1843 / 165 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Bekanutmachungen.

2135] Ebtktal-Citation

Sämmtliche unbekannte Gläubiger des Kaufmanns Herrmann Bal, über dessen Vermögen 20. Oktober cr. der Konkurs eröffnet worden, werden hiermit vorgeladen, im Termíne

den 25. März fut., Morgens 10 Uhr, vor dem Land - und Stadtgerichts - Assessor Hübenthal persönlih oder durch zulässige Bevollmächtigte, wozu die Justiz-Kommissarien Grubiß, Pabst und Jungwirth in Vorschlag gebracht werden, zu erscheinen, um ihre Ansprüche an die Konkursmasse gebührend anzumelden und deren Richtigkeit nachzuweisen,

Diejenigen Gläubiger, welche in diesem Termine nicht erscheinen, sollen mit allen ihren Forderungen an die Konkursmasse präkludirt, und es soll ihnen dieserhalb gegen die übrigen Kreditoren ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden.

Magdeburg, 4. Dezember 1843,

Königliches Land- und Stadtgericht.

[1256] Nothwendiger Verkauf. Land- und Stadtgericht zu Brandenburg, den 30, Juni 1843,

Das zu Brandenburg am altstädtschen Markt sub No, 313 belegene Wohnhaus mit Hauskarel und Brau gerechtigkeit des Tuchbereitermeisters Carl Benjamin Scholze, Vol. 7. pag. 397 des Hypothekenbuchs, ab- geschäßt auf 5010 Thlr. 6 Sgr. 7 Pf., zufolge der nebst Hypothekenschein und Bedingungen in der Regi- stratur einzusehenden Taxe, soll

am 4. Februar 1844, Vorm. 10 Uhr, vor dem Herrn Land- und Stadtgerichts-Rath Augustin an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden,

[2134] F eo T mg.

Folgende Urkunden, welche angeblich verloren gegan-

gen, werden hiermit öffentlih aufgeboten :

1) Duplikat des Kauf-Kontrakts der Wittwe des Halb= spänners Schüße, Marie Elisabeth geb. Nusche und des Häuslers Jonas Jordan zu Diesdorf vom 29, Juli 1828 und 24, März 1830 über 10 Thlr. jährliche Grundabgabe, eingetragen auf das Grund- stü des Jordan Nr. 105 im Hvpothekenbuche von Diesdorf Band 2. Blatt 111,

2) Prioritäts-Actie der Magdeburg-Cöthen-Halle-Leip- ziger Eisenbahn-Gesellschaft Nr. 3267 über 100 Thlr. vom 4. Juli 1840, nebst zwei Zins-Coupons

_am 2. Januar und 1. Juli 1844 fällig. _Es werden alle diejenigen, welche als Eigenthümer, Erben, Cessionarien, Pfand-Jnhaber, oder aus irgend einem Grunde sonst Ansprüche an diese Dokumente zu haben vermeinen, hiermit öffentli vorgeladen, dieselben binnen drei Monaten, spätestens im Termine

den 19, Marz 1844 Vormitt 14 Ub, vor dem Deputirten, Land- und Stadtgerichts-Rath Peguilhen, an Gerichtsstelle hier anzumelden, nachzu- weisen und zu bescheinigen, widrigenfalls sie derselben für verlustig erklärt, ihnen damit ein ewiges Slillschwei- gen auferlegt und die gedachten Dokumente werden mor- tifizirt werden,

Magdeburg, 5. Dezember 1843.

Königl, Land- und Stadtgericht.

O Cotta Cari oen

Der Handlungsdiener Jacob Goerzen, welcher am 42. Januar 1826 hier von Rehhoff bei Stuhm nach Hamburg oder Amsterdam gegangen, um von dort nach Ostindien zu segeln, seitdem aber keine Nachricht von seinem Leben gegeben, so wie dessen etwa zurückgelas- sene unbekannte Erben und Erbnehmer werden hier- durch auf Antrag der Kaufleute Jacob und Abraham Thiessen zu Königsberg in Preußen , als die durch das Testament seiner Mutter ihm substituirten Erben, öffent=- lih vorgeladen und angewiesen, sich in dem auf den

23, Ote r- 1844,

10 Uhr Vormittags, vor dem Herrn Land- und Stadt- gerichtsrath Hartwich anberaumten Termine schriftli oder persónlih zu melden, widrigenfalls sie für todt erflärt und das zurückgebliebene Vermögen den bekann- ten Erben ausgeantwortet werden wird.

Marienwerder, den 28, November 1843.

Königl. Land- und Stadtgericht.

Berlin-Hamburger 95» Eisenbahn.

y Die Gesuche um Anstellung bei der Verwaltung der Berlin - Hamburger Ei- senbahn häufen sich in dem Grade, daß deren Berück- sichtigung nur selten, deren Beantwortung aber gar nicht zulässig is, Die unterzeichnete Direction bringt daher hierdurch zur Kenntniß der Bewerber, daß nur diejenigen derselben, welchen bei weiterer Entwickelung des Geschäfts eine Anstellung gewährt werden kann, zur näheren Unterhandlung von ihr schriftli eingeladen werden sollen, diejenigen aber, welche ohne Antwort bleiben, ihr Gesuch als zur Berücksichtigung nicht geeig- net betrachten müssen. i : Berlin, den 9, Dezember 1843. Die Direction der Berlin-Hamburger Eiscubahn, Carl, Vorsißender,

[2019]

Die Herren Actionairs der neuen Berliner Hagel- Assekuranz-Gesellschast werden zu der Mittwoch den 13, Dezember c., im Lokale der Anstalt, Behrenstr. 38, stattfindenden diesjährigen General- Versammlung ergebenst eingeladen, Dia ls L lungen beginnen um 10% Uhr Vor S A Sai

Berlin, den 27, November 1843.

mitlags.

Direction der neuen Berliner Hagel

-Assekuranz- Gas sellschast, S

[1853] Am 13, April d. J. is der bis dahin unter Kuratel gestandene geistes\chwache Particulier Carl Albrecht Schmectius hierselbst, welcher den Akten zufolge der Sohn des Lieutenants Albrecht Schmectius in Wolfen- büttel und dessen Ehefrau Louise Ulrike, geb. von Mö- ringen, gewesen und dort am 19, Januar 1773 gebo- ren ist, verstorben, ohne daß die Erben des Def, bisher haben ermittelt werden fönnen, Auf den Anirag des bestellten Nachlaß-Kurators wer- den daher alle diejenigen, welche Erb- oder sonstige An-

990

Allgemeiner

sprüche an den Nachlaß des vorgenannten Carl Albrecht Schmectius zu haben vermeinen, hierdurch edictaliter vorgeladen, solche in dem dazu auf den 28, Dezember d, J, Vormittags 10 Uhr, im Gebäude Herzogl. Kreisgerichts hierselbst angeseßten Termine anzumelden, und, so viel als thunlich, zu bescheinigen, unter der Verwarnung, daß sie widrigenfalls später damit nicht gehört und zum ewigen Stillschweigen verwiesen werden sollen, Deer. Braunschweig, den 18. Oft. 1843. Herzogl. Stadtgericht 2ten Bezirks. Ed. Riesell.

m? . e - Citerarishe Anzeigen. [2126]

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Mit der hier angezeigten Pädagogik der Schule, in Verbindung mit der bereits früher erschienenen und so günstig aufgenommenen Pädagogik des Hau- ses, tritt nun ein Werk ans Licht, in welchem der ge- lehrte Herr Verfasser, gestüßt auf eine beinahe funszig- jährige Erfahrung, seine der Gegenwart angemessenen Bemerkungen und Vorschläge über die so hochwichtige Jugend - Erziehung mit gewohnter kräftiger Feder frei- müthig und offen darlegt, und so dem Schulmann und Erzieher nicht allein, sondern auch allen Aeltern, denen die körperliche und geistige Ausbildung ihrer Kinder am Herzen liegt, ein Buch in die Hand giebt, dem wenig andere in der pädagogischen Literatur Deutschlands an die Seite zu seyen sein dürften,

2110] e | Jn Oehmigke's Buchhdlg. (J. Bülow) in Ber- lin; Buxgsty, Nr, 8, is zu habenz wie auc) tit

Graudenz: Die Kammerjungfer, wie sie sein soll, wenn sie den Pflichten ihres Dienstes und denen gegen si selbst genügen, ihrer Stellung zu den übrigen Domestifen, namentli auch zu den Männern, Söhnen und Freunden des Hauses klug und würdig entsprehen und ihr Glück für die Zukunft begründen will, Nebst einem Hand - und Rezeptbüchlein für alle in diesem Dienste vorkommenden weiblichen Arbeiten und erforderlichen Künste, Den jungen rechtlichen Frauenzimmern dieses Standes mit Theilnahme ewid-

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Francfort s. M, en Decembre 1843.

Les Editeurs.

2122]

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Löschin, ».. u. Dir, der Kleinkin- dersreund, ein nah der Fibel zu gebrau-

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Hamburg, im November 1843.

Johann August Meißner.

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Ueber den Proleslanlismus

unserer Kirche. Eine Predigt am Re- formationsfeste 1843, gehalten von Dr, J. F. Röhr. 1% Bg. gef. Preis: 5 Sgr.

Wenn neuerlih der Kardinal Pacca behauptete, der Protestantismus sei jetzt selbst in protestantischen Län- dern so gut als wie verschwunden ; so wird das Publi- kum sich aus dieser Predigt überzeugen, daß es damit keine Noth habe. Denn sie thut dar: daß er in der Natur des Menschen selbst gegründet sei, daß ihn zu jeder Zeit die Edelsen unseres Geschlechts übten, day ihn das Evangelium fordere, daß er unsere Kirche \hüße und dem Christenthume nicht Gefahr, sondern Verherr- lichung bringe. Daß das in ihr aufs überzeugendste und fkräftigste ausgesprochen sei, ist von dem Namen des Herrn Verfassers im voraus zu erwarten,

Neustadt a, d, Orla, den 3. November 1843,

J K, V, Whane r.

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ReE 1659.

Aal

Amtlicher Theil. G a r Inland. Berlin. Inhalt der neuesten Nummer der Geseßsammlung. -

Swincmünde. Orkan. Koblenz. Landgerichts-Präsident Wur- zer. General-Lieutenant Freiherr von Müffling. i Deutsche Bundesstaaten. Bayern. München. Ernennung des Minister - Residenten am badischen Hofe. Major Herdegen 4+. Sachsen. Schrciben aus Dresden. (Das neue Hypotheken-Ge}|eß.) Baden, Karlsruhe. Grh. Hessen. Darmstadt. Borbereitun gen zum Empfange des Großfürsten Thronfolgers. Freie Städte. Bremen. Chinesisher Handel. Frankfurt a. M. Ankunft des Großfürsten Thronfolgers von Rußland. Schreiben aus Franksurt a. M. (Vermischtes.) Schreiben aus Lübeck. (Lübecs Stellung zu Deutschland und sein Handels - Verkehr.) : E L Hesterreichische Mouarchie. Gr äß. Danksagungs-Schreiben ägyp- tischer Zöglinge des Joanneums, e Frankreich, Paris, Tarif - Ermäßigungen zu Gunsten der rheinischen Schifffahrt. Bugeaud über Abd el Kader. Vermischtes. Schreiben aus Paris. (Programm der nächsten Session; Lamartine und die Opposition.) U 5 Großbritanien und Arland. London, Die Königin in Belvoi Castle. Brief aus London. (Graf Spencer, die Anhänger der Anti-corn-law-league und die Tory -Pressez Organisation der Bihiting- Societies.) Jtalien. Nom, [ E gebracht. Tod des Ritters Villalba. Florenz. Ankunft Kronprinzen von Württemberg. 5 E Spanien. Paris. Telegraphische Nachrichten aus Spamen: Serrano und Frias geben ihre Entlassung. Erklärung der Königin, daß Olo zaga sie zur Unterzeichnung des Auflösungs-Dekrets gezwungen habe. Briefe aus Madrid (Ausführlicher Bericht über Olozaga's Entsezung.) und Paris. (Stimmung in Betreff der jüngstcn Krisis in Madrid.) Griechenlaud. Ancona, Die Physiognomie der National-Versamm- lungz Vermischtes. Triest. Die Wahl-Kommission. Eisenbahnen. Breslau. Schlesische Eisenbahnbauten. Glogau, Zweigbahn nah Sagan. Hannover. Post-Verhältnisse. Paris. Eröffnung der Bahn von Valenciennes nach der belgishen Gränze. Aussicht auf Realisirung des Eisenbahn-GBesezes. Schreiben aus Prag. (Zur Geseßgebung über Verhütung von Unglücksfällen bei Staats-Eisen- bahnen.) Handels - und Börsen-Nachrichten. Breslau, Köln, Markt bericht, Paris, Börse,

Die Verschworenen von Ancona nach der Engelsburg Des

Musik-Aufführung in der Sing -= Akademie. (,„„Die Jahreszeiten‘““.) Die zweite Symphonie - Soirée, gegeben von der Königl. Kapelle in der Sing- Akademie am 6. Dezember. Rückblick auf das französische Theater.

Beilage, Deutsche Bundesstaaten. Bayern. Aschaffenburg. Sammlung zu Gunsten der Väter am heiligen Grabe. Baden, Rastatt. Festungsbau. Vom badischen Oberrhein. Maßregel

gegen cine Gaunerbande, Me cklenburg-Schwerin. Schwerin.

Ausstellung des hamburger Dankschreibens. Freie Städte. Ham-

burg. Unterstüßung der Abgebrannten. Aus dem nicht preußi-

\chen Westphalen. Der christliche Staat, Schweiz. Luzern.

Denkschreiben der Geistlichen des Kantons gegen die Berufung der

Jesuiten. Dstindien. Bombay, Näheres über die Revolution

in Lahore und den gegenwärtigen Zustand des Land

deo, . ( * E. l Amtlicher Theil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem Geheimen Regierungs = und Medizinal-Rathe Dr. Stoll in Arnsberg den Rothen Adler-Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub und dem katholishen Pfarrer Büngener zu Lockum, Kreis Rees, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse; so wie dem Schullehrer und Küster Krüger zu Klein-Gandern, Kreis Sternberg, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen ;

Den bei dem Ministerium des Königlichen Hauscs angestellten bisherigen Rechnungs - Rath Fo ß zum Geheimen Rechnungs - Rath ;

Den bisherigen Land- und Stadtgerichts-Direktor, Kreis-Justiz= rath Rauch fuß in Löbau zum Direktor des Land= und Stadtgerichts in Marienburg und zum Kreis=Justizrath für den Kreis Marienburg, im Regierungs-Bezirk Danzig ; und 5

Den Land=- und Stadtgerichts-Direktor Weniger zu Neumarkt in Schlesien zugleih zum Kreis - Justizrath des Neumarkter Kreises zu ernennen.

Beit

A Lb EM tine

Preußische Zeitung.

Dienstag

YeranutmaGAunag, Folgende Giro - Anweisungen auf die Königliche Haupt = Bank : Nr, 22 über 200 Rthlr. ausgestellt von Julius Friedemann 14520 ce ©) G Ny 221 hor 9 g a, 20» M, 200 x ausgestellt 15400 » {100 E 1840 900 i 4 N :

» 2A. » 200 » E A0 » { Doe E O S » 20 E sind, wie darin ausdrücklih bestimmt is, nur nech bis zum 31, De-= zember d. J. gültig und daher spätestens bis dahin bei der Haupt- Bank = Kasse zur Zahlung einzuliefern, widrigenfalls sih die Fnhaber die nachtheiligen Folgen der Versäumung selbst beizumessen haben. Wir finden uns veranlaßt, auf den {hon nahen Ablauf der obigen Frist vorzüglich diejenigen Inhaber, welhe mit dem Giro Verkehr nicht genau bekannt sind, hierdurch besonders aufmerksam zu

machen.

Berlin, den 8. Dezember 1843.

Königl. Haupt = Bank - Direktorium. gez. Witt. Reichenbach. Meyen.

Angekommen: Der Königlich sicilianishe außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am Kaiserlich russishen Hofe, Chevalier Ruffo de Castelcicala, von St. Petersburg.

Durchgereist: Der Graf und die Gräfin von Star gard, von Leipzig kommend, nah Neu=Strelit.

Uichtamtlicher Theil. Inlaud.

Berlin, 11. Dez. Die heute ausgegebene Nr. 33 der Geseh= Sammlung enthält außer einer Verordnung vom 24, November d. J., durch welche ein gleihmäßiges möglichst einfaches Verfahren bei Ein- ziehung der direften und indirekten Steuern und anderer öffentlichen Gefälle in der Rheinprovinz hergestellt wird, eine Verordnung von demselben Datum, wonach die Bestimmung der Verordnung vom 18, Dezember 1841 in Betreff der bürgerlihen Rechte und Verpflich= tungen bescholtener Personen in den mit der Städtcordnung vom 19, November 1808 beliehenen Städten der Provinz Preußen (Ge= seß - Sammlung von 1842 S. 30) fortan in allen Städten zur An-= wendung kommen soll, in welchen die gedachte Städteordnung einge führt ist, und wonach in den mit der revidirten Städteordnung vom 17. März 1831 beliehenen Städten, in denen nah §. 13 der ge= dachten Ordnung für Ertheilung des Bürgerrehts Gebühren erhoben werden, diejenigen Personen, welhe im Fall der Unbescholtenheit nach §. 15 jener Ordnung zur Gewinnung des Bürgerrechts verpflichtet sein würden und dazu nur ihrer Bescholtenheit wegen unfähig sind, eine dem Betrag der Bürgerrechtsgelder gleihkommende Abgabe an die Kämmerei=-Kasse entrichten sollen.

Eine andere Verordnung von demselben Datum hebt die Ver= ordnung wegen streitig gewordener Auslegung von Staatsverträgen vom 25. Januar 1823 (Geseß -Sammlung Seite 19) auf, bestimmt jedo zugleich, daß die Gerichte in Prozessen, bei deren Entscheidung es auf die völkerrechtlihe Gültigkeit, die Anwendbarkeit oder Aus= legung von Staatsverträgen ankommt, auf den Antrag einer Partei, oder nah Befinden von Amts wegen, von dem Ministerium der aus= wärtigen Angelegenheiten die zum Zweck der rechtlihen Beurtheilung erforderliche Auskunft einzuholen haben.

Eine Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 24. November deklarirt die Ordre vom 14. Juli 1834 wegen der Bürgschaften der Ehe- frauen im Herzogthume Westphalen, im Fürstenthume Siegen und in den Grafschaften Wittgenstein (Geseß-Sammlung Seite 118) dahin, daß dieselbe, außer den genannten Landestheilen, auch auf die zum landräthlichen Kreise Siegen gehörigen vormaligen Aemter Burdach und Neuenkirchen (den freien Grund und den Hücergrund) zu be- ziehen ist.

Swinemünde, 9. Dez. (B. N. d. O.) Jn vergangener Nacht hat hier ein Orkan aus N. und NNO,. gewüthet, der auch jeßt, Morgens 9 Uhr, noch anhält, Die am Wasser liegenden Straßen

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Slatt an, für Berlin dic Expedition der Allg. Preuss. Zeitung: Friecdrichsstrasse Ur. 72.

e 12 Becember

1843.

unserer Stadt sind theils unter Wasser, und mehrere hier auf dem Strom liegende Schiffe sind auf den Grund getrieben.

Koblenz, 7. Dez. (Rh. u. M. Z.) Unser allgemein verehr= ter Herr Landgerichts - Präsident Wurzer hat unter den Allergnädig= sten Königlichen Anerkennungen seiner vielfah verdienstlichen amtlichen Laufbahn nunmehr die von ihm erbetene Verseßung in den Ruhestand erlangt. Jhn begleitet in die Zurückgezogenheit die unvergängliche Anhänglichkeit der Königlichen Beamten, welchen derselbe eben so Vorbild, als humaner und theilnehmender Chef war, und die dank= bare Erinnerung der Vielen, denen er mit fester und edler Gesinnung das hohe Gut der Gerechtigkeit gewähren half. Mögen seiner Tage noch zahlreiche ihm in glückliher Ruhe verfließen!

_ Einen Wunsch ähnlicher Art überbrachten die Mitglieder des hiesigen Stadt - Rathes dem Herrn General-Lieutenant Freiherrn von Müsffling Excellenz, verbunden mit dem Danke für vielfahes Wohl= wollen, das derselbe als Gouverneur den Bürgern von Koblenz bei jeder Gelegenheit bezeigte, die sich innig freuen, den verehrten Mann in unserer Nähe ferner wohnend zu behalten.

Ausland.

Deutsche Bundesstaaten. Bayern. München, 4. Dez. (Karlsr. Z.) Als Nah-

folger des Herrn von Oberkamp als Minister - Residenten am Groß-= herzoglichen Hofe zu Karlsruhe bezeihnet man hier seit einigen Tagen ziemlich allgemein unseren dermaligen Minister - Residenten bei der \{chweizerishen Eidgenossenschaft, Königl. Kämmerer Baron v. Verger. Nachschrift. Herr von Verger i wirklih bereits ernannt, wenn er auch sein Dekret noch nicht hat.

(A. Z.) Vorgestern Abend starb hier, ohne vorhergegangene Krankheit, plößlich am Schlagfluß, im Z0sten Lebensjahre, der Königl. bayerische Major im Jungenieur - Corps, Friedrih Herdegen. Er kam dieser Tage in Dienst - Angelegenheiten aus Neu-Ulm, wo ihm die Leitung des Festungsbaues übertragen war, hier an. Unser Heer verliert in ihm einen ausgezeichneten Offizier, und Alle, die den bra- ven Mann kannten, beklagen seinen Hintritt.

Sachsen. = Dresden, 8 Dez. Die neueste Nummer des Gesfeß=- und Verordnungsblattes enthält die Publication des Gesetzes, die Grund= und Hypothekenbücher und das Hypothekenwesen betreffend, vom 6. November 1843. Dieses wichtige Gesetz, welches allen Gerichts-= Behörden, welhe Gerichtêbarfeit über Fmmobilien auszu= üben haben, die Haltung von Grund= und Hypothekenbüchern anbe- fiehlt, vereinfaht das bisherige Grund=Erwerbungs- und Hypotheken= wesen dahin, daß mit Wegfall der bisher üblichen Formalitäten der Lehns =- Auflassung und Lehnsreichung das bürgerlihe Eigenthum an Grundstücken als dingliches Recht, so wie Hypotheken und andere zur Eintragung geeignete dinglihe Rechte an fremden Grundstücken, künf= tig nur durch Eintragung in das Grund= und Hypothekenbuch erlangt werden sollen. Das Geseb is ziemlich umfangreich geworden, es um-= faßt fast 6 Bogen und behandelt in 1V. Abschnitten und 252 Para= graphen 1) die allgemeinen Grundsäße über Zweck und Bedeutung, Inhalt, Oeffentlichkeit u. \. f, des Grund= und Hypothekenbuches, 2) das Recht der Hypotheken in ausführlicher Erörterung (§. 29—126) über deren Entstehung, Geltung und Erlöschung, 3) die Führung der Grund= und Hypothekenbücher und das Verfahren in Grund=- und Hypothekensachen, cndlih 4) das Verfahren bei Anlegung der Grund= und Hypothekenbücher. Außerdem is dem Geseße noch eine neue Tax-Ordnung der Gerichts-Gebühren in Grund- und Hypothe= fensachen angefügt.

Je mehr dies Geseß selbst durch Verlassung überlebter Formen und Vereinfachung des wichtigsten Rechtstheils, des unbeweglichen Eigen= thumsrechts, einen unverfennbaren Fortschritt enthält, um so mehr ijt zu bedauern, daß wir daneben immer noch der Aufrechterhaltung der veralte= tenLeh nsverfas sung begegnen, Denn nach §. 12 des Gesetzes findet bei Lehngütern die Leistung der Lehnspflicht Seitens des Lehnsmannes und nachherige Beleihung, wie solche in den Vorschriften des Lehnsrechts begründet is, neben der Eintragung des neuen Besißers in das Grund= und Hypothekenbuch, auch ferner noch immer statt und geht der Re= gel nach dieser leßteren voraus. Í

Musik - Nufführung in der Sing - Akadentie. „Vt0 Are eiten

Herr Kapellmeister ser, der sich, in seiner bereits 52jährigen Wirk- samkeit, von jeher besonders die Aufgabe gestellt zu haben scheint, nur klas- sische, echt deutsche Musik zu pflegen und den Musik - Liebhabern öffentlich vorzuführen, bereitete uns durch die am 9, Dezember in der Sing-Akademie stattgefundene Aufführung der „Jahreszeiten“ von Haydn wieder einen nachhaltigen Kunstgenuß. Dies Werk, das Haydn 1801 im 65sten Jahre seines Lebens schrieb, athmet noch jugendliches Feuer und fand, wie wir bemerk- ten, so viel frohe Theilnahme im Publikum, wie immer. Ohne hier auf Einzeln- heiten des hinreichend bekannten und gewürdigten Werkes näher einzugehen, wollen wir nur im Allgemeinen der in demselben enthaltenen und sehr oft, aber mit großem Unrecht, angegriffenen sogenannten musikalishen Malereien, zu denen der Text von Thomson (deutsh von van Switen) so maunig- fache Gelegenheit bot, gedenken. Unter musikalischer Malerci versteht man bekanntlich die Nachbildung einzelner Natur - Erscheinungen und Naturlaute durch Téne. Diese Nachbildungen machen aber gerade den wesentlichsten Inhalt sowohl der „Jahreszeiten“ als der Swböpsung? (der beiden Hauypt- werke Havydn's) aus und sind bei ihm so innig mit dem ganzen Werke verwachscn, mit wahrer Genialität stets so wahr, so treffend, so erfreulich ausgeführt, daß ihn darin bis jeßt noch Niemand erreicht hat und auch \{chwerlich Jemand erreichen wird; denn in unserem sentimentalen Zeitalter scheint es uns fast unmöglich, daß irgend ein anderer Komponist so find- lich, so naiv auffassen könne, wie es Haydn auch in dieser Beziehung auf wahrhaft geniale Weise gelungen is, Ohne also überhaupt der musika- lischen Malerei hier das Wort reden zu wollen, müssen wir doch aufrichtig gestchen, daß wir diesclben, so wie sie einmal sind, keinesweges in den Ora- torien Haydn's vermissen möchten. Die Ausführung, unter Mitwirkung von Mitgliedern der Sing - Akademie und dem Königl, Orchester, war im

Allgemeinen als gelungen zu bezeichnen , jedoh in Bezug auf Einzelnheiten nicht so vorzüglich, als man es bei solchen Mitteln erwarten durfte. Frau von Faßmann, welche die Sopran - Solo - Partie ausführte, und Herr Bötticher, welcher den „Simon““ sang, waren Beide, wie immer , vor- trefflih; auch Herr Ditt suchte in der Partie des „Lucas“ nah Kräften durch seine schöne, metallreihe Stimme zu wirken, wobei ihm jedoch seine Unsicherheit in musikalischer Beziehung manchen Querstrich machte. Auch das Orchester schien nicht so sicher zu begleiten, wie man cs sonst von ihm gewohnt is, und manche Fehler wurden besonders in den Recitativen bc- merkt. Selbst dem Chor fehlte es zuweilen an der gehörigen Energie, z. B. bei den Eintritten. War an dem Allem vielleicht die zwiefache Direction Schuld? Doch, wie schon gesagt, im Ganzen war die Ausführung, unter Leitung des Kapellmeisters Möser und Professors R u ngenhagen, im- mer cine gelungene zu nennen und erfreute sich der allgemèinen Theilnabme der zahlreih versammelten Zuhörer. i i j

Die zweite Symphonie-Soirée, gegeben von der Königl. Kapelle in der Siug-Akademie am 6. Dezember,

_ Diese Aufführung brachte uns Genüsse doppelter Art; nach der Es-dur Symphonie von Mozart (dem sogenannten Schwanen-Gesange) mit dem reizenden Andante aus As-dur, das besonders fein nüancirt vom Orchester ausgeführt wurde, trug nämlich der jeßt hier anwesende Konzertmeister Herr eds g aus Stuttgart mit meisterhafter Vollendung sein A-moll-Kon- zert auf der Violine vor. Herr Molique, der älteren klassischen Schule angehörend, weiß jede Schwierigkeit seines Jnstruments zu besiegen und hat es vollkommen ín seiner Gewalt, Außerordentliche Ferti keit, Reinheit Deutlichkeit, seltene Oekonomie des Bogens, besonders beim taccato z sorg-

fältige Bewahrung eines kräftigen Tones selbst bei den lebhaftesten Passagen sind die vorzüglichsten Bestandtheile scines gediegenen, in mancher Be= ziehung an Spohr's Weise erinnernden Spiels, Bliebe uns etwas zu wünschen übrig, so wäre es vielleicht beim Vortrage des Adagio, in welchem wir Tiefe des Gefühls zu vermissen glaubten. Lauter Beifall belohnte die ausgezeichneten Leistungen dieses geschäßten Künstlers, der mit Recht unter die ersten lebenden deutschen Violin-Virtuosen zu zählen is. Die Ouver- türe zur „Eurvanthe““ des genialen C. M. von Weber und die Symphonie von Beethoven, B-dur, die den Beschluß der Soirée bildeten, konnten bei so präziser, wahrhaft vollendeter Ausführung nicht anders als begeisternd auf die Zuhörer wirken, Ez i :

Núückblick auf das französische Theater.

Am 28. November errang sich die Wiederholung des taktigen Scrib e- schen Vaudevilles _„L'Ambassadeur“‘, einer Rbae nit bedeutenden aber geistreich \kizzirten und durch neue Situationen und gewandten Dialog anziehenden Piece, mittelst des Zusammenspiels der Herren Villars, B aron und Pechena abermals Beifall, Jngleichen gefiel wiederum das niedliche Lodckro y sche Vaudeville „La nnit anx sonfflets.“ Das Süjet bewegt sich um die Grille des Herzogs von Ferrara, sich in Allem nach Ludwig AlV. als nach einem Vorbilde richten zu wollen; in seinem kleinen Reiche fehlt ihm jedoch Vieles hierzu, und besonders shmetzlich ver- mißt er „les femmes, les femmes!“ Durch die Liebes-Jntrigue zwischen einem jungen Offizier (Herrn Pechena) mit der Mündel eines französischen Roué (Mad. de Bongars) glaubt er inzwischen in diesem Genre end- lih einen Anhaltpunkt zu finden, wird aber für seine undelikate Manier durch eine immense „Ohrfeige““ bestraft, er, der Herzog von Ferrara! Sein Wunsch nach Minne-Aventüren geht dadurch auf eine für ihn freilich höchst