie der vorliegende,

glorreiche Revolution. Wann endlich werden die Schreiber der neuesten Geschichte auf hören, mit leihtfertigen Worten die heiligsten Gefühle anzutasten ; wann werden sie der Wahrheit, auch wenn sie in ihren Plan nicht paßt, die Ehre geben; wann werden sie aufhören, Verbrechen aus zuschmücken, welhe selbs zu vollbringen sie gewiß, zu ihrer Ehre darf man es glauben, verweigern würden? TULrKel Konstantinopel, 27. Sept. (A. ZZ Die Nachricht von der in Athen vollzogenen Umwälzung hat hier große Sensation her vorgebraht. Die türkische Regierung besorgt, daß sih der Geist des Aufruhrs nach Thessalien und Macedonien ausdehne, und beab sichtigt, ein kleines Beobachtungs-Corps bei Larissa zusammenzuziehen, um dem Umsichgreifen der Unruhen zuvorzukommen, Herr Metaras, der neue griehische Minister des Aeußeren, hat Herrn Maurokordatos nah Athen zurückberufen, Dieser zögert und scheint Konstantinopel nit verlassen zu wollen, sondern auf einen neuen Umschwung der Dinge in Athen zu hoffen,

Eisenbahnen

Hannover, 14. Oft, Sicherem Vernehmen nach, hat das Ministerium des Jnnern Einleitungen getroffen, um durch technische Untersuchungen an Ort und Stelle genau ermitteln zu lassen, auf welchem Wege die hiesigen, von Bremen und von Harburg nah Hans:

nover und Hildesheim anzulegenden, theilweise {hon im Bau begrif. fenen Eisenbahnen nah der südlichen Landesgränze am zweckmäßigsten weiter zu führen sein würden, damit sie in möglichst grader Linie an die jenseits entstehenden Eisenbahnen über Kassel, Frankfurt a. M., Heidelberg nah Basel, und über Meiningen, Koburg, Nürnberg nach München sich anschließen können.

Jn Beziehung auf die beschlossene Eisenbahn von Hannover nach Bremen werden die Unterhandlungen zwischen beiderseitigen Regie rungs - Kommissarien gegenwärtig in hiesiger Residenzstadt fortgeseßt, Es sind zu diesem Zwecke von Bremen die Herren Senator Duckwibß und Archivar De. Smidt seit einigen Tagen hier anwesend.

Paris, 12, Oft, Herr Teste hat mehrere Regierungs -Juge nieure bezeichnet, die der feierlichen Eröffnung der rheinish-belgischen Eisenbahn beiwohnen follenu.

Handels - und Sörsen -Uachrichten.

Stettin, 16. Okt. (B. N. d. O.) Getraide. Der Umsaß in Wei- zen bleibt stockend. Seit Ankunst der lehten, etwas flaueren engl. Post möchte wohl etwas billiger dafür anzukommen sein, doh noch nicht so, daß es zu neuen Geschäften Veranlassung geben könnte. Noggen is ebenfalls etwas billiger, Vom Boden sind 50 Wspl. 82 Db: p S 21 4 M, auf Lieferung p. Okt, einiges zu 35 Rt. gekauft, unter welchem Preise jedoch ferner nichts zu haben is. p. Frühjahr zu 33 Rt. nominell, Oderbruch- Gerste auf 235 Nt. gehalten, zu 23 Nt. jedoch gekauft, Hafer und Erbsen wie leßtgemeldet,

Landmarkt vom 14, Oktober:

Weizen, Roggen. Gerste. Hafer, Erbsen d s 9 4 9 A Qs 3h Zufuhren 20 16 2 / Wp. Preis... 44248 34087 40 20. 10448 044 0d Nt. Winter-Rübsen in loco und shwimmend auf 71 Rt, gehalten,

Spiritus aus erster Hand zur Stelle 244 24 %

Nüböl fest, doch mit wenig Umsaß, in loco und p. Okt, 10%, Nt,, Oft. /Nov. 105 Rt. bezahlt, p. Jan. /Febr, 11 Rt. nominell,

Magdeburg, 14. Okt, Höchster und niedrigster Getraide - Markt- preis pro Wispel. Weizen: 48 42 Rthlr, Gerste: 28—27 Rthlr,

Roggen: 40— 39 » Hafer: 18—17 »

Kölu, 11. Okt. (H. O.) Rüböl, Effekt, 325 bis 7, pro Laufe des Monats 323, pro Nov, 29%, pro Dez. 29, pro Mai 1844 29%, pro Oftober 1844 31 Rthlr,

Riga, 12. Okt. (B. N. d. O.) Die Zufuhr von neuem Leinsamen beträgt bis heute; 95 Mille To. Säe- und 35 Mille To, Thurmsaamen, Der Preis hält sich auf SRo, 5% à 5.

Auswärtige Börsen.

¿Q R LAI, 13. Okt. Niederl. wirkl. Seb, 64. 6% do. 1007. S ati Ld 2 10 Apan, 184. 3% do. I-L» Pass. —, Ausg. —. Zinal. —, Ä î * Sen. —, Pol. —, Oesterr. 1095, 4% Russ, Hope 915

nLwerpen, 12. Okt, Zinal, 43. Neue Aul, 18,

delssohn.

Paris, 12. okt. 5% Rente fu cour. 121. 20. 3% Reute du cour, 81. 80, 5% Span. Reute 285. Pass. 95,

5% Met. 1103. Anl. de 1834 146. de 1839 1147,

B e

5% Neap!, au compt. 108. 20.

Wien, Actien 1667.

I 9E 17. Oktober

Fonds.

St. Schuld-Sech,

Pr. Eugl. Obl. 30. Präm Sch.d.Seeb. Kur- u. Neumärk.

Schuldversche. |32

Berl. Siadt-Obl,

Dauz. do. in Thb. Westpr. Pfandbr.

Grossh. Pos. do.

do. do. Ostpr. Pfandbe. Pomm. do.

iKKur- u. Neum. do.

Sehlesiscbe do,

Gold al marco,

Friedrichsd’or.

And. Gldm. à 5 Th.

Disconute.

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Fr. Cour. Brief. | Geld,

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Brel. Pots. Eisenb. do. do. Prior. ObI. Mygd. Lpz. Biseub. do. do. Prior. Obl. BrI, Auh. Eiseub. do. do. Prior. Obl. Düss. Elb. Eisenb. do. do. Prior. ObI. Rhein. Eisenb.

do. do. Prior. Obl. Brl. Frankf. Eisb. do. do. Prior. Obl. 0b.-Schles. Eisb. Brl.-Stet.E. Li.A. O e Es

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städter Eisenb. BresI- Schweidn

Freibg.Eisenb

Thule. zn 30 Sgr

Amsterdam «oco. O D S Se R S M do, e... TOndoU «cet oedda 06) Davis Ea C E G00 00H00 G d Wien in 20 Xe. AUCLDUTE co pi fs

Broaláli ese bob anm

Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss. .

Frankfurt a. M.

Hotel de Prusse. (Gemahlin aus Potsdam.

Wesenthal.

tier Krause aus Brandenburg. nike aus Merseburg. Vere dus 9 König von Portugal.

Petersburg «......

Angekommene Fremde. Geheimer Negierungs-Rath von Frau Rittergutsbesißerin von Rudolphi aus Frau Rittergutsbesizerin von Brösicke aus Grebs, Rentier Jähnicke und T Prediger Sch in dler aus Wittstock,

Rittergutsbesißer von Kaufleute Rix

milie, von der Insel Nügen.

aus Greifswald, W itkows ki aus Posen, Forest aus Rheims. Amtmann Honig aus Spören bei Halle, Memel. Rentier Geis8mer aus Drcsden. Cand. Fielsach aus Dresden.

in Schlesien.

Rheinischer Hof.

milie, aus Krakau. Brosmaun aus Schlei. Ote oe Save

tit gon Gay! Stud: jur, stern aus Frankfurt a, de Bary und Knaut aus Krefeld und Czaban und

Warschau.

Kaiser von Nußland.

aus Stockholm. med. von Tschernow aus St, Petersburg. Neupnitz. Landstallmeister viantmeister Kelterborn aus Kolberg. Königl, schwed. Lieutenant von Particulier von Bronsart aus Heiligen beil, Kaufleute Willmann aus Magdeburg, Gottschewski aus Marienburg, Jacobi aus Neidenburg, Breyer aus Erfurt, Wilcke aus Nostockx, Aberts aus Elberfeld und Kiesholz aus Land-Oekonomie-Rath Thaer aus Möglin, Afademiker Rademann aus Leipzig und Spitzer aus

Sanstedt aus Renneby,

Stadt London. lière von Böhler

Brandenburg,

Landsberg a. d. Rother Adler (Kölnischer Hof. Schulz, Gutsbesißer, und Schulz, llten Landwehr - Regiment, aus Posen. Kommissariats - Assessor und Pfarrer, aus Heiligenstadt. General-Secretair Kielma n n aus Frankfurt a, d, O, Kaufleute Ab el aus Stettin, Sickmann aus Manchester, und Ehrenbaum aus Magdeburg.

Particulier Müller aus Magdeburg,

Geill aus Schleusingen. Particuliere Paul aus Potsdam.

Ritterguts - Besißer von |

lin und Frl. von Miroslawska, aus Posen,

Landschasts-Direktor vou Gralack, nebst Gemahlin, und Frau von Foller, aus Sullmin.

British Hotel.

Lieutenant im

aus Brandenburg. König von Preußen,

Hotel de [Europ e O De O e

Hotel du Nord.

Falkenhagen, Stettin.

Meinhardt's Hotel. nebs Gemahlin, aus Neuensund. Hotel de Brandebourg. Brook, Frau Landschaftsräthin von Neeßow aus Kagenow. Königliche Schauspiele.

Mitwoch, 18. Okt. Zum erstenmale: nah Shakespeare von Schlegel, in Tänze vou Hoguet,

Opera in 3 Alti,

Oeffentliche Aufführungen.

Donnerstang den 19, Oktober, Abends 7 Uhr, wird der Kom- ponist und Virtuos C. Eckert vor seiner Zurückreise nah Jtalien in dem als Waffenhalle dekorirten Jagorschen Saale, Unter den Linden Nr. 23, ein Konzert veranstalten, in welchem ihn die ersten Talente der Königlichen Oper unter

Verantwortlicher Redacteur Dr. Gedrudt in der Deer schen Geheimen Ober - Hofbuchdrucerei.

Rathmaun T erxranovo.

Ober-Bergrath Zincken, nebst Tochter, aus Mägdc sprung. Gutsbesißer Bisddorn aus Breslau / Dr. Müller, prakt. Arzt, aus Buchhändler Aue aus Regierungs - Rath von Saltyzwe Oekonomie-Kommissarias Gläsemer, nebst Gemahlin, aus Schmiegel, Frau Ober-Amtmann Nabe und Fräulein von Sandrart aus Stet aus Heidelberg. Gutsbesißer Löwen Kaufleute Jarrigues aus Hamburg, 3alewsfi aus

s D, Wee

Particuliers von VBoldberg aus Köln, von Frankenberg aus Magdeburg, Grebert aus Mainz und Burgast Gutsbesißer von Biedermann aus Dresden. Amtmann Mathie aus Warendorf.

Brunthal. Kaufleute Gosewi ch

von Geh, Regierungsrath M

Major a. D. und Rittergutsbesißer von Arnim,

Zum erstenmale wiederholt :

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Particulier Ganunsen aus aus Braunschweig, Gutsbesißer Königl. sächs. Lieutenant Oertel aus theol. Sehring aus Zettenin in Pommern. Justiz-Kommissarins Görlitz aus Greiffenberg

und Freude,

von Schwichow

Dr, ert, Dlle. Endorf

aczynski, nebs Gemah

Ritterguts - Besizer, aus "“ A Ober-Bürgermeister, aus

Frau Sedendorff

Ein Sommernachtstraum, Musik von Felix Men Decorationen von Gerst. Zu dieser Vorstellung sud nur noch Billets zum dritten Range à 10 Sgr., Parterre à 15 Sgr. und Amphitheater à 7; Sgr. zu haben. Donnerstag, 19. Oft. mernachtstraum. Jm Konzertsaale: Französische Vorstellung,

Königsstädtisches Theater.

Mittwoch, 18. Oft. (Jtalienische Opern-Vorstellung.) Belisario. Musica del Maestro Gaetano Donizetti.

Ein Som-

üßen werden.

W. Zinkeisen,

V 1190.

P? 1 R M S E E «E E S

JulauDd.

A Breslau, 14. Oft. Am 3ten d. M. hat der feierliche Einzug des Herrn Fürstbischofs Dr. Knauer in Schloß Johanuisberg und am 5ten nah vorgeschriebenem Ceremoniell die Uebergabe der Temporalien durch den ‘Kreishauptmann von Troppau _als Kaiserl. Kommissarius, so wie die Huldigung auf dem Schlosse stattgefunden. Morgen wird sich der Herr Fürstbischof zur Jubelfeier nah Trebnitz P Aache S0 Bedürfniß eines Waisenhauses für arme Waisen unserer Stadt, fatholischer Konse}}ton, hat bereits am 13; Januar 1842 die Stiftung eines Vereins herbeigeführt, in welchem wir die Namen des IReihbischofs Latussek, Kanonikus Foerster, Baron von Plotho, Kaus- mann Molinari, Salice u. A, finden, Der Zweck des Vereins ging dahin, durch eigene und anderer Wohlthäter Gaben und Beiträge die Míttel, welche zur Erfüllung jenes Bedürfnisses erforderlich sind, zu be- schaffen und demnächst aus ihnen ein vollständig eingerichtetes Waisenhaus, zur heiligen Hedwig genannt, zu errichten, gegenwärtig aber und bis Letzteres zur Ausführung gekommen, aus dafür bestimmten jährlichen Beiträgen und dem hierdurch gebildeten Fonds, katholischen Waisen findern, zunächst Knaben, unter Aufsicht eines zuverlässigen Hospital- Baters, Kost, Wohnung, Bekleidung und sonstige Verpflegung nebst dem Unterricht in einer katholishen Stadtschule zu gewähren. Der

des Innern für sich und die Bildung der beiden Fonds, so wie für die erwähnte Annahme von Waisenkindern zur Verpflegung und Er ziehung die Genehmigung erhalten. Er besißt für die cinstige Grün- dung des Hauses einen Kapitals =Bestand von 10,430 Rthlrn, und

gewährt gegenwärtig 12 Waisenfindern Erziehung und Verpflegung in einem ihm unentgeldlih überlassenen Lokale. Die öffentliche Bekanntmachung i} heut, am Vorabend der 600jährigen Gedächt

nißfeier der heiligen Hedwig erfolgt.

Liegnit, 14, Oft. Jn unserem heutigen Amtsblatte erläßt die hiesige Regierung folgende Bekanntmachung: „Wiewohl die An- lage von lebendigen Zäunen eben #o sehr zur Holz - Ersparung als zur Landes - Verschönerung gereicht , und wird nur die mit Rücksicht auf Boden - Beschaffenheit geeignetste Baumart gewählt, und die mit der Anpflanzung verbundene Mühe nicht gescheut, sich mit lohnendem (rfolge daran Hand legen läßt : so lehrt doh der Augenschein, daß selbst in holzarmen Gegenden damit niht vorgegangen wird. Es haben jedoh des Königs Majestät unlängst mittelst Allerhöchster Ka binets - Ordre zu befehlen geruht, daß, wo es die örtlihen Verhält nisse irgend erlauben, auf den Domainen = Aemtern die Aulage von lebendigen Hecken unternommen werden soll, auch zu dem Zwecke als Beispiel zur Nachfolge dienen zu können. Indem wir darauf mit dem Wunsche, es möge dieser gemeinwihtige Gegen stand der thätigsten Beherzigung aller Landwirthe gewürdigt werden, hinwvetsen, bemerken wir, ‘daß - die Sit des Herrit Ober - Forstmeisters von Pannewit mit dem Titel: Anleitung zur Anlage lebendiger Hecken oder Grün =Zäune, Breslau bei Graß und Barth ‘“/ einschlägige nüßliche Belehrungen gewährt, namentlich ent bält die Angabe der verschiedenen Arten von Hecken und deren Zweck, die Bezeichnung der zu den lebendigen Hecken geeigneten Holzarten, anz mäßigsten zu erhalten und zu benutzen sind.

Waldenburg, im Oft. Am 30, v. M. legte der Königl.

Landrath waldenburger Kreises, Herr Graf von Zieteu auf Adel

J z 9

bach, die von ihm seit neun Jahren bekleidete Stelle und die damit verbundene amtliche Wirksamkeit meder, um einem anderen Allerlvchsten Rufe zu folgen. Sämmtliche bäuerliche Kreistags-Abgeordnete, an

die sich auch nah und nach andere ehrenwerthe Kreis - Einsa}sen an

_

aecsdlossen, vereinigten “sich an diesem Tage, um dem scheidenden Borstgude des Kreises ihre Gefühle der Dankbarkeit und ein recht d

herzliches Lebewohl Fahren von der Kreis = Versammlung einstimmig zum Landrathe er

wählt war und das damals ihm bewiesene Vertrauen während der ganzen Zeit seiner Amtsführung uur noch mehr befestigt hatte, dankte

G

mit herzlichen Worten, die bei allen Anwesenden die tiefste Rührung

hervorriefen.

Elbing, 14. Okt, (E. Z) Mau schreibt der hiesigen Zei tung aus Dirschau vom 12. Oktober Folgendes: Bei einem furcht

baren Orkan aus Südwest trieb heute Nachmittag um 1%; Uhr eine vom Sturm losgerissene große Balkentraft auf die Schisfvrücke und

legte sih so vor dieselbe, daß sie beinahe in einem Halbkreise strom-

abwärts gedrückt wurde, Durch sofortiges Ausbringen vieler Ketten und Taue, so wie durch Zusammenknebeln der einzelnen Joche gelang es unter fortwährender Lebensgefahr den Brückenleuten, die Schiff= brüde vor dem Zerreissen zu sihern, auch die Balkentraft stückweise abzubringen. Jn der Zeit von 3 bis 45 Uhr Nachmittags, wo der

Orkan am heftigsten wüthete, mußte die Passage ganz gesperrt wer-

den, weil die Wogen des Stroms von der Gewalt des Sturms über den Brückenbelag gepeitsht wurden und man guf der Brücke kaum gehen konnte, Seitdem is die Passage für die Königlichen Posten und leichtes Fuhrwerk während Tag und Nacht nicht ‘gestört, woll aber dürfen Frachtwagen nicht eher passiren, bis die Brücke wieder in thre gehörige Richtung gewunden und die theilweise verloren gegan= gene feste Verbindung der Joche wieder hergestellt ift. Morgen in

den Vormittagsstunden wird jedenfalls die Passage für alles Fuhr

werk sicher sein, Das Wasser wächst und steht 8 Fuß 8 Zoll.

Hie Elbinger Anzeigen melden, daß die Brücke bei Marien-

burg über die Nogat am 12ten Nachmittags vom Sturme zerstört worden, Der Sturm muß hiernach bei Marienburg und Dirschau weit heftiger gewesen sein, als hier bei Elbing. Die Brücke bei Marienburg ist übrigens bereits am Freitag Nachmittag wieder her=

gestellt worden.

Z Erfurt, 14, Okt, Ju dem heutigen Amtsblatte liest man folgende Bekanutmachung des Herrn Ober - Präsidenten der Provinz

Sachsen :

N „2 ,

„Bei meiner leßten Anwesenheit in Sömmerda, Kreis Weißensee, habe Hes it gchabt, dic dortige städtische Baumschule in Augenschein zu überhaupt mich von den lobenswerthen und erfolgreichen Be- agistrats in Sömmerda zur Beförderung der Obstbaum- ung der Anpflanzungen zu überzeugen, Diese Leistungen lichen Beweis, wieviel auf diese Weise in kurzer Zeit zum ‘Miperung nes ad und seiner Umgebung durch ein | Mb: yatigleit und Umsicht Seitens des Gemeinde - Vorstan-

Y p 1 m A i Le E kaun. Der dortige Magistrat is besonders bemüht Nuv- Lie Brengl öl en Wege, Pläpe, Triften und Gemeinde - Anger mit )olzern zu bepflanzen, und hat zu diesem Zwecke die {on

ich Gelegenhe nehmen strebungen des M zucht und Vermeh liefern einen erfren Nuyen und zur V warmes Juteresse,

länger bestandene Obstbaumsch i , 5 s A E hule, für welche ein besonderer Gärtner ange- stellt ist, zu einer Pflanzschule für alle Holzsorten, welche dort nah Boden

e Angabe, in welcher Art diese Hecken am sichersten und leichtesten zulegen sind, ferner den Nachweis, wie dergleichen Hecken am zweck=

arzubringen. Der Scheidende, der vor neun

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Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

MP5

und Klima ein gutes Wachsthum versprechen , erweitert, Die städtische Baumschule umfaßt einen Flächenraum von 15 Morgen, und is im Stande gewesen, in den lezten sechs Jahren 3464 Obstbäume, 3030 Erlenstämme und 5925 Stämme von Kastanien, Ahorn, Akazien, Pappeln, Eschen, Bir fen und anderen Holzsorten zur Anpflanzung zu liefern. Außeidem sind in derselben Zeit 5400 Weidenboumstämme und 224,520 Stück Buschweiden- Setlinge an den Ufern der Unstrut verpflanzt worden, welche schon jetzt der Kämmerei - Kasse einen bedeutenden Erirag liefern, und noch mehr in Zu funft, so wie die übrigen Holz - Anpflanzungen einen ansehnlichen Gewinn versprechen,

Indem ich diese Leistungen der städtischen Behörden zu Sömmerda mit Anerkennung und zur Nacheiferung hiermit zur öffentlichen Kenntniß bringe, muß ich jedoh auch des wesentlichen Antheils erwähnen, welcher hierbei dem Herrn Pfarrer Martini in Sömmerda gebührt, indem vorzüg lich seinen Erfahrungen als Baumzüchter und seinem uneigennüßigen Be- mühen zum Wohl der Stadt die erfreulihe Zunahme der Obstbaumzucht und Holzkaltur in dieser Gemeinde zu verdanken ist.

Auch in den übrigen Gemcinden des Kreises Wrißensee is dieses Vei spiel nicht ohne Nachfolge geblieben, und erst in diesem Jahre sind auf Anregung des Herrn Landraths von Münchhausen in sechs Gemeinden neue Baumschulen angelegt worden, ‘“

Eine zweite Bekfanntmahung des Herrn Ober = Präsidenten empfiehlt die Bildung von Vereinen zur Abhülfe gegen den Holz mangel, Diese Bekanntmachung lautet, wie folgt:

„Ju den drei Kreisen des Eichsfe!des, Heiligenstadt, Worbis und Mühl hausen find, unter dem Vorsize derx Herren Landräthe, Vereine gemeinsinniger Männer zusammengetreten, um gemeinschaftlih und in Verbindung mi ihren Gemeinden dem Steigen des schon jeßt für die ärmeren Bewohner schr drücfenden Holzmangels sowohl durch Ersparung in dem Verbrauche, als durch Beförderung des Anbaues und der Pflege des Holzes kräftig entgegen zu wirken. Jeder dieser Vercine hat cinen Vorsteher und ihm zur Seite einen Ausshuß von 9 bis 12 Mitgliedern gewählt. Jedes einzelne Mitglied wird cinen bestimmten Bezirk für seine Thätigkeit übernehmen und der Vercin sich alljährlih zweimal, im Frühjahre und im Herbste, verfam meln. Durch die Zunahme der Bevölkerung, die Vermchrung der holzver brauchenden Gewerbe und der Feuerungs - Anlagen is der Holzbedarf in neuerer Zeit übcrall beträchtlich gestiegen und wird sih fortwährend ver- größern. Soll dieser vermehrte Begehr den Preis des Holzes nicht erhöhen, so muß außer der Herbeischaffung anderer Arten von Brennmaterialien, wie Torf-, Stein- und Braunkohlen, welche indessen in sehr verschiedenem Maße auf der Erde vertheilt und einzelnen Gegenden gänzlich versagt sind, einer seits der Verbrauch des Holzes gemindert, andererscits durch Vermehrung der Holzkulturen neue Vorräthe erzeugt werden. Daß meistens eine ver chwenderishe Benußung des Holzes stattfindet, daß ohne Schmälerung des Zweckes und der wirklichen Nuzung bei Bauten, bei Feuerungs - Anlagen für Gewerbe, im wirthschaftlichen Gebrauch bei Kaminen, Stubenöfen und Kochheerden, überhaupt bei allen Verwendungen des Holzes eine bedeutende Verminderung des Verbrauchs durh Sparsamkeit und Einführung zwed mäßiger Einrichtungen möglich und zulässig ist, läßt sih eben so wenig in Abrede stellen, wie dies dic Holzproduction durch Schonung der Holzkulturen, forstwirthschaftliche Behandlung der Waldungen, Kultur der Blößen und Bepflanzung der Wege, Triften und Aenger beträchtlich vermehrt werden kann. Das Bedürfniß is allgemein anerkannt; die Ausführung der Ver besserungen und die Bekämpfung entgegenstehender Mißbräuche und Vor- urtheile kann aber nur dann rasch und durchgreifend erfolgen, wenn tüdh- tige und wohlgesinnte Männer sich vereinigen, um eben so einzeln, wie ge- meinschaftlic) und in übcreinstimmendem Sinn durch eigenes Beispiel, Ein- fluß auf ihre Nachbarn und durch Vorkehrungen in ihren Gemeinden jenes Jnteresse praltisch zu befördern und die gegebenen Grundsäße im Einzelnen durchzuführen. Deshalb bringe ich mit freudiger Anerkennung und der Hoff nung einer segensreichen Wirksamkeit hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß sich drei solche Vereine in Eichsfelde gebildet haben, und wünsche, daß dieses Beispiel auch in anderen Gegenden der Provinz Sachsen, wo ein gleiches Bedürfniß obwaltet, Anklang und baldige Nachfolge finden möge, :

Koblenz, 11. Oft. (Rh. u. M. Z) Mit Trauern \chauten auch heute wieder einige Schiffer zu, als ein hübscher kleiner Schlepy- dampfer zwei mächtige, {wer beladene Segelschiffe von Mainz hin ter sich brachte und wie ein Pfeil mit diesen sonst so \hwerfälligen, langsamen Ungethümen daher fuhr, alsdann geschickt durch die Brücke \{oß, im großen Bogen sich {wenkte und nah der Mosel zu seine Geschleppten abseßte. Mit Trauern schauten das die Schiffer, während jeder Andere freudig darein sah und an den nachher gean ferten „Rhenus‘““ (Nr. 2 der Mainzer Gesellschast) eilte, um ihn näher zu betrachten. „Viele Hunderte von Menschen (so hieß es) werden dadurch zurückgestellt! Bei dem heutigen Sturme und fkontrairem

Winde kann kein Segelschiff fahren; das Segelschiff liegt auch, wann der Rhein hoch i} und die Leinpfade verwässert; das Segel= {hi} liegt Nachts und die Gastwirthe verdienen von der Mannschaft ; das Segelschisf wird von Pferden und Menschen gezogen, das kostet viel; alle diese Vorzüge und Vortheile bringen Geld unter die Leute, und lehren den Menschen Geduld fassen. Jeßt führt ein Schlepp {if bei allem Wasser, allem Winde, seine Segelschiffe hinter sich, in einem Tage durch immense Strecen, an den Gasthöfen und Ruhe pläßen vorüber macht viel weniger Mannschaft auf dem Segler

nöthig die Pferde, welche sonst zogen, weiden am Ufer, die Wirthe schauen betrübt nach wir Schiffer aber bleiben zurück und mögen unsere Schiffe auf den Sand ziehen!“ So wahr diese

Bemerkungen im Munde der Schisser sind, so bestätigen sie doch nur von neuem die unvermeidliche Nothwendigkeit des Sieges der

Maschinenkraft, wo dieselben in Anwendung gebracht werden können,

Ausland. Deutsche Bundesstaaten.

Bayern. TBürzburg, im Okt. Se. Majestät der König besih-

tigten während der kurzen Zeit Allerhöchstihres Aufenthaltes hierselbst ie Aufmerksamkeit Sr. Majestät wandte sh dem

auch den Dom. wohlgelungenen Werke des Herrn Bildhauers Halbig dem Mo

numente des leßtztverstorbenen Bischofs von Würzburg, Friedrich vou Groß zu. Se. Majestät sollen sih über die Ausführung des= selben sehr günstig für den Künstler ausgesprochen Haben. Wie wir vernehmen, ijt Herr Halbig zur Zeit mit der Vollendung eines

14 16 Schuh hohen effektvollen Monumentes für Se. Durchl. de: Jürsten Hohenlvhe, Jartberg 2c. beschäftigt,

Baden. Karlsruhe, 10. Okt. Einer au von der Grh. hes}. Zeitung mitgetheilten Nachricht zufolge soll der sich hier

aufhaltende Schriftsteller M. Honek aus Hannover (unter dem Na

men M. Cohen bekannt), der Verfasser verschiedener Artikel in der Kölner Zeitung, welhe Aufsehen machten, Befehl erhalten

haben, binnen drei Tagen das Großherzogthum zu verlassen.

Sóöllingen (Oberamts Durlach), 5. Okt. (Karlsr. Z.) Gestern, den Aten d., hatte auf hiesigem Rathhause die achte Vereinssammlung der Kirchenfreunde aus den Diözesen Stadt und Land Karlsruhe, Durlach, Bretten und Pforzheim statt. Um halb 10 begannen die Verhandlungen unter dem Vorsiße des Präsidenten, Herrn Professor

E E E E R E S E E R L L

Mittwoch den 18!" Okt.

Maurer von Karlsruhe, mit Absingung des ersten Verses aus dem Liede: „O heil’ger Geist, fehr? bei uns ein u. #. w.“/, worauf der Präsident die Besprehung mit einer einleitenden Rede über die Frage : Wie sih der Geistliche zur Beförderung der Missionssache zu ver= halten habe? eröffnete. Es entspann \sich hierüber eine sehr ausge- dehnte Erörterung, nah deren Schlusse der zweite auf die Tages= ordnung geseßte Gegenstand zur Sprache kam, nämlich: über die lirhliche Feier der Sakramente. Alsdann wurden die Gegenstände der Besprechung für die folgende Versammlung gewählt und die Ver= sammlung geschlosse1

St. Blasien, 6. Oft, (Oberrh. Z.) Diesen Morgen ist der Maler Xaver Winterhalter in Begleitung seines Bruders Fidel hier angekommen. Es i eine Freude, diese am Fuße des Feldbergs (in Menzenschwand), also auf dem rauhesten Sckchwarzwalde, geborenen Landsleute, die sih einen europäischen Namen erworben haben und in Frankreih und England von den Königl. Familien und den ersten Großen des Reichs mit Auszeihnung behandelt wurden, in ihren kräf= tigsten Jahren guf deutschem Boden wiederzusehen.

Kurhessen, Ninteln, 6. Oft, (Han. Z.) An unserem Brücken= bau wird bei der gelinden Witterung noch fleißig gearbeitet. Seit einiger Zeit sind gegen 100 Arbeiter dabei beschäftigt. Den 19. Sep=

| tember is der erste Grundstein, jedoch ohne Feierlichkeit, gelegt wor=

denz die Bewirthung der Arbeiter kann man keine Feierlichkeit nen= nen. Die ganze Brücke erhält § Pfeiler, wovon 4 in den Fluß und l auf die beiden Ufer zu steben kommen, Jeder Pfeiler wird 41 Fuß lang und 9 Fuß breit. :

Ovhenzollern-Sigmaringen. Sigmaringen, 8. Okt. heutige Verordnungsblatt enthält folgende Bekanntmachung : lvochfürstl. Durchlaucht haben befohlen, Höchstihre anerkennenden ind danfbgreu Gesinnungen für die mannigfach dargelegten Beweise vielfältig ausgesprochener Theilnahme und ungetheilt kundgegebenen Mitgefühls auszudrücken, welhe der Höchstdieselben getroffene

Unglücksfall auf eine Höchstihrem Herzen so wohlthuende Weise her- vorgerufen hat. Es is Sr. hochfürstl. Durchlaucht nach nunmehr ein= ‘etener und hoffentlih entschiedener Heilung, deren langsamer Ver zig durch das Bewußtsein treuer Unterthaneuliebe gemildert

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war, ein Bedürfniß, sämmtliche Landesangehbrige Höchstihres dauk baren Wohlwollens versichern und auch der freundnachbagrlichen Theil nabms - Bezeigungen des Auslandes öffentlih Erwähnung machen zu lassen. Den 6. Oktober. Fürstlihe Geheime Kanzlei.“

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Freie Städte. Hamburg, 13. Oft. Die heutige B ör= enh alle enthält eine Ueberseßung des neuen chinesischen Zoll-Tarifs nach der amtlichen für die chinesischen und die mit China handelnden Kaufleute bestimmten Ausgabe.

Oesterreichische Monarchie.

O Wien, 8. Oft. Bekanntlich i} in unseren Studien- Geseßen eine besondere Notie über die Sitten der Studirenden ange=- ordnet, welche in dem Zeugnisse über den Religions-Unterricht beige= fügt wird. Zur Vermeidung mancher vorgekommenen Beschwerden hat die oberste Studien - Behörde, behufs der Festsebung einer be= stimmten Norm zur Klassifizirung der Sitten in den Unterrichts- und Erziehungs-Anstalten, angeordnet: daß die zweite, oder minder ent- sprechende Sitten - Note bei den Studirenden, mit der dritten oder \chlechten Sitten-Note nicht zu verwechseln und au darauf genau zu sehen i, daß die Klassifizirung der Sitten bei allen Studien-Ah= theilungen, niht nah dem Ermessen einzelner Lehrer, fsondern von dem gesammten Lehrpersonale vorgenommen, und daß, wenn ein Stu= dirender mit einer zweiten Sittenklasse notirt wird, das Vergehen, durch welches er sich dieselbe zugezogen hat, im Zeugnisse genau an= gegeben werde. Den Schul- und Studien-Zeugnissen der Konvikts Zöglinge is der Sittenkalkul in der Anstalt von Seiten der Kon- vikts = Direction beizufügen. Eine in dem Zeitraume, über welchen ein öffentliches Prüfungs - Zeugniß ertheilt wird, cinem Konvikts Zöalinge ertheilte zweite Sittenklasse, zieht für den Schuldigen den Verlust der Befreiung vom Unterrichtsgelde, des Stipendiums, oder der Konvikts-Stiftung, jedoh nicht die Ausstoßung eines bezahlenden Kostzöglings aus dem Konvifte nah sich, wenn er mit Zustimmung der Konvikts= Direction auf eigene Kosten in demselben bleiben kann

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esondere Gründe obwalten, soll der Konvifts Direction gestattet sein, um die Dispens vom Verluste der Stiftung aus dem erwähnten Anlasse, bet der höchsten Studien = Behörde für

L itten-Note belasteten Konvikts-Zögling ein=-

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zuschreiten.

Ostindien

Kalkutta, 9. Aug. Man hat Nachrichten aus Sínd aus den leßten Tagen des Monats Juni. Der Emir Mir Schah Ma homed hatte ein Heer von ungefähr 2000 Mann wieder gesammelt,

iehen, wurde aber von der unter dem Ober-

um gegen Hyderabad zu zie sten Roberts stehenden Brigade des britishen Heeres bet Schwan am

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| 8. Juni cereilt und gänzlich geschlagen. Der Emir selbst is gefangen

genommen. Am 14, Juni erfocht eine andere Abtheilung der engli= hen Armee, die irregulaire Reiterei von Sind unter dem Obersten Jacob, bei Dad-Puhr über Shir Mir Mohamed gleichfalls einen voll

ständigen Sieg. Der Emir befehligte 4000 Mann, welche in die Flucht geshlagen wurden und mit ihrem Führer in die Wüste sich

zurüczogen.

Diese einzelnen kleinen Siege haben indeß keine Veränderung ün den Verhältnissen hervorgebraht. Die Provinz muß nah wie vor durch militairische Macht ofkupirt werden, und ihr Zustand scheint eine immer größere Verstärkung dieser Macht nöthig zu machen. Außer den bereits zum Heere Sir Napier?s gestoßenen neuen Trup pen, welche die ganze Streitmacht auf 9000 Mann in Hyderabad, 2700 in Kuratschieh und 3500 Mann in Sukkur brachten, wurden noch ein Regiment und ein Bataillon europäischer Truppen aus Bom- bay erwartet. Sir Charles Napier hat besonders über den Mangel europäischer Offiziere bei den eingeborenen Regimentern geklagt, da dieselben zum größten Theile an der noch immer unter den Truppen herrschenden Krankheit daniederliegen. Der Gesundheits-Zustand, na- mentlich im Hauptquartier zu Hyderabad, is ein sehr ungünstiger z weniger herrscht die Krankheit in Sukkur und Kuratschieh. Aus die- sem Grunde und wegen der Ueberschwemmung des Zndus und Der zahlreichen Kanäle, welche das Land durchschneiden, haben alle ¿Pit id ren militairischen Operationen unterbleiben müssen, und T So darauf beschränkt, für den Augenblick nur die Ruhe zl! ib s Emíes wurde ein Versuch des Mir Ali Mohamed, eines der robe Eee von Sind, den Bezirk Chirpore zum Aufstande zu E wie dur von Sufkkur abgeschickte britische Truppen - Abtheilung,

den zeitigen Emir von Chirpore, Ali Morad, vereitelt,