1843 / 147 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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niglihen Marine und eine unabsehbare Masse von Zuschauern aus

rine-Bataillon, versah den Dienst bei Jhren Majestäten. Operation ging aufs trefflihste von Statten, und das neue Schiff zog, als es zuerst stolz auf den Fluthen des Stromes dahineilte, we-

fennen,

zugesprochen worden. Doch ist es grankreih nicht allein, welches sih durch

Großen erster Klasse überbracht werden sollen, von der eingetretenen Veränderung in Kenntniß zu seben. K Portugal.

A Lissabon, 8. Nov. Die Gerüchte von einem bevorstehen-

den Ministerwechsel, welche so geschäftig von der Oppositions =- Presse ausgestreüt worden waren, und deren ih glei anfangs nur unter den nöthigen Vorbehalten Erwähnung gethan hatte, sind allmälig wieder verstummt. Die Heftigkeit des Tones und der Sprache der revolu- tionairen Blätter hat aber darum nicht im Mindesten nachgelassen, und ih habe mehrmals schon die Bemerkung gemacht, daß dieselbe stets zunimmt in dem Grade, als die Hoffnungen zur Verwirklichung der Pläne und Berechnungen der Klubbisten abnimmt. Namentlich überbietet sih die Oppositions-Presse fortwährend in den gehässigsten Anschuldigungen gegen Costa Cabral. An dem so beklagenswerthen Preßunfug trägt die unbegreifliche und eben so unverzeihlihe Nachsicht und Duldung, welche die Sprache der revolutionairen Blätter von Seiten der Geschwornen findet, vorzugsweise mit Schuldz glücklicher= weise is aber die Masse des Volks der ewigen Erschütterungen und Umwälzungen, namentlich auch hier in der Hauptstadt, doch endlich satt geworden und lediglih diesem Umstande ist es zuzuschreiben, wenn die Declamationen und offenen Aufreizungen einiger \limmgesinnten Menschen in den ihnen zur Verfügung stehen- den Blättern wirkungslos verhallen. Die Festigkeit, welhe die Köni- gin und die Minister in der Angelegenheit der ungeziemenden Adresse des Gemeinde-Raths von Evora sowohl, als den Machinationen der unverbesserlihen Vershwörer hier gegenüber bewiesen, hat auch nicht verfehlt, gute Wirkung zu thun.

Gegen die Urheber und Leiter der kürzlih entdeckten Versuche, die Garnison der Hauptstadt zu einer Empörung zu verleiten, is die Regierung mit der angemessenen Entschiedenheit und Strenge aufge- treten, indem sie den schon neulich als einen der Hauptschuldigen be= zeihneten Major Avilla unverzüglih nach den Azoren in die Ver= bannung einschiffen ließ, während der Oberst Sousa aller seiner Chren, Würden und seiner Stelle entseßt wurde. Die revolutionaire Presse \chreit nun zwar über grausame Strenge, über unbarmherzige Tyran- nei, allein während sie tauben Ohren predigt, danken alle Freunde der Erhaltung von Ruhe und Ordnung der Regierung aufrichtig für die bei diesem Anlasse bewiesene Kraft und ihre unnachsichtliche Hand= habung der bestehenden Geseße. :

Wie \chwierig auch die Aufgabe für den Finanz-Minister is, die dem Schabe obliegenden Verpflichtungen zu erfüllen, so müssen doch selbst seine Feinde ihm die Gerechtigkeit widerfahren lassen, daß er thut, was nur immer möglicherweise erwartet werden kann. Selbst die Zahlungen der Gehalte an die aktiven Staatsdiener und an die Pensionisten gehen in der lebten Zeit mit einer früher nie gesehenen Regelmäßigkeit von statten, und eben is das Ministerium mit Be- rathung der Vorschläge beschäftigt, welche den Kammern bei ihrer nächsten Versammlung gemacht werden sollen, um dem Schabße neue Hülfsquellen zu eröffnen und ihn sv in den Stand zu seßen, seinen Verbindlichkeiten nachzukommen.

Die beiden Kammern werden in nächster Woche {on, nämlich am Mittwooh den 15ten, wieder eröffnet werden, Man hatte früher geglaubt, die Bertagung, welche bis zu diesem Tage nur ausgespro-

chen war, werde verlängert werden, und es \cien dies anfangs auch in der Absicht des Ministeriums selbst zu liegen. Man is aber ent- schieden davon zurückgekommen, und die Kammern werden daher \q=

gleich wieder ernstlih ihre Arbeiten beginnen, Das Ministerium wird

thnen alsbald nach der Eröffnung Vorschläge über die Art und Weise

vorlegen, wie das Defizit des laufenden Finanz-Jahres zu decken sei. ®

Vorgestern wurden in cinem eigens deshalb gehaltenen Minister-Rathe die betreffenden Beschlüsse gefaßt. Die Jdee der Einführung einer Personen= und Eigenthums = Steuer ist, wie cs

88S

Vermittelung des hiesigen französischen Gesandten, v. Piscatory, der selbst als Philhellene den griechischen Freiheitsfampf mitgekämpft hat, bei dieser Gelegenheit seiner in Griechet. nd dienstlos gewordenen Unterthanen mit solhem Edelmuth sich annimmt, auch die übrigen hier residirenden Gesandten, Geschäftsträger und General-Konsuln europäischer Stag- ten haben sich jener aus griehishen Staatsdiensten im Laufe des Septembers entlassenen und dem Unterthans-Verbande der von ihnen repräsentirten Regierungen angehörigen verschiedenen deutschen, eng- lischen, italienischen 2c. Philhellenen mit warmem Eifer angenommen, dieselben einstweilen, um sie vor etwaigen Unbilden zu sichern, unter ihren diplomatischen Schuß gestellt und über deren weitere dienstliche Verwendung in ihrem Vaterlande, unter Angabe aller weiteren, auf die zum heimatlihen Staatsdienst beantragten Judividuen Bezug habenden Verhältnisse und Nebenumstände an ihre Höfe berichtet, Durch äußerst vortheilhafte Anstellung der zwei tüchtigen Archäologen Dr. Roß und Architekt Hansen und Andere sind mehrere deutsche Staaten mit würdigem Beispiel vorangegangen.

Die Stimmung für Vergrößerung des Königreichs vi et armis gewinnt bei den sanguiuischen Griechen täglich mehr Anhänger, und viele Stimmen erheben sich für die Nichtanerkennung der leßten An- leihe von 60 Millionen, weil das Geld von der Regentschaft ver- wendet worden sei, ohne daß Griechenland entsprechende Früchte da- von geärndtet hätte. /

Eifendahunen.

Schwerin, 20, Nov. Sicherem Vernehmen nach hat die Großherzogl. Regierung, in Folge der Beschlüsse des jüngsten Con- vocationstages, unlängst einen Vertrag abgeschlossen, wonach das Ban- quierhaus Salomon Heine in Hamburg die zur Dedcung der Einzah- lungen auf die vom Lande übernommenen Actien der berlin-hambur- ger Cisenbahn erforderlihen Gelder in dem Betrage von 1,800,000 Rthlrn. preuß. Cour. oder 3,600,000 Mk. Bco. successive, nah Ver- hältniß der eintretenden Zahlungs = Termine, darleihen und dagegen auf den Kredit des gesammten Landes durch die Großherzogl. Schul- den-Tilgungs-Kommission auszustellende unkündbare Obligationen em- pfangen wird. Die zu 35 pCt, pro anno vereinbarten Zinsen auf diese Obligationen werden in halbjährigen Raten, am 1, Februar und 1. August eines jeden Jahres, bei dem vorgedachten Banquierhause zu erheben sein, und wird, nah beschaffter gesammter Anleihe, Zweds successiver Tilgung derselben jährlich eine Ausloosung von Obligatio= nen bei der Schulden-Tilgungs-Kommission statthaben. L

London, 18. Nov. Aufsehen erregt hier eine Schrift, welche vor kurzem die Presse verlassen hat, the Railway-Resorm. Dieselbe ist mit so vielen offiziellen Dokumenten ausgestattet, daß man allge mein annimmt, sie sei aus den Büreaus der Eisenbahn hervorgegan gen und mit Autorisation des Handels-Ministers, Lord Ripon, ver- öffentlicht worden. Dem Staate wird darin vorgeschlagen, alle Eisen bahnen an sich zu kaufen, den Betrieb derselben zu übernchmen und den Fahrpreis um * herabzuseßen. Der Ankgufspreis wird auf 13 Milliarden Fr. angeschlagen.

Die Ausführbarkeit atmosphärisher Eisenbahnen hat sich nun durch die Erfahrung vollkommen bestätigt. Jun der zweiten Hälfte des Oktobers fanden auf der nah diesem Prinzip gebauten Bahn

von Dublin nah Kingstown regelmäßige Fahrten statt, wobei auch nicht der mindeste Unfall sih ereignete. Am 26sten wurden dieselben eingestellt, um die Linie bis Dalkeg zu vollenden, Ju acht Tagen sollte sodann die Eröffnung stattfinden. Die Bahn i} durch ihre be= deutenden Kurven merkwiürdigz gleichwohl passiren die Convois ohne

F Gefahr, weil die Centrifugalkraft dur die Erhöhung des Erd-

reichs auf Seiten des äußeren Kreises wieder ausgeglichen wird, Die

Gefahr könnte also nur von übermäßiger Schnelligkeit kommen, Dem

f

# wird aber jebt durch Signale zwischen dem Convoiführer e L ß D ave L / voisuhrer und dem scheint, de-# Maschinisten der (stehenden) Lokomotive abgeholfen.

Auch will man

finitiv aufgegeben worden, weil man nur zu wohl cénsteht, À auf der ganzen Linie ein elektrisches Barometer anbringen, welches

wie unvolksthümlih die Einführung einer derartigen direkten Steuer in Portugal wäre, und mít wie großen Schwierigkeiten daher die Erhebung derselben verbunden sein würde. Man hat daher vor- gezogen, den Kammern die Einführung verschiedener indirekter Auflagen vorzuschlagen und hofft dafür die Zustimmung derselben zu erlangen. Man nennt unter den beabsichtigten Auflagen als diejenige, von wel- her man si den reisten Ertrag verspricht, eine auf die verschiedenen öleischarten, die zum Verbrauche kommen. Da dieselbe so ziemlich allgemein sich vertheilen wird, daher natürli den Einzelnen weniger hart drückt, weil sie ihn nur mit einem verhältnißmäßig unbedeutenden Betrage trifft, so glaubt man nicht, daß die Einführung derselben auf einen bedeutenden Widerstand in den Kammern stoßen wird.

Am bten d. (leßten Montag) hatten wir hier das eben nicht häufig wiederkehrende Schauspiel, daß ein neues Kriegs\chiff zweiten Ranges, nämlich eine Korvette, Namens „Jris““, von den Werften des Königlichen See-Arsenals von Stapel gelassen wurde. Ein herrliches Wetter Yas die Feierlichkeit, welher die Königin und der Kö- nig, die Minister, die sämmtlichen hier anwesenden Öffiziere der Kö- allen Klassen beiwohnten. Eine Ehrenwache, bestehend aus dem Mag- Die ganze

gen seines s{önen, gelungenen Baues allgemeine Bewunderung auf sich. Auch Jhre Majestäten gaben Jhre hohe Befriedigung zu er- j Alle im Tajo liegenden Schiffe waren bei diesem Anlasse festlich geschmüdt mit Wimpeln und Flaggen und feuerten Salutschüsse ab, Zu gleicher Zeit kam eine englische Gregatte den Tajo herauf, salutirte den Palast von Necessidades und ging dann vor Auker. Sie a f o L Ote einnehmen, das heute

end n alta absegelt. Die Fregatte „Warspite“ ist gester aus England éingetvoffen: O it E aat

VSrietchenlaud.

Triest , 14. Nov. (A ;

l . (A. Z) Aus den neuesten Briefen von beresdhi e Wir daß im ganzen Lande die vollkommenste Ruhe Kolettia ist A einigen Provinzen auch Gegenwahlen stattfanden. größten Jubel em eingetroffen und von der Bevölkerung mit dem

Mi Raralafats hend Nachdem er die Gräber von

Athen. Er hatte bereits e t und geküßt hatte, begab er si nach Maurokordatos wurden zu Ehren M ee 4 Majest e ur Athen, 22, » Folge s die Entlassun: et e anzbsishen Philhellenen, welche in sten betreffend Renn aller Ausländer gus griechischen St tödi a f en oniglichen Ordonnanz vom S. (15.) Sept T5 T6 plóblich ibrer ag itS e bis sechzehnjähriger ehrenvoller “Dien in öt r bisherigen BVieustleistungen enthoben u d r Dienstzeit ischen Regierung entlassen wurden , haben auf diplo Un der grie= von der französischen Regierung die bestimmte Ua ishem Wege daß sie einer ehrenvollen, ihren bisherigen Leistu 1 ung erhalten,

dungen angemessenen und selbst vortheilhafteren Agen Verwen- früher in Grieenland inne hatten, in Sant ibrem Vat id fie

entgegensehen könnten. Jn Betracht ihrer gänzlichen Mittell i ihnen au die nöthigen Unterstübungen zur Erleichterung ber Dn

Gold al marco. —— Friedrichsd’or. 1372| 13! And.Gldm. à 5 Th.|— H 24

Disconto. e

A msterdam A e es i Ci C C Cs 300 Mk. Kurz London

Wien in 20 Xe. Augsburg Breslau

Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss..

die Schnelligkeit genau anzeigt. Bei einigen Versuchen zeigte dasselbe im Momente der Abfahrt 10 Grad , sodann auf den Kurveu 11 bis 12, und auf gerader Linie 416 bis 17 Grad (d. b,, 10 deutsche Meilen in der Stunde). i E

__ Brüssel, 19. Nov. Nach der Behauptung des Journal d'Anvers wären die Kaufleute, welche in steten Verbiuduugen mit Deutschland stehen, für den Augenblick in großer Verlegenheit: die Eisenbahn weigere sich nämlich, die nah Kölu bestimmten Waaren anzunehmen, oder wenigstens, wegen Mangels am nöthigen Material benachrihtige der Chef der Station die Kaufleute, daß er bei der An- näherung der shlechten Jahreszeit und der Nothwendigkeit, worin er sich befinde, die Absendungen einzustellen, nicht für die Beschädigun gen, welche ihre Waaren erleiden dürften, einstehen könne, während von der anderen Seite durch die Konkurrenz der Eisenbahn die ande- ren Transportmittel, die anderen Absendungswege, welche zwischen Auktwerpen und Köln bestanden, verschwunden seien. E S

Fandels- und Börsen -Uachrichten. Berliner Börse Den 23. November 1843.

Pr. Cour.

: Actien. Brief. | Geld.

Fonds. S |

| | | j

St. Schuld-Sch, |3z 1637) 10315 M Pots. Eisenb./| 9 302 N |

Pr. Engl. Obl. 30.) 4 | 1024 | 1015 |[4o:d0: Prior.Obl.| 4 | 1038 |

Präm Sch d.Seeh.|— _— | 89% Mgd. Lpz. Eiseub.) S | 4 do. do, Prior. Obl. 4 | 103% |

Brl, Anh. Eisenb. -—

do. do. Prior. Obl. | | 103% |

Düss. Elb, Eisenb. | |

do. do. Prior. Obl. | Oa

Rhein. Eisenb, | | 69

do. do. Prior. Obl. | e UOS

Brl. Frankf. Eisb.| 5 | | 127

do. do. Prior. Obl. |

Ob.-Schles. Eisb. |

do.Lt.B. v, eingez. |—|

B;-St.B.Lt. A u.B|—|

Magdeb, - Ualber-| |

städter Eisenb.| 4 |

Bresl- Schweidn.-| |

Freibg.Eisenb,| 4

Kur- u. Neumärk. | | |

Schuldverschr. 32 161 L | 1007 Berl. Stadt-Obl. /32/ 1027 | Danz. do. in Th.|—| | Westpr. Pfandbr. |35| | Grossh. Pos. do.| 4 | | do. do, | | Ostpr. Pfandbr. |3#| | Pomm. do. [6 | 1025 | Kur- u. Neum, do.|37| 102 | Schlesische do. | 5| 1017 | |

12) 12 4

Ai Our Thlr. zu 30 Sgr.

Brief. | Geld.

250 FI. Kurz do. 250 FI. 2 Mit.

do. 300 Mk. A Mlt: —-

1 LSi. | 3 Mit. (6 24% 300 Fe. 2 Mt. 80 150 FI. 2 Mit. das 150 FI. 2 Mit. 1025 100 Thlr. | 2 Mt. aut 100 Thle. j g og Ao Frankfurt a. M, Wz 2 Mi 5G 28

Auswärtige Börsen.

Antwerpen, IS. Nov, Zinsl. —. Neue Anl. 21. Hamburg, 21. Nov. Bank-Actien 1705 6. Engl. Russ. 1117.

5% Neapl. au compt. 10S. 60. 5% Span. Rente 30. Pass. 5%. Petersb Urg, 14. Nov. Lond, 3 Met. 37 e Hamb. 34%. Paris 403. Wien, 18. Nov. 5% Met. 1105. 4% 100.

Actien 1676. Anl. de 1834 1473. de 1839 1167.

: Angekommene Fremde.

Nother Adler, (Kölnischer Hof.) Königl. niederländisher Geh. Hofrath Tiling aus Heinrihau. Dr. Stuhlmann aus Elberfeld. Amtmann Jffland aus Marwiß. Maurermeister Zieten aus Treb- bin, Kaufleute Neidh ard aus Magdeburg, Bor« und Mühlner aus Leipzig. Ober-Amtmann Kauffmann aus Golzow. Kausleute Lingenberg aus Rohnsdorf, Göße und Traeger, nebst Gemahlin, aus Leipzig.

Hotel de Prusse. Deich -Hauptmann Naumann aus Küstrin. von Jena, Rittmeister a, D. und Rittergutsbesißer, nebst Gemahlin und Töchtern, aus Cöthen bei Freienwalde. Particulier von Pannewig aus Wittenberg. Rittmeister a, D. von Ohlen aus Kemberg. Nentier Seidewiß, nebst Gemahlin, aus Danzig. Kaufmann Keßler aus Mainz.

König von Portugal. Particuliers Graf von Rödern aus Breslau, Hantmann aus Frankfurt a, d. O. und Ber ger aus Hannover, Studiosus Burchardt aus Leipzig. Ober-Amtmann Voigt aus Anhalt. Rentier Fischer, nebst Gemahlin, aus Stargard. Amtsrath Frevtag aus Wilmirstedt. Faktor Creuß nach aus Leipzig. General - Pächter Gensfert aus Wittschau in Schlesien, Kaufleute Hartmann aus Leipzig, Heyne, Eiggert, Nieder und Hoffmann aus Stettin, Kindermann aus Krefeld und Nauer aus Posen,

Rheinischer Hof. Rittergutsbesißer von Johns aus Briesen. Cang, theol. Krafft aus Köln, Müller, Kellermeister Sr. Königl, Hoheit des Großherzogs von Weimar, aus Schloß Nippach. Particulier Sim - mons aus Washington. Kaufleute Braun aus Eisenach und Wilke aus Magdeburg. Dlle, Bergmann aus Dresden,

Kaiser von Rußland. Justtzräthin Nernst, nebst Töchter, aus Wilsnack. Particulier von Eben aus Danzig. Kaufleute Hermes aus Mainz, Bertheim aus Landsberg a. d. W., Bollandt aus Stral- sund, Bragmeyvyer aus Erfurt und Diedrich aus Leipzig.

Stadt London, Rittergutsbesißer von Helmfke nebst Gemahlin aus Groß -Elling. Gutsbesißer von Kinecki aus Posen. Particulier von Arnim aus Breslau. Amtmann Wendt aus Wirsiz, Kaufmann Fischribbe nebst Gemahlin aus Brandenburg,

Hotel de Brandebourg. Major im Generalstabe von Reisewiß aus Stettin. Rittmeister a. D. von Miebow aus Schwerin. Ocko nomie-Jnspcktor Henning aus Karlsburg, Gutsbesißer Henning aus Prusdorf.

König von Preußen, Kaufleute Aurand aus Jserlohn, Epplein aus Tain, Linden aus Altena und Men aus Mainz.

Ho tel de Saxe. Hauptmann und Gutsbesißer von Masch aus Gaffert. Kaufleute Mindel aus Köln am Rhein und Bulke aus Danzig.

Hotel de Russie, von Wismann, Regicrungs-Präsident, aus Frank

fart a. d. O, Kommissions-Rath Cohn aus Deßau,

Hotel de St, Petersbourg. Gutsbesißer von Saldern aus Wils nack. Major a, D. von Schack, aus dem Haag.

British Hotel. Gutsbesißer von wenklau, nebs Gohra.

Hotel de Nome, Oberst von Reitenstein, Commandeur des Reg, Garde du Corps, aus Potsdam. Kaiserl, russ. Staats-Neserendar Du - lewsfi aus Warschau,

Meinhardt's Hotel, Landrath von Wedell - Parlow, nebst Fa-

__ milie, aus Brandenburg.

Schwarzer Adler. Rittmeister a. D. von Arnim aus Alt-Jemen.

Kronprinz, Regierungs-Rath Philippi aus Frankfurt a. O,

Landhaus. Land- und Stadtgerichts-Rath a, D. Maur N, NeDIE Sa milie, aus Brandenburg. : S

Meteorologische Beobachtungen.

Abends 10 Ubr.

Mutter, aus

« / / 1843, | Morgens | Nachmittags |

99 N | Fe 0 Ov | | 2 Ubr.

Nach einmaliger

Beobachtung.

Luftdruck ... ar. 333,47 Par. | Quellwärme 0,9" R Luftwärme ... 6 Ù é : è 9 R.| Flusswärme 157 A Thaupunkt .. ° R: D, : R.| Bodenwärme 41,0... R Dunstsätligung | pt. 65 pCi. | Ausdünstung 0/01 4 M Wetter | Regen, | regie. | reguig. | Nieders« hlag 0/036 Rh Wind | e | E | V | Wärmewechsel -+10,7° Wolkenzug... | M. | + 6,1° R.

Par: O R... O0 R.. 73 pC M

Königliche Schauspiele.

Freitag, 24. Nov, Der Wildschüß, komische Oper in 3 Abth. frei nah Koßebue. Musik von Lorbing. (Dlle, Polin wird zwischein dem ersten und zweiten Akte ein Pas de deux mit Herrn Gasperini und zwischen dem zweiten und dritten Afte „La Lituana” ausführen und vor ihrer Urlgubreise zum leßtenmale auftreten.)

Mm Konzertsaale: Pour la clôture des débuts de Mr, el Mad. Armand de Bongars, la premième représenlation de: Un mariage s0Us Louis A COmcdie nouvelle en 5 actes el en Prose, du Inéatre frandais, par Mr, Mende Dumas. (Mr. Armand de bongars rempliva le rôle du comté de Can dale el Mad. Armand de Bongars celui de la comilesse.)

Auf einer neu errihteten Tribüne siud Sperrsibe à 1 Rthlr, zu haben. jz :

Sonnabend, 25. Nov.

Sonntag, 26. Nov. Meriko's.

Preise der Pläbe: Ein Billet zum Balkon und zu einer Loge des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c,

m Konzertsaale: Torquato Tasso.

Preise der Pläße: Ein Sperrsi auf der Tribüne im Saale 1 Rthlr. Parquet 20 Sgr. Balkon 200 Sgr, Steh=Balkon 15 Sgr. Parterre 15 Sgr. :

Lonigsstädtisches Theater.

Sreitag, 24, Nov. Wie denken Sie darüber? Dramatische Kleinigkeit in 1 Akt, von R. Hahn. Hierauf: Konzert des Konzert meisters Herrn Carl Riefstahl aus Frankfurt a. M. 1) Scdne dramatique über Motive aus Lucia di Lammermoor, für die Violine, lomponirt und vorgetragen von Herrn C. Riefstahl. 2) Ouvertüre. 3) Le Tremolo, Caprice über cin Thema von Beethoven, für die Violine, von de Beriot, vorgetragen von Herrn C, Riefstahl. 4) Ouvertüre. 5) Große Variationen für die Violine, von L, Ganz, umgearbeitet und vorgetragen von Herrn C. Riefstahl. Zum Schluß: Der alte Junggeselle. Posse in 2 Akten, von R. Hahn.

, Sonnabend, 25. Nov, (Jtalienische Opern-Vorstellung) Zampa, 05514 : La Sposa di Marmo. i

ZU dieser Vorstellung bleiben die mit Mit two ch“ bezeichne- ten Billets gültig. :

Sountag, 26. Nov.

rp : e Fagesmittel: 333,53

Der Sohn der Wildniß.

Gernand Cortez, oder: Die Eroberung

D

Muttersegen, oder: Die neue Fanchon,

Dazu : Vorstellung der gymnastischen Künstler aus London, in 3 Ab- theilungen,

————— i R ——— Verantwortlicher Redacteur Dr. J, W. Zinkeisen,

P g Ce 100 SBbl.| 3 Woch. |

Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober - Hofbuchdruerei, Beilage

Amsterdam, 19. Nov. Niederl. wirkl. Sch. 5313, 5% Span. 21.

Paris, 18. Nov. 5% Rente fin cour. 121. 50. 3% Rente fin cour, S1. 90,

3% 753. Bank-

47.

InlauDdD.

Aachen, 16. Nov. Das heutige Amtsblatt enthält eine

von dem Königlichen Ober-Berg-Amte zu Bonn mitgetheilte Zusam menstellung der Production, welche bei den im diesseitigen Regierungs- Bezirke belegenen gewerbschaftlichen Gruben, Hütten- und Hammer= werken im Laufe des Jahres 1842 „stattgefunden. Die beigesebten Geldwerthe ergeben, daß für beinahe 3 Millionen Rthlr. im Umfange unseres Departements produzirt und weiter verarbeitet worden ift, und liefern für die berg=- und hüttenmännische Thätigkeit ein besonders günstiges Resultat. j Es sind nämlich bei den gewerbschaftlichen Gruben und Haupt Steinbrüchen des Regierungs-Bezirks Aachen im Jahre 1842 geför- dert worden an Cisensteinen in 121 Zechen, durch 1111 Arbeiter 660,066 Tonnen, zu einem Geldwerthe von 75,700 Rthlr., an Blei erzen in 24 Zechen, durch 711 Arbeiter 439,703 Ctr., zu einem Geldwerthe von 181,531 Rthlr., an Kupfererzen in 1 Zeche, durch 8 Arbeiter, an Galmei und Blende in 10 Zechen, durch 391 Arbeiter, 129,390 Ctr., zu einem Geldwerthe von 56,069 Rthlr., an Mangan= erzen 169 Ctr., zu einem Geldwerthe von 468 Rthlr., an Stein= fohlen in 17 Zechen, durch 3098 Arbeiter 1,449,400 Tonnen zu einem Geldwerthe von 78%,003 Rthlr., an Braunkohlen in 1 Zeche, durch 5 Arbeiter 1677 Tonnen, zu einem Geldwerthe von 331 Rthlr., an Kalksteinen und Kalk in 19 Brüchen, durch 82 Arbeiter, zu einem Geldwerthe von 22,908 Rthlr., an Bau=-, Werk=, Sand=-, Bruch und Websteinen in 19 Brüchen, durch 172 Arbeiter, zu einem Geld= werthe von 30,770 Rthlr., an Dachschiefern in 7 Brüchen, durch 82 Arbeiter, zu einem Geldwerthe von 9836 Rthlr. Summa in 174 Zechen 45 Brüchen, durch 5660 Arbeiter, im Geldwert) von 1,160,616 Rthlr. Die Gesammtzahl der Familienglieder, die durch den Bergbau ihre Nahrung fanden, betrug 12,915.

Die bei den Hütten und Hammerwerken des Regierungs-Bezirks Aachen im Jahre 1842 stattgefundene Production und Fabrication betrug an Roheisen in Masseln, in gewerkschaftlihen Werken 152,228 Ctr. zu einem Geldwerth von 308,667 Rthlr., an Guß- waaren aus Erzen, in gewerkschaftlichen Werken 10,013 Ctr. zu einem Geldwerth von 42,182 Rthlr., an Gußwaaren durch Umschmelzen aus Roheisen 9858 Ctr. zu einem Geldwerth von 41,837 Rthlr., an Stabeisen und gewalztem Eisen, in gewerkschaftlihen Werken 151,458 Ctr. zu einem Geldwerth von 780,373 Rthlr., an Blechen 8473 Ctr. zu einem Geldwerth von 64,817 Rthlr., an Drath 6436 Ctr. zu einem Geldwerth von 73,000 Rthlr., an Blei 10,768 Ctr. zu einem Geldwerth von 67,646 Rthlr., an Zink 18,627 Ctr. zu einem Geldwerth von 194,652 Rthlr., an Messing 7841 Ctr. zu einem Geldwerth von 259,424 Rthlr, Summa 1,832,998 Rthlr.

Nusland. Deutsche Bundesstaaten.

Bayern. Dinkelsbühl, im Nov. (N. K.) Die hiesige protestantische Gemeinde hatte bisher feine eigene, ihr zugehörige Kirche, dagegen war ihr seit dem westphälischen Friedensshluß durch den Executions-Prozeß; vom 14. März 1649 die nah ihrem Aeußeren sehr unansehnliche und auch im Raum beschränkte Spitalkirche zum Gebrauch verblieben, indem {hon damals vorausgeseßt wurde, daß sie sich eine neue Kirche erbauen werde. Seit dieser Zeit war guch das Verlangen, eine eigene, größere Kirche zu besißen, immer wieder in ihr rege geworden. Jm Jahre 1813 erkaufte zu diesem Zweck die evangelische Kirchen-Stiftung hier das Gebäude des säkularisirten Karmeliter-Klosters. Man sah aber bald ein, daß zur Einrichtung einer neuen Kirche fast ein völliger Neubau nöthig sei, und baute daher, als man sich mit den nöthigen Mitteln hierzu versehen glaubte und die Genehmi= gung der Königlichen Regierung dazu erlangt hatte, an die Stelle der Klosterkirche eine neue Kirhe. Der Grundstein dazu wurde am 26. Mai 1840 gelegt. Die Kirche, im byzantinishen Styl erbaut, ersheint zwar immer klein gegen die in der Nähe befindliche große gothische Kirche, die im Besiß der katholischen Gemeinde geblieben ist, empfiehlt sich aber dur einen festen, sorgfältigen Bau, und ge-= währt einen s{önen, gefälligen Anblick, sowohl im Aeußeren als im Juneren, auch entspricht sie den Bedürfnissen der Gemeinde, Am 19, November wird die Einweihung dieser Kirche vorgenommen wer- den, Hierbei verdient noch bemerkt zu werden, daß ihre Erbauung, die cinen Kostenaufwand von circa 74,000 Fl. verursachte, ganz allein aus Mitteln der hiesigen protestantischen Kirchenstiftung geschah.

IRtórdlingen, im Nov. Das hiesige Wochenblatt enthält folgende vom 11. November datirte Bekanntmachung des Stadt- Magistrats: Die Zufuhr des Getraides in die Schranne geschieht gerade vou den nächstwohnenden Oekonomen in neuester Zeit auffal- lenderweise sehr unregelmäßig und zieht sh bis über die Mittags= jtunde hinaus, so daß das Getraide nur partieenweise zum Verkgufe tommt, in der wucherischen Absicht, die ohnedies sehr hohen Preise künstlich hingufzusteigern. Dieser gemeinschädlihe Unfug, welcher die Gränzen des erlaubten freien Getraidehaudels augenfällig überschrei= tet, kann füx die Folge niht mehr geduldet werden. Desgleichen macht es die bisherige Erfahrung nothwendig, dem Schluß der Schranue resp, der Verkäufe einen kürzeren Termin zu seßen, damit dem wuerishen Hinhalten der Verkäufer ein sicheres Ziel gesteckt werden kann, Bereits sind von dem Magistrate beide Punkte in Berathung gezo= gen, und sobald dig dicsfallsigen Bestinmungen ihre Genehmigung erhal ten haben, werden solche kraft der Gesebe in Anwendung kommen. Man macht daher alle diejenigen, welche Getraide in die Schranne bringen, vorläufig auf die Nothwendigkeit der rechtzeitigen geregelten Zufuhr wohlmeinend 9smerksam. Hiernächst werden folgende Paragraphen der Schranuen *Didnung neuerdings ernstgemessen eingeschärft , mit N AIR bee Beifügen, daß die Schrannen - Kommission zum

r Pflicht sten Strafe beauftragt und derselben namentlich due N) Jemadt is, das Getraide von verschiedener Güte im rich- tigen Verhältniß zu den hohen Preisen nah dem wahren Werthe herabshäben zu lassen, (Folgen die Bestimmungen der Getraide- E L S §. 13. Ungepubtes, nasses oder gemischtes Ge= ld ar E schrannenmäßiges Gut, Nasses oder gemischtes wird vom Mai te ganz zurückgewiesen, unreines von den Schrannenknechten sogleich gereinigt und neben dem Puberlohn 15 Kr. Strafe vom SOE EONtn §. 14. Der Verkauf des mit Sand oder Letten gegerb- en Dinkels, so wie des gewaschenen Kerns is bei 2 Rthlr. Strafe per Schaff verboten. §. 21, Wer bei der Schrannen - Kommission unrichtige Preise angiebt, unterliegt einer Geldstrafe von 1 Fl. 30 Kr. per Schaff, g. 19. Jedem Handlanger oder sonst bei der Schranne Bediensteten is es bei Strafe der Entlassung verboten, sich in einen Kauf zu mischen. Damit die Durchführung dieser Maßregeln der unterfertigten Behörde möglich gemacht werde, wird Jedem, welcher

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irgend eine Contravention gegen die Schrannen-Ordnung mit Erfolg der Ueberweisung zur Anzeige bringt, die Hälfte der Geldstrafe mit Verschweigung seines Namens zugesichert. Eine andere Bekannt= machung des nördlinger Magistrats sagt: Eben so überraschend für die Verkäufer, als beruhigend für das bedrängte Publikum war es, in lester Schranne zwei nicht unbedeutende Ouantitäten {önes Ge traide ausladen zu sehen, welhes auf der Wasserstraße von Mainz herauf durch den Ludwigs-Kanal nah Nürnberg, dann auf der Achse bis hierher seinen Weg fand. Herrliche Früchte großartiger Commu- nicationsmittel!

__Medcklenburg-Schwerin. Schwerin, 18. Nov. Das hiesige Offizielle Wochenblatt enthält folgende Bekanntmachung der Großherzoglichen Regierung:

u)

,„Da Wir die an einigen Orten Unseres Großherzogthums herr schende üble Sitte, vor einer Leichen-Prozession den im Sterbehause um den Sarg Versammelten und sogar den Schulknaben Branntwein zu reichen, uirgends länger dulden wollen, so machen Wir es hier durch nicht uur den Predigern zu Pflicht, dies ernstlih zu untersa= gen und, wenn es dessenungeachtet vorkommen sollte, die Kontrave= nienten der kompetenten Obrigkeit anzuzeigen, sondern befehlen auch den Obrigkeiten, die Kontravenienten streng zu bestrafen,“

Hrankre i.

ck Paris, 17. Nov. Jch habe Jhnen vor kurzem Einiges über bevorstehende Aenderungen in den Verhältnissen eines Theils der pariser Presse mitgetheilt. Die Legislature vegetirt zwar noch fort, wird aber das Ende 1843 kaum überleben. Der auf so schwachen Füßen gestandene l’Etat hat sih, da der von dem Dr. Barrachin beabsichtigte Kauf desselben nicht zu Stande kam, mit der auch an der Abonnenten-Abzehrung leidenden Nation des mit der Jakobiner= müße sich \chmückenden Abbé de Genoude vereinigt, so daß fie nun beide zusammen ihrem Grabe entgegengehen können. Aber auch andere Blätter von größerer Bedeutung sind, zum Theil durch die neue Lage genöthigt, in welche die ganze pariser Presse seit dem Ent= stehen der 40 Frankenblätter gekommen i}, zum Theil auch ohne von der Nothwendigkeit dazu getrieben zu sein, entschlossen, sich vom l, Januar 1844 an eine veränderte Organisation zu geben.

So wird der Constitutionnel, dessen Actien vor wenigen Jahren noch den ungeheuren Werth von 150,000 Fr. erreicht hatten und darum nicht einmal zu haben waren, durch die Abnahme seiner Abonnentenzahl veranlaßt, vom Neujahr an în vergrößertem Format, das dem des Journal des Débats gleihkommen soll, und zu dem herabgeseßten Preise von 60 Fr. erscheinen. Andererseits kündigt man an, daß die bisherige Wochenschrift, die Revue de Paris, vom neuen Jahre an unter der Redaction des Professors Herrn Lhermi= nier, der bekanntlih schon bisher einer der Haupt =-= Mitarbeiter und namentlich der Verfasser der politischen Wochen-Chronik derselben war, als Tagblatt, in demselben Geiste gehalten, erscheinen folle, und zwar auch mit Beibehaltung desselben Namens. Das Feuilleton des Blat= tes soll dann hauptsächlich den verschiedenen Zweigen der literarischen und Kunstkritik gewidmet sein, Die Regierung wird an diesem Blatte, das jedenfalls eine mehr oder minder ministerielle Farbe tragen wird, ein einflußreiches Organ von Bedeutung mehr erhalten.

Zwischen den Herren Thiers und Cousin, die bekanntlich sonst schr befreundet sind und auh mit einander in dem Kabinet vom 1. März 1840 saßen, herrsht in diesem Augenblick eine Art kleiner Krieg über die Beseßung einer vakanten Stelle in der Akademie der mora= lischen und politischen Wissenschaften. Herr Thiers, und mit ihm wie es scheint auch die Regierung, möchten solhe dem Herrn Buchez ver liehen sehen, der durch seine im Verein mit dem Dr. Roux herausge= gebene Histoire parlémentaire sich einen Namen gemacht hat. Allein Herr Buchez hat das Unglück, ein Gegner des Herrn Cousin zu sein, und dieser wirkt daher direkt, und indirekt dur seine Freunde, mit Auf= bietung alles ihm zu Gebote stehenden Einflusses der Erwählung des Herrn Buchez entgegen, während die Freunde dieses andererseits alle Hebel für ihn in Bewegung seßen. Diese werfen Herrn Cousin vor, er befolge ein Aus\schließungs-System, das allen Grundsäßen der Un- parteilichkeit und Billigkeit eben \o sehr, als dem wahren Jnteresse der Wissenschaft, welhe Anhörung und Vertretung aller Meinungen wolle, zuwider sei. Wie sehr nun auch diese Argumente im Allge= meinen anzuerkennen sind, und wie shwer es sein dürfte, deren Rich- tigkeit zu bestreiten, auf Herrn Cousin scheinen sie sehr wenig Eindruck zu machen, und es is in Folge davon zu einer fast gespannten Stel- lung zwischen Herrn Thiers und ihm gekommen.

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Alexandrien, 21. Okt. (A. Z) Mehmed Ali, beunruhigt durch Intriguen, die von heimlihen Agenten der Pforte in Kahira und in Alexandrien gespielt werden sollen, hat allen seinen Beamten einen eigenen Eid, worin sie versprehen, sich in nichts einzulassen, was dem Lande oder dem Vice -Könige Gefahr bringen könnte, ab- fordern lassen. Ob die Veranlassung zu diesem Schritte wirklich vor= handen, if nicht leiht zu beurtheilen; gewiß if aber, daß der Arg= wohn Mehmed Ali's sih sogar auf Mitglieder seiner eigenen Familie erstreckt, denn diesen wurde auch sämmtlich durch Jbrahim Pascha der Eid der Treue abgenommen. Die dem Vice - Könige unterwor= fenen Paschas und die Beamten legten ihn n die Hände Scherif Pascha’'s ab. Ein solches eidlihes Versprehen der Treue ist gegen die hergebrachten Sitten der Türken, und es pflegt nicht einmal dem Padishah geleistet zu werden. Die Pforte zeigt daher einige Neigung, die Sache aufzufassen und sie als einen Beshwerdepunkt gegen den Vice-König, dessen man sich bei günstiger Gelegenheit mit gutem Erfolg wird bedienen können, in Bereitschaft zu halten, obwohl sie übrigens in der That auf eine solche Eidesleistung niht das geringste Gewicht legt. :

Achmed Pascha von Sudan scheint noch nicht förmlih mit dem Vice-König gebrochen, noch ihm erklärt zu haben, daß er gegen einen jährlichen Tribut unmittelbar unter die Administration der hohen Pforte getreten sei, vielmehr hat Achmed, wie offizielle Berichte besagen, der Einladung Mehmed Ali's, nah Kahira zu kommen, wegen wichtiger Geschäfte, niht nachkommen können und dem Vice-König versprochen, nach Beendigung derselben die Reise antreten zu wollen. Wenn leß= terer mehr weiß als dies, so hat er es niht von Achmed selbst, son= dern auf anderen Wegen erfahren. Dieser steht allerdings seit meh= reren Monaten durch Vermittelung eines syrischen Pascha mit der Pforte in eifriger Communication. _

Die von Mehmed Ali beabsichtigte Expedition nah Darfur und Sudan mag vielleicht im nächsten Frühjahr stattfinden, aber sie wird s{chwerlih besonders imposant ausfallen, denn nah der Versicherung gut unterrichteter Leute, vermag der Vice-König kaum 8 bis 9000 Mann nach dem Süden in Bewegung zu seben,

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Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

Freitag den 24 Nov.

Stettin, 22. Nov. (B. N. d. O.) Es ist durchweg still im Handel und nichts von Belang verändert. Roggen in loco fortwährend ohne Frage und ganz nominell, auf Lieferung im Frühjahr 33; Rthlr. gefordert, 335 Rthlr. zu machen.

Heutiger Landmarkt :

Weizen. Zufuhren... 16 Preise 46 à 51 34 à 36 24 à 26

Kartoffeln 10 à 11 Sgr.

Heu pr. Cir. 127 à 20 Sgr, nach Qualität. Stroh pr. Schock in Rationsbunden 65 à 7 Rthlr.

Rüböl in loco 105 Rthlr. Briese, 105 Nthlr. Geld, Dez. /Jan. 102 Rthlr., Jan. /Febr. 11 Rthlr., März / April 112 Rthlr. Briefe.

Tabaksmarft, Seit unserem lezten Bericht wurden die Preise von Tabak dur Einfluß fremder Käufer um ca. 5 Rthlr. pr. Ctr. gesteigert. In dieser Woche haben sie aber wieder etwas nachgelassen, wozu wohl das regnigte Wetter, welches mehr Zufuhren erwarten läßt, andererseits aber die Qualität benachtheiligt, die Veranlassung gegeben hat.

Roggen. Gerste. Hafer, Erbscn. 42 8 6 L Wp.

16 à 188 32 à Pol.

Königsberg, 18. Nov. Marktbericht. Weizen 40—60, Rog- gen 30— 35, große Gerste 29— 33, kleine Gerste 26 29, Hafer 17 20, graue Erbsen 30—42 und weiße Erbsen 30 35 Sgr. pro Schfl., das Schock Stroh 135— 150 Sgr. Die Zufuhr war mittelmäßig.

Magdeburg, 20, Nov. Höchster und niedrigster Getraide - Markt- preis pro Wispel: Weizen: 50 437 Rthlr, Gerste: 295 29 Rihlr. Noggen: —— » Hafer: 195 —18 »

St. Petersburg, 14. Nov. Waaren-Umsat seit dem leßten Bör- senbericht: Gekauft: Von gelbem Lichttalg, 1ste Sorte, 10,000 Pud zu 312 R., mit 25 R. Handgeld , auf Lieferung im August 1844; Halbrein-

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hanf 14,800 Pud zu 177 R., mit 22 und 17 R. Handgeld, auf Lieferung im Juni und Juli 1844, alles per Berkoweß. Verkauft: Von weißem Havanazucker circa 500 Kisten zu 777 Ro., 300 dito zu 75 R. und 300 dito zu 75 N. pr. Pud, den Zoll baar und den Rest auf Zeitz; blau Kampecheholz, holländ., 13,000 Pud zu 127 R. per Berkeweß auf Zeit.

Paris , 18. Nov. An der heutigen Börse wurde in französischen Renten kein Geschäft von Belang gemacht. Es war keine neuere Nachricht befannt geworden, welche auf die Notirungen hätte einwirken können. Während der ersten Hälfte der Börsenzeit war die 3proc. Nente zu 81. 80 und selb 75 in der Coulisse angeboten, aber gegen 3 Uhr nahm sie sich wieder auf und schloß zu 81.90 angeboten, Die 5proc. schwankte beständig zwischen 121 . 45 und 121 . 50.

London, 17. Nov. Getraidemarkt. Jm Laufe der Woche ist sehr wenig engl. Weizen angekommen, und unsere Notirungen dafür haben sich völlig behauptet, Der Umsay in verzollter Waare is im Detail zu den früheren Preisen. Es giebt noch etwas Frage für s{hwimmenden polnischen Odessa - Weizen. Im Werthe von Gerste bemerken wir keine Verände- rung. Erbsen und Bohnen stellen sich wie am Montage. Man be- dingt die legten Preise für Hafer, doch ist der Absay sehr unbedeutend.

Durchschnittspreise der leuten sechs Wochen. : Weizen. Gerste. Hafer. Roggen. Bohnen. Erbsen.

Endigend am Sh.Pce. Sh.Pce. Sh.Pce. Sh.Pce. Sh.Pce. Sh.Pce.

E E dd i aer O0 G00 17 10 30 30 32-4 O j 0 4 30 17 29 10 20 E i rec, O 0 O 32 10 M D, 6666) 04 6 91 18 29 31 33 10

J 18 L

jn i C pck

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L d actes O Q M) d Wo 3 A

Gesammt-Durchschn.-Pr. 50 11 30 11 29:20. T4 33 Zoll auf fremdes Getraide

20 8 8 10 6 10 6! 96

Auf Getraide aus den

E

Auf fremd. Mehl 6 Sh. 105 Pce. 8% Pce. pro Ct.

Londoner Durchschnitts-Preise vom 14. November. Weizen. 5840 Qr, 54 Sh. 1 Pce, Roggen .… 95 Qr. 31 Sh. Pce, Gerste... 4486 » 33 » G9 Bohnen ..1653 » 32: » 40 » Qufer 21080 » 19 Erbsen. :.4392 «85 Ta

Getraide-Ein- und Ausfuhr in voriger Woche.

Weizen, Gerste, Malz. Hafer, Rog- Boh- Erb- Wik- Lein- Rapp-

Einfuhr, gen. nen. sen. ken. saam. saam. nale... (118 3991 4548 1912 1467 835 A7 1 45 {boit, …. 303 621 50: 2378 130 irländ. 31083 dis Ls 410 ausländ. 3418 1000 41620 1080 1960 641 Ausfuhr 1762

bun 4 1

1 M 2— 26 Mehl aus den Kolonieen 1 Sh,

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Der Handel der Vereinigten Staaten.

Q New-York, im Oktober, Jn den Vereinigten Staaten geht in diesem Augenblick eine doppelte Reaction vor sich, deren Wirkungen beim ersten Anblicke divergirend erscheinen müssen, während sie in der That auf ein und dasselbe Resultat hinauslaufen, auf das nämlih einer scheinbaren Wiedererwachung des kommerziellen Lebens und der Prospe- rität des Landes. Einerseits is es gewiß und erwiesen durch Ziffern, daß die Ausfuhren und Einfuhren des Landes eine enorme Verminderung erfahren haben, daß demzufolge sein Reichthum in entsprehendem Maße abgenommen hat, und daß seine Einkünfte geringer geworden sindz aber andererseits is es niht minder erwiesen, daß nie das baare Geld in grö- ßerer Masse vorhanden, die Lage der Banken fester, der Wechselcours zwischen den verschiedenen Staaten weniger ungleih, und die Verbesserung in den Geschäften merklicher war, als eben jeßt. Der Handel scheint aus

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der Lethargie heraustreten zu wollen, in welcher er seit einem Jahre gleich- sam begraben lag, und diese glücklihe Reaction is überall zu schr bemerk- lih, als daß man die Besorgniß hegen könnte, so bald gewisse Waaren, die vom Auslande eingeführt werden, vom amerikanischen Markte verschwin- den zu schen. Wir wollen versuchen, diesen Widerspruch zu erklären. Nach den Unfällen der leßten Jahre hat die kommerzielle Bewegung der Vercinigten Staaten, die eine ungeregelte Ausdehnung genommen hatte, außer allem Verhältnisse zu ihren finanziellen Hülfsquellen , eine Beengung erfahren, die mit dem allgemeinen Nuin Hand in Hand ging, und durch den Ruin des Schaßes noch erschwert wurde. Da wollte nun der amerika- nische Kongreß stait von der Zeit die Heilung der Uebel zu erwarten, welche die Zeit allein heilen konnte, mit Gewalt sich Hülfsquellen schaffen, durch Aenderung der seit zehn Jahren von der Union befolgten Politik, und in- dem er Prohibitiv-Tarife an die Stelle der fortschreitenden Handelsfreiheit seßte. Das Ergebniß davon war im Leben, wie im Handels-Umlaufe des Landes, eine Umwälzung , deren mannigfache Wirkungen in der folgenden Uebersicht hervortreten, welche die vergleichenden Ziffern der amerikanischen Einfuhren und Ausfuhren während der drei lezten Jahre darstellt.

Länder. Einfuhren. 1842,

41844, 2,817,448 1,350 06 18,192

1820, Rußland 2,572,427 reußen 59,304 36,119 Schweden 1,217,913 41,209,881 800,914 Scwedische Antillen 57,545 E 23,242 Dänemark 7,58 ; s S aid E 1,075,530 584,321 Dänische Antillen 1,067 438 2,274,019

969,177 Holland . 1,074,754 Ho Hansestädte 449, 1‘147/082

2,521,493 | Holländische Kolonieen... 1,214,376 706,622