1843 / 127 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Heutiger

Zufuhren. - -

Preise. -----

Heu pro Centne in Rationsbunden - Kartoffeln 10 à 11 Rüböl in loco 107 zember 107 Rthlr. gefo1derl, pr. Tabacfsmarkt. bis jet nicht vermehren. ) n lich aus nahe belegenen pommerschen Dörfern. gen Jahre um diese deutend eingetroffen.

Magdeburg,

preis pro Wispel. F

Weizen: 475 46 Rthlr, Roggen : 405 39

Köln, 25. ber 305—ck, pro

Niga, 28. London , völlig behauptet. * zur Verschiffung längs der Küste und nach

zollten fremden Weizen von besch aber keine Veränderung.

Rüböl, pro Oktober 36— Mai 305 Rthlr., auf beide lehteren

Gerste. Hafer. 3 3 24à% 16 à 19

11 Sar. pro Scheffel.

Gerste: 29 285 Rthlr. Hafer: 205 195

Säe-Leinsaamen auf 55 a 5 SRo,. festgehalten.

viel Leben, pro Novem Termine fill,

770

{ Pr. Cour,

Erbsen. iv Wechsel-Cours. Thlr. zu 30 Sgr. 32 à 36 Rthl. Brief. | Geld.

à 20 Sgr. nach Qual. Stroh pro Schock E T E E C Sp ES E. S 250 Fl. Kurz 1414 | —_—

A de en iT o naa v ede eo 250 F1l. 2 Mit. 1405 |

i ec n Ed E C. vou eee 300 Mx. Kurz 150° —-

- Rihlr. Brief, 105 Rthlr. Geld, November /De- b eor ora ite eian ents 300 Mk. | 2 Mt. 149% 149%

März / April 11; Rthlr. Geld. Lind ces G EPai S) A6 UÓsr F: [3 M, 6 25;

Preise sind noch wie leßtgemeldet, da E A 1 as aae aer ratdetisreoroes .. 900 Fr. 2 Mé. 80 79%

Was bisher an den Markt kam, war hauptsäch- | Wien in 20 Xr. ................. 150 F. 2 Mi. 104 1033

Von Ganz, das im vori- Augsburg... ooo o o oe c eco euen 150 FI. 2 Mt. 102%

Zeit sehr starke Partieen hersandte, E E E e 1 On a iei Ea A Ane CÁo 100 Tbir. | 2 Mt. -— 99%

R ; {s so c ( N 1 7

Gelbe Waare bleibt selten und sehr gesucht. Leipzig ino Courant im 14 Thl. Fuss.. 100 Thlr. ; Eo I 99 Höchster und niedrigster Getraide - Markt- | Fraokfurt a. M. WZ.............. 100 FI. 2 Mit. L 57

S C a L C E (Ad C S0 69 100 SRbI.| 3 Woch. 1073

Answärtige Börsen. Amsterdam, 29. Okt. Niederl. wirkl. Sch. 545. 5% Span. 187. Antwerpen, 28. Okt. Zins. —. Neue Anl. 18%.

Hamburg, 31. Okt. Bank-Actien 1690. Eogl. Russ, 11 1Z.

Paris, 28. Okt. 5% Rente fin cour. 121. 85. 3% do. fin cour. S1. 65. 5% Neapl. au compt. 108. 50. 5% Span, Reute 29. Pass. 9.

Wien, 28. okt. 5% Met. 1105, 4%. 1005. 3% 76. Bauk-

»

Zum heutigen Markte is fast gar kein englischer | Actien 1659. Anl. de 1834 145%. de 1839 11 13, Weizen aufs neue angekommen, und die Preise vom Montag haben sich Mi 9 3 y 0 as Be r 1rDi ire Sortc P qu m ä

Mit Ausnahme von etwas Begehr für ordinaire Sorten Durch den am Wsten d. M. erfolgten Tod des Königl. Kamme Irland is die 4 L

‘änftem Umfange, im Werthe desselben

Frage für ver- is c ad 5 h 5 Grage ur Ler gerichts - Raths Herrn Bardua hat auch die Anstalt der hicsigen Erwerk

zu 40 a 42 Sh., auch haben einige Abschlüsse von polnischem Odessa, shwim- | menschenfreundlihe Gesinnung hatten ihn uns während seiner kurzen Wirk-

mend und auf Lieferung, zu 28 Sh. frei an Bord incl. Fracht und Ver- Gerste wird fest zu unseren Notirungen gehalten; | Fndenken. Erbsen und Bohnen bringen wil Durch eine gute Zufuhr von irländischem Hafer sind von Geschäften abzustehen, und der Handel

sicherung stattgefunden. es zeigt sih etwas Fra lig die leßten Preise. die Käufer veranlaßt worden, ist daher flau, aber nicht billiger. Durchschnittspreise der leßten sechs Wochen.

. Gerste. Hafer. Roggen. Bohnen. Erbsen. Sh.Pce. Sh.Pce. Sh.Pce,

Endigend am

ge zur Ausfuhr.

Sh.Pce, S

h.Pce, Sh.Pce. T G O S

samkeit in unserer Mitte sehr werth gemacht und sichern ihm ein dauerndes Berlin, den 29. Oktober 1843.

Direction der Erwerbschulen.

Angeckommene Fremde.

Hotel de Bran debourg. Se. Durchlaucht der Prinz von Schö nai ch

15 Sept, 541810 30 41 S 98 Carolath aus Saabor, Frau Baronin von Ledebour, Negierungs 99 e H 948 4.99 830 632 8 Nath von Fürth und Dr. Schauer, prakt, Arzt, aus Potsdam. 9 A: 17:40 30:4 30 8:32 9 Rittergutsbesißer von Zabel aus Roissehm, Nentier von Zabel E o 0 30 820 436 aus Magdeburg. Kaufmann Krüger aus Tangermünde. L H 1.4240 20 20.4 8294 Hotel de Saxe. Se. Durchlaucht der Fürst von Haßfeld zu Tra - O 4 7 9940. 30.5: 32,8 Ga, S: v. R ny Gemahlin, Bis Y Of, O i T : 7 : s ürstlih habfeldischer Secretair , aus Trachenberg. Kaufmann Schütze Ge -Durhshn.-Pr. 00 30.6 33 8 fursuch Yas jer L / 16 2 s ejammi Dur [hn o L l e aus Halberstadt. Selin, Edelmann und Kandidat an der Kaijserl. russi. Zoll auf fremdes Getraide : Universität zu Moskau, nebst Gemahlin, aus Moskau. le Francois, bis 1. Nov... 68 S O20 O40 O O Lehrer, aus Wapliy bei Danzig. j Auf fremd, Mehl 6 Sh. 105 Pee. A Hotel de Prusse. Se. Excellenz der General-Lieutenant du Moulin, f _ Londoner L urchschnitts Preise vom 27. Oktober, N nebst Gemahlin, aus Grüneberg in Schlesien. Rittergutsbesißer von | Weizen. 4468 Qr, 53 Sh. 4 Pee, Noggen “a 30 Sh. ppe. Knoblauch aus Pessin. Rittmeister a. D. von Zvychlinski aus E Ge, 209 E : 41202 N N L D Deuts Krone. Rentier Wagner aus Frankfurt a. d. O. Í Hafer .… 26614 S E vos » O S Meinhardt's Hotel. Se. Durchl. Fürst Alexis Soltykow und z Getraide-Ein- und Ausfuhr in voriger Woche, Hofrath Rust aus St, Petersburg. Major a. D. von Stech ow aus d ofs ste. Malz fs Bake Erla Mies U - 2 N S A Ie î 0 Weizen, Gerste. Malz. Hafer, Rog- Boh- Erb- Wik- Lein- Napp- Kogen. Gutsbesizer von Köhler, nebst Familie, aus Wolfenbüttel. Einfuhr, 2 S N fen. jaam, saam. | Kaiser von Rußland. Cavalier Graf von Monte-Luchet aus engl. .…. 9429 e L B A S S Paris. Rittergutsbesißer von Quanter aus Krautenberg. Ober-Amt schott. A e S E O mann Radeloff aus Keilenberg. Eigenthümer Scar, nebst Gemah- irlând. 212 2A S D A O lin, aus Amsterdam. Gutsbesizer P ußilny aus Posen und Cohn- ausländ, 1180.) Dao T 21 1011988 981 heim aus Demmin in Pommern. Dechant Mettermeyer aus Dir-

Ausfuhr 187

897 -

e Orrs November 1843.

S E E \hau. Kaufleute Schucath aus Magdeburg, Damnenberg aus J ( C

Stettin, Hentschel aus Schwedt a. d. O., Göhricke aus Hamburg

e, und Gaschel, so wie der Schiffseigner Tepperwein, aus Rotterdam.

Nheinischer Hof. Nittergutsbesißber von Brandt, nebst Familie, aus

Fonds.

? | Brief. | Geld.

Aclien. |s | L] Brief

Schmarwiß. Particulier von Stern aus Stettin. A. und E. von

&t, Schuld-Seb.

Pr. Engl. Obl. 30. -

Präm Sch.d.Seeh.

Kur- u, Neumärk, Schuldverschr. «

Berl. Stadt-Obl.

Danz, do. in Th, Weestpr. Pfandbe. 35

Grossh. Pos. do.

do. do. Osipr. Pfandbr.

Pomm. do.

Kur- u. Neum. do.

Schlesiscbe do, Gold al marco, Friedricbsd’or, And.Gldm. à 5 Thb.

Discouts.

der Registratur ei 1844, n 0 itk rihtsstelle sub In Betreff dre j ten Realprätenden der Präklusion \y

[1868]

zeigen. en ist so eben erschie- (iltler (Stechbahn 3),

Hen und in allen zu haben:

Brl. Pots. Eisenb.| 5 | 156 do. do. Prior. Obl. Mgd. Lpz. Eisenb, —| do. do, Prior. Obl. 4 | As Berl. Anb. Eisenb. -— Jo. do. Prior. Obl. 4 Düss. Elb. Eisenb. 5 | 74 do. do. Prior. Obl. 4 | 943 Rhein. Eisenb, D do. do. Prior. Obl, 4 963 Brl. Frankf. isb./ 5 1272 do. do. Prior. Obl. 4 | 1047 0b.-Schles. Eisb.| 4

_— 1 Î i

Bri.-Stet.E. Lt. A.

do, do. Lt.B.|— Magdeb, - WMalber-

, städter Eisenb.!| 4 11 17

BresI- Schweidn.-|

Freibg.Eisenb.| 4 | 116{

nen wohl als der \chönste Schmuck derselben gelten.

Bekanntmachungen. | Nirgends ist die Dichtung so spannend, die Darstellung

[1550] Nothwendiger Verkauf.

_ Land- und Stadtgericht zu Schneidemühl.

Die dem Johann Carl Leopold Greiner gehörige, bei Usoz belegene Tafel- und Hohlglashütte Neustiedrichs- thal, nebst den dazu gehörenden Gebäuden, Aeckern, Wiesen und Gärten, abgeschäßt auf 24,496 Thlr. 8 Pf., zusolge der nebst Hypothekenschein und Bedingungen in inzusehenden Taxe, soll am 21. März ittags 10 Uhr, an ordentlicher Ge- hastirt werden.

Hohlglashütte werden alle unbekann- iten aufgeboten, sich bei Vermeidung testens in diesem Termine zu melden.

; Literarische An \ Bei J. A. Mager in Ag

nen und in Berlin bei M

A. Dundcker, in der anderen Buchhandlungen

Hollands

romantische erzählt von A. 9

Geschiqi an-Lenney. a

Aus. dem Holländischen übersezt von C è

R e 40. u, 11. Ba

fr,

2 Thlr.

Das Elfte Jahrhundert,

Bänden,

Die interessanten Schilderungen, welche Lennep von der älteren holländischen Geschichte entworfen, haben sih in Deutschland, wie in Holland, einen ausgedehn-

ten Kreis von Freunden erworben.

Diese neuen Bände

schließen sich ihnen nicht blos würdig an, sondern fön-

Freunde erwerben.

erregt und wird gewiß auch in Deutschland allgemeinen Anklang finden. Der wechselnde Schauplaß (Indien | [41856] und England), die Schiksale zur See, sind auf eine Weise geschildert, welche ihren tiefen Eindruck nicht ver- fehlen werden. Dabei ist die Erzählung selbs durch- weg so interessant, die Charaktere so sicher behandelt, daß es wenige unter den neuen Erscheinungen geb:n dürfte, die der Leser mit so ungetheilter Befriedigung genießen wid.

[349 b]

Pr. Cour. Wolff, livl, Edelleute, aus Riga. Medizinalrath Dr, Damerow | Geld. |Gem. aus Halle. Prakt. Arzt Dre. Zand aus Karlsruhe. Amtsrath Cramer aus Butterfelde. Baron von Hallberg aus Potsdam. Ritterguts- 1595 besißer Stampe, nebst Gemahlin, aus Tours in Westpreußen. Guts- 103% | besißer Wittechow aus Bellentin, Studenten C. und H. Rückert 178 und Schlegel aus Koburg. Kaufleute Sch urig aus Bremen und 1033, Bu ck aus Leipzig. 1457 König von Portugal. Buchhändler Plaßbmann, Studenten von 1034 Adelsberg und Kummer aus Leipzig. Kaufmann Fränzel aus Hamburg. Gutsbesißer von Wolff aus Warschau. Rentier von 947 Rothe, Frau Rentiere von Wolff und Fräulein von Wolff aus 73 Cöthen. Particulier von Kamberg aus Licbenwerder. Rittergutsbe 96 sißer Caspary aus Neu-Gurren in Ostpr. Apotheker Mertens aus 1265 Neusalz in Schlesien. Oekonom Schmeisser aus Möglin. Verwalter 103% Schwager aus Schwerin. 110 König von Preußen, Bierwirth, Stud. jur, aus Celle. Meder, 118 Stud. med,, aus Herßberg. Kaufleute Niß sche aus Manchester, Lemke 118 aus Rheidt und Kock aus Hamburg. Stadt London. Amtmann Weller aus Friedeberg. Gutsbesißer Rae 1133 demann aus Magdeburg. Akademiker Scholz aus Brandenburg. Par- ticulier Shwartenberg aus Dresden, Kauflcute Frank aus Erfurt 115f und Behrend aus Lüneville.

Tome l S 254 hlr.

N J 4 A lerformschnitte. 29 Heft. 8. Des Nabob Heimkehr. M oman A aus dem Englischen 2 Thlr. __—

von Kataloge der leipziger Kunst - Auctionen , deren be- kanntlich jährlich mehrere hier abgehalten werden, sind stets von Obengenannten zu beziehen.

C Nat 3 Bânde, 8. Elegant q 8 M Obiger Roman hat in England das größte Aufschen

- L é Nr. 214, ‘halten : „Der Kavallerist. Von diesem bekannten C M N Znstructionsbuche sind fortwährend Exemplare à 5 Sgr. (100 portofrei) zu haben, Mecdlebitt, - j Mertens, Rittm. a. D.

[1870] ——

Bei Rudolph Weigel in Leipzig is erschienen

und durch alle Buch- und Kunsthandlungen zu beziehen, Halle, Oktober 1843.

in Berlin vorräthig bei (E, H. Schroeder,

Linden 23, Jagorsches Haus;

N n S ; j y schulen, an deren Leitung derselbe seit einigen Jahren Theil nahm, cinen pn PP , S Pp P 5 » f , « - L , , 5 , ck - E s R Osiseeische Weizensorten in Bond bleiben gefragt | hetrübenden Verlust erlitten. Die Grdiegenheit seines Charakters und scine

Allgemeiner Anzeiger. E

Thlr. haben, Raphael's Bilder in Farnesina zu Rom. Gez. und gcäßt von F. Schubert, Maler, 48 Heft. Fol.

Schwarze, Friedr. Oskar, Dr. (Beisißer und Mitglied des Appellationsgerichts in Dresden), Kritik des Entwurfs eines Strafgeseß- buchs für die preußishen Staaten. (Auch als Beilage - Heft zum Archiv des Kriminalrechts ausgegeben.) 412 Bog. 8, In Umschl. geheftet.

Preis n, 15 Sgr.

C. A. Schwetschle und Sohn.

Hotel de l’Europe. Particulier von Ro hchow aus Danzig. Secretair Lo ssius aus Stettin. Kaufmann Sie ffert aus Krossen.

Hotel de Rome. Rittmeistrr a. D. von Essen aus Reval, Baronin von Normann und Baron von Normann, Studiosus, aus Neu- Streliß.

Hotel de St. Petersbourg. Edeldame Frau von Sacken, nebst Fa- milie, aus Mitau. Frau Präsidentin von Rothfkirch, nebst Fräul, Töchter, aus Breslau.

Hotel de Russie. Graf von der Groeben, nebst Gemahlin, aus Danzig. Frau Ober - Regierungsräthin von Lüßow, nebst Familie, aus Glogau.

Kronprinz. Hauptmann von Naßmer aus Potsdam.

Fn Privathäusern. Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und E Präsident Flottwell aus Magdeburg, Neuen Packhof 2 bei STaucevy,

Meteorologische Beobachtungen.

1843, | Morgens | Nachmittags Abends Nach einmaliger E Ov, | 6 Ubr. | 2 Ube. 10 Uber. Beobachtung.

Laftdruck .... 33 O Par. 335,60” Par. 335,87" Par. | Quellwärme T R Luftwärme .,.- -+ 50 M +- 12,8° R. + 8,2° R. ! Flusswärme E Thaupunkt d -—+ t R. -+ 93? K t 6,7? R.! Bodenwärme S R Dunstsättigung 94 pt. T4 pCt. 35 pCt. Ausdünstung V,012 Rh. T RLaE » oco, | neblig. | beiter. balbheiter. Niederschblag Vo11 Rb. Wind «64046 SSO. j S. S. | Wärmewechsel —+13,4° Wolkeuzug. t | S. | | -+ 50. G

Tagesmittel: 335,16 Par... + 8, 8°R... + 6,9° R... 86 pet. s.

Königliche Schauspiele.

Freitag, 3. Nov. Zum erstenmale: Die Fräulein von St. Cyr, Lustspiel in 5 Abth., nah dem Französischen des A. Dumas, von H. Börnstein.

Sonnabend, 4. Nov. Ein Sommernachtstraum.

Im Konzertsaale : Pour la clôture des débuts de Mr. Villars el la conlinuation des débuts de Mr. et Mad. Armand de Bon l) Le coiffeur et le perruquier, vaudeville en 1 acle.

gars. 9) La première représentation de: Onan0 Tamour s€0 YVà... vaudeville nouveau en 1 acle, par Mr. Laurencin. 3) La premiére représentation de la reprise de: L'Ambassadeur,

vaudeville en 1 acte, par Scribe.

Sonntag, 5. Nov. Die Hugenotten.

Preise der Pläße: Ein Billet zum Balkon und zu einer Loge des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c.

Im Konzertsaale: Minna von Barnhelm.

Preise der PIape: Parquet 20 Sgr, Balkon 1 Nihlr. Steh-Balkon 20 Sgr. Parterre 15 Sgr.

Der Plan des Zuschauerraumes des Konzertsagl-Theaters if im

Billet-Verkaufs-Büreau für 25 Sgr. zu haben.

Königsstädtisches Theater.

Freitag, 3. Nov. Zum erstenmal: Das Ehrenwort. Lustspiel in 2 Akten. Nach dem Französishen des Fournier von B. A. Hermann. Hierauf: Der alte Junggeselle. Posse in 2 Aufzügen, von R. Hahn.

Sonnabend, 4. Nov. (Italienische Opern - Vorstellung.) Pe- lisario.

Sonntag, 5. Nov. Muttersegen, oder: Die neue Fanchon. (Mad. Beckmann wird, von threr Krankheit hergestellt, hierin als Chonchon zum erstenmale wieder auftreten.)

Oeffentliche Aufführungen.

Sing-Akademie. Jn diesem Winter wird wiederum ein Cy Élus von 4 Konzerten auf Abonnement stattfinden; am Mittwoch den 22, November „„Das Alexanderfest ‘“’ von Händel, am 13. Dezember „Psalm 42“ von F. Mendelssohn, „Psalm 95“ von E. Grell, und „„Die Enthauptung Johannes‘ von Sobolewsky, am 17, Januar k. J. „Die Zerstörung Jerusalems“/ von Ferd. Hiller, und am 14, Februa „Judas Maccabäus“/ von Händel, immer in den Abendstunden von 6—9 Uhr. Ein numerirtes Eintritts = Billet für alle 4 Abende be trägt 3 Rthlr. Meldungen dafür werden vom Hauswart Herrn Rieß angenommen.

Die Vorstehershaft der Sing-Akademie. Verantwortlicher Redacteur Dr. J, W. Zinkeisen.

Gedruckt in der Deer schen Geheimen Ober - Hofbuchdrudckerei.

Jn unterzeihneter Buchhandlung is} ein Excmplar sämmtlicher Jahrgänge der

so lebendig. Besonders zeichnet sich die größere Erzäh- | lung: der Pilger, aus, in welcher das Entstehen des Nudolph Weigel's Kunstlager-Katalog. 14, Ab V ilitair - Literat - D 4 ; Hauses Egmont uns vor Augen geführt wird. Das theilung nebst Register über die 8. bis 14, Abthei- .. (ilital S uifcraiul f r nung, obige Werf wird dem berühmten Dichter viele neue A S S e Jahrgang 1820 bis 1842, in Summa 22 Jahrgänge A, E. Umbreit, über die Eigenhändigkeit der Ma Subscriptionspreis 77 Thlr.), für Fünf Thaler zu J (

Dyk sche Buchhandlung in Leipzig. In der Gropius schen Buch- und Kunsthandlung, Königl. Bauschule Laden 12, ist zu haben : Cehbrgevau se [1861] der L Nach dem Lehrgebäude der böhmischen Sprache des Herrn Abbé D obrowskvy

Zur Kritik n des preußischen Stirasgeseß- Entwurfs.

So eben is erschienen und durch alle Buchhandlun- gen, in Berlin durch Alex. Dunker, Prag. Königl. Hofbuchhändler, Französische Str.

Anton Jaroslaw Puchmayer, Pfarrer zu Radniz und Secretair des fürstbischöflichen Rokizaner Vikariats, Wohlfeile Ausgabe. Auf Kosten des böhmischen National - Museums. gr. 8. (214 Bogen.) brosh. 5 Thlr. Calve sche Buchhandlung.

Rechts\achen in England und dessen [350 b] Kolonicen.

Ein son seit mehreren Jahren in London ansässiger pralttischer deutscher Jurist sieht sich bei dem ausgedehn- ten Verlehr zwischen Deutschland und England veran- laßt, öffentlich anzuzeigen, daß er Rechts - Angelegen- heiten aller Art zur Betreibung in England und den englischen Kolonieen übernimmt, unter Beistand von zwei der ersten Rechts - Prokuranten Londons, Messrs. Pinniger & Westmacott, No. 1. Grays Inn, London, an deren Adresse allfällige Communicationen direkt ein-

zusenden sind,

“talien. Florenz. Ankunft des Herzogs von Aumale,

Das Abonnement beträgt: 2 Kthlr. sür 4 Iahr. 4 Rthlr. M

Inh ete

Amtlicher Theil, _ E uland. Ber lin, Juhalt des Justiz-Ministerialblattes. Neue Bolfks

1g. Duüsseldorf. Dankfest der Louisenschule,

zablu Deutsche Bundesstaaten, Bayern. Würzburg. Getraide-Ver

Sachsen. Leipzig. Der Verein zur Verbreitung guter Württemberg, Stuttgart. Württembergische Eßlingen. Volksschullehrer - Verein. Baden.

\chiffung. ; Bolksschristen, Handels - Verein.

Karlsruhe, Wasserstand des Rheines. Festungsbau zu Rastatt. Auewanderuugen, Lippe. Detmold. Das Hermanns Denkmal. Holstein. Altona, Untersuchung zu Jßehoe, Vorbereitung zur Eon

firmation.

Nußlaud und Polen. St. Petersburg. Marine-Beförderungen,

Audienz des bavershen Gesandten, Ordens-Verleihung an Dr. Dies fenbach.

Frautreich. Paris. Hof- Nachricht, Gerüchte und Widerlegungen

hinsichtlich der Befestigung von Paris. Gränz - Verhandlungen uit Tunis. Admiral Roussin und General Soltvk +7. Briefe aus Paris. (Weiteres über den Streit der Geistlichkeit und der Universi tät, Veränderungen in der politischen Journalistik.)

Großbritanien und Arlaud. London, Veränderungen 1n derx

Flotte, O’Connell’s Conciliation-Hall.

Niederlande, Aus dem Haag. Eine Deputation beider Kammern

überreicht

cht dem Könige die Adresse zur Beantwortung der Thron-Rede. Vermi!chtes,

Belgien. Brüssel. Reclamationen gegen die französische Douane

wegen der Zoll-Erhebung von belgischem Eisen.

Schweiz. Luzern. Versammlung zur Berathung über die Folgen der

leßten Beschlüsse des Großen Rathes, Ueber die luzerner (Hroßraths Beschlüsse.

Befinden des (Grafen Survilliecrs,

Spanien, Paris, Telegraphische Nachrichten aus Spanien, Schrei

ben aus Madrid, (Zur Charakteristik der Stimmung in der Hauptstadt ; Nachrichten aus den Provinzen.)

Portugal. Schreiben aus Lissabon. (Die Munizipal -Garde; Ge

neral Martin Jriarte.)

Eisenbahnen. Aachen. Waaren-Transport auf der rheinisch-belgischen

Bahn. Vom Oberrhein. Staker Betrieb des Bahnbaues. Leipzig. Sächsisch - schlesische Bahn, Livorno. Probefahrten auf der Bahn zwischen Livorno und Pisa, ;

-_—

Handels- und Börsen-Nachrichten. Berlin, Danzig, Bres

lau, Magdeburg, Köln und London, Marktbericht,

Der Jmprovisator Alexander Herrmann.

Beilage. Nückblicke auf die siebente Versammlung deutscher Land- und

Forstwirthe, gehalten zu Altenburg vom 4, bis zum 10, September 1843, (Zweite und dritte Siyung.)

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem Ober-Zoll=Jnspektor, Steuerrath Stolz er zu Kolberger münde, dem katholischen Pfarrer Slowinski in Wissek, Kreises irsitz, und Allerhöchstihreim Kammerdiener Lu ke zu Potsdam den Rothen Adler- Orden vierter Klasse; \so wie dem Küster und Schul=

lehrer Franke zu Alt-Waltersdorf, Kreises Habelschwerdt, das All= gemeine Ehrenzeichen zu verleihen,

An die Stelle des abgegangenen Stadtgerichts - Justiz - Kommis= sarius, Justiz - Raths Granier, is der Justiz = Kommissarius und Notarius Martins in Marienwerder, als Justiz = Kommissarius an das hiesige Stadtgericht verseßt und ihm zugleich das Notariat im Departement des Kammergerichts verliehen ;

Der bisherige Kammergerichts = Assessor Wagner zum Justiz= Kommissarius bei dem Land= und Stadtgerichte zu Stettin und zu gleich zum Notar in dem Departement des dortigen Ober =- Landes= gerichts bestellt; uud

Der Landgerichts = Referendarius Jacob Fuxius zu Trier auf

den Grund der bestandenen dritten Prüfung zum Advokaten im Be zirke des Königl. Appellgtionsgerihtshofes zu Köln erngunt worden.

Ae T è

¿ Jahr. 8 Kthlr. - 1 Iahr. . L u allen Theilen der Monarchie chne Preiserhöhung. Insertions-Gebühr me Den c n ctner Zeile des Allg. ps Anzeigers 2 Sgr. u

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses Slatt an, für Berlin dic Expedition der Allg. Preuss Zeitung: Friecdrihsstrasse Ur. 72.

Berlin, Sonnabend den November

Heute wird das 29}te Stück der Geseßz-Sammlung ausgegeben,

welches enthält: unter

Nr. 2383, Das Privilegium wegen Ausfertigung auf den Jnhaber lautender demminer Kreis - Obligationen zum Betrage von 110,000 Rthlr.; vom 18. August d. J. /

2384, Das Geseh, das Cassations-Verfahren in Civilsachen bei

dem rheinishen Revisions - und Cassationshofe betref-

fend; vom 13. Oktober. d. J.; und

Die Verorduung wegen Freilassung des Bettwerkes sür

den Schuldner und seine nächsten Angehörigen bei allen

Arten der Executions-Vollstreckung. Von demselben Tage.

Berlin, den 4. November 1843,

Debits-Comtoir der Geseß-=Sammlung.

Á-

s

»

t O Wu

Angekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und Ober-Präsident der Provinz Sachsen, Flottwell, von Mag- deburg.

Uichtamtlicher Theil.

Inland.

Berlin, 3. Nov. Das heute erschienene Justiz=M iniste rialblatt enthält eine Verfügung vom 18. Oktober d. J., welche den Ausaßz von Zählgeldern, als besonderen Gebühren der Gerichte, wenn die Auszahlung von Geldern gerichtlich erfolgt, für unzulässig erklärt ; eine Verfügung vom 19. Oktober, nah welcher für die Mittheilung von Kosten-Festseßzungs-Dekreten an die Parteien keine Kopialien li- quidirt werden dürfen; und einen Plenar-Beschluß des Königl. Ge- heimen Ober-Tribunals, angenommen in pleno den 26. Sunt d. J., in Bezug auf die Rechte des Ausstellers einer auf cigene Ordre lau- tenden Tratte. Der Plenar-Beschluß i} folgender: Auch der Aus=

| A , w e a fa ; er | steller eines auf eigene Ordre lautenden Wechsels erhält durch dessen | Einlösung nach dem Verfalltage nicht das Recht, selbigen weiter zu

giriren. Der beigefügte erläuternde Bericht entwickelt die Gründe, die das Geheime Obex = Tribunal zu der Annahme dieses Beschlusses bestimmt haben,

Berlin, 3. Nov. Das heute ausgegebene Amtsblatt enthält eine Brkanntmachung der Königl. Regierung zu Potsdam vom 27sten v. M. in Bezug auf die Aufnahme der statistischen Tabelle für 1843, welche höherer Bestimmung zufolge gegen Ende dieses Jahres wieder in der gleichen Art bewirkt werden soll, wie dieselbe im Jahre 1840 stattgefunden hat. Die betreffenden Behörden werden auf ver

| schiedene Punkte aufmerksam gemacht, die früher zu Zweifeln Ver-

anlassung gegeben haben, Bei der Aufstellung der namentlichen Listen der Civil - Einwohner, \o wie der Militair - Angehörigen, sollen nicht nur die bei der lezten Volkszählung am Ende des Jahres 1840 guf- genommenen speziellen Listen, sondern auch andere neuere Verzeichnisse aller oder gewisser Einwohnerklassen, namentlich in den klassensteuer

G

pflichtigen Orten die neuesten Klassensteuer - Rollen benußt, und es

| soll im allgemeinen Alles aufgeboten werden, um der mit so großem

| Aufwande von Zeit und Arbeitskräften auszuführenden Aufnahme

den höchsten möglichen Grad der Zuverlässigkeit zu geben. Durch eine Verfügung vom 28sten v. M. werden sämmtliche Herren Superintendenten, Civil- und Militair -Prediger, so wie die

| Polizei-Behörden im Regierungs-Bezirk veranlaßt, die Bevölkerungs | Listen sür 1843

in der Zusammenstellung aller Geburten, Trau- ungen und Todesfälle während des laufenden Kalenderjahres be stehend und eben so die Nachweisungen von den vorgekommenen Mehrgeburten, \o zeitig anzufertigen und einzureichen, daß solche \pä- testens am 1. Februar 1844 eingegangen sind.

Dússeldorf, 30. Okt. (D. Z) Die Louisenschule feierte

| heute ein Fest, das sie stets mit Freude und Dank im Laufe des

Jahres wiederkehren sieht, den Geburtstag ihrer hohen Beschüberin, der Frau Prinzessin Friedrih von Preußen, Königl. Hoheit, der sie so großen Dank für vielfahe Ermunterung und Belebung, für so viel fache Wohlthaten schuldet. Um 10 Uhr versammelten sich in dem

| größeren Schulzimmer das Kuratorium der Schule, die Lehrer und

18453.

Lehrerinnen und sämmtliche Schülerinnen zu einer einfahen häuslichen T A3 Mm 5 r e G c c 4 : c E Feier. Nach Absingung einiger Verse cines einleitenden Chorals sprach

)

Herr Kons.-Rath von Oven in einer Rede an die Versammelten die Gefühle der Freude und des Dankes aus, von welchem sie alle am heutigen Tage erfüllt seien. Ein von den Schülerinnen gesungener Choralvers bildete den Schluß der einfach \{önen Feier. :

Nusland. Deutsche Bundesstaaten.

Bayern. Würzburg, 27. Oft. (W. Abdbl.) Ju diesen Tagen langten mehrere Schisse mit großen Getraide=Ladungen, von Mainz

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fommend, hier an. Das Getraide, zu mäßigem Preise abgegeben, soll sich durch gute Qualität auszeichnen. Von Seiten mehrerer hie= sigen Bäckermeister geschahen nicht allein ziemliche Auffkäufe, sondern es wurde au für eine weitere Ladung abgeschlossen. Jn kommen- der Woche werden abermals vom Rheine herauf mehrere Getraide-

Transporte erfolgen. Es is dies um so erfreulicher, da diese Kon=

furrenz gewiß einen günstigen Einfluß auf unsere nächste Schranne

üben und ein weiteres Steigen der Preise verhindern wird.

Sachsen. Leipzig, im Okt. (L. Z) Es ist erfreulih, zu sehen, welchen Erfolg der von dem Herrn Kirchen - und Schulrath Dr. Döhner 2c. zu Zwickau vor zwei Jahren gestiftete „, Verein zur

Verbreitung guter und wohlfeiler Volksschriften““ gehabt de it

dem zweiten Jahresberichte bezeugt ein dem wirklichen Leben entnom- mener Briefwechsel zwischen dem Köhler Christoph und dem Handels= mann Andres im Gebirge die Aufmerksamkeit und die Theilnahme, welche der Verein im Volke gefunden. Trob des so verhängnißvollen Jahres 1842, namentlich für das Gebirge und Voigtland, hat der Zutritt zum Verein si, besonders in der lebten Zeit, fast von Woche zu Woche gesteigert und selbs nach außen *) hin verbreitet ; auch sind in anderen deutschen Ländern ähnliche Vereine theils entstanden, theils im Entstehen begriffen, das Direktorium des Vereins in Zwickau besteht

aus sechs Mitgliedern. Mit Ablauf des dritten Vereins-=Jahres wird zur Wahl eines neuen Direktoriums geschritten und über den künftigen Sih desselben abgestimmt werden.

Da dieser wohlthätige Verein dur geeignete, im Volkstone ab= gefaßte Schriften die Segnungen einer vernünftigen und zeitgemäßen Aufklärung und christlichen Gesittung so viel als möglich allgemein, namentlih auh jene Schriften zum Eigenthum der ärmeren Volks- flassen zu machen sich bestrebt, so hat die Ausführung des Planes, was insbesondere den Gehalt der Schriften betrifft, öffentlihe Prü- fungen veranlaßt. Eine solche hat Professor Pr. J. Gersdorf in Altenburg unter dem Titel: „Das Volksschriftenwesen der Gegen wart, mit besonderer Beziehung auf den Verein in Zwickau“ heraus= gegeben (bei H. A. Pierer 1843). Er spricht theilweise über mehrere neuere Volksschriften strengen Tadel aus und erklärt sich gegen eine zu weite Ausdehnung des Vereins, weil bei der Verschiedenartigkeit der deutshen Volksstämme das Volksschriftenwesen eine dem-= gemäße Rücksichtnahme verlange. Man denke an Hebel! Dann äußert er mancherlei Bedenken gegen die Vorschläge von Volks. oder Dorf-Bibliotheken, Lese-Vereinen, Wander- Bibliotheken u. #. w. Es sei jedenfalls mehr Sorgfalt auf die Auswahl der Bücher zu verwenden, als bisher geshehen. Das Verdienst, zuerst auf das Bil= dungs-Bedürfniß der Städte hingewiesen und den Plan zu einer sol= hen Bildungs-Bibliothek bestimmt vorgezeichnet zu haben, gehöre dem Rent-Amtmann Preusker; doch habe er ihn nach und nah zu weit ausgedehnt. Noch bespriht der Verfasser Walthers „Begründung von Dorfschul-Bibliotheken“’, Magdeburg 1843, und K. G. Schmid's „Aufzählung der Schriften, welche in keiner Jugend- und Volks=Lese= Anstalt fehlen dürfen“, ob und welche Mährchen in diesen Kreis mit aufzunehmen seien, und andere Fragen mehr. Zulebt \{chlägt er die Gründung einer „Zeitschrift für deutsches Volksschriftenwesen““ vor, in welcher dieser wichtige Gegenstand nah allen Seiten hin erörtert werden sollte.

*) Der Bericht nennt 24 auswärtige Vereinsorte, darunter Basel und

a L Straßburg.

Ctr C T E E

Der Jmprovisator Alexander Herrmann.

_ Berlin, 1 Nov, Alexander Herrmann, welcher, wie wir hören, un- teistüßt durch den Herzog von Sachsen-Meiningen, atfademische Studien in Jena machte, um #0 einem poetischen Sinne und einem produktiven Ta lente cine solide Grundlage zu geben, trat heute Abend in dem Saale des Hotel de Russie vor einer zahlreichen Versammlung auf, um eine Akade- mie im Gebiete der Juprovisation zu geben, und es gelang ihm, scinein Talente, von welchem er schon in anderen Städten und in verschie- denen Piivatzikeln beifällig ausgenommene Proben abgelegt hatte, auch hier öffentlich Anerkennung zu verschaffen und den kunstsinnigen Zuhörern cinen angenehmen Abend zu bereiten. Einen angenehmen Abend 7 Aller- dings: volunt et delectare poetae. Denn das ist der Standpunkt, von welchent aus wir die Leistungen der Stegreifdichtung, wie sie bis jeßt in un- B Ie zur Erscheinung gekommen sind, zu betrachten haben : ihre S fta Da Unterhaltung , eine mit Versfüßen auf gespann- em Sei! anter Beleuchtung in freien Bewegungen herumspringende Tänzerin, um das halb vertrauende, halb zweifelnde Publikum möglichst zu- frieden zu stellen und zu vergnügen, Sie ist eifrigst bemüht, gesellige Au- genblicke zu verschönern mit den ihr innerlich zu Gebote stehenden und außerlich dargebotenen Mitteln, wie eine Blumenhändlerin, die auch in der undantbarsten Jahreszeit cinen bestellten Kranz aus den verschiedenartigsten Blüthen und Bläitern, die gerade vorliegen, in aller Eile sofort zu fl

| i C E un , zu flechten gezwungen is, Dieser Zwang is ein doppelter, cin innerer, kein Drang und Trieb der Seele, sondern ein Drängen und Treiben der Geisteskräfte, wie Treibhaus-Heizung, und ein äußerer, keine Aufforderung reife Früchte zu bieten, sondern’ eine gebieterische Nöthigung, die vielleicht kräfti en und schönen Blüthen, und wäre cs durch Wespen- und Wurmstich, im jeden Preis zu zeitigen und zur Tafel zu bringen. Somit wird e Kunst der Jmprovisation der jungfräulihen Näherin gleich, die das bestellte Maskfen-

fleid mit flüchtigen Stichen zusammenheftet und, verziert mit Flittergold und Silberborde, hier nah Vorschrift und Kunstregel angefertigt, dort rand und bandlos gelassen, dem Publifum vorführt. Die Jmprovisation is eine wilde Rose, welche ofulirt werden muß, wie die Kindheit, welche der Er- ziehung bedarf. Bei wilden Völkern, oder bei denen, die noch in der Kind- heit ihrer Bildung standen, haben wir sie heimisch gefunden, Wo die Phan- tasie die übrigen Kräfte der Seele überfliegt und überwiegt, da tritt sie uns zuerst entgegen, und aus ihrem warmen Boden is mancher schöne Keim aufgestiegen, der sich zu der höchsten Blüthe entfaltet hat. Wer dächte hier nicht besonders an den dithyrambischen Chor des griechischen Alterthums, aus welchem sich die vollendetsten dramatischen Kunstgebilde entwickelt haben ?

Wie auf dem gesegneten Boden Griechenlands, wo Natur und Leben in einem shöneren Sonnenscheine liegen, es besonders die Melpomene war, welche sich auf dem Thespiswagen der Leier der Stegreifdichtung bemäch- tigte, um harmonischere Gesänge aus ihr hervorzurufen und kunstgerechte Schöpfungen hervorzubilden, so war es unter dem lieblichen Himmel Sict- liens die bukolische Arethusa, welche gefällige Lebensbildchen (ewa) in ländlicher Anmuth hervorzauberte, hier süßtönende Wechsellieder der Hirten Daphnis und Menalkas, dort syrakusische Scenen am Adonisfeste z so wie auf dem Festlande Jtaliens die Thalia in den atellanishen Spielen mit den muthwilligsten Scherzen hervortrat, So sehen wir sowohl das lvrische als das dramatische Element sih geltend machen in den improvihir- ten Liedern und Lebensskizzen des Alterthums, und in gleicher Doppelthä- tigkeit finden wir die Jmprovisatoren der Provençalen im Mittelalter, und hier und da auch die herumzichenden, die fahrenden Meister an einzelnen Höfen Deutschlands. Zur Zeit des Wiederauflebens der Künste und der

Wissenschaften fehlte auch die Muse der Jmprovisation nicht, und sie er- warb sich an den Höfen zu Urbino, Ferrara, Mantua, Mailand und Nea- pel reiche Lorbcerkränze. Vor Allen aber begünstigte sie der geistreiche und freigebige Medicäer, der unter dem Namen Leo X. bekannt ist, So wie früher Seraphin d'Aquila sich durch das Feuer seines Gesanges so sehr

auszeichnete, daß er bei seinem Leben an Ruhm mit Petrarca wetteifern fonnte, und nah ihm der noch mehr gefeierte Bernardo Accolti aus Arezzo, der sich unter seinen Zeitgenossen so durch seine Kunstfertigkeit hervorthat, daß man ihn l’unico Aretino nannte, eine Auszeichnung sür Arezzo , die sid sväter in einer anderen Sphäre durch den Pietro Aretino wiederholte, welcher bekanntli Münzen mit seinem Bildniß als „il divino” schlagen licß; eben so unter Leo X. Andrea Marone, dem es gelang, an äußeren Erfolgen scinen hochberühmten antiken Namens-Verwandten Virgilius Maro zu übertreffen, Denn stand dieser auch bei Augustus in gleicher Gunst, so ivurden diesem doch durch scinen hochherzigen Gönner einträgliche Pfründen zu Theil, besonders seitdem er bei einem von Leo angeordneten Wettkampfe den Preis davongetragen unter mehreren Mitstreitern, von welchen Bran- doline ein gefährlicher Nebenbuhler war. Eine wahrhaft zauberische Wirkung brachten die mit Musik begleiteten Jmprovisationen auf das erstaunte Pu- blifum hervor. So wie früher, wenn der „himmlische“ Accolti in Rom oder Christophoro , „der Erhabenste““ in Florenz auftrat, die Kramläden ge- chlo}sen wurden, weil Alles hinströmte, den Sänger zu hören z Wachsfakeln wurden angezündet; Schweizerwachen zogen aus, und Prälaten und Last- träger schlossen cinen begcisternden Zauberkreis um die wie Arion geschmüdck- ten Dichter, welche zugleih Sänger waren ; eben so rege war die Theil- nahme unter Leo, wenn Camillo Querno, Giov. Gazo:do, Jerom, Britonío oder Giov. Francesco , die Leier in der Hand, erschienen, um durch ernste Dichtungen zu erheben und zu entzünden oder durch scherzhafte zu erheitern und zu belustigen. Querno fand solchen Beifall am päpstlichen Hofe, daß er mit einem aus Wein -, Kohl- und Lorbeerblättern gefloctenen Kranze gekrönt und als Archipoeta begrüßt wurde. Wir sehen, der Lohn war ver- \chicden, und es wird erzählt, daß Leo, der ihn als Vorleser und Jmpro- dr E S c 1 der Dichter, wie Anakreon und visator an die Tafel zog, thm Wein, den der, : l Horaz und andere Musensöhne, nicht wenig liebte, nur dann reichen ieß, L / ind funstgereht gebildeter

wenn er eine bestimmte Anzahl wohltönender ! ! Verse (lateinische!) aus dem Stegreife hergesag! hatte, während dann, wenn