1843 / 135 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

j die Cortes einen aus drei Personen bestehenden Regie-

gleis Rat einzuseßen, die ihre Befugnisse an dem Tage niederzule=

gen hätten, an «gd die Königin, der Constitution gemäß, ihre jährigkeit erreiche.

E teur Charcs (Ex -= Mönch) kündigte darauf an, er werde die Regierung befragen, ob sie am Tage der feierlichen Thron= Besteigung Jsabella's IL, den Wünschen der Spanier gemäß, eine allgemeine Amnestie verkünden werde. Widrigenfalls denke er selbst einen desfallsigen Geseß-Entwurf vorzulegen.

Da die Centralisten sich im offenen Felde geschlagen sehen,

suchen sie die Anarchie in die Mitte der National - Vertre- tung zu legen. Ein Deputirter für Alicante, Don Anto- nio Bernabeu, ein junger Mann, vertrauter Freund des in

Gerona eingeshlossenen Amettler, kündigte ‘gestern im Kongreß an, daß er die Minister befragen werde, ob sie gegen die Depu= tirten innerhalb und außerhalb des Cortes = Palastes alle die Rüdk= sichten beobachten und zur Beobachtung bringen lassen würden, die ihnen zukämen. Da nun heute kein Minister in der Sihung zu= gegen war, so wiederholte er in heftigen Ausdrücken seine gestrige Erklärung, fügte hinzu, daß, da es den Deputirten au der ihnen ge= bührenden Sicherheit fehle, diese für ihre Vertheidigung sorgen wür= den. Dann richtete er si, niht an die Deputirten, sondern an den auf der öffentlihen Tribüne versammelten Volkshaufen, mit den Wor= ten: „Das Land muß wissen, daß es Deputirte giebt, die in der Op- position die Justitutionen zu vertheidigen verstehen werden,“ Natür= lih zollten die patriotishen Zuhörer ihren lautesten Beifall, während der Deputirte von den „Feinden der Freiheit“ zur Orduung gerufen wurde, Der Präsident gebot dem Redner Stillschweigen , indem die Regierung bereits von seiner Juterpellgtion in Kenntniß geseßt wor= den wäre. Darauf wurde die Sihung unter ziemlih allgemeiner Verwirrung aufgehoben. Morgen werden, wegen des Festes Aller= heiligen, die Cortes sih nicht versammeln.

Sicheren Nachrichten zufolge, wird Graf Bresson nicht vor näâh= stem Dezember hier eintreffen.

XX Paris, 6. Nov. Die Bedingungen, auf welche sich Saragossa ergeben hat, lauten, ihrem vollständigen Jnhalte nach, wie folgt:

„1) Die Stadt Saragossa erkennt die Regierung der Nation an, und sie kehrt in den Normalzustand zurück, in welchem sie sih vor dem 17, Sep- tember d. J. befand.

9) Die National - Garde behält ihre Waffen und wird in Gemäßheit des Geseßes reorganisirt.

3) Alle in Saragossa seit dem 17. September organisirten Truppen- Corps werden aufgelöst, und ihre Waffen und ihr sonstiges militairisches Geräth werden binnen 24 Stunden nach der Capitulation ausgeliefert.

4) Die Offiziere der Armee, welche an dem Aufstande Theil genommen haben, verlieren ihre Grade und Orden sie erhalten Pässe, um sich zu be- geben, wohin sie wollen. Die Soldaten, die sich in demselben Falle befin- den, werden unter die verschiedenen Corps der Armee vertheilt,

5) Niemand wird wegen der lezten politischen Ereignisse verfolgt oder angeklagt, aber die Justiz behält ihren freien Lauf in Bezug auf die ge- meinen Verbrechen,

6) Ueber die ausgegebenen Gelder wird Rechnung abgelegt,

7) Die Junta, die Provinzial-Deputation und das Avuntamiento twer- den aufgelöst, An die Stelle des lehteren tritt das Ayuntamiento, welches vor dem 17. September im Amte war.

Ein Schluß-Artikel bestimmt, daß die Capitulation binnen zwölf Stun- den angenommen werden müsse, wenn sie in Kraft treten solle, Das neue Avuntamiento hat die Capitulation mit einer Einleitung bekannt gemacht, in welcher gesagt wird, daß, da die Junta ihre Entlassung genommen, cine Versammlung des Ayurtamiento und der ersten Offiziere der National-Garde zusammengetreten sei, daß diese Kommission zu den Mitgliedern der Junta geschickt, um dieselben zur Theilnahme an ihren Berathungen einzuladen, daß man aber die Mehrzahl derselben níht auffinden könne, und daß die erwähnte Kommission sich hierauf veranlaßt geschen, in Unterhandlungen mit dem General Concha zu treten, deren Resultat die vorstehende, für Sara- gossa höchst ehrenvolle Capitulation gewesen.“ ;

Das Aguntamiento hat überdies die folgende Proclamation an die National-Garde von Saragossa gerichtet :

„Nach vierzigtägigen Anstrengungen , den am 17, September eingeire- tenen Zustand der Dinge aufrecht zu erhalten, hat sich die an dem ge- nannten Tage ernannte Junta zurückgezogen, weil sie sich überzeugen müssen, daß sic ihre Aufgabe nicht erfüllen lönne, da das Zusammentreten der Na- tional-Vertretung die Errichtung jeder anderen Gewalt (der Central-Junta) überflüssig macht. Das Ayuntamiento, welches beständig über eurem Wohl- ergehen wacht, und das euch jede Art von Leiden , besonders aber die ver- geblichen Leiden ersparen möchte, bält es für seine Pflicht, euch die An- nahme der Bedingungen zu empfchlen , über welche das Ayuntamiento und der Ausschuß der National-Garde gestern mit dem General en chef einig geworden sind. Diese Bedingungen stimmen durchaus überein mit den- jenigen, welche der Regierung vorgeschlagen worden sind, und von denen die Junta schon mit euch gesprocen hat.

„Der General wird die Stadt besegen, aber er hat das förmliche Ver- sprechen gegeben, nur Truppen, die zu der Armee gehören (im Gegensaß zu den Freiwilligen und den Aufgeboten mehrerer bcnachbarten Ortschaften, deren Jndisziplin man in ähnlichen Fällen immer fürchtet), in Saragossa cinrücken zu lassen. . :

„National - Gardisten, vertraut auf euer Avgyuntamiento! Jhr könnt überzeugt scin, daß es immer über die Aufrechterhaltung der Nuhe und des Friedens und zu gleicher Zeit über die Aufrechterhaltung der Verfassung und der Freiheit wachen wird. Das Avuntamiento hofft von eurer Vater- landsliebe, von eurer Besonnenheit, von eurer Achtung vor den Behörden und von eurem Juteresse an dem Glücke des Volkes, daß ihr dazu bei- tragen werdet, die Schwierigkeiten unserer gegenwärtigen Lage zu überwin- den und die Bemühungen derer zu vereiteln, welche darauf ausgehen , das Wohl Saragossa's zu gefährden. Saragossa, am 28. Olftober 1843. Unterz. Jose Marraco, Alkalde. Gregoriío Liger o, Secretair.“

Der Ton dieser Proclamation beweist zur Genüge, daß mit der Oeffnung der Thore der Stadt niht etwa, wie dies in Spanien ge-= wöhnlich geschieht, eine entschiedene Reaction in der daselbst herr= \henden Stimmung eingetreten is. Das Aguntamiento selbst spricht vielmehr aus, daß Saragossa bei seiner Unterwerfung nur einer un-

abwendlichen Nothwendigkeit gewichen ist. Die Capitulation ist übri= gens am meisten durch dic kluge Maßregel des Generals Concha er- leihtert worden, durch welche mit dem Eintreten des Waffenstillstan- des den Häuptern des Aufstandes die Möglichkeit gegeben wurde, ohne die mindeste Gefahr aus der Stadt zu entkommen. Der General e nt im Augenblice seines Einzuges in Saragossa 9500 Mann Gntene eas a Befehl, von denen er gleich nachher ein Jn- - Regiment nah Catglonien abmarschiren ließ. Briefe aus Saragossa vom 30sten sagen, da ; r ó ; , daß an diesem Tage die vollkommenste Ruhe in der Hauptstadt von Aragonien herrschte. Der General Sanz seinerseits : wis ; / af s hat nah dem Eintreffen von zwei Bataillonen zu je 500 Mann, die er aus Tarragona kommen lassen am 29sten v. M. ein Bataillon Jufanteri ei iw s 4 le und eine Schwadron Rei= terei zur Verstärkung des Generals Prim vor Gerona ab eshickt Dieser hat überdies am 29sten verschiedenes Belagerun s - Gesd üß und 40 Karren mit Munition erhalten. e BUQRs

__ Die Nachrichten aus Barcelona, welche wir heute auf dem ge-

wöhnlichen Wege erhalten, sind noch um mehrere Tage hinter den leßten telegraphischen Depeschen zurück. Man \prah am Wsten v. M, im Hauptquartier des Generals Sanz von einem bevorstehenden An= riffe, bei dem sich der General-Capitain von ses spanischen Kriegs= Kbrparigen unterstüßen lassen wolle, die im Hafen von Barcelona liegen und die im Ganzen 45 Kanone führen. Die heutigen Gränz=

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blätter melden zwar, daß Martell sich zum Rückzuge von la Junquera nah Figueras genöthigt gesehen, um nicht durch eine von General Prim gegen die leßtgenannte Stadt abgeschickte Truppen - Abtheilung abgeschnitten zu werden, aber sie wissen nihts davon, daß das Ex= peditions- Corps Martell's, wie der Telegraph berichtet, die Waffen weggeworfen und sich zerstreut habe.

Griechenland.

Das Amsterdamer Handelsblad bringt aus London die Denkschrift, welche Herr Samson Ricardo, der Präsident des Co- mité’s griechischer Fonds - Jnhaber (Anleihen von 1824 und 1825), an Graf Aberdeen mit dem Ersuchen gerichtet hat, sie durch den bri= tischen Gesandten zu Athen der grieishen Regierung zustellen und mit dem Einflusse Großbritaniens unterstüßen zu lassen, Die Fonds- Jnhaber wünschen Griechenland Glück zu der Revolution und sprechen die Hoffnung aus, daß die constitutionelle Regierung mehr Freiheit und Schwung in alle Thätigkeiten bringen und sich stüßend auf eine gutgesinnte und umsihtige National-Vertretung, im Stande sein werde, des Staates Hülfsquellen zu entwickeln, seine Finanzen zu verbessern und seinen Kredit zu befestigen. Ju dieser Voraussicht wünschen sie, daß den griehishen Volksvertretern, sobald sie versam- melt seien, ihre Forderungen vorgelegt und vou ihnen die Mittel zur späteren Liquidation in Erwägung genommen werden möchten. Hier= auf bauen sie um so mehr, als bei der Herstellung der neuen Staats=- form Männer betheiligt seien, die, schon im Unabhängigkeits - Kriege eine Rolle spielend, mit den Umständen wohl bekannt seien, unter wel= hen die Anlehen von 1824 und 1825 zu Stande gekommen und die damals Nutzen davon gezogen hätten. Mit der Anerkennung der Schuld werde das erwarten sie von der griechischen Ehre die Versicherung Hand in Hand gehen, daß Maßregeln getroffen werden sollen, um die Schuld auf dem Budget ordentlich mit aufführen und die bei ihrem Abschluß eingegangenen Verpflichtungen erfüllen zu fönnen. Lord Aberdeen hat geantwortet, er werde die Denkschrift durh Vermittelung des britischen Gesandten uicht blos gern an die griechishe Regierung gelangen lassen, sondern den Gesandten auch beauftragen, dieselbe aufs eifrigste zu unterstüßen.

Seoane. _ München, 5. Nov. Die erste Strecke, welche von unserer Staats-Eisenbahn fahrbar wird, is die von Augsburg nah Dongu= wörth. Schon bis Anfang des nächsten Sommers wird dies der Fall sein. Berlin-Stettiner Eisenbahn.

Im Monat Oktober 1843 sind befördert worden :

a) 23,243 Personen, wofür eingenommen

wurden S C E b) 48,936 Ctr. 42 ÞPfd, Güter, wofür, incl.

des Vieh-Transports, die Einnahme betrug 10,6691 - 24 -

Summa... 32,702 Rihlr. 15 Sgr. Þf. Zandels- und Börsen -Uachrichten.

Danzig, 8. Nov. Marktbericht. An der Börse sind verkauft: nachträglich am 7ten: 205 L. 130pf. poln. Weizen a Cf, 351; 65 L. 120pf. und 12 L. 122—23pf. poln. Roggen a Cf. (?), 15 L, w. Erbsen a Cf. 2303 heute: 52 L. 125pf. und 125 L, 127—28pf. inl, Weizen und 14 L. 121—22pf. poln. Roggen zu nicht bekannten Preisen.

Königsberg, 8. Nov. Marktbericht, Weizen 50—65, Roggen 32—36, große Gerste 30—33, kleine Gerste 26—30, Hafer 17—20, graue Erbsen 32—50 und weiße Erbsen 30—37 Sgr. pro Schfl, das Schock Stroh 140—150 Sgr. Die Zufuhr war mittelmäßig.

Stettin, 8. Nov. Getraide-Marktpreise.

22,010 Rihlr. 21 Sgr. Pf.

D os 4 Rthlr. 2745 Sgr. bis 2 Rihlr. 25 Sgr. M verei L O 4 O Gerste E E G 4 » » » 4 » 1% » Hafer SET C dh Los s » 20 » » » I3K » Ebel 4, 2-2 - 4 O A LOR 0 Breslau, +4. Nov, Getraide-Preise. Höchster : Mittler : Niedrigster : Weizen 2Rthl.- 2Sgr. Pf. 1 Rthl. 24Sgr. 3 Pf. 1 Rthl.16Sgr. 6 Pf. Roggen 9 » » E O) 6 » a Q H Gerste 1 » » » —— » 29 » » » 28 » » Hafer » 18 » —_— O) » 17 » » 17 » _— » Magdeburg, 92. Nov. Höchster und niedrigster Getraide - Markt: prcis pro Wispel: Weizen: 50 45 Rthlr, Gerste: 28% 28 Rthlr.

Hafcr: 18 165 » Effektiv nominell 34, pro Laufe d. 30% à 30, pro Mai 30, pro Oktober k. J. 315 à 317 Rihlr.

Hamburg, 9. Nov. Getraidepreise. Weizen, polnischer 108 . 136 Rt., anh. und magd. rother 102. 132 Rt., weißer 108 . 132 Rt., märk. und braunsh. 102,132 Rt., les. gelber 114.130 Rt., weißer 112, 130 Rt,, mecklenb. und pomm. 90.141 Rt., holst. 90.128 Rt,, eyder und büsum. weißer 104 . 116 Rt., nieder-elb. rother u, blauer 90. 124 Rt, Roggen, danz., elbing, und königsb. 76.84 Rt., mäkf., mecklenb, und pomm, 78.87 Rt,, holt. und nieder-elb. 74. 82 Rt., dänischer 72.78 Rt, Gerste, anhalt, und magdeb, 71.74 Rt., nieder-elb. Winter 52,60 Rt, Hafer, oberländ, 42. 50 Rt.,, mecklenb, und holst, 45.56 Rt,, nieder-elb. weißer 35,46 Rt., eider und husumer 32,42 Rt. Erbsen 67,80 Rt. Rappsaamen 140, 148 Ri.

xch%ch Frankfurt a. M., 8. Nov. Die Geld - Verhältnisse unseres Platzes haben sich noch nicht gebessert. Das Geld ist noch ziemlich knapp, und fortdauernd gehen noch starke Baarsendungen nah näheren Orten im Produktenhandel, so wie auch nach der Schweiz. Der Umsay in den Effekten und Wechseln is deshalb auch nicht sehr belebt, doch halten sih im Allge- meinen dic Fonds fest. Die günstigeren Berichte aus Spanien, so wie der Aufschwung der Ardoins zu London, hat die Speculation wieder mehr dieser Fondsgattung zugewendet, Die österreichischen Fonds waren heute theilweise flauer, die holländischen unverändert.

Paris, 6. Nov. Bei Eröffnung der heutigen Börse war starke Nach- frage nah 3- und 5procentigen Renten, veranlaßt durch das Stcigen der englischen Fonds. Auch hoben sih die Course fast plöylich von 81.80 und 121.35, dem leßten an der Sonnabend-Börse notirten Course, auf 82 und 121,50, bald aber erfuhr man, daß ein bedeutendes Handelshaus ansehn-

Roggen: —— »

Köln, 6. Nov. Rüböl. Vi

| liche Renten-Lieferungen zur Liquidation gemacht hatte, und die Course gin-

gen wieder auf 81.90 und 121.45 herab.

London, 6. Nov. (B. H.) Getraidemarkt, Die Frage für englischen Weizen aller Art war flau und die Preise 1 a 2 Sh. nicdriger als am vorigen Montag. Von fremdem Weizen war wenig am Markt und der Preis ging 1 Sh, niedriger; in Bondweizen nichts gemacht. Gerste bedang bei geringer Auswahl nur in den besten Sorten die Preise voriger Woche. Das wenige neue Malz am Markte wurde zu leßter Notirung ras weggekauft, altes ohne alle Fragez die geringe Zufuhr von Hafer erzeugte Begehr zu vorigen Preiscn, alte Vohnen etwas höher, in

-

neuen aber, so wie in Erbsen und Mebl, is nichts gemacht.

Berichtigung. Jm gestrigen Blatte der Allg. Pr. Ztg. S. 815, Sp. 3, Z. 38 v, u., statt „Lancaster“ lies : Launceston, und S. 816, Sp. 1, Z. 2 9. o., statt „Peelong“ lies: Geelong.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 7. Nov. Niederl. wirkl, Sch. 535. 5% do. 1004. 5% Span. 215. 3% do. 317. Pass. 57. Ausg. —. Zinsl, —. Prouss.

4% Russ. Hope 902.

Sch. —. Pol. —. Oesterr. 109;. Neue Anl. 217.

Antwerpen, G. Nor. Zinsl, —- Hamburg, 9. Nov. Bank-Actien 1690 Br. Engl. Russ. 112. London, 4. Nov. Cons. 3% 96. Belg. —. Neue Anl. 227. Pas- sìive 5%. Ausg. Sch. 12. 25% Holl. 54%. 5% do. 99%. Neue Port. 437. Engl. Russ. —. Bras. 72. Chili —. Columb. Mex. 32. Peru 227. L Paris, 6. Nor. 5% Rente fin cour. 121. 45. 3% Rente fln cour. S1. 90, 5% Neapl. au compt. 109. 5% Span, Rente 295. Pass. 54.

Pr.

3% T5.

Wien, 6. Nov. 5% Mei. 110. 4% 1005. Actien 1660. Anl. de 1834 146. de 1839 11573. B anl nar m F Den 11. November 1843.

S es,

» 1 , Ma ch Ps. Cour. T |4 | Pr. Cour. Brief. | Geld, | Brief. | Geld. | Gem. | a CTOT Ae 1 St. Schuld-Sch. |35| 103% | 1034 Bel, Det Mleaph,) 5 | 1593 1583 Pr. Engl. Obl. 30.| 4 | 102% 2X2 8 Ido. do. Prior. Obl.' 4| 103% P S S l S8 Mgd. Lpz. Eisenb.|— | 179 Mi T Nel Ido. do. Prior. Obl.) 4| 103% e L . e | | 1 1 Schuldverschr.|34| 101 % | 1003 Be, Aude Sam D. E Mes LESS Berl. Stadt-Obl. |3Î| 1025 | do. do. Prior. Obl.| 4 103% . H _ . Fn H —— l . » T E E m Düss. Elb. Eiseob.| 5 | 69 68 Danz. do. Th.|— | | E t 0 L 418 | do. do. Prior. Obl.| 4 | 947 93% Westpr. Pfandbr. 33 1017 |— J A | 1 Gocad V äi 4 1063; 106: ee Do anh 5 | (25 E flo. 7 ‘Qu, (100 BUNE De E LODDOn E11. ar 1.) Some Ostpr. Pfandbr. 33 | 103% A : g “R I S 2 A a gas Ir ia o. flo. Prior. Obl./ 4 | 1047 103% E voi d Zi 102! Ob.-Schles. Eisb. | 4| 111 qus -u, Ne . do. 15 7} j | » -_ Sechlesiscbe do Zt 101 E do.Lt.B. v. eingez. —| 106 105 sische do. 32 n B.-St.E.Lt. A u.B'—| 118% | 1173 Gold al marco. |—| | Magdeb. -Halber-/| Friedrichsd’or. |—| 13 N2| 13! städter Eisenb.| 4 1145 1 137 And.Gldm. à 5 Th.| li Z R & BresI- Schweidn.-| Disconto. L] D: 4 Freibg,Eisenb.' 4 116 | 115

T C0 W P: É Thlr. zu 30 Sgr.

Pr. Cour. Wechse

Brief. | Geld. Amsterdam ..... S E G 250 FI. Kurz I41f{ | e . 250 Fl. 2 Mt. 1405 | E r eee Cd o o Ende ovio o 300 Mk. Kurz 150% | —_ O E S dvd, C VURI, 300 Mk. | 2 Mt. 1495 | E S eto C4 Ga) L Ec | S: Mé, G 25.1 Eh e Ele A o 6 e Li 300 Fr. 2 Mt, 80 has Wien in Q ic p bot des ca T0 E 2 Mt. 104 103%; 1 E ISO Fl | 50- Mi. 1025 Gas D E L E L Au U Did 100 Thlr. | 2 Mé. | w——_ 99% S8 Taze | ( Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss.. 100 Thie. } D e | ai | 99! Feaniduvt a M, Wz. cte 1 TOG Fl | 2 Mkt. 56 28 | Zu M R : 100 SRbL| 3 Woch. | 107% | —- Angekommene Fremde. Rheinischer Hof. Particulier von Hayhfeldt aus Münster. Ritter=

gutsbesißer von Briesen aus Rathenow. Jngenieure Jacobi und No ot aus Gutehoffnungshütte, Kaufleute Mey er aus St. Goarshauscn, Allich, Epler, Eurich, Goetze und L und F. Golle aus Glauchau, Haagen, Koenig, Schwalbe, Breitfeld und Hoffmann aus Chemniß, Weißflog aus Gera, Gebr, Ra \cch, Gebr, Emich, Doeh- ler und Vogler aus Merane,

König von Portugal, Ockonom Carl aus Osterburkow, Nentiere von Gumpert aus Posen. Kaufleute Lebrenz, nebs Gemahlin, aus Stettin, Krause aus Putbus, Roeßler aus Anklam, Weber aus Kassel und Bayer aus Leipzig. Gutsbesißer von Wolff aus Warschau. Kandidaten Tütkowski und Pilankirwitsch aus Kies in Rußland, Oekonomen A. F. und H. A. Bockhahn aus Nieköhr im Mecklenb, Rittergutsbesizerin Frau von Troschke und Fräulein von Troschke aus Starkow.

Hotel de Prusse, Forstmeister Baron von Schimmelmann aus Jagd - Schloß Leblingen. Gutsbesiver Behlow aus Potsdam, Kauf- leute A. und F. Sinnions und Brettschneider aus Leipzig, Oekonom Reufchel aus Friedland.

Stadt London. von Busse, Prem.-Lieut, im 22sten Juf.-Regt., von Nitschelski, Prem.-Lieut. im 23sten Juf.-Regt., von Pohle, Sec.- Lieut, im 23sten Jnf.-Regt., von Stahr, Sec.-Lieut. im 22sten Jnf.- Regt., aus Neiße. Baron von Buddler, Sec.-Lieut. im 23sten Înf.= Regt., aus Schweidniß. Gutsbesißer von Laszez ski aus Brom= berg, Guts - und Domainenpächter Bößler aus Znin, Amtmann Sauer aus Konitz. Architekt Ger auer aus Köln, Kaufleute Bartk-= neraus Offenbach, Hin hel aus Münchenu. Wehrmüller aus Nürnberg.

Kaiser von Rußland. Dr. med. von Kolloff aus Reval. Archi- tekt von Kosinski aus St. Petersburg. Particulier Melch ner aus Breslau. Gutsbesißer Mehr mann aus Hagendorff. Kaufleute Cr o nau aus Bradforth, Plößer aus Hamburg, Behrens aus Braun- hweig und Straubens aus Dresden. Maler Helffer aus Wien.

Hotel de Brandebourg. Gutsbesißerin Frau von Oerßen und Stud. jur, von Oerßen auf Schloß Berlepsch, Hofmaler Beck, nebst Gemahlin, aus Deßau. Cand. theol. Meyer aus Neu- Streliß. Kaufleute Braune und Riechendorf aus Annaberg.

Hotel de l'Europe. Rittergutsbesißer von Pußler Particulier Schweiniß aus Breslau.

Hotel de Saxe. Kaufmann Otto aus Basel. thern aus Potsdam.

Hotel de Rome. von dem Busche-Jppenburg, General - Major a, D. und Rittergutsbesißer, aus Halldem.

Hotel de St. Petersbourg. von Fricks, Kaiserl, russischer Gesandt \chafts-Attaché, aus Frankfurt a. d. O.

Landhaus. von Kaphengst, Major a. D., aus Neu-Ruppin.

Jn Privathäusern, Oberst - Lieutenant du Trossel aus Doberau, Luisenstr. 9 bei du Trossel. Justizräthin Gericfe aus Neu - Ruppin, Leipzigerstr, 17 bei Knaack.

Königliche Schauspiele.

Sonntag, 12. Nov. Ein Sommernachtstraum, nah Shakespeare von Schlegel, in 3 Akten, Musik von Felix Mendels\sohn-Bartholdy. Tänze von Hoguet, Decorationen von Gerst.

Jm Konzertsaale: Pour la clôture des débuts de Mr. Mon- taland. 1) Le dépit amoureux, comédie en 2 actles et en vers, par Molière. 2) La première représentation de: La courte paille, drame-vaudeville nouveau en 3 actes, par MM. Cogniard et Valory. (Mr. Montaland remplira le rôle de Roberl.)

Jn Folge, daß sämmtliche Opern-, Schauspiel - und Ballet- Vorstellungen jeßt auf das Schauspielhaus beschränkt sind, und daß es theils niht mögli, theils dem eigentlichen Zwece des Theaters nicht entsprechend, theils endlich selbst der Mehrzahl des Theater= Publikums nicht willkommen is, wenn niht-dramatische Vorstellungen, als Konzerte, Deklamatorien u. st, w., im Theater stattfinden, sieht sich die General-Jntendantur zu der Bekanntmachung veranlaßt, daß sie dem Ansuchen um dergleichen Vorstellungen nicht williahren kann.

Berlin, am 5. November 18483. : General - Jntendantur der Königlichen Schauspiele. /

Der Plan des Zuschauerraumes des Konzertsaal-Theaters ist im Billet-Verkaufs-Büreau für 25 Sgr. zu haben.

Königsstädtisches Theater.

Sonntag, 12. Nov. Der Talisman. Posse 3 Akten, von J. Nestroy. Musik von A. Müller. / stellung der gymnastischen Künstler aus London, in 3 Abtheilungen. Erste Abtheilung (nah dem ersten Akte des Stücks): Der hinisische Tanz in gleichem Kostüm, ausgeführt von den Herren Smith, Kemp und Taylor. Zweite Abtheilung (nah dem zweiten Akte): 1) Die magishe Stange, oder: Der Antipodez; 2) Komische chinesische Spiele, ausgeführt von Herrn Chapmann, Dritte Abtheilung (zum Schluß): Große gymnastische akademische Cxercitien und Gruppen, ausgeführt von den Herren Smith, Taylor, Kemp und Hollyoak,

Verantwortlicher Redacteur Dr. J, W., Zinkeisen.

Gedruft in der Decker schen Geheimen Ober - Hofbuchdruerei. Beilage

aus Sadow.,

Schüler von Wer-=

mit Gesang in Dazu: Vor=

M 135.

Ausland.

Deutsche Bundesstaaten.

rg. Stuttgart, 2. Nov. (S. M.) So eben ist vou Seiten des Stadtraths der Jahres - Etat der Stadtpsflege vom 1. Juli 1843 44 erschienen, Darnach sind die Ausgaben berechnet auf 140,210 Fl. 45 Kr., die laufenden Einnahmen auf 89 312 Fl. , folglich ergiebt sih ein Defizit von 50,898 Fl. 45 Kr, Zu desse1 Decktung werden als Steuer (Stadtschaden) umgelegt wer- den 50,000 öl.

Württembe

Haunover. Hannover, 7. Nov. (M, Z.) Der Konflikt | chen dem Ober- Appellationsgericht und der Provinzial-Landschaft |

wis 4 wr Fürstenthums Lüneburg

Landschaft. A ] wo Recht in dieser Angelegenheit durhaus auf Seiten des Ober-Appel-

lationsgerihtes und daß die Landschaft durch Versäumung der Frist ihr Wahlreht für diesmal verloren habe, so hat sie, die Land- haft es für das Klügste gehalten, statt eine Wahl ihrerseits

wegen Beseßung einer Rathsstelle der | adeligen Bank is beigelegt, und zwar durh Nachgeben seitens der | j Da dieselbe die Ueberzeugung gewonnen hatte, daß das |

Beilage zur Allgemeinen

|

vorzunehmen, wozu eine Fraction der Landschaft, namentlich das |

ritterschastliche Element derselben, zu drängen suchte, pure derjenigen Wahl beizutreten, welche das Ober - Appellationsgeriht zur Wieder- besebung der Stelle vorgenommen hatte.

Baden. Karlsruhe, 4. Nov. (S. M.) Wie in Preußen die Baumrwollenweberei in den Zuchthäusern eingeführt wurde, so soll es bei uns im Plane liegen, die Züchtlinge mit der Cigarren-Fabrication zu

j

beshäftigen, die in neuerer Zeit mit der Tabacks-Kultur im Badischen |

ungeheure Fortschritte und Verbreitung erlangt hat. Wie groß und blühend übrigens unser pfälzer Tabacksbau und Handel ist, so is den

vielfahen Bemühungen doch noch niht gelungen, ganz vorzügliches |

Cigarrengut zu erzielen, Die besten badischen Cigarren werden der- malen in Friedrichsthal gefertigt. Der Herbst is vorüber und der Preis des Weins, troß der uicht gauz lobenswerthen Qualität, ziem lih hoh; man zahlt 15, 18 bis 20 Fl. für die badische Ohm (un- gefähr Eimer württembergish). Die Witterung is wieder etwas milder und gestattet gutes Einsäen der Winterfrüchte, Große Ge- \häfte werden bereits in Gerste für die Bierbrauer gemacht; dieselbe ist \{lecht ausgefallen und im Preis von 7 bis 9 Fl, pro Malter gestiegen.

Grh. Hessen. Darmstadt, 6. Nov. (Fr. J.) Gestern Nach- mittag starb dahier der Großh. Geh. Rath und Ober-Bau-Direktor, Herr Dr. K. Kröndcke, geb, 1771 zu Osten im Königreich Hannover. Nachdem er dem Staat eine lange Reihe von Jahren hindurch in unterschiedlihen Stellen die nüblichsten Dienste geleistet, ward er im Jahre 1838, seines vorgerückten Alters wegen, als Chef der Groß- herzogl. Ober-Bau-Direction in den Ruhestand verseßt. Seitdem hat er nit aufgehört, insoweit es sein Gesundheitszustand gestattete, die ihm zu Theil gewordene Muße fortgeseßt wissenschaftlichen Beschäf- tigungen zu widmen, und mehrere von ihm unterdessen heraus gegebene Schriften über gemeinnüßige Gegenstände waren eine kon- sequente Fortseßung seines Lebens und Wirkens, welche, dem Staate und den Fpissensa ten acwidmet, heide zu _praftis{-nütlichen Zwockon er zu verbinden trachtete. Biel verdankte ihm der Flußbau am Rhein, und seine diesfälligen Leistungen hatten zur Abwendung des Strom- und Quellwassers von den Fluren einen \o ausgezeichnet günstigen Erfolg, daß eine Anzahl Gemeinden (Groß - Rohrheim und andere) ihrem Freunde und Wohlthäter, der dur seine Verfahrungsweise inen Tausende von Morgen gegen die Verheerungen des Wassers gesichert hatte, aus innigster Erkenntlichkeit, auf freiem gelde, nahe an der Straße von Gernsheim nach Groß - Rohrheim, ein Denkmal errichteten,

Hffenbach, 3. Nov. (Großherzogl. Hess. Zeitung.) Unser Kreis = Rath macht im heutigen Wochenblatt Folgendes be- fannt: Der in Seligenstadt gegründete Verein der Sparkasse hat es sih ganz besonders zur Aufgabe gemacht, ärmeren Leuten, namentlich Dienstboten, und denjenigen, die um Tag- und Wochenlohn arbeiten, in der Ansammlung der Mittel zu Hülfe zu kommen, durch die sie eine häusliche Niederlassung zu gründen oder ihr Alter gegen Mangel zu schüßen trachten. Er hak dabei zur Ermunterung dieses Bestre= bens, solchen Einlegern, deren Einlage auf einmal die Summe von 25 Fl. nicht überschreitet, vorzugsweise eine Verzinsung von Fünf vom Hundert zugesagt und für diejenigen Dienstboten, welche durch öftere Einlagen ihre Sparsamkeit beurkunden und wenigstens 5 Jahre bei einer Dienstherrschaft zu deren Zufriedenheit mit Treue gedient haben (wie dies bei den Sparkassen anderer Kreise des Landes gleichfalls geschicht), auch Prämien zur auszeihnenden Anerkennung ausgeseßt. —- Die Vereins=Behörde konnte zur Freude der Jahres - Versammlung am 25. August d. J. bereits 5 solche Prämien braven Dienstboten zuerkennen, in deren seitherigem lobenswerthen Betragen sich alle Vorausseßungen dafür vereinigten.

Kastel, 5. Nov. (M. Z.) ihrer Art seltene Feier. Der General-Commissair, Regierungs-Prä= sident Freiherr von Lichtenberg überreichte im Namen des Großher= zogs ein von Sr. Königl. Hoheit g les silbernes Civil-Ehren- zeichen an den 14jährigen Joseph Meisinger, den Sohn eines hie= sigen Bürgers, der im Monat Juli d. J. den Sohn des Rhein- brücken - Zollerhebers Beauri und früher {hon zwei audere Knaben, uiht ohne eigene Lebensgefahr, aus den Wellen gerettet hatte. Der Auszeichnung war ein Geldgeschenk beigefügt. Der Ortsvorstand, viele Einwohner Kastels und ein Theil der Schuljugend wohnten der Feierlichkeit bei.

Freie Städte. Hamburg, 8. Nov. Die heutige Bör-= senhalle macht auf eine Bekanntmachung der hiesigen Königlich preußischen Ober - Post- Direction über die Folge der neuen Postver= träge zwischen Rußland und Preußen festgeseßte Porto-Taxe für die bi Ba Beförderuug nah und von Rußland aufmerksam, und bemerkt e ira Gelegenheit , daß in Folge jener Verträge neben einer be- e en en Porto - Herabseßung, dergemäß fortan cin einfacher Brief r 1 E urg na allen Theilen des russischen Reiches nur 18Sch. Cour, ostet, auch durch Vermehrung und Beschleunigung der Briefpost-

N C wesentlih guf die Erleichterung des Verkehrs hinge-

Oesterreichische Monarchie.

3 Magusa, 17, Oft, (Wiener Ztg.) Seit dem 13ten Mor= Eu ne das Erdbeben unsere Bevölkerung nicht mehr beängstigen L wollen, indem keine Erschütterung mehr wahrgenommen wird.

er Scirokfowind dauert, wiewohl ohne Regen, mit Heftigkeit fort,

Wir hatten heute hier eine in |

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und die Luft ist feucht und wolkig. Das Meer i} gestiegen, welches Alles als von treffliher Vorbedeutung angesehen wird, und zur Rü- fehr der seit einem Monate entwichenen Ruhe beitrageu dürfte, Es bleiben zwar noch alle die bemittelteren Familien in den Umgebungen der Stadt, jedo beabsichtigen sie dahin zurückzukehren, sobald die Zeit der Ruhe sih nur noch einige Tage fort erhält.

S m weiz.

__ Vom Genufer-See, 29. Oft. (A. Z.) Geuf und Lausanne sahen in deu leßten Tagen mehrere interessante Männer kurze Zeit bei sich verweilen, Geheimrath Mittermaier aus Heidelberg kam von seiner Reise durch Jtalien zurück, Unsere nah verschiedenen Grund= säßen verwalteten Pönitenz-Anstalten zogen besouders seine Aufmerk= samkeit auf sich und er benußte die so selten ertheilte Vergünstigung, sih allein mit den Sträflingen zu besprehen, um sich bei ihnen über ihr früheres Leben, ihren jeßigen moralischen Zustand und den Ein= druck der Abgeschlossenheit auf sie, zu erkundigen. Auch in Jtalien hatten bekanntlih die Pöuitenz- und Jrrenhäuser seine volle Auf= merksamkeit auf sich gezogen und er äußerte sih darüber sehr günstig, wie überhaupt über den bedeutenden intellekftuellen , sozialen und wissenschaftlichen Aufschwung in diesem Lande, über das zunehmende Interesse der Jtaliener au Deutschland und ihre deutshen Studien. Auch der Staatsrath Rossi verweilte auf seiner Schweizerreise einige Tage bei uns.

Sitten, 1. Nov. (F. J) Der Staats = Rath hatte den 31, Oktober als den Tag bezeichnet, an welchem die in Ober- und

Unterwallis stationirten Kanonen ins Zeughaus zu Sitten zurüikge= | | | Sergeant, welchen einer der Mitvershwornen , Herr Blanco, zu ge=

bracht werden sollten. Wirklich wurden diejenigen, welche im Zeug haus von Monthey sich befanden, durch die Artilleristen des Unter= wallis, unter dem Befehl des Ueutenants Abbet, zurückgebracht, Die Kanonen im Oberwallis wurden dagegen dem Major von Nucé, der deu Auftrag hatte, sie heraus zu verlangen, förmlich verweigert. Jn

Folge dessen haben sich der Präsident des Staats - Rathes, Herr |

F, Zen =- Ruffinen, und Herr Clemens, Mitglied des Staats=Rathes, Beide Oberwalliser, noch am gleichen Tage in den oberen Theil des Kantons begeben, um die Behörden von Brieg zum Aufgeben ihres Widerstandes zu vermögen. Wenn der Staats - Rath, woran wohl nicht zu zweifelu is, nöthigenfalls durh Executions = Truppen seinen Befehlen Eingang verschaffen will, so dürfte dies zumal bei der be= vorstehenden Großraths -Sißung das Signal zu neuen Unruhen für das Wallis werden.

It al X E. Florenz, 28. Okt. (A. Z.,) Gestern früh nah 4 Uhr wurden wir

hier durch zwei in dem Zeitraum von einer Stunde auf einander folgende 1 - d " _— Fe sa N! Ver

leite Erderschütterungen aus dem Schlaf aufgeschreckt. Die erste stär=

fere dauerte ungefähr 7 Sekunden. Die Bewegung war wellenförmig.

dem zweiten Stoß ganz mit Gewölk, obschon vollkommene Windstille herrschte. Den Tag über war die Luft \{chwül und drückend, Jn der lebtverflossenen Nacht vor 4 Uhr verspürte man abermals eine ähnliche, obschon weniger heftige Erschütterung. Diesen Morgen war der Himmel mit s{hweren Wolkenmassen umzogen, und heftige Regen güsse strömten herab. Ju einigen Appenninen - Thälern ollen die Erderschütterungen heftiger gewesen fein.

La Plata - Staaten.

Variís, 5. Nov. Französische Nachrichten aus Montevideo bis 18, August, die aber sehr verdächtig klingen, da aus ihuen offfen- bar eine gehässige Gesinnung gegen die Engländer durchblickt, wollen wissen, die Regierung von Montevideo habe sich mit einigen engli- hen Spekulanten dahin verständigt, daß dieselben ihr die in ihrer gegenwärtigen gedrängten Lage nöthigen Gelder vorschießen, woge- gen ihnen auf zwei Jahre die sämmtlichen öffentlihen Einkünfte der orientalischen Republik, namentlih die Douanen-Erträgnisse überlassen würden. Der Befehlshaber der kleinen Seemacht von Montevideo mit allen seinen Offizieren sollen wegen des gegen sie rege gewor= denen Verdachtes, daß sie mit allen ihren Leuten zu Oribe überzu= gehen beabsichtigten, verhaftet und ins Gesängniß geworfen worden sein, welher Vorfall großen Lärm in der Stadt verursachte. An- geblih soll entweder die fritishe Lage der Dinge zu Montevideo, oder das Mißovergnügen, nicht an den Vortheilen des vorerwähnten Kontraktes auch ihren Theil erhalten zu haben, der Anlaß zu diesem versuchten Abfalle der Marine = Offiziere gewesen sein. Was aber am meisten diese Angaben verdächtig machen muß, is die weiter hinzugesügte Bemerkung , daß die allzu spät erlangte Gewiß heit, jeuer Speculation nur als Werkzeug zu dienen, auch die fran= zösische Legion veranlaßt habe, die Sache Montevideo's aufzugeben. Diese Legion soll auseinandergegangenu , ja ein großer Theil von de- nen, welche die Waffen nicht niederlegen wollten, zu Oribe überge- gangen sein, der sie durch eine während der Nacht in den Straßen von Montevideo selbs angehefstete Proclamation eingeladen haben soll, zu ihm zu kommen. (Gerade in diesen Tagen erst haben die französischen Blätter über die furchtbaren Grausamkeiten berichtet, welhe von Oribe's Truppen an zwei gefangenen Franzosen verübt wurden, und die bisher von keiner Seite in Abrede gestellt worden sind: wahrhaft ein mächtiger Anreiz für die Landsleute der zu Tod Gemarterten, den Peinigern derselben sich anzuschließen!) Der Ex= Präsident Oribe und der Elsquiza, Gouverneur von Entrerios, waren damit beschäftigt, das platte Land von den Guerillas-Banden Ri= vera’s zu säubern, und dieser selbst, obgleich gefährlich krank, soll genöthigt worden sein, Maldouado zu räumen. Jn Folge davon foll in Montevideo gänzlicher Mangel an Zufuhr von Lebensmitteln eingetreten sein. Der Commodore Purvis von der englischen Schisfs- Station soll einen seiner Adjutanten in das Lager Oribe's abgesendet haben, um diesen um die Ermächtigung zu bitteu, frische Mund=-Vor= räthe an der Küste einzunehmen, Da aber Oribe abwesend war, fonnte der Adjutant niht empfangen werden, Doch bedeutete der Kommandant von Colonia dem Commodore, daß er monatlih nur zwanzig Ochsen von der Küste sich verschaffen dürfe, da diese Zahl für den Verbrauch seiner Escadre zureichend sei. Man scheint dem- nah zu besorgen, wenn man dem Commodore Purvis gestatte, sich eine größere Zahl zu verschaffen, so könnte derselbe den ihm nicht nothwendigen Theil nah Montevideo bringen zur Verproviantirung dieser Stadt, welcher er bereits zahlreihe Beweise seiner freundlichen Gesinnungen gegeben hat. Wenn nun der Commodore auf die vor= genannte Bedingung einginge und zu strenger Beobachtung dieser Maßregel sich verbindlih macht, so würde Montevideo binnen furzem dadurch in die größte Verlegenheit kommen müssen,

Republik Ecuador.

x Paris, 5. Nov, Die aus der Republik Ecuador einge= troffenen leßten Nummern der Gaceta del Ecuador bis 28, Mai und die zehnte Nummer der Protokolle der National - Versammlung

Wu

Preußischen Zeitung.

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Sonntag den 12% Nov.

enthalten unter Anderem die Aktenstiicke, wodurch der von dem Gener Flores auf die neue Constitution geleistete Eid sauctionirt, und der General beglückwünscht wird, aufs Neue dur die National-Versamm= 2 ernannt worden zu sein, um an der Spiße der Staats-Angele- genheiten zu stehen; ferner drei legislative Dekrete, durh deren erstes dem Hafen von Montijo in der Provinz Veraguas gewisse Freiheiten zugestanden werden in seinem Verkehr mit dem Ecuador; das zweite genehmigt das Dekret der Provinzial-Kammer, wodurch eine gewisse Steuer auf das Leder gelegt wird, und das dritte bestimmt gewisse

Summen für die Erbauung der Kirhen von La Plata, Toru und Chiriguana,

S0 h-4 9:4:M

fi 2d Paris, 5. Nov. Ju der Republik Bolivia wurde im An- fange des Monats März, wie {hon im Allgemeinen auch in deutschen Blättern erwähnt worden ist, eine Vershwörung gegen die Regierung entdeckt und vereitelt, Man erfährt jeßt durch die Zeitungen des Landes selbst Näheres darüber, Man wollte damit beginnen, den jeßigen Präsidenten Baillivian, daun die Generale Sagaruaga, Lara, Guilarte und Silga in der Hauptstadt Sucre zu ermorden. Jun Folge der Entdeckdung und Aburtheilung der Rädelsführer wurden ein Stabs-Offizier und 4 Capitaine am 14. und 16, Februar in dem genannten Plabe nach kriegsgerichtlihem Spruche ershossen. Nach den Aussagen dieser ergaben sich als Haupt-Urheber des Planes der General Santa Cruz und seine zu Paz wohnenden Neffen. Die

| Gebrüder Peñas hatten den Oberst-Lieutenant Jose Maria Aguilar

und Andere mit Ausführung des Projektes begustragtz allein ein

winnen versucht hatte, daß er den Präsidenten ermorden solle an dem

| Tage, wo er bei demselben die Wache beziehen würde, zeigte dem Prä-

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sidenten selbst den Auftrag an, der ihm ertheilt worden war, Zu gleicher Zeit hatte ein anderer Stabs-Offizier Namens Gomez einen Lieutenant Garcia zu demselben Zwecke zu verführen gesucht, beim 6ten Bataillon zu Potosi ; aber auch dieser ließ sich nicht darauf ein, sondern brachte glei falls die ihm gemachten Anerbietungen zur Anzeige. Der Oberst Carrasco, ein anderer der Mitverschworenen, soll zu Quebrada Honda ershossen worden sein. Das zu Ocuro versammelte Kriegsgericht hat nun folgende Urtheile erlassen: Die Todesstrafe sollen erleiden : Fructuoso Peña und der Major Gomezz sechs Jahre Galeeren: der Marquis Fernando Campero nnd Manuel Peñaz zehn Jahre Galee- ren: der Oberst-Lieutenant J. M. Aguilar und zwei Andere; aus der Republik werden verwiesen: Nicolas Dorado und der Doktor

| Tomas Valdivieso; über mehrere Andere, darunter der Oberst-Lieu=

tenaut Sanchez, steht der Spruch noch zu erwarten; eine Anzahl

| Offiziere werden aus dem Heere ausgestoßenz geflüchtet sind einer

der Gebrüder Peña und vier Andere, Es hieß, die Güter des Ge= nerals Santa Cruz sollten mit Beschlag belegt, abgeshäßt und mit

Der Himmel, während der Nacht vollkommen hell, umzog sih bei | ihrem Ertrage die Nation für die erlittenen Verluste entschädigt wer=

den. Der General Baillivian war am 6. März in Chivisivi einge- zogen und wurde unverweilt zu Paz erwartet. Troß dieser, glüd= licherweise durchaus verunglückten Versuche, war die öffeutliche Ord=

| nung auf keinem Punkte der Republik gestört worden.

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Ostindien und China.

Paris, 5. Nov. Mit der indishen Ueberlandpost (Bombay, 2, Oktober) die zu Marsetue angekommen ist, hat man die wichtige Meldung erhalten, daß der Maharajah von Lahore, Shere Singh, das Haupt der Seikhs, und sein Sohn, Purtaub Singh, dur den allgewaltigen Miuister Dhyan Singh umgebracht worden sind, Der Königsmbörder wurde am folgenden Morgen erdolht. Eine englische Jntervention im Pendschab ist nöthig geworden.

Die Armee des Pendschab beträgt 75,000 Mann und is nah europäischer Weise von französischen Offizieren, die unter Napoleon gedient haben, organisirt. Eine englische Armee von 17,000 Mann mit 48 Geschüßen is in Dschumna konzentrirt und wird jeßt im Pendschab gebraucht werden.

Nach den leßten Nachrichten aus China vom 3. August waren der Handels - Vertrag bereits ratifizirt und alle auf den Tarif bezüg= lichen Arrangements beendet worden,

Das türkische Gefängnißwesen.

(Aus dem ungedruckten Berichte des Herru Blanqui des Aeltcren an den Minister des Junern.)

m1 Paris, im Okt, Herr Blanqui, Mitglied des Justituts, wurde im September 1841 mit ciner Mission nah dem Orient beauftragt. Ob- wohl der Zweck seiner Sendung eigentlich dahin ging, den wahren Zustand der christlichen Völkerschaften in den türkischen Provinzen kennen zu lernen, so versäumte er doch auf seiner Reise nicht, über die innere Verwaltung der Pforte im Allgemeinen nähere Notizen einzuziehen. Die öffentlichen Blätter haben bereits mehrere interessante Artikel, welhe Herr Blanqui in den Sihungen des Justituts über seine Neise nach Konstantinopel gelesen hatte, mitgetheilt, Jh verdanke der Gefälligkeit des Verfassers folgende noch ungedruckte Mittheilung über das türkische Gefängnißwesen, die man besonders jeßt, wo die Pönitentiar: Frage die Aufmerksamkeit aller Staatsmänner beschäftigt, nicht ohne Juteresse lesen wird,

Ein eigentliches ökonomisches und Disziplinar-System, sagt Herr Blanqui, is bei den türfishen Gefängnissen gar nicht wahrzunehmen. Man arretirt wegen eines Vergehens, einer \{chweren Uebertretung oder wegen eines Ver- brehens Jung und Alt und sperrt Alle, ohne weitere Prozeßform, in das erste beste disponible Lokal. Dieses Lokal is gewöhnlih ein s{hmupiger Keller, in den das Tageslicht höchst sparsam dringt. Die Gefangenen wer- den, ohne Unterschied des Alters und der Strafbarkeit, zusammengeschichtet ; sie liegen auf der feuchten Erde ohne Stroh oder Decke, es. sci denn, daß ihre Verwandten und Angehörigen sie damit versorgen. Wenn, wie es in den heißen Gegenden nur zu leicht geschicht, dur die Anhäufung vieler Gefangenen an demselben Orte das Athmen beschwerlich wird, so suchen die Stärkeren sich einen Has nahe au den Löchern des Kellers, welche die Fenster erseßen, zu verschaffen, um frischere Luft zu \chöpfen. Die Schwächeren, wie es sich leicht denken läßt, verstechen in der verpesteten Atmosphäre.

Die Nahrung der Gefangenen ändert sich nach Verschiedenheit der Oecrter und der Paschas. Das Brod, welches man ihnen verabreicht, is durchgehends kaum genießbarz es is {warz und s{wer, mit zerhacktem Stroh untermengt und unverdaulich, Außer diescm Brode erhalten die Gefangenen einige Früchte, ein wenig Käse oder Milch, schr selten Ba und nur zuweilen ein wenig gekochten Reis (Pillau). Von frischer Wäsche ist nicht die Rede, Hat der Gefangene die Kleidungsstücke, die er anfangs irug, abgenußt, so hüllt er sich, so gut es geht, in die Fepen, die ihm noch übrig bleiben und die von Ungezicfer wimmeln, La

Der Gefangene hängt im wahren Sinne des Wortes ganz von der Willkür seines Kerkermeisters ab. Nichts gleist h E e wel man einen Menschen in der Türkei einsperrt, Viele werden während einer

keit, mit welcher man ihn wieder laufen läßt. i: Rauferei, ee des Nachts von der Patrouille aufgegriffen, Andere wegen

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