1843 / 169 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

441 b P P 6 1 s d D L [ Bi Vormünder der minderjährigen Louise Mez,

Tochter erster Ehe der unlängst verstorbenen Ehefrau des- reg at rate C. Michels, haben die der Pu- pillin pro parte angefallene mütterliche Erbschaft nur unter dem Horbehalt der geschlihen Cautelen angetre- ten und zur Sicherstellung derselben gegen etwanige, auf dem mütterlihen Nachlasse haftende Ansprüche, die Erlassung der gewöhnlichen Proflamen beantragt. Es werden demna Alle und Jede, welche an den Nach- laß der verstorbenen Ehefrau des Kaufmanns Michels, geb. Saegert , verwittwet gewesenen Kaufmann Meß, vermöge der ehelichen Gütergemeinschaft, in welcher fel- bige mit ihrem hinterbliebenen Wittwer gelebt, Forde- rungen und Ansprüche haben oder zu haben vermeinen möchten, hiermit geladen, solche in cinem der auf

Den 9, und 10, Ja-

P,

und 23, Dezember d. J. Nat L S5, jedesmal Morgens 10 Uhr, anstehenden Ligquidations- Termine anzumelden und gehörig zu beglaubigen, bei Vermeidung der in termino den 24, Januar kft, Jah- res auszusprechenden Präklusion. Daium Greifswald, den 25. November 1843, Da Watten ger#iMt. (T, Teßmaun,

Außerordentlihe General- F [462b] Versammlung L è E wié e ls Fer Berlin-Anhaltischen

E A) D. E - - S (Lisenbahn-Gesellschaft Durh hohen Befehl des Königlichen Geheimen

Staats- und Finanz - Ministers Herrn von Bodel-

\chwingh Excellenz veranlaßt, cine außerordentliche

General - Versammlung der Actionairs der Berlin -An-

haltischen Eisenbahn-Gesellschaft zu dem Zwefe zu berufen, um über die ctwanige Betheiligung der Gesellschaft bei Ausführung cines der Hohen Staats - Behörde vorliegenden Projektes zur Anlage einer direkten Ei- senbahn von Berlin nach Magdeburg über Potsdam und Brandenburg einen Beschluß zu fassen,

laden wir die gechrten Herren Actionairs zu einer

außerordentlichen General- Versammlung, wehe Montag, den 15. Januar r. 3, Nachmittags 4 Uhr, in unse-

rem Empfangshause auf dem Anhaltischen Thorplaßze stattfinden wird, mit dem ergebensten Ersuchen ein , der Bestimmung des §. 28. des Gesellschafts-Statuts ge- mäß in den Tagen vom 8. bis 13. Januar k. J. ein- \hließlih, ihre Actien nebst einem nah der Nummer- folge geordneten von ihnen unterschriebenen Verzeichnisse derselben in unserem Geschäfts-Büregu im Empfangs- hause vorzulegen. Das Verzeichniß wird daselbst zu- rücfbehalten und dagegen cine Bescheinigung über die Stimmenzahl des Juhabers ausgehändigt werden, welche zugleich als Einlaßkarte in die Versammlung dient.

Die Vertreter stimmberechtigter Actionairs, welche sta- tutenmäßig Mitglieder der Gesellschaft sein müssen, ha- ben ihre beglaubigten Vollmachten ebenfalls im Büreau niederzulegen,

Nicht erscheinende Actionairs sind den Beschlüssen der Anwesenden unterworfen. (§. 29.)

Berlin, den 10. Dezember 1843.

Der Verwaltungs-Rath der Berlin-Anhaltischen Eisen- bahn-Gesellscbaft.

Ober-Schlesische Eisenbahn.

[474 b]

Die Bezahlung der am 2. Januar 1844 fálligen Zinsen auf unsere Prio- ritäts- u, Stamm-Aktien Litt. A. und B, erfolgt, mit Ausnahme der Sonn-

vom 2. bis 15. Januar 1844, täglich Vormittags von 8 bis 1 Uhr;

in Berlin: vom 1. bis 15. Februar bei den Herren M. Oppenheim s Söhne, Burgstr. 27,

Vormittags von 9 bis 12 Uhr, gegen Einlieferung der mit einem Verzeichnisse zu ver- schenden Coupons,

Breslau, den 7, Dezember 1843. Das Direktorium der Ober - Slesiïchen Eisenbahn Gesellschaft.

[468 b]

In der heute stattzesundenen General - Versamm- lung der Herren Actionairs der neuen Berliner Ha- gel -Assekuranz- Gesellschast ist Herr Stadtrath Kei- bel nach vorherigem slatutenmälsigen Ansscheiden aus der Direction auss neue znm Direktor erwählt worden,

Berlin, den 13, Dezember 1843,

Direciion der neuen Berliznér Hagel - Assekuranz-

Gesellschaft,

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[2176]

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petenten hiesiger Gymnasial-Direktoren und Professoren, namentlich der Herren 2c. Zumpt, Ribbeck, August, Walter, Bonnell, Rankd, Baumgärtner, Diesterweg, Klöden, Meinecke 2c, bekunden die Zweckmäßigkeit und Gediegenheit dieser Fluß-Neße und machen jede fernere Anpreisung des Verlegers unnöthig.

[470 b] x

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[475 b] ¡cs (D L B 4 Bei O), NRalter, Mohrenstr. 4 (zwischen d, Markgrafen- u. Jerusalemerstr.) ist zu haben : Corpus jur, eil. ed. Gebauer & Spangenberg, - : ol. 7% Thlr. v. Rampß, Annal. 1817—39. 20 Thlr. Hißig,

‘12

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2141 l E zur v. Lettow-Pomeiskeschen Armen -Stiftung®- masse gehörige 2stöckige massive Wohnhaus n der Mit- telstraße hierselbst, vormals „Uöôtel de Berlin“, soll auf den Antrag der Herren Stiftungs - Kuratoren im Terminc am 15, Februar 1844

in meiner Expedition gegen annehmliches Gebot aus freier Hand verkaust werden. Kaufliebhaber lade ich ergebenst ein, und können die Verkaufs - Bedingungen jederzeit bei mir eingeschen werden,

Stolp, am 5. Dezember 1843.

Der Justiz-Kommissarius und Stadt-Syndikus Den lek

[473 b] S

Der Verkauf von Zuchtwiddern aus der hiesigen Stamm- shäferei, zu festen, in die Hörner eingebrannten Preisen, wird im Jahre 1844 mit dem 10. Januar seinen Anfang nehmen und alsdann bis zur Wollschur fortgescht werden.

Es fommen meistens Zeitböcke, wenige anderthalbjährige Böcke, zum Verkauf, Dominium Möglin, im Dez. 1843.

[2180]Gutenberger Porzellan-Thonerde, welche bisher nur ungeschlemmt von meinen Gruben zn beziehen war, isst künftig zu mehr Frachtersparung auch geshlemmt zu haben, damit aber alle Auftrage, dg She lich wo die Schifffahrt noch günstig ist, stets nell cxpedirt werden können, bitte ih meine geehrten Geschäftssreunde, mir ihren Bedarf immer zeitig aufzugeben.

Rittergut Gutenberg bei Halle a. d, S.

F, Stark.

[471 b] ns j Die erwarteten Prillants de

Paris. pIerres de strasses et

pierres de bres in losen Sti nen, auch gefaßt zu Ohrringen, Brocheè, Tuchnadeln u. st. w., sind angekommen Unter den Linden 67 parterre,

An W. Weiß. Donne avis de tor! [472b]

Jnfanterie und Jnspecteurs des Militair-Bildungs- und

Ünterrichtswesens, Herrn von Luk, so wie vieler Kom-

Das Abonnement beträgt 2 Rihlr. für ; Iahr. 4 Uthlr. - F? Jahr. 8 Rthlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Insertions=-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

ck

Me 169,

Ina! l

Amtlicher Theil,

Juland. Berlin. Juhalt des Justiz-Ministerialblattes, Koblenz. Erlaß der Moststeuer für dieses Jahr.

Deutsche Bundesstaaten. Bayern, München, Hofnachrichten. Nürnberg. General-Versammlung der Ludwig-Kanals-Gesellschaft. Großh, Hessen, Darmstadt. Fatelzug zu Ehren des Großfürsten Thronfolgers von Rußland. Braunschweig. Braunschweig. Der Anschluß des Harz - und Weser - Distrikts an den Zoll - Verein. Hohenzollern-Sigmaringen. Sigmaringen, Stadt -Berschö nerung. Freie Städte. Schreiben aus Frankfurt a, M.

Frankreich. Paris. Fürst Oettingen -Wallerstein, Beschleunigung der Abreise des Herzogs von Bordeaux von London. Phantasieen der legitimistishen Presse, Der Constitutionnel über die Befestigungs- Frage. Vermischtes. Schreiben aus Paris, (Das französische _Prohibitiv - System und seine Folgen.)

Großbritanien und Jrland. London. Die Tímes als Organ der öffentlihen Meinung in England über Jrland. O'Connell bei dem Gastmahle in Limerick. j

Belgien. Brüssel. Schluß der allgemeinen Budgets - Debatte,

Schweiz. Luzern, Siegwart-Müller zum Bundes-Präsidenten erwählt,

Spanien. Schreiben aus Paris, (Die Kabinetskrisis; noch Einiges aus Olozaga’s NRechtfertigungs-Rede.)

Griechenland. Triest, Die National-Versammlung über die bestrit- tenen Wahlen, Reorganisirung der polytechnischen Schule in Athen. Piräeus, Prinzipien-Streit. Briefe aus Athen. (Katakazi’s Ab- reise; Kalergis reicht seine Entlassung ein ; Wahl-Prüfung z Vermischtes.) und München, (Verzögerung der Arbeiten dex National-Versammlung z die Deutschen.) i

Eifenbahnen. Würzburg.

7 alüccksfall.

Handels- und Börsen-Nachrichten, lau, Magdeburg. Marktbericht. Franffurt a, M. Hull, Getraidemarkt.

N ürnberg. Ertrag der München-Augsburger Bahn. Bahn von Bamberg nah Frankfurt. Paris. Un-

Berlin, Danztg, Bk ed- Börse. Das hamburger Dankschreiben für Frankreich, Schau jp1iel-Kunjst.

Zur Kritif der

Betilage. Inland. Elberfeld, Statuten des protestantischen Un terstußungs - Vereins. Aachen. Ausgabe und Einnahme der Fonds zul Unterhaltung und zum Neubau der Bezirksstraßen. Deutsche Bundestaaten. Bayern. München. Oeffentlicher Vortrag über die Bedeutung von Gavern und München, Württemberg. Ell- wangen, Oeffentlichkeit der Schluß - Verhandlungen in Kriminal - Pro- zessen, Hannover. Osnabrück. Vorrechte der Kaufmannschaft.

Baden. Rastatt, Festungsbau. Nußland uud Polen. St.

Petersburg. Kunstverein in Moskau. Türkei. Konstantino-

pel. Die Minister-Krisis, Die Unterhandlungen wegen des hingerich-

jeten Armeniers. Wutsitsh und Petroniewitsh nehmen ihren Wohnsiß in Sistow. Vereinigte Staaten von Nord-Amerika, Schrei- ben aus New-York. (Angebliche. Spaltung im Kabinet wegen der s{hwebenden Unterhandlungen mit Texas z Repeal-Bewegung.) Meriko.

Schreiben aus Paris. (Yukatan weist den Fricden zurück.) Va

Plata-Staaten. Schreiben aus Paris. (Admiral Brown blofirt

den Hafen von Montevideo.)

Amtlicher Theil.

Das dem Mechanikus Mohl unterm 10. November 1843 ex- theilte Patent : :

auf eine durch Zeichnung und Beschreibung nachgewiesene Construction von Ausweichungen auf Eisenbahnen

aufgehoben worden. Sm ——

ist wieder

9 » F ck19. So TDitr 5 y ; E Ange fom men: Se, L urlauct der General= Major und Commandeur der bten Landwehr-Brigade, Fürst Wilhelm Radzi- will, von Treuenbrietzen. i :

Berlin, Sonnabend den

Lm 10€

Preußische Zeitung.

Se. Excellenz der Ober-Burggraf des Königreichs Preußen, von Brünneck, von Trebniß.

Der Königl. sächsische General - Major und oon Fabrice, von Dresden.

Ober = Stallmeister

Uichtamtlicher Theil.

Inland.

Berlin, 15. Dez. Das heute ausgegebene Ju stiz-M inister ial blatt enthält eine Verfügung vom bten d. M,, welhe mit Bezug nahme auf zwei Berichte eines Königl. Ober-Landesgerichts verschie dene in denselben zur Sprache gebrachte Ressort-Zweifel bei der Aus- führung des Geseßes vom 28, Februar d. J. wegen Benußung der Privatflüsse löst. : S

V

S (Rh. u. M. Z.) Durch telegraphische Depesche des Herrn Ober - Präsidenten, aus Berlin, i die hocher freulihe Kunde angelangt, daß des Königs Majestät mittelst Aller= höchster Kabinets - Ordre vom 7ten d. M. die ganze Moststeuer für den Herbst dieses Jahres in landesväterliher Huld und Gnade zu erlassen geruht haben.

Koblenz, 10. Dez.

Nusland. Deutsche Bundesstaaten.

Bayern. München, 8. Di ‘#(Karlsr. gen um 11 Uhr hat ein Kapitel unseres stattgefunden und darauf ein Rittershlag. Es widerfuhr diese Aus- zeichnung dem Gutsbesißer Freiherrn ven Gumppenberg. Jnwieweit die Ceremonie öffentlich stattfand, nämach in der alten Hof-Kapelle, hat sie ein sehr zahlreihes Publikum aus den höheren Ständen an- gezogen. Se. Königl. Hoheit der Kronprinz, den man bis heute wenigstens zu einem vorübergehenden Besuche erwartet hatte, ist nicht hierher gekommen, und man will jeßt sogar wissen, er werde mit sei ner Gemahlin troß des im Gebirge längst eingetretenen Winters noch länger auf seiner Burg Hohenschwangau bleiben. Jn unserer ho- hen Welt wird es diesen Winter ziemlich still zugehen. Herzog Mayxi- milian geht am 2. s i fen von Arco werden nach Wien gehenz/Herr von Severin, der rus- sische Gesandte an unserem Hofe, dessen SBesellschaften zu den brillan- testen zählten, wird kaum hierher zurüdfehten; Graf von Senfft-Pilsach, der neue österreichishe Gesandte an unserem Hofe, hat ebenfalls München sogleih nah der feierlichen Anwerbung um die Hand der Prinzessin Hildegarde wieder verlassen und wird auh kaum vor dem Karneval zurückkehren.

3.) Diesen Mor- St. Georgen-Ritter-Ordens

Nürnberg, 10. Dez. (F. M.) In der heutigen Sizung der General= Versammlung wurde der Bericht des General-Comité's über den Rechenschafts - Bericht des Ausschusses vorgetëagen. Den Anträgen desselben beipflihtend wurde zuerst der ehrfurchtvollste Dank gegen Se. Majestät den König ausgesprochen, dafür, daß Aller höchstderselbe geruht haben, niht nur dem Kanal-Unternehmen fort-= während die besondere huldvollste Sorgfalt zuzuwenden, sondern auch an dieser General-Versammlung durch Allerhöchstseinem Bevoll= mächtigten Theil zu nehmen, welhem Danke die General-Versamm- lung durch einhelligen Zuruf beistimmte. Die während der Sißung eingetroffene Allerhöchste Genehmigung der Uebereinkunft zwischen der Königl, Regierung und dem Ausschusse wegen der Kosten der Kanal = Unterhaltung und Verwaltung wurde zur befriedigendsten Kenntniß genommen und dadur dieser wichtige Gegenstand definitiv geordnet, Die Anträge des Comités auf erneuerte Bitten bei der Königl, bayerischen Regierung um Beförderung der Vollendung der

[Ge Dezember

Januar auf einige Vonate nah Paris, die Gra-

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen BSestellung auf dieses Slatt an, für Berlin die Expedition der Allg. Preuss, Zeitung: Fricdrichsstrasse Ur. 72.

Correction der Donau unv des Mains, Schiffbarmachung threr Nebenflüsse, Aufhebung der Mainzölle, baldigste Erbauung eines eige- nen Kanalhafens zu Bamberg, getrennt von der städtischen Verwal= tung, erhielten einstimmige Annahme. Ueber die Frage wegen der rüdständigen Actienzinsen erstattete die Spezial-Kommission Vortrag durch Freiherrn von Holzshuher. Nach umfassender Erörterung dessen Referats, so wie der von den Ausshuß-Mitgliedern Dr. Kreit- mair, Dr. Wülfert und Dr. von Hornthal abgegebenen rechtlichen Gutachten, beschloß die General- Versammlung, nah dem Antrage der Kommission, den Verfolg dieser Sache zuerst noch einmal auf dem Wege der gütlihen Vereinbarung mit der Königl, bayerischen Regierung, bei Fehlshlagung aber auf dem Rechtswege mittelst Klage gegen den Königl. Fiskus , und ertheilte dem Ausschusse hierzu die erforderlihe förmliche General- und Spezial = Vellmacht. Endlich wurde beliebt, daß der statutenmäßige Austritt des ältesten Mitglie= des des dermaligen Ausschusses bis zur nächsten ordentlichen Gene= ral-Versammlung im September 1844 unterbleiben, ein Auszug der Protokolle nebst den Berichten gedruckt werden solle und damit diese General-Versammlung geschlossen.

Grh. Hessen, Darmstadt, 12. Dez. (Grh. He\ Z)Y Gestern Abend um 8 Uhr brachten 400 junge Bürger und hiesige Einwohner Jhren Kaiserl. Hoheiten dem Cäsarewitsh Großfürsten Thronfolger von Rußland und der Cäsarewna Maria Alexandrowna einen Fackelzug mit Musik und Gesang vor dem Großherzoglichen Palais, in welchem die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften ver- fammelt waren. Höchstdieselben erschienen auf dem Balkon und wur= den mit unbeschreiblihem Jubel begrüßt, in welchen die zahlreih ver- sammelten Zuschauer freudig einstimmten, und der sich im Verlaufe der Feierlichkeit mehrmals wiederholte. Die Fackelträger bildeten ver- schiedene Touren, unter Anderem die Namenszüge des hochgefeterten Paares. Der Sängerkranz trug unter dem Schalle der Musik-Chöre drei Gesänge vor, worauf der Zug unter angemessener Musikbeglei= tung in einer wohlgeordneten Polonaise wieder abzog.

Braunschweig. % Braunschweig, 11. Dez. Die Ein zelnheiten der Frage über den Anschluß des braunschweigischen Harz=- und Weser-Distrikts an den deutschen Zoll-Ber- ein sind jeßt entschieden. Bekanntlich war der Beitritt auch dieser Landestheile des Herzogsthums Braunschweig schon vor zwei Jahren festgestellt, und es handelte sih jeßt nur noch um die zweckmäßigste Art der Ausführung jenes Vertrages. Den neuesten Bestimmungen zufolge, soll im Weser=Distrikt der Zollvereins-Tarif unverändert, im Harz-Distrikt, d. h. den rechts der Leine belegenen Gebietstheilen, aber ein niedriger Tarif eingeführt werden, durch welchen die Gränz bewahhung, die gerade hier mit unverhältnißmäßigen Kosten verbundeu sein würde, unnöthig gemacht wird. Bei dem Uebergange aus diesen leßten Gebietstheilen in die übrigen Theile des Zoll-Vereins wird dann nicht nur die Differenz zwischen dem Zollvereins=- und dem besonderen niedri- gen Tarife zu erlegen sein, sondern die volle Zollvereins-Abgabe. Diese Maßregel is nothwendig, um eine Umgehung der Zollvereins-Gefälle, die bei der mangelnden Bewachung jener Gebietstheile ohne sehr starkr Kontrole gar nicht zu sichern wären, zu hindern, und wird auch zu feinen Härten führen, da ein Handel mit den der Zollvereins-Abgabe unterliegenden fremden Waaren aus jenen Landestheilen in den Zoll= Verein nicht stattfindet und also eine Störung bestehender Verbindun= gen nicht in Frage kommt. Da über die bisherigen Folgen des An= \{chlusses des Hauptlandes Braunschweig an den deutschen Zoll-Verein manche unrichtige Schilderungen in cinzelnen öffentlihen Blättern verbreitet sind und noch fortwährend als Wahrheit deren Lesern dar- geboten werden, so scheint nicht überflüssig, hier kurz vor Augen zu bringen, was Unparteiishe und mit den betreffenden Verhält= nissen genau Bekannte als die in Braunschweig selbst ziem-= lih allgemein verbreitete Ansicht bezeihnen, Es sei nicht zu leugnen (sagen sle), daß der fleine Verkehr m dem bos nachbarten hannoverschen flachen Lande gelitten habe, und daß hier= durch allerdings für die kleineren Kaufleute der braunschweigischen

Das hamburger Dankschreiben für Frankreich. i 1, Paris, 7, Dez. Wir erlauben uns die öffentliche Aufmerksamkeit für ein Denkmal eigener Art in Anspruch zu nehmen , welches, als wix es hiex vor einiger Zeit zu sehen bekamen, durch die Bedeutsamkeit und Pracht des fünstlerischen Schmucks die unsere anziehend beschäftigte. Wir meinen das Dankschreiben des hamburger Senats für die in Folge ‘des roßen Brand - Unglücks aus Frankreich eingegangenen Hülfs - Beiträge eldes in diejen Tagen von dem Geschäftsträger der freien deutschen Bundesstädte in Paris , Herrn Rumpf, in einer Privat - Audienz dem Könige der Fran- zosen überreicht worden. Es hat die Gestalt eines Diptychons oder einer zu- jammenktlappenden Tafel von Eichenholz, welches, in eben so sinniger als inniger Beziehung, von den geretteten Thür- und Balkentrümmern des ab- gebrannten Rathhauses hergenommen ist, Die eine Seite inwentig is mit Sammet ausgeschlagen, die andere enthält eine Zinkplatte mit Pergament überzogen, worauf das amtliche Danksagungs - Schreiben in französischer Schrift und reicher Einfassung geschrieben steht. Die äußeren Seiten sind pa Schwa nthaler mit Relief-Skulpturen aus geshmolzenem hamburger (S lockengut verziert, Die Hauptseite zeigt die Hammonia, das Stadtbanner in der Linken, die Rechte auf der Brust, die beschädigte Mauerkrone auf dem Kopf, eine wohlgelungene Gestalt, von feinem Gefühl in der Erfin- dung, von großer Anmuth in wer Bewegung und edlem Geschmack in der Gewandungz darunter ein Flachrelief, Vorgänge aus dem Brande darstel- lend, in dessen Behandlung sich ebenfalls der gewandte, korrekte Relief- bildner zeigt, der seine Situationen und Motive mit Deutlichkeit, den Ge- seßen seiner Kunstart gemäß, und mit Wahrheit und Lebendigkeit vorzutra- gen weiß. Die andere Seite ist mit dem hamburger Stadtwappen ge- s{hmüdckt. Nur schade, daß die Eckbeschläge und Nebenzierrathen von roher plumper Schlosserarbeit aufs grellste abstechen gegen die scharfe, elegante Ausführung der Haupt-Ornamente, die durch Gefühl, Verständniß und Sorg- samkeit sich so weit über die Sphäre gewöhnlicher Dekorativ-Reliefs erhe- ben. Ein anderer Mißstand is, daß bei dem Sammetausschlag der einen inneren Seite die Gescße des Simultankontrastes der Farben \o wenig be- rücsichtigt worden. Die hochrothe Farbe, die man dazu genommen, beein- trächtigt im höchsten Grade die anmuthige Haltung und Wirkung des auf der anderen Seite befindlichen Miniaturbildes, welches dadurch, daß alle feinen Nüancen und zarten Uebergänge aufgehoben werden, von cinfórmig

kalt- und blaßrother Färbung erscheint. Das Schreiben ist frontispiceartig in architeftonische Verzierung gefaßt, wozu der Künstler, Herr Soltau aus Hamburg, recht beziehungsvoll die drei für Frankreich eigenthümlich bezeich- nenden Baustyle verwendet: den Rokokostyl des achtzehnten Jahrhunderts zur Basis, den Prunkstyl des siebzehnten zum Mittelgliede und den Re- naissancestyl des sechzehnten zur Bekrönung. Das Basrelief an der Basis enthält Personificationen von französischen Städten, welche durch die Mauer- fronen als solhe und durch Umschriften als welche (Paris, Havre, Bordeaux, Marseille und Lyon) bezeichnet sind. Ein Kind an der Hand dcr Stadt mit cinem Schilde, worauf die Buchstaben L. P. zu lescn, versinnbildlicht die Juli-Dynastie. Ocean und Nhein, als Haupt-Landesgränzen Frank- reichs, füllen die Nischen des mittleren Theils. Ersterer hat unter sich das Stadtwappen von Montpellier, über sich das von Algier; der Delphin im blauen Felde in der Bogenecke vertritt Cette; in der Mitte das Wappen von Nantes, dann das von RNouenz über dem Rhein sicht man die Stadt- appen von Colmar und Straßburg. Die allegorische Darstellung, welche den oberen Theil einnimmt, zeigt die Minerva, die Pax und die männlichen Tugenden, die ihre Opfergaben auf dem Altar der Dankbarkeit niederlegen für den Fürsten, der durh Gerechtigkeit, Wohlthätigkeit, Umsicht und Be- förderung der Eintracht scine Regierung bezeichnet,

__ Wenn wir nach einer solchen Uebersicht des Ganzen erwägen, daß die einzelnen dazu erforderlichen Compositionen nicht an und für sich, sondern in gegenseitigem Bezug als Glieder Einer Composition zu denken und zu beurtheilen sind, und wenn wir die durchdachte Bedeutung in der Wahl und Verknüpfung der Allegorieen nachempfinden, so können wir nicht umhin einerseits die besondere Schwierigkeit der Aufgabe, andererseits das schöne Geschick, womit sie gelöst ist, anzuerkennen. Figuren, Gruppen und Wappen sind in der architektonischen Fassung so anmuthig, einfach und füllend zu- gleich vertheilt, daß die sinnliche Empfindung des Auges mit dem, was die Bedeutung der Symbole und Embleme ausspricht, vollkommen übereinstimmt. Die ganze Räumlichkeit ist auf das ausführlichste ausgebildet, und entfernt man die den Effekt störende Ursache des rothen Sammet-Ausschlags, indem man ihn mit einem Bogen Seidenpapier verdeckt, so macht das Bild als Farbenganzes durch die harmonische Haltung der röthlichen und violett- lichen Grundtöne einen zierlichen, heiteren und schönen Eindruck. Die Ele- ganz der frauzösischen Schrift entspricht der Schönheit und Feinheit der Malerei, und sehr glücklih ist die Juli-Säule zur Juitiale benußt, Hexr

Soltau hat im Auftrage seiner Vaterstadt zu den für Sachsen, Dänemark und Nußland bestimmten Danksagungs-Schreiben gleichfalls die malerischen Ausschmückungen angefertigt, die das schöpferishe Talent des Künstlers für bedeutsame und gehaltvolle Umriß-Compositionen in hochachtbarem Grade beurkunden und einer künftigen Besprechung vorbehalten sein mögen,

Zur Kritik der Schauspielkunsft.

Das Schauspielwesen, dargestellt aus dem Standpunkte der Kunst, der Geseßgebung und des Bürgerthums, von Heben- \treit. Vom Standpunkte heutiger Wissenschaft und Civili= sation beurtheilt von D». S. Th. Nötscher. Berlin in Kommission bei W. Besser, 1843. 60 S. È

: Dr, Rötscher, Professor am Gymnasium zu Brombera, h ich in die- ser mit Genehmigung der berliner Sozietät für wissensbatlike Fritit aas den „Zahrbüchern““ derselben besonders abgedruckten polemischen Broschüre die Aufgabe gestellt, den Verfasser des genannten Werkes über Schauspiel- wesen, Hebenstreit (jeßt in Gmunden bei Wien lebend), wegen der darin enthaltenen Angriffe auf das Schauspiel und die Schauspieler, nicht im fleinen Plänklergefecht zu beunruhigen , sondern mit ihm in offener Feld- shlacht den Kampf auf Leben und Tod auszufechten. Hebenstreit hatte sich nämlich in seinem Buch kein geringeres Ziel geseßt, als die Kunst der dra- matischen Darstellung aus der Reihe der Künste ein für allemal auszustrei= chen, sle in die Klasse der Handwerke zu verweisen, und daran die nicht weniger gewichtige praktische Folge geknüpft, die staatsbürgerliche Stellung der Schauspieler wo möglich wieder zu einer völlig rechtlosen zu machen, das kaum überwundene Vorurtheil gegen diesen Stand wieder zu fixiren, mit Einem Worte, denselben gleichsam in den Paria-Zustand vergangener Zciten zurück- zudrängen. Daß derlei retrograde, dem Humanitäts-Prinzip des Jahrhun- derts, ja, dem gesunden Menschen - Verstand widerstreitende Ansichten einen Schrei des Unwillens erregen würden, war unausbleiblih, und Rötscher hat sich als das öffentliche Organ dieser Entrüstung aufgeworfen, mit Grün- den der Wissenschaft und Vernunft seinen Gegner angreifend, den er übri- gens für unbefähigt und unbefugt hält, in Gegenständen der Forschung mitzusprechen, da er in der Wissenschaft noch um viele Jahre zurück sei und