1843 / 159 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

„Das Schugrecht, welches die französische Regierung über die christlichen Najas im Oriente in der neuesten Zeit wieder mit großer Festigkeit in Anspruch nimmt und zur Ausübung bringt, hat zu Mossul ein erfreuliches Resultat gchabt. Es befand sich vor einigen Jahren in dieser Stadt eín Griehe von niedrigem Charakter, der, um nur ungehindert seine Leiden- schaften befriedigen zu können, zum Jslam überging und kurze Zeit darauf starb, mit Hinterlassung einer Frau und mehrerer Kinder, Das älteste un- ter diesen, ein junges Mädchen von ungefähr 15 Jahren, war so unglück li, die Lust eines Muselmannes rege zu machen. Um nun zu seinem End zweck zu gelangen, begab sich dieser mit einigen seiner Glaubensgenossen vor den Kadi und seßte ihm auseinander, daß, da der verstorbene Renegat Türke geworden sei, seine Kinder faktisch gleichfalls zur muselmännischen Religion sih bekennen müßten, daß man also darüber zu wachen habe, daß von ibnen die für einen solhen Fall vorgeschriebenen Formalitäten er- füllt würden. Der Kadi ging ohne Weiteres auf dieses Ansinnen ein und gab sogleich Befehl, sie sämmtlich in Haft zu nuchmen. Allein glücklicher weise hatte die unglücklihe Familie noch zur rechten Zeit Lon der sie be- drohenden Gefahr Mittheilung erhalten und sich in die Wohnung des fran zösischen Konsuls Herrn Boita flüchten können. Der Pascha von Mossul ließ sie sogleich zurückverlangen und bedrohte sogar Herrn Botta mit der Verleßung sciner Wohnung, im Falle er die Herausgabe der geflüchteten Familie verweigern würde. Dieser erwiederte dem Pascha, er habe ihm (dem Pascha) nichts vorzuschreiben über das, was derselbe thun wolle; was aber ihn (den Konsul) anlange, so könne er keine Entscheidung treffen ohne Ermächtigung der Botschaft zu Konstantinopel, an welche er darüber be- riGilele, Ju der That beeilte \ch Herr von Bourqgqueney, \9- DaID er die Depesche des Konsuls erhielt, bei der Pforte Re clamationen gegen dieses Verfahren zu erheben. Dex Große Nath versam melte sih, untersuchte die Sache und entschied in seiner hohen Weisheit, daß die griechische Familie den Behörden von Mossul überliefert werden müsse, Herr von Bourqueney that darauf der Pforte zu wissen, daß er an den Konsul zu Mossul den Befehl abfertigen werde, die griechische Familie sein Haus verlassen zu lassen, sie selbs wieder in die Wohnung einzuführen, die sie gewöhnlich eingenommen hatte, und wenn man ihr nur das mindeste Leid zufüge, seine Flagge einzuziehen und sich nah Konstantinopel zu be geben, wo man dann sehen werde, was zu thun sei, Diese Drohung scheint eine gute Wirkung hervorgebracht zu haben, denn Herr Botta hat seine Justructionen vollzogen und seitdem ist {hon geraume Zeit verstrichen, ohne daß der Pascha von Mossul noch gewagt hätte, die Ruhe dieser armen Familie zu stören.“

„Außer der Abseßung Hafiz Pascha's kündet man auch noch einige an dere Aenderungen im Ministerium (zu Konstantinopel) als bevorstehend an, namentlih die Abseßung des Kapudan Pascha Halil’)s, Schwagers des Sultans. Am bten is an ihn ein Dampfschiff abgefertigt worden, das ihn unmittelbar zurücführen soll, Man glaubt, er werde durh Mehemed Ali Pascha, den Großmeister der Artillerie, cinen jungen und besonders von fanatischem Hasse gegen die Christen erfüllten Mann, erseßt werden,“

Daten.

m Paris, 30. Nov. Ein Privatschreiben aus Rio Janeiro

vom 12. September, welches über New-York heute hier eintraf, ent- hält über den Empfang der jungen Kaiserin von Brasilien mehrere interessante Details. Die Escadre, welche die junge Gemahlin des Kaisers Dom Pedro von Neapel nah Rio Janeiro brachte, langte am 4, September, nach einer höchst glücklichen Fahrt von 36 Tagen, bei dem Fort Villegagnon an (es beshüßt den Eingang des Hasens von Rio Janeiro). Die Escadre bestand aus drei brasilianischen und vier neapolitanischen Kriegsschiffen, nämlich dem „Vesuvio““ vou 74, der „Parthenope“ von 64, „Isabella“ von 64 und „Amalia“ vou 44 Kanonen, Sobald die Escadre im Angesicht des Hafens erschien, wurde sie von allen Batterieen der Forts begrüßt. Kaum hatte sle dicht am Fort Villegagnon die Anker geworfen, so begab sih der Kaiser von Brasilien in Begleitung aller seiner Minister und eines glänzenden Generalstabes an Bord der brasilianischen Fregatte, worauf seine jugendliche Braut sich eingeschifft hatte. Der Kaiser blieb bis zum Anbruch der Nacht an Bord derselben, und da die Kaiserin erst am folgenden Morgen ihren feierlichen Einzug in die Hauptstadt hal- ten sollte, so blieb die junge Monarchin noch während dieser Nacht unter der Obhut ihres Bruders, des Grafen von Aquila, der sie nach Rio Janeiro begleitet hatte.

Das Programm des feierlichen Einzuges war vorläufig im Mi- nister-Rathe erörtert und bestimmt worden. Es enthielt nicht weniger als 50 Paragraphen. Mit einigen Aenderungen wurde dabei das (Ceremoniell befolgt, welhes bei der Landung der Erzherzogin Leopol dine von Oesterreich, Mutter des gegenwärtigen Kaisers Dom Pedro IL., stattfand, nur wurde jeßt vielleiht noch mehr Pracht entfaltet. Um 10) Uhr Morgens begab sich der Kaiser in Begleitung der Prinzessin Janugria an Bord der Fregatte, um seine Braut in Person abzu= holen. Eine Salve von 101 Kanonenschüssen ertönte in dem Augen blick, als die Kaiserin an der Hand ihres Bruders auf dem Verdeck erschien, um ans Land zu steigen. Ein prächtiger Gallawagen, mit acht weißen Pferden bespannt, nahm die Kaiserin und die Prinzessin Januaria auf. Jun einem zweiten Wagen, ebenfalls mit acht Pfer- den bespannt, saß der Kaiser Dom Pedro und der Graf von Aquila. Auf dem ganzen Zuge wurde das Kaiserliche Paar mit den lau= testen Freudensbezeugungen empfangen. Die [Kaiserin schien sicht bar gerührt und dankte mit großer Herzlichkeit dem Volke.

Nach der kirhlichen Einsegnung der Ehe hielt die Kaiserin große Cour, wobei die Minister, das diplomatische Corps, die Hofschargen u, st. w. zugelassen wurden, Jhren Majestäten ihre Glückwünsche dar zubringen. flammte in einem Lichtmeere, Kriegsschiffe waren glänzend erleuchtet, Ein großartigeres Schauspiel läßt sih kaum denken. Die herzlichste Freude der Bevölkerung gesellte O zu den melodischen Gesängen und Serenaden, welche überall er= önten.

Abends war große Tafel bei Hof. Die ganze Stadt Der Hafen, die vor Anker liegenden

Am folgenden Tage, als dem Gedächtnißtage der Gründung der brasilianischen Unabhängigkeit, besuchte das Kaiserliche Paar die öffeut= lichen Belustigungsörter und Schauspielhäuser, welche, glei der gan zen Stadt, auf das glänzendste beleuchtet waren. Aus Gelegenheit seiner Vermählung hat der Kaiser Dom Pedro eine Menge Adels= und Ordens - Verleihungen vorgenommen, Der Graf von Aquila wurde eigenhändig vom Kaiser mit dem Großkreuze des Ordens vom südlichen Kreuze geschmückt, Alle Offizire der neapolitanishen Escadre erhielten Orden im Verhältnisse zu ihrem Range.

Rio Gou politischen Neuigkeiten berihtet das erwähnte Schreiben qus Uin Bestim daß der finanzielle Geseß - Vorschlag, betreffend die gelded, fm Sen E. von fremden Schiffen zu entrichtenden Auker- R Nach 9 ada Widerstand findet, und s{chwerlich durchgehen Stifts i bea Six gegenwärtigen Anfergeld = System zahlen fremde ise in den Häfen Brasiliens täglich 30 Reis per Tonne, während der ersten funfzig Tage, vom Tage; e i L Ohlau dieser Frist gar nichts mebr Lage ihrer Landung, und nah Ablauf 1k gar nichts mehr, Der neue Gesetz =- Entwurf \{chlägt vor

den Unterschied, ob Schiffe länger E E) MOND L VOF, von Brasilien verweilen, abzushen per kürzere Zeit in den Häfen i - Wzuschaffen, und dafür das bisherige Anker-

geld von 30 auf 60 Reis r das bisherige Anker- 2 ceis per Tonne zu erhöhen, Jedermann sieht ein, daß der fremde Handel nur dabei verlieren fann Dioutit as T rend früher ein fremdes Schiff für funfzig Tage nur 1500 R j E Tonne zahlte, wird es jeßt 3000 entrichten müsen; und wäh E Anfkergeld für die Frist von 50 Tagen das nämliche blieb N us 100 Tage, soll dasselbe nach dem neuen Geseve 6000 Rie L Tonne werden, vierfach größer als früher, und \o stufenweise weiter Si Geseb-Vorschlag is von der Regierung ausgegangen, welche durch die Vermehrung der Ankergelder dem Nothstande ihrer Finanzen aufzu= helfen wünscht. Die Deputirten-Kammer ließ sich durch diesen pecu-

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niairen Vortheil bewegen, zu dem Geseß- Vorschlage der Regierung ihre Zustimmung zu geben. Aber der Senat, welher mit Recht be- fürchtet, daß die unmittelbare Folge davon nur Repressalien von Sei- ten der fremden Staaten gegen brasilianishe Schiffe sein können, zeigt sich, wie hon bemerkt wurde, dem Geseß-Vorschlage ungünstig und wird mehr als wahrscheinlih densellen auch zuleßt verwerfen.

Die Regierung geht mit dem Vorschlage um, in dem Gehalte der diplomatischen Agenten Brasiliens bedeutende Reductionen vorzu nehmen. Dagegen sollen, da die Handels-Verhältnisse zwischen Bra- silien und den übrigen Staaten sich täglich mehr entfalten, neue Legationen und General = Konsulate errichtet werden. Es scheint ausgemacht zu sein, daß mit nächstem ein Gesaudtschaftsposten in Berlin kreirt we1 den wird, dessen Titular zugleih bei einigen anderen Staaten des deutschen Bundes beglaubigt werden foll.

Die Errichtung einer Eisenbahn nah Minas-Seroes i} nun ge sichert. Alle Actien davon sind schon untergebraht. Die Direktoren der Cisenbahn haben bereits die Einzahlung des ersten Viertheiles je der Actie begehrt, um sogleih die Hand ans Werk zu legen.

Jun Handelssachen ergab sich für das laufende Jahr bis zum l, Juli eine Vermehrung von 72,000 Tonuen in der Ausfuhr des Kaffee’s, Jm Jahre 1840 betrug die Ausfuhr 1,008,414 Tonnen ; im Jahre 1841 1,000,901 Tounenz 1842 1,093,634 und 1843 1,165,589, Tonnen. Da die Erzeugung des Kaffee's in Brasilien, wegen Mangel an arbeitenden Händen, seit Jahren stationair geblie ben ist, so fann die Vermehrung der Ausfuhr dieses Handels=-Artikels früher oder später nur die Erhöhung der Preise des Kaffee's in Bra silien nach sich ziehen,

Eisenbahnen

A Breslau, 3. Dez, Die Actionaire der Breslau Schweidniß =Fretiburger =- Eisenbahn sind zu einer gußeror dentlichen General-Versammlung am 11ten d. M. einberufen. Gegen-

stände der Berathung und Beschlußnahme sind: ob und in welchem

Betrage die Betriebsmittel über den ursprünglichen Anschlag hinaus

vermehrt werden sollen; Feststellung der zur Vollendung der Zweig

bahn nah Schweidniß noch erforderlichen, auf circa 120,000 Rthlr, veranschlagten Summe; Beschlußnahme über die Führung einer, die

Vereinigung mit der Niederschlesisch=Märkischen Eisenbahn bewirkenden Verbindungs= Bahn, so wie über die Verlängerung der Zweigbahn nah Schweidniß von dort bis zur Landesgränze. Zu diesen Fragen fommen für den Fall der, bei den beiden ersten Fragen unumgängliche! Bewilligung der nöthigen Geldmittel, noch die Bestimmung übe: Aufbringung derselben , event. über die zu kreirenden Prioritäts Actien 2c. Im Jahres-Berichte vom April cur. wurde die zuversih! liche Hoffnung ausgesprochen, daß die hon entstandenen und noch etwa entstehenden Mehr - Ausgaben über die Anschlags - Summe durh die theils {hon erzielten, theils mit Sicherheit noch zu erzielenden Ersparnisse gedeckt sein dürften. Wenn jeßt Supplemen tar-Kredite zur Vermehrung der Betriebsmittel in unbestimmter Höhe und zur Herstellung der Zweigbahn, deren stiefväterliche Behandlung während der nicht kurzen Bauzeit vielfahe Klagen hervorgerusen hat, mit 120,000 Rthlrn. gefordert werden, so verdtent der un erschüttert verbliebene Stand der Actien immerhin einige Verwunde rung, nicht weniger der Umstand, daß gerade das Bekenntniß der niht geringen Unzulänglichkeit der früheren Anschläge mit neuen, weit ausgehenden Erweiterungs - Plänen der Bahn in Verbindung geseßt is. Auf mehreren Arbeits-Stationen der uiederschlefi}ch märkischen Bahn sollen Unordnungen und Exzesse der Arbeiter statt gefunden haben,

S§Saunover, 2. Dez. Gestern fand eine solenne Probefahrt auf der jeßt von Hannover bis Telgt vollendeten Eisenbahn statt. Die Königliche Eisenbahn =- Direction hatte zur Theilnahme an dieser Gahrt etwa 40 Staats = Beamte und andere Personen, welche durch Dienst-Verhältnisse oder Studien in mehr oder minder nahen Bezie hungen zu dem Eisenbahnwesen des Landes sih befinden, eingeladen. An dem einstweiligen Bahnhofe bei Telgt wurde der Dampfwagenzug von den Behörden und Einwohnern des nahen Peine auf das fest- lichste empfangen. Es war eine Ehrenpforte errichtet, Fähnchen iu den Landesfarben waren an der Bahn aufgestellt, Musik und Kanonen schüsse begrüßten den Zug. Am Aussteigeplabe hielt der erste Beamte des Amts Peine, Herr Drost von Wense, eine ansprechende Rede, in welcher der ehrerbietigste Dank der Stadt und Umgegend für die Leitung der Bahn in thre Nähe Sr. Majestät dem Könige ausgebracht, für die umsichtige und geschickte Ausführung der Anlage dem Herrn Minister des Ju nern Excellenz den Behörden überhaupt, der Königl. Eisenbahn-Di rection und den Technikern insbesondere, gedankt, und der großen Vortheile anerkennend gedacht wurde, welche die Eisenbahn der Stadt und Gegend gewähren werde. Ein enthustastishes Lebehoh, Sr. Ma jestät dem Könige von der zahlreihen Versammlung gebracht, folgte dieser Rede. Junge Damen erschienen daun mit Blumengewinden, mit denen die Lokomotive bekränzt wurde, Ju dem, binnen wenigen 2 ochen errichteten Restaurations-Gebäude am Bahnhofe vereinigten sih darauf die Besuchenden von Hannover und Hildesheim, unter welchen die Her: ren Landdrosten der beiden Provinzen und der Herr General=Ueutenant Halkett sih befanden, mit den Honoratioren der Stadt und Umge gend zu einem festlichen Mahle, wobei in Toasten und einem Festge sange bekräftigt wurde, was der Herr Drost von der Wense in sei ner Rede treffend ausgesprochen hatte. Nach 6 Uhr Abends kehrte der Dampfwagenzug nach Hannover zurück und die Einwohner von Peine beschlossen den festlichen Tag mit einem Balle. Von morgen an finden nun die regelmäßigen zweimal täglichen Perfoneufaghrten zwischen hier und Telgt statt, bis im Frühlinge nächsten Jahres die Bahn ganz bis Braunschweig vollendet sein wird,

Berlin-Poisdamer Eisenbahn.

In der VVoche vom 28. November bis incl. 4. Dezember c. auf der Berlin-Potsdamer Eisenbahn 9609 Personen

Im Monat November sind aus der Berlin-Potsdamci

suliren

Eisenbahn

29,756 Personen gesahren und betrug die Einnalme 12,487 Rihlr. 12 Sgr. Berlin-Steitiner Bisenbahn. Frequenz in der Woche vom 26, November bis incl. 2, Dezem

ber 1843 3656 Personen.

Yandels- und Börsen - Uachrichten.

Auswärtige Börsen.

Niederl. wirkl. Sch, 522-. 5% do. 99-. Pass. Dis Ausg. —, Zinsl. 9 4% Russ. Wope 90.

Neue Anl. 212. 3% Reule fin cour. §2. 5

Pass. —.,

3% 76.

Amsterdam, I. Dez. 5% Span. 215. 3% do. 32! Pr. Sch. —. Pol. —. Oesterr. 1087.

Prenss. Antwerpen, 30. Nov, Zinsl. 5%. 5% Rente fin cour. 122. 5% Neapl. an compt. 109. 5% Span. Rente 30.

Wien, 30. Nov. 5% Met. 11073, 4% 10085. Actien 1664. Anl. de 1834 149. de 1839 116%.

Paris, 30. Nov.

Bank-

B ner B O0. ras 6,

Den 5. Dezember 1843, p 1 l 1 " L Pr. Cour. s [4 ck»r. Cour Fonds. |g : Actien. |& Pr. E | Brief. | Geld. | | Brief. | Geld. | Gem Bel Pots. Eisenb.!' 5 | 1603 159! L ¿ L ‘1 5 “L. OLS. LISCHD,. y l 1,0. St. Schuld-Seb. |35| 103, 10295 f ; q L n E nal ° i2ido. do. Prior.Obl.| 4 1047 103 Pr. Engl. Ob1.30./ 4 | 102% - ; Ir E G93 Mgd. Lpz. Eiseub.— - (07 ram Scu.d.NSCcelh, as « 0 1 » 7 Le , k: * Ido. do, Prior. 0bl.|/ 4 | 1047 | 1037 uUr- 1, NCUIDarkK, ° «ck11 é Gobutà _ TA 01 Brl, Anh. Eisenb. 1432 142 Schuldverschr. 5 fj s f “3 S 1 I do. do. Prior. Obl. 1 104! 10 P Berl. Stadt-Obl. |37| 162 e i "s R è h g: U O Düss.Elb. Eisenb.! I 08 Danz. do. in Th. A ae ; ott L . 1 1 do. do. Prior. Obl. 1 94 s Westpr. Pfandbr. 35| 1017 e - G ä L G1 Rhein. Eisenb. D 69 Grossb. Pos. do. 4 106 G Qw! Q7 A t do. do. Prior. Obl.! 4 5 D do. do. 5 100 —— E S p D L p i S2 - 92 [Brl. Frankf. Eisb.| 5 | 1314 | 130 Ostpr. Pfandbr. |3Z 1037 i : s Gt ci 9 do. do. Prior. Obl. 4 104 1(},ck Pomm. do. I 102 qu Ob S ¿1 s s in 1 « D s es. F1SD, e Kur-u, Neum, do, 33 01 G ¡01 1 E j Ï L ; ; oi .Lt.B. v. einge E 05. Schlesische do. 33ck 101 s do.I 7 Ae GARBOE ¿S eta! F B.-St.B.Lt. A u.B|— 11 4- Gold al marco. '— —- Magdeb. - Halber Friedrichsd’or. -| 137%! 13A} stüdter Eiseub.!| 4 | 112 Aud.Gldm. à 5 Th. - 11 5 F ¡Bres! Sechweidn.- Disconto. S 1 j Freibg. Eisenb { _ Pr. Cour. H. S E h S e L - C e F S Thlr G O S E Briel freld Amsterdam . á s ü 250 Fl | Kurz j il 4 do Z L: : A . 250 FI 2M 1407 Ha nburg o S Ee 2 N ku 150% da, 300 Mk 2 Mt 150 London A I LSt. O 24 Pas A i 300 Fi 2 H S) Wien in 20 Ke. E [50 FI. 2 Mit [04 Augsburg... .... 150 FI. « M 102% Breslau . 100 Tbl A Mét (i 4 1d N L Y 0M P L) Leipzig in Courant im [4 Thl. Fus LUU Thl 2A E 94 I 1 D m5 A »( Frankfurt a. M. WZ 100 FI. a“ Ml 0 “i Petersburg 100 SRbL| 3 Woch. | 107 107? M 4 l; 117 + 9 Angeäommene Freinde Hotel de Nome., Se. Durchlaucht Prinz Clo d tg zu odyenlo und Natidor, aus Koblenz, Amtsrath Vogel aus Magdebura British Hotel. Particulier Graf von der Mühlen aus Pc M) b ,. a Hotel du Nord, von Fircks, Kaiserl. russischer Gesandtschasts-Secr( tair in ezrankfurt a. M,, aus Mitau. Freiherr von Mule D culier, aus Dresden.

M p15 Stg t { d -

îeinhardt 9 Hotel. Graf von der Schulenburg, Gutsbesite1 aus Vssleben Neich8graf von Hochberg - Fürstenstein, freie; Standesherr, aus Freiburg, Stadtrath Meßenthien, nebst Gemahlin aus Stettin.

Hotel de Russie. Hofrath Paníer aus Deka Buchhändler X f haus aus VLeipzig. Kommissions8-Nath hn a Deßau

Landhaus. Hauptmann Herrboth aus Burg

° J » Q 4 ) y ¿21 x

DOTCI de Dre Nittergutsbesizer von Niecck gus Nauschendo1f

Q E C p f von Vurgsdorf aus Hohenjesar und Lott ld ) A r h » 4 Q) 4 t g dor}. Meinart, Premier-Lieutenant im 7te1 Ti Aachen. Gutsbesißer von Bredow aus B 0 1 dow, Premier-Lieutenant im Garde-Husaren-Nea l C S Ä i at 5 s S Rentier von Borcke qus Trier.

König von Portugal. Forstmann von Pos 1dow3ky aus Blottuii (Gutsbesißer Nandow a ra Mi a s i Dr. med. und Badearzt, aus Sülz in Mecklenburg Schwerin mann und Stadtrath Lassener und Justizrath Kette a tag! Kreis-ustizrath Bolßzenthal aus Deutsch def

- - a zA E “5 pen). Ka1jer!. rus), Kammer-Musikfus, a L Brandenl Oefonon Fafsner aus Mög in Parti ewil Demmmn, Hantler aus Hannover und von Dirings8hofe Polfanß in Hinter - Pommern, Kaufleute Hansen gus Kovenhaa Hernmarc aus Stockholm, Euchel und Gold aus Steitin, Ka f l und Leppoc aus Leipzig und Keßler aus Magdebura.

Kaiser von Nußland, Particulier von Kriegs heim aus hausen, Gutsbesißer von Bülow aus Ne Ztreli K ( Steinbach aus Frankfurt a. M,, Haase aus St. Peter 11 C ey aus Stettin und Stiebert aus Stralsund. Predtger N u prechtk Müncheberg. Maurermeister Buchting aus Königsberg ü

KaUfieute Cert U Ecdardt aus Stettin unt

Hotel de Sar e, D, Hallperin aus Konstantinopel. Gutsbesißer Lowen ardt, Dr. med, Und

P è D s A 02 e 42 -y ¿Fraul. L. Baruch aus Elmshan,

L vert aus Tauenzín.

Banquier Krauth eim aus Premlau.

Stadt London, Agent Hamm aus Hamburg. Kaufleutkc B l aus Stralsund, Hastermann ia in V! BVendt Schmidt und Seydel aus Dresden.

Nheinisher Hof. Königl. hannov. Finanz-Revisor Marbach aus

Hannover. Gutsbesißer Martini aus Breslau, Particulier Melk e

aus Erfurt, Kaufleute Paderstein aus Paderborn, Löhr aus Mag

deburg und Lesser aus Nüdesheim, Gutsbesißer Nit chke aus Stargard. Hotel de Brandebourg. Nittergutsbesizer Graf von Bülow auf

Nimmersatt. Gutsbesißer von Soerensen aus Posen. Kaufmann

Wedlich aus Frankfurt a. d. O öontig Lon Preußen.

Kaufmann Kirschbaum aus Leipzig, Meteorologische

L:

Beobachtungen.

18453. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger i Dez. 6G Uhr. 4 Uher, [O Uhr Beobachtung

Luftdruck .…../338 82 Par. 338,61 Par. 338,72 Par. Quellwärme 0,5" R Luftwärme f 00 R O R 48 R |Dlozzwvirwe 40° R Thaupunkt ... -+- 38 EL, -F A + 2,8" R. | Bodenwärme 0,6? R BDuustsättigung | 97 pt, S2 pt. D pCt. Ausdünstong 0/014 Rh FEOLLEE e o | trüb regnieg. bezogen, Niedereschlag 0 066 Rh Aa W. M W. Wüärmewechsel + 6,9 Wolkenzug... | W —- 0 R

Tagesmittel: 338,72 Pav... 9,5 R... +34°R... 95 pC6 W.

Fonigliche Schauspiele.

Mittwoch, 6. Dez. Zum erstenmale wiederholt : | spiel in 5 Abth., von der Verfasserin von „Lüge und Wahrheit ‘“. Hierauf: Der Verstorbene, Posse in 1 Aufzug, von Lenelli. 5

Donnerstag, 7. Dez, Mademoiselle de Belle = Jsle, oder: Die verhängnißvolle Wette. S

Königsstädtisches Theater.

Mittwoch, 6. Dez. (Italienische Opern-Vorstellung.) Zampa,

ossía: La Sposa di Marmo, Opera in 3 Ali. Musica del Macstro Herold. Dovnerstag, den 7. Dez. Zum erstenmale: Afrobatisch- mimi {he Gast-Vorstellung des Kinder-Ballets des Herrn Price aus Kopen hagen, in 3 Abtheilungen. Erste und zweite Abtheilung (nah dem ersten Aft des Stücks): La Gitana. Spanischer Nationaltanz mit Castagnetten, ausgeführt von Clara (8 Jahr alt). Komisches chi nesisches Quintett, ausgeführt vou Kindern, vou denen das jüngste sechs Jahr alt i. Dritte Abtheilung (nah dem Stück): Cassan- dro's und Pierot's Luftfahrt. Komische Pantomime in 1 Akt, aus geführt vou zehn Kindern, Dazu: D

Í D Regine, Lust

Zum erstenmale: Drei Feen. Lustspiel in 2 Akten, frei nah Bayard bearbeitet von W. Friedrich.

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Verantwortlicher Redacteur Dr. J W, Zinkeis én Gedruckft in der Decker schen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei.

Beilage

© 159.

P05: A I: D A R E T } Ee TEF D E

Inland.

A Breslau, 3. Dez. Ein Artikel der Breslauer Zei tung schilderte vor kurzer Zeit mit brennenden Farben das Elend der Bewohner der sogenannten Kasematte, die nach Schleifung der Gestungswerke der Stadt überwiesen und etwa seit dem Jahre 1820 dazu benußt worden i, Quartierlosen ein vorübergehendes Obdach zu gewähren. Der Artifel machte in allen Kreisen der Gesellschaft den tiefsten Eindruck. Viele hatten vielleiht einmal zufällig gehört, daß jenes auch äußerlih düstere und im Verfall begriffene Gebäude der Zufluchtsort nicht nur der in bitterster Armuth Verkommenen, sondern auch des liederlih\ten Gesindels, das leßte Asgl der Bettler, Vagabunden und Korrigenden und eine Schule der Prostitution und des Verbrechens sei; Viele haben sogar vielleicht an einem heiteren Tage die unglücklichen Bewohner desselben gesehen, die in allen Alters stufen, Männer, Weiber und Kinder, in schmubige Lumpen gehüllt, auf dem Platze vor der Kasematte gruppirt, an den ehemaligen pariser Wunder

hof erinnerten, Aber s{werlich glaubte Jemand, daß im Jnunern der Kasematte \o viel grauenhaftes Elend aufgeschichtet sei, und so sand

die lebendige Darstellung des Artikels der Breslauer Zeitung und der damit verbundene Aufruf zur Hülfe schnell die außerordeut liste Theilnahme. Ein Verein konstituirte sih vorläufig. Bis heut (seit dem 19, November) sind an gleichgezahlten Beiträgen 428 Rthlr. 15 Sgr. (darunter ein Beitrag von 200 Rthlrn,), ferner Betten und tleidungsstücke in nicht geringer Quantität eingegangen, an jähr= lichen Beiträgen sind 535 Rthlr. 2 Sgr. zugesichert. Die nothbe= dürftigsten Bewohner der Kasematte haben, zum Theil nach der aus drücklichen Bestimmung der Geber, bereits Unterstüßungen empfangen. An den Aufruf kuüpft sich der Wunsch, es möchte die Kascmatte durch esserung des Fußbodens, der Fenster und Oefen wenigstens einiger maßen für menschlihe Wesen bewohubar gemaht und somit dafür gesorgt werden, daß die hier zu hausen Gezwungenen nicht 1hr eim iges Kapital, ihre leßte Hülfsquelle die Gesundheit einbüßten, Die Stadtverordneten - Versammlung is demnächst eingeschritten und at eine Kommission zur Prüfung der Kasematte und der Verhält nisse deren Bewohner ernannt, wonach, so weit eben die Kommune des Nothstandes, jenem billigen

fri eingreifen kaun, eine Milderung v C 3 Gestern versammelten sich die

L Wunsche gemäß, zu gewärtigen ist. \nterzeihner zur Erörterung und Feststellung des Prinzips, von wol hem gus die Hülfe und Wirksamkeit der bald zu konstituirenden Ge haft erfolgen foll. Es wurde beschlossen, die gegenwärtigen und künftigen Kräfte des Vereins ausschließlih den verwahrlojten Kindern

zuzuwenden , sofern niht Beiträge zu einem bestimmten, natürlich zu füllenden Zwecke der Mildthätigkeit eingehen sollten. Ein Comit wird das Statut der Gesellschaft ausarbeiten und einer nächsten Ber sammlung vorlegen. Somit hat unsere Stadt zu den zahlreichen Jvstituten der Privat - Wohlthätigkeit ein neues, gewiß segensreiches

jewonnen. Der sogenannte Suppen-Verein, welcher, von anderen trefflichen wecken abgesehen, den Hülfsbedürftigen täglich einen warmen Raum ffnet und kräftige Suppen verabreicht, hat mit dem Eintreten der Jahreszeit unter der Leitung der Frau Polizeiräthin Neumann 1e Wirksamkeit wiederum begonnen. Heute und morgen findet die n dem Kuhnschen Frauen- Verein für Hausarme veranstaltete Aus ung und der Verkauf von geschenkten und gelieferten weiblichen \ten ftatt. Die gleiche Ausstellung seitens des Jungfrauen-Ver eins wird bald folgen. Außer diesen Vereinen nennen wir nur das Bürger-Rettungs=Justitut, welches sich von Jahr zu Jahr mit grö

ßerem Segen ausbreitet, er Herr Fürstbishof hat unterm 13,

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November ein Pascoral

hreiben erlassen, in welchem nah oberhirtlihen Mahnungen zur jamteit, zum Gebet und zur Selbstverleugnung die Fasten-Di18- [ur das neue Kirchenzahr ertheilt wird.

pel Nach einer Notiz des Schlesischen Kirchenblattes hat des Königs Majestät zu ge nehmigen geruht, daß das bedeutende Vermächtniß des vormaligen Ztadt - Kämmerers von Fraukenstein zur Begründung cines Klosters barmherzigen Brüder daselbst verwendet werden darf.

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Stralsund, 30, Nov. Das heute ausgegebene Amtsblatt nthält das Reglement für die neubegründete Provinzial-Jrren=- und ckiehen-Anfstglt in hiesiger Stadt. Der früher auf dem pommerschen Provinzial-Landtage gefaßte Beschluß wegen Begründung einer ge meinshaftlichen Jrren- und Siechen -= Anstalt für die ganze Provinz war bekanntlih mit Allerhöchster Zustimmung aufgehoben und dage gen vom neuvorpommerschen Kommunal=Landtage die Errichtung eines für diesen Landestheil besonders bestimmten Justitutes beschlo}en wor: d jeßt, nachdem alle erforderlichen Einrichtungen getroffen

den, welches sind, in das Leben treten joll, Die jahrlichen Ausgaben der Anstalt sind auf 2156 Rthir. 22 Sgr. veranschlagt; aus der Landeskasse i}

zu der Bestreitung der Kosten ein Zuschuß von 1000 Rthlr. ausge worfen, an dem aber bei völlig beseßtem Hause 283 Rthlr. 8 Sgr. erspart werden, so daß dann nur noch 716 Rthlr. 22 Sgr. zu lei sten bleiben.

Auslaud. eran eo

VBaris, 29, Nov. Auch der Bischof von Rennes soll sich jeßt dem Kampf mehrerer Prälaten gegen die Universität angeschlossen und die Entfernung des Professors Zevort, der am dortigen Collège Philosophie vorträgt, verlangt haben, unter der Drohung, daß er widrigenfalls den Kaplan aus der Anstalt zurückziehen werde, Die Gazette de France, welche nah langem Schweigen über diesen Streit zwischen Klerus und Universität ihre Meinung darüber verlauten läßt, hält die Frage von Seiten der Bischöfe für unrichtig gestellt und ihre Opposition für eine viel zu kleinlihe, statt daß sie dieselbe, im Juteresse ihrer Kirche, auf einem viel höheren und umfassenderen Gebiete hätten eröffnen sollen, nämlich, wie sie meint, von dem Punkte gus- gehend, daß die Charte von 1830 die katholische Kirche gar uicht mehr als Staatskfirhe anerkenne, daß also die Kirche jeßt recht- lich unabhängig dastehe und das Konkordat nebst allen anderen Geseßen, welche dieselbe an den Staat geknüpft, außer Kraft gekommen sei, aus welcher Annahme das genannte Blatt dann weiter folgert, daß die Kirche nunmehr, frei von jeder weltlihen Autorität, ihre Bischöfe selbst ernennen und ihre eigenen Schulen einrichten müsse. Um der Kirche vollkommen diese Stellung zu geben und sie darin zu organisiren und zu befestigen, wird von diesem radikal-legi= timistischen und katholischen Blatt dann ganz ernstlich die Berufung eines National-Konziliuns vorgeschlagen.

Capitain Dutot von dem Schif} „Ave Maria“, welches Gam= bia am 25, September und Gorih am 3. Oktober verlassen hat, bringt Nachrichten über den französischen Handel au der Küste von Afrika, aus deuen der Constitutionnel Folgendes mittheilt: „Die

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Beilage zur Allgemeinen Preußischen

Differenzen zwischen dem König von Barre und den Kaufleuten der

französischen Niederlassung zu Albreda sind ausgeglihen. Der Wachshandel war sehr lebhaft. Die nah Albreda segelnden fran zösischen Schiffe werden aber noch immer von den englishen Behör den von Santa Maria angehalten, welche deren Papiere in Beschlag nehmen und fie zur Zahlung von Ankergeld_ und anderen Abgaben nöthigen, mag es für sie gelegen sein, bei Santa Maria anzulegen oder niht. Nach der Rückkehr der „Afrikanerin““ von Portendic, wo dies Schiff mehrere Tonnen Gummi angekauft hat, war ein zwei tes Fahrzeug ebendahin abgesandt worden und hatte 140,000 Pfund Gummi geladen. Die Häuptlinge der Mohrenstämme von Trasas, welche die „Afrikanerin“ an Bord genommen, befinden sih jeßt zu Santa Maria und schließen weitere Verträge über Lieferung von Gummi zu Portendic ab. Scit Eröffnung des Handels mit Arsachi den (einer ölgebenden Pflanze) scheinen sih die Geschäfte zu Albreda schr ausgedehnt zu haben. Jn diesem Jahre is von diesem Artikel

\chon 25mal so viel als im vorigen gekauft worden.“ Grossbritanien und Jrland. London, 29, Nov. Die Tarif-Unterhandlungen zwis: und Portugal, welche man durch den gegenwärtig hier anweset von Palmella zu einem baldigen Abschlusse gebracht zu sehen hoffte, sind nach einem Schreiben des Geheimenraths-(Lomité's für Handels=-Angel( genheiten an die nah New=Foundland handelnden Kaufleute eigentlich noch gar nicht aufgenommen wurden. Es i} somit wenig Aussicht, daß überhaupt ein Vertrag zu Stande kommen werde: Das Sqrei= ben lautet: „Mit Bezug auf das von mehreren nah New=Foundland handelnden Kaufleuten an dieses Büreau gerichtete Schreiben, bin ich von den Lords der Geheimenraths-Comité für die Handels=Angelegen heiten beauftragt worden, Jhuen mitzutheilen, daß die Unterhandlun gen mit Portugal, welche im April d. J. abgebrohen wurden, strenge genommen nicht wieder aufgenommen worden sind ; daß seit der An funft des Herzogs von Palmella in England, Se. Excellenz der Re- gierung Jhrer Majestät Erklärungen übergeben hat, welche dahin ab zielen, darzuthun, daß die britischen Vorschläge, vor d

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der im April d. 5. stattgehabten Unterbrehung oder Abbrechung, ihrem Wesen nach von der portugiesischen Regierung angenommen gewesen seien; daß die Regierung ihrer Majestät aber, nah Prüfung dieser Erklärungen unzweideutig der Ansicht is, daß der Herzog von Palmella bei jener

Borausseßzung sich im Jrrthum befindet und daß von dieser, ihrer Ueberzeugung, dem Herzoge von Palmella auf amtlihem Wege Mit theilung gemacht worden i}. Jch habe die Ehre 2c. (Unterz.) John G. Shaw Lefevre.““ 9 Mw

i Sitten, 23. Nov. Jun heutiger Sibung hat der Große Rath, auf Antrag des Staats-Rathes und der Kommission, in großer Mehr- heit beschlossen, die vom hohen Stande Luzern in Sachen der aar- gauischen Klöster vorgeschlagene Konferenz nicht zu beschicken.

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S Ole Nov. Man hat aus der Havanna Nachrichten 1 Otten hatte daselbst öffentlicher Handkuß aus

1

A Paris, 29, bis 19, Oftober. Am Anlaß des Geburtstages der Königin von Spanien stattgehabt. Neue Minen von Kupfer, von bleihaltigem Mineral, Zink und Silber wa ren kurz nah einander durch einen französishen Jngenieur, Herrn Trenard, Eigenthümer einer Kaffeepflanzung im Süden des Distrikts von Cojemar entdect worden. Da er die Absicht hat, zu gleicher Zeit seine aht Minen auszubeuten, so will er dieses große Unterneh men vermittelst einer Commandite=Gesellshaft unter dem Namen der französish=\panischen Gesellschaft verwirklichen, welcher er die Hälfte des Eigenthums der aht Minen übertragen will, während er sich die andere Hälfte vorbehält. Das Gesellshafts-Kapital soll 400,000 Pia ster betragen, die Actien werden in drei Serien getheilt; die erste be= steht aus 125 Actien zu je 1000 Piaster; die zweite aus 250 Actien zu je 500 Piaster; die dritte endlih aus 600 von je 250 Piaster. Der Gesellschafts = Aft wurde bereits am lebten 4. Juni abgefaßt, Herr Trenard hat bereits abgeseßt für 45,000 Piaster in Actien zu Santiago und für 43,000 Piaster zu Trinidad. Bei Abgang der leßten Nachrichten befand er sihch in der Havanna, das Weitere zur Ausführung seines Projektes vorbereitend. dort wollte er sich nah Matanzas einschiffen, daun nach New-Orleans gehen, zu demselben Zwede. Am 1. Januar 1844 soll die gleichzeitige Aus beutung der acht Minen beginnen. Der Gouverneur Don Juan Tello, Gouverneur von Santiago de Cuba, war, gleih dem General Val= dez, erseßt worden. Sein Nachfolger is der General Don Cayetano Urbing. Der General Tello hinterläßt zu Santiago de Cuba das ehrenvollste Andenken, indem er stets auf wahrhaft väterliche und ge rechte Weise die Verwaltung dieses Distriktes gesührt hatte.

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TULCkKelL

Konftantinopel, 15. Nov. (Oesterr. Beob.) Am 9ten d. M. verfügte sih der Sultan, begleitet von den Großwürden trägern und Ministern der Pforte, zu Lande nah San Stefano, um die für die dortigen Pulvermühlen aus England verschriebenen Mag schinen in Augenschein zu nehmen und mit dem daselbst erzeugten Schießpulver Versuche anstellen zu lassen. Der Baruthane Nasiri (Aufseher der großherrlihen Pulvermühlen), Ali Nedschib Pascha, gab bei diesem Anlasse ein großes Bankett. i

Der Posten eines ottomanischen Botschafters in Paris ist gestern dem bekannten Mustapha Reschid Pascha, welcher denselben vor seiner Hierherkunft bekleidet hatte, wieder verliehen worden. __ Heute is das vom Kapudan Pascha befehligte Geschwader von seiner Uebungsfahrt im Archipel in den hiesigen Hafen zurückgekehrt. Halil Pascha selbst befindet sich hon seit drei Tagen in der Hauptstadt. . Vorgestern i der Königl. französishe General =- Jnspektor der {hönen Künste, Baron Taylor, auf dem ihm von seiner Regierung zur Disposition gestellten Kriegsdampfboot „Veloce““ hier angelangt.

Der durch seine Reisen im Orient bekannte methodistishe Mis sionair, Dr. Joseph Wolff, is aus England hier eingetroffen. Er gedenkt von hier über Trapezunt, Erzerum, Bagasid, Etsch - Miazin, Kars, Erivan, Tabris, Teheran, Mesched, Sarat, Chiva, nach Buchara, wo er den Oberst Stoddart und Capitain Conolly noch am Leben zu treffen und aus der Gefangenschaft zu befreien hofft, abzugehen und von da über Kokan, Orenburg, Moskau, Petersburg, Konstantinopel, Wien, Paris nah London zurückzureisen.

Im Smyrna hat man eine Bande von Falshmünzern entdedckt, die gefänglich eingezogen und nah Konstantinopel zu weiterer Unter= suchung transportirt wurde,

Mexiko und Texas O New-York, 6. Nov. Die mexikanishe Regierung hat

auf dem von ihr betretenen Wege des Prohibitiv-Systems einen neuen Schritt vorwärts gethan. Man möchte glauben, Santana habe sich zum Ziele geseßt, Meriko der ganzen übrigen Welt zu verschließen. Nachdem er dem auswärtigen Handel den Zutritt in dieses Land

Zeitung.

4 \hlossen die Gränz-Zollstätt und von Paso del Norte, \o

lilutglit a 2Muaua.

verschlossen finden wird. Diese schnelle vitio -Maßregeln wird dagegen wenigstens das gute Resultat haben,

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um den um #o weniger zaudern, sich anzuschließen, als ohnedies bereits jeder diplomatische Verkehr zwischen seinem Gesandten und dem mexikanischen Kabinet, aus Anlaß der von dem leßteren geduldeten Jnsulte gegen die britische Flagge, unterbrohen zu sein scheint. Angelegenheit scheint aber der englishe Gesandte, wie man wenigstens hier allgemein die Sache Empfindlichkeit an den Tag gelegt zu haben, und Viele meinen, er habe nur über die neuesten Prohibitiv-Maßregeln der mexikanischen Regierung freien Lauf lassen zu können. | wahrscheinlih, daß künftig England aus der Angelegenheit wegen seiner Flagge und der seines Handels wird.

| und Meriko stattfand.

Schaßes. Orleans geschickt worden, wo aber ihr Befehlshaber Moore den Plan

getheilten Nachrichten aus Montevideo gehört noch, die Rede i ge\chlossenen

Mittwoch den 6te" Dez:

durch die Erhöhung der Tarife so shwierig und kostspielig als mög=- lich gemacht, nachdem er aus dem Detailhandel im Jnnern ein aus= \chließlihes Privilegium für die Landes - Eingeborenen gemacht hat, hat er nun durch ein Dekret auch die Schließung der Zollstätten längs der Landgränze gegen die Vereinigten Staaten hin angeordnet. Das betreffende Dekret lautet :

„Se. Excellenz der provisorische Präsident der Republif hat das fol=

gende Defret erlassen :

}

Antonio Lopez de Santana u. #. w.

Srster Artikel, Sind ohne Vorbehalt jedem äußeren Handel ver- | en von Taos im Departement von Neu-Mcriko

wie von Presidio del Norte in dem von

—)

e Erklärung wird beginnen, in Kraft zu tre-

Dem-

ie er Veröffentlichung in der Hauptstadt.

8, August 1843. opez de Santana. Tr1gueros, Minister der Finanzen.“

ärt von Gesundheits-Cordon, der gegen den Handel aller

Ie

Nationen und besonders gegen den der Vereinigten Staaten gezogen t

gewinnreihsten Zweige der amerikanischen Spe= Nachtheil bringen. Die Vereinigten Staaten

ion bedeutenden e von ziemlicher Bedeutung gerade über die

sich Absabkanäl

Gränzen hin eröffnet, die ihnen nun verschlossen worden sind. Die

L Stadt Santa = Fe war ein Punkt beträchtliher Ausfuhr geworden, und es 1#t nach derselben in diesem Augenblicke eine Expedition auf dem Wege, die bei der Ankunft an ihrer Bestimmung Thüre und Thor Aufeinanderfolge von Prohi=

daß das Kabinet von Washington nur um so mehr sih beeilen wird,

Vorstellungen dagegen zu erheben. Auch is zu hoffen, daß eben da-

durch nur um so früher jene Einstimmigkeit in den Protestationen der

verschiedenen Mächte, deren Juteressen gleihmäßig benachtheiligt sind, eintreten werde, welche geeignet und nothwendig ijt,

beabsichtigten Eindruck zu machen. England dürfte

Jn dieser leßteren

beurtheilt, eine ‘allzu weit getriebene

den willfkfomzenen Anlaß benußt, um seiner Mißstimmung Wie dem auch sei, es ist mehr als nux eine und dieselbe machen

Großes Aufsehen haben die neuesten Nachrichten aus Texas ge- macht, mit denen sich die ganze amerikanishe Presse aufs lebhafteste beschäftigt. Es foll nämlih ein Plan im Werke gewesen sein, nach welchem der Präsident von Texas die kleine Marine dieser Republik an die Engländer zu verkaufen die Absicht gehabt hätte, aber durch die Weigerung des Commodore Moore, der bekanntlich Befehlshaber dieser Marine if, daran verhindert worden wäre. Eine Korrespon denz aus Galveston vom 13. Oktober nämlich meldet, der General Murphy, Geschäftsträger der Vereinigten Staaten bei der Republik Texas, habe Washington (in Texas) den Siß der Regierung verlas= sen, sei nach Galveston abgereist und habe von dort sogleih auf einer

Goelette Herrn Abell abgeshickt als Ueberbringer von Depeschen,

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welche eine tiefe Sensation zu Washington (in den Vereinigten Staa= ten) hervorbringen müssen, Der Junhalt dieser Depeschen und die Ursache der Abreise des Generals Murphy sollen nun, nah glaubwür digen Notizen, folgender Art sein. Herr Murphy hatte den Argwohn, daß geheime Unterhandlungen, die für die Sache von Texas eben so ver hängnißvoll als für die amerikauishen Junteressen nachtheilig wären, zwischen Großbritanien und dem Präsidenten Houston vor sich gingen. Er benußte daher die Abwesenheit des Leßteren, um sich authentische

| Abschriften von einer Koxrespoudenz zu verschaffen, welche zu gleicher

dem General Houston und den Ministern von England Nach dieser Korrespondenz hätte Herr Houston sich anheischig gemacht, die kleine texianische Kriegs-Marine verkaufen zu lassen unter dem Vorwande ihrer Nutlosigkeit und der Leere des Zu diesem Zwecke wäre diese Marine damals nah New-

Zeit zwische!

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vereitelte, indem er auf eigene Verantwortlichkeit und Machtvollkom= menheit hin, sie dem Dienste von Yukatan zuführte. kauft worden, so hätte daun die mexikanishe Escadre Galveston blokiren und sich Houston hätte dann die dur diese Jnvasion erzeugte Entmuthigung benußt, und “anzu: erkennen und durch den Kongreß von Texas anerkennen zu lassen, un= ter der Bedingung, daß die merikanishe Regierung sofort alle ihre Rechte auf Texas an England abtrete. | Provinz einmal geworden, Sklaverei sogleich ausgesprochen worden, und das is es, was die süd= lichen Staaten der Union und deren Presse so lebhaft gegen diesen Plan in Harnisch gebraht hat. Mir persönlich drängen sich noch ge- waltige Zweifel über die Richtigkeit aller dieser Angaben auf, die \o

Wäre sie ver=

desselben bemächtigen können. Der Präsident

versprochen, die Souverainetät von Mexiko anzu=

d Wäre dann Texas englische

so wäre natürlih die Abschaffung der

gewaltigen Lärm verursachen. Aber wäre ein solcher Plan von Sei ten des Generals Houston wirklih gefaßt gewesen, so könnte es den

Vereinigten Staaten, ganz abgesehen von der Sfklaven=Frage , aller- dings nicht gleichgültig sein, auf solhe Weise England sich au im Süden ihres Gebietes festseben zu lassen, wie es {on im Nor- den festen Fuß hat. l ihre Rechnung machen würden, ohne auch mit den Vereinigten Stag

Wenn Texas, Mexiko und England zusammen

ten sich zu verständigen, #\o hieße dies wahrlich die Rechnung ohne den Wirth machen, und wahrscheinlih würde in einem solchen Falle auch Frankreich seine Stimme geltend machen. :

La Plata - Staaten.

ch Paris, 29. Nov. Zur Ergänzung der früher mit- o daß damals / zwischen Montevideo und Brafilien ab= gesd Handels =- Vertrag, wonach das die beiden Länder scheidende neutrale Gebiet an Brasilien abgetreten würde gegen Be= zahlung einer Million \{chwerer Piaster und eine Unterstüßung von 6000 Mann Truppen. Dieser zu Montevideo unterzeichnete Vertrag wäre sogleich nah Rio Janeiro geschick worden, um dort ratifizirt zu werden. Die Franzosen zu Montevideo hofften so aus der pein= lichen Lage herauszukommen, in welche sie wider ihren Willen durch die Macht der Umstände gekommen waren.

G L Paris, 29, Nov, Man hat Naqrichten aus Haiti bis 13, Oktober, Die interessanteste Neuigkeit, welche die Blätter von

war von einem