1843 / 126 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

E a E E R E

E E

E

E

Grunde nah mit der

Heiraths-Projektes,

Und gerade während mau diesen Augenblick dazu benußen möchte, um neue Bekehrungen im Faubourg St, Germain zu versuchen, erhebt die

reichs eine neue Scheidewand zwischen den Legitimisten und der Juli Regierung.

deaux nach England niht ohne Besorgniß beobachtet.

Jun gut unterrichteten Kreisen wird versichert, daß der König der Franzosen sich_ persönlih bei der Königin Victoria verwendet habe, | auf daß der Empfang des Herzogs von Bordeaux so ausfalle, wie | ten Zustande auf dem französischen Markte zu erscheinen. es die intimen Verhältnisse zwischen den Höfen von Paris und Lon- ( Die britische Aristokratie soll deshalb einen z Nichtsdestoweniger berichten Privatbriefe aus London, daß die Torys dem Herzog von Bordeaux einen sehr glän-

don mit sich bringen. Wink erhalten haben.

zenden Empfang bereiten.

Schweizer Blätter wollen wissen, daß Herr Rossi, Mitglied der Pairs-Kammer, welcher so eben in Bern augekommen is, mit einer

Zuli - Dynastie einerlei Meinung waren. Lud- wig Philipp hofft, wie es scheint, durch die Verwirklichung eines

Das Gesagte wird Jhnen hinreichend darthun, warum man hier von manchen Seiten den Ausflug des Herzogs von Bor-=

768

um den neuen jeßt sich bietenden Vortheil bestmöglihs im eigenen | Interesse dur erhöhten Betrieb ihrer Fabrication, die ihnen, allem An worauf das Faubourg St. Germain so viel hält, | hein na, nun noch wohlfeiler zu stehen kommt, auszubeuten: abge- früher oder später auf den Dank der Legitimisten zählen zu dürfen, | sehen hiervon, werden sie eben deshalb schon bis dahin ungeheure / | Massen ihres Produkts auf den inländischen Markt werfen, so dem 1 rhel | Zuker aus den Kolonieen eine furhtbare Konkurrenz machen, und was Gegenwart des Herzogs von Bordeaux in der Nachbarschaft Frank- | für sie die Hauptsache is, weil dadur eine neue Bürgschaft der j Dauer ihnen ih bietet, sie werden auh, wenn die Gleichstellung der Auflage wirklich eingetreten sein wird, wegen der größeren Wohlfeil- heit bei der Fabrication und der Leichtigkeit, das Produkt unmittel- | bar ohne große Transport=-Kosten zu Markte zu bringen, einen außer ordentlichen Vortheil vor dem Kolonial-Zucker voraus haben, dem es geseßlih nach wie vor untersagt bleibt, {hon im vollständig raffinir

mit diesem Gegenstande beschäftigt werden müssen. Grossbritanien und Irland.

London, 28. Okt, Jhre Majestät die Königin verweilt uoch ' v! (d pa (, , E , m in Wimpole bei dem Grafen von Hardwik, wo gestern ein großer Die ersten Würdenträger der Universität Cam-

Staatsball stattfand.

diplomatischen Mission beauftragt sei, welche auf die shweizer Kloster- | bridge, so wie die angeschensten Mitglieder der Gentry aus der Um

frage Bezug habe. Genaueren Erkundigungen zufolge, steht jedoch die Sendung des Herrn Rossi mit den französishen Haudels = Juteressen Das Kabinuct der Tuilerieen beobachtet seit läugerer Zeit die Stimmung der öffentlichen Meinung, welche täglih mehr unter den schweizer Kautonen zu Gunsten eines Anschlusses au den deutschen Zoll = Verein sich offenbart, und von der Nothwendigkeit

in Verbindung.

durchdrungen, dur neue Handelsbande die Schweiz an sih zu fesseln, wurde Herr Rossi beauftragt, durch eigene Anschauung die Handels Zugeständnisse zu ermittel1, die man zu Gunsten der Schweiz füglich machen köunte, Herr Rossi war als Mitglied der Handels-Kommission sion befähigt.

A Paris, 28, Okt. Der heutige Globe enthält einen kurzen aber inhaltreihen Artikel über die vermuthlihe weitere Wendung der english-=irländishen Verhältnisse, der, wenngleich ihm ohne Zweifel fein höherer Ursprung zuzuschreiben i, doch als die Ansicht eines Blattes, das vielfältige und solide politische Verbintungen unterhält, beachtet zu werden verdient. Der Globe nämlich spricht die Ueber- zeugung aus, daß das Kabinet von St. James mit den gewöhnlichen und geseßlichen Mitteln nichts gegen die irländische Repeal- Agitation ausrichten, und daß namentli der gegen O’Connell und seine Mitan geklagten eingeleitete Prozeß an irgend einer formaleu Schwierigkeit, oder aber an den Garantieen, welhe die Jury dem Augeklagten giebt, scheitern werde, Diese Angelegenheit, sagt der Globe, wird einen neuen Beleg des alten Satzes liefern, daß außeror= dentlihe Uebel agußerordentlihe ärztliche Mittel nöthig machen, und daß der Brand nicht anders geheilt werden fanun, als durh Amputation. Aber um diesen Beweis recht anschau- lich zu machen, hat die britische Regierung irgend eine besonders auf-

fallende Thatsache nöthig, und diese is es, welche sie in dem gegen | den, welche die Zustände an Ort uud Stelle untersuchen. | der Oberrichter die strenge Majestät des Gesebes geltend mat, of | fenbart die Kommission die väterliche Fürsorge der exekutiven Gewalt,“ ] | London wurde vorgestern vou einer so ungewöhnlich hohen Fluth lament tritt, um außerordentliche Gewalten von demselben zu fordern. | heimgesucht , daß eiu großer Theil der längs den Ufern der Themse Ginge die Voraussagung des Globe in Erfüllung, was freilich | belegenen Straße gänzlich überschwemmt war. immerhin möglich is, so würde die hiesige Meinung ohne Zweifel in

O'Connell anhängig gemachten Prozesse sucht, dessen Vereitelung sie voraussieht und den sie gleihwohl eingeleitet hat, um sich auf seinen unbefriedigenden Ausgang stüßen zu können, wenn sie vor das Par

der ersteren eine neue Bestätigung der Vorausseßung finden, daß die französische Politik dem neuesten Verfahren des Kabinets von St. James gegen Jrland nicht ganz fremd sei.

ck= Paris, 28. Oft, Man erfährt uun, daß der Herbst-Feld- zug des Marschalls Bugeaud in der Provinz Milianah diesmal ab-= lief, ohne daß fast nur ein Shuß abgefeuert wurde. Dies war auch die Ursache, warum der Marschall schon am 7ten die Expeditions= Kolonue verließ und über Tenez nah Algier zurückehrte. Auch die Truppen sind bereits wieder in Milianzh eingerückt und werden von dort aus wieder in ihre früheren Kantonunirungen zurückgeschickt werden. Der berühmte französische Schlachten- und Historien-Maler Ho= race Vernet hat bekanntlih vom König den Auftrag erhalten, die Wegnahme der Smala Abd el Kader's dur den Herzog von Aumale bildlih darzustellen. Der Künstler i| nun auf dem Wege nach Afrika begriffen, wo er auf dem Schauplaße dieser Waffenthat des jungen Prinzen selbst die uöthigen Studien machen will, um die= selbe mit desto größerer Treue und Wahrheit wiederzugeben. Herr Horace Vernet war am 23sten zu Marseille eingetroffen, von wo er sich nach Algier einschiffen wird. __ Die Weinlese im Departement der Gironde nähert sich ihrem Ende, und hat, wie dies auh noch weiter südlih der Fall war, auch dort im Allgemeinen alle Erwartungen rüfsichtlih der Qualität des (Ergebnisses weit übertroffen. Uebereinstimmend meldet man von al- len Seiten aus jener Gegend, daß der bis jeßt gefelterte junge Wein von trefflicher Beschaffenheit sei, was man vorzugsweise der andauern-= den Wärme fast den ganzen September hindur zuschreibt. Niemand hatte mehr auf ein solhes Resultat gerehnet, und die Befriedigung darüber is natürlich um \o größer. s __ Nachdem ih längere Zeit keinen Anlaß hatte, auf die Zuker= Grage zurüczukommen, muß ich dieselbe heute wieder einmal berühren, um Jhnen eine Thatsache zu berichten, die ohne Zweifel auch für die gesammte Runkelrübenzucker -Fabrication in Deutschlaud von hohem Wiarese sein wird. Im Departement du Nord, in der Gegend von ira Se VGRLA, Me „nämlich scheint es nun definitiv gelungen zu ohne baß B Fa rication des weißen, reinen Runkelrüben - Zuers, erselbe noch erst einem Raffinations-Verfahren unterworfen zu werden braucht A A p ut, zu erzielen, nahdem man bereits seit mehreren

Ç du ees l g aNdeolie ersuche damit angestellt hat. Das zu Valen-= bereits Produkte die, latt Echo de la Frontière berichtet, daß

N ; Dieser Fabrication, die sich durch ei S ; Reinheit aus Jabricalion, die sich dur eine bemerkenswerthe Aifitkeu Nen u. deu Handel übergegangen sind und fügt Zuckers Fei durch Vas „Fabrication des weißen Runkelrüben- vereinfaht und êue dabei beobachtete Verfahren noch

rei erleichtert worden ß di thätiger und schneller betrieben Been fönne S N Fiskus "Wr . S C Í

e ¿208 gean MGEOn La den Siedereien, wo man die c; , Tadrungsweise auge :

E s lein gmg - als dies jemals le ver falt 1e un bis Aaef em Juteresse benachtheiligt zu werden b u O d ie Zahl seiner Aussichtsbeamten ‘in und um Bal, e noch vermehrt, um die Fortschritte der ueuen alenciennes

überwachen und sorgfältig konstatiren zu tg Gabricationaweise genau

selben wirflih, au in den übrigen Ruufelrüben: ZeUA 4 ete Les u und auderwärts ih Geltung Iu eite Mae e us va Aval Seseage wo neue Gestalt für Frankreich tes ; 1 von den Kammern anu ( verliert dani vollends seinen Werth. Denn abdésebhen bavon, Lat die Rübenzuer - Fabrikanten die ihnen bewilligte Frist vou fünf fo IFen bis zur E a 8 der Auflage auf beide Zucker - Arten natürlih im vollsten Maße benußen werden,

| | | | |

gegend, hatten Einladungen dazu erhalten. höchsten Adels sind guf dem Schlosse anwesend.

j

| Fn Wales is in dem Orte Cardiff unter dem Vorsiße des

Ober=Richters Baron Gurney der Spezial-Gerichtshof eröffnet wor | den, vor welchem der Prozeß gegen die verhafteten Rebekfaiten ge führt werden joll.

| werden könne, doch wären Gewaltthätigfeiten der am wenigsten ge |

| der Familie Morgan gegen cinen oberen Polizei-Beamten, sowie der An

| griff auf das Chausseehaus zu Poutardulais sind, bei welchem leßteren

der damalige Anführer der Bande ein Pistol auf den Capitain Napier | Die Grand Jury, welcher die Anklage - Akten über= | wiesen sind, hat gegen diesen Anführer, John Hughes, welcher bei | jener Gelegenheit gefangen genommen wurde, auf eine „true Bill“ erkannt, d. h. sie hat die Untersuchung gegen ihn, als des Mordver- Die lebtere | is demuach gestern vor den Gerichtshof beschieden worden und hat

abgefeuert hat.

\uhs schuldig, dur die Petty Jury für zulässig erklärt.

| ihre (

E E De Oi der Negieuilia qur iter

suhung der Beschwerden der Waliser, die, wie bereits gemeldet,

die Herren Lewis, Cripps und Cluni zu Vorsibern hat, hat ihre Ar beiten in Carmarthenshire bereits begonnen.

spiele gefolgt is, und wir hoffen mit Zuversicht, daß ihre Schwierig

keiten niht unbeträchtlih durch die Arbeiten derjenigen erleichtert wer= Während

gegen den Einbruh des Wassers geschüßt werden.

gust eingegangen. f damals bis zum 1. August und waren niht wenig Becsorguiß erre

| gend, da die Voers in ihrem Widerstande beharrten uud in ihrem 4 , / 7

Hauptorte Pietermaurißburg Anstalten trafen, um nöthigenfalls Ge walt mit Gewalt zu vertreiben, und da die dem Major Smith zuge hickte Verstärkung von 200 Maun damals noch nicht in Port Natal eingetroffen war. Der Königl. Commissair, Hr. Cloete, befand sich noh in Port Natal und hatte allen Verkehr mit den Boers auf gegeben.

Schweden und Uorwegen.

Stockholm, 17. Oft. (A. Z) Der Gegenstand des allge- meinen Gesprächs in der Hauptstadt is jeßt ein unruhiger Auftritt, welcher vor einigen Tagen unter den Zöglingen der Militairschule oder sogenannten Kriegs - Akademie auf Carlberg stattgefunden, Die Kadetten waren nämlich gegen einen ihrer Lehrer, Major Stal, wegen seiner Strenge aufgebracht, da er, der zugleich Unter = Gouverneur is, die ihnen vormals vergönnten Freiheiten und Mußestunden etwas ges{hmälert hatte. Sie beschlossen, ihr Mißvergnügen guf unzwei deutige Weise zu erkennen zu geben. Als die Lesestunde des Herrn Stal eintrat, wurden die Lichter im Lehrsaal auf einmal gelöscht,

und die Kadetten \timmteu ein allgemeines Charivari an, worauf

vielleicht Thätlichkeiten gefolgt sein würden. Herr Stal aber, der niht nur ein Maun von großen militairischen Kenntnissen, soudern auh von außerordentlicher Energie is, ließ augenblicklih zum Appell auf dem Schloßhofe blasen, welchem Signal die Kadetten gehorchten, um sich niht einer Jusubordination im Militairdienst \{chuldig zu machen. Hierauf wurde Untersuchung angestellt, aber die eigentlichen Urheber des Tumults konnten nicht entdeckt werden, Dieser Auftritt hat die Folge gehabt, daß die Freiheit der Kadetten noch mehr ver= mindert wurde, O

Zürich, 26. Okt. (O. P. A. Z) Der Regierungs-Rath hat auf den Antrag des Staats-Rathes beschlossen, eine Zuschrift an den Vorort Luzern zu erlassen und dieselbe durch Kreisschreiben den sämmt- lihen Ständen mitzutheilen. Jn der Zuschrift heißt es:

„Als das höchste Juteresse der schweizerischen Cidgenossenschaft erscheint uns die Erhaltung ihrer eigenen, unversehrten Eristenz, wie sie dieselve in dem europäischen Staaten-Systeme durch ihre große Geschichte unter Got- tes sichtbarer Fügung errungen hat. Zunächst diesem Znteresse für die Ju- tegrität der schweizerischen Eidgenossenschaft steht die Sorge für den inneren Frieden in unserem Vaterlande, welches vorzugsweise vor anderen Ländern durch die Segnungen seiner Natur und Lage, durch die Eigenthümlichkeit seiner Bewohner und durch die Grundsäße des europäischen Staatenrechtes berufen erscheint, Frieden zu haben und des Friedens zu genießen. - Wir sind nun zwar keinesweges geneigt, den hier und da laut gewordenen Ruf zu einer Spaltung unseres gemeinsamen Vaterlandes und zu eigenmächtiger Konstituirung eines neuen Bundes einzelner Stände für etwas mehr als die vereinzelte und ohnmächtige Stimme weniger Jndividuen zu halten, und er- kennen es vollständig an, daß in dem benannten Beschlusse des luzernischen Großen Nathes solche bundeswidrige Vorsäße keinerlei Anerkennung gefun- den haben, sondern vielmehr aus dem Kreise der zu verabredenden Maß- regeln ausgeschlossen worden sind, Aber immerhin is jede Vereinbarung einzeluer Stände unter sich zu besonderen politischen Zwecken und eine vin as wird in jenem Beschlusse in Aussicht gestellt für den Gesamnit- Sea eine bedenklihe Erscheinung und kann leicht im weiteren Verfolge zu un eT A führen, welche ursprünglich nicht beabsichtigt waren. Wir hal- aufmerksam zu für verpflichtet, den hohen Vorort bei Zeiten auf diese Klippe Auge auf disse Pojen und zu ersuchen, von Bundeswegen ein wachsames verlet werd ntwickelung zu richten, damit nicht der Art. 6 des Bundes

i rde, damit unglüselige Trennungen im Keime verhindert

L ( Die Kam= mern werden so voraussichtlih von der Regierung selbst aufs neue

Zahlreiche Gäste des

)rt n ll. Baron Gurnuey gab in seiner Eröffnungsrede zu, daß mit Recht über die übermäßigen Wegegelder Beschwerde geführt

cignete Weg gewesen, den Ucbelständen abzuhelfen. Von den zahlreichen 1 ) | Fällen solher Gewaltthätigkeiten liegen dem Gerichte im Ganzen nur in unserem auswärtigen Amte mehr als jeder Andere zu dieser Mis | sechs zur Entscheidung vor, unter denen die bedeutendsten der Widerstand

| daß er Kenntniß von der Einseßung der provisorischen Reg:erung in | | l

Verhandlungen begounen; die Resultate indeß sind noch

Die Times drückt ihre Freude aus, „endlih über die Regierung mit ungewohnter Zufrieden- heit sich aussprechen zu können.“ „Wir können uns nur freuen“, sagt

| | sie mit stolzem Selbstbewußtsein , „daß die Regierung unserem Bei- | | | |

| spruch eutschieden werden,

Der Eingang zum | Tunnel in Rotherhithe kfounte nux durch Abdämmung der Straße

Vom Cap der guten Hoffnung sind Nachrichten bis zum 13. Au- Die leßten Nachrichteu vou Port Natal reichten

werden. Ueberdies bedauern wir es, daß jener Beschluß von Organisirung der Vertheidigungs - Kräfte des hohen Standes Luzern spriht und die Möglichkeit eines Angriffes vorausseßt, welchen abzuwehren dieser genöthigt werden fönnte. Wir bedauern es, weil wir an die Möglichkeit eines solchen Angriffes nicht glauben und keinen Grund sehen, gegen irgend welche hohe Stände ein derartiges Mißtrauen zu begen; und wir bedauern es, weil durch solhe Hinweisung auf kriegerische Gefahren und kriegerische Nüstun- gen leiht die Gemüther angereizt und leidenschaftliche Stimmungen ge nährt werden, weil eben daraus leicht neue Gefahren für den inneren Frie- | den und die innere Ruhe, deren die Schweiz gegenwärtig in jeder Hinsicht | jo sehr bedarf, erwachsen können, Gefahren, deren Beschwichtigung, wir sind | es überzeugt, von dem hohen Vororte nicht weniger als von uns selbs ge- | wünscht wird. , :

| Sollten, was Gott verhüte, die bezeihneten Uebel, welche gegenwärtig j

|

|

I

j

| | | |

no unshwer abzuwenden sind, cine drohendere Gestalt annehmen und die Integrität der shweizerishen Eidgenossenschaft durch cine bundeswidrige politische Verbindung einzelner Stände, oder der innere Friede des Landes dur einen bewaffneten Angriff oder die Einleitung zu einem solchen ernst- lich gefährdei werden, so stechen wir in der Ansicht, daß der bhohe Voro:t - abgesehen von anderweitigen, bundesmäßigen Verfügungen jedenfalls unverzüglich sämmtliche Stände zu einer außerordentlichen Tagsaßung un sich zu versammeln, dringende Veranlassung habe. Würde der hohe Vorort ein Fall, den wir zwar für unwahrscheinlich halten, aber bei der s{wierigen Stellung desselben nicht unerwähnt lassen dürfen aus irgend welchen | (Gründen solches zu thun unterlassen, so würden wir uns für berufen und

für verpflichtet erachten, eine Konferenz sämmtlicher eidgenössishen Stände | nach Zürich cinzuladen, damit die Maßregeln, wie das Vaterland und de|jen Fricde gegen jede Anfechtung unversehrt erhalten bleibe, gemeinsam vor den Ständen berathen werden. :

ITnudem tir die zuversichtiliche Erwartung aussprechen, Ew. Hochwohl geboren werden dieser offenen Darlegung unserer Gesinnung Euere Ane1 fennung nicht versagen, empfehlen wir Euch hochgeachtete Hèrren, getreue, liebe Eidgenossen sammt uns dem gnädigen Schuße Gottes,“ (Folgen die Unterschriften.) ]

| | | | | |

|

l | | \ |

|

|

| S P df if.

| & Madrid, 20. Oft, Die Regierung hat sehr befriedi zende

| Nachrichten aus der Havana erhalten. Der bisherige General-Capi- tain von Cuba, Don Gerouimo Valdez, einer der ältesten und ver trautesten Freunde Espartero's, berichtet unter dem 9, September,

Madrid, so wie von der Ernennung des Generals O'Donnell zum General-Capitain von Cuba, erhalten habe.

( Er fügt in Bezug auf Leßteren hinzu:

| „„Den lebhaftesten Antheil au der Erhaltung dieses | werthvollen Theiles der Monarchie nehmend, fonnte ich uicht umhin, | mich über die Wahl eines so würdigen Generals zu freuen, eine | Wahl, die höchst treffend ist und der ih zuerst die schuldigen Lob | sprüche zolle. Jch erwarte uur seine Ankunft, um den Befehl jenem | General, falls meine Nachrichten begründet sind, oder jedem Anderen, den man mir zum Nachfolger bestimmt, zu übergeben.“ Auf diese Weise widerlegen sich die von den Ayacuchos verbreiteten Gerüchte, daß der General Valdez sich weigere, der neuen Regierung zu ge horchen. : j Der Senat hielt gestern keine Sißung, indem keine Geschäfte vorlagen. Der Kongreß genehmigte bisher alle vorgelegten Wahl Akten mit Einstimmigkeit, so daß man wohl vorausseßcu darf, auch tie wichtige Frage der Volljährigkeit der Königin werde ohne Wider i Nur gestern machte sich der alte Partei Haß im Kongresse wieder Luft. Don Autonio Escosura sollte als Deputirter für Oviedo zugelassen werden. Diesem Antrage wider seßte sich Herr Ovejero (Deputirter für Palencia, der immer zu deu Ultra-Progressisten gehörte), weil über Herrn Escosura wegen einer Krimialsache eine Verurtheilung verhängt worden wäre. Leßterer hatte nämli als Gefe político von Guadalajara sich den Verfügun gen der rebellishen Junta widerseßt, die sich hier in Madrid am l. September 1840 installirte, und war, angeblih wegen Mißbrauches der ihm übertragenen Amtsbefugnisse, durch den höchsten Gerichts hof zu einer Geldbuße von tausend Piastern verurtheilt worden. Diesen Umstand machte Herr Ovejero geltend, und obglei Herr Escosura darthat, daß jene Bestrafung nicht infamirend wäre, \o

| nahm doch die Kommission ihr Gutachten zurück, um es neu zu be

arbeiten. In derselben Sibßung verlangte der Kriegs = Minister, durch den Kongreß ermächtigt zu werden, gegen den zum Deputirten erwählten Don Domingo Velo, der anu der Spibe der gescheiterten aufrührerischen Bewegung von Granada stand, gerichtlich einzuschreiten.

5 Die Minister beriefen vorgestern mehrere der einflußreihsten Cortes Mitglieder, so wie auch einige andere Personen von Bedeutung zu sich, um mit ihnen über die Förmlichkeiten zu berathschlagen, unter denen die Volljährigkeits - Erklärung der Königin vor sich gehen soll. Ueber den Ausgang dieser Berathschlagungen verlautet nichts Be ]stimmtes, und man scheint die Ankunft Olozaga?'s abwarten zu wol len, um einen entscheidenden Beschluß zu fassen, Diejenigen Sena

| toren und Deputirten, welche der alten moderirten Partei angehören,

ohne jedoh in einer der beiden Kammern die Mehrzahl zu bilden, sprechen die Ansicht aus, die junge Königin wäre vermöge der be

| kfaunten, im Palaste in Gegenwart des Hofes, der hohen Beamten

und des diplomatischen Corps stattgehabten für volljährig erflärt vorden, Und die Mise hatten nux noch die „Cortes aufzufordern, den Tag festzuseßen, an welchem die Königin vor diesen die Constitution zu beschwören und die Zügel der Regierung zu übernehmen hätte. Diese Personen betrachten also die Volljährigkeits - Erklärung der Königin als eine vollendete Thatsache, der nur noch die geseßliche Förmlichkeit der Promulgation abgehe. Sie widerseßen sich demnach jeder voraufgehenden parla mentarischen Diskussion, die einen anderen Zweck, als den der Ab fassung einer an die Königin zu richtenden Botschaft hätte, um sie einzuladen, den Tag der Eidesleistung zu bestimmen.

Nur mit dem größten Widerstreben berühre ich ein Gerücht, das in diesen Tagen hier umlief, und sogar in einigen hiesigen Blät tern zur Sprache gebraht wurde, jedoch nur von den Érzfeinden dieser unglücklihen Nation ersonnen sein kann. Es hieß, man hätte einen gegen das Leben der jungen Königin gerichteten Plan eut- deckt, und die Wachen im Palaste wären in Folge dieser Eutdeckung verdoppelt worden. Wenngleich eine verzweifelte Partei alle Mittel in Bewegung seßt, um die Nothwendigkeit einer neuen Regentschaft herbeizuführen, so können doch selbst ihre erbittertsten Gegner niht zu einer Vorausseßung berechtigt sein, die schon als folhe allen menschlichen Gefühlen widerstrebt. Die Hand des Höchsten, welche das hülflose, verlassene Königliche Kind bisher durch die Stürme der Minderjährigkeit geleitete, wird sicher auch fernerhin über seinem Haupte s{weben, Uebrigens durhfuhr die Königin gestern die Straßen Madrids in offenem Wagen, und diesen Abend wird sie der Vorstellung eines Ballets beiwohnen,

Feierlichkeit bereits

Abends, Jm Senate stellten sich heute die Minister ein, um dem Herrn Campuzano Rede zu stehen. Dieser versicherte, cr wünsche aufrichtig, daß die Königin sofort für vollsährig erklärt werde, aber eine allgeme:ne Aussöhnung müsse voraufgehen. Deshalb müsse die Regierung die Einwohner von Barcelona und Saragossa, „diese Jdeale freier Völker‘““, auf dem Wege der Güte und uicht dur Au wendung von Bomben zum Gehorsam führen. Der Minister-Präsi- dent Lopez erwiederte darauf mit seiner gewohnten Lebhaftigkeit, er danke dem Herrn Campuzano, daß er der Regierung die Gelegenheit verschaffe, sich vor den Cortes zu rechtfertigen, Er stellte dann das

Benehmen der Junta 901 Barcelona dar, und sagte, die Minister hätten, dem Wunsche derselben zufolge, die Zrage wegen Einseßung | atten, l unta zu threr Zeit tin Erwägung gezogen, allein gefun | s Sr "F llen ‘49 Provinzen des Landes nur 9 auf Einberufung dem M L Aunta bestanden hätten. Burgos, Salamanca und To-= der See Palencia , Gerona, Lerida, Castellon , Barcelona und Se e A dem 29. Juli. Deshalb hätte die Regierung sich für di are Sl ents Die durch den Willen der Nation ie 1)

heiden müssen, Es i / ‘naesebte Regierung bedürfe einer Bestätigung von Seiten der Central- einge Herr Campuzano rede zum Frieden: man könne aber A E, halten mit denen, die Krieg wollten. Dieser Vortrag ut Ee ¿x - Präsidenten wurde von lautem Beifall begleitet. Herr Las P sagte darauf: „Jh bin keinesweges Vertreter der Cen h stelle den lebendigen Geist der Freiheit dar.“ Diese

Campuzan0

x A s | ister - Erscheinung flößte den anwesenden Personen cher Heiterteit als Schrecken eim. Der Minister Prásident Vayn abermals das Wort, um darzuthun daß die Aufrührer vou Barcelona und Saragossa stets zuer] geseuert hätten und die Regierung sich nur vertheidige. Uebrigens beharre das Ministerium au} seinem Pro- gramm der Aussöhunng und Beobachtung der Constitution von 1837. Nachdem noch der Kriegs Minister das Benehmen des gegen wärtigen (General-Capitains von Catalomen vertheidigt hatte, wurde

die Angelegenheit für erledigt erflärt.

x Paris, 28. Oft, Jun dem Augenblicke, wo die Jnsur= rection in Barcelona und Saragossa ihre Kräfte erschöpft hat, und allem Anscheine nah dem Erliegen nahe is, sindet endlich der Te legraph die Sprache wieder. Nachdem er die Ereiguisse einer gan- zen Reihe von Tagcn mit Stillschweigen übergangen, wei dieselben feine der madrider Regierung günstige Seite darboten, meldet er heute mit großem Wortreichthume, daß der General Sanz am 2òsten tau send Kugeln und Granaten in die Stadt geschossen, daß die Rerwir= rung in Barcelona auf das Höchste gestiegen , daß die Junta weder Privat- noch öffentliches Eigenthum respektirt, daß einige 1hrer Mit- glieder haudgemein miteinander geworden, daß Prim si einer Bor- tadt von Gerona bemächtigt u. }. w. Man \sindet die Parteilich= feit, welche hier in Paris zu Gunsten der gegenwärtigen spanischen Regierung herrscht, sehr natürlih, weit natürlicher als die frühere Parteilichkeit gegen die Regierung Espartero’s; aber auffallend bleibt in dieser Beziehung doch die Gleichgültigfeit und die vollig passive Haltung, welche eben sowohl der französische Konsul in Barcelona, .als die hiesige ministerielle Presse Angesichts des nunmehr seit wenigstens sechs Wochen dauernden Bom- bardements von Barcelona beobachtet, während man vor eimgen Monaten nicht blos nachdriükliche, sondern auch theilweise erfolgreiche Protestationen gegen die feindselige Behandlung der Hauptstadt von Catalonien durch Espartero erhob, und nicht harte Worte genug stn den fonnte, um das Verfahren des Regenten zu verdammen, als er sich zuleßt, ungeachtet aller Verwahrungen 1m Namen des Völkerrechts und der Menschlichkeit, doch zu der Anwendung der äußersten Gewalt- maßregeln entschloß. H :

Vor Saragossa hatte das Artillerie-Feuer auch am 22sten noch nicht begonnen; aber das Kleingewehrfeuer dauerte auf beiden Seiten fast ununterbrochen fort, und es fanden häufige Vorposten Gefechte statt. Der General Concha is} entschlossen, alle Mittel der Güte zu er= \{öpfen und nur in_dem äußersten Nothfalle zur Anwendung der vollen friegerishen Strenge zu schreiten, welche allerdings feinen dauernden Erfolg herbeiführen und jedenfalls dahin wirken würde, die Bevölkerung in politischer Hinsichi des jo unermeßlich wichtigen Saragossa auf immer und unversöhnlih mit der Vrdnung der Dinge zu ver- feinden, deren Anerkennung ihr ‘durch Kanonen und Mörser aufge- zwungen wäre. Ein neuer Vermittelungs - Versuch, der durch Herrn Ortega, das bekannte frühere Kongreß- Mitglied für Saragossa, ge- macht werden soll, scheint einige Aussicht auf ein günstiges Mas zu geben, wiewohl es heißt, daß das in Sarago||a unter den Wassen stehende Freicorps um feinen Preis in die Unterwerfung der Stadt einwilligen werde, Auch von Barceloua sagt man, daß eine. gewisse Anzahl der dortigen Jusurgenten, etwa S800 Mann, unter feiner Be dingung von Capitulation reden hören wolle, jondern fest entschlossen sei, sh lieber unter den Trümmern der Stadt zu begraben,

Die Verhandlungen des spanischen Senates vom 20sten, welche sich in Folge einer Interpellation des Herrn Campuzano fast aus \chließlich um die Ereignisse in Barcelona dreheten, berührten auch die ibrer Zeit erwähnte peinliche Thatsache, daß der General Sanz den Geburtstag der Königin, laut seines eigenen Berichtes an den Kriegs- Minister , mit scharfen Schüssen auf die belagerte Stadt gefeiert. Herr Campuzano beklagte sich mit großer Mäßigung 1m Ausdrucke, aber gleihwohl mit gebührendem Nachdrucke über eine solche Verleßung aller öffentlichen Schicklichkeit, aller dem Throne und der Person der Königin gebührenden Achtung. Aber zum Srstaunen der ganzen Zuhörerschaft erhob sich der Kriegs Minister, General Serrano, um jene Haudlung des Gencral -= Capikains von _Catalonien, niht etwa zu bemänteln und zu entschuldigen, sondern um sie unter harten und wenig parlamentarischen Worten gegen Herrn Campuzano, vollkommen zu rechtfertigen und gut zu heißen, „Der gegen das Verfahren des Generals Sanz vom 10ten d. M. gerichtete Tadel, sagte der Kriegsminister, ist im höchsten Grade findish und fkleinlih. Die Handlungsweise des Generals Sanz hak den Beifall der Regierung erhalten, und dieser brave Offizier hat sich sehr würdig auf dem ihm anvertrauten Posten betragen. Er hat den Geburtstag Jhrer Majestät der Königin mit einer Salve von scharfen Schüssen gefeiert, weil es seltsam und lächerlich gewesen würe, wenn er, dem Feinde gegenüber, und im Angesicht einer belagerten Stadt, von welcher aus man gegen ihn feuerte, mit bloßem Pulver hätte schießen lassen.“ Und damit glaubt der Kriegsminister alle Vorwürfe und Klagen über jene barbarishe Ungebühr entkräftet und abgethan ! Seine weitere Rede war nur die Fortseßung des dem General Sanz und seiner Menschlichkeit gespendeten Lobes. Er versicherte, daß die Belagerer durch ihr Feuer nur den Herausforderungen der Belagerten antworten, und daß sie ihre Kugeln nur auf die befestigten Punkte richten, von denen das Feuer der Feinde ausgehe, „ja das Feuer der Feinde, fügte er mit Nachdruck hinzu, und nicht der Jusurgenten, wie sie Herr Campuzano nennt, denn Feinde und laut erklärte Feinde sind die Vertheidiger der Mauern von Barcelona und Saragossa.“ Wenn gegen diese Worte auch vielleicht der Sache nah wenig einzu-= wenden is, \o klingen sie doh schr sonderbar und übertrieben hart in dem Munde des Generals Serrano, welher noch vor ein paar Mo-= naten in derselben Lage war, in welcher jeßt die von ihm verdammten eGeinde“ Spaniens sind, der seine Erhebung zum Kriegs - Minister FEN eben beendigten Revolution verdankt, deren Haupt-Chef er war, der in seinen während der Dauer des Aufstandes erlassenen Procla- mationen Espartero wegen der Beschießung von Barcelona einen „„Mordbrenner“ nannte, der endli jenes s{wierige und gefahrvolle Unternehmen gegen die Regierung Espavtevo's nur mit Hülfe dersel- beu Barceloneser ausgeführt hat, die er jeßt in seinen zornigen Mi- nister-Reden von dem Verbande der spanischen Nation ausschließt. Jn den Nord - Provinzen ist die öffentliche Ruhe in den lebten Tagen nicht mehr gestört worden , doch dauert die dumpfe Gährung in derselben fort, Auch aus dem übrigen Spanien sind keine Nach- richten von neuen gewaltsamen Volksbewegungen eingetroffen, Die

| | | | |

769

Unterwerfung von Leon geht nicht so {nell von statten, als die Re- gierungs-Partei anfangs gehofft hatte, dagegen aber haben die Leoneser sih bis jeßt vergebens bemüht, die benahbarten Städte dahin zu bringen, gemeinschaftlihe Sache mit ihnen zu machen. Einer etwas verdächtigen Angabe zufolge hat ein von Leon ausgerücktes Erpedi tions-Corps den in Alt-Castilien en scecond fommandirenden Gene ral Seniosain geschlagen, und ihm eine ansehnliche Zahl von Ge fangenen, unter denen 100 Mann Reiterei, abgenommen.

Griechenland.

Triest, 23. Oft. (A. Z) Der General-Major Gennäos Ko

lofotronis is von dem September - Ministerium wegen seiner Treue und Anhänglichkeit an Se. Maj. den König Otto, und weil er alle einflußreihen Männer wie Konduriotis, Mauromichalis, Maurokorda tos 2c. vereinigte, um die Rechte des Thrones in der Nationalver

sammlung zu vertheidigen, und darauf drang, daß die Nationalver sammlung ihren Sib auf der Jnsel Aegina habe, um sie dem Emsluß der Empörer fern zu halten, des Landes verwiesen.

Er verließ die )

Hauptstadt, ohne von seinen Verwandten Abschied genommen zu baben, da bei längerem Verweilen sein Leben bedroht war, Er reist heute von hier nach München ab.

Die Allge meine Zeitung enthält Nachstehendes über die Borfälle in Patras: Zur Berichtigung einiger in verschiedenen Zeitungen gegebcnen Nach

riten aus Griechenland möge Folgendes dienen. Am 11, (23.) Septem

A ?

ber war in Patras noch Alles bewaffnet; man hatte die Landleute aus der ganzen Umgegend herbeigerufen, sie zur Ergreifung der Waffen und Pro- flamirung der Constitution aufgefordert; man spiegelte ihnen vor, sie würden von nun an keine Abgaben mehr zu bezahlen haben und die dem Staale gehörenden Grundstücke würden frei vertheilt. Ein Haufen zügellojes Ge iindel sammel:e sich in der Stadt und tyrannisirte die ruhigen Bewohner; der Gouverneur wurde bedroht, gesteinigt zu werden, und während sein Haus dex Pöbel blokirte, wurde eines feiner Kinder durch einen Steinwurf gesähr- lid) verwundet; dem Hafen-Capitain wurden die Fenster eingeworfen, und er selbs entging nur mit Mühe persönlichen Mißhandlungen. Warum“ Weil beide, der Gouverneur wie der Capitain, ihrer Pflicht getreu, nicht die Absichten der Aufrührer theilten, Der Kommandant der im Hafen ankernden Goelette „Mathilde““ wollte nicht ohne besonderen Befehl salutiren, als die Nachricht von Annahme der Verfassung aus Athen kam; da drohte das Volk, das Schiff anzugreifen. Staatsrath RNouffos, Schwiegersohn des Staatsraths - Präsidenten Kondouriottis, welcher bedeutende Besißungen in der Umgegend von Patras hat und sich in Patras zufällig aufhielt, suchte das irregeleitete Landvolk zur Ordnung zurüzubringen. Cr wurde auf gleiche Weise verfolgt und gezwungen, sich auf die Goelette „Mathilde“ zu flüchten. Der Demarch Lontos und die Familie Kalamontardis stehen an der Spihe dieser Bewegung; Orphanides aus Athen und ein junger Kala- montardis, aufgehezt durch den verschmigten Demarchen, drohten einen Theil der Stadt anzuzünden, verübten jede Art vou Unordnung, bis sie endlich doch Patras verlassen mußten, Die Einwohner waren in Angst und Schreck fen über die nächste Zukunft; man sürchtete Unordnungen bei den bevor stehenden Wahl - Verhandlungen für die National - Versammlung, welche durch Emissaire des neuen Ministeriums geleitet wurden.

Dies war der Stand der Dinge in Patras, als die Prinzessin Friede- rife von Oldenburg auf dem österreichischen Dampfboot „Mahmudieh an- fam. Als das Dampfboot sich dem Hafen näherte, salutirte die griechische Goelette „Mathilde“ nah Vorschrift. Am Bord des „Mahmudieh“ be- fanden sich einige deutsche aus griechischem Dienst getretene Offiziere und Militair-Beamte. Der zur Begleitung Jhrer Hoheit beorderte Militairarzt, ein Deutscher, und einige Militair Beamten in Uniform, wollten ans Land steigen; als aber der aus Neugierde am Molo versammelte Pöbelhausen schrie und drohte, kehrten die Herren zum Schiff zurück. Später ging der im Gefolge der Puinzessin befindliche Bäron Würzburg, der Schwiegersohn des englischen Gesandten Sir Edm. Lyons, ans Land. Er war in Civil- kleidern, Ein griechischer Artillerie-Offizier, Papadiamantopoulos, erkennt in ihm soglei den früheren Ordonnanz-Offizier des Königs, und treibt den Pöbel an, denselben zu verfolgen. Baron Würzburg erreichte das Donanen-Gebäude und kehrte mit dem Capitain des Dampfboots, der in Uniform war und dem s{reienden größtentheils aus Gassenjungen bestehen den Haufen mit ernster Miene entgegentrat, ohne weitere Thätlichkeiten zu erfahren, nah der Barke zurück. Der obengenannte Artillerie-Offizier war seit der lezten von den Schuzmächten veranlaßten Reduction in Disponi bilität und als mauvais sujet und Umtreiber bekannt.

Kurze Zeit nach diesem Auftritt kam ein Grieche an Bord des Dampf bootes, um im Namen der angesehensten Einwohner der Stadt gegen den Obersten von Heß ihr Bedauern auszudrücken über die gegen einige seiner Landsleute verübten Unbilden und um ihn zu versichern, daß dieses nur die verachtungëwürdigen Gesinnungen des aufgereizten Gesindels seien: die be- mittelten und sür die wahren Landes-Jnteressen besorgten Einwohner wüßten das Wirken der im Dienste des Königs gestandenen Deutschen gewiß zu

| \chäten, und man sollte nur bedenken, daß eben diese Gutgesinnten und

Iohlhabenden es seien, welhe gegenwärtig in der größten Gefahr und Trauer \{chwebten, weil keine Autorität, kein Schuß der Geseße bestche, und sie so der Willkür des durch falsche Vorspiegelungen aufgeregten Pöbels preisgegeben wären.

Nach obigen Vorgängen waren Kalamontardis und Orphanides, als sie sich von Patras hatten entfernen müssen, in Calimachi angekommen, Als hier das österreichishe Dampfboot am 10, (22.) September mit der Prinzessin an Bord einlief, hörten diese Leute, daß mehrere Deutsche auf dem Schiff wären, und wiegelten das aus Neugierde versammelte, noch vom Constitutionstaumel berauschte Volk auf, zu verlangen, daß das Dampf- boot statt der oldenburgischen die griechische Flagge aufziehe, Diescs be merkend , seyte der in der Begleitung der Prinzessin befindlihe General G. Kolokotronis, Adjutant des Königs, mit einer Barle ans Land, und als ex hörte, wie die beiden genannten Subjekte an der Spiße des Pöbels heftig auf die Bayern s\chimpften, drang er auf sie cin und stellte \chnell mit einigen flachen Säbelhieben die Nuhe und Ordnung her. Die Prinzessin von Oldenburg wurde am Molo von einem Gendarmerie-Offizier und einigen anwesenden Phalanx-Offizieren empfangen und in Gesell-chaft des österreichischen Gesandten und seiner Gemahlin bis Lutraki geleitet. Kalamontardis war früher aus der Evelpideuschule gewie sen worden in Folge einer Auflehnung gegen den damaligen Direktor, Ober- sten von Rheineck, und machte vorzüglich deshalb über die Bavern seinem Unmuth Lust, namentlich über Oberst von Heß, den Vorstand der gegen ihn cing:leiteten Untersuchungs - Kommission, Orphanides war als Pasquillen schreiber prozessirt , aus dem Ministerium des Junern entlassen, aus Athen verwiesen worden, bis er durch Vermittelung des Ministers des Junern, aus Opposition gegen den Justiz - Minister, die Erlaubniß erhielt, wieder nach Athen zurückzukehren.

© Múnchen, 29, Okt. Kolokotronis is seit gestern Morgen von Triest aus hier eingetroffen, leider aber keinesweges als Courier oder in einer außerordentlihen Mission Sr. Majestät König _Otto's, fondern, dem allgemeinen Vernehmen nach, als Exilirter, Wodurch er sich die mehrjährige Verbannung aus dem Vaterlande zugezogen, darüber vernimmt man zwar, den Einzelheiten nach, sehr verschiedene Angaben ; im Allgemeinen aber stimmen diese do darin überein, daß er sih bei mehr denn einer Gelegenheit loyaler benommen habe, als

den dermaligen Gewalthabern in Athen lieb sein konnte.

Vereinigte Staaten von Uord- Amerika.

O New-York, 7. Okt. Die Wahlen der Gouverneure, der Mitglieder der Lokal - Legislaturen und der Abgeordneten zum Kon- gresse gehen in verschiedenen Staaten fort, ohne jedoch besondere Theilnahme und Aufmerksamkeit zu erregen, da man des End-Resul- tates im Allgemeinen hon im Voraus gewiß ist, und mannigfache andere Vorgänge jeßt solhe vorzugsweise in Anspruch nehmen.

Jn diesem Augenblicke sind es vorzugsweise religiöse Streitfra- gen, welche alle Gemüther, besonders hier in Bewegung und theilweise auch in Aufregung verseht haben. Bei der jährlichen Ver-

zweier furchtbaren Unglücksfälle erwähnen. } folgte die Explosion des Dampfschiffes „Clipper‘“, das den Dienst zwishen Bagusara und New-Orleans versah, gerade in dem Augen= blicke, wo dasselbe die Werfte verlassen wollte, indem alle seine Kessel zersprangen. heure Bruchstücke von Holz, eine Masse anderer Gegenstände, und

sammlung des Klerus gab si uämlich ein offenbares Schisma unter demselben fund; (ich komme darauf zurück) die beiden Parteien strit= ten sich in der Kirche St. Paul so lebhaft herum, daß man anfangs glaubte, die Sache werde noch lange sich herumziehen, und den Aus- gang wagte noch Niemand vorauszusehen. Erwarten bald eingetreten. lungen geschieden, wovon die eine nur wirkliche Geistliche, die andere aber die Laien begreift. Jn beiden waren nun Anträge gestellt wor= den, die nichts mehr und nihts weniger als einen förmlichen Tadel gegen den Bischof von New - York bezielten, wenn derselbe auch nur in der verblümten Form eines Amendements ausgesprochen werden jollte. doch zu einer Finalabstimmung, wodurch das vorgeschlagene Amen- dement gegen den Bischof mit 101 gegen 18 Stimmen unter dem Klerus und mit 53 gegen 35 Stimmen unter den Laien beseitigt Wurde. des Bischofs weit übertroffen und zum Theil die allgemeine Erwar- tung getäuscht. dem Prälaten und dem berühmten Advokaten John Duer zu sto lebhaften Scenen gekommen, daß ein hiesiges Blatt sagt, es habe niemals in den demokratischen Meetings von Tammany größere Bewegung gesehen. aber is nun, daß der protestantische Episkopal - Klerus des Staates New-York fast in Masse zum Puseyismus übergegangen i}, während niht minder bemerkenswerth sein dürfte, daß die reine Episkopal- Lehre in den Reihen der Laien ihre vorzüglichsten Vertheidiger ge- funden hat.

Derselbe if jedoch wider Die Versammlung is in zwei Abthei-

Allein uach langen und heftigen Debatten brachte man es

Dieser doppelte Sieg hat die Erwartungen und Hoffnungen

Bei der vorangegangenen Debatte war es zwischen

Hall eine Das wichtigste Resultat dieses Streites

Der General Bertrand war nach den leßten Nachrichten von

Saint Louis gus zu Smithlaud angekommen und auf der Reise nach Hermitage begriffen, um dem General Jason seinen Besuch zu machen. war nah Auckland begeben, um auch Herrn Heury Clay zu besuchen. Vielleicht waren die Whigs des Südens eifersüchtig auf die Artigkeit, welhe der General Bertrand dem alten demokratischen Löwen (Ja- fon) bewies, und dieser, der von allen Parteien mit gleicher Zuvor= fommenheit aufgenommen wurde, hat wahrscheinlich es für angemessen erachtet, au seine Gunstbezeugungen gleihmäßig unter beiden Par- tien au

Demokraten Der alte s sein; in den Vereinigten Staaten maht man aus allem Möglichen, auch aus dem geringsten Umstande, sich eine Waffe für die Wahlen,

Man will wissen, er werde sich von dort nach Kentucky und

indem er sh der Reibe nach zu dem Whigführer Clay begab. JeINer, - DAUt

theilen , Sarlson und t zu dem i Freund Napoleons möge aber auf

und es würde mih gar nicht überraschen, wenn die Rivalen des Herrn Henry Clay für die Präsidentschaft ebenfalls die Ehre haben wollken, ihm Beweise ihrer Gastfreundschaft zu geben. Zahl ist aber so groß, und sie sind so weit aus einander auf diesem unge heuren Gebiete zerstreut, daß der berühmte Reisende am Ende sh genöthigt sehen würde, seinen Aufenthalt viel länger in den Verei nigten Staaten auszudehnen, als er wohl anfangs die Absicht gehabt haben mochte.

Die Zahl derselben

Am Schlusse meines heutigen Berichtes muß ich leider noch Am 19. September er=

Die ganze Maschine, große Trümmer der Kessel, unge

leider auch mehrere Menschen, die noch dazu fürchterlich verleßt und verstümmelt wurden, flogen dabei in die Luft. Ju der höchsten Höhe angekommen, flogen die so in die Luft geschleuderten Gegenstände gleich dem Wasserstrahle einer Fontaine nah verschiedenen Richtungen

aus einander und fielen auf das Land, auf die Dächer der Häuser bis auf eine Entfernung von 250 Yares von dem Schauplabe des Unglüdcksfalles zershmettert, zerrissen und nah allen Seiten hingeschleudert: die einen in den Fluß, die anderen in die Straßen, noh andere auf das jenseitige Ufer des Bayou, nahe an 300 Yards weit. Mehrere Leich= name wurden von Holzstücken förmlih in zwei Theile gespalten, an= dere gleich Kanonenkugeln gegen die Mauern der Häuser geschleudert. Alle in der Nähe gelegenen Häuser schienen wie von einem Sturm- winde oder eigentlich Wirbelwind ergriffen und verheert zu sein.

herab. Die unglücklihen Opfer wurden verbrannt,

Privatbriefe von dort sagen, es lasse sich gar keine Idee von den angerihteten Verheerungen geben. Was von dem Schiffsgerippe noch übrig blieb, wurde in Stücke zerbrohen. Der Ort des Unglüdcksfalles bot das traurigste Schauspiel dar, das man je nur zu sehen bckom- men kann, Die Fußböden der zwei Kajüten waren buchstäblich mit Todten und Sterbenden bedeckt; von denen, die man wegtrug, ver= nabm man nichts als Klagen und Aechzen, in das nur manchmal auch Verwünschungen gegen die muthmaßlichen Urheber des Unglüds sich mishtenz es war ein Bild aller menschlihen Leiden, Die Equi- vage hatte in 43 Mann bestanden, außerdem waren 5 Passagiere auf dem Schiffe. Eine sehr geringe Zahl, zu welcher der Capitain gehört, wurde gerettet; die Zugrundegegangenen werden bis jeßt auf 59 berednet. Noch aber fehlten bei Abgang der leßten Berichte mehrere Personen, von denen man keme Spur wieder aufzufinden vermochte.

Eine andere \chreckliche Explosion erfolgte am 5. Okt. zu High-= falls bei Cattsfill, wo eine Pulvermühle in die Luft flog, wie man sagt in Folge der Unvorsichtigkeit eines dabei Angestellten, der betrun fen gewesen sein soll. Jn den Werkstätten befanden sih nahe an 300 Fässer Pulver, und man begreift daher, daß die Explosion furcht bar fein mußte. Alle Gebäude sind vollkommen zerstört, und alle darin befindlichen Personen, ses an der Zahl, umgekommen. Daf selbe Unglück ereignete sich in dem nämlichen Etablissement vor etwa drei Jahren: damals waren auch vier Menschenleben dabei zu Grunde gegangen,

Eisi

Aachen, 30, Okt, Wir vernehmen, daß die Anmeldungen zum Waaren -Transport von Belgien nach hier und Köln ss bedeu- tend sind, daß die Verwaltungen der belgisch -rheinischen Eisenbahn sih genöthigt gesehen haben, vom 2, November ab täglich fünf Gü= terzüge in der Richtung von Verviers nach hier einzurichten, in der Crwartung, daß eine rasche Steuer - Abfertigung die Ausführbarkeit gestatte.

Leipzig, 1. Nov. (D. A. Z.) Bei der heute auf dem hie- sigen Rathhause stattgefundenen Aktienzeichnung für die sächsisch \hlesishe Eisenbahn gegen Anzahlung von 10 Thlr. pr. Aktie sind bis diesen Mittag 12 Uhr für 8,200,000 Thlr. gezeichnet worden.

Handels- und Börsen -Uachrichten.

Stettin, 1. Nov. (B. N. d, O.) Roggen au! Lieferung, ie Sin ber is finaliter größtentheils zu 36 Rthlr, gu e A Vi waare in loco ist es augenblicklich sehr flau und a f Mel, aebi ligeren Preisen anzubringen. Lieferung pr. Frühjahr auf A4 A / ten, theilweise auch dazu zu haben.

U

g # X F

A

Ene