1843 / 131 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

: „mittelung dem Reisenden J. Pallme das Leben. Die rettete seine Verm Ägliche Unterstüßung bei ihm finden, Er und

äer würden alle r a “fingerer Bruder flüchteten nach Kordosan wegen der grausamen

ibres Bruders Mohammed z; der Jüngere hatte das Unglüd, B e eingeholt zu werden; er ward nah El-Fascher gebracht, wo ihm von seinem Bruder, dem Sultan, eigenhändig die Augen aus= gestochen wurden. Abumedina blieb einige Jahre in Lobeid, wo ihm Meh- med Ali einen monatlichen Gehalt ausseßte. Als Mehmed Ali 1838 im Sennaar anlangte, ließ er ihn zu si fommen und versprach , ihn auf den Thron von Darfur zu verhelfen, uuter der Bedingung, daß er die Kriegskosten tragez cine Besaßung könne er so lange behalten, bis das Laud orgauisirt sei, müsse aber dafür einen jährlichen Tribut entrichten, bestehend aus Pferden, Elfenbein und Kupfer. Abumedina hat feine gerechten Ansprüche auf das Laud, weil er der zweitgeborne Prinz ist und die Wahl vom Vater auf den Sohn geht; aber die Politik Aegyptens nimmt hiervon keine Notiz, und Mehmed Ali ist froh, einen Vorwand zu haben, um festen Fuß in Darfur fassen zu fönuen. Dennoch wird Abumedina nie Herrscher des Landes werden, es wird ihm ergehen, wie dem leßten Sohne des Königs Nimmr von Sennaar, welchen man zum Scheh=Bellet (Dorfrichter) gemacht hat, und den man nun auf alle mögliche Art schikanirt, damit er das Land verlasse.

Von Lobeid nah El=-Fascher sind es 15 Tagereisen, und alle 3 bis 4 Tage findet man Wasser. El-Fascher is der Siß des Sultans von Darfurz in diesem Ort befinden sich einige eiserne Kanonen ohne Laffetten, welhe bei gewissen Festlichkeiten abgefeuert werden. Die Kriegsmacht steht unter einem Seraskier oder General, die Kavallerie besteht aus sehr verwegenen Reitern und is circa 4000 Mann stark, die nah Art der numidischen Reiter mit Drathhemden und einer Art Pielhaube versehen sind. Jhre einzige Waffe is ein zweischneidiges, 36 Zoll langes Schwert. Diese Schwerter werden aus Deutschland bezogen. Andere 6 bis 8030 Reiter, welche das Land stellen fann, sind theilweise mit Schwertern, Lanzen und Schilden bewaffnet, allein sle tragen fein Drathhemd. Das Fuß- volk besteht aus Aufgebot; es is theilweise mit Schwertern, meist aber mit Lanzen und Schilden, und nur ein kleiner Theil mit Bogen und Pfeilen bewaffnet, welhe niht weit tragen, allein bei vielen vergiftet sind. Jm Jahre 1838 fanden sih in ganz Darfur nur 400 Flinten. Die Kugeln gießen sie aus Kupfer; Pulver erzeu- gen sie selbs. Es is gar nicht zu zweifeln, daß dieser Feldzug ge=- lingen wird, weil Abumedina einen kleinen Anhang hat, allein der größte Theil des Volkes wird Widerstand leisten; sie wissen nur zu gut, wie frei und wohlhabend einst ihr Nachbarstaat Kordofan war, welcher au früher zu Darfur gehörte, jeßt aber unter Mehmed Ali \flavish behandelt wird und ganz verarmt is, Dar Marra betradh= ten die Furer als ihre Festungz es is ein Berg, der von Natur etwas befestigt is und Wasser besißt. Wahrscheiulich wird dort die Entscheidung erfolgen. Darfur mit seinen Tribut- ländern kann eine bedeutende Macht irregulairer Truppen stellen, denn seit 1835 i} es eines der größten Reiche Afrifa's geworden, weil es Bergu und seine tributairen Staaten in Besiß genommen hat, näm- lih Bachermi, Kuko, Niro. Andere kleine Staaten, welche schon län= ger Tribut zahlen, sind: Gimmir, Sachana, Bego, Jambusa, Dama, Masalit, Midol, Berti, Domerky, Birgit, Fellatha, Forge, Bandala, Schata oder Deleh. Diese werden, obwohl sie tributpflichtig sind, noch meist von ihren Fürsten regiert. Binga, Runga, Schala sind größere Provinzen. Die meisten dieser ausgebreiteten Länder zahlen ¡hren Tribut nicht gutwilligz er muß jährlich durch das Militair ein- getrieben werden.

Pereinigte Staaten von Uord - Amerika.

O New - York, 9. Okt, Die Partei des Herrn van Buren ist über die Thätigkeit, welche die Freunde des Herrn Calhoun zu entwideln beginnen, in Bewegung gerathen, und um der sh kund- ge benden Manifestation derselben ein Gegengewicht entgegenzuseben, gl®ubten sie unihts Besseres thun zu können, als auch ihrerseits eine uo ch imposantere Manifestation zu veranstalten, Einstweilen will man sich mit Reden bekriegen, bis dies mit den Kugeln in der Wahlurne geschehen kann. Unm dieser demokratischen Feier noch mehr Glanz zu geben, hatte man die Namen bedeutender Männer genannt, welche

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daran Theil nehmen würden. Die Journale der demokratischen Partei und eigens dazu verfaßte Mauer-Anschläge hatten als eingeschriebene Red- ner angekündigt den General-Attorney Herrn Barker, einen der beredsam- sten Chefs der demokratischen Armee, den Major der Stadt Herrn Morris, den Advokaten Herrn Theodor Sedgwick, der so eben eine sehr beachtens- werthe Flugschrift über die in die politische und soziale Verfassung der amerifanishen Union einzuführenden Reformen hat erscheinen lassen, auf welche Broschüre ich vielleicht ein andermal zurückommen werde, und endlich Herru Grymes, einen der geachtetsten Namen des Barreau von Louisiana. Das Meeting hat am 25. September im Park statt- gefunden, aber die allgemein gehegten Erwartungen sind getäuscht worden. Denn es blieb ganz und gar innerhalb der Schranken einer gewöhnlichen Versammlung, und wurde noch dazu durch Scenen der Verwirrung und einige wahrhaft groteske Konflikte gestört. Ein Mann, der lange Zeit hindurch einer der Unter-=Ageuten, jedoch eines der mächtigsten Werkzeuge der Partei van Buren gewesen war, nun aber zu den Fahnen der Herren Tyler und Calhoun überge- gangen is, Mike Walsh, der Kommandant des unter dem Namen der Spartiaten hier bestehenden demokratishen Klubs, hatte auf der Platform Plaß genommen. Als von mehreren Seiten der Ruf ertönte, er solle sich von dem angemaßten Plabe entferneu, kam es zwischen seinen Freunden und Gegnern anfangs zu heftigem Wort- wechsel und endlich zu einem förmlichen Handgemenge, und die mate- rielle und moralische Verwirrung und Unordnung in dem Meeting wurde \o groß , daß diese Versammlung, deren Bestimmung war, Herrn van Buren eine spezielle Glorification zu bereiten, mit Accla mationen für Herrn Calhoun endigte, die ein Wibßbold vorschlug, und die unter der Masse Wiederhall fanden.

Diese zufällige Schlappe, welche die Freunde des Herrn van Bu- ren zu New-York erlitten, hat natürlich zur Folge gehabt, die Hoff= nungen der Calhounisten bedeutend wieder zu heben. Wenn diese Syaltung sih verschlimmert, so könnte sie am Ende in eine Art völ= ligen Bruderkriegs ausarten und die Calhounisten förmlich sich wei= gern, die Wahl eines Kandidaten zur Präsidentschaft von Seiten der fünftigen National -= Convention von Baltimore nicht anzuerkennen. Dadurch köunten dann sich sogar wieder Chancen für die Erwählung des Herrn Henry Clay ergeben, oder die Wahl des ¡Präsidenten würde in die Hände des Repräsentantenhauses fallen. Dann wUür= den die Aussichten für beide demokratische Haupt -Kandidaten unge= fähr sih gleich stellen, da, wenn Herr van Buren unker den neuge- wählten eine relative Mehrheit seiner Anhänger zählt, die jemer ver- einigten Gegner wohl eine absolute Majorität zählen Fönnten. Die Wahl würde nah Staaten vor sich gehen, und Rhode -Jsland oder Delaware, die kleinsten der Union, würden gleiche Stimme haben mit den größten. Oder aber der schon früher angedeutete Fall träte ein, daß wegen der Schwierigkeit der Wahl die beiden Haupt-Aktoren der politischen Scene beseitigt und durch einen Mittelweg das Votum des Hauses auf einen der Kandidaten zweiten Ranges, den General Cass, Herrn Buchanan oder den Obersten Johnston fiele. L i

Herr van Buren selbst hatte dem verunglückten Meeting ein öffentliches Sendschreiben vorangeschickt, das ihm gewissermaßen als Prolegomenon dienen sollte, Ju diesem Schreiben sprach sich der Kandidat zur künftigen Präsidentschaft vollkommen als Partisan der irländischen Repealer aus. Die Jrländer bilden einen allzu zahl = und einflußreihen Theil des amerikanischen Wahlkörpers, als daß ein Kan= didat nicht ihre Stimmen zu gewinnen suchen sollte, indem er über jede Art von Dinge, über welche man wünscht , daß er sich verneh-= men lasse, sein Gutachten abgiebt.

Am 28. September hat zu Kingston, dem gegenwärtigen Sitze der fanadishen Regierung, die Eröffnung des Parlaments dieser eng= lischen Nachbar=Provinz stattgehabt. Der General - Gouverneur Sir Charles Metcalfe hat die Session in Person mit einer Rede eröffnet, welche indeß nur über untergeordnete Dinge sich ausläßt und eine große Anzahl von Maßregeln, die in hohem Grade jeßt die öfent- lihe Meinung in Kanada beschäftigen, mit absolutem Stillschweigen übergeht. Vielleicht komme ih einmal auf diese verschiedeneu Gegeu-= stände, welche jenes Laud n seinen Juteressen, Meinungeu und Sym= pathieen so tief berühren, zurü, Kanada ist berufen, eine mehr und mehr bedeutende Rolle in den Angelegenheiten der neuen Welt zu spielenz sein politisches Leben ist aber kaum noch im Beginne, und an

dasselbe knüpfen \sich ernste Probleme in der Gegenwart wie in der Zukunft.

Uber die so viel bestrittene Frage, ob der Siß der Regierung zu Kingston bleiben oder anderswohin verlegt werden solle, \chweigt der Gouverneur. Darf man jedoch umlaufenden Gerüchten glauben, so wäre diese Frage im Kabinette für eine nahe Zukunft zu Gunsten der Stadt Montreal entschieden; und dieses Gerücht scheint einige Bestätigung zu finden in der neuerlichen Resignation des Secretairs Harrison von West-Kanada, der, wie man sagt, der einzige Opponent gegen diese Maßregel war, aus welcher alle seine Kollegen eine Ra- binets-Frage einmüthig gemacht haben sollen,

Mexigso:

ch Paris, 30, Oft. Die neuesten Berichte aus Mexiko oder vielmehr aus Veracruz gehen niht über den 6. September hinaus, und sind voller Widersprüche in Betreff des Fortgangs und der Re-= sultate der Wahlen zum allgemeinen Kongresse und zu den Depar- temental - Versammlungen. Jeder Berichterstatter läßt eben seine Partei - Meinung mit einfließen, und giebt seine Wünsche für That-= sachen. Es bleibt also nichts übrig, als die beiderseitigen Angaben mitzutheilen und abzuwarten, welche von beiden sich bestätigen werden, Die Einen sagen, es sei mit Bestimmtheit zu erwarten, daß die Wah- len im Allgemeinen zu Gunsten der jeßigen Regierung Santana's ausfallen würden, wogegen die Auderen sagen, dies jet nur 11 Bezug auf das Departement vcu Veracruz wahr, wo allerdings lauter dem Diktator wohlgefällige Kandidaten gewählt worden seien. Aber das Gegentheil sei fast durchaus in allen anderen Departements der Gall, und man dürfe daher einer neuen Umwälzung zum Sturze Santana s entgegensehen.

D 0

x Parés, 30, Okt, Eine Reihe von Blättern aus Haiti sind uns zugekommen, die, obgleich nur bis 4. September reichend, doch noch so manches Bemerkenswerthe euthalten. Es geht dort noch Alles ziemlih verworren durcheinander, und namentli ersieht man daraus, daß man auch dort sich eher beugen muß als man si erhe- ben darf, um zur Popularität zu gelangen. Schwarz, gelb oder weiß, die Demokratie is sich überall gleich, überall gleich argwöhnisch, macht glei große Anforderungen, Die sogenannten Patrioten scheinen ungehalten darüber zu sein, daß eines der Mitglieder der provisorischen Regierung mehr als seine Amtsgenossen mit den Auszeichnungen der Macht sich umgiebt.

Die neue Administrativ-Eintheilung der Republik, so wie die Ge- stattung der zollfreien Ausfuhr aller Landes - Produkte, nicht minder aber die Erhöhung des Tonnengeldes für die ausländischen Schisfe, welche die Häfen von Haiti berühren, finden den vollkommensten Bei- fall aller Journal von Haiti. Die materielle Ordnung scheint übri= gens auf der ganzen Insel hergestellt zu sein. Der König Salomon l., wie er daselbst \spottweise genannt wird, und seine Freunde von Cayes waren mit dem General Lazarre, dessen Händen sie sich überliefert latten, in Port au Prince angekommen. Es fragt sih nun, was die Regierung mit diesem reuigen Rebellen anfangen wird. Der Aufstand von Cayes wird von einigen Journalen den Umtrieben des Ex - Präsidenten Boyer zugeschrieben , der Jamaika verlassen hak, nachdem dort seine Gemahlin gestorben war, Das englishe Dampf- boot, welches Boyer nah Europa führte, hatte zu Jacmel an- gelegt und am 25. August einen englischen Bürger, Namens Ariano, ans Land gesebt, der sogleich den

Weg nach Port au Prince ein- \chlug. Dieser Reisende wurde als ein geheimer Agent des Ex=Prâ- sidenten signalisirt , der ihm mit wichtigen Mittheilungen beauftragt habe. Kaum zu Port au Prince, das die Patrioten jest nie anders als Port - Republicain nennen, angekommen, wurde Herr Ariano in Ver= hast genommen und alle bei ihm vorgefundenen Paptere einer ge- nauen Untersuchung unterworfen, die aber durchaus kein Ergebniß lie- ferte. Da er noch außerdem die ehrenwerthesten und vollgüitigsten Zeugnisse zu seinen Gunsten beibrachte, so mußte man ihn alsbald wie- der in Freiheit seßen. Aber die haitishe Regierung, in dem Ueber= maße ihres Eifers, blieb nicht bei den Papieren des Herrn Ariano stehen, und ließ auh alle von Kingston aus an die Kaufleute von Port au Prince gerichteten Briefe öffnen und durchsehen.

Anzeiger.

d? G E . literarische Anzeigen. Im Verlage der J. G. Calve schen Buchhandlung in Prag is so eben erschienen und in allen Buchhaud- lungen, in Berlin in der

Gropiusschen Buch- und Kunst- handlung, Königl, Bauschule Laden 12,

zu haben : Da \ckch enh. ch zur Verbreitung A geographischer Kenntnisse,

Eine Nebersicht des Neuesten und Wissenswürdigsten im Gebiete der gesammten Länder - und Völkerkunde, Herausgegeben von Johann Gottfried Sommer,

E 1844, A wei und zwanzigster Jahrgang.) Mit 6 Stahltafeln. gr, 12, tba in englischer E Leinwand, 2 Thlr,

1ejer Zayrgang eröffnet, wie die früheren, eine all- gane Vebersicht der neuesten Reisen, worin ias Wichtigste, was in ver leyten Zeit durch Engländer Franzosen , Nord-Amerikaner, Deutsche und Russen in Ans Ven Vit gs Mons Neues entdeckt worden ( uellen mitgetheilt wi ¿ inhalt des Taschenbuches bi n fölgeave Se Uh

[1864]

säße: 1. Zur Kenntniß von Jayant+ ei

der qvararhishen; ethnographischea i eas

Verhältnisse dieses \o wenig bekannten Reiches I G

den neuesten Schriftstellern, namentlih Hr. 9" Sie, bold, welcher viele Jahre als Arzt der niederländischen Faktorei angestellt war und mehr als irgend ein frül e- rer Reisender vom Lande kennen lernte. 11. Wande- E in Neu-Fundlandz; nach d, Tagebuche d, engl, Lan vermessungs - Direktors Jukes, Ul, Erinnerungen aus Meriko; nach Löwenstern, welcher nicht blos, wie die meisten Europäer, die Hauptstadt besucht, sondern m rbre Land von der Ost- bis zur Westküste durch- reist hat.

päer wieder Gelegen sicht merlwürdigen, aber noch unbekanuten Länder von Mittel - Asien zu besuchenz um so wichtiger bleiben für

1 IV. Sfüzen aus Badakschan; ein höchst interessantes Bruchstück aus Wood's Reise zu den Quellen des Oxusz seit dem lezten unglücklichen Kriege der Engländer in L Fb, dürfte so bald kein Euro-

eit finden, die in so vieler Hin-

eine lange Zeit die Neisewerke von Burnes und Wood. V, Die Marquesas-Inseln nah Vincendon Dumoulin ; eine lurze Schilderung dieser in legter Zeit durch die französische Besißnahme wichtig gewordenei Juselu des großen Weltmeeres und ihrer Einwohner, V1, Bander- maelen's geographische Anstalt zu Brüsselz eine ge- drängte Skizze dieser durch Jutelligenz und den Unter- nehmungsgeist eines Privatmannes gegründeten Austalt, welche in ihrer Art einzig dasteht und die Aufmerksam- feit niht blos des Gelehrten, sondern auch jedes Ge bildeten verdient.

Als Jllustration dienen folgende 6 Tafeln: 1. An- sicht des Hafens und der Bai von Nagasaki, 1, Fe- stungswerke in Japan, 111, Japanische Kostüme, V. Mexikanische Tortillas-Bäckerinuen und Köhler, V. Mo- rai auf Nukahiva, V1. Hütten der Wilden auf Nuka- hiva, sämmtlich von Rybicka jun. meisterhaft in Stahl gestochen.

Die Jahrgänge 1823 1842 dieses belehrenden und unterhaltenden Taschenbuches haben wir auf die Hälfte des früheren Preises à 1 Thlr. pr. Jahrgang herab- geseßtz nur werden die vier ersten Jahrgänge nicht mehr einzeln, sondern blos bei kompleter Abnahme ge- geben, Der Jahrgang 1843 kostet wie bisher 2 Thlr, und wird nicht herabgeseßt.

[1892] E Bei C. F. Post in Kolberg is so eben erschienen und ín allen Buchhandlungen zu haben, in Berlin bei

Ludwig Hold, Königsstraße 02, neben der Post: a ; Schramm, C. G., ¿Formen-

lehre zur deutschen Sprache. Nebst einem Anhange, welcher Formen und Auf- gaben zu schriftlichen Aufsäßen, zu Briefen, Billets, Quittungen, Rechnungen, Obligationen, Kontrakten und Zeugnissen, so wie die vollständigen, jeßt ge- bräuchlihen Titulaturen enthält, Zum beliebigen Gebrauch für Schule und Haus, Dritte vermehrte Auslage, Preis 4 Sgr.

[1847] Bei S, Anhuth in Danzig is so eben erschienen

und in Berlin durch die A. Trautweins che Buch- u, Musifhandlung, Bre ite sr. 8, zu haben:

Neueste Schriften der natursorschenden Gesellschafst in Danzig, 1V. Band. Erstes Heft. Enthaltend : Menze, über die Lebensweise der Arachniden. A ycke, Bemerkungen über das Hochland von Hin- ter-Pommern und Pomerellen, Klinsmann, Novitia atque defectus florae Gedanensîis. 4. 175 Bogen mit 3 Kpfrtfln, u, L Karte. Preis 1 Thlr, 20 Sgr.

So eben erschien 1m Verlage von F j . Bol C 4 (X, Bock. Jägerstr, 42 : ss „Lebevwohl“,

j ¡ 4 Polonatse nuit Gesang,

componirt von

I. Goedecke, is Orchesier Pr, L Ille, 75 San,

sür Pfte., Klav.-Ausz. vom Komponisten, Ta Sar. do. leicht arrangirt, 75 Sgr.

In allen Konzerten sand diese Polonaise den rau- schendsten Beifall, Durch den bedeutenden Absatz derselben war man von verschiedenen Seiten be- müht, durch Heransgabe einer anderen Composition unter ähnlich oder gleichlautendem Titel das mu- sikalische Publikum zu täuschen, wodurch wir zu der Erklärung veranlasst werden, dass die in unse- rem Verlage erschienene Polonaise unter dem oben angekündigten Titel

die cinzig rechtmässige Ausgabe ist, wie dies untenstehende Aussage des Komponisten bestätigt. i

Dice von mir komponirte Polonaise

„Lebe wohl“ ist alleiniges und e1nz1g

rechtmälsiges Eigenthum der Herren

Ed. Bote & G. Bock, und nur die 1n de-

ren Verlage erschicnene À usgabe für

Orchester und Klavier mein VV erk, s0

wie auch das ebendaselbst erschienene

leichtereArrangementfürPiano vonmir gebilligt.

H. Goedecke.

[360 b] Den heute Morgen 72 unseres geliebten ältesten

Uhr erfolgten sanften Tod Sohnes Herrmann im

vollendeten 18ten Lebensjahre, beehren sich tief betrübt anzuzeigen

A V Sulbke Und Fra! Berlin, den 5, November 18483, Die Beerdigung findet Mittwoch den 8ten, Voimit-

tags 10 Uhr, statt, [1893]

Folgende Loose zur Aten Klasse S88ster Königl. preuss. Lotterie sind als verloren gegangen mir an- gemeldet worden :

No. 10/9832.a. b. c: d. Bc d L G6 d

19,964, 19,967, 27,091 a.

10,964 e. d. 7.090 C. d, 29,844 B. 28,506 c. d. 41,202 c. d. 9493 a. 9495 b, 9498 c. 10,965 a. 27,076 d. 31,530 d, 31,531 a, 38,518 c. 38,523 c. 41,211 b. 41,223 a, 57,502 c. 57,507 c. 57,930 d. 57,536 d. 59,954 a. 59,955 a, 69,627 b. 69,631 b, 69,626 a,

Die daranf fallenden Gewinne können nur von dem mir bekannten rechtmässigen Eigenthümer iv Empfang genommen werden,

Danzig, den 2, November 1843.

Königl, Einnebhme

Meyer, e! 7T3Te

Jopengasse No.

[1611] Rit E e a i

Fi zj den Städten Budissin un amenz in vel Fcbsishen Oberlausiß gelegenes, zu den vor- züglichsten Besißungen der Provinz gehöriges Rittergut, mit herrschaftlichem Schloß, in gutem - Stande befind- lichen Wirthschasts-Gebäuden, Ziegelei, Brauerei, Bren- nerei, Fischerei, Jagd, Ober- und Niedergerichts barkeit, Torfstih, Steinbrüchen, auch bedeutenden jährlichen Geldzinsen und Jurisdictions - Nugungen, wozu 700 Scheffel durchgängig aus Raps- und Weizenboden be- stehendes Feld, 100 Scheffel zwei- und dreishürige Wie- sen und 300 Scheffel gut bestandenes Holzland gehöü- ren, is mir zum Verkauf übertragen worden,

Neelle Kaufliebhaber können bei mir auf mündliche und portofreie Anfragen sowohl die Bedingungen des Verkaufs, als auch das Nähere über das Gut selbst erfahren.

Kloster Marienstern, am 9. September 1843.

: Stifts-Aktuar Advokat Spann,

Das Avonuement beträgt: 2 Kthlr. sür 4 Iahr. 4 üthtr. - # Iahr. j 8 thlr. - L Jahr. ia allen Theilen der Monarie d ohue Preiserhöhung. Susertions-Gebühr sür den laum einer Zeile des Allg. Iazeigers 2 Sgr.

At Eee

R E —_——

Me 131.

Inhalt

Amtlicher Theil.

Juland, Berlin. Ministerial - Versügung in Betreff der Mäßigkeits- Vereine. Stettin. Berichtigung. Schreiben aus Breslau. (Nevision der tatholishen Divezsan - Agende; Be eung katholischer und vrotestantischer Pfarreien; das neue Ständehausz jüdische Handlungs- diener-Anstalt.) Köln, Das Dampfschiff „Leopold,“ Ehren-

breitstein, Weinlese,

Deutsche Bundesftaaten. Bavern. München. Prinz Adal bert, Ansbach, Vereine zur Unterstüßung der aus Griechenland zurüdckfehrenden Deutschen. Hannover. Haunover., Ankunft des N von Altenburg. Baden, Baden. Ende der Badezeit.

AUs dem Mittel-Rheinkreise. Gute Aufnahme der Truppen wäh-

lend der Kriegs-Uebungen. Kurhessen. Kassel. Fulda-Dampf

schifffahrt, Sach sen-Weimar-Eisenach, Weimar. Hof- und

x Dienst-Nachrichten.

Fraukreich, Paris, Legitim'sten-Versammlung in Loudon, Beloh- O Die Handlungen, Schul-Unterricht unter dem Militair.

„aus Paris, (Handels-Vertrag mit dem König der Wallis-Jnseln.

6 roßbrit . ite x R n. | A ) rifanien und JFrland. London. Die Morning Chro- nicle über die Agrifultur- und Judustrie - Juteressen, Ein auf den

2 Sflavenhandel bezüglicher Prozef.

Belgien, Brüssel, Verlängerung der Zoll-Vergünstigung für deutsche Weine und Seidenwaaren. Nachrichten von der belgischen Kolonie in

_Suatimala. Vermischtes,

QUEMULENS Briefe aus Madrid (Mittheilung der Minister an die Cor- eg 111 NBotrp L T , , 2 Ö R a Vetress der Volljährigkeit der Königin z Haltung der Cortes; Ber- s es aus den Provinzen.) und Paris (Waffenstillstands-Vertrag zwi cer L t D - G T1 ; ck T er N S feldis GVencral Concha und den Jusurgenten in Saragossaz Aufstand n Vigoz Stan . Di Ou + zt; 7 , : Navas 3 Stand der Dinge in Astarien, den baskischen Provinzen und A avarra; Wis Le B r 20 e d 4d Es S A Wiedereröffnung der Feindseligkeit in Gerona; Figueras und

o Oja a wollen sich unterwerfen.) :

Sr + E e rie E, B S E Men aus Lissabon, (Nückfkehr der Kömgin; Ge- E ver Modisication des Ministeriums + (Hraf Aguilar 2

Briachautaub an des Ministeriums; Graf Aguilar.)

E E Min Günjtige Stimmung für den König. Pro E A E \nister - Conseils über eine Erf\ärung des Königs Rätbe Kult A Ranch Triest, Entlassung der Ministerial- Näthe Rusetos Na A ar tus ; / nal - Bank T Bade R) - Die Gesandten versprechen, die Natio (Dié Metten A Des, Schreiben aus München. (Dll ieuesten Nachrichten aus Athen; Beendigun der Wahlen ; Partei- stellung; Neth der Deutschenz+ der Köni A E „(Ct 95 2LUt er Veutjchen z der Rog; Prinz Luitpold )

(S ifenbahnen, Frankfurt a. M. Main-Neckar-Bahn. Leipzig -tathtifder 2ransportwagen. Brüssel. Zoll Erleichterungen für den

. belgisch-rheinishen Eisenbahn- Verkehr.

Handels- und Börsen-Nachrichten.

Berlin, Stettin, D 9 I ck 1 T a E 31g, Magdeburg und Niga. 5 E

Marktbericht, Paris, Börse,

a "N : ; Ma

B t ila gf Italien, Von der italienischen Gränze, Die Ruhe- itorungen im Kirchenstaate, La Plata-Staaten. Schreiben aus o a 2 M . L c „F L q F Aci D . e Paris, (Nivera gefährlich erkrankt; die französische Freiwilligen-Legion aufgelöst.) s

Englands Handels - Politik und die neuen europäischen und amerikanischen Tarife,

Der Handel von Indien und China.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem Königl. \{chwedis{chen Hofmarschall und Oberst-Lieutenant |

der Kavallerie, Grafen von Liljencranb, den Rothen Adler-Orden zweiter Klassez so wie dem Königl. shwedischen Major in der Artille rie, Adjutanten Sr. Majestät des Köuigs und Chef der Artillerie= und Jugenteur Schule, Baron vou Wrede, den St. Johanniter= Orden zu verleihen.

Potsdam, den 5, November.

Jhre Kaiserl. Hoheit die Frau Großfürstin Helene von Rußland nebst Höchstihren Töchtern, den Großfürstinnen Maria, Elisabeth und Katharina, Kaiserl, Hoheiten, sind von Weimar hier eingetroffen und im hiesigen Königlihen Schlosse in den für Höchstdieselben in Bereitschaft geseßten Appartements abgetreten.

Angekommen: Der General-Major und Juspecteur der 2ten Artillerie=-Juspection, vou Jenicheu, von Magdeburg.

Der Kaiserl. russishe Ober - Ceremonienmeister, Wirkliche Ge- heime Rath Graf Woronzow=Daschko ff, von St, Petersburg.

Ab gereist: Der Fürst vou Habfeld, nah Frankfurt a. d, O.

Der Fürst Demetrius Galißin, nah Dresden.

Der General-Major und General - Adjutaut Sr. Majestät des Königs, von Nau ch, nah St. Petersburg.

e i Í Uichtamtlicher Theil.

S

Inland. _ Verlín, 7, Nov. Se. Majestät der Köuig haben Allergnä digst geruht: die Anlegung des Ritterkreuzes Zter Klasse des Königl. hannoverschen Guelphen-Ordens den Majors Grafen Sol ms-Nü-= delheim, Adjutanten des Prinzen Waldemar Königl. Hoheit, und Kusserow A großen Generalstabe; so wie des Ritterkreuzes áter Klasse dieses Ordens dem Hauptmann Oetzel vom große Generalstabe zu gestatten, t ° gropen

__ Berlin, 7. Nov. Das Justiz -Ministerialblatt enth& eine Cirkular-Verfügung des Ministeriums der geistlichen, Untecricits- und Medizinal-Angelegenheiten an sämmtliche Königl. Konsistorien vom Li Sept. welche die Sache der Múßigkeits - Vereine der gesammten evangelischen Geistlichkeit empsiehlt und folgendermaßen lautet:

Die Sache der sogenannten Mäßigkeits- ‘oder Enthaltsamkeits-Bereine hat seit der Zeit, wo sie zuerst dem vaterländischen Interesse sih darbot auch innerhalb der Königl. preußischen Lande in nicht unbedeutendem Maße Eingang gefunden. Jn verschiedenen Theilen der Monarchie haben dergleichen Vereine sich gebildet, die, obwohl in der Ausdehnung ihrer ver- pflichtenden Grundsätze theilweis sih unterscheideud, denuoh meistentheils cinen nennenswerthen Erfolg von ihrer Arbeit {on aufzuweisen haben Der Gewinn, welhen Verbindungen dieser Art dem Gemeinwohl zu be- reiten geeignet sind, is so unbestreitbar, daß die zur Pflege der Landes- wohlfahrt geordneten Bchörden nur darin zusammenstimmen können, den-

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- Brief |

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| wohlverstandenen Zweck äußerlich noch entgegen zu stehen scheint, möglichst |

beseitigen zu helfen, Wie nun dies bisher geschehen ist, so würd es fort schreitcnd auch fernerhin geschehen, in der Hoffnung aber, daß diesen Be mühungen die Hülfe der fkirhlichen Seelsorge anhaltend zur Seite gehen werde. Bisher schon immer hat auch die evangelische Geistlichkeit preußi scher Laude vielfältig Beweis davon gegeben , daß sie in dem Wirken der | fraglichen Vercine ein echt christlihes Moment und ein Zeichen der Zeit | erkenne, durch welches die pflichtmäßige geisilih-amiliche Anempfehlung ‘der Mäßigkeit und Enthaltsamkeit im sinnlihen Genießen sich müsse gedrungen finden, in der durch jene Vercine bezeihueien Beziehung noch ausge dehnter, kräftiger, anhaltender hervorzutretenz es bleibt nur zu wünschen, daß diese Anerkenntniß durch die gesammte Geistlichkeit sich verbreite und allgemeiner sich bethätige. Ort, Zeit und Form dieser geist- lichen Mitwirkung zu den Vereins - Zwecken schicklich zu wählen, muß der pastoralen Einsicht und Umsicht jedes Einzelnen überlassen bleiben, und darf wohl das Vertrauen gehegt weiden, daß man durchgängig dienlich finden werde, in dieser Angelegenheit seltener auf der Kanzel als im Bc reih der speziellen Seelsorge sich auszusprechen und unnöthigezweise nir- gends die Gewissen zu binden und zu beschweren. al sich hierbei als einer der wesentlichsten Zielpunkte der heraus, daß die durch die Kirche gehciligten Familien - Alte der Taufe, der Trauung und des Be-

g1äbnisses gesichert werden vor der Entheiligung, welche sie durch die Unsitte | des Branniwein - Genusses in den unteren Ständen bisher vielfältig, nicht

ohne Uvchre für die Kirche, erlitlen haben, Ver allen Dingen aber wird | dahin zu wirken sein, daß von dergleichen Genuß die unerwachsene Jugend

gänzlich zurückgehalten werde, und ist um des willen überall dahin zu streben, | daß in dieser Sache die Eilementar-Schullehrer sih mit den Pfarrgeistlichen | einverstchen und in ihrer cigenen Amtssphäre durh Wort und That, nach | bestem Vermögen, zu gleichem Zwecke sich bemühen, i | Das Königl. Konsistorium wird hierdurh veranlaßt, von obigen An-

deutungen baldigst der evangelischen Geistlichkeit der Provinz durch die Herren | Superintendenten Mittheilung zu machen, dergestalt, daß auch die den Letzteren durch ihre höhere Amtsstellung eröffnete allgemeinere Einwirkung in dieser Sache cben so vertrauenvoll als angelegentlih in Anspruch genommen werde. Einen durch die Spezialberichte der Pfarrgeistlichen, demnächst der Superintendenten , begründeten Gesammtbericht über die Erfelge der in die- ser Angelegenheit von Seiten der Geistlichkeit verwendeten Bemühungen wolle das Königl, Konsistorium nah Jahresfrist erstatten,

Stettin, 6. Nov. Die B. N. d. D. enthalten folgende Be= rihtigung d. d. Berlin, 5. Nov. Ju Nr. 84 der Börsen =Na ch= rihten der Ostsee i} ein Korrespondeuz=Artifel unter der Ueber= | rift „Landtags=Angelegenheiten““ enthalten und in andere Blätter | übergegangen, worin das Bedauern ausgedrückt wird, daß, obgleich

| ! | | | | | |

Allerhöchsten Orts die Veröffentlichung der Landtags - Verhandlungen

angeordnet sei, bereits ein halbes Jahr seit dem leßten pommerschen |

Provinzial-Landtage verflossen sei, ohne daß die Provinz auf öffent-

lichem Wege auch nur das Geringste von dem erfahren habe, was |

ihre Abgeordneten dort berathen, begutahtet oder petitionirt haben.

Wie dep Berfasser dieses Artikels eine solhe Behauptung auf- | stellen fann, während Alles, was die Abgeordneten des pommerschen | Landtags auf demselben berathen, begutahtet und petitionixt haben, seinem wesentlichsten Jnhalte nah {hon während der Dauer der Ver= | handlungen durch die öffentlihen Blätter zur Kenutniß der Provinz | gebraht worden, ist einigermaßen räthselhaft, | Wenn aber in jenem Artikel weiter von den Resultaten der Land= tags = Verhandlungen, denen die Provinz mit großer Spannung eut= gegensieht, die Rede is und nah den Gründen gefragt wird, welche der sofortigen Publication der Landtags - Verhandlungen gleich nach geschlossenem Landtage entgegenstehen dürften, so verweisen wir den Herrn Korrespondenten auf das an die Landtage vom Jahre 1841 ergangene Allerhöchste Propositions - Dekret vom 23. Februar 1841, worin die Veröffentlihung der Landtags - Verhandlungen dur den Dru dahin genehmigt worden is, daß die von den Ständen auf die Allerhöchsten Propositionen erstatteten Gutachten und die an Se. Majestät gerichteten Petitionen zugleih mit dem Landtags=

Gewiß allgemein stellt |

|

Abschiede publizirt werden sollen, Hieraus beantwortet sih die Frage |

von selbst, weshalb jene Landtags-Verhandlungen nicht gleih nach geschlossenem Landtage publizirt werden können, indem deren Ver-

ist, dieser aber, abgesehen von dem Umfang der Arbeiten für die acht Landtage, um so weniger unmittelbar nah deren Schluß erfolgen fann, als es im Junteresse der Stände selbst liegt, wenn ihre einzel=

nen Anträge gründlich erwogen werden und ihnen dann, wenn auch einige Monate später, wo es irgend zulässig is, gleih ein auf die Sache eingehender materieller Bescheid in dem Landtags=Abschiede zu Theil wird. j 7 j;

___ Dem Vernehmen nah nimmt die Berathung der Landtags - Ab- schiede schon längst, neben den übrigen laufenden Geschäften, die Thä- tigkeit der Ministerien in Anspruch, und da für mehrere Provinzen diese Berathungen bereits beendigt, für die übrigen Provinzen aber die Berathungen in vollem Gange sind, so dürfte die Publication der Landtags = Abschiede für alle Provinzen noch vor Ablauf dieses Jal res zu erwarten sein. i E

A Breslau, 5. Nov. Schon seit längerer Zeit hat sich das Bedürfniß nach einer revidirten neuen Auflage der Diözesan- Agende fühlbar gemacht. ) :

| | | | | | | | | öffentlichung von der Ertheilung des Landtags-Abschiedes abhängig | | |

A B, darin noch aufgezeihnet steht, daß exkommunizirte männliche Personen der Strafe der Geißelung unterworfen sein sollten, wenn sie um Wiederaufnahme in die katholische Kirhen-Gemeinschaft bäten. Mehrere Erzpriester haben wiederholt eine neue Auflage nachgesucht. Nach Beendigung der Vorfragen hat jeßt der Herr Fürstbischof zur Revision und Wiederherausgabe der Dibzesan-Agende eine Kommission ernannt, welche das ihr anvertraute Amt ungesäumt beginnen wird. Der zum Präses der aus vier Mitgliedern bestehenden Kommission ernannte Dom = Kapitular Dr. Ritter hat Vollmacht erhalten, auch andere Männer, zu deren Einsicht er besonders Vertrauen in dem einen und auderen Stücke haben sollte, mündli und schriftlich zu befra= gen und hinzuzuziehen. Jn allen bedenklichen Fragen soll die Meinung des Herrn Fürstbischofs eingeholt werden. Jm Jahre 1842 \ind 55 katholische Pfarr-Benefizien in unserer Provinz durh Tod oder Ver= seßung zur Erledigung gekommen, in welche 21 Kaplane versorgt wurden. Es sind ferner 30 evangelische Pfarr = Aemter beseßt und

selben ihre wohlwollendste Aufmerksamkeit zu widmen und vas, was ihrem

A acht. Die bisher, und zwar seit länger als 100 | Jahren, gebrauchte is einerseits völlig vergriffen, andererseits enthält | sie Bestimmungen, welche die Praxis längst- fallen gelassen hat, wie |

dabei 20 Kandidaten des Predigt-Amtes versorgt worden, Dagegen

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses Slatt an, für Serlin die Expedikion der Allg. Preuss. j Zeilung: Friedrichsstrasse Ur. 72.

1845.

bestanden iín demselben Jahre 37 Kandidaten das erste Examen und 41.3 Kandidaten die Prüfung der Wahlfähigkeit. Am Schlusse des FZahres betrug die Zahl der Kandidaten des Predigt-Amtes in Schle- t v von eie is 271 die leßte Prüfung bestanden, 78 die Auf- gaben hierzu erhalte 43 die erste Prüfuna zur 9 M Aufgaben Feri biefabgen 2A E i Sra id E meldet hatten. ; : A 5 Das von den Provinzial = Landständen E „zum Bau des Provinzial - Landständehauses eingeseßte t in Wirksamkeit getreten; uach Genehmigung des

entworfenen Bauplanes Seitens Sr, Majestät des Königs, i} der Bau auf dem Bauplaße, welchen die Stadt Breslau für ‘den A lei- 2 C / Ì stenden Baukosten - Beitrag von 3000 Rthlr. offerirt hat, begonnen worden. Der Plaß schließt die noch offene Seite des Exerzierplatzes cin und wird durh das Königliche Palais, mit dessen Erweiterung bei der außerordentlih günstigen Witterung noch jeßt fortgefahren wird, das Gouvernemeuts-Gebäude, das neue Theater und die Pro=- menade begränzt, Zum Bau des Ständehauses sind von den Fürsten, Standesherren und bevorrehteten Fideikommißbesißern nah den Angaben des Oktober = Heftes der Schlesischen Provinzial- Blatter 2867 Rthlr. 16 Sgr,, von den Rittergutsbesißern 20,016 Rthlr. 12 Sgr. 1 Pf., von den Städten 10,159 Rthlr. 9 Sgr. 8 Pf. und von den Landgemeinden 12,244 Rthlr. 3 Sgr. unterzeichnet worden, welche Beiträge jeßt von den Kreis - Steuer Kassen eingezogen wcrden. Der bezeihnete Plaß dürfte noch andere | Zierden erhalten. Die bereits anberaumte General-Versammlung der | Mitglieder zur Errichtung des Friedrihs= Denkmals wird den Platz desselben definitiv wählen, und die Wahl s{waunkt nur zwischen jenem Plate und einem anderen am inneren Nikolai-=Thore, nachdem Sei- tens der städtischen Behörde der auf dem offenen Ringe von mehre- ren Seiten gewünschte Plab, den gegenwärtig die städtische Waage einnimmt, deshalb für unentbehrlich erflärt worden ist. i

Eine beachtenswerthe und der Nachahmung würdige Anstalt hat unlängst ihr zehujähriges Bestehen festlich begangen : die jüdische Hand= lungsdiener = Anstalt , welche denjenigen ihrer Mitglieder , denen die Wohlthat einer besseren Erziehung und höheren Ausbildung entzogen war, Gelegenheit geben will, si jene Kenntnisse anzueignen, welche den Handel guf einen höheren Standpunkt erheben und seinen Ver- tretern eine ihrem Stande angemessene Stellung anweisen. Dem ersten Aufruf {lossen sich 102 hier conditionirende Handlungsdie- ner an. Am 2, September 1834 erhielten die von dem fonstituirten Vereine entworfenen Statuten die erforderlihe Geneh- inigung, Gegenwärtig besteht der Verein aus 147 ordentlichen und | 149 außerordentlichen Mitgliedern. Sein Ziel ist besonders nah drei | Seiten hin gerihtet: 1) die wissenschaftlihe Ausbildung hiesiger discher Handlungsdiener und Handlungs-Lehrlinge durch Unterricht in den wesentlichsten, dem Kaufmann nöthigen Kenntnissen zu befördern, 2) den Mitgliedern des Vereins in thren künftigen Verhältnissen zum ferneren Fortkommen behülflich zu sein, und 3) dieselben, sofern sie unvershuldet in Bedrängniß gerathen, nah Maßgabe der für diesen Zweck ausgeseßten Mittel zu unterstüßen. Der 19, November soll als Stiftungstag festlich begangen werden.

auf dem siebenten

Köln, 3. Nov. (K. Z.) Bei der Direction der hiesigen Dampf= \chifffahrts-Gesellschaft is heute die Nachricht eingegangen, daß gestern Abend um 5 Uhr das am 22. Oktober bei Rheindürkheim gesunkene Dampfschiff „Leopold“ wieder flott zu Wasser lag. Die Hebung die- ses Schiffes, das zu den größten des Rheins sich zählt, war eine rie- senhafte Arbeit ; sie war es um so mehr, als es ganz vom Strom be= deckt, stark schiefliegend war und sich in einer unwirthbaren Gegend, meilenweit von nenschlichen Wohnungen entfernt, befand, |

2, Nov. (Rh. u. M. Z.) Jn unserer Um- Trauben, zu 2 Pf. für das Pfund, von

Ehrenbreitsteiu, gegend wurden die weißen einer Essigfabrik gekauft,

NAuslandD.

Deutsche Bundesstaaten.

Bayern. Múncheu, 1. Nov. (N. W. Z.) Prinz Adalbert, jüngster Sohn des Königs, beginnt mit dem kommenden Frühjahre im hiesigen Kürassier - Regimente seine militairische Laufbahn. Die Rittmeister - Uniform dieses Regiments trägt der Prinz schon seit mehreren Monaten.

Ansbach, im Nov. (Fr. M.) Durch den von dem Regie

| rungs-Präsidium von Mittelfranken hierzu beauftragten Stadt-Com- | missair, Regierungsrath von Roth, wurde in hiesiger Stadt ein Comité zur Sammlung von Geldbeiträgen für die in Griechenland

befindlichen , größtentheils aus Bayern bestehenden Deutschen, zu dei Zwecke, um denselben die Mittel zur Rückkehr in das Vater- land zu verschaffen, gebildet. Auch in Aschaffenburg i} nach dortiger Zeitung ein solcher Verein zusammengetreten ; desgleichen zu Eichstädt.

Hannover, Hannover, 4. Nov. (H. Z) Se, Dur- laucht der regierende Herzog von Sachsen-Altenburg i} heute Mor- gen 25 Uhr von Altenburg hier wieder eingetroffen.

Baden. Baden, 1. Nov. (A. B. Z.) Mit dem in ver- gangener Nacht erfolgten Schlusse der Säle des Conversationshauses is die diesjährige Badezeit als beendigt zu betrachten. Baden wurde im Sommer 1843 besuht von 23,894 Badegästen, also von 155 Personen mehr, als im Jahre 1842, dessen Frequenz in 23,739 Jn- dividuen bestand. Troß der diesjährigen überwiegenden Personenzahl war das Ergebniß der Badezeit doch niht so günstig, als das 1842er, und es sind nicht alle Hoffnungen in Erfüllung gegangen, zu denen das Frühjahr allerdings berechtigte. Der Grund dieses minder gün- stigen Ergebnisses der diesjährigen Badezeit, troß der stärkeren Per- sonenzahl, is nämlich in der andauernd regnerishen Witterung zu suchen, in Folge deren der große Andrang der Badegäste ungewöhnlich spät (erst gegen den 10. August hin) erfolgte und aus dem genannten

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