1843 / 112 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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‘nigen, welcher in Belgien die benachbarte Nation repräsentirt , die Lo ‘heute ihre eiserne Hand reiht, um die Jhrige in freund- Fhaftlicher und aufrichtiger Umfassung zu drücken und die beiden Länder mit einem unausflöslichen Bande zu umschlingen, Der Toajk, den ih Jhnen vorzuschlagen habe, meine Herren, der erjte Toast gilt dem Köntge JFhrer Wahl, dem aufgeftlärten Souverain, der fei nem Volke den edlen Unternehmungsgeist einzuslößen wußte, von welchem wir heute eines der {önsten Resultate feiern. Se. Majestät dem Könige der Belgier. Es lebe der König!“ : Diese mit lebhaftem Ausdruck gesprochenen Worte brachten eine unbeschreiblihe Wirkung hervor. Von allen Seiten erscholl unter Applaus der lange anhaltende Ruf: „Es lebe der König!“ Viele der Anwesenden kamen an den preußischen Gesandten heran und drückten ihm herzlich die Hand, um ihm den Anklang zu bezeigen, den jene Worte gefunden. Hierauf erhob sich der Minister der öffentlichen Arbeiten und brachte folgenden Toast aus : N „Dem Könige Friedrich Wilhelm von Preußen! Dieser Toajt, von Belgien gleich nah den der Königin von Großbritanien gegebe=- nen Fésten mit Acclamation ausgebracht, giebt, meine Herren, auf eine bedeutsame Weise die Stellung einer ernsten und unabhängigen Neutralität kund, die sih Belgien geschaffen hat, und die es bewa) ren will. Möge dieser Toast von dem Köuige zu Berlin mit den nämlichen Gesinnungen aufgenommen werden, die uns beseelen, indem wir ihn bringen; möge er ein Pfand der dauerhaften Freundschast sein, welche sich zwei Nationen, die einander würdig sind, gelobt h ben; möge er für Antwerpen und Köln das Signal eines Handels bündnisses sein, das so glücklich in der Zukunft sei, als es dies in der Vergangenheit war. Es lebe der König!“ ; Rauschender Beifall folgte diesen Worten, und der Ruf: „Ss lebe König Friedrich Wilhelm! Es lebe Preußen!“ schallte durch die weiten Räume. Dann wurden noch vom Burgemeister von Antwer pen ein Toast auf die Königin der Belgier und die Königliche ¿Fa

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milie, von dem Gouverneur der Provinz aber zum Schluß folgende Toaste ausgebracht: „Unseren deutschen Gästen! Der Brüder|cast zwischen Deutschen und Belgiern! Dem Gedeihen des Handels der

beiden Länder !‘“/

Sti 414 O (A 3.) Nachdem

Gütertransport nach Antwerpen abgegangen wir am 12ten Nachmittags nach Aachen, um demselben den anderen Tag auf dem nämlichen Wege zu folgen. Die Fahrt von Aachen aus war höchst interessant. Die geneigte Ebene, welche unser langer Festzug dur das Drahtseil der stehenden Maschine in wenigen Minuten hinaufgezogen wurde, bereitete uns vor auf die erfreulichen Bauwerke und Kunsteinrichtungen, welche später noch unsere Ausmer! samkeit in Anspruch nehmen sollten. Von den Schwierigkeiten, welche auf der Bahnstrecke von Aachen bis Lüttich haben überwunden wer= den müssen, kann man sih ohne den Augenschein unmöglich emen Begriff machen. Nachdem man die Gegend hinter der geneigten Ebene durch zwei Tunnels und über den Geulviaduft das pompdöje|te Bauwerk der ganzen Bahn passirt hat, is die Bahn bis Verviers fast nur durch Felsen gehauen. Mit der Bewunderung der riesenhaften und sieg reihen Anstrengungen, deren Spuren der menschlihe Wille der Natur aufgedrückt hat, verbindet sih die Bewunderung dieser Natur selbst. Das Vesdrethal vor und hinter Verviers weist cine Reihe von Natu hönheiten auf, wie wenige Gegenden Deutschlands sie vereinigen mögen. Die beinahe unzähligen Schlangenwindungen, in welchen die Vesdre durch das Felsengebirge \chießt, werden durch fast eben so viele Uebergänge der Eisenbahn abgeschnitten, und diese Uebergänge wechseln beständig ab mit unterirdischen Durhgängen. Jm raschendsten Wechsel bald über die Oberwelt, bald durch die Unterwelt fortgerissen, kaun man in der That kaum zur Besinnung kommen, verliert augenblicklich Gegenden aus dem Gesicht, bei deren Betrachtung mau Stunden lang zubringen könnte, wird dagegen eben so augenblicklich durch den An blick anderer überrascht, von denen man gar feine Ahnung hatte, und wird durch diesen Wechsel von Erscheinungen und Eindrücken in einen Zustand vou Staunen und Ueberraschung verseßt, der an Aufregung gränzt. So geht es fort bis nach dem freundlichen Verviers, namentlich aber von Verviers bis Lüttich, wo die Gegend sich in dem Maße erweitert und ausgedehntere Formen anuimmt, wie die Maas die Vesdre an Größe übertrifft. Vou Lüttich gings die stundenlauge ge- neigte Ebene hinauf, damn über Aus, durh den großen Tunnel bei Tirlemont bei Löwen vorbei nah Mecheln, dem Küuotenpunkt des ganzen belgishen Eifenbahnneßes. Auf der mechelner Station, die fast eine kleine Stadt bildet, stiegen zwei belgische Minister und an dere hohe Beamte auf, um mit nach Antwerpen zu fahren. Nach mittags gegen 3 Uhr langten wir in Antwerpen an.

vot Komn Del

erste war, fuhren

QEL am Hafen-Bassin, dem großen Entrepot und Zoll-Gebäude gegenüber. Alles war mit Flaggen und Gewinden geschmückt, Bogen und Säu len waren aufgerichtet, Jnschristen , Malereien angebracht 2c. Rings um den Hafen herum, in welhem eine Menge Seeschisse, unter An deren die kolossale „British Queen“, vor Anker lagen, waren die Ufer mit Menschen bedeckt. Die belgischen und preußischen Behörden bestiegen den Aufgang zum Zoll-Gebäude und begannen den Einweihungs- Akt, Es wurde allgemein sehr bedauert und würde ohne die Augenschein lichkeit der Veranlassung sehr auffallend gewesen sein, daß wegen des \{lechten Wetters ein zahlreicheres Erscheinen preußischer Beamten-Re präsentauten bei der gemeinschaftlichen und für beide Theile gleich wich tigen Feier vermißt werden mußte. Die wenigen Anwesenden ver loren sih ganz unter den amtlichen Notabilitäten Belgiens. Nachdem die Bürgermeister von Antwerpen und von Köln ihre Borträge be endigt und der Minister der öffentlihen Arbeiten eine Rede über die Bedeutung des Tages gehalten hatte, fand die Legung des Grund= steins für das zukünstige „Rheinthor““ und das Lagerhaus für Transit Güter statt, Unterdeß war es Abend geworden und es begann die Zllumination guf der Schelde, die großartigste und glänzeudste, die 1 noch gesehen. Sie wurde bis in die Nacht durch eine Menge von Swhissen und ein ganzes Heer von Böten unterhalten, d a Sindiger Bewegung auf _ der durch Fluth und Way leidhfalla n Schelde \chaukelten. Das Junere der Stadk taat R L an vielen Stellen glänzend erleuchtet. Eine mehre Menschenmenge wogte «an dem Schelde - User und Bällen , einem in dem R A {loß mit E A Mittag 12 Uhr, bis wohin den Gästen A Ei Ah Theater, Ee feiten Antwerpens zu besehen fut h eit blieb, die Merkwürdig- gegen 4 Uhr hier an. Es tuns N Bug wieder ab und langte mitgekommenen Behörden durch die hiesi a feierliche Empfang der \{chönen Boverie -= Brücke Statt. Dieser Feierlihtie Tung der mahl, und dem Festmahl ein Ball. Morgen Wache folgte ein Fest- shen Gäste die preußische Eisenbahn kennen e. ab: d wird Aachen und Köln begrüßen, n und Antwerpen

Aachen, 16. Okt. (A. Z) Gestern Mittag batten li bis N. hörden der Stadt und viele hiesige Ei INA auf S E Ea. der Eisenbahn versammelt, um den großen von Antwerpen nach Köln fahrenden Festzug zu begrüßen, welcher fommen sollte, die neue Ver- bindung zwischen Rhein und Schelde, zwischen Deutschland und Bel gien feterlih einzuweihen, Einige Stunden früher {hon hatten sich mehrere Direftoren der Rheinischen Eisenbahn mit einem kleineren Convoi, in welchem auch der Ober-Präsident der Provinz Westphalen,

Der Zug hielt

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Frhr. von Vincke, so wie die kommandirenden Generale, Frhr. von Thiele und Frhr. von Pfuel, der Herr Reg.-Präsident von Gerlach 2c, Plaß genommen hatten, nach der Gränze, bis zu dem größ ten Werke des ganzen großen Baues, dem riesigen Geul- Viadukte, begeben, um dort die fremden (Gäste zu empfangen. Hier hielt der Präsident der rheinishen Eisenbahn, Herr Appellationsgerichts = Rath y Zuhörer lebhaft anregende Rede anu die nach

freudige Ereigniß und seine unab= sehbaren Folgen mit herzlihen Worten andeutete und zum Schluß dem Könige ein von allen Anwesenden wiederholtes Lebehoch aus

von Ammon, eine alle barlihen Gäste, in welcher er das

brachte. Der Herr Minister Dechamps dankte im Namen Belgiens

für den herzlihen Empfang und ließ, nahdem er von den immer innigeren Banden gesprochen, welhe nun hoffentlich die beiden Länder fest verkuüpfen würden, Deutschland hoch leben! Bald darauf seßte sih der ganze Ehrenzug, wie die übrigen 4 noch später folgen den, mit bunten Fahnen geschmüdckt, in Bewegung und langte rasch, vom Donner der Böller und dem Hurrah der Auwesenden begrüßt, auf dem Aachener Stationsplaße an. Der Präsident der Regterung von Aachen, Herr vou Cuny9, empsing hier die hohen belgischen B amten und hieß sie auf deutschem Boden willklommen. Darauf trat der Herr Ober-Bürgermeister, Geh. Regierungsrath Emundts, hinzu und begrüßte nochmals die belgischen Gäste. Er hob besonders hei vor, wie vielen Anspru4 auf Dankbarkeit die Regierungen Länder durch die Unterstüßung haben, die sie dem Unternehmen de1 Eisenbahn=-Anlage gewährt, und {hloß, indem er das doppelte Lebehoch ausbrachte: „Es lebe Friedrich Wilhelm! Es lel

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beider

be Leopold!‘ Herr Dechamps dankte darauf für den jo herzlichen Empfang, der ihm g

Stadt aus.

worden und brachte ein Lebehoch auf die Aachen

Der Stationsplay war mit Guirlaunden zierlich geschmüdt und in den Salons des Gebäudes hatte die städtishe Behörde Anstalten zu Exrfrischungen der Reisenden getroffen. Die Zeit des Aufenthaits war jedoh gemessen und nah einer Stunde etwa fuhr schon der erste Zug wieder ab, dem jeßt in kurzem Zwischenraume noch vier

A PA p ? , E T A L daa ouds ho andere nachfolgten, ein jener aus etner zahlreichen LWagenre1e vi

stehend, so daß man die Zahl der angekommenen Fremden auf mehrere Tausend anschlagen darf. Die ganzc Fahrt is ohne den ge j [ ( F, M G N ck 4 â ao 1 M achoi ringsten Unfall abgelaufen. Nur auf dem Stationsplaße zu Aachen

wurde ein Arbeiter grüßungs - Schüssen verwundet. Ju eimge der definitiven Eröffnung der rheinisch = bel ganze Publikum entgegen. Ein neuer Umschwung des Verkehrs mit ihr begimen und dieser Verkehr mit seiner Ver)chmelzung der Juteressen und der Menschen die großartigsten Folgen haben. Zandecls- und Borsen - Uachrichten.

Stettin, 18. Okt. (B. O

ber is in Folge noci) schwebender und zu decende1

o 90 10a N ill os 3 Pit { durch das Sprtingen eines Bollers Det DEIL Df n Tagen ebe! wr 1281

hen Bahn für das

Noggen in luco und pro VDîto

xteferungs

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M late lel 15er VINDIiicY

feiten momentan etwas gestiegen und 357 à # für 82 Psd. Baare bezahlt auf 36 Rihlr. gehalten, pro Frühjahr 33 Nt Briefe und Geld

Landmarkt vom 18, Oktober ,

Weizen. Noggen (Herste. OnMfc / ri cle :

zufuhren . 16 19 2 2 N p Preise 144 a 48 34 à 37 4 à 26 16 à (8 4 à 0 Nt, / Heu pro Centner 125 à 175 Sgr. nach Qual Stroh pro Schoci in Nationsbunden 65 à 7 Rihlr.

Kartoffeln 12 Sgr. vro Scheffel. | i =

Rüböl fest, in loco und pro Oktober 107 Nthlr. bezahlt und Beid,

A - \ T 11f Nl «chalt ar vro Oft. /Nov. Abgeber fehlend, Jan. /Febr, auf 11 Rthlr. gehalten, arz

bis April 11% Rthlr. zu machen.

Cy e h é E C Lb S L D EA VYeagdebuvrg , L I, D oOu)Iier und nieDrIgiter detraide - arkt prcis pro Wispel, —— e _ Weizen ; 48 11 Nihlr. Gerste: 283 27 Nthlr. Roggen: 10 Hafer: 18 7 )

Köln, 11. Okt. (H. O.) l effektiv fester, pro Ok. 324 bezahlt und bierzu zu lassen, pro Nov. 294 bis 5, pro Mai 297 zu haden und 295 u lassen; pro Oft. 1844 31 Thlr, ohne Frage.

Schwetßiugeu, 10. Ol Da U Hopfen dieses Jah! bei uns int Hinsicht der Qualität wie durch Quantität sehr gui ausgefallen ist, habe h viele Käufer aus Bayern, Württemberg, Franksurt, Mainz und Straß burg bei uns eingefunden, um ihre Cinfause zu machen, Vie ¿Folge hier von ift, daß der Hopfen von 40 auf 55 Fl, im Preije gestiegen 1k,

Aus Frauken, 7. Hopfen-Aerndte geht nun allmälig zu Endez der Ertrag ist, wie wohl vorauszusehen, in jeder Beziehung trefflich insbesondere rühmt man den starken Lupulengehalt des dies Der Handel hat bereits begonnen; die Preije stellen 60 Fl, per Centner, werden aber wahrscheinlich

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zut nennen, jährigen Gewächses. sich gegenwärtig auf 50 bis l | | i nech etwas in die Höhe gehen, sobald die rückständigen Aufträge aus Nord- Deutschland eingelaufen sind. Nach den bis jelzt eingegangenen Berichten hat die Hopfen-Aerndte in anderen Productionsländern minder gunstige Cr folge gelicfert, als bei uns z so soll in Böhmen das Erträgniß nux eim hal bes, in Württemberg # und in Nord-Deutschland # sein,

Paris, 14. Oft. wurden ganz wie gestern notirt. fehr schlimme Nachrichten eingegangen seien, und daß noch keinesweges geneigt scheine, sich zu ergeben.

New-York, 19. Sept. Der Stand der Handelsgeschäste ist in diefem Augenblicke, während die junge Tnudustrie cines unverkennbaren Aufschwunges ih erfreut, günstiger als seit langer Zeit dies der Fall ge wesen war: die Berichte aus allen Hauptstapelpläßen unseres Handels sagen übereinstimmend, daß nie cine größere Lebhaftigkeit darin geherrscht habe, und dabei dauert der Ueberfluß an baarem (Gelde, dejjen ich nun seit einer Neihe von Monaten schon zu erwähnen Gelegenheit hatte, erfreulicher IWeise fort, Der Stand des Geldmarktes ist daher auch fortwährend günstig, dic Staatspapiere namentlich der Staaten, die in der neueren Zeit eine bessere Stim mung und Geneigtheit zu Erfüllung der thnen obliegenden Verpflichtungen gegen ihre Stagats-Gläubiger zu zeigen begonnen haben, sind zu höheren P reen stets gesucht, und auch die Eisenbahu Actien sind wieder im Steigen, _Was die Geschäfte im Baumwollenhaudel betrifft, so war in den lezten Lagen die Nachfrage nah der Waare etwas wenger lebhaft gewejen , aber die Preise hielten sich fest auf gutem Stande, Man sieht weiteren Nachrichten hierüber aus Europa entgegen, che die Geschäste darin ivieder einen leb. hafteren Aufschwung nehmen werden. Bie A und Mehlpreise sind im Sinken, die Nachfrage danach fast ohne alle Bedeutung.

e plin er B ors e Den 19. Oktober 1843.

Die Börse war heute wenig belebt und die Course Man wollte wissen, daß aus Barcelona die l - Junta

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| s our , A Pr. Cour. Fonds. |&S L U, Actien. Sl i : | N Brief. | Geld. Oen | Geld. | Gem. Brel. Pots. Eiseub.| O | 155 | L 1 : St. Scbuld-Seb. 35 104 1032 do. do. Prior. Obl. 4 103%, Er Bs e 30, 4 L024 S9 Med. Lpz. Eisenb.'— A | E Lea Seh. d.Seeb. —| E do. do. Prior. Obl.| 4 E P Kur- u. Neumärk. BrI. Anb, Eiseub.— ——— 42% Schuldverscbr. 35 1024 Tis do. do. Prior. Obl. | 4 103% Berl, Stadt-Obl. 35 E | E Düss.Elb, Eiseub.| 5 745 735 E S S a i | 101# do. do. Prior. Obl.| 4 A | 933 Me, Pfandbr. 32, S | 106? Rhein. Eiseub. 5 74% | ¡3X Grossk, Pos. do. d e | 1002 do. do. Prior. Obl. 4 986 | 8e do. 35 1 s 5 |Bel. Frankf. Eisb. 5 | 1245 | 1235 Die, Pfandbe. 35) ( fat 102! do. do. Prior. Obl. 4 | 104 L! E Pl A | 1022 0b.-Sechles. Kisb, | 4 H | 1105 | e ape Sh 1014 | |Bel.-Stet.E. Lt.A.\—| 1168 | | 0 \ A «do, do, do B—| 1105 | Gold al marco. \— | |Magdeb.-Halber-| | FriedrichsWor, (2 1377| 13% städter Eisenb.| 4 114% | ala | D 4 | | p | 1 2 | | And.Gldm, à 6 Th.|—| 11% | 117 BresI- Schweidn.-| | | | Ino: nl c | 4 Freibg.Eiseub.| 4 | il 17 | _ |

Pr. Cour. Thle. zu 30 Sge.

Brief. Geld, Amsterdam .-+-o- ooooo 00. 250 FI. | Kurz J 1127 dieie do. E Rie C A 250 Fi. | 2 Mit. 1403 E P E L, . 300 Mk. | Kurz 150 149” L 300 Mx. | 2 M. 1492 149: La a acta epo e esl Eee tATÉT E L T S 6 257 - on C L 300 Fr. [2 Mt, 80) Wis: ta O Ne: eei 150 Frl T 2. 104 G a C L E M P L À O Pl 1 M4 102% I E e S4 T T G ES H 100 Thlr. | 2 Mi. 99! Tre /{ Leipzig iu Courant im 14 1 bl. Fuss. ¡00 Thie. } Z 2 ‘00% E a M E eeres: T L 2 Mt. 57 Petersburg - 100 SBbl.| 3 Woch. 107%

Auswärtige Börsen. Niederl. wirkl. Sch. 54. 5% Span, 1877.

2. Antwerpen, i Okt Zin —. Maus Aal 1I0E. A 1676 G. Eagl. Russ. 1123 Ber.

Hamburg, 17. Okt. Ï - D O O/ L f P aris, 14. Okt. 5% Rente fn cour. 121. 20. 3% Reute fin cour S1. 79.

Amsterdam. 15. Okt. | !

Bank - Actien

gu r (V / O 1 D »o Neap! . 5% Span Rente 29 í Pass. 95. Es z d G uy a0o/ “E L W ien, 14. okt. 5% Met. 1105 1% 1007 D (0 auk Actien 1666. Aul. de 1834 145%. de 1839 1145.

Ängekommene Fremde.

Hotel de Prusse. Se. Ercellenz der General-Lieutenant und fomman dirende General des 3ten Armce-Corps, von Weyrac, und Hohn hor|, Major im Generalstabe des 3ten Armee-Corps, aus rant t a: D. D. YBremier-Licutenant a. D. von Bredow aus Senzke, Kaufleute Schu! und Brunier aus Hamburg. Signora Montani, Viinosa di Conto, aus Nom, Emwohner Nab elin9r1 aus Kalisch,

Meinhardt's Hotel. Se. Excellenz der General-Lieutenant a. D. von Blankenburg aus Neustadt, Geh. Rath und Ober-Bürgermeister Naumann aus Posen, Rittergutébesißer und Rittmeister a. D. No

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Hotel de Rome. Baron von Ungern-Sternberg aus Neval. Mil

terautsbesißer von Tschepe, nebst Gemahlin, aus Wierzyetwic(

Hotel de St. Petersbourg. Graf zu Solms -BVaruth a B ruth. Hofmaler Alb erti, Hof-Bibliothekar Dr. Walter d Hofrath Zimmermaun, im Gefolge des Großherzogs von Heffen, jammtlich aus Darmjtadt. :

Rheinischer Hof. von Bockelberg, Oberst a. D. und tammerhe! nebs Gemahlin und Tochter, aus Karlsruhe in S lesien, Particul Graf von der Schulenburg-Fißenburg aus Fißenburg. O be1 Laudesgerichts-NRath von Solemacher aus Koblenz. _ Amtsrath Lud 118 Milow bei Rathenow. Professor Cherait aus Vusseldorf. ö}

hándle1 Bach aus Ober - Jugelheim. Frau Dr, Braune neojt 2 tern qus Leipzig. Kaufleute Brauß und Kradcte

Kaiser von Nußland. Baron von Falkenstein, Prem,-Uieui 4:en Ulanen-Regiment, nebst Gemahlin, aus Greiffenderg. BulsSdehzer Dietrihs aus Nordhausen. Particultier B erghausen Kassel, Student Quittenbaum aus Warnemünde, Kaus leute mann aus Stettin, Schrader aus Hamburg, Stefsens aus Have berg, Angermann aus Königsberg und Stabler aus

us König von Portugal, Rittergutsbesißer Sch aller aus Luppin 1 t 1

J! C or Fp aus Cibelseid,

von

T %, Ll eSDen,

Ober-Lausiß. Renticrs Stollberg aus Hannover und Wolt Frankfurt a. d. O. Justizrath Schmidt aus Celle. Stadtrath C ler aus Magdeburg. Gutsbesißer Grote aus Fehnde bei Ha Gutsbesiverin von Zißewit, nebst Tochter, aus Breslau. M Ï Kniffka, nebst Gemahlin, aus Posen, Particulier Renk aus Memel. Verwalter Sche uerlein aus Nürnberg. Kaufmann Wallerstein au

Oettingen. Dr. med, Klein aus Koln. adt London. P:ofesor Siemens aus é IRiirttemberqg, Gutsbesißer Dittmar aus Köslin un j czvnsfi aus Posen. Particuliers 0] [m Ann, nel 1 Lochke1 Kottbus und von Puttkammer aus Breslau, Sellermeister Lenz

aus Nienburg.

Oohen)

, (T. M avdioulrovrd man 12 (Clan i M s Hotel de l'Europe. Particuliers Ullmann aus Elbogen 1n Böhme und Campioni aus Homo in Jtalien. Gräfin A, Dvyskonsfa qi

St. Petersburg. Waude Mathis aus Warschau

Hotel de Saxe. Baron von Skarczymski, Gutsbesißer, Kaufmann Reinach aus Mainz.

Hotel de Brandebourg. Nittmeister von

aus Pojen

VankTelmann aus

dam. Marcell Mitter Lon Lero wol aus Lemberg. Hotel de Hambourg. Rittmeister von Horn aus Münster

d Hotel du Nord. Hauptmann von Peny aus Weßlar.

Zeteorologische Beobachtungen.

14:3 Morgens Nachmittags Abeuds Nach einmaliger IS. Okt. 6G Uber. 8 Ubr. 10 Ukr. Beobachtung

Luftdeuck ...« 333 36 ' Par. 3 32,75" Par. 331 22" Par. | Quellwärme 7,3" R. Lufiwärine a1 R —+—- 1/8 R. —- 7 R. Flusswärwe 0,3" R. E haupunkt LEDLT -- V R. + He -F- R.! Bodenwärme 9,5 K Dunstszättiguug 91 pet. S6 pCt, “1 pCt. Ausdüustung 0,017 Rh, W'etteF c oo 6. trüb, recgnig, trüb, Niederscblagz 0 021 Bh, Nd 6 SW. SW. 0SO W ärmewechsel +- 9,4" Wolkeuzug. « - SW. -+ 3,0° R

'Pagesmittel : 335 44 Pace + 3,5° E —- Las R... S6 pCt. S

ÄÎönigliche Schauspiele.

Freitag, 20. Oft, Ein Sommernachtstraum, nah Shakespeare von Schlegel, in 3 Akten. Musik von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Tänze vou Hoguet, Decorationen von Gerst, :

u dieser Vorstellung sind nur uo Billets zum Parterre à 15 Saqr., dritten Range à 10 Sgr. ind Amphitheater à 75 Sgr. zu haben,

Sonnabend, 21. Okt, Ein Sommernachtstraum.

{m Konzertsaale: Pour la continnuation des débuts de Mr, \ ¡Mlars, N cene de: Da Ÿ engeance italienne. 2) Un Mon- cieur et ube dame, (Mans 4 preniere piéce Nr, Mars Fen plira le rôle de Sgrimazzi, et dans la Seconde celui d’un Mon SICUr.) Sonntag, 22, Okt. Der Plaßregen als Ehe-Prokurator, Hie

Robert und Bertrand.

Im Konzertsaale: Mademoiselle de Belle-Jsle. e e De e O Steh-Balkou 20 Sgr. Parterre 15 Sgr.

Alle Meldungen um Billets zu den Vorstellungen der König lichen Theater, sowohl von Seiten des hiesigen, als des potsdamer Publikums, siud fernerhin an das Billet - Berkgufs Büreau der niglichen Schauspiele, niht aber an die General-Jutendantur, gefäl- ligst zu richten.

auf :

1 Rt\lr.

Königsstädtisches Theater.

Freitag, 20, Okt. Lord, Krämer und Vagabund, oder: Die Mißverständnisse. Lustspiel in 3 Aufzügen, von Meck, Vorher : Nach Sonnenuntergaug. Lustspiel in 1 Akt, von G, Lob.

Sonnabend, 21. Okt. (Jtalienische Opern =- Borstellung.) Zum erstenmale in dieser Saison: U Barbiere di Seviglia. Opera

Musíica del Maestro Rossini. (Ggr. Serafino

buffa in 2 Atti. Panzini : Basilio, als Debüt.) : 4 : Textbücher in italienischer und deutscher Sprache sind im Billet- Verkaufs-Büreau und Abends an der Kasse à 5 Sgr, zu haben,

Sonntag, 22, Okt, Das bemooste Haupt, oder: Der lange Israel.

Ä C J, C E t , si ' Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen, Gedrucft in der De ckerx schen Geheimen Obex - Hofbuchdruckerei.

Beilage

C R E Hi Bz mgs

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M 112.

691 Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

Freitag den 20e Oft.

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JulanD. % Arnsberg, im Oktober. ist die neue Gemeinde deten Aemtern noch, CEversberg und Störmede, Erwitte, Ne i G Bilstein eingeführt worden. Ueberall wurden die bisherigen Bürger meister mit der Verwaltung der Amtmannsstellen kommissarish be auftragt.

Rerbindungen mit dem Westen eine 1 Durch den hohen Wasserstand der Ruhr, der cine Folge der vorher gefallenen zum Theil wolkenbruchähnlichen Regengüsse is, wer den alle Posten aufgehalten; auch gehen von verschiedenen Berichte über chroße Verheerungen ein, die das Austreten der Ge wáässer angerichtet haben foll.

Srter, 9, Oft, (Rh, und M. 3.)

qroßen Saale des hiesigen Kasino die erste Zusammenkunft der Wein

und Obst= Produzenten, als besondere Section der deutschen Land= der Unterschriften dafür ergab

ta Ole Lite

Repräsentanten des Weinbaues in Bayern, Franken, Württemberg und in - Produzenten von der ganzen Mosel und Saar.

und ¿Forstwirthe, Sr F + e C P B N { t »/ TICTEL, Z0 NICINDE, Rhein

M 8 6 ) t OnaNden,

( 6 Lein

Beamte beiwohuten, theilte sich nah einer Eröffnungs Nr 5 Zectionen

Präsidenten

r Wein=- und Obstzucht, den Freiherrn von Babo aus Weinheim und zum Ge {häftsführer den Herrn Muhl; für leßtere Herrn Gebeimrath Dr. Link, Zum Protokollführer für die Plenar - Versammlungen e1

nannte man den Herrn Notor Bochkolß und zum Oekonomen den Die von beiden Sectionen gesondert S 2 N Tages, \o wie an den darauf folgenden Tagen, werden später ausführlich durch den

Herrn Apotheker Löhr in Trier. gepflogenen Verhandlungen am Mittage desselben

2 ages ,

Druck befaunt gemacht werden. Um “7ten

die Prüfung der eingesandten Weinproben vorgenommen.

deine fertig, und sammlun: statt, Herr P, L. H am Sten abgereisten Freiherrn von Babo zum Präsidenten der Weinbau Section g über die Leistungen derselben, so wie Herr Geheimrath Schmelzer über die der Pomologen, welche, obgleih weniger zahlreich als jene, doch manche wichtige Punkte festgeseßt halten.

Auf die Anfrage eines Mitgliedes, wie sh die Grundsteuer in anderen Ländern Deutschlands verhalte, entspann sich cin lebhafter und für uns Moselaner bejonders interessanter Diskurs, da man er fubr, daß iu der Pfalz nicht, wie bei der Boden, gleichviel, was

unmittelbar darguf fand die leßte Plenar = Ver

darguf gezogen wird, besteuert werde.

ungen gehöre, durch geringe Stimmenmehrheit verworfen wurde. gum Vrt der nachsten Zusammenkunft wurde einstimmig Dürk heim d. Haggrdt bestimmt, zum Präsidenten derselben der Her

ürst Wrede min Speier, und zum Geschäftsführer Herr Gutsbesißer zristmann Dürfleim gewählt.

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Ausland. Deutsche Bundesstaaten.

vern. æÆ Nürnberg, 15. Okt. Lßt, der sich nah längerer urlüctgezogenhei an den Ufern des Rheins, einem an ihn gerichteten Rufe folgend, zu uns begab und hier, wie überall, durch sein Spiel Jeder Erstaunen sebte, hat uns gestern verlassen. Welchen Ein

r hervorgebracht, kann man aus der Begeisterung \{chließen, mit welcher der sonst eben niht allzu poetishe und phantastische

(Urnberger Korrespondent in mehreren Artikeln sich über ihn

Baden, X Karlsruhe, im Okt, Meinem früher gegebenen Bersprechen gemäß (\. Preuß, Ztg. Nr. 76 vom 14. September) theile ih nen anliegend einen Auszug aus der Flugschrift des Herrn von Sarachaga mit, von der sich die vierte Auflage in meinen Händen bestndet, Die Verzögerung dürfen Sie nur dem Wunsche zuschreiben, mccht eher wieder über diese unangenehme und traurige Angelegenheit das Wort zu nehmen, als bis die Akten derselben geschlossen wären, Oaß diesen Abschluß die mir vorliegende Flugschrift gebracht hat, kann ih freilih auch jeßt noch uicht behaupten. Hier am Orte i indessen die Glagubwürdigkeit der Ausfagen des Herrn von Sarachaga von keiner Seite in Zweifel gezogen worden, obwohl er sih auf eine mchf geringe Anzahl namhafter Zeugen bezieht, denen es an Gele genheit nicht gefehlt haben würde, ihm entgegenzutreten.

Nach der Darstellung des Herrn von Sarachaga hatte Herr von Haber bereits im Jahre 1838 einen unangenehmen Vorfall, bei dem er sich auf eine Weise benommen haben soll, die ihm keinesweges zur Chre gereicht haben würde. Er hatte sich über einen ehemaligen englischen Offizier, George Hawkius, der Capitain in den Diensten des Von Carlos gewesen war, auf eine Weise geäußert, die diesen veranlaßte, ihn zur Rede zu stellen und, da er auswich, mit einem entehrenden Ausdruck zu bezeihnen. Bald darauf war Hawkins ge= nöthigt, nah England zurückzukehren, wo er dur einen Rechtshandel zurückgehalten wurde, vor dessen Beendigung er, wie es scheint, eines plöblichen Todes starb, Der Ober = Lieutenant Göler von Ravens- purg, der mit ihm befreundet und in der Angelegenheit mit Herrn von Haber sein Beistand gewesen war, erklärte jeßt, daß er die Sache des Capitains Hawkins als die seinige ansehe, dessen Benehmen in jeder Hinsicht vertreten werde und die von demselben gegen Herrn von Haber ausgestoßene Beschimpfung ausdrücklich auf sh nehme. R E der Dinge war offenbar Herr von Göler der Deleidigen Herr von Haber der Beleidigte. Der leßte, statt die Schritte zu thun, die in- einer solchen Lage vielleicht zu er= warten gewesen wären, erbot sich vielmehr in einem Schreiben an Herrn von Göler, diesem, sofern er sein, des Herrn von Haber Be- nehmen nicht als ehrenhaft anerkenne, Genugthuung zu geben, was Herr von Göler auf sich beruhen ließ, weil er feine Genugthuung zu fordern hatte, Damit hatte die ganze Sache ihr Bewenden, bis dieselbe im August d, J, wieder zur Sprache gebraht wurde, als

Im Laufe des vorigen Monats Ordnung außer deu von uns bereits gemel- im Kreise Meschede in den Aemtern Meschede, Schmallenberg, im Kreise Lippstadt in den Aemtern Auröchte und Horn und im Kreise Olpe im Amte

% Paderborn, 15. Oft. Seit einigen Tagen haben unsere inangenehme Hemmung erlitten, urz

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Nassau, und nur

ie Versammlung, welcher unser Herr Regierungs = Präsident Auerswald, der Herr Ober-Bürgermeister Görbß, so wie mehrere

0) n E Ch Ey b 9 ; 5 C4 M ede des Herrn Präsidenten von Haw sogleih in zwei besondere l und wählte für erstere zum

zum Präsidenten den Schmelßer und zum Geschäftsführer den Herrn

Abendó und in den darauf folgenden Tagen wurde Am 9ten, Morgens 10 Uhr, war man mit dem Probiren und Vergleichen der

Mohr, welcher an die Stelle des schon

gewählt worden war, verlas einen kurz gefaßten Bericht

uns, die Produkte, \ondern

wurde darauf angetragen, dies in's Protokoll aufzunehmen, was aber, da der Gegenjtand nicht zu den gegenwärtigen Verhand=

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Herr von Haber an einem Subscriptionsballe zu Baden Theil neh men wollte, bei dem seine Anwesenheit mehreren der betheiligten Kavaliere niht angenehm war. Herr von Göler, über den Vorgang befragt, erzählte denselben, wie er nah dem Obigen Statt gefunden hatte. Herr von Haber wurde von dem Balle ausgeschlossen und shickte Tages darauf (am 11. August) scinen Schwager, den Major von Klok und den damaligen badishen Major Prinzen Karl von Salm zu Herrn von Göler, um von demselben eine Erklärung zu verlangen. Herr von Göler bestand auf der Aussage, die er vor den Cavalieren abgelegt hatte, worauf Major von Klock in einer späteren Erklärung ihn gefordert zu haben behauptet, was jedoch sowohl derx Prinz von Salm, als der in der Nähe befindliche Freund des Herrn von Göler, Herr von Sarachaga, auf das bestimmteste ableugnen, indem, threr übereinstimmenden Behauptung zufolge, nur von der Nothwendigkeit einer fünftigen Herausforderung die Rede gewesen war. Fünf Tage später vernahm Herr von Göler zu seiner Ueberraschung, wie Herr von Haber zu Baden auszusprengen suche, daß er, der Ober-Lieute nant von Göler, eine Herausforderung anzunehmen verweigere. Dar über durch die Herren von Sarachaga und von Zedliß zur Rechen

haft gezogen, wih Herr von Haber anfangs jeder Erklärung aus, gab zuleßt aber doch eine solche schriftlich, die, wie ungenügend sie auch il zugestand, daß

rer Form nah war, wenigstens die Thatsache er bis jeßt (am 15. August) Herrn von Göler nicht gefordert habe. Eine dasselbe besagende \criftlihe Erklärung des Prinzen Karl zu Salm, so wie eine andere von den Herren von Sarachaga und on Se. na Der von Haber grundlose von ihm vor diesen beiden Herren gemachte Aussagen durch sein Ehren- wort bekräftigt hatte, wurden am 17. August einer Vereinigung von 13 der angesehensten Kavaliere vorgelegt, welche darauf hin Herrn von Haber für unfähig erklärten, Genugthuung zu erhalten. Erst jeßt, am 18. August, richtete Herr von Haber eine schriftliche Herausforderung au Herrn von Göler, die unter den obwaltenden Umständen unbeachtet bleiben mußte. Jnzwischen hatte Prinz Karl zu Salm sich jedoch veranlaßt gefunden, eine Erläuterung zu seiner früheren Crflärung zu geben, welche diese thatsächlih wieder auf hob, Darauf traten 8 der Herren von der früheren Vereinigung der Ka valiere nochmals zusammen und faßten ein Aktenstück ab, durch wel= ches sie auf den Grund der Erläuterung des Prinzen ihren ersten Ausspruch zurücknahmen. Am folgenden Tage suchte Dr. Giehne, der mittlerweile die Herausforderung des Herrn von Haber in dessen Auftrage wiederholt hatte, den Herrn von Sarachaga auf, um mit diesem, als dem Freunde des Herrn von Göler, die Bedingungen des Zweikampfes zu verabreden, dessen Hindernisse ihm durch die Zurücknahme des Ausspruches der Kavaliere gehoben schienen. Da Herr von Göler wegen einer Wette von Karlsruhe abwesend war, mußte Herr von Sarachaga die Antwort auf den nächsten Tag, den 20stelt, veriMiecben, Uls ‘or ant 25. August eben in Be griff war, diese zu überbringen, erschien aber plößlich in der Wohnung, die er mit Herrn von Göler gemeinschaftlich inne hatte, eine ganz neue Person, der russische Leutenant von Wereffin, der Herrn von Göler wieder im Namen des Herrn von Haber forderte und die Ab- sicht aussprach, die Sache desselben zu der seinigen zu machen. Herr von Göler erwiederte, daß er sich in einen Zweikampf mit Herrn von Haber ohne Ermächtigung des Offizier-Corps, in dem er die Chre habe, zu dienen, nicht einlassen fönnez zugleich versprach er, die Entscheidung des Offizier-Corps Herrn von Werefkin \chriftlich mit zutheilen. Bereits am folgenden Tage trug Herr von Göler den auf der Parade versammelten Offizieren seinen Fall vor. Da er seine Aussage jedoch durch Aktenstücke belegen mußte, verzögerte sich deren Ausspruch bis zum Z30sten. An diesem Tage traten unter Ge- nehmigung des Großherzogl. Artillerie - Kommando's von den in Karlsruhe anwesenden Artillerie-Offizieren der Oberst S., der Oberst- Lieutenant von R., der Major R., acht Hauptleute, zwei Ober-Lieu- tenants und ein Lieutenant zusammen, denen sich noch zwei Ritt meister und ein Ober-Lieutenant vom Reiter-Regimente Großherzog anschlossen, und diese Herren entschieden einstimmig, daß der Ober= Lieutenant von Göler sich mit Herrn von Haber nicht {lagen könne. Jn= zwischen hatte Herr v, Wereffin wiederholt auf eine entscheidende Antwort von Seiten des Herrn v. Oöler gedrängt; zuerst am 27sten durch ein direktes Schreiben, darauf nachdem er am 29sten durch ein Schreiben des Herrn von Haber dringend ersucht worden war, die Sache „zu beschleunigen“, an demselben Tage durch ein Schreiben au den Haupt nann L,, den er bereits Tages vorher mündlich ersucht hatte, Herrn von Göler zu der Ertheilung einer Antwort zu vergnlassen. Am 90sten begab sih Herr von Sarachaga nah Baden, um Herrn von Wereffin über die Ursachen aufzuklären, welche die bisherige Verzöge- mung nothwendig gemacht hatten. Herr von Wereffkin ließ sih auf feine Erörterung ein, sondern bediente sich der beleidigendsten Aus= drücke sowohl über das badische Offizier - Corps, als über Herrn von Göler. Da an demselben Tage jedoch die Entscheidung des Offizier Corps erfolgt und durch Herrn von Göler dem Herrn von Wereffkin mitgetheilt war, so glaubte Herr von Sarachaga noch einen Versuch der Ausgleichung machen zu dürfen und ersuchte deshalb Herrn von Werefkin, ihm \chriftlich mitzutheilen, was er seinem Freunde von Herrn von W. auszurichten habe. Die Antwort des Herrn von Werefkin war, daß er Herrn von Sarachaga nicht nur ermähtige, sondern bitte, Alles ohne irgend eine Aenderung Herrn von Göler

Herr

auszurichten, was er, von Werefkin, über diesen gesagt habe. Schon vorher hatte Herr von Wereskin an den Hauptmann L. geschrieben

und diesem angezeigt, welcher Ausdrücke er sih in der Unterredung mit Herrn von Sarachaga über Herrn vou Göler bedient. Noch in der Nacht vom 31, August guf den 1, September forderte Herr von Sarachaga im Auftrage deë Herrn von Göler den Beleidiger in einem Schreiben, in dem er beiläufig ein Wort des Herrn von Göler in Bezug auf Herrn von Haber anführte, welches für diesen wenig ehrenvoll war. Jm Laufe des 1. September erhielt er die Antwort, welche eine Herausforderung an ihm selbst wegen des in Bezug auf Herrn von Haber gebrauchten Ausdrucks enthielt und zugleich ihn in Kenntniß sebte, daß Herr von Wereffin sich mit Herrn von Göler nicht eher shlagen werde, bevor dieser sich niht von dem Schimpfe rein gewaschen habe, den Herr von Haber ihm angethan, indem der selbe zu Baden ein Cirkular veröffentlichte, worin er Herrn von Göler für einen „niederträhtigen und feigen Verleumder““ erklärte, der sich hinter eine Erklärung einiger von ihm getäuschten Offiziere zurüc- ziehe. Das Weitere is bekannt. Herr von Göler begab si sogleich mit seinem Freunde, Herrn von Sarachaga, nah Baden und erzwang von Herrn von Werefkin den Zweikampf, der einen so beklagenswerthen Ausgang hatte.

Holstein. Jtehoe, 16. Okt. (A. M, u, R. W.) Hier sind ge- stern 2 Compagnieen Jäger eingerückt und heute sollen 3 Eskadronen des 2ten Dragoner = Regiments eintreffen , nämlich außer der lsten und 2ten Eskadron, die hier garnisoniren, auch die Ate, deren Garnisons- ort Plön is, Leßterer gehört der Dragoner an, welcher vor dem Auszuge nah Lüneburg von seinen Kameraden eigenmächtig befreit

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wurde. Zur Untersuhung dieser Angelegenheit is eine gemischte Kommission niedergeseßt, welche sich in Jßehoe versammelt, wo auch der fommandirende General, Se. Durchlaucht der Prinz Statthalter, erwartet wird, Die Kommission besteht aus dem General-Major von Xübow, dem Major von Zeska vom 17ten Linien-Jnfanterie=Bataillon, dem Major Baron von Brokdorf vom 2ten Dragoner-Regiment und den Obergerichts-Räthen des holsteinishen Obergerichts, Eckardt und von Thaden, Sie wird am 17ten d. M. ihre Sibungen in Jbehoe beginnen, und der Ober-Auditeur, Brigadier-Auditeur in Rendsburg, von Stochfleht, is bei derselben als Protokollführer angeseßt.

Russland und Polen.

_, Warschau, 14. Okt. Se. Majestät der Kaiser hat, wie die ytesigen Feltungen melden, um dem Statthalter des Königreichs Polen, General-Feldmarschall Fürsten von Warschau, Grafen Pasfke- witsch von Erivan, einen Beweis der vollkommensten Anerkennung seiner unermudeten Fürsorge und Anstrengung zum Besten [des seiner Berwaltung anvertrauten Landes zu geben, vermittelst Verfügung aus Brzesc Litewski vom 28sten v. M. eine Schuldforderung, welche der Schaß des Königreichs an Se. Durchlaucht zu machen hatte, gänzlich niedergeschlagen. i 2E

Aus den Borschriften über die Militairpflichtigkeit der Juden he- ven die hiesigen Blätter noch einige Hauptpunkte hervor, Auf Be- srelung vom Dienst sollen die von der Regierung ernannten Rabbi= ner, wenn sie sih über diese Ernennung ausweisen, Anspruch haben, jedo nur für ihre Person und \o lange sie ihre Amtspflichten ver- sehen, „Zuden, welche die Meister: Befähigung erlangt haben und als Meister in jüdischen Fabriken beschäftigt sind, sollen, wenn sie sich hierüber gehörig ausweisen, nah den allgemeinen, in dieser Hinsicht für die Christen geltenden Vorschriften von der Aushebung zum Mi= litairdienst befreit sein. Jüdishe Ackersleute, die auf Staats= und Privat = Grundstücken nicht einzeln, sondern in besonderen Kolonicen angesiedelt und ansässig sind, sollen, wenn fie si wirklich selbs mit der Landwirthschaft beschäftigen, nah folgenden Regeln vom Militair= dienst befreit sein: Wenn eine von Juden bewohnte besondere Ko- lonie wenigstens aus 10 jüdischen Häusern (Wirthschaften) mit einer zum mindesten 40 Köpfe starken männlichen Bevölkerung besteht, \o soll eine solche Kolonie 50 Jahre lang von der Militairyflichtigkeit befreit sein. Wenn aber eine von Juden bewohnte Kolonie aus we= nigstens 5 Häusern míit einer 20 Köpfe starken männlichen Bevölke- rung besteht, so soll eine solche Kolonie 25 Jahre lang nicht militair= pflichtig sein. Alle anderen kleineren oder vereinzelten jüdischen An= siedelungen sind der Conscription unterworfen. Die Befreiung vom Militairdienst aus Rücksicht auf Betreibung des Akerbaues soll nur denjenigen Juden zugestanden werden, welche, wenn sie in besonderen Kolonieen angesiedelt sind, daselbst eine vollständige Ackerwirthschaft mit allem dazu nöthigen landwirthschaftlichen Zubehör eingerichtet ha= ben, Auch soll diese Befreiung nux den Wirthen selbst, so wie ihren Nachkommen in gerader Linie, also Söhnen, Enkeln u. \. w., gewährt werden, so lange sie mit Ackerbau beschäftigt sind. Juden, die nicht in gerader Unie mit den in solhen Kolonieen angesiedelten Wirthen verwandt sind, unterliegen der Militairpflichtigkeit. Getaufte Juden oder solche, die vor der allgemeinen Aushebung zum Militairdienste sih taufen zu lassen begehren, sollen von der Conscription befreit sein, wobei jedoch darauf geachtet werden soll, ob die Leßteren ihre Absicht auch ausführen ; Juden dagegen, die während der allgemeinen Aus- hebung die Taufe verlangen, sollen dessenungeachtet zum Militairdieust genommen und den jüdishen Gemeinden angerehnet werden. Kon-= skribirte Juden von 20 Jahren und darüber sind einer Untersuchung hinsichtlich ihrer Gesundheit, ihres Wuchses, Körperbaues und anderer Eigenschaften unterworfen, nah den allgemeinen, über den Militair dienst im Königreich bestehenden Vorschriften. Wenn aus Mangel an hinreichenden Beweisen über das wirkliche Alter eines jüdischen Kon- \fribirten ein Zweifel obwaltet, so hat die Aushebungs-Behörde die- sen Zweifel zu entscheiden. Es i den Juden gestattet, bei jeder Ober = Militair = Kommission ihren Bevollmächtigten zu haben, desen Befugnisse sih darauf beschränken sollen, Vorstellungen dagegen zu machen, wenn er bei der Entscheidung über die Befähigung von Ju den zum Militairdienst und bei ihrer Aushebung zur Armee irgend ein Versehen oder einen Mißbrauch wahrgenommen zu haben glaubt,

Vereinigte Staaten von Uord - Amerika.

New-York, 19. Sept. Sind meine bisherigen Betrach- tungen, wie ih glaube, wahr und begründet, so würde van Buren, offenbar einem präsidentschaftlichen Konvente gegenüber, welches au immer dessen Zusammenseßung sein möge, sih in einer nicht sehr an= genehmen Stellung befinden. Denn auf der einen Seite würde er sich, wenn derselbe durch Wahlen nah Distrikten gebildet wird, vou den Abgeordneten seiner eigenen Partei zurückgewiesen schen, und auf der anderen würde er, wenn dieser Konvent das Ergebniß einer Gesammtwahl i, die traurige Ehre einer Kandidatur haben, die wahrscheinlih für ihn auf eine abermalige Zurückweisung von Seiten des Wähler - Corps hinauslaufen dürfte. Was er daher wollen und wünschen muß, is die Abschaffung des Konvents selbst, woraus eine doppelte demokratische Kandidatur hervorgehen würde. Zu Syrakus nun hat er für seine Strategie einen großen Schritt vorwärts ge- macht, Die Demokraten des Staates New-York haben, so zu sagen, den Rubikon überschritten ; sie haben die Anforderungen ihrer Brüder des Südens allzu eklatant und allzu bestimmt, gewissermaßen auf eine zu materielle Art und Weise zurückgewiesen, um - wie= der zurückgehen und versöhnende Zugeständnisse anbieten zu kön- nen, und von eíner absoluten Unterwerfung kann nohch viel weniger die Rede sein. Aber auch die Calhounisten sind auf dem von ihnen betretenen Wege nicht minder weit vorangeschritten. Sie haben allzu laut und feierlih die Wahl nah Distrikten als Grund- lage ihrer Politik verkündet, und haben zuglei ein allzu großes Ju teresse, sih auf diesem von ihnen eingenommenen Terrain zu behaup- ten, als daß sie dasselbe vor den Drohungen ihrer Gegner im Stiche lassen könnten. Es können demnach aller Wahrscheinlichkeits-Berech- nung zufolge nur folgende zwei Fälle eintreten: Entweder der Bruch zwischen den beiden Fractionen der demokratischen Partei wird von jebt an so ofen, so erklärt und feindselig, daß die Partei unmittel: bar sih auflösen muß, und in diesem Falle wird dann gar nicht zu der Bildung des Konventes von Baltimore geschritten werden, also auch nicht zu Erwählung eines einzigen Kandidaten, der als Bewer= ber um die Präsidentschaft im Namen der ganzen demokratischen Par- tei gufträte. Oder man wird von beiden Seiten von den gegensei- tigen Prätensionen Umgang nehmen, und wenn der Tag der Ge scheidung gekommen sein wird, sofort zur Wahl der Ahgéorbieten s dem Konvente schreiten, welche in gewissen Staaten na D in anderen aber durch Gesammtwahl vorgenommel! S im Staate Vielleicht wird es sogar in einigen Staaten, und namentli

j elali iner [ten New-York, zu einer doppelten Wahl, und folglih zu emel doppe