1843 / 164 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

in den Pror mgen d H Ute

j niger Belehrung. Wir haben jedoch auf die L aupt=- gebid 1'Athen nur noch 2 Tage zu warten. Deutsche durften sich É der leßten Zeit nicht mehr in Athen sehen lassen z denn die deut- schen Zeitungs-Berichte hatten den Haß der Griechen gegen dieselben

bis aufs äußerste gesteigert.

selbst über den Stand der Dinge

Handels - und Börsen - Uachrichten. Börsen -: Bericht.

Es trat nach Schluß der vorigen Woche an un- serer Börse eine seither ungewöhnliche Geschäftsstille in allen Eisenbahn - Actien und sonstigen Fonds ein. Das Geld blieb reihlicher und man machte nur bei wenig Effekten einen Unterschied zwischen Kasse und Ultimo. Wir erklären uns dies Verhältniß hauptsächlich dadurch, daß es unseren Spekulanten beim herannahenden Jahresscluß an Unternehmungslust fehlt, auch eínige Actien bereits cinen Standpunkt erreicht haben, dan mat um weiter zu spekuliren, nicht gerne überschreiten mag. Die neu pro je 4h Fe ten Eisenbahn - Unternehmungen bildeten in dieser Woche den L aupt e kehr; es wurde namentlich viel in köln - mindener gemacht, ohne daß der Cours großen Fluctuationen unterworsen gewesen wäre. Es 1}t von a Papieren noch viel in erster Hand zurückgeblieben , wodurch es Int geworden, die ansehnlichen Kauf - VDrdres, anscheinend für E Privaten, auszuführen, ohne eine Steigerung der Course zu be- wirken. Bei Beginn der Woche bezahlte man 4025, der Cours ging dann bis 24 zurück und {loß 1025 Brief und bezahlt, Heute Er ersten Quittungsbogen der genannten Actien, über die Einzahlung der ers en 10 % lautend, hier ein, und bemerken wir gern , daß solche I gedraugier Kürze und so abgefaßt sind, daß hie ohne weiteres Giro aus einer L A Hie andere übergehen können. Gestern war der Stichtag früherer erie von Quittungsbogen über berlin-hamburger CEisenbah R A Die Regulirung war sehr bedeutend, und da noch manche S Posten zum Verkauf kamen, drücite sich der Cours bis E, e wozu A reres umging. Heute zeigte sich mehr Kauflust, und man bezahlte A M bis 106% %, wozu Verkäufer und Kaufer blieben, Diese Papiere sind de reits früher bis über 111 % bezahlt worden, und da E im Allgemeinen die Hoffnung hegt, ‘daß bei der Solidität des Aer nehmens das veranschlagte Baukapital nicht nur vollständig ausreichen, sondern bedeutend verringert werden möchte, #0 bleibt die Meinung an un- serer Börse günstig dafür. ris ch niederslesi}che Men N auf ihrem vorwöcheutlichen Stande nicht ganz behaupten, und M bis 104% %, wozu heute 1ndeþp Nehmer blieben. Jn dres Dn, görlizer war der Umsay ziemlich beträchtlich, und obschon solche Anfangs der Woche flau waren, und bis 103 % verkauft wurden, stiegen Meyen M Folge von Kauf-Ordres, die anscheinend für sächsische und \chlesische Reh- nung effeftuirt wurden, bis 403% %, heute war weniger Begehr, der Os hielt ih jedoch 1034 % Brief und Geld, Ueber das Geschäft in an h al » ter Eisenbahn-Actien haben wir nux wenig zu berichten, da unsere vot wöchentlih ausgesprochene Ansicht, daß die Speculation darin sehr nachlassen würde, si bereits zu bestätigen scheint, Die Umsätze darin blieben die ganze Woche über schr unbedeutend,

der Cours \hwankie zwischen 1435 und 143%, und \chloß heut 143 bezahlt und Geld. Der bevorstehende Ultimo dürfte, erzeugt

durch die Regulirung früherer Engagements, noch manche wesentliche Shwankungen zu Wege bringen. Ueber die E Btruang einer außerordentlihen General-Versammlung Met D0P solche, wie bereits berichtet, zum 15, Januar kommenden Jahres und in den ersten Tagen der nächsten Woche veröffentlicht O A Mg burg-leipziger Actien waren bereits die ganze ADSE Ne edr Sr es fanden sich jedvoch nur wenig Abgeber. Heute entschlossen E 0 Woche bis 482% zu bezahlen, wozu noch Geld blicb, während E E nd nichi über 180 % zu bedingen war. Magdeburg E | in demselben Verhältniß und fast noch mehr gestiegel;

Berlin, 9. Dez.

es befinden O we- : Stüde rerer Börse, und cinige Kauf-Ordres reichten hin, nas u E 1% a N n steigern. Oberschlesische haben ; L Lomort und wurden bis 140% bezahlt. Oppeln- fich um circa 1% gevel E Le A D Nis Beruhn blieben unverändert zwischen 1063 % und 0670 Bon po D damer Eisenbabn-Acticn kam Mchreres zum Verkauf, daher sich bei den bereits hohen Coursen wenig Liebhaber fanden und dieselben von 1602 % bis auf 1595 % zurücgingen. Für berlin-frankfurter zeigte sich die ganze Woche über eine günstige Stimmung. Es wurde bis 1317 % dafür bezahlt, seit gestern blieb jedoch über 131 % nichts zu machen. Berlin-stettiner Actien schienen sich etwas bessern zu wollen und wurden bis 1163 % bezahlt; heute trat indeß eine entschiedene Flauheit ein, und blieb kaum 1167 % dafür zu bedingen, Nach dem vor uns liegenden halbjährigen Abschluß - Bericht der Direction und zwar Len! 1, Mai bis 1. November, is auf eine Dividende nicht zu renen, Wir glauben auch, daß die fortwährend ofene Schifffahrt die Einnahmcn für (Hüter-Transport in diesem Winter schr becinträchtigen dürfte. Für Rhein Eisenbahn-Actien zeigten sih im Laufe der Woche fortwährend Käu- fer, es fam jedoch erst seit einigen Tagen zu Umsägen darin, und bezahlte man steigend von 685 % à 69 %. Die Fnhaber dieser Actien scheinen sich nicht leiht zum Verkauf entschließen zu wollen, sondern hegen vielmehr die Ansicht, daß diese Eisenbahn-Linie durch ihre starke Frequenz den Stamm Actionairen, späterhin dennoch eine Rentabilität gewähren müsse, Zun düsseldorfer gingen Kleinigkeiten zum Course von 68% um. Kaiser- Ferdinands-nordbahn, so wic gloggn1iber behaupteten sich fast ganz auf ihrem vorwöchentlichen Course. Die Geschäfte darin warcn schr unbedeutend, was hauptsächlich seinen Grund in dem Aufhören der bedeu- tenden Schwankungen an der wiener Börse zu haben scheint ; man berichtet uns von da her, daß zwei der ersten Banquierhäuser bedeutende Summen zur Beleihung auf Eisenbahn-Actien herzugeben sich bereit erflärt hätten, was unfehlbar einen ferner günstigen Einfluß auf diese Papiere ausüben wird. Von preuß. Fonds ging nur in Staatsschuld #\ch. mehreres um, der Cours derselben drückte sih von 1037 bis 103%, wozu heute Geld blieb. Eben so bleiben kur- und neumärkische Pfandbriefe fort- dauernd gedrüct, und dürften auch nicht leicht einen besseren Stand errei- den, da sich täglich Verkäufer zeigen, welche anscheinend ihre Kapitalien den mit 35% Zinsen garantirten Eisenbahn-Unternehmungen zuwenden.

In ausländischen Fonds war ziemlicher Umsaß und insbesondere besserten sich die Course der russischen Anleihe bei Hope und Stieg li, so wie der poln. 300 und 500 Fl. Partial-Obligationen.

Wir glauben im Juteresse der Jnhaber von englisch-neapol. Anl. bei von Rothschild, dieselben darauf aufmerksam machen zu müssen,

daß die leßte Verloosung dieser Obligationen am 11. November in Lon- don stattgefunden hat, und daß die verloosten Obligationen bis zum 1. Februar k, J, verzinst werden. Der Rest dieser Obligationen if zur pari Auszahlung p. 1, August k. J. gekündigt, und muß bis zu die- sem Termin in London bei von Rothschild abgeliefert sein. Später bere Inhaber sich genöthigt schen, die Einlösung nur in Neapel U zu lassen. R A a Js dieies Mittheilung noch hinzufügen, daß dic Listen der Banquiers, \o en verloosten Obligationen, bei allen unseren hiesigen , 9 wie in den Wechsel-Handlungen einzusehen sind. ; Markt: Bericht s 4. Q Po . …_ Berlin, 9. Dez. Nahdem unser vorwöchentlicher Bericht sich bereits über eine fomplctte Staguation im Getraide-G6 S ad b auch diese Woche wieder mit einer ungewsk, Heschäft ausgejprochen, begann s einer ungewöhnlichen Stille, und in den ersten Tagen derselben kam fast kein Geschäft zu Stand l die Käufer bei d fortdauernd starken Zufuhren immer flau ande, weil die Käufer bei den bote weit ebriat imer sauer gestimmt wurden und ihre Ge ote weiter crniedrigten, Für Weizen zeigte sich erst in den leßten Tagen einiger Begehr, und da die Meinung vasür günsti : Ah ; J ( s ; ) günstig bleibt, \o hielten die Inhaber auf die vorwöchentlichen Preise, wodurch die Reslett A nöthigt sahen, solche anzulegen, Alter Weizen scheint E: en si A sein, wenigstens war nichts davon offerirt; dagegen wurde bezahlt fi zu ben shlesischen neuen 86/87pfünd, 53/52 Rthlr., CCUTn A ge l- behlesischen 86/88pfünd, 54/56 Rthlr,, und blieb 55 Rihlr Naben i lni i 5A (BB s zu p dingen, bunten polnischen 87 /88pfünd, 54/55 Rihlr., weißen oln, 57/56 Rthlr,, 90pfünd. \{chweren poln. gelben 545/53 Rihlr und desgl. weißer bis 57 Rthlr. bewilligt, märkischer Weizen blieb vernachlässigt und über 505,/51 Rihlr, nicht zu machen. Roggen gab seit voriger Woche bedeutend im Preise nach, die vielen

\chwimmend, theils den Kanal passirten Ladungen, welche zum Verkauf gestellt wur- höchst nachtheilig auf unsere Preise wirkenz Ladungen fast gar kein Gebot zu bekom- Ladungen 82 /83pfd. Waare zum Preise von 33 Rthlr, zu Gelde; auch für 82/83 loco Waare war kein höherer Preis zu erreichen, doch bewilligte man zuleßt 33% a # Rihlr. p. Wspl., wozu Mehreres verkauft worden, Für leihte Waare, womit unjer Markt sehr reichlich versorgt is, fehlt es außer den Ankäufen des Königl. Proviant-Amts ganz an Abzug, dagegen gingen im Laufe dieser Woche einige Ladungen \chweren Roggen nach Magdeburg und der Saal- Gegendz die Preise dafür stellten sih auch etwas höherz nachdem bereits 84 /85pfd. a 347 Rihlr. verkauft sind, bewilligte man heute 355 a & Rthlr. dafür. j E Ÿ

Roggen auf Lieferung pr. Frü hjahr war Anfangs der Woche über 34 Rihlr, nicht zu verkaufen; später ging einiges à 347 Rthlr. sür 82PÞ}- um, wozu noch Käufer blieben ; 84 pf. 35% Rthlr. bezahlt auf 355 Rthlr. gehalten. S j

Gerste blieb fast ganz unbeachtet und sind keine Umsäße darin bekannt gewordenz wir notiren große Bruchgerste 25 Rthlr. pr. Wspl.z kleine Gerste ohne Anstellung. Eben so unbedeutend blieb das Geschäft in Hafer; wix notiren 48 pf. 17/165 Rthlr., 50 pf. 175 a 17 Rihlr.z p x. Frühjahrs-Licferung 50 pf. 17 Nthlr. geboten z 48 pf. 165 Rthlr, nominell,

Oelsgaaten bleiben flau und nux für beste Qualitat stellte sich einiger Begehr ein, während geringere Sorten ganz unbeachtet blieben

noch undisponirten, theils und hier eingetroffenen den, konnten nicht anders als es war für entfernt s{chwimmende men und erst heute kamen einige

und ferner billiger erlassen werden mußten; für besten Winter-Raps ist über 70 Nthlr. nicht zu bedingenz ger ingerer würde a 08 Rthlr. pr. Wspl. fallen; Winter-Rübscn 68/67 Rthlr., Sommersaat is in \chöner Waare a 58 Rihlr, bezahlt, während Mittelsorten nicht über 56/55 Rthlr. holen würden, / S

Kleesaat isst der einzige Artikel, welcher fortwährend in guter ¿Frage bleibt ; unsere Lager von feinen Gattungen sind fast ganz geraumk, und darauf eingegangene Ordres konnten nur in kleinen Particen ausgeführt werden; ordinaire Gattungen sind häufiger vorhanden, bleiben aber nur wenig beachtet, Wir notixen fein weißes Z aat bis 24 Riblr. p, Ctr. S Fein mittel 19 à 2 Ub, milie 1/18 Nthlr. , ord, 14 - a 16 Rihlr. + rothes fein 16 Rthlr, zu machen, mittel 14/15 Rthlr., ord. 114 a 135 Rihlr. p. Ctr.

Mit Rüböl war es anfangs der Woche 4 ax Mi 1060 verkauft worden, blieb nur geboten. Gestern stellte sich, durch die gegenwärtig starke ion, Y der mehr Begehr ein, wodurch der Preis sich besserte und a 117/575 und 52 Rthlr. pr. Ctr, bezahlt wurdez die Jnhaber hielten ferner fest auf 1424 Rthlr. pr. Ctr. Auf Lieferung stellten sich die Forderungen ebenfalls etwas hôher und wir notiren pr. Januar/Februar 145 a 117 Rthlr., pr. März /April 115 Brief, 115 O A

Leinöl loco 10% Nthlr. Geld, pr. Frühja hr 117 Nthlr. mge,

Spiritus is im Weichen geblieben, und wurde bereits a f Nthlr. für 10,800 % offerirt und begeben; pr. Frühja hr 15 Rthlr. zivar ge- ; Rthlr. nicht zu bedingen,

An der Börse sind verlan}! 1095—26U. a Cf. 3127

241 L, 127M a

sehr flau und nachdem 4 Niblr. pr, Ctr, Consumtion, wie

zu 10

fordert, doch über 147 a

Danzig, 7. Dez. Marktbericht, | worden, nachträglich am 6ten: Weizen inl, 75 L. 14 91 L, 126274. a Cf. 3574, 64 L, 1304. a Cs, 3625 und N Cf. 363; Gerste 4 L. 107—8. a Cf. 177, Heute: Weizen E 120 126—274. a Cf. 3553 Roggen poln. 6 Le 1198. a C] I S bis 1214. a Cf, @) und 14 L, 1216. a Cf 197 pro Last.

yck . » D at Ov GBotraide

| Magdeburg, 8. Dez. Höchster und niedrigster Getral preis pro Wispel: Weizen: 50 4323 Nthlr.

Roggen: 38 —36 »

Hamburg, 8. Dez. (B- H.) hier am Plate ging in den leyten g Einiges zur Ausfuhr gekauft worden, un 1 A L die Preise von E Woche dafür bezahli. Ver ganze An seit leßtem Freitag beträgt indessen nur 200 00 G S Roggen, A4 ienig Frage darnach, knapp preishaltend. Versie, neue DberlAndIOe be: dang vorige Preise, alle anderen Sorten sind aber etwas billiger. Hafer, neuer blieb zu den Preiífen von voriger Woche schwer zu verfaufen, ¿Fur Erbsen wollte man die Notirungen in leßter Woche nicht bewilligen, „n Bohnen ging wenig um, Wicken, neue große preishaltend, dito fleine müssen ein paar Thaler niedriger notirt werden, _Rappsaamen sand, zu den jeßigen Forderungen dafür, keine Nehmer, Leinsaamen 1jf auc) etivas billiger zu haben. Weizenmehl blieb ohne Frage. Schiffsbrot zu un- veränderten Preisen zu haben, Rappsaamen und Leinkuchen preishaltend. Von leßteren kommt wenig an.

Geiraide, jeßt ab auswärts zu liefern, fand fast gar keine Frage, dage gen wurde wieder Manches, auf Lieferung im fünftigen Frühjahre, getauft. Waizen zu den vollen, für einzelne feine Partieen auch etwas bessere Preije, als vor aht Tagen. Von Roggen waren nur cinzelne Käufer zu den in letzter Woche bezahlten Preisen. Gerste blieb gut verkäuflich, Cs sind davon seit aht Tagen wieder 3 bis 400 Last gekauft, und semjte Waare © a. 14 Rihlr, höher bezahlt worden als in voriger Woche. Gestern und heute waren dazu aber nur cinzelne Nehmer. Hafer still, doch ohne Preis -Veränderung. Erbsen weniger beachtet, und nur die feinste Waare konnte vorige Preise erreichen. Wicken fanden dazu keine Nehmer, Bohnen preishaltend. Rappsaamen flau und nur zu billigeren Preisen zu lassen. Leinsaamen würde man auch etwas unter den Notirungen haben faufen können. Rappkuchen werden auf vorige Preise und Lein!uchen etwas höher gehalten, Alles, so wie Getraide, auf Licferung im nächsten Frühjahre.

Paris, 5. Dez. Heute wurden fast gar feine Geschäfte gemacht, Die Zproc. schwankte fortwährend zwischen 82,25 u. 82.30, eben }o die 5proc. zwischen 122,25 und 122.30, Die spanische altive wich auf 29, die passive auf 5. Es war an der Börse das Gerücht im Umlauf, dem Grafen Bresson sei durch den Telegraphen der Befehl zugeschickt worden, vorerst noch in Frankreich zu bleiben. Diese Nachricht bedarf jedoch schr der Bestätigung, denn Graf Bresson muß wohl schon vor cinigen Tagen die spanische Gränze überschritien haben.

Nom, 25. Nov, (A. Z.) Seit der Besibnahme Algiers durch die Franzosen hat sich der akiive Handel des Kirchcnstaats in zenem Punkt und seiner Nachbarschaft auf der Nordküste Afrika's cinen gegen sonst schr er- weiterien, theils auch ganz neuen Markt für viele seiner Natur-Produkie er- worben. Der Artikel Korn, Oel, Schlachtvieh und dergl, nicht zu erwäh- nen, deren Bedarf temporair war, #0 wid der Handel mit der Puzzolana immer bedeutender und einträglicher, Die Ursache diefer günstigen Wendung is, daß die Bauherren in Algier, denen auc) aus anderen italienischen Häfen dasselbe Material in großer Masse zugeführt wurde, die unvergleich- lihe Güte des römischen Produkts mit der Zeit kennen lernten und es hei ihren Neubauten jeßt fast ausschließlich gebrauchen, Jm vorigen Jahre wurden gegen 3 Millionen Fuder von Civitavecchia nach Toulon verschi}}t, \m laufenden Jahre hat der römische Händler Sgr. Nipoti schon jeßt allein über 4 Millionen Fuder meist an der ostiensischen Straße bei tre Fon- tane gegrabener Puzzolana im Tiberhafen von Ripa grande verladen la] sen. Vier florentinische Lastschiffe versehen seit einiger Zeit den direkten Ueberfahrts - Dienst zwischen Rom und Algier, Zwei Fuder oder Karren Puzzolana werden in den Gruben mit einem halben Piaster bezahlt.

Le

Markt-

ck11 V

Gerste: 28 275 Rihlr. Hafer: 4195 18 »

Getraidemartt. Än Getr aide

8 Tagen wenig um. Von Weizen isl

» man hat cin paar Thaler über

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 6. Dez. Niederl. wirkl, Sch. 535. 5% do, 5% Span, 21 K. 3% do. 31 f. S Aus. —. ZinsI. 5 é « Pr. Sch. —. Pol. —. Oesterr. 108. 4% Russ. Wope 905.

Antwerpen, 9. Dez, Zinsl. —. Neue Anl, A1, 2

Hamburg, S. Dez. Bank-Actien 1695 Br. Eugl. Russ. 112. ;

London, 9. Dez. Cons. 3% 95k. Belg. 1037. Nene Anl. 215. E sìve 9. Ausg. Sch. 12. 25% Holl. 547. 5% do. 995. Neue Port. 432. : Engl. Russ. 115. Bras. 74; Chili 99, Columb. —. Mex. 314. Peru alz. l

Þ aris, 5, Dez. 5% Rente fin cour. 122, 39. 3% Rente D cour. §2. 30, 5% Neapl. anu compt. 106. 60. 5% Span. Rente L S Pass. D f

Wien, 95. Dez. 5% Met. 1105. 4% 1005. 3% 165. Actien 1662. Anl. de 1834 150. de 1839 1165.

—————P———-

997.

Pass, “e Prouss,

Bauk-

Angekommene Fremde.

von Könnerihß, Major im 4ten Jufanterie-Regi- ment, aus Danzig. Graf von der Schulenburg, Particulier , aus Magdeburg. von Bredow, Königl, Landrath, aus Landin. Kauf mann Hoffmann aus Wittenberge, Oekonom Schneider aus Neu Ruppin.

Kaiser von Rußland. Gutsbesißer Ruff aus Maliy aus Dirschau, aus Landsberg.

König von Portugal,

Hotel de Prusse.

Königsberg. aus Stettin, und Dictlih

Particulier von Eben aus Golme. Kaufleute Binnow Treweranus aus Bremen

Kaufleute N ieb e aus Wittenberge, Bracksiec aus Stettin und Allendorf aus Shönebeckd. Major im 12ten Juf. Regmt. Heuducck aus Frankfurt a. d. O. Particulier Hauser aus Hannover. Negociant Camis und Rentier Join aus Paris:

Hotel de Saxe. Musik - Direktor Sobolewski aus Königsberg i, P.

Kaufleute Bentheim aus Leipzig und Dessauer aus Frankfurt a. M.

Hotel de Brandebourg. Rentier Mason, nebst Familie, aus Memel.

Gutsbesißer von Schrôtes aus Schwerin.

Rother Adler. (Kölnischer Hof.) Bau Conducteux Engel aus Münster. Kaufleute Schrader aus Stettin und Sch ulz aus Halle.

Rheinischer Hof. Graf von Stollberg, Lieutenant im Garde Husaren-Regiment, aus Potsdam. von Egloffstein, Lieutcuant im 6ten Kürassier-Regiment, aus Brandenburg, Brand von Ls oa u, Königl. sächs. Lieutenant, aus Dresden. Gutsbeißer G D E aus Mistawiy in Schlesien, Dr. phil. Peters gus Koldenbüttel in Dänemark. Proprictaire Jullien aus Paris.

König von Preußen. Kausleute Knorr aus aus Lüden|che1d. 5 i

Hotel St. Petersbourg. Frau Domherrin wigslust. :

Meinhardt*'s Hotel, Capitain besißer Neumann, nebst Gemahl-

bst Gemahlin 3 Dietersdorf. C j i

H E P a4 a on B ee nevit ¿samilie, aus Han

nover, Kommerzienrath M E So Qu En

Jn Privathäusern, egiment Fink von

Major im 12. Infanterie T inkenstcin aus Frankfurt a, d. D., Leipzigerstr. 12 bei Wakzynska. è If D C

Lennep und Wolters

Leveßow aus Lud

Augsburg aus Algier, Ritterguts aus Wrodow und Lehmann,

Meteorologische Seobachtungen. Nac h

Beobachtung.

me E M E T A I

1843,

9 Dez:

memem

Abends

10 Ubr.

Nachmittags 2 Uhr.

Morgens

6 Uhr.

einmaliger

(332,85 Par. Par.|337,17 Par. 4 L. 5 R. 2,6 R.

Ls: B 0/07 B.

O pl

Quellwärme 6,6" B

Flusswärme 6 R

326,15

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Luftwärnt

fhaupunkt é Bodenwärme 0,3" R

Ausdünstung 0,013 Bb /

Niedereschlag (0)

Dunstsättigung D7 80 pCt. Wetter .. Wind

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Tazcamillel. 03519 P 3 agesImitieil: 9099,39 Par... “T 9,4

pit, heiter. NNW,

heitei NNY NNW.

Sturm,

NW. [

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0,0 R

Mb. N. VO HOE

zönigliche Schauspiele.

Montag, 11. Dez. Zum erstenmale wiederholt : Sickingen, historisches Trauerspiel in 5 Abth., vou Rellstab. Dienstag, 12. Dez. Belmonte uud Constanze.

Im Konzertsaale: Französische Vorstellung.

Jn Potôdam: Vicomte von Létorieres. Donnerstag, 14. Dez. Jm Schauspielhause: Ab: pendu, Représentation extraordinaire anu bénéfice de Mr, P chena. Les du théâtre françals donner la première representalion de: Don Juan ou: La vocation, comédie en 9 prose, par Mr. Casimir Delavigne, membre de PAcadémie Française. (Mlle. Mélanie Maulvau continuera ses débuts par le róle de Péblo.)

Die resp. Abonnenten werden ersucht, gegen Vorzeigung de Abonnements-Quittung pro Monat Dezember c., bis Mittwoch Mittag 12 Uhr zu bestimmen, ob dieselben geneigt sind, ihre Pläbe gegen Erlegung des vollen Betrages zu behalten, nah welche ZeIL Di Billets anderweitig verkauft werden müssen.

Da im Konzertsaal - Lokale mehr Abonnements im Parquet stud

als im Schauspielhause Pläße vorhanden, so werden sämmtliche die

nement U

lPhonneur d’Aulriche,

artisles auront

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3

ponible Parquet-Logen-Billets für die resp. Abonnenten cbenfalls bis Mittwoch Mittag 12 Uhr reservirt bleiben.

Der Verkauf der Billets zu diesem Benefiz is in der Wohnung des Herrn Péchena, Friedrihs-Straße Nr. 180, und beginut Dien stag 9 Uhr bis 2 Uhr Vormittags.

Königsstädtisches Theater.

Montag, 11 Dez. (Jtalienishe Opern-Vorstellung.) U di Seviellar Opera buffa in 2 A Musica del

j | arbierí«

At H aCcstro

Ross1n1.

Dienstag, 12. Dez. Gast-Vorstellung des Kinder-Ballets des Herrn Price, in 3 Abtheilungen. Dazu: Der Vater der Debütantin.

Bei dem herrannahenden Schluß des Jahres, werden alle dic jenigen, welche Forderungen an die Kasse des Königsstädtischen Thea ters haben, aufgefordert, sich mit ihren desfallsigen Rechnungen unk Ansprüchen, vor Ablauf dieses Monats, in den Vormittagsstunden, bei dem Rendanten zu melden und nah Besund der Richtigkeit fo fortige Zahlung zu gewärtigen. Berlin, den 9._ Dezember 1845. Die Direction des Königsstädtischen Theaters.

Oeffentliche Aufführungen.

Montag, 11. Dez., Abends 7 Uhr, n Sa

Nord : Erste Quartett-Soirée der Königl. Kammermusiker Zimme1 mann, Ronneburger, E. Richter und Lobe. Abonnements Billets zu 6 Versammlungen à 3 Rthlr, und einzelne Billets à l Rthlr. sind in der Schlesingerschen und in der Trgutweinschen Musikalien H 1g zu haben. : i tg 14s Dez, Abends _7 Uhr, im Saale s Hotel de Russie : Musifalisch-deklamatorische Soirée von L aura C1 ust, unter Mitwirkung der Frau vou Faßmann und der Herren Bötticher, Fischer, Ditt, Franz, Schneider, Riefstahl und C. John. Dlle, Ernst wird das Solo-Lustspiel von Saphir und andere L eclamationen, der Kon- zertmeister Herr Riefstahl aus Frankfurt a. M, Variationen fl die Bioline, von seiner Composition, vortragen. Billets à ¿ Rthlr. sind it Der Schlesingerschen Musikalienhandlung und in der Wohnung der Dlle. Ernst, Kronenstr, 25, zu haben, An der Kasse ist der Cin trittspreis 1 Rthlr.

des Hôtel du

mee E “P Orr m L ; Nerantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen,

Gedruft in der De ker schen Gcheimen Ober Hofbuchdruckerei.

Beilage

Ne 164. Beilage

Inland.

Berlin, 8. Dez. Das heute ausgegebene Amtsblatt ent- hält in einer außerordentlichen Beilage die Uebersicht der Verwaltung der Städte-Feuer-Sozietät der Kurmark, Neumark und Nieder-Lausiß für das Jahr 1842, Nach derselben ergiebt sih folgendes Resultat: (3 sind eingegangen an Beiträgen und an Einnahmen 374,835 Rthlr. 26 Sgr. 9 Pf., stehen noch aus 79,434 Rthlr. 10 Sgr. 2 Pf., wovon 79,241 Rthlr. 21 Sgr. 3 Pf. noch von dem außerordentli- hen Ausschreiben für das erste Semester 1840 her gestundet. Summa 454,270 Rthlr. 6 Sgr. 11 Pf. Ausgegeben sind 299,232 Nthlr. 5 Sgr. 3 Pf., Ausgabe - Rückstände sind verblieben 60,867 Rthlr, 6 Sgr. 3 Pf., zusammen 360,099 Rthlr. 11 Sgr. 6 Pf. Es bleibt mithin ein Uebershuß von 94,170 Rthlr. 25 Sgr. 5 Pf. Der Abschluß des Jahres 1842 stellt sich nah dieser Berechnung nicht so günstig heraus, als der für 1841, denn wird von dem ange- gebenen Uebershusse der 94,170 Rthlr. 25 Sgr. 5 Pf. in Abzug gebracht der Ueberschuß des Jahres 1841 mit 59,866 Rthlr. 28 Sgr. 2 Pf, \o bleiben als reiner Ueberschuß des Jahres 1842 nur 34,303 Rthlr. 27 Sgr. 3 Pf. Dies is eine Folge der im Jahre 1842 ge gen das Jahr 1841 vorgekommenen bedeutenden Brandschäden. Jm Jahre 1812 haben innerhalb des Sozietäts-Gebictes überhaupt 129 Brände stattgefunden, von denen 4 durch Gewitter, 7 durch Verwahr losung, 5 durch muthmaßlihe Brandstiftung, 4 durch vorsätßliche Brandstiftung, 1 durch fehlerhafte Bauart und 92 durch unermittelt gebliebene Zufälle veranlaßt sind. Von 16 Bränden is das Ergebniß der Ermittelung noch uicht mitgetheilt,

Die hiesige Königl. Regierung macht in dem Amtsblatte bekannt: „Unter Modification unserer Bekannt-= machung vom 22. Juni 1838 A. Ul. Nr. 3732 bestimmen wir in Gemäßheit des §. 5 des Geseßes vom 31. März 1831 über den Waffengebrauch der Forst-= und Jagd= Beamten, daß bei den Unuter= suchungen über den Thatbestand einer vorgekommenen Anwendung der Waffen, f\ofern der betreffende Forst- oder Jagd-Beamte im Dienste einer Kommune oder eines Jnstitutes steht, jederzeit der Kreis8=Land= rath die vorgeschriebene Assistenz zu leisten hat.“

Koblenz, 5. Dez.

Nuslan d. Deutsche Bundesstaaten.

Baden, cLLeibura, 30. Nov, (Karlor. 19.) Die \chönen und reichbegabten Stiftungen unserer Stadt haben in diesen Tagen einen neuen Zuwachs erhalten. Ein Mann, der den Titel eines hiesigen Ehrenbürgers und Ehrenraths trägt, aber den noch weit \{chöneren eines wahrhaft edlen Wohlthäters der Armen und Noth leidenden mit vollem Rechte verdient, und der sich längst in der dank= baren Erinnerung seiner Mitbürger ein unvergänglihes Denkmal ge- gründet, Herr Philipp Merian, hat unserer Stadt so eben die bedeu- tende Schenkung voa 80,000 Fl. gemacht. Die Art und Weise, wie diese ansehnlihe Summe nah dem Willen des Stifters vertheilt und verwendet werden soll, beweist zugleih eben \o sicher die genaue Kenntniß der Zustände und Bedürsnisse der verschiedenen Volksklassen, als sie lautes Zeugniß giebt von dem warmen Gefühle und dem rich= tigen Takt des großmüthigen Geschenkgebers. So sind 40,000 Fl. zu einem Fond bestimmt, aus dessen Erträgniß seiner Zeit brave Dienstboten, welche 20 Jahre bei derselben Familie gedient haben, belohnt werden follen, Weitere 20,000 Fl. bilden ein Kapital, dessen Zinsen zur Bestreitung der Schulbedürfnisse für arme Kinder verwen- det werden. Ferner werden 10,000 Fl. an das hiesige Waisenhaus und 10,000 Fl. endlih an den Kranken =, Sterbe- und Wittwen Verein gegeben. Jedoch hat sich der Stifter für seine Lebenszeit die Zinsen mit 3 pCt. ausbedungen, aber nah seinem Tode bleiben die verschiedenen Vermächtnisse unbeschränktes Eigenthum derjenigen An= stalten und Volksklassen, zu deren Nuß und Frommen sie laut ausge= fertigter Urkunde gestiftet sind. Der Gemeinderath hat eine dankbare Anerkennung dieser großmüthigen Stiftungen beschlossen, und zunächst wird künftigen Sonntag die gesammte Bürgerschaft mit ihren ver schiedenen Zünften Herrn Merian einen feierlichen Fackelzug bringen,

Großh. Hessen. Darmstadt, im Dez. (G. H. Z) Die folossalen Statuen Philipp des Großmüthigen und Georg 1, von der Meisterhand unseres Scholl in Sandstein ausgeführt, werden in einiger Zeit an dem Haupt =- Portal des Residenzschlosses aufgestellt und es wird dadurch unsere Stadt mit zwei neuen historischen und künstlerischen Zierden bereichert werden, Diese Wahl is, zumal da uns bald die Ludwigs - Säule auch die ehrwürdige Gestalt des ersten Großherzogs für immer zeigen wird, eine ganz vortresflihe. Der Anfang zu einer öffentlichen Gallerie unserer hessischen Fürsten ist da durch auf erfreulichste Weise gemacht.

Hohenzollern. Hechingen. (S. M.) Se. Hochfürstl. Durchlaucht haben den Pr, Franz Liszt zum Hofrath ernannt und demselben das Ehrenzeichen dritter Klasse des fürstl. hohenzollernschen Haus=Ordens verliehen.

Holstein. Kiel, im Dez. (K. Corr. Bl.) Auf der hiest= gen Universität befinden sich jeßt 227 Studirende, wovon 115 aus Holstein, §88 aus Schleswig, 5 aus Lauenburg, 10 aus dem übrigen Deuschland, 6 aus Dänemark, 2 aus England und 1 aus Frankreich gebürtig sind, Es widmen sich 66 der Theologie, §4 der Rechts- wissenschaft, 45 der Medizin, 15 der Pharmacie, 17 der Philologie

und philosophischen Wissenschaften.

Luxemburg. Luxemburg, 2. Dez. (Tr. Z) Jn hiesiger Stadt i}, nach dem Muster der bereits für arme Mädchen bestehen- den Anstalt, eine solche Anstalt für arme Knaben gestiftet worden, in welcher die moralische und religiöse Erziehung dieser Kinder vollendet und ihnen die Mittel verschafft werden solleu, ein Handwerk zu erlernen. Der Fonds is durch Subscriptionen gegründet und beträgt bereits 3000 Fl. Se. Majestät der Graf von Nassau hat dieser wohlthätigen Anstalt ein Geschenk von 500 Fl. gemacht. Von einer gewählten Kommission sind die Statuten für diese Anstalt entworfen und bereits von der Kommunal-Verwaltung genehmigt worden,

It e f

Turin, 23, Nov. Die Gazzetta Piemontese enthält Folgendes: „Wir müssen erklären, daß die Unruhen, welche die Pro- vinz Bologna in Aufregung verseßten , keinen Einfluß auf die Ruhe Piemonts übten. Es haben zwar in isolirten Landhäusern einzelne Feuersbrünste stattgehabt, veranlaßt entweder durch die Unvorsichtig- feit der Bewohner, oder durch die Bosheit von Uebelthätern, welche, von dem Geiste der Unordnung getrieben, ihre Privatrache befriedigen

wolltenz allein diese Verbrechen, die leinen politishen Charakter hat-

989 zur Allgemeinen Preußischen

ten, sind {nell unterdrückt worden, ohne daß irgend ein Symptom der Gährung in unserem glülichen und friedlichen Vaterlande sich gezeigt hätte.“

Rom, 25. Nov. Der au im Auslande als wisseuschaftlicher Chemifer rühmlichst befannte Chimenti, Professor an der Sapienza, ist hier im Laufe der Woche in der Blüthe des Lebens gestorben.

In der verflossenen Nacht wurden die Bewohner Roms durch einen außerordentlich heftigen und andauernden gegen Tagesanbruch von Erdstößen begleiteten Orkan beängstigt, welcher Bäume entwur zelte und in Stadt und Land mehrere Gebäude beschädigte.

ALaPPien.

Alexandrien, 6. Nov. (A. Z.) Jn unserem Theater erleb= ten wir ein hier unerhörtes Schauspiel. Eine italienishe Truppe un- ter Leitung eines Neapolitaners Namens Jmbelloni führte das Lust spiel Ervina di S, Maniato auf, an dessen Schluß der erste Schau spieler sich einige Anspielungen auf die leßten Ereignisse in Jtalien erlaubte und dabei eine Fahne {chwang. Das Publikum gab seine Beifall durch stürmischen Zuruf zu erfennen;z einige verlangten die Wiederholung des Stücks, Der sardinische Konsul, Ceruti, forderte am auderen Tage vom neapolitanischen Konsulat Genugthuung für die bei dieser Gelegenheit seiner Regierung widerfahrene Beleidigung, worauf der Schauspiel=Direktor 48stündigen Arrest erhielt, der Acteur Abbitte thun mußte und ein junger Sicilianer verhaftet, aber auf Verwenden des neapolitanischen Konsuls nah einigen Stunden wieder freigelassen wurde. Der Vice-König hatte hiervon kaum Nachricht erhalten, als er dem Gouverneur den Befehl ertheilte, das Theater {ließen zu lassen und 18 Individuen, worunter mehrere völlig unschuldige, aus Aegypten zu verweisen; er glaubte dies um so mehr thun zu müssen, als dem sardinischen und dem neapolitanischen Konsul Kaßenmusiken gebracht worden waren, Die hiesigen Konsular=Geschäftsführer wag ten nicht, einzuschreiten , berichteten aber diesfällig den General-Kon fuln in Kahira, und man sieht nun mit Spannung dem Ende dieser Angelegenheit entgegen. Vor der Hand sind ein päpstlicher und ein toscanischer Unterthan, weil sie keinen Paß hatten, von der Orts Behörde verhaftet worden. : 1A sih unter den jungen Leuten, deren Ausweisung der sardi nische Konsul verlangte, auhch Unterthanen anderer Mächte, nament- lich ein Toscaner und ein Neapolitaner befinden, so betrachten die übrigen Konsuln das Verfahren des s\ardinishen als einen Eingriff in ihre Rechte, dessen Duldung alle besteheuden Verträge verletzen und jeder Willkür von Seiten Mehmed Ali's Thür und Thor bnen würde. Man ift begierig, zu erfahren, wie die sardinische Negierung die Sache aufnehmen wird, zweifelt aber nicht, daß sie den übergro ßen Eifer ihres Konsuls mißbilligen werde, um so mehr, als sie das Geschrei in einem hiesigen Theater sicherlih niht zu fürchten hat.

Mit dem Handel steht es fortwährend traurig. Der \{chwedishe Konsul hat dem Pascha \o eben 10,000 Ardep Gerste à 33 Piaster, in Assignationen zahlbar, abgekguft; für die neue Baumwolle hat man der Regierung 10 Piaster, ebenfalls in Affsignationen zahlbar, ange=- boten, if aber mit diesem Angebot abgewiesen worden,

Die Hrganisatiou der Nechts- Verwaltung in England.

Erster LUrtikel,

I

(Sl) Beral Allg. Pr, 210, M1, 103,)

Unsere zweite Klasse der rihterlihen Behörden Englands, welche gänzlich verschiedene Rechtsnormen ihren Entscheidungen zum Grunde legen, sind die Gerichtshöfe der Billigkeit (Courts of Lquity). Die selben wurden wahrscheinlih nothwendig wegen der Mängel und Un-= zulänglihkeit des Common Law, obschon sie den Prinzipien dieses Rechts treu geblieben sind und nur dessen Wirksamkeit vervoll= ständigen.

s nts Ca E (R alA I C : Vie eigentliche Jurisdiction dieser Gerichte, ihr Ursprung und ihre Entwielung sind der Gegenstand mannigfacher gelehrter For schungen gewesen z indeß kommen alle Autoritäten dahin überein, daß dieselbe niht vor dem 15ten Jahrhundert entstanden sei, und daß die Bildung der gegenwärtigen Organisation dieser Gerichte einer noch späteren Zeit angehöre. Die ersten Beispiele von einer rein billigen Jurisdiction mbgen die geistlichen Kanzler gegeben haben, als das Volk von gewissen Lasten des Feudal-Systems sich losmachen wollten.

Der Druck der Lehnspflichten nämlich, die sih vorzugsweise be= fanntlich auf den Kriegsdienst bezogen und die strengen beshränkenden Bestimmungen, welchen der Lehnsmann unterworfen war, führten den= selben auf ihre Umgehung in folgender Weise. Er cedirte sein Be= sibthum in förmlicher Weise an zwei oder drei Personen, auf deren Treue er ih verlassen konnte, und die fortan in den Augen des Geseßes für die Eigenthümer des Guts galten, aber (wie unter ihnen privatim das Abkommen getroffen war) jenem die Macht zu standen, mit dem Gute nach Gefallen zu halten. Wenn eine von diesen Personen starb, so ging das Besibthum nah gemeinem Recht an die beiden übrigen, welche sie überlebten; aber ein neuer gewisser

: maßen Verwaltungsrath wurde alsdann bestellt, welhem wieder die

anderen beiden Personen das Besißthum cedirten. So wurde stets eine ununterbrochene Nachfolge erhalten, und dem Lord erwuchfen weder bei der Zulassung eines Erben Kosten, noch gab es eine Min= derjährigkeit, während welcher der Lehnsherr sein Recht, die Verwal-= tung des Besißthums zu übernehmen, ohne von dem Ertrag Rechen-= schaft abzulegen, geltend machen konnte. Ein anderer Vortheil war der, daß der Lehnsmann über das Gut zu jeder Zeit verfügen und es theilen konnte, ohne die Förmlichkeiten des Geseßes zu beobachten, denn er durfte seinem Verwaltungsrathe nur die Person bezeichnen, an welche er den Theil des Guts abtreten wollte, und jener über= nahm sofort auch für diese die Verwaltung. Hier aber gab es für deu Verwalter keine andere als eine moralische Verpflichtung, welche durch kein Gericht erzwungen werden fonnte. Die Gerichtshöfe des gemeinen Rechts verweigerten ein Einschreiten in diese Angelegenheit, da die Formalitäten des Gesebes bei der Einseßung jener Person in den Besiß des Guts nicht beobachtet worden waren, und so gerecht es auch immer sein mochte, daß die Person, welcher das Vertrauen vom Freunde geschenkt war, die Verwaltung übernähme, so war es doch nur eine Gewissenssache, für die es kein weltlihes Geseß und fein Recht gab. Da ergrisf der Kanzler die Gelegenheit, seine Macht durch eine neue Art von Jurisdiction zu vermehren , indem er als Geistlicher (früher waren die Kanzler Geistliche) ein Recht zu haben behauptete, in Gewissenssachen zu entscheiden. Er erließ eine Vorladung an die Partei, welche die Treue gebrochen hatte, in dem Kanzlei-Gerichtshofe zu erschienen und sih zu rechtfertigen. 78 darf hier niht auffallend erscheinen, daß man der Aufforderung des Kanzlers Folge leistete, denn es gehörte immer zu den besonderen Functionen des Kanzleihofes, alle Vorladungen in Prozessen, die in

Zeitung.

Montag den 11t« Dez.

den höheren Gerichtéhöfen anhängig waren , zu erlassen. Die sub poena-Klausel in dieser Art Vorladung war die einzige Abweichung. Dies hält man für den Ursprung der Billigkeits-Gerichte *).,

_ Indeß erfuhr doch diese Anmaßung des Kanzleihofes eine starke Opposition; zahlreihe Petitionen gelangten an das Unterhaus, daß die Klausel sub poena für ungesebßlih erklärt werden sollte, aber es war vergeblih. Der Hof behielt seine Gerichtsbarkeit, troß dem sogar, daß er in offenen Widerspruch mit den Höfen des gemeinen Rechts gerieth, denn die Billigkeit hält denjenigen, welcher verwal- en läßt, für den wirklichen Besißer, während das gemeine Recht den Vesibtitel des Verwalters anerkennt. So is es bis auf den heutigen Tag geblieben, und im Westminster werden noch jeßt in demselben Raume verschiedene Personen als die Besitzer ein und desselben Grundstücks anerkannt ! l:

Das jeßt bestehende System der Equity Jurisprudenz wird all= gemein dem Grafen von Nottingham zugeschrieben, welher Kanzler unter Karl 1. war, denn bei dem Kanzler-Amte verblieb diese Ge- richtsbarfeit. Jn der Praxis indeß werden die Entscheidungen Lord Hardwicke’s am häufigsten herangezogen. Als unumstößliche Autori- tät trat dieser Geriht8hof nah dem Streite hervor, welher 1616 unter dem Kanzler Lord Ellesmore sich zwischen den Gerichtshöfen des Common Law und der Equity entspann und der vom Könige zu Gunsten der leßteren entshieden wurde. Die Gerichtsbarkeit des Kanzleihofes als ein Gerichtshof des Common Law trat nach diesem Streite immer mehr in den Hintergrund und es bildete \sich ein Bil= ligkeitsreht aus, das als ein ausgezeihnetes System von auf Ver= nunft gegründeter Jurisprudenz anerkannt ist. Gegenwärtig erstreckt sich dies System außer über den Kanzleihof, der aus drei Abtheilungen besteht, dem Hofe des Lord=-Kanzlers, dem Archive (Rolls Courl) und dem Hofe des Vice - Kanzlers über eine Abtheilung der Erchequer und das Haus der Lords als höchste Appellations = Be-= hörde. Unähnlich den Gerichtshöfen des gemeinen Rechts spricht hier in der Regel keine Jury das Verdikt.

: Die Hauptgegenstäude, welche in den Bereich der Equity Courts gehören, sind Kausangelegenheiten, milde Stiftungs-Sachen, Rechen- chafts = Verpflichtungen und aus Betrug, Zufälligkeiten und Miß= verständnissen entstandene Streitigkeiten, Die auffallendste Verschie= denheit dieser Gerichte von denen des gemeinen Rechts zeigt sich be- sonders in Kausangelegenheiten, indem hier der Verkäufer von der Zeit des Kauf - Kontrakts an dur sein Gewissen für gehalten er= achtet wird, dem Käufer den Kontrakt zu halten. Ein Gerichtshof des gemeinen Rechts kann nur guf Entschädigung des durch den Bruch des Vertrages entstandenen Verlustes erkennen, dagegen das Billigkeits Gericht den Vertrag selbst zu halten erzwingt. Der Kanzlei= hof erkennt, wie der technishe Ausdruck dafür is: in personam, nit in rem. Ein anderer großer Vorzug dieses Gerichts besteht darin, daß es den Verklagten durch Abnehmen des Eides zum Geständniß zwingen fann, was den Common Law Courts nicht gestattet is. Ueberhaupt sind die Schranken des Billigkeits -= Gerichtshofes nicht so eng gezogen wie die der übrigen Gerichte.

Die dritte Gattung der Gerichtshöfe in England endlich umfaßt die geistlihen Gerichte. Zur Zeit der Sachsenherrschaft wurden alle Streitigkeiten ohne Ausnahme vor ein und dasselbe Tribunal gebracht. Wilhelm der Eroberer aber trennte die geistlihen von den Civil-An gelegenheiten, sei es, daß er die Kirhe durch Verleihung einer eige- nen Jurisdiction mit sich aus\öhnen wollte, oder daß er besorgte, diesclbe möchte endlich die ganze Gerichsbarkeit durch eine Verdrängung der Lafen aus den gewöhnlichen Höfen an sih reißenz kurz, die Geist- lichen erhielten rihterlihe Autorität ín allen die Kirhe und ihre Die- ner betreffenden Streitigkeiten, mit Ausnahme der Kriminalia. Unter späteren Herrschern indeß, namentlich unter der {wachen Regierung Stephan?s (1135), versuchte die Kirche unablässig, thre Jurisdiction auh über Kriminalfälle auszudehnen, und erst mit der Constitution von Clarendon, 1164, wurden ihre Bestrebuugen vollständig ver= eitelt,

Das in diesen geistlichen Gerichtshöfen geltende Recht leitet sei= nen Ursprung von der Autorität her, welche die Kirche in den ver=- schiedenen Staaten Europa's ausgeübt hat; es gründet sich auf das alte römische Civil = und spätere fanonishe Recht. Die Kanons der Kirche sollen hon mit dem 7ten Jahrhundert in England eingeführt worden sein, indeß hängt das jeßt geltende Rechts - System von den unter dem Einfluß verschiedener Kirhenräthe und Päpste zu verschie= denen Zeiten kfompilirten Dekreten und Constitutionen ab. Das ka=- nonishe Neht widerstrebte in England dem gemeinen Recht und wurde deshalb auf enge Gränzen beschränkt. Nur fo viel, als das Volk mit der Zeit aufnahm und seinen Gewohnheiten anpaßte, blieb in Kraft, und man kann mit den Worten der englischen Statute das jebige firchliche Reht beschreiben als ein Recht, welches das Volk aus freien Stücken zu seinem Gebrauche aufgenommen hat, und nicht als das Recht eines fremden Fürsten, Potentaten oder Prälaten.“ i

Außer den bereits genan'ten Gerichtshöfen giebt es noch eine Menge anderer, welche theils ihrer beschränkten, rein appellativen Zurisdiction, theils ihrer untergeordneten Bedeutung und ihrer ein- seitigen Zwecke wegen , keiner näheren Erörterung bedürfen. Der Geheime Rath, welcher früher eine ausgedehnte Jurisdiction besaß, aber dessen Verhandlungen stets mit Mißtrauen vom Volke angesehen wurden, weil sie niht öffentlich waren, hat jeßt nur eine auf Kolo= nial - Angelegenheiten beschränkte Gerichtsbarkeit. Als ein Gerichts=- hof des gemeinen Rechts i er niemals anerkannt worden. Die Schaßkammer (Exchequer chamber) hat nur eine appellative Jurisdiction über die drei Tribunale von Westminster. Die Gerichts= höfe für Bankerottirer und insolvente Schuldner sind in neuer Zeit auf Grund besonderer Statuten errihtet worden. Alle diese Ge-= richtshöfe nennt Blackstone Gerichte von allgemeiner Jurisdiction und unterscheidet davon die auf alten Privilegien beruhenden Stadt-=, Land- und Grafschaftsgerihte von beschränkter Jurisdiction. Wir lassen diese leßteren gänzlich fort, weil sie eher Ausnahme von dem allgemeinen Rechts=Systeme Englands sind, als Theile desselben.

i Zum Schlusse müssen wir noh auf die eigenthümliche Jurisdic= tian des D hindeuten, das unter keine besondere Klasse zu bringen 1st, weil es an der Spibe der richterlichen Hierarchie Englands steht und als die höchste allgemeine Appellations - Behörde, \owohl in Civil - wie Kriminalsachen, nach allen im Lande geltenden Rechts- normen erkennt. | É / In einem zweiten Artikel werden wir das richterliche Verfahren im Civil- und Kriminal-Prozesse zeigen. :

A.

B : 1 , - T

*) Wir geben hier die Ansicht Sir W. Blast o ne's. Andere Erklärun- gen über den Ursprung der Equity Courts, von dem Concilinmu Regis ab- geleitet, finden sich in Hale’s Jurisdiction of Lords p. 44. Palgravye on the Council Þ- 40.