1843 / 126 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Keckanntmachungen.

E s

[1694] D: p 9.O

Die am 2. Februar 1840 zu Jacobskirch , Glogauer Kreises, verstorbene Christiane Elisabeth geborene Rit- ter, Wittwe des am 21. September 1839 ebendaselbst mit Tode abgegangenen Pastors Carl (Christian) Wilhelm Schreiber, hat in ihrem am 10. Februar 1840 eröffneten Testament zu Erben eines Drittheils ihres gesammten Nachlasses die sich legitimirenden Verwand- ten ihres verstorbenen Ehegatten ernannt. Da es nach einer unter den bereits aufgetretenen Verwandten er- gangenen rechtsfräftigen Entscheidung niht auf die Nähe des Grades unter den hiernah berufenen Pastor Carl Wilhelm Schreiberschen Verwandten anfommt, o werden auf den Antrag folgender als Berwandten des Pastor Schreiber bereits zu den Nachlaß - Akten legiti- mirter Personen, nämlich

1) des Kantors und Organisten Johaun Gottlieb

Borrmann zu Niebusch, 9) dessen Mutter, Marie Elisabeth geborenen Schrei

ber, einer Schwester des Vaters des Erblassers, 3) des Kandidaten der Theologie, Adam Ehrenfried

Thebesius, jeßt seines Singular - Successors des

Negozianten Gottschalk, 4) der Kinder des verstorbenen Pastor Adam Daniel

Thebesius, namentlich

a) des Justiz-Commissarii Heinrich Moriß,

þ) der Henriette Albertine,

c) der Charlotte Auguste und

d) der Christiane Henriette

Geschwister Thebesius,

5) der Kinder der verstorbenen Julie verehelichten

Pastor Höfchen geb. Thebesius, nämlich

J der verehel. Kaufmann Julie Schmidt,

þ) der Henriette Auguste Charlotte,

c) der Pauline Louise,

d) des Gustav Eduard und

e) der Marie Amalie

Geschwister Höfchen,

alle Verwandte des vorgedachten Pastors Carl (Christian) Wilhelm Schreiber ohne Unterschied der Gradesnähe vorgeladen, in dem auf den 24, Ja- nuar 1844, Vormittags um 11 Uhr, anberaumten Termin vor dem ernannten Deputirten, Ober-Landes- gerihts-Referendar Toepfer, persönlich oder durch einen mit Vollmacht und Juformation versehenen Sachwal- ter, wozu ihnen die hiesigen Justiz . Kommissarien, Ju- stizräthe Ziekursh, Wunsch, Werner, und Justiz-Kom- missarius Graf Pfeil vorgeschlagen werden, zu erschei- nen und ihr vermeintliches Erbrecht anzumelden, widri- genfalls die genannten Extrahenten für die rechtmäßigen Erben angenommen werden sollen, ihnen als solchen das Nachlaß - Drittheil zur freien Disposition verab- folgt und der nach erfolgter Präklusion sich etwa mel dende Erbe alle Handlungen und Dispositionen der ge- nannten Erben anzuerkennen und zu übernehmen für \huldig, von ihnen weder Rechnungslegung noch Er- saß der gehobenen Nußungen zu fordern berechtigt, sondern sich lediglih mit dem, was alsdann noch von der Erbschaft vorhanden wäre, zu begnügen verbunden erachtet werden wird.

Glogau, den 19, September 1843,

hierdurch

Königliches Ober-Landesgericht. I, Senat. (S) v, Forckenbeck,

Bekauntmach un g Nothwendiger Verkauf.

[1228]

Stadtgericht zu Berlin , deu 12. Juni 1843. Das in der Gartenstraße Nr. 25 belegene Siebert he Grundstü, taxirt zu 11,708 Thlr, 21 Sgr, 3 Pf, foll am 16, Februar 1844, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy vothekenschein sind in der Registratur einzusehen,

Bean maou n g: Nothwendiger Verkauf. Stadigericht zu Berlin, den 10, Juni 1843. Das in der Linienstraße Nx, 29 belegene Richter sche Grundstü, tarirt zu 7493 Thlr, 22 Sgr. 3 Pf., soll am 6, Februar 1844, Vormittags 11 V an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen,

[1229]

[344 b] Berlin-Hamburger Eisenbahn.

Zufolge statutenmäßigen Beschlusses der Plenar- Versammlung des unterzeichneten Ausschusses vom 17. September d. J., und mit Beziehung auf die vorläu- sige fentliche Bekanntmachung vom 18ten ejusd,, werden die ursprünglichen Subsfribenten von Actien für die Berlin - Hamburger Eisenbahn hierdurch aufge- fordert, auf die gedachten Actien die erste Einzahlung

A i von Zehn Prozent, mithin für jede Actie von 200 Thlr, den Betrag von

Zwanzig Thalern y ç in den Tagen preuß. Cour.

766 Allgemeiner Anzeiger.

leistete Einzahlung ausgehändigt, welche seiner Zeit ge- gen Quittungsbogen selbst ausgetauscht werden soll,

Die Auslieferung dieser Quittungsbogen macht es wünschenswerth, daß diese erste Einzahlung

a) von denjenigen Subskribenten, welche in Hamburg, oder an einem, in den Kö- nigl. dänischen und Großherzogl. me dck - lenburgschen Staaten belegenen Orte, oder in Lübeck, auf Actien subskribirt haben, zur Gesellshafts-Kasse

in Hamburg,

von denjenigen Subsfkribenten aber, welche in Berlin, oder in einem anderen, in den sub a. bezeichnetenStaaten uicht belegenen Orte, subskribirt haben, zur Gesellschafts-Kasse j

. V .

in Berlin

geleistet werde.

Derjenige Subsfribent , welcher ldie durch gegenwär tige Bekauntmachung ausgeschriebene Einzahlung uicht spätestens am 1. Dezember d. J. leistet , verfällt, nach 8. 14, des Statuts vom 28. Juli d. J. in eine Con- ventionalstrafe von 10 Thlr. preuß. Court, für jede Actie, worauf die Zahlung im Rückstande geblieben ist, und fann auf Entrichtung dieser rüdständigen Theil- zahlung, nebst 4 pro Cent Zinsen seit 1. Dezember d. J. und der vorgedachten Conventionalstrafe von der Direction belangt werden.

Es steht indessen der Direction auch frei, den säumi gen Actionair seines Rechts aus dem Anerkenntnisse über seine Actienzeihnung, ohne prozessualisches Ver- fahren, für verlustig zu erklären und dies, nnter Angabe der Nummer des Anerkenntnisses und der darauf aus- gefertigten Quittungsbogen, öffentlich bekannt zu machen, wodurch das dem säumigen Actionair ertheilte Aner fenntniß annullirt wird.

Gegen die vorstehend durch das Statut angedrohten Folgen der Säumniß kann sich der säumige Actionair nur dadurch hüten, daß er bis zum 15. Dezember d. De die rückständige Theilzahlung, nebst 4 pCt. Verzugszin- sen und die Conventional - Strafe zu einer der beiden empfangsberechtigten Kassen der Gesellschaft, einzahlt, (§. 15 des Statuts.)

Für diejenigen, welche diese erste Theilzahlung zur Gesellschasts-Kasse in Hamburg leisten, und es vorzie- hen, statt in preußischen Thalern in hamburger Banco zu bezahlen, wird der Cours des hamburger Banco bierdur auf 300 Mk, Bco. für 150 Thlr. Preuß, Court, festgeseßt,

Diejenigen ursprünglichen Subsfribenten, welche in Gemäßheit der, von dem vorbereitenden Comité in Ber lin am 26. September 1840 erlassenen Subscriptions Einladung, zu den Kosten der Vorarbeiten beigetragen, und Lon dem , in den 88. 8. und 12. jener Subscrip- tions - Einladung, ihnen vorbehaltenen Vorrechte zur

Actienzeichnung, bis zum 15. Februar d. J. in Berlin, und bis zum 15, März d. J. in Hamburg, Gebrauch gemacht haben, wird der geleistete volle Beitrag nach &, 10. des Statuts auf den Betrag dieser ersten Theil- zahlung in Anrehunung gebracht, und die Quittung über den geleisteten Beitrag als baares Geld angenommen werden,

Zur Empfangnahme der Theilzahlung und zur Quit- tungsleistung darüber sind berechtigt :

in Berlin die Herren :

Kommerzienrath Carl, ) Dr. Asher, Stadtältester Conrad, Schubart, Reridant,

Direktoren,

Bürequ: Oranienburgerstraße Nr. 17.

in Hamburg die Herren:

Droft von Lehsten, ) Jul. Guido Wolf, R. G. F. Borger, | Georg Heinr. Mönch, Rendant,

Direktoren,

Büreau:

Der Ausschuß der Berlin Hamburger Eisenbahn Gesellschaft,

A. Abendvrofy,

Vorsitzender.

Neustädter Fuhlentwiete Ne. 76.

Dr.,

[1866] Ediifbale L ao uUNn ge

Nachdem Carl Gottfried Witschel und dessen Sohn Friedrih Gottlieb Wiitschel, Inhaber des unter der Firma: „Witschel und Sohn“ allhier zu Oschay be- standenen Tuch- und Spinnerei-Geschäfts,, ihre Jusol- venz angezeigt und ihr Vermögen an ihre Gläubiger abgetreten, hierauf aber von dem unterzeichneten Land- gerichte mit Eröffnung des Konkurs - Prozesses und mit Erlassung von Ediktalien zu verfahren beschlossen wor- den ist, so werden alle be- und unbekannte Gläu- biger der genannten Cedenten, nicht minder alle dieje- nigen, welche aus irgend einem anderen Rechtsgrunde Ansprüche an das Vermögen derselben zu haben ver meinen, bei Strafe der Ausschließung von der Masse, so wie bei Vermcidung des Verlustes der Wiedercin-

vom 15, November bis \pä pte : 1, Dezember 4 Fe ai zu leisten,

Es wird diese Einzahlung, sie ; von wem sie wolle, nat G. 1 a Sia Sts wetden, vom 28, Juli d. J., nur für Rechnung des A! lichen Subskribenten, welcher den Verpflichtun schein fd, die betreffende Actie ausgestellt hat, Ange e es muß sich der Zahlende durch das diesem erfien Sus, sfribenten ertheilte Anerkenntniß über die Actienzeihnun Y welches das früher bestandene Comité zur Begründung

eines Actien - Vereins für die Eisenbahn - Verbind zwischen Berlin und Hamburg bei Gelegenheit der Ge neral - Versammlung vom 28, Juli d. J. zu Schwerin

ausgehändigt hat, legitimiren,

Gegen Rüdckgabe dieses Anerkenntnisses wird dem Zahlenden sofort Jnterims - Bescheinigung über die ge-

sezung in den vorigen Stand, hiermit geladen, den 2, April 1844, zur Vormittagszeit, an hiesiger Landgerichtsstelle legat zu erscheinen, ihre Forderungen anzumelden und zu be- \heinigen, darüber mit dem verordneten Konkurs - Ver treter, so wie nach Befinden rüdsihtlich der Priorität unter sich selbst zu verfahren, binnen \sechs Wochen zu beschließen und hierauf y den 30. Mai 1844 er Bekanntmachung eines Präklusivbescheids gewärtig zu sein, nicht mindet P : L, den 21, Juni 1844 nderweit hierselb| zu rechter früher Gerichtszeit sid u mit einander v6 Bitt 7a p und 9 1dglich einen Vergleich zu treffen, wobei die Nichter- i e n E die, welche zwar erscheinen, sich aber , icht deutlich erklären, für einwilligend in

das, von der Mehrzahl Beschlossene werden geachtet werden, endlich aber, dafern sich ein Vergleich nicht er- mitteln ließe, den 6. Juli 1844

des Akftenschlusses und

den 2. August 1844 der Eröffnung eines Locations - Erkenntnisses, welches, gleich wie der Präklusivbescheid, im Falle des Außen- bleibens, Mittags 12 Uhr für publizirt geachtet wer- den wird, sih zu versehen.

Auswärtige haben zu Annahme künftiger Ladungen und sonstiger Junsinuationen Bevollmächtigte am Orte des Gerichts zu bestellen und selbige mit ausreichender gerichtlicher Vollmacht zu versehen.

Oschaß, den 27, Oktober 1843.

Das Königliche Landgericht daselbst, W 1E,

E T + sCiterarische Anzeigen. Bei Dun cker und Humblot in Berlin ist so eben erschienen und durch alle Buchhandlungen zu be- ziehen :

1859 eg F . e Ct [11831 Segel’s Philosophie in wörtlihen Auszügen. Für Gebildete aus dessen Werken zusammengestellt und mit einer Einleitung herausgegeben von C. Frantz und A. Hillert. gr. 8. Preis 3 Thlr.

Die von Hegel begründete Philosophie i bei ihrer Fortbildung zum Theil zu Resultaten gelangt, denen gegenüber fein Gebildeter mehr müßiger Zuschauer blei- ben kann. Es is also die Aufgabe, das von den Männern der Schule Errungene, auch allen denen, welche die Philosophie niht zur Sache des Studiums machen können, in einem möglichst klaren Vilde vor Augen zu legen. Einen Beitrag hierzu will der gegen wärtige Auszug aus Hegel?'s Werken liefern, Er macht keinen Anspruch, die Originalwerke irgend wle zu erseßen; sondern die Herausgeber versuchen dem Le ser die Hegelshe Weltanschauung vor Augen zu brin- gen, und heben demnach solche Abschnitte heraus, n denen si diese am deutlichsten ausspricht, und welche einerseits cinen allgemeinen Zusammenhang durchblicken lassen, andererseits doch quch eine abgerundete und für sich selbs verständliche Betrachtung über Gegenstände enthalten, die einer allgemeinen Theilnahme angehören. Wenn somit die Haupt-Absicht dieser Schrift auf eine größere Verbreitung der Hegelschen Anschauung in ihren Grundzügen geht, so is sie auch geeignet zum tieferen Studium der Werke des Meisters selbst cinzuladen und die Jünger der Philosophie in diese auf eine leichte und begueme Art einzuführen.

Diese Werke selbst bestehen aus folgenden cinzelnen Abtheilungen :

Philosophische Abhandlungen 3 Thlr. i n

Phaenomenologie des Geistes (2. Auflage) 3% Thlr,

Missenschaft der Logik. 3 Bde. (2. Aufl.) 55 Thlr.

Encyklopáädie der philosophischen Wissenschaften. 1er

Band : Die Logik (2. Aufl.) 1% Thlr.

Dasselbe 2r Band: Naturphilosophie 3% Thlr.

Philosophie des Nechtes (2. Aufl.) 1% Thlr.

Philosophie der Geschichte (2. Aufl.) 2 Thlr.

Aesthetik 3 Bde. (2. Aufl.) 6; Thlr.

Religionsphilosophie 2 Bde. (2. Aufl.) 4% Thlr.

Geschichte der Philosophie 1r u. 2r Band (2. Aufl.)

32 Thlr. (Die 2. Auflage des 3. Bandes befin det sich unter der Presse.)

Rermischte Schriften 2 Bde. 65 Thlr.

Philosophische Propandeutik 15; Thlr.

Die fomvletten Werke (6275 Bogen) kosten zum Zub \criptionspreis 39% Thlr,

So eben erschien und is durch jede Buchh. zu erhalten:

[346 b] Ernste Worte über das Zusammenwirken der Fabrikanten Deutschlands, gesprochen in der Plenar Versammlung des württemb. Fabrikanten-Vereins am 27. Sept, 1843, von dessen Vor )stand Carl Deffner, Fabrikanten in Eßlingen, gr. 8. Stuttgart, Metl er sche Bchhdlg, gch,

3 . 3% Sgr.

[1857 Bei F. Dümmler, u. d. halten : Jahrbücher für die preußische Gesebge- bung, RNechtswissenshaft und Rechts- verwaltung, 1228 Heft, 225 Sgr.

Jn diesem Heft, welches besonders verkauft wird, be- findet sich der General Bericht des Herrn E ]"tiz-M inisters Mühler an Se. Majestät den König über die Justiz - Verwaltung in den sämmtlichen Provinzen der Monarchie mit Ausnahme des Fürstenthums Neuchatel für dic Jahre 1840 und 1841.

inen L0 EU

Jn der Gropiusschen Buch- und Kunsthandlung, Königl. Bauschule Laden 12, is zu haben: [1860] Veiträge zur Geschichte

der Stadt Eger und des Egerschen Gebiets, Aus Urkunden von J. S. Grüner. gr. 8. Prag, 1843. brosch. % Thlr.

Die eigenthümlichen Verhältnisse des Egerschen Be- zirks geben dieser Schrift eine besondere Wichtigkeit für den Geschichtsforscher, besonders weil der ganze Inhalt qus Urkunden oder zuverlässigen alten handschristl. Chro- niken geschöpft ist.

Vou, Lde Interesse is die Auseinanderseßung des dortigen Lehnswesens vor und nah dem Purifications- System, die viele für Böhmens und Dentschlands Ge- cite höchst wichtige Thatsachen enthältz ferner die

Geschichte der Klöster bis zu deren Aufhebung z die Ge- richts- uud Steuer-Verhältnisse; die Ursachen des Ueber- tritts zur fatholischen Religion im Jahre 1565 und die erst 1629 durchgeführie Reformation durch einen K. M, Reformations-Kommissair u. \. w,

_ Der ausgezeichnete Kenner der böhmischen Geschichte, Herr Franz Palacfy, böhm. ständ. Historiograph, hat folgendes Urtheil über diese Schrift ausgesprochen : „Diese fleißige Arbeit enthält viele aus Archiven ge- \chöpste interesante Nachrichten und verdient daher als Bereicherung unserer vaterländischen historischen Kennt nisse alle Anerkennung,“ :

Prag. C alvesche Buchhandlung.

Wichtige politische Neuigfeit. So eben is erschienen und durch alle Buchhandlun gen, in Berlin bei Alexander Duncker,

Königl. Hofbuchhändler, Französ. Str. 21, zu erhalteu :

Hinrichs? Politische Borlefungen.

Unser Zeitalter in seinen politischen, kirchlichen und wissenschaftlihen Zuständen, mit besonderem Bezuge auf Deutschland und namentlih P reußen, in df- fentlihen Vorträgen an der Universität zu Halle dargestellt vou

F. W

[1855]

D E . ch De Hinrichs, Professor der Philosophie zu Halle. Die Philosophie soll nicht blos vom Baume der Erkenntniß pflücken, sondern auch vom Baume des Lebens. Jn zwei Bänden. gr. 8. Jn Umschlag gehestet. Preis des Ganzen n. 3 Thlr. 20 Sgr.

tr Sar ®

Da H inrich s? Politische Vorlesungen \chon viel fah Gegenstand der Besprechung in öffentlichen Blät- tern geworden sind, so bedarf es wobl keiner besonderen Hinweisung auf das vorliegende wichtige und interessante Merk, dessen 2r Band in wenigen Wochen erscheinen wird.

Halle, Oktober 1843.

C. A. Schwelschke u. Sohn.

Bei Gebhardt & R eigland in Leipzig ist er- schienen und in allen Buchhandlungen zu haben, in Berlin in der Hirsch w ald schen Buchhandlung, Burgstr. 25:

TASCHENDBDN G [1867] dur deulschen

und Schweizer Flor: genaner bekannten Pflanzen, welche in des Schweiz, In Freurs en und [strien zum Gebrauche der

enthaltend die Deuts« hland,

wachsen und Menschen in gröÖlserer Vlenge gebaut werden, nach dem De Candollischen Systeme geordnet, mit einer vorangehenden l ebersicht der Gattnngen nach den Klassen und Ordnungen des Linneischen S ystemes, bearbeitet Von D Willi Dan, Jos. Koch Königl, bayer. Hofrathe, ordentl. Prosess01 dizin und Botanik an der Universität n und Direktor des botanischen Gartens daselbst, Preis 2 InirNn

berühmten Verfassers, lange mit Unge-

wild

der Me

Erlangen

Taschen-Format, brosch.

Dies neueste VV erk des vom botanischen Publikum schon duld erwartet, wird diesem gewils eine höchst kommene Gabe sein, für deren VWVerth der Name

des Yerslassers bürgt,

will-

347 b

; ana zeige ich ergebenst an, daß ih meinen Gast- hof zur Stadt Zürich, hier am Markt belegen, am isten d. M. an Herrn Keerl käuflich abgetreten habe. Jch danke für das mir in einer Reihe von Jahren geschenkte Vertrauen, und bitte selbiges auf meinen Herrn Nachfolger gütigst zu übertragen.

Halle, den 1. Oktbr. 1843, E U - (E Lai S Carl Sutter. Auf Obiges Bezug nehmend, erlaube ich mir erge-

benst anzuzeigen, daß ich unter heutigem Dato den seit vielen Jahren rühmlichst bekannten Gasthof zur Az Ee S Stadt Zürich fäuflich übernommen habe. S - Wenn ich daher ergebenst bitte, mein Haus der gü- tigen Empfehlung zu würdigen, so versichere ih zu gleicher Zeit , daß ih alle Kräfte aufbieten werde, um den Aufenthalt in meinem Hause zu einem angenehmen zu machen, allen Wünschen freundlih entgegen zu fommen und neben der sorglichsten Aufmerksamkeit bil- lig und pünktlich zu bedienen, Halle a, d. S,, am 1, Olftober 1843,

Carl Keerl.

348 þ | 3 big 4 Läden auf dem besten frequentesten Plaße Berlins belegen, sind sofort vermiethbar zu den soli- desten und billigsten Bedingungen auf eine Reihe von Jahren ; auch können dieselben an Einem Unternehmer abgelassen werden. Nähere Auskunft Klosterstraße 83

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A 1.04

ußische Zeitung.

Ne 126.

Aua

Amtlicher Theil.

Juland. Magdeburg. Durchreise des Herzogs von Sachsen burg. Glogau. Versammlung des Mäßigkeits Vercins, lau, Denkmal Fricdrich')s des Großen. Minden. Kabincts-Ordre, Straßenbau betreffend, Koln, stüßung gutgedienter Landwehrmänner,

Deutsche Bundesstaaten. Bavern. München, Franz Lißt. Die aus Griechenland Zurückkelrenden. Baden. Karlsruhe. Die Wahlen. Spruch des Kricgsgerichts in der von Gölerschen Angelegen- heit, Braunschweig. Blankenburg. Jagdlager des § Sachsen - Weimar - Eisenach, Schreiben aus Weimar,

_ Nachrichten z Marktpreise.)

Frankreich, Paris. Hofnachrichten, Beschluß hinsichtlich der Be festigungs - Frage. Ftalienische Flüchtlinge auf Korsika. Ver mischtes, Bricfe aus Paris. (Der Herzog von Bordeaux und dic Legitimisten; NRossi's Sendung nach der Schweiz im Zuteresse des fran zösischen Handels. Der Globe über die irländischen Zustände. Der Heibst - Feldzug in Afrika + Horace Vernet; die Weinlese in der Gironde z neue Entdeckung für die Nunkelrüben- Zucker Fabrication.)

Großbritanien uud Îrland. London. Hofnachricht. Eröff

_nung des Spezialgerichtshofes in Wales, Vermischtes.

Schweden und Norwegen. Stockholm, Unruhiger Auftritt in der Militair Schule auf Karlberg. i

Schweiz. Zürich, Zuschrift des Negierungs

_ XUZeTNn, : ;

Spanien. Bricfe aus Madrid. (Der General - Capitain von Cuba \chlicßt sich der neuen Regierung an; Prüfung der Wahlenz die Voll jährigkeits-Fragez angebliche Verschwörung gegen die Person der Köni- gin; Campuzano und Lopez im Senat.) und Paris. (Der Telegraph bricht sein bisheriges Stillschweigen; Neuestes aus Saragossaz Camp zano und der Kricgs-Minister; die Nord-Provinzen.) i

Griechenland. Triest. Gennäos Kolokotronis des Landes verwiesen. Die Scenen in Patras. Schreiben aus München. (Kolokotronis.)

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. Schreiben aus New Yorfk. (Wahlen ; der Pusevismus scheint festen Fuß zu fassen; General Bertrand und die Parteien z furchtbare Explosion eincs Dampfschiffes und “einer Pulvermühle.) e d

Eisenbahnen. Aachen. Wachsender Waaren-Transport auf der rhei

s nisch-belgischen Bahn. Leipzig. Sächsisch-\schlesische Bahn.

Handels- und Börsen - Nachrichten. Stettin, Magdeburg Köln, Riga und London. Marktbericht, ] E

Alten Dres Allerbochste Verein zur Unter

Herzogs.

(Hof

Raths an den Vorort

Amtlicher Theil.

Angekommen: Der Fürst Soltykow, von St. Petersburg, Abgereist : Der Kaiserl. russische Wirkliche Geheime Rath und Senator von Lubianowsky, nach St. Petersburg.

U

llichtamtlicher Theil.

Inland.

Peagdeburg, 31. Oft. O S S OUrialr ver rve gierende Herzog von Sachsen Altenburg trafen heute früh um 10 Uh: bier ein und seßten nah eingenommenem Dejeuner im Hotel „Erz herzog Stephan‘“ Jhre Reise nah Altenburg fort, i

X Glogau, 39, Oft, Gestern Nachmittags 5 Uhr feierte der hiesige Mäß igkeits-Verein in dem Rathhaussaale sein fünftes Jahresfest, Nach vorher ergangener Einladung fanden si, außer den Mitgliedern des Vereins, gegen 300 Bewohner der Stadt und einiger umliegenden Dörfer dazu ein. Die Feier wurde mit Absin gung eines Máßigkeits=Liedes eröffnet. Hierauf hielt Pastor Anders eine Rede über die Tendenz der Mäßigkeits-Bereine und die Mittel welche sie anwenden. Während der Berichterstattung wurden der Branntweindrache (eine bildlihe Darstellung der traurigen Folgen der Trunksucht) und die amerikanischen Abbildungen von Säufermagen vorgezeigt, Nach der Beendigung des Berichts bezeugten mchrere Mitglieder des Vereins aus eigener Erfahrung, daß “Arbeiter den Brauntwein sehr wohl entbehren und ohne denselben ihre Arbeiten weit besser und leiter verrichten können, Am Schlusse der Ver sammlung meldeten sih 10 Personen zum Beitritt, An der Thür des Saales wurden - freiwillige Beiträge für die Zwecke des Vereins gesammelt und Mäßigkeits-Schriften vertheilt, 2

Breslau, 30. Oft. (Br. Z) Heute Mittags 12 Uhr traf das Modell des Professors Kiß zum schlesischen Friedrichs - Denkmale glüdlich hier ein und wurde sofort in die Königliche Gießerei gebracht, Son der Verpackung ctwa 270 Centner, brach am M. M. von Berlin auf und hatte demnach die Reise nah Breslau in 10% Tagen vollendet. Was Meister Kiß in Gyps ge-= bildet, wird Meister Klagemann in Erz darstellen, so daß wahrscheinlich das ganze Denkmal im November 1845 wird enthüllt werden können.

„Minden, 2/7. Oft, Das heute ausgegebene Amtsblatt es [91genvE, an die Staats - Minister von Bodelschwingh und Grafen von Arnim gerichtete Allerhöchste Kabinets Ordre: al A Oa Kreisftänden des Kreises Herford in Gemäß Gri ain s 4 Le März 1841 über die Befugnisse der Kreisstände, Ausgaben zu beschließen, am 29. April 1842 und 12. April 1843 gefaßten Beschlüsse, -und auf Jhren Bericht vom 22sten v. M., genehmige Jh, daß zur Beförderung des Gemeinde - Wege- baues in jenem Kreise im Jahre 1843 ein Zwölftheil der Grutk steuer-Hauptsumme und vom Jahre 1844 an auf einen Zeitraum von zeln Jahren jährlich fünf Achtundvierzig-Theile der Grundsteuer-Hauptsumme von den Grundsteuerpflichtigen des Kreises erhoben werden. Die Er hebung und bestimmungsmäßige Verwendung dieser Beischläge uñ- ter Hinzuziehung der besonderen Leistungen der bei den jedesmaligen Straßenbauten nächstbetheiligten Gemeinden, haben Sie, der Fingnz=

Bexrlin, Fre tag: Len

¿Zten

Minister, durch die Regierung zu Minden zu beaufsihtigen. Zugleich verleihe Jch, behufs des chausseemäßigen Ausbaues der Straße vou Herford nah Bünde, nah dem von Fhnen, dem Finanz - Minister, näher festzusebenden Plane, den betreffenden Gemeinden das Expro priations Recht hinsichts der in die Chaussee - Linie fallenden Grund stücke und die Befuguiß zur zwangsweisen Erwerbung der erforder- lichen Bau-Materialien nah den für den Bau der Staats-Chausscen bestehenden Vorschriften. Sie haben diesen Meinen Befehl durch das Amtsblatt der Regierung zu Minden zu veröffentlichen. Sanssouci, den 4, August 1843. Friedrich Wilhelm.“

98, Oktbr. Es hat \ich hier ein Verein gebildet, welcher es sich zur Aufgabe stellt, im Frieden gutgediente und dürf Wehrmänner des 1. Bataillons (Köln) des 28. Landwehr-Re- aiments, und zwar der Kreise Köln, des Landkreises Köln und des Kreises Mülheim, insoweit sie zu den jährlichen lÂtägigen und großen Herbstübungen herangezogen werden und dabei irgent ein Unglück erleiden, wodurch sie für kurze oder längere Zeit unfähig geworden sind, für sih oder ihre Familien gehörig zu sorgen, nach Kräften zu unterstüßen. Zur Erreichung dieses Zweckes is ein Kapital - Fonds gebildet, dessen Vergrößerung durch die gezeichneten fortlaufenden jährlichen Beiträge der Vereins - Mit glieder, durch die Zinsen des Kapitals und durch den ferneren Beitritt aller außer dem Vereine stehenten Menschenfreunde, die sich dafür interessiren und zur Theilnahme eingeladen werden, be wirkt werden wird. Um Mitglied des Vereins zu werden, i ein jährlicher Beitrag von einem Thaler zu entrichten. Jedes Mitglied ist berechtigt, an den sährlich abzuhaltenden General - Versammlungen den Wahlen der Comité =Mitglieder Theil zu nehmen. Die Geschäfte des Vereins leitet ein aus 9 Mitgliedern bestehendes Co nité, dessen beständiger Präses der jedesmalige Commandeur des föl ner Landwehr-Bataillons is. Außer diesem sind beständige Mitglie Dor D) Der jedesmalige Landrath des Stadtkreises Köln, 2) der je- desmalige Landrath des Landkreises Köln, 3) der jedesmalige Land- rath des Kreises Mülheim, 4) der aus dem Offizier-Corps des Land wehr - Bataillons zu wählende Kassirer des Vereins. Die noch \ch lenden vier Mitglieder werden jährlih in den General - Versamm- lungen mit der Einschränkung gewählt, daß wenigstens zwei derselben dem Offizier-Corps des fölner Landwehr-Bataillons angehören missen. Das Comité vertritt im Allgemeinen die Rechte des Vereins drit- ten Personen gegenüber und besorgt insbesondere: 1) Die An- nahme, Aufbewahrung so wie die rentbare Anlegung der dem Ver- eine gehörenden Gelder, entweder gegen hypothekarische Sicherstellung oder Ankauf von Staats=Papieren. Jn der Vereins-Kasse dürfen nur Summen von überhaupt 100 Rthlrn. baar vorhanden sein z größere Beträge missen sofort rentbar gemacht werden. 2) Die Prüfung und Entscheidung über eingehende Unterstüßungs-Anträge. 3) Die Führung und Ablegung der Rechnung und die Bericht-Er stattung über die Wirksamkeit des Vereins in der im November cines jeden Jahres abzuhaltenden General Versammlung. Jede als noth wendig anerkannte und dem Zwecke des Vereins entsprechende Unter stüßung wird dem bedürftigen Wehrmann sofort gewährt. Es werden hierzu jedoch vor der Hand und bis zur Vergrößerung des Kapital Gonds nur die Zinsen desselben verwendet, wodurch selbstredend in den ersten Jahren die Leistungen des Vereins mehr oder weniger be- ränkt bleiben missen. /

* Köln,

ige

111d

Nusland. Deutsche Bundesstaaten.

: München, 28. Oft, (M. p. Z,) Lißt wird, dem allgemeinen Wunsche entsprechend, kommenden Montag noch ein viertes Konzert, gleich dem vorigen im Königl. Hof Theater, geben, und zwar abermals zu einem wohlthätigen Zweck zum Besten der in Griechenland befindlihen, größtentheils aus Bayern bestehenden, dem Militair nicht angehörenden Deutschen, zu deren Unterstützung, da sie in Folge der jüngsten Ereignisse daselbst brodlos geworden sind, bekanntlich von Sr, Majestät dem König eine Sammlung in allen größeren Städten des Königreichs bewilligt worden is. Der geniale Künstler begründet sih durch diese Wohlthätigkeits - Akte in unserer Mitte ein nimmer erlöshendes Andenken. :

S (N. W. Z.) Von den zuleßt aus Griechenland zurücgekehrten Soldaten sind die meisten in unsere Regimenter wieder eingetreten, natürlich nicht mit den Graden, welche sie in Griechenland befleideten, Mehrere Offiziere von denselben dienen jeßt wieder als Unteroffiziere, haben jedoch Hoffnung, durch den nächsten Armeebefehl Lieutenants zu werden, i

Bayern.

_ Baden. Karlsruhe, 27. Okt, Die Abgeordneten-Wahlen für deu bevorstehenden Landtag gehen nun der Rethe nach vor sich ; so weit die Ergebuisse bereits vorliegen, bestätigen sie die Vorher sagung, daß die politische Physiognomie der Abgeordneten-Kammer im Ganzen dieselbe bleiben werde wie auf dem vorigen Landtag. Il Maunheim is Herr Bassermann wieder erwählt; Herr Sander hat seinen früheren Wahlbezirk (Aemter Baden und Gernsbach) mit der auf ihn gefallenen Wahl der Stadt Pforzheim vertauscht; aus dem Oberlande berichtet man von der Wiedererwählung des Herrn Welker (im vierten Aemter-Wahlbezirk). Was Freiburg betrifft, so ist nach der Zusammenseßung der Wahlmänner niht zu zweifeln, daß die dortige Abgeordneten-Wahl in dem nämlichen Sinne wie das vorige- mal, d. h. zu Gunsten des Ministeriums ausfallen wird. Jn Karls- ruhe is die Rede von Erwählung des Vice = Kanzlers Bekfk, welcher übrigens in seinem alten Wahl - Bezirk nun ebenfalls wieder erwählt ist. Als neue parlamentarische Namen, welche zum erstenmal in der Kammer erscheinen, sind die von drei Staats - Dienern einzu- zeihnen: Hofgerichtsrath Rothermel in Rastadt , Ober = Amtmann Lichtenauer in Buchen und Hof- Gerichtêrath Nombride in Freiburg. Von Herrn Kuenzer, Stadtpfarrer in Konstanz, welcher dem lebtver- flossenen Landtage wegen maugelnden Urlaubs nicht anwohnte, zu dem bevorstehenden aber neuerdings in die Kammer -der Abgeordneten er

November

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen KSestellung auf dieses Slatt an, sür Serlin dic Expedition der Allg. Preuss. a Zeitung : Friedrihsstrasse Ur. 72.

1843.

wählt is , heißt es, daß er diesmal seinen Plaß in derselben zuver= lag)\ig eimnehmen werde. H : R 2) Heute hielt das Ober-Kriegsgericht seine Sibung zur rtheils-Jällung in der u! glückseligen Göler-Werefkinshen Duell-An= gelegenheit gegen Herrn von Sarachaga. Wie der Spruch ausge= fallen , i noch nicht bekannt geworden, und soll Herrn von Sara=- chaga das Urtheil noch uicht verkündet worden sein. Indeß glaubt man, daß nah den obwaltenden aus Herrn von Zarachaga?s Bro- shüre hervorgehenden Umständen die Strafe nicht bedeutend werde ausfallen können, da hieraus flar wird, daß derselbe das Duell so lange verhindert hat, als er auf eine Beilegung in ehrenvoller Weise offen fonnte, und so lange die Beleidigungen rein persönliche und uicht ein ganzes Offizier-Corps zugleich mit berührende waren.

Braunschweig. Blankenburg, 29. Oft. (M. Z.) Unser og hat heute das hiesige Schloß verlassen, um sih über Dres= den nah seinen fürstlichen Besißungen in Schlesien zu begeben. So wie die Vorfahren unseres Landesherrn, namentlich die Herzoge Lud wig Rudolph und Rudolph August, das hiesige Schloß oft und für längere Zeit zum Schauplaß ihrer waidmännischen Vergnügungen wählten, o vereinigt unser vielgeliebter Landesherr, zur großen Freude der hiesigen Einwohner, alljährlich auf dem durch seine reizende Lage bekannten Schlosse hohe und höchste Herrschaften zu einem glänzen- den Jagdlager. Prinz Albrecht von Preußen befand sich diesesmal unter den zahlreichen Gästen.

Herz

ckahsen-Weimar-Eisena h. X Weimar, 31. Oft. Am 29. d, überreichte der Kaiserl. österreihishe Gesandte am Königl. sächsishen Hofe zu resden in einer außerordentlihen Audienz Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzoge sein Beglaubigungsschrei- ben als Mitbevollmächtigter für den hiesigen Großherzoglichen Hof.

Gestern sind Jhre Kaiserlihe Hoheit die Frau Großfürstin He- lene von Rußland und der Durchl. regierende Herzog von Nassau hier angekommen.

Die Getraidepreise halten sich hier noch immer auf einer mittle= ren Höhe, eben \o die Fleischpreise, so wie alle Lebensmittel, Butter, Eier, Käse, Milch u. st. w., welche die Landleute liefern, was für niedere Haushaltungen fortwährend drückende Verhältnisse erzeugt.

Fran rei 9

Variís, 28. Oft, Der König und die Königin der Belgier werden nächsten Montag oder Dienstag St. Cloud wieder verlassen, um nach Brüssel zurückzukehren. j . Nach dem Commerce wäre in einem Kabinets-Rath unter dem Borsiß des Königs die Frage vou den Festungswerken um Paris her zur Berathung gekommen. Es soll der cinstimmige Beschluß gefaßt worden sein, die Kammern um Bewilligung der nöthigen Gelder zur vollständigen Bewaffnung der Forts anzugehen.

Es heißt, daß der Herzog und die Herzogin von Nemours bin= nen wenigen Tagen nah England reisen werden, da man die Gewiß= heit erlangt hat, daß der Herzog von Bordeaux sih nit vor 2 bis 3 Monaten nach London begiebt.

Fünf Jtaliener, die sich bei den leßten Unruhen m der Legation von Bologna kompromittirt haben, der Marquis Righi, Lambertini, Malara, Tangra und Graf Brancoli, sind in Korsika angekommen. Die päpstlihe Regierung soll sie als gemeine Verbrecher ansehen und ihre Auslieferung von der französischen Regierung verlangt haben. Man glaubt aber nicht, daß die verlangte Auslieferung ver= weigert werden wird, j

Obgleich Herr von Salvandy bereits vor 5 oder 6 Tagen Paris verlassen hat, so soll er sich doch nit vor Ende Novembers nach Turin begeben, weil seine Ernennung nicht vor dem 10. f. M. im Moniteur erscheinen wird,

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m Paris, 28. Oft. Die Reise und der Aufenthalt des Herzogs von Bordeaux in England erregt bei uns vielfah die Auf= merfsamkeit und wird in gewissen Kreisen selbst niht ohne einige Be= sorgniß verfolgt. Nicht als befürchtete man, daß die Nähedes Prätendenten eine Mauifestation der öffentlichen Meinung zu dessen Gunsten in Frankreich hervorbringen möchte, sondern weil man nicht ohne Grund besorgt, daß die legitimistische Partei, welche in leßter Zeit ruhiger sih zu ver= halten anfing, diese Reise zu einem neuen Vorwand nehmen möchte, sih irrigen und eitlen Hoffnungen hinzugeben. In der That, seit die Nachricht nah Frankreich gelangte, daß der Herzog von Bordeaux in England gelandet, wandern die Legitimisten shaarenweise nach Lon= don, um dem Prinzen vorgestellt zu werden. Wenngleich die Legiti= misten wenig Sympathieen im heutigen Frankreich besißen, \o haben sie doch noch immer cinen bedeutenden Einfluß durch ihre Reichthümer ; sie besißen beinahe zwei Drittel des Grundeigenthums, was besonders auf dem Lande und unter dem fatholishen Klerus deren Ansehen un= terbält. So lange die Legitimisten nicht der Juli-Dynastie sich an=- schließen, wird auch die innere Ruhe Frankreichs nicht ganz gesichert sein.

Selbst Napoleon hat guf dem Gipfel seiner Macht den Faubourg St. Germain gefürchtet und demselben bei jeder Gelegenheit geshmei= hett. Die Juli-Dynastie versuchte ihrerseits öfter, die Legitimisten an si zu fesseln. Graf Molé, als Präsident des Conseils vom 15. April, hatte mittelst seiner Tochter, die cine der Notabilitäten des Faubourg St. Germain is}, und die er in seine ministeriellen Salons zu ziehen wußte, viele Bekehrungen gemacht, und wenn er länger am Skaaksruder geblieben wäre, so würde die legitimistische Partei, wenn auch nicht mit der Juli-Dynastie ganz ausgesöhnt sein, doch jeßt wahrscheinlich eine ergebe= nere Haltung bewähren. Die Bildung des Kabinets vom 1. März erweckte den alten Haß der Legitimisten, welche dem Herrn Thiers nie die Art verzeihen werden, wie er gegen die Herzogin von Berry verfuhr. Unter der Verwaltung des Herrn Guizot gewann die Regierung ebet so we- nig Grund im Faubourg St. Germain, als unter Herrn Thiers. Erst vor furzem, als die Heiraths-Combination zwischen der Königin Zsabella von Spanien und dem Prinzen von Asturien wieder aufs Tapet ate sah der vernünstigere Theil der Legitimisten die Ars iben mehr Mäßigung zu beweisen, um nicht ein Heiraths-Projetl, weil 4 4 D, : d das von den Legitimisten die Regierung nicht abgeneigt scheint un “teninale sahen" wir sehr gern acfedei würde, zu vereiteln. ZUM rer Beziéhun bin seit 1830, wie die legitimistishen Blätter ieser