1843 / 135 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

die Ansiedler drängten sih in den Städten Melbourne und Peelong zusammen, die Baustellen gingen in den Auctionen zu enor- men Preisen weg, und selbs größere Ländereien wurden für bedeutende Summen erstanden, nit um den Boden zu fultiviren, sondern um damit Han- del zu treiben. Die Mehrzahl dieser verwegenen Spekulanten waren Ein- wanderer aus dem Mutterlande, Leute, die uicht unbedeutende Kapitalien, leider aber gar feine Erfahrung mitgebracht hatten; diesen schien es vor- theilhafter, jedenfalls bequemer, im Auctionszimmer bei einem Glase Cham- pagner , der freigebig herumgereicht wurde, Geschäfte abzumachen , als die Entbehrungen und Mübhseligkeiten des Ansiedlers zu theilen.

Die aus Vandiemensland und Neu-Süd-Wales eingewanderten erfah- renen Kolonisten dagegen, hielten sich meist fern von diesem gefährlichen Spiele, sie suchten die ergiebigsten Triften auf, ohne Rücksicht wie weit sie von ten Städten entfernt scin mochten, sie behalfen sich in temporairen Zelten bis sie Zeit und Mittel hatten, festere Wohnungen zu bauen und

richteten ihre ganze Thätigkeit auf die Pflege der Heerden.

auch bier Cg,

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Hierin liegt der Grund, daß Port Philip, unter gleichen Verhältnissen, dennoch in dem recllen Wohlstande schneller fortgeschritten is, als Süd- Australien; denn hier waren die Ansiedler fast sämmtlih unerfahrene Ein- wanderer aus dem Mutterlande, dort dagegen bestanden sie aus alten er- fahrenen Kolonisten. Man klagt jedoch fortwährend noch über Geldmangel, auch in Port Philip, denn die aus dem Verkauf der Ländereien erlösten Summen wurden nach England geschickt, zu dem Zwecke, freie Arbei-

ter nach der Kolonie zu befördern ; jene Summen überschritten aber das |

Verhältniß zu dem Besizwerthe der ganzen Ansiedlung viel zu schr, um vershmerzt werden zu können, im Jahre 1840 wurden an einem Tage für mehr als 100,000 Pfund Ländereien in Auction verkauft.

Wenn aber auch auf diese Weise der Einzelne viel gelitten, die Wohl-

fahrt des Ganzen für den Augenblick minder schnell fortschreitet, so darf |

man doch zuversichtlich dort einer besseren Zukunft entgegensehen z denn wenn nicht Alles trügt, so sheint Port Philip dazu bestimmt, der Centralpunkt für die Woll - Production zu werden.

Ueber die Ausdehnung der für Schaf- |

zucht geeigneten Länderstrecken läßt sich bei der mangelhaften Kenntniß des Junern nichts Bestimmtes angeben, von der Güte der Triften aber liefert die vorzügliche Beschaffenheit des dortigen Fleisches den besten Beweis. Dennoch, scheint uns, sind die Befürchtungen in Betreff der Rivalität der australischen Kolonieen mit den deutschen Woll-Produzenten etwas über- tricben, und der Berichterstatter glaubt ohne Anmaßung ein Urtheil in die- ser Sache sich erlauben zu dürfen. Er dürfte spätcr Veranlassung nehmen, zäher auf diesen Gegenstand einzugchenz indessen sollen diese Bemerkungen den deutschen Schafzüchter keinesweges in Ruhe wiegen , sondern, wenn es noch nothwendig wäre, ihn aufmuntern, der Vervollflommnung nachzustre- ben, nicht nur in der Beschaffenheit des Produkts selbs, sondern aller der Zweige der Landwirthschast, die mit der Schafzucht in Verbindung stehen, denn nur dann läßt sich das Nesultat erreihen, worauf es am Ende doch allein ankömmt, möglih wohlfeile Darstellung des Pro-

dufts, A. S,

Bekanntmachungen.

[1919] Bekanntmachung.

Das Amt eines hiesigen Ober-Bürgermeisters is am 1. September 1844 aufs neue zu beseßen und der Termin zur Wahl dreier zu präsentirenden Kandidaten auf den 21, Dezember 1843 anberaumt.

Stettin, den 9. November 1843,

Stadtverordnete zu Stettin.

Berlin - Frankfurter 1 (isenbahn. S Täglihe Dampf- wagenzüge vom 15. Oktober bis incl. den 18. November 1813. A. Personenzüge.

Abfahri von Berlin Mrg. 7 Uhr M., Ab. 6 Uhr M. - « E is 60s Ankunft in Frankfurt Mrg. 9 Uhr 45 M., Ab. 9 Uhr 10 M. : - Berlin s T Os Mit den Personen - Zügen werden zwei Klassen von Personenwagen I. und 11. Klasse, Equipagen und Eil- sracht, befördert. * .. .. B. Güterzüge. Abfahrt von Berlin Morgens 11 Uhr Frankfurt ° 4E - M - Ankunft in Frankfurt Nachmitt, 2 Uhr 45 Min. s - Berlin - R - Mit den Güterzügen werden Personen in Perso- nenwagen U. Klasse und auf Stehpläßen, so wie Fracht- güter und Vieh, befördert. Vom 28. Oktober bis 18. November wird diesenZügen jedoch auch 4 Personenwagen 1. Klasse zu 64 Personen

beigegeben, | ; i Die näheren Bestimmungen ergiebt das Betricbs-

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Reglement, welches auf allen Stationen für 1 Sgr.

zu haben ift.

Vom 49. November c. an beginnt der Win- ter-Fahrplan, worüber später das Nöthige bekannt gemacht werden wird.

Berlin, den 6, Oktober 18432, Die Direction der Berlin-Frankfurter Eisenbahn- Gesellschaft,

[368 b]

Berlin - Frankfurter Eisenbahn.

Zur Bequemlichkeit der Reisenden, welche auf der Berlin - Frankfurter Eisenbahn den gegenwärtig u m 7 Ubr, vom 19. November ab um 73 Uhr Mor- gens von hier abgehenden Personenzug benußen wel- len, können bei den unten bezeihneten Vorstehern von Berlins vercinigten Fuhrleuten bis 411 Uhr Nachts Wagex zum Abhbolen der Reisenden aus ibrer Woh- nuna nach dem Babnbofe der Berlin-Frankfurter Eisen- bahn bestellt werden.

i Abbolen innerbalb

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cen en beoleftenden Conductenr anZarhändigt. cus e E + - a lu iere Bestellung, g!ri=iel, ob auf cine oder meh-

con demselben Punkte abzubolenten Versoncn, if

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L Sgr. Sébreibacbübr zu erlegen.

Cine Stunde vor Abgang des Eisenbabn- ¿U ges, als gegenwärtig um 6 Uhr, vom 19. vember an um 6ck Ubr mné jeter Mitfahrente mit seinem Gevyäck ¿zum Einsteigen bereit sein, und darf unter keinen Umständen ten abbeolenden Wagen toarten wi bei Verlust der Mitfahrt und des erlegten Fahr- geldes,

Für Unterbringung des NMerisegepäcks sorgt ber ten Wagen begleitende Contucteur, ter bas GepädF unter Aussicht behält und es auf tem Bahnhofe an bie be- tressende Expedition abliefert, Reisente, die mebr als

das tarismäßige freie Reisegev#ck mit Fb führen, baben O "Cs A dafür mehr zu entrichtenten Betraa mit

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Er S s is zu einigen, der zu mätiacr Fortberong angewiejen ist. Die Wagen werden bequem scin und A L L t aufnehmen. :

erx e vorzie p evaragt d e i ufi urcch eine Dros&fe ür tarifmäßiges E f fmäßiges Fuhrlohn abgeholt zu werden, fann

solche unter Erwartung pünktli ; i ebenfalls bestellen. mia Bedienung da’elbs

Die gedachten Vorsteher wohnen : Herr Friedländer, Karlsstr. Nr. 36, Rosenberg, Landsbergerstr, Nr, 1 è Daetweiler, Prenzlauerstr. Nr. 22 Sembdner, alte Schönhauserstr. Nr. 36.

"Damin, Wallstr. Nr. 14. Gen, Dresdnerstr. Nr. 15. MWinklér, Zimmerstr. Nr. 26. Sange, Schüßenstr, Nr, 73, Et Wilhelmstr. Nr, 40. Daétweiler jun., Rofistr. Nr. 20, erlín, den 7, November 1843. Die Directioit der Berlin - Frankfurter Eisenbahn- r Gesellschaft,

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Spaárwald, Spaarwaldshof (Spittelmarkt 10).

Oftrheiniscbe (Köln-Mindener) Eisenbahn- [1918] Gesellschaft. Erste Einzahlung von zehn Prozent,

Gemäß der in Folge der Verhandlungen mit dem Kommissarius des Königl. Finanz-Ministeriums unterm 9, Oktober d. J. modifizirten und ergänzten Statuten unserer Gesellschaft, welche fünftig den Namen „Köln - Mindener Eisenbahn - Gesellschaft“ führen wird, werden sämmtliche Actionaire hierdurch aufgefor- dert, 10 Prozent von den ihnen laut spezieller Benach- richtigung zugefallenen Actien-Beträgen nach ihrer Wahl in Köln beim Königlicben Bank- Comtoir, in Düs- seldorf beim Bankhause Wilh. Cle und in Berlin bei der Königlichen Hauvt - Bauk - Kasse spätestens bis zum 30. November d. J. einzuzahlen.

Das bereits eingezahlte # Prozent auf die Actien- zeichnungen, welche auf Grund der von der Direction der Rheinischen Eisenbabn-Gesellschaft bekannt gemach- ten Bedingungen vom März 1841 erfolgt sind, kann bei der jeßigen Einzahlung in Abrecbnung gebracht werden.

Diejenigen Actionaire, welche die Einzablung nicht leisten, können nah Art. 2. der transitorischen Verfü- gungen der Statuten, sofort ibres Anrects für verlustig erklärt werden.

Köln, den 8, November 1843,

Die provisorishe Direction der Ostrheinischen Eisen- bahn - Gesellschaft,

Fischer. M. Hölterhoff. D. Oppenheim. Philippi. VV ittgenste1n,

G. Heuser. E. JToest.

Th. Kautenistivanch. F.

d Dampfschifffahrt == zwischen Magdeburg und Hamburg. Dienst für den Monat November. V. Magdeburg: V. Hamburg:

jeden Sonntag Morg. 7 Uhr, jeden Sonntag ) Morgens |

v D. » 10 » Mittwoch} “ck Übr R _ Ä 0 4 .

» Donnecrstag » 7 » » Freitag

Schleppdiensst nach Bedürfniß wöchentlich. ein- bis zweimal.

Fahrbillete ertheilt die Passagier-Erpedition der Ber- lin- Anhaltischen Eisenbahn - Gesellschaftz jedoch geben auch die Herren Herrmann & Meyer in Berlin, Hausvoigteiplaß Nr. 12, jede genügende Aus- funft hinsichtlich der Passagier- und Güter-Beförderung.

[1692] S E M E E Die zur Konkurämasse des bisherigen hicsigen Müh- lenbesißzers Herrn Carl Leberecht Martius gehörige, im Brandversicherungs-Kataster mit Nr. 9 bezeichnete, mit Inbegriff des Ertrags und ciniger auf 52 Thkr. 27 Ngr. agewürdertcn Inventarienstücken , jcdoh nach Abzug der Oblasten und des Aufwandes an Löhnen, Bau- und Revaraturkosten, so wie sonstiger Ausgaben, auf 33,778 Thlr. 9 Ngr. 5 Pf. geschäute, allbier gelegene Mahl-, Graupen -, Del- und Schncidemühle, nebst Feld, Wiescn und Hol- aen, auch übrigem Zubehör, sell : den 29. November 1843 an biefiger gewöhnlicher Gerichtsstelle offentl:ch an den Meistbictenden verkauft werden, weshalb diejenigen, welche jenes Müblengrundstück, mit welchem das Recht des Mahlzwangs über die Einwohner mehrerer Dorsfschaften verbunden is, zu erstchen gesonnen und übcr ihre Zablung *fäbigkeit fich auszutveisen im Stande sind, fraft diescs aeladen werden, am gedachten Tage vor 12 Uhr Mittaas an hiesiger gewöhnlicher Gerichtë- ftclle zu erscheinen, ihre Gebote zu eröffnen und ge- ia zu sein, daß beregtes Mühlengrundstück demje- , welcher nach dreimaligem öffentlichen Auêruf das Gebot erlanat hat, zuges{lagen werden wird. nähere Beschreibung dicses Mühlcngrundstücks, t ibrer Thâtigfcit um deswillen, weil Grundstü an ter Zschopau liegt, durch Waser- n‘emals unterbrochen werden, so wie die mit- enden Insentarienstüe und die auf dem Grund- enden Abgaben, sind aus dem an hiesiger Ge- shängenden Patente nebst Beilagen zu

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Werke in

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n bei Waldheim im Königreiche

ptember 1843.

Arnimsche Gerichte allda. Krauße, Ger.-Dir.

Citerarishe Anzeigen.

Bei E. Meyser in Kottbus if so eben crschienen:

Die doppelte Lebensfrage des Christen, [1916] Eine Gastprctigt

von J. G. Seegemund, Preis 25 Sgr. Vorräthíg bei W. Besser, Behrenstr. 44.

Bei C; Amelang in Berlin erschien so eben und is in allen Buchhandlungen des Jn- und Aus- landes zu haben:

[1908] J. C. L Wredow's

R E be 4 h A

oder vollständiger, auf Theorie und E:fahrung gegrüún- deter Unterricht über die Behandlung G Bodens und Erziehung der Gewächse im Küchen-, Obst- unv Blu- mengarten, in“ Verbindung mit dem Zimmer- und Fen- stergarten , nebst einem Änhange über den Hopfenbau.

Sechste Auflage, verbessert und vermehrt und mit einer Anweisung zur Behandlung der Pflanzen in Gewächshäusern versehen

von Carl Helm.

485 Bogen in gr. 8. Mit einem allegorischen Titel- bilde in Stahlstih. Maschinen - Velinpapier, Sauber gebeftet 2 Thlr.

[1914] E Jn der Buchhandlung Albert Falckenberg Comp. in Magdeburg ist so eben erschienen und in

allen Buchhandlungen, in Berlin in der (®nslin- schen Buchhandlung (F. Müller), Breite Str,

Nr, F zu haben : Die gefährliche Motto-

% Batterie , oder: Spezielle Abfertigung zweier intimen Freunde und kecken Vertheidiger des lebendigtodten Rationalismus. Von Sincerus Bithophilus., 6 Bog. gr. 8, brosch. 10 Sgr. Aus diesem Schriftchen sieht man deutlich, daß der Rationalismus , selb wenn er es redlich meint, boch nur dem Saulus gleicht, zu dem der Herr sprach: „J ch bin Jesus, den D u verfolgt, Es wird Dir schwer werden, wider den Stachel zu lecken.“ Gesch. 9, 5. Wer sich daher überzeugen will, wie gut es war, daß der Verfasser der Schriften gegen die „Blätter für christ- lihe Erbauung von protestantischen Freunden“ ange fochten ward, der lese dieses Schriftchen.

D I - , :

2 Ideen- Magazin für Buhbinder, Zusammenstellungen von Stempeln, Linien 2c. 1ssttes Heft, 10 Sgr.

[369 b]

Bei uns erscheint regelmäßig alle 14 Tage ein Ver- zeichniß seltener Werke in allen Zweigen der Literatur, welche in der antiquarischen Abtheilung unserer Buch- handlung vorrätbig sind. Die Verzeichnisse enthalten viele bibliogravhische und literar - historishe Notizen und werden Bücher-Liebhabern gratis verabfolgt.

20 Linden.

A. Asher & Comp.

So cben is bei! (2. »). _§0NaS in

Berlin, Werderstraße 11 der Bauschule gegenüber, erschienen: Predigten

an den vier Sonntagen des Advents 1842 in der Kavelle des Königl. Schlosses zu Charlottenburg gehalten und

. n p 5 E C s Aller höchsten Bef hl herausgegeben vont Ehrenberg, Dr. Strauß, Dr. Theremin, Dr. Neander. gr. 8. geh. Preis 15 Sgr.

[1920]

Bei Dannheimer in Eßlingen ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben, vorräthig in Berlin

in der (Groptus}f chen Buchhandlung, Kö- nigl. Bauschule Laden 12, in Danzig bei Homann u. Gerhard, in Königsberg bei Gräfe & Unzer, in Breslau bei Hirt:

J. E =— © D. Völter’s Schul-Atlas [1873] in 36.Kart én In allegorishen Umschlag geheftet 4 Thlr. (Gebunden 4 Thlr. 10 Sgr.

In welchem Grade dieser neue Atlas sich von allen bisher erschienenen Schul-Atlassen unterschcidet, führen wir hier kurz seine Eigenschaften an. Die Gewässer sind blau folorirt, die Tiefebenen grün, die Hochebcnen weiß gelassen, die Wüsten treten dem Auge als braune Flächen entgegen, die Oascn erscheinen grünlich, die Gebirge sind {warz gezeichnet, Die Karten erscheinen dadurch reliefartig. Auf den Nändern der Karten sind Höhen - Profile der Gebirge oder Längen - Profile des Laufs der Flüsse gezeichnet, Die Fluß- und Strom- Systeme sind scharf dargestellt und blau angelegt, des- gleichen die Seen und Delta's. Für die flimatíschen Verhältnisse sind verzeichnet die Gränzen der Klimazo- nen, die Gränzen der Passate, der Moussone und der bedeutendsten Orkane. Die Verbreitung der wichtigsten Pflanzen is nach wagrechter und senfrehtcr Nichtung angegeben und ihr dienen die angegebenen der Polar- und Acquatorial-Gränzen. Für die volitishe Geogra- phie sind die cthnographischen 1nd historischen Verhält- nisse der Länder ins Auge ges\aßt. Um die Karten nicht mit Namen zu überladen, sind die Namen der Provin- zen, Departements 1c. am Rande angcbracht,

Dies wird genügen, um sih ein Bild von dem Reich- thum von Anschauungen machen zu können, welche die- ser Atlas bietet, Die Ausführung, den Zwecken des Unterrichts entsprechend, dürfte höchst gelungen erschei- nen und der Preis is für 26 Blätter beispiellos wohl- feil, Somit fann fcín Lehrer, der nach dcn neueren Anforderungen der Geographie unterrichten will, diesen

trefflihen Ailas entbehren und wird ihn auch den wohl- habenden Aeltern zur Anschaffung für die Schüler gern empfehlen. Wir machen außerdem jeden Freund dieser durch Carl Ritter, Noon, Berghaus und an- dere so höchst interessant gewordenen Wissenschaft auf unseren Atlas als auf ein herrliches Mittel zum Selbst- unterricht aufmerksam,

[1915] A nze gs für. Kaufleute, Fb Enlen, MART e Me kW:

Staats-

Bri Theod. Chr. Fr. Enslin in Berlin is so eben erschienen und durh alle Buchhandlungen zu beziehen :

Allgemeine vergleichende

KHandels- und Gewerbs- Geographie

und i . - T RTT Ein Haudbdhun ch für Kaufleute, Fabrikanten und Staatsmänner z auch Grundlage öffentliher Verträge in gewerblichen Lehr- Anstalten, so wie zu handelspolitischen und volkswirih- schaf:lichen Besprechungen. Zunächst für die Königl. Handels-Lehr-Anstalt zu Beilin. Vom Dr. Freiherrn Friedr. Wilh. von Redeu. Preis 4 Thlr. 15 Sgr.

Von cinem durch seine statistischen und staatswirth- schaftlichen Schriften bereits ehrenvoll bekannten Schrist- steller, wird in dem oben bezeichneten Werke denjenigen, deren Beruf Gewerbthätigfkeit (landwirthschaftliche und industrielle) oder Handel is, so wie denjenigen, welche cin sonstiges Jnteresse dafür haben, eine Arbeit durchaus neuer und eigenthümlicher Art, dargeboten. Sie finden darin (nach den besten Quellen) eine Darstellung Alles dessen, was zur Beurtheilung sämmtlicher Erscheinun- gen und Ereignisse im weiteren Gebiete der Gewerbthätigkeit und des Verkehrs, im Be- reihe der ganzen Erde, unentbehrlich is, Denn diese Schrift enthält (außer den Grundzügen der Erd- und Völkerkunde im Allgemeinen und der Staa- tenfunde im Einzelnen) die |peziellsten Nachrichten über Production und Consumtion s\ämmt- licher in den oßen Verkehr geläatgende? Erzeugnisse der Landwirthschoft und Fabrik-Jundu- strie aller Erdtheile, Sie enthält die Beschreibung der Handelswege durch Länder und Meere, der ver- schicdencn Arten des Verkfchrs, der Gegenstände und Werthe desselben z eine detaillirte Darstellung der Haudels-Verhältnisse aller wichtigen Han- delspläße der Welt, Sie enthält eine spezielle Nachweisung sämmtlicher bestehender Ein- rihtungen für Landwirth scha ft (Lehr-Anstalten, Vereine, Freiheit des Grundbesißes, Kredit - Anstalten, Versicherungwesen); für veredelnde Jndustrie (Ausbildung, Vereine, Ausstellungen, Patentwesen, Ge- werkräthe, Actienwescn, Gefahr Ve sicherung, Sparkassen, Staats-Aufsicht); für den Verkehr (Unterrichts-An- stalten, Handels-Ministerium, Handels-Kammern, Han- delsgerichte, Konsulate, Handels- und Schifffahrts-Ver- träge, Schifffahrts -Geseße, Dampfschifffahrt, Quaran- taine- Anstalten, Versorgungs - Einrichtungen, Versiche- rungsêwesen, Lootsenwesen, Leuchtfeuer, Rettungs-Anstal- ten, künstliche Wasserwege, Landstraßen, Eisenbahnen, Postwesen, Telegraphen, Gränz - Abgaben, Niederlage- System, Bankwesen, Börsen, Gehülfen des Handels, Messen, Handels - Gesellschaften, Geld - Verhältnisse, Münz=-, Maß- und Gewichts-Tabellen).

Diese Schrift ist der erste (in irgend einer Sprache gemachte) Versuch einer, selbs bei allen Einzelhei- ten durchgeführten statistischen Zerlegung und Vergleichung sämmtlicher Verhältnisse der Gewerbthätigkeit und des Handels, sowohl in den einzelnen Zweigen als in allen Staaten, und darf deshalb einer besonderen Aufmerksamkcit empfohlen werden.

370 b] ; Daß heute früh 2 Uhr, nah dem unerforschlichert Rath des Ewigen, mir meine treue Lebensgefährtin und meines Kindes zärtlih sorgende Mutter, Christiane Henriette, geborene Häkel, durch den Tod entrissen wurde, beehre ih mich \merzerfüllt hiermit, um stille Theilnahme bittend, ergebenst anzuzeigen. Hirschberg in Schlesicn, den 2, November 1843. Der Orgelbaume.ster Buch o w, ans Danzig.

[1917] Geschäft zu verkaufen.

Der Besißer eines außerhalb Berlin in einer großen Stadt des preußischen Staates belegenen, seit einem Vierteljahrhuntert bestehenden, wohlrentirenden Handels- und Fabrik Geschäftes, beabsichtigt, veidrießlicher Fami- lien - Verhältnisse wegen, seinen jeßigen Wohnort mit einem anderen zu vertauschen, und will deshalb das er- wähnte Geschäft verkaufen, Der Preis isst circa 30,000 Thlr,, Bedingung jedoch: da der Verkäufer weit fortziehen will , baare Erlegung des Kauspreiscs bei der Uebernahme. Das Grundstück, in welchem das Geschäst bisher betrieben wurde, eines der größten der Stadt und in der srequentesten Hauptstraße gelegen, steht ebenfalls zu verkaufen, und würde die Hälfte des Kaufpreises für dieses stehen bleiben können. Bemit- telte Reflektanten erfahren das Nähere auf potofreie Anfragen beim Herrn Justiz - Kommissarius Becher, Markgrafenstraße Nr. 53 in Berlin.

Das Abonuemenl beträgk 2 üthlr. sür 4 Iahr. 4 Rihlr. - # 8 Rlhlr. -

ahr. 1 Jahr. in allen Theilen der, Monarchie ohne PreiserpE 2 Insertious-Gebühr jur den Baum cincr Zeile des Allg. Anzeigers Sgr.

Al Ta Mr tine

ische Zeitung.

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses Slait an, sür Serlin die Expedition der Âllg. Preuss. [ Zeitung : Friedrichssftrassec Ur. 72.

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Amtlicher Theil. E E

Juland, Berlin, Jnhalt des Justizministerial-Blattes.

® Allerhöchste Kabinets-Ordre, Personal-Veränderungen in der Armee. Breslau, Denkmal Friedrich des Großen, Köln. Turn-Verein. Der „Leopold“, Erfurt. Verleihung des Ehrenbürgerrechts an den General-Lieutenant von Hedemann, Halle, Landwirthschaftlicher Verein.

Deutsche Bundesstaaten. Bayern, München. Hofnachricht, Wisseuschaftliche Vorträge, Württemberg. Stuttgart, Staats- rechnungs-Abschluß. Franz Lißt. Baden, Karlsruhe. Major von Klo. von Habersche Angelegenheit. Kurhessen. Kassel. Stände-Versammlung, Schreiben aus Frankfurt a. M. (Gefäng- nißwesen; Senaiswahl.)

Hesterreichische Mouarchie, Schreiben aus Wien. (Rückkehr des Hofes von Schönbrunn; Musikalisches; Erzherzog Stephan; Gas - Be- leuchtung.) l

Fraukreich. Paris. Kirchendienst bei der Kapelle in Dreux, Lamatine's Verthcidigung gegen die Vorwürfe der ministeriellen Presse, Projekt cincs neuen ministeriellen Blattes. Schreiben des Bischofs von Langres in dem Streit zwischen Klerus und Universität. Vermischtes, Briefe aus Paris, (Empfang des Herzogs von Aumale in den päpstlichen 7 taaten ; die Dotation des Herzogs von Nemours; General Baraguay d'Hilliers, Die Sendung des Fürsten von Oettingen - Wallerstein.)

Großbritauien uud Jrlaud, London, Neueste Nachrichten aus Jrland, Besorgnisse uber die Anknüpfung von Handels-Verbindungen der übrigen Nationen mit China.

Niederlande. Schreiben aus dem Haag. (Hof-Nachrichten.) i

Spauien, Bricfe aus Madrid. (Nachrichten aus Galicien und Afftu- rien; Campuzano’s Separat - Votum in der Volljährigkeits - Frage; zur Charakteristik der Cortes.) und Paris. (Näheres über die Capitu- lation von Saragossa; Stand der Dinge von Catalonien.)

Griechenlaud. Die Forderungen der älteren griechischen Fonds-Jnhaber,

Eifeubahnen. München. Staats-Eisenbahn.

Handels- und Börsen-Nachrichten, Danzig, Königsberg, “Stettin, Breslau, Magdeburg, Köln und Hamburg. Markt- beriht, Frankfurt a. M. Fondsmarkt. Paris, Börse, London, Getrgidemarkt,

Königl. Oper. („Norma von Bellini.) Konzert des Herrn Briccialdi im Hotel de Russie. Briefe aus Breslau, Frankfurt a, M. und dem Haag. (Kunst-Notizen.)

Beilage, Deutsche Bundesstaaten. Württemberg. Stutt- gart. Haushalt der Stadt, Hanuo ver. Hannover, Zwist wegen Besezung einer Stelle am Ober-Appellationsgericht zu Celle, Baden. Ka rlsdruhe. Cigarren-Fabrication. Weinpreise. Grh. Hessen. Darmstadt. Geheimerath Kröncke +. Offenbach. Sparkassen- Bcrein, Kastel, Verleihung des Civil - Ehrenzeichens. Freie Städte, Hamburg. Bricfbeförderung nah Rußland. Dester- reichische Monarchie. Ragusa. Aufhören der Erd -Erschütte- rungen, Schweiz. Vom Genfer-See. Mittermaier und Rossi in Genf und Lausanne, Sitten. Ober - Wallis verweigert die Zu=- rüclieserung der Kanonen ins Zeughaus. Jtalien. Florenz. Erdstöße. La Plata -Staaten. Schreiben aus Paris. (Die jüngsten französischen Nachrichten aus Montevideo.) Republik Ecuador. Schreiben aus Paris. (Die neuesten Berichte von dort.) Bolivia. Sqreiben aus Paris. (Vereitelte Verschwörung.) Ostindien und China. Paris. Ermordung des Maharadschah von Lahore. Intervention der Engländer im Pendschab, Definitive Beendigung der Unterhandlungen mit China,

Das türkishe Gefängnißwesen,

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Superinteudenten Kopf zu Weferlingen, Kreises Garde-= legen, den Rothen Adler - Orden dritter Klasse; dem Prediger Wichelhauß zu Bonn, den Rothen Adler = Orden vierter Klasse ; so wie dem Ulanen Laqua des 1sten Garde -Ulanen- (Landwehr=) Regiments, dem Kürassier Freiberger des 6ten Kürassier-Regiments (genaunt Kaiser von Rußland) und dem Janitscharen Stu emke des lten Jnfanterie-Regiments die Rettungs-Medaille mit dem Bande zu verleihen,

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Se. Kaiserl, Hoheit der Großfürst Michael Pawlowit#\ch von Rußland ist nah St, Petersburg abgereist.

Der Landgerichts - Referendarius Victor Schily zu Trier is nach bestandener dritter Prüfung zum Advokaten im Bezirke des Königlichen Appellgtionsgerichtshofes zu Köln ernannt worden,

Bei der heute fortgeseßten Ziehung der ten Klasse 88ster Königl, Klassen = Lotterie fielen 4 Gewinne zu 2000 Rthlr. auf Nr, 2833, 16,644. 40,283 und 54,155 in Berlin bei Sceger, nah Frankfurt bei Salßmann, Halle bei Lehmann und nah Magdeburg bei Büchting z 39 Gewinne zu 1000 Rthlr. auf Nr. 2313. 3237. 11,269. 11,574, 13,227. 15,081. 20,306. 22,069. 24,038, 25,291. 26,509. 31,011. 34,054. 37,198. 37,388. 38,048. 41,592. 41,791. 44,540. 44,630, 46,889. 47,306. 50,170. 50,733. 51,536. 57,648. 57,665. 58,965. 60,022, 63,278. 63,283. 63,959,570,566. 73,577. Tö,855. TT7,342. 77,413. 78,906 und 84,077 in Berlin bei Alevin, bei Baller, bei Burg und 2mal bei Seeger, nah Aachen bei Levy, Brandenburg bei Lazarus, Breslau 2mal bei Cohn, bei Holschau und 2mal bei Schreiber, Brieg bei Böhm, Bromberg bei George, Bunzlau bei Appun, Danzig bei Roboll, Düsscldorf bei Spaß, Eilenburg bei Kiese- wetter, Frankfurt bei Salßmann, Halberstadt 2mal bei Sußmann, Halle 2mal bei Lehmann, Königsberg in Pr, bei Borchardt und bei Heygster, Magdeburg 2mal bei Brauns, Memel bei Kauffmann, Merseburg bei Kieselbah, Minden bei Wolfers, Neisse bei Jäel, Neuwied bei Kräßer, Oppeln 2mal bei Bender, Schönebeck bei Flittner, Stettin bei Rolin, Stralsund bei Claussen, Weissenfels bei Hommel und nach Wittenberg bei Haberland; 35 Gewinne zu 500 Rthlr. auf Nr. 7183, 17,172. 17,483, 17,569. 20,542. 21,180. 23,207. 24,991. 26,674. 28,563. 30,360, 33,815. 39,948, 41/449, 41,946. 47,760. 50,311. 52,814. 53,019. 53,558. 54,264. 54,293. 56,207. 58,250. 65,753. 66,694. 69,322, 72,056: 72,965," 73,053, 78,074. 78,259. 78,561. 80,256 und 82,467 in Berlin bei Baller, 4mal bei Burg, bei Gra, 2mal bei Mestag und bei Seeger, nah Breêlau bei Holschau und Z3mal bei Schreiber, Cöln Zmal bei Reimboldt, Elberfeld bei Heymer, Glogau bei Bamberger und bei Levysohn, Halberstadt bei Alexander und bei Sußmann, Halle 2Mmal bei Lehmann, Königsberg i. P. bei Borchardt, Krakau bei Rehefeldt, Liegni Z3mal bei Leitgebel, Magdeburg bei Brauns, Naumburg bei Vogel, Neus} bei Kaufmann, Nordhausen bei Schlichteweg, Ratibor 2mal bei Samojé und nach Zeiß bei Zürnz 44 Gewinne zu 200 Rthlr. auf Nr. 169. 1690. 3252. 3758. 4361. 5384. 7362. 7642. 8926. 10,570. 11,718. 20,076. 22,418. 23,735. 25,740; 28,488. 28,891. 29,417. 30,934. 32,628, 39,579. 40,594, 42,934. 44,513. 44,966. 46,589. 47,844. 48,137. 48,814. 49,215,

49,766. 57,212. 57,281. 58,219, 60,225. 61,726. 66,330. 67,478, 68,126. 74,368. 74,794. 77,942, 81,310--und 81,884. Berlin, den 11. November 1843, Königl. General-Lotterie-Direction.

Dem Medizinalrath Michaelis zu Magdeburg is unter dem 8, November 1843 ein Patent auf einen Apparat, um den Kalk aus dem Rübensafte Be-= hufs der Zuckerfabrication zu scheiden und den Rübensaft zu neutralisiren, so weit derselbe für neu und eigenthüm- é lich erachtet worden, auf sechs Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Um= fang der Monarchie ertheilt worden. Dem Maschinenbauer Friedr. Gerhard y zu Elberfeld is unter dem 8. November 1843 ein Patent auf einen durch Zeichnung und Beschreibung erläuterten neuen Vorzieher (Regulator) am Webestuhl in seiner gan=- zen Zusammenseßung und so weit dessen Theile für neu und eigenthümlich erahtet worden sind, auf sechs Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Um fang der Monarchie ertheilt worden. Angekommen: Der Königl. dänische Kammerherr, außer- ordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am hiesigen Hofe, Graf von Reventlow, von Warnow. :

Söónntag den e November

1843.

Abgereist: Se, Excellenz der General - Lieutenant und kom=

De General des 5ten Armee-Corps, von Colomb, nah Posen. i Des General-Major, außerordentliche Gesandte und bevollmäch- tigte Minister am Kaiserl. österreichishen Hofe, Freiherr von Canib und Dallwiß, nah Wien. i

Se. Excellenz der Kaiserl. russische General - Licutenant von

Lansfkoi,

Der Kaiserl. russische General-Major von Tolstey, und _ Der Kaiserl. russishe Wirkliche Staatsrath Dr. Willie, nach St. Petersburg. :

Durchgereist: Commandeur der 2ten mend, nah Danzig.

e. Excellenz der General = Lieutenant und ivijton, von Grabow, von Stülpe kom-

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llichtamtlicher Theil. Juland.

Berlin, 11. Nov. Se. Majestät der König haben Allergnä= digst geruht, die Anlegung: dem Obersten Freiherrn von Reibenu- stein, Chef vom Generalstabe des 4ten Armee = Corps, und dem Rittmeister von Kleist, Adjutanten bei dem General-Kommando des genannten Armee-Corps, der von des Königs von Hannover Majestät ihnen verlichenen Decorationen, resp. des Kommandeur = Kreuzes L2ter und Ritter = Kreuzes 4ter Klasse vom Guelphen = Orden; sowie dem Major C horus, aggregirt dem Generalstabe, des von des Königs von Schweden Majestät ihm verliehenen Ritter-Kreuzes vom Schwerdt-= Orden, zu gestatten.

Berlín, 10. Nov. Das heute ausgegebene Justiz=Mini-= sterialblatt enthält eine Verfügung des Herrn Justiz - Ministers vom 25. Oktober, nach welcher einem mittelst rehtskräftigen Civil= Erkenntnisses außer der Entfernung aus seinem Civil-Amte degradir= ten Jnoaliden nur noch der Gnadengehalt eines Gemeinen (seiner Klasse) zusteht. Ein Plenar-Beschluß des Königl. Geheimen Ober= Tribunals, angenommen in Pleno den 12. Juni, entscheidet die Frage : ob die Vorschrift der §§. 4 und 5 Tit, 19 Thl. 1, des Allgemeinen Landrechts nur dann zur Anwendung kommt, wenn die von Mehreren zu ein und derselben Sache geltend gemachten persönlihen Rechte gleichartig sind, oder auch auf den Konflikt an sih ungleichartiger Rechte Anwendung findet? folgendermaßen: „Die 88. 4 und 5 Tit. 49 Thl. T. des Allgemeinen Landrechts fiuden in dem Falle keine Au= wendung: wenn die Kollision zwischen einem Hyvotheken - Gläubiger und einem Eigenthums = Prätendenten dergestalt stattfindet, daß ent= weder jener zur Zeit der Nahsuchung der Eintragung der Hypothek oder dieser zur Zeit der nahgesuchten Eintragung seines Besittitels auf den Grund des mit dem früheren Besitzer geschlossenen Koutrakts, so wie auf den Grund der geschehenen Uebergabe von dem früher ent= standenen persönlichen Rechte seines Gegners unterrichtet gewesen ist.“

Berlin, 11. Nov, Das heute ausgegebene Militair= Wochenblatt enthält folgende Allerhöchste Ordre an das Kriegs= Ministerium: „Zur Erledigung der bei der Ausarbeitung eines neuen Dienst-Reglements für die Armee beregten Zweifel bestimme Jch hier= durch, daß die Artillerie-Unteroffiziere, welche die höhere Zulage von

£ Rthlr. monatlich beziehen, und der älteste Unteroffizier jeder Es= kadron in der Kavallerie, insofern er nicht zugleich Quartiermeister is, in Zukunft Sergeanten benannt, und die Quartiermeister der Kavallerie und reitenden Artillerie ebenfalls zur Klasse der Sergeanten gezählt werden sollen, ihnen in dieser Klasse aber der Vorrang vor jenen zustehen soll. Das Kriegs = Ministerium hat diese Bestimmung der Armee, so wie der Kommission zur Ausarbeitung eines Dienst - Reglements be= fannt zu machen,

Sanssouci, den 3, Oktober 1843,

(gez.) Friedrich Tilhelnr.“ er Jutendaut Wettstein ist vom 3ten zum 8en Armee= Corps verseßt. Dem Juntendantur - Rath Schröder vom 3ten Armee - Corps is einstweilen die Wahrnehmung der Jntendantenstelle bei diesem Corps übertragen; von Jsing, Oberst, in dem Kom=

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Königliche Oper. Norm Lon Bellini.

__ Bellini’s Norma is eine der wenigen Opern der neueren Jtaliener, die seit ihrem Erscheinen \sih eines immer gleichen Juteresses von Seiten des Publikums zu erfreuen gehabt, Jhre süßen, sehnsüchtigen Melodieen üben noch jet ihren Zauber eben so wie vor zwanzig Jahren, Mag nun die Kritik hinterherhinken mit ihrem „dafür“ und „dawider“, das sind That- sachen, die sih nicht wegleugnen lassen, und die daher von der Kritik selbst nicht zu umgehen sind. Jeder weiß ja, daß, was künstlerische Form anbe- trisst, darin von den Jtalienern der jüngsten Periode nichts geleistet worden ist, Es ist im Gegentheil fast Alles chaotish, formlos dur einander ge- worfen. Jhre Musifstücke haben weder Anfang, Mitte noch Ende was man nämlich in Beziehung auf Bildung einer Kunstform so nennt —z sie fommen von Einem ins Andere, vom Hundertsten ins Tausendste z sie rühren Alles zusammen und oft zu cinem Teig, - der etwas ee wird für cine gesunde Zunge; ihre Jnstrumentation ist T Geist gemacht, meistens stchen die Noten in den Partituren das Wies man versucht wird, zu glauben, der Komponist habe nur eben was für S U nicht leiden können; aber wie Manches haben sie doch, selben versdbnt (les, wenn auch nicht entschädigt, doch wenigstens mit dem- bieten, ‘derun - Melodie, Melodie, so heißt der Zauber, über den sie ge- fühlswelt, tab rfaßt und mit sich fortführt in das Neich der höheren Ge- ats BHIAE undi ind von den neueren Ztalienern wäre reicher an Melodie ten Tassen aeriibu seiner Werke hätte er diesen Zauber mehr wal- 0a früh vei a der Norma! Das is es auch, was diesem Werke (ht ‘eint: noG n gi Meisters eine so lange Dauer gesichert hat und aner sbbre nid L sichern wird, Eine wahrhaft schöne Melodie bleibt Vafiber a6, Un zu allen: Zeiten gleiche Macht auf die menschlichen N bal A M r möchte leugnen, daß solhe Melodieen in der e enthalten? Man höre nur die erste große Scene der Norma „Casta iva“ 1, st, w,, und man wird gestehen ffen, daß das eine so edelschöône

Melodie is, wie sie nur je ein großer Meister geschaffen, Und noch ein Vorzug dieser Mclodieen ist, daß sie mit so viel Rücksicht auf die menschliche Stimme geformt sind, eine Kunst, die wir Deutsche, sehr zu unserem Nach- tbeile, fast gänzlich vernachlässigen.

Wir wollen mit dem Obigen durchaus nicht allem italienischen Gedudel das Wort reden, gewiß nicht, wir wollten nux auf etwas aufmerfsam machen, was eines Theils die Ursache des längeren Lebens dieser Werke is und anderen Theils von unseren deutschen Komponisten niht genug gewürdigt wird. Wer für die menschliche Stimme schreibt, der muß auch stimmgerecht schreiben, denn sonst hat er es sich selbst zuzurechnen, wenn scine Werke von den ausübenden Sängern mit Unlust gesungen werden. Daher kommt es, daß so viele herrliche Opern gänzlich unberücksihtigt bleiben, Warum soll der Sänger thun, was doch fein Justrumentalist thut, nämlih Musikstücke singen, die für seine Fähig- feiten niht anpasseud sind? Jeder Opern - Komponist sollte erst den Ge- sang studiren, dann würde er richtiger dafür schreiben können und nicht die trübe Erfahrung machen, daß scine Werke allein an der Unkenntniß der menschlichen Stimme zu Grunde gehen,

Doch zurück zu Bellini. Seine Norma i wohl unbestreitbar sein bestes Werk, obgleich er es selbs für sein schwächstes hielt und sogar so weit darin ging daß er dessen Aufführung, den Puritanern zu Liebe, in Paris hintertreiben wollte, Alle Melodieen athmen eine tiefe Gluth der Empfin- dung, eine Sehnsucht, von der man sagen könnte, sie sei nicht von dieser Welt. Oft erhebt ex sich zu großem dramatischen Effekte, ja zuweilen selbst zu dramatischer Wahrheit, etwas, was ihm selten begegnet ist,

Die gestrige Aufführung war im Ganzen befriedigend, wenn auch nicht gerade glänzend. Dlle. Marx entwickelte ein hübsches Talent, wenn ihr auch noch zur Norma die tragische Kraft und Größe fehlt, Jhr Gesang besriedigte, ja ín einzelnen Stellen riß er zu stürmischem Beifalle hin, Heir Ditt (Sever) entfaltete wieder glänzend seine s{önen Stimmmittel, Möge er sich einem ernsten Studium des Gesanges ergeben, dann is ihm eine glän- zende Zukunft vorauszusagen, Auch sein Spiel wax schon freier und

Tuczek (Adalgisa) und Herr Bötticher (Orovist) waren u.

sicherer. Dlle. schr brav,

Konzert des Herrn Briccialdi im Saale des Hotel de Russie am Mittwoch den 8, November.

Das Konzert, welches sich eines zahlreichen Besuches zu erfreuen haite, wurde mit dem ersten Saß aus dem Trio in C-moll von Beethoven er- öffnet, Herr Steifensand, welchen wir bei verschiedenen Gelegenheiten als einen recht braven Klavierspieler kennen gelernt haben, spielte dieses herrliche Trio mit schönem, vollem Anschlage, reiner Rundung in den Pas= fagen und mit Festigkeit und Sicherbeit. Hierauf folgte ein Solostück für die Flôte, vorgetragen vom Konzertgeber. Die Composition dieses Musßik- stücks is in jeder Beziehung schwach und unbedeutend und bot daher dem Virtuosen wenig Gelegenheit dar, sich in seinem vollen Lichte zu zeigen, An dieses schloß sich eine Romanze, „Aurora“ von Dessauer, geiungen von der Königl, Sängerin Dlle, Tuczek, welche durch ihren ausgezeichnet schönen Voutrag aus Nichts Eiwas machte. Hicrauf folgte „Elegie für die Violine von Ernst“, für die Flôte geseßt (von C-moll nach A-woll trans- ponirt) und vorgetragen vom Konzerigeber, Ju Vortrage dieses Musik- stückes zeichnete sich Herr Briccialdi durch seinen wirklich \{hönen und vollen Ton besonders aus, wie wir denn auch überbaupt glauben , daß die getra- genen und gesangreïchen Compositionen sciner Kunstfertigkeit mehr zusagen, als die brillanten und figurenreichen. Den Schluß des ersten Theils di dete ein Duett von Rossini, „Mira la biauca Luna“, gefrnget vou den Königl, Sängerinnen Dlle. Tuczek und Dlle. Marx. Diese italie- nische, leicht sfließende und angenehm klingende Composition wurde vou den beiden genannten Damen so vollendet vorgetragen, daß ste g lich, nähs| dem Trio von Beethoven, den punlt des zertes bildete, Nur hätten wir uns deutschen Text dazit gew Schon bei dem Liede von Dessauer gefiel es uns em