1843 / 169 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

: Sevtembers zugetheilt worden und über die Art und Weise, E ih derselben entledigt habe. Sein Entlassungsgesuch stützt er auf den Grund, daß ihm die Kommandantur der Hauptstadt nur bis zur Zusammenberufung der National - Versammlung übertragen gewesen sei und er dieselbe nur bis zu diesem Zeitpunkte übernom- men habe, daß es daher seine Pflicht sei, jebt, nachdem die National- Versammlung zusammengetreten, die ihm übertragene außerordent- liche Gewalt in die Hände niederzulegen , durch welche sie ihm übertragen worden. Man erzählte gestern, daß Se. Majestät das Entlassungsgesuch angenommen und designirte General Theodor Gri= vas als Kalergi's Nachfolger, wahrscheinlicher möchte es jedoch sein, daß Se. Majestat das Entlassungsgesuh niht annehmen werde.

Im Publikum haben diese beiden Ereignisse große Sensation gemacht und die Aufregung wurde durch die Reibungen der Parteien bei der Prüfung der Deputirten - Wahlen sehr vermehrt, ohne daß jedoch die Ruhe der Hauptstadt irgendwie gestört worden wäre. Die dritte Sihung der National-Versammlung, in welcher eine Kommission zur Entwerfung der Dank=-Adresse und eine andere zur Ausarbeitun des Geschäfts-Reglements der Versammlung gewählt werden soll, if auf den 27sten vershoben worden, da die Prüfungs = Kommission mit ihren Arbeiten ers bis dahin zu Ende kommen kann. Jn diejer Kommission, sind die drei Parteien so ziemlich gleich repräsentirt ; ihre Mitglieder bestehen, der Mehrzahl nach, aus gemäßigten Leuten, die schwierigen Fragen werden meist auf dem Vergleihswege abgethan, wobei persönliche und politishe Rücksichten meistentheils den Sieg über die Prinzipien davontragen. Dies ist besonders bei den doppel- ten Wahlen jener Eparchieen der Fall, welche unter dem Einflusse gewichtiger politischer Gegner stehen. So wurden z. B. von der Kommission die französishen Wahlen der Eparchieen Karytena und Korinth als gültig anerkannt, unter dem Vorwande aber, daß sich die Bevölkerung dieser Eparchieen seit 1829 bedeutend vermehrt habe, 9 von den durch die napistishe Partei erwählten 4 Deputirten den bestätigten Deputirten aggregirt. Jn Kalabryta wurde die napistische Wahl bestätigt und derselben 2 von den 4 Deputirten der englischen Partei aggregirt. Es steht nun zu erwarten, oh die National =- Ver= sammlung dieses Verfahren der Kommission billigen werde.

Der Königl. Bank-Commissair, ein Franzose, verlangte vor eini- gen Tagen einen 6monatlichen Urlaub und erhielt als Antwort seine Entlassung, unter Berufung auf die Ordonnanz vom 3, September über Entlassung der fremden Beamten. Dieselbe ward aber wieder zurückgenommen und ihm der verlangte Urlaub ertheilt, wie man sagt, auf Verlangen des franzbsischen Gesandten.

Aus vielen Theilen des Königreichs laufen traurige Berichte ein, Verkennung der Autorität der Behörden, Raub= und Mordthaten neh= men auf betrübende Weise zu, die hiesigen Zeitungen beobachten aber hierüber tiefes Stillschweigen.

© Múnchen, 10. Dez. Die seit gestern erwartete griechische Post is diesen Morgen ausgegeben worden. Sämmtliche an Private

hierhergelangte Briefe, deren Jnhalt bis jeßt bekannt geworden ist, tragen das Datum vom 25\stten und 26. November, mit Ausnahme eines einzigen, welher ein Postscript vom 27sten enthält. Jst das Ießtere niht im Piräus geschrieben, wie wahrscheinlih, so doch von zu früher Stunde, um über die Sitzung der National-Versamm-= lung, welhe am 27sten stattfinden sollte, Nachricht geben zu können. Die Angabe in verschiedenen Zeitungs-Korrespondenzen über die glüd= lichen Ergebnisse, zu welchen angebli die Bemühungen der Wahl- Prüfungs - Kommission geführt haben sollten, scheint sich nicht zu bestätigen. Vielmehr hatte s{ch die National - Versammlung ge= nöthigt gesehen, wegen der vielen vorliegenden Wahl = Streitigkeiten ihre Sihungen eben bis zum 27. November zu vertagen. Die Auf- regung war fortwährend eine sehr große und Kalergis erwarb sich durch seine rastlosen Bemühungen um die Aufrechthaltung der Ordnung allerdings die allseitigste Anerkennung. _ :

Der russische Gesandte, Herr von Katakazi, hatte nach Ankunft eines russishen Dampf bootes aus Konstantinopel, auf diesem Athen plößlich verlassen, und zwar allein, ohne sich von seiner Familie be= gleiten zu lassen. Die angestellt gewesenen Bayern hatten Griechen- land mit wenigen Ausnahmen bereits verlassen. Der noch anwesen= den Deutschen überhaupt , Lithographen , Künstler , Geschäftsleute, Handwerker 2c., welche nur der Ankunft triestinisher Schiffe harren, um Griechenland ebenfalls zu verlassen, mögen zu Alt und Jung etwa fünfhundert sein. Den Meisten ging es sehr s{hlecht, obschon die Griechen bereits angefangen hatten, den Abzug der deutshen Hand= werker ungern zu schen und ihnen daher Anerbietungen aller Art zu machen. Manche ließen sih aus Noth wieder beschäftigen, jedoch wird mit Ausnahme weniger Handelsleute Keiner zurückbleiben. Würden die Zeitungen nicht die Leidenschaften immer wieder aufregen, so würde in Athen das Wort Bayer bereits noch weniger oft und noch weniger gehässig ausgesprochen werden, als es der gall is, so heftig ist Vhoû der Haß, mit welchem sich die Griechen unter einander selbs anfeinden und verfolgen. Näheres morgen.

Eisenbahnen.

Nürnberg, 11. Dez. Es bestätigt sich, daß die diesjährigen Erträgnisse der münchen-augsburger Cifenbahn die Auszahlung einer größeren Dividende an die Actionaire gestatten, ohne deshalb eine Vornwegnahme laufender Einnahmen nothwendig zu machen. Man verdankt dieses erfreulihe Ergebniß der bedeutenden Vermehrung der Einnahmen aus dem Güter-Transport, welche noch immer im Zuneh- men begriffen sind. Jndessen steht, vorläufigen Aeußerungen nach, zu hoffen, daß von dem Direktorium der demnächst stattfindenden Ge= neral - Versammlung auch Maßregeln vorgeschlagen werden, um zur Steigerung des Personen-Verkehrs nah Möglichkeit beizutragen.

Würzburg, 8. Dez. Se. Majestät der König haben der projektirten Anlegung einer Eisenbahn von Bamberg über Schwein- furt, Würzburg 2c. nach Frankfurt die Allerhöchste Genehmigung zu Theil werden lassen, und es soll auch bereits die hiesige Königl. Regierung vom Königl. Ministerium Auftrag erhalten haben, die nöthigen Pläne und Anschläge rücksichtlich des Bahnzuges und des Nivellements baldigst zur Vorlage zu bringen.

Paris, 10. Dez. Am 5ten d. M. hat auf der Eisenbahn O St. Etienne nah Lyon wieder ein Unglüd a bczhabt Die Lokomotive gerieth aus der Bahn, fiel um und riß den Tender nach. Der Maschinist blieb auf der Stelle todt, und der Heizer wurde in den Graben geschleudert, jedo ohne \ih bedeutend zu verletzen.

Handels- und Börsen - Uachrichten.

Marktpreise vom Getraide,

Berlin, den 14. Dezember 1843, Zu Lande: Weizen 2 Rthlr. 9 Sgr. 7 Pf., au 1 Rihlr, 25 Sgr. 2 Pf.z Roggen 1 Rthlr. 12 Sgr., Gerste 26 Sgr. 5 Pf., auch 24 Sgr. 7 Pf.z; kleine Gerste 1 Rt

1018

1 Rihlr. 18 Sgr., au 1 Rihlr. 10 Sgr. 10 Pf. ; Linsen 2 Rthlr, 12 Sgr. auch 1 Rihlr. 27 Sgr. 7 Pf. Eingegangen sind 138 Wispel.

Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr, 12 Sgr., auch 2 Rthlr. 9 Sgr. 7 Pf. und 2 Rthlr. 3 Sgr, 7 Pf.,3 Roggen 1 Rihlr. 14 Sgr. 5 Pf., auch 1 Rthlr. 12 Sgr. ; große Gerste 1 Rthlr, 4 Sgr. 2 Pf. ; kleine Gerste 1 Rthlr. 1 Sgr. 2 Pf.z Hafer 20 Sgr. 9 Pf., auch 19 Sgr. 7 Pf. Ein- gegangen sind 1293 Wispel 18 Scheffel.

Mittwoch, den 13, Dezember 1843, Das Schock Stroh 7 Rthlr,, auch 6 Rihlr. 7 Sgr. 6 Pf. Der Ceri- ner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 22 Sgr. 6 Pf. Kartoffel = Preise. Der Scheffel 17 Sgr. 6 Pf., auch 11 Sgr. 3 Pf. Branntwein -=Pret}e.

Die Preise von Kartoffel-Spiritus waren am Iten 15 Rthlr.,, am 12ten 15— 152 Rthlr. und am 14. Dezember d. J. 4154 15% Rihlr. (frei ins Haus geliefert) pro 200 Quart à 54 pCt, oder 10,800 pCt. nach Tralles. Korn-Spiritus: ohne Geschäft.

Berlin, den 14. Dezember 1843.

Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

Danzig, 12. Dez. Marktbericht. An der Börse sind heute ver- fauft: Weizen inl. 3 L. 126—27pf, a Cf, (?), 175 L. 128pf. a Cf, 345, 9% L, 126pf. a Cf. 350, 215 L. 129pf. a Cf. 355 u, 4 L. 126pf. a Cf. 370; poln. 29 L. 129pf. a Cf. 346, 29 L, 129—30pf. a Cf. (?) u. öl L 131—33pf. a Cf. 385; Roggen inl. 6 L. 120pf. a Cf. 220, voln, 35 L: 121pf. a Cf. 200; Gerste inl. 7 L. 111pf. a Cf, 186, u, Erbsen weiße 5- L, 'aCs. (2) p. Last,

Breslau, 12. Dez.

Höchster :

Getraide-Preise. Mittler

Weizen 1Rthl, 24Sgr.6 Pf. 1Rthl, 22Sgr. 3Pf. Roggen 1 » G L E e) Geiste O09 00 » Q Hafer 00 0 47» Magdeburg, 13. Dez. Höchster und niedrigster Getraide-Marktpreis Wispel:

Weizen : 28% 27 Rthlr.

Roggen : 7 »

Niedrigster : 1 Rthl.20Sgr. Pf. L G » 6 »

ck » 47. »

pro Gerste: Oger: 49

48 44 Rthlr. 38 —— 37 »

ch1 Frankfurt a. M., 12. Dez. Auf die ungünstigeren Berichte von auswärts waren heute an unserer Börse die meisten Fonds flauer und zu niedrigeren Preisen zu haben, Nur Taunusbahn - Actien blieben wie- der höher, Am heutigen Markttage für gut beschaffene aber das Geschäft

Hull, 5. Dez. (B. H.) Getraide-Bericht. hatten wir eine gute Zufuhr von englischem Weizen und Waare wurden die Preise der vorigen Woche bedungen, in den weichen und geringen Sorten, 1 il der Zu bildeten, war flau und man nahm etwas nicdrigere Preise dafürz in frent- den Weizen haben wir keine Veränderung zu berichten. Von Gerste r ziemlich viel heran, die besten Malz-Qualitäten behaupteten sich aber N Ueber Erbsen und Bohnen läßt sich nichts Neues sagen. va ziemlich reichlich offerirt, ist jedoch unverändert im Werthe. e o ata und Nappsaamen wie zuleßt angegeben. Leinkuchen sind in guter Nachsrage. Vom 9. Dez, Der Kornhandel is seit Abfassung bes Doigelt Ut Een höchst unthätigen Zustande verblieben, welches sich grdtenthens BurG u Abneigung der Händler, so kurz vor Weihnachten große, Borrà Y zu be- sien, erklären läßt, so wie nicht minder durch die fortwährende regung der bestehenden Korngeseße von Seiten des „Anti-Korngesep-Bereins . A erstere Ursache dieser Flaue wird in einigen Wochen keine Anwendung mehr finden, und was die leßtere anbelangt, so müssen wir unjere Meinung dahin abgeben , daß die Minister die erste Gelegenheit in der bevorsteheuoen Par-

laments-Sißung benußen werden, um sich gegen jeden Versuch, die jchige hen. Gerste is sehr gedrüt und

Bill chon so bald zu verändern, auszu}pre i | l muß 4 bis 2 Sh. niedriger betrachtet werden. Rappsaamen is unverändert. Leinsaamen kommt noch immer reichlich heran, der Markt ist aber unverän- dert, obgleich leblos, und allem Anscheine nah wird sich dieser Artikel im Winter bessern. Leinkuchen sind sehr fest. S Getraide-Preise. Weizen, danz. u. köónigsb. hochbunt, 56 a 9/ Sh. (u. Sthl. 43 a 44 Sh.), do. bunter u, rother 52 a 54 Sh. (u. Schl. 40 a 42 Sh.), pomm., mecklenb. u. märkscher rother 52 a 54 Sh, (u. Schl. 37 a 40 Sh.), anhalter u. {les weißer 55 a_57 Sh. (u. Schl. 40 a 42 Sh.), dänisch., holstein u. fries. do. 50 a 54 Sh. (u. Sl. 36 a 38 Sh.), do. rother 48 a 51 Sh. (u. Schl. 34 a 36 Sh.), russ. u. odess. harter 38 a 42, do, weicher 45 a 48 Sh. Gerste, Mahl- 27 a 29, Malz- 28 a 30 Sh. Hafer, dän. u. pomm 13 a 16, fries., Brau- 17 a 19, do. Fut- ter 18 a 20, ruf, 14 a 17 Sh. Bohnen, große u. Mittel- 27 a 29, kleine 99 a 31 Sh. Erbsen, Mahl- 30 a 32, Koch- 32 a 34 Sh. Wien, große u. kleine 30 a 31 Sh. Saamen, Oelkuchen 2c, Leinsaamen, Schlag - þ. Qr, 33, 36 a 38 Sh., extra 42 Sh. Rappsaamen p. 10 Qrs. 24 a 24 Psd. 10 Sh. Leinkuchen, holländ., fries. u. franz. p. Ton 6 a 7 Pfd. 5 Sh., flensburger u. deutsche p. Ton 6 a 7 Pfd. Rappkuchen 4 Pfd. 10 a 15 Leinöl 28 Psd. Rüböl 35 a 36 Pfd. Knochen 83 Sh. Huller Durhschnitts-Preise vom 4, Dezember, Weizen 279 Qr. 51 Sh. 4 Pre, Roggen Qr. - Sh, Pce. Gerste, 174 » 20 » 99 Bo » 20 9 9 S O O S En 20 » 29 » Getraide unter Schloß. Weizen. Gerste, Hafer. 18,916 381 413,104 8,409 158 2,400 29,097 1,968 418,307

292 39

Sh.

Erbsen. 2,163 7,498

998

Bohnen. 3,628 22,000

38,920

Hull, den 5. Dez.

Liverpool, 31. Oft. .…. London 9. No Im vereinigten König-

reich, 5, Nov, 20,858

112675 11,998 46,202 100,398 B erliner B Or s e Den 15. Dezember 1843.

Pr. Cour. Pr. Cour.

j E Actien. |&S| Brief. | Geld. | |

+ H F 18, |“ Onads [8] Brief. | Geld. | Gem. O 104% | 103% _— O [1082

Brl. Pots. Eiseub. do. do. Prior.ObI. Mgd. Lpz. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Brl, Anh. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Düss.Elb, Eisenb. do. do. Prior. Obl, Rhein. Eisenb. do. do. Prior. Obl, Brl. Frankf, Eisb.| do. do. Prior. Obl. 0b.-Schles. Eisb. | do.Lt.B. v. eingez.|—| B.-St.E.Lt. À u.B|— Magdeb. -Halber- 134, städter Eisenb.| 4 | 11 [BresI- Schweidn.-| | Freibg.Eisenb.,| 4

St. Schuld-Sch. |35| 103% | 1025 Pr. Engl. 0bI.30./4 | Präm Sch.d.Seeh.|—| Kur- u. Neumärk.| | | Schuldversecbr. 35| 1005 | Berl. Stadt-Obl. |35| 101% | Danz. do. in Th.|—| 4 | Westpr. Pfandbr. D I Grossh. Pos. do. 4 | 106 | do. do. 35 | 1007 Ostpr. Pfandbr. |3ck| | 103% Pomm. do. o 102 Kur- u. Neum. do. 30 1015 | Schles1sche do. |35| 1017 |

104:

957 Ba | 97 139 1047 E 1065 | 1163 |

RAaNRANAaaAa|ck| Ao

| Gold al marco. S] R | Friedrichsd’or. |—| 1824 And.Gldm, à 5 Th. —/| 11 7a!

Disconto. (—| « | 4

I |

Auswärtige Börsen.

Niederl. wirkl. Sch. 537. 5% En

5% Span. 207. 3% do. 30. Pas. —. Ausg. —- Zins. 5.

Pr. Seh. —. Pol. —. Oestérr: 109. 4% Russ. Mope 9077: Hamburg, 13. Dez. Bank-Actien 1695 Br. Engl. Russ. 112. Petersburg; 8. Dez. Lond. 3 Met. 37 ST. Hamb. 34 L

Poln. 300 Fl. 863. do. 500 Fl. 88. do. 200 FI. 29. Wien, 10. Dez. Bank-Actien 1659.

Amsterdam, 11. Dez.

auch 1 Rthlr. 10 Sgr, 10 t große

lr, auch

27 Sgr. 7 Pf.z Hafer 22 Sgr, 10 Pf., auch 19 Sgr, 10 Pf.z Erbsen

—————

welche den größten Theil der Zufuhr

9977.

Preuss.

Paris 401.

Angekommene Fremde.

Hotel de Pru se. Se, Excellenz der General-Lieutenant von der Armee von Ledebur aus Potsdam, Graf von Hardenberg, Premier-Lieutenant a. D., aus Fürstenwalde, Particulier Graf von Hardenberg aus Brieg. Rittergutsbesiyger von Ribbecck auf Nibbeck, Baron von Roenne, Geheimer Legations - Rath, nebst Gemahlin, und von Knebel - Döberit, Premier - Lieutenant und Brigade - Adjutant im Garde - Husaren - Regiment, aus Potsdam, Rittergutsbesiver von Knoblauch, nebst Gemahlin und zwei Fräuleins, aus Pessin. Haupt- mann a, D. und Ritiergutsbesivger von Wulffen, nebst Gemahlin, aus Pißpuhl. A. Gründler, Königl. Ober-Amtmann, aus Amt Bic senthal. Frau Kollegien-Räthin von Surowtschiko ff, nebst zwei Fräuleins, Mad. Fricke, Ehrenbürgerin, und G. Lebour, Kaufmann erster Gilde, sämmtlich aus Moskau, Dlle, Louise Cingel aus Paris. ónig von Portugal, Rittergutsbesiger von Borke, nebst Gemah- lin, aus Giesenbrügge. von Borcke, Hauptmann a. D., aus Posen. von Schmiedeberg, Rittmeister a. D., nebst Gemahlin, aus Kunow in Pommern, Böhm, Kaiserl. Post - Inspektor, aus Tepliß. Ober Amileute Honig aus Ahlsleben und Voigt aus Anhalt. Gutsbesitzer Niemann aus Curow bei Stettin. Particulier Sch neidel aus Kö- nigsberg. Kaufleute Bek aus Fraureuth, Fabler, nebst Gemahlin, aus Stettin, Parchewihß, nebst Gemahlin, aus Schwedt, Rettig aus Stuttgart und Bauer aus Leipzig.

Kaiser von Rußland. Prediger St o \ch aus Drossen. Kaufleute Lob \chüy aus Erfurt, Köbler aus Magdeburg, Goulon aus Königsberg und Alexander aus Triest. :

Stadt London. Particulier Neumann, nebst Gemahlin, aus Breslau, Gutsbesißer Grimm aus Bamberg. Fabrikant f? auer aus Köln, Kaufleute Numper aus Aachen und Herdegen aus Stein, Akade miker Sch eller ans Eldena. N

Hotel de Saxe. Kommissionsrath W eigel, nebst Familie, aus Ora

: nienburg. Rittergutsbesißer S ch miel und (Gutsbesißer Ke mpfe aus Mitweide. Kaufleute Trepte aus Leipzig und Kozlowski aus Posen,

Rheinischer Hof. K. K. österreichischer Lieut, Freiherr von Hammer- stein aus Wien. Rittergutsbesißer v 01 Brandt, nebst Gemahlin, aus Schmerwißz. Gutsbesißer v o 11 Thümen-Stangenhagen, nebst Ge mahlin, aus Stagenhagen. Frau und Fräulein von Tiedemann aus Erfurt. Königl. Kreisphvsikus Dr. Dolscius aus Wittenberg. Pa ticulier Berger aus Köln, Kaufleute Girard aus St, Remy bei Lyon, Gerisher aus Naumburg a. d. S., Schulz aus Prenzlau, und Leutgens aus Eupen. :

Nother Adler. (Kölnischer Hof.) Comtesse de Bredow aus Friesack. Frau Ober Mühlen-Jnuspektor Weigel aus Oranienburg. Gutsbesiger Petri aus Amt Lehnin und Riß mann aus Posen. Maschinenbauer Fniesche aus Finsterwalde. Kandidat d, Theol. Kniesche aus Dahme.

Hotel de Brandebourg, Amtmann Kieke busch und Gutsbesizer Kiekebu sch aus Stettin. Kaufmann Bartels und Theater - Direftor Engelken aus Bremen. Nechts-Konsulent dell aus Hannover,

Hotel de Rome. Gutsbesißer von Garowski, nebst Familie, aus Augustow.

British Hotel. Kammerherr von Veltheim aus Braunschweig. Nit tergutsbesißer Graf von Keller aus Möbisburg.

Meinhardt's Hotel. Rütergutsbesißer von Quoß, aus Posen.

Hotel du Nord. aus St, Petersburg.

Kronprinz. Baron von Haindel, Oberst-Lieutenant a. D,, mahlin, aus Stargard. Oberst-Lieutenant a. D. von Lossau aus Neiße. Landkammerrath Schierholy aus Arnstedt.

Jn Privathäusern. Rittmstr, a. D. und Nittergutsb, von Tres nebst Gemahlinaus Seseriß , Jerusalemerstraße 26 bei Hiller. sul von End ell aus Stettin, unter den Linden 4 a bei von Endell Staatsräthin von Rehding er nebst Frl, Tochter aus Kommrowe, hin ter d. kath. Kirche 2 bei Ostermann. Frau von Hagen und Fräulcin von Ribbeck aus Ribbeck, Jerusalemerstr. 29 bei Döbes.

neb| Gemahlin,

von- Barvschnikow, Kaiserl. russischer Beamter,

A.

nebst GBe-

Meteorologische Beobachtungen.

Nach einmaliger

Abends 10 Ukr.

1843, A Dez

Morgens | Nacbmittags

6 Uhr. Beobachtung Quellwärme 04 R 0 R Bodenwärme 0,1 R Ausdünstung V,013 Rh Niederschlag Ü 024 Rh

E Wärmewechsel —+- ‘9,9

14 K.

V R U EE

G 340,81 Par.

+— 3,8 R.

-— 10 92 pCt.

trüh.

(841 84 0/97 R.

Luftdruck ..

Luftwärme .«. .|— Flusswärme

Thaupunkt . 0 K. +

Dunstsättigung | 81 pCt. T Wetter ...-.- Nebel trüb, Wind Wi. W., Wolkenzug. - - | ——- L W

Tagesmittel: 341,39 Par... + 1,8?R..

Königliche Schauspiele. Sonnabend, 16. Dez. König Lear, Trauerspiel in 5 Abth., uach Shakespeare, von Donner. Sonntag, 17. Dez. Der Wildschüß. Im Konzertsaale: Die Fräulein von St. Cyr. Montag, 18. Dez. Franz von Sickingen.

Königsstädtisches Theater.

Sonnabend, 16. Dez. (Italienische Opern-Vorstellung.) Maria, ossía: La Figlia del Reggimento. Opera Dutta in 2 A. Musica del Maestro Gaetano Donizetti.

Sonntag, 17. Dez. Lebte Gast-Borstellung des Kinder=-Ballets des Herrn Price, in 3 Abtheilungen. Dazu: Endlich hat er es doch gut gemacht.

Montag, 18. Dez. Lammermoor. Dienstag, 19. Dez. Zum erstenmale: Eine Reise nah Spanien.

in 2 Akten, nach Gautier, von B. A. Hermaun. Vorher : Drei Feen. Lustspiel in 2 Aften von

(Jtalienishe Opern-Vorstellung) Lucia di

Posse Zum erstenmale wiederholt: Friedrich.

Oeffentliche Aufführungen. E

Sonnabend, 16. Dez., Abends 7 Ube, n Saale der Sing

Akademie: Konzert, gegeben von_J. Remmers und G. S h u mann, Ersterer wird darin zwei Säße aus Beriot's zweitem Violín Konzert, Souvenir de Bellini von Artot und Variationen von Pa ganini über O mamma mia cara, Leßterer die Sonate in D - moll für Pianoforte von Beethoven und eine Fantasie über Motive aus Lucrezia Borgia, von seiner eigenen Composition, vortragen. Fräul. von Borke und Herr Bötticher werden in diesem Konzert mitwirken. Billets à 1 Rthlr. sind in der Schlesingershen Musikhandlung, beim Hauswart der Sing-Akademie und Abends an der Kasse zu haben.

ice Hl A Verantwortlicber Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen,

Gedrucft in der Deer schen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei.

Beilage

C 169.

Ps C254 Fee

a d Jnlanu D.

Elberfeld, 7. Dez. (Berl. A. K. Z) Der protestantische Unterstüßungs Verein für Rheinland und Westphalen is nunmehr fonstituirt ; seine Statuten sind von der Regierung genehmigt worden, Die ersten Abschuitte lauten, wie folgt: n :

_§. 41, Unter dem Namen: „Rheinisch - Westphälische Gustav - Adolph Stiftung“ hat sich ein Verein gebildet zur Unterstüßung armer, hülflofer protestantischer Gemeinden in und außer Deutschland.

§. 2, Der Zweck des Vereins ist, wie {hon der vorige Paragraph aUDEREE e, arme protestantische Gemeinden zur Instandseßung, Erhaltung Uno (Nen Erweiterung der Kirchen- und Schulgebäude, zur Fondi: ung der Pfarrer Uno Schullehrer - Gehalte, durch Nath und That, durch Für- sprache bei Privaten und Behörden, und insbesondere durh Zuseudungen von Liebesgaben, zu unterstüßen. Die Versorgung mit Bibeln, Gesangbüchern Nic blei, O durch Verwendung bei Bibel-Gesellschaften, soll S Da nah protestantishen Begriffen eine Gemeinde, d. h. eine Versammlung von Gläubigen, die durch Lesen und Betrachtung des Wortes Gottes, durh Gebet und Uebung christlicher Liebeswerke sih auf den aller- heiligsten Grund ihres Glaubens erbauet, sich auch an solchen Orten denten läßt, wo es feine besonders angestellten und ordinirten Dicner am Worte giebt, so isst es sclbstredend, daß auch solchen Häuflein, zumal in katholischen Länderu, die solche Diener begehren , zur Neustiftung und Gründung cines förmlichen Kirchensystems und Parochialwesens die nöthige Unterstüßung nicht versagt werden joll, a ___§, 4. Schon in dem Namen „Gustav - Adolph -Stiftung“' ist ausge sprochen, daß der Rheinisch - Westphälishe Verein mit dem großen Vereine dieses Namens, der in Leipzig und Darmstadt feine Siße hat, iu der Haupt sache nach einem Ziele strebt und mit denselben Mitteln es zu erreichen sucht, Es wird sich daher der Nheinisch - Westphälishe Verein mit diesem größeren in eine nahe und freundschaftliche Verbindung seßen, Mittheil1ngen ih erbitten und Mittheilungen machen, und in allen den Fällen, wo er es für gut und zweckmäßig findet, zur Unterstüßung der ihm in Vorschlag ge- Hy L 1DEN : . Doch soll dieser Rheinijch- Westphälische Verein nicht ein bloßer Zweig-Verein des genannten größeren sein, sondern cin selbsiständiger , der nah der besonderen und ganz freien Bestimmung seiner Mitglieder und Kontribuenten die ihm anvertrauten Lie besgaben verwendet und seine Geschäftsführung einrichtet, -

Maven, 7. Dez, Jn dem

die hiesige Königl. Regierung die Uebersicht der Verwendung des aus den Zusaß - Prozenten zur Grund=, Kla}en= und Gewerbesteuer, der Schlacht- und Mahlsteuer, so wie aus den aufgekommenen Barrière geldern gebildeten Fonds zur Unterhaltung und zum Neubau der Be zirköstraßen pro 1842 zur öffentlihen Kenntniß. i 2 S s E Einnahme des Unterhaltungs - Fonds betrug zusammen 65,398 Nthlr. 28 Sar. 5 Pf, (wovon etatsmäßige Zus, (3. prozente 30,816 Rthlr. 21 Sgr. / D Ch E E Ei B l / le F, Chausseegeld=Revenuce 109,044 Rthlr.). Die Ausgabe 59,534 Rthlr. 25 Sgr. 11 Pf. ; bleibt Be- tand, der sür 1843 weiter nachzuweisen is: 582 i Rthlr. 2 Sgr. g P Die 2 nahme des Neubau-Fonds betrug 37,548 Rthlr. 2 Sgr., die Ausgabe 32,481 Rthlr, 14 Sgr. 11 Pf. (darunter allein 11,6 ¡3 Rthlr. sur die Skraßenstrede von Puffendorf nah Linnich)z bleibt Bestaud fut 15849: 9066 RNRtlilrx. Sgr. / Pf,

heutigen Amtsblatte bringt

10 ck )

)

Ausland. Deutsche Bundesstaaten.

„Day A München „(Vei l. Z) Die Vorlesungen m Museum sinden auch in diesem Jahre großeu Anklang, die Vei jammlung 1 stets zahlreich, und man freut stch allgemein über den geistigen Genuß, der bei diesen Abend :Versammlungen geboten wird, Jun der vorigen Woche trug Professor Söltl die Geschichte Münchens im Ueberblick (aus seinem größeren Werke) vor, ging die verschiede nen Entwickelungs-Perioden durch, zeigte, wie München erst Bedeut famkeit und Glanz erhielt, seitdem die Wittelsbacher es zu ihrer Re \idenz erkforen, und verweilte zuleßt mit Vorliebe bei der neueren Zeit, „als (wir führen seine Worte an) Bayern ain Anfange dieses Jahr hunderts sih wie ein Heros erhob und glanzvoll in die Neihen der übrigen deutschen Völkerstämme eintrat, nicht blos mit dem Schwerte auf allen Schlahtgefilden ruhmreich fämpfend, sondern auch mit dem Schwert Wortes, mit der Leuchte der Wissen= schaft sich Bahn brehend zum Ruhm und zur Ehre sich und seinem geliebten verehrten Herrsherhause. Es war wohl ein Wibwort als man dieses neu erwachte Bayern das junge Preußen nannte, aber in diesem Ausspruche lag zugleich die Anerkennung seiner geistigen Kraft, die siegreih durhbrac, und in dieser allgemeinen gei stigen Bewegung war München der Mittelpunkt und das Beispiel für die übrigen Städte, für das ganze Land. Wie wahr der alte Spruch sei: eine Stadt wird berühmt durch ihre Männer, die Meister in der Kunst und Wissenschaft, das zeigte sich an München. Hier in Mün hen lebten und wirkten unter der Aegide des Königshauses jene Meister, berühmt in der Tonkunst, in der Schauspielkunst, in der Malerei und Baukunst; hier lebte der Erfinder der Lithographie, hier lebten jene Zierden der Akademieen, von denen schon viele zu ihren Vätern versammelt sind, deren Andenken aber noch unter uns dauert und später noch fortleben wirdz hier lebten die edelsten bedeutend sten Männer, die den neuen Staat ordnen halfen. Und wenn wir nun um uns blicken, welche Anstalten sür Wohlthätigkeit, für Erziehung und Unterricht, für Künste und Wissenschaften sind nicht entstanden, von denen München früher nichts wußte! Hierher kommen die Schüler in unsere Bauschulen, wie in unsere Braustuben; der Ruhm der optischen und auderer Justrumente, die von den hiesigen Werkstätten ausgehen, is über die Erde verbreitet; hier hat sih die Kunst jeßt vorzugsweise ihren Wohnsiß erkoren und sendet von hier aus ihre Jünger nicht blos durch ganz Deutschland, sondern durch ganz Europa; nach München wandert, wer immer die Kunst liebt, um sih an den Schöpfungen unseres hochsinnigen Königs zu erfreuen und das heitere Bild von München mit seinen Prachtbauten, Sammlungen und An- stalten steht dann gewiß immer lebendig vor seiner Seele, Doch was soll ih das einzeln anführen, was wir alle kennen? Deun München liegt ja wahrhaft wie ein großes herrliches Buch vor Fremden und Einheimischen aufgeschlagen, und Jeder is im Stande, die großartigen Charakterzüge zu lesen, welche den Ruhm des Königs verkünden und zeigen, München ist eine deutsche Stadt und überragt nun die meisten ihrer deutschen Schwestern, hinter denen sie früher weit zurückfstand. Die Lobredner der vergangenen Zeit mögen nur betrahten, was München war und was es jeßt is, und ih glaube niemand wird die alte Zeit und den alten Zustand zurückwünschen. Die Haupt = und Residenzstadt ist ge- wissermaßen das Bild des Landes im verkleinerten Maßstabe, und von ihrem Zustande kann man auf den des ganzen Landes schließen. Bayern, früher blos aus den beiden jeßigen Provinzen Ober = und Nieder-Bayern bestehend (die Pfalzen kamen erst später hinzu), lange Zeit beinahe losgerissen von Deutschland ; München die Hauptstadt, klein und unberühmt : Bayern jebt ein kräftig aufstrebendes Königreich und München darin die Hauptstadt, glanzvoll wie das ganze Land. Jader ältere S S eig der Wittelsbacher, der sein altes Stammland Bayern mit der Pfalz

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Beilage

1019 zur Allgemeinen Preußischen

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erhielt, dessen ruhmreiches Geschlecht in München thront, hat ganz die Wichtigkeit und Bedeutsamkeit erkannt, zu der er selbst und damit Volk und Land und auh München berufen ist, Mancherlei Ereignisse haben gehindert, daß die süddeutshen Stämme nicht vereinigt wur-= den; aber Bayern und München scheint berufen, der geistige Mittel= punkt für sie zu sein, und diesem Ziele geht es seit dem Anfange dieses Jahrhunderts fest und sicher eutgegen. Betrachten Sie im Geiste cine Landkarte von Deutschland und Sie werden finden, daß München beinahe in der Mitte liegt zwischen Wien und Straß- burg, zwischen der Gränze Deutschlands gegen Ungarn hin und au die Vogesen hinaus; werden finden, daß es in der Mitte liegt gegen Jtalien hin, wo deutsche Sprache und Sitte aufhört und gegen den Thüringerwald, wo Niederdeutschland beginnt. Diese der Stadt München von der Natur angewiesene Stellung in der That zu behaupten, daß es der geistige Mittelpunkt für Süddeutschland sei; dahin wird und muß das Streben jedes äch ten Bayern und Münchners gerichtet sein. Ja die Augen von Deutschland und von Europa sollen hierher s{hauen, und dieser Ruhm strahle in die fernste Zukunft und es heiße fort und fort: München zeichnet sich aus durch treue Anhänglichkeit an sein Herrscherhaus, München zeichnet sich aus durch Wohlthätigkeits-Austalten und innere Ordnung, dur die Thätigkeit seiner Bewohner; es zeichnet sih aus durch die Schönheit und Anmuth seiner Frauen, durch die Meister in den bildenden Künsten und durch Wissenschaft, diese Leuchte für die Völker auf der Bahn des geistigen Fortschritts.“

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Württemberg. Ellwangen, im Dez. Das neueste A mts 2c. Blatt sür den Jaxtkreis enthält folgende Bekanntmachung Di i

reltoriums des Gerichtshofes : „Jn Bezug auf die Bestimmung des

des Art. 279 der neuen Straf-Prozeß-Ordnung, nach welcher bei den üffentli chen Schlußverhandlungen in {weren Straffällen ehrbaren Männern in der Regel der Zutritt gestattet sein soll, wird hiermit Folgendes befannt gemacht: Für öffentliche Diener i}, soweit sie als solche dem Thürsteher bekannt sind oder sih ausweisen können, der Eintritt mit feiner Förmlichkeit verknüpft; audere Männer aber, welche zugelassen werden wollen und können, haben sich mit einer in dem Kanzlei Gebäude des Gerichtshofes zu empfangenden Einlaßkarte zu ver sehen und solche am Eingange des in dem Seitengebäude des Gym- najtums befindlichen Saales, in welchem die gedachten Verhandlungen stattfinden werden, abzugeben. Sobald das Gerichtspersonal versam melt 1st, wird die Thür geschlossen und kein Zutritt mehr gestattet.“ __ Hannover, Osnabrück, im Dez. (W. Bis jeßt herrscht bier noch der Mißbrauch, daß Jemand, er mag nun die Kauf mannschaft erlernt haben oder nicht, das Recht zu handeln und einen xaden anzulegen, nur entweder erheirathen oder für eine gewisse Summe Geldes erkaufen kann. 1 Kramer-Amtes hat man den Beschluß gefaßt, die Regierung anzu-= gehen, folgende Bestimmungen in dieser Rücksicht zu bestätigen :

l) Es darf in der Folge Niemand Handel treiben, der nicht nachzuweisen vermag, daß er mindestens fünf Jahre als Lehrling oder Commis in einer ordentlichen Handlung servirt habe; im andern Falle muß er si einer Prüfung unterwerfen, welche darthun soll, ob er die nöthigen Kenntnisse zu diesem Berufe besitze oder nicht, : 2) Séder Lehrling joll nah vollendeter Lehrzeit eine Prüfung bestehen. 9) Der Lehrling soll vor der Aufnahme ín die Lehre examinirt wer den, ob er sh die nöthigen Schulkenutnisse erworben habe.

M.)

D aden, Iastatt, 6, Dez. (O. Z,) Durch einen der tüchtigsten badischen Ingenieure i der hiesigen Festungs-Bau-Direction ein Plan zur Anlegung einer Eisenbahn nah dem zwei Stunden von hier ent fernten Eichelberg, wo ein großer Steinbruh für die Festung erwor ben wurde, vorgelegt worden. Nach diesem Plane sollen die Wag gons auf einer geneigten Ebene mittelst eines sogenannten Seiles ohne Ende gezogen werden, Man glaubt, daß auf diese Weise die Bahn viel wohlfeiler zu stehen kommt und ihr GSBebrauch erleichtert wird. Wird das Projekt höheren Vrts genehmigt, so dürfte mit den Erdarbeiten der {on längst nivellirten und ausgesteckten Bahn in nächster Zeit begonnen werden. Bor einigen Tagen is von der plesigen Stadtgemeinde der städtische Wieseugrund in der Nähe des n l begrisfenen ersten Haupk= ¿corís an unjere Regierung abge treten worden. Dieselbe läßt auf diejem Plaß eine großartige Ka serne bauen für ein zweites Regiment badischer Truppen, die künftig hin die Besaßung unserer Bundesfestung bilden werden, Der Stadt- Rath hat, in Uebereinstimmung mit dem größeren Bürger - Ausschuß, beschlossen, diesen Plaß dem Staate zu einem etwas geringeren Preise zu überlassen, als sonst Wiesengrund von den Privaten zum Festungs- bau abgegeben worden. :

Russland und Polen.

_St. Petersburg, 7. Dez. Die Statuten eines in Moskau gebildeten Kunst-Vereins sind unterm 13. Oktober d. J. vom Kaiser bestätigt worden. Zugleich haben Se. Majestät befohlen, die zu den Ausgaben des Vereins erforderlichen 6009 R, S. ‘äbrlid, vom Jahre 1814 an aus dem Reichs\chaße zu verabsolgen. Der moskauer Kunst Verein steht unter dem Schuße des Kaisers und der Ober-Aufsicht des Ministers des Kaiserlihen Hofes. Der Zweck desselben is a) die Bildung von Künstlern für Malerei und Skulptur, und b) die Ver breitung von Kunst-Kenukuissen und Geshmack für das Schöne. Die in Moskau unter dem Namen Kunst-Klasse bestehende Anstalt, kömmt unter die Aufsicht und Verwaltung des Vereins und erhält den Na men „Schule für Malerei und Skulptur des moskauer Kunst - Ver eins, Ju diese Schule werden Schüler aus den steuerfreien steuer pflichtigen und leibeigenen Ständen aufgenommen, aus den beiden leßteren aber nur nah förmlicher Verpflichtung des Gutsbesitzers oder der Gemeinde, denen der Schüler angehört, daß sie, im Falle der selbe von der Kaiserlichen Akademie der Künste eine silberne Medaille | oder den Titel eines Künstlers erhält, ihn aus dem Staude entläßt | dem er bisher angehörte. / A

TULr Rei, L Konstantinopel, 22. Nov. (A. Z) Die hiesige Ministe= rial - Krisis is unschädlich vorübergegangen; Riza Pascha erhält sich in seinem Ansehen und seiner Würde und Reschid Pascha ist ange= wiesen worden, am 7, Dezember seine Reise nach Paris anzutreten wo nach Riza?s Meinung bei dem jeßigen Zustand Griechenlands die Anwesenheit eines tüchtigen Mannes noth thut,

Die wegen der Hinrichtung des Armeniers Serkiz Papazoghlu begonnenen Unterhandlungen dauern auch nah der Abseßung Nafiz Pascha's fort, Es handelt sih jedoch niht mehr um Gewährung einer Satisfaction, die durch jene Absebung bereits geleistet aid, sondern um eine Bürgschaft, daß in Zukunft ein solcher Gräuel sich niht erneuere. Die Repräsentanten der Mächte glauben dies vor- züglih dadurch bewirken zu können, daß die Pforte sich verbindlich mache, in ähnlichen Fällen die Verweisung der Sache an den Großmufti

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In der leßten Zusammenkunft des | Botschaft an

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Zeitung.

Sonnabend den 16!" Dez

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(da bei ihm nah dem unerbittlihen Geseß des Koran entschieden werde) zu unterlassen und für die Zukunft selbst die Untersuhung und Bestrafung des Abfalls vom Glauben zu übernehmen. Es scheint indessen, daß die Anmuthung in dieser Form nicht durchdringen könne, und daß man sich damit werde begnügen müssen, daß die Pforte immer die Voruntersuhung pflege, was allerdings wesentlich wäre, weil man dadurch Zeit gewänne und Rücksichten politisher Klugheit ein großes Gewicht dabei erlangen würden,

Halil Pascha hat sich in seiner Stellung als Kapudan Pascha as gewußt; von seiner Entfernung is für jeßt weiter keine

Wutsitsch und Petroniewitsch haben sich zum Aufenthalt Sistoo an der Donau, zioischen Nikopel und Rusttschuk, gewählt, und die Ab- sicht, ins Ausland zu gehen, aufgegeben; die Bewilligung der Pforte dazu ist bereits erfolgt. 15 E

Vereinigte Staaten von Uord - Amerika.

x ¿co Mae Dorf, 19. Nov. Jun den lehten Tagen war hier 0e Verücht verbreitet von einem Mißverständnisse, das zu Washington Upshur, sich ganz von E Has LARGS Ausnahme des Deo Veranlassung dazu Folttendes an A N D Man hat 0s liche Plan, der zwischen- dem Y E ¿0 O, daß DEE angen Englaud bestehen sollte um N R AUIAF Ss T dia i n e zu spielen, nux auf if rol at óne England e E di ras cihtig if, baß die tetlanide Medietun ridU dieie Mi E E h E „einen Agekten Namens S gest idt he , der beauftragt ist, die Abschaffung E in der Jungen Republik zu ver)prehen und sie so zur S Gegengewichte gegen den südlihen Theil der wen Union zu machen, unter der Bedingung, daß durch lleibfoinmenves nen nate e O E Hypotheken als Unterpfand dienen sollte, Lur M6 e A eirtaewiltidt baber, dieses Datlélon Aber, „Lord F berdeen soll nun ina u ela s E die Bürgschaft der Regie- E As Inten Der Dana ap. :daAegei et britischen würden, V ilv id eri mad H S grope Boris ¿¡ugenneen E DigwilGen“ mad e Herr Tyler dem Kabinet von St. James ine enigen zu Unterhandlungen über einen auf den liberalsten i R d 4 E englische Kabinet A E A Präsident, als fs 10 das fachen Anlässen verfü ern Ge A dem von hm et so E r E A A 8 rundsaßen von Handels - Freiheit ver= [Pren 199, 69 I vielleicht geheime Hoffnungen auf eine derartige Jntrigue, wie die oben angedeutete, bauen, Nun soll Herr Tyler, um dieje etwaige Jntrigue zu vereiteln, dazu sich entschlossen haben, in seiner an den bevorstehenden Kongreß einen Plan zu einem Ver= trage mit Texas vorzuschlagen, wodur der englischen Politik ein Strich durch die Rehnung gemacht würde und außerdem den Anschluß von Texas an die amerikanische Union anzuempfehlen, in dem Falle, daß diese junge Republik solchen verlangen würde, Jch lasse die Authentizität dieser Angaben, die man jedoch mit ziemlicher Bestimmt | heit machte, dahingestellt, aber die Absicht des Präsidenten, wenig | stens in Bezug auf den dem Kongresse anzuempfehlenden Anschluß | von Teras, scheint eine Thatsache zu sein. Eine brieflihe Mittheilung | aus Washington, deren Schreiber sehr gut unterrichtet scheint , sagt, die Frage sei zwar dem Kabinet noh nicht vorgelegt worden, aber die Herren Tyler und Upshur seien fest entschlossen, sie anzuregen und mit ihrer ganzen Macht zu unterstüßen. Die Organe der amerifa nischen Presse fangen bereits an, aufs lebhafteste sih mit dieser Frage zu beschäftigen, und bis jeßt scheinen die Meinungen für und gegen dei Anschluß etwa gleich stark vertreten zu sein.

Die Verhaftung O’'Connell's hat eine ziemlich lebhafte Sensation unter den Jrländern von New-York und allen Leuten hervorgebracht, welche die Manie haben, sich in die Angelegenheiten Anderer einzu- mischen, Die Repealer hielten am 9ten d. einen Meeting, um, wie sie sagten, ihre Entrüstung kundzugeben ; man protestirte, was freilich die englische Regierung uicht hindern wird, auch ferner alle diejenigen Schritte zu thun, die sie im Juteresse der Erhaltung der Ruhe und des Friedens in Jrland für angemessen und nothwendig erachtet ; auch eine neue Sammlung von Beiträgen für die Repealzwecke wurde veranstaltet, welhe aber den Beweis ergab, daß der Enthusiasmus der Worte i1ahhaltiger ist, als jener, bei welchem man in die Tasche areifen soll, Die Gesammt Summe der erlangten Unterzeichnungen betrug nicht über 400 Dollars.

Mextko. N Paris, 9. Dez. Die neuesten Nachrichten aus Mexiko über Veracruz bestätigen, daß die dahin gekommenen Commissaire von Yukatan, welche den Frieden zu Stande zu bringen versuchen sollten und deshalb Unterhandlungen mit der merifanishen Regierung ange- knüpft hatten, unverrichteter Dinge wieder nah Hause zu gehen sich genöthigt gesehen haben. Man wird also von neuem die Entschei- dung von den Waffen zu gewärtigen haben. Santana war aus der Hauptsiadt Mexiko nach seinem Landgute in der Nähe von Veracruz abgegangen; General Caralizo war zum interimistischen Präsidenten der Republik ernannt worden. Bisher bestand ein Verbot iu Meriko wodurch allen spanischen Priestern der Eintritt in merifgnisches Ge- biet untersagt gewesen war, Dieses Verbot i nun aufgehoben worden. Es macht sih in der neuesten Zeit überhaupt eine sehr freundliche annähernde Gesinnung in Mexiko gegen das früher spanische Mutterland bemerkbar, S l ois

La Plata - Staaten.

__ch- Paris, 9. Dez. Man hat Blätter aus Buenos-Ayres über New York erhalten bis zum 15. September, deren Inhalt nicht ohne Bedeutung is. Unter Anderem wird darin berichtet, daß Com- modore Purvis Justructionen von der englischen Regierung erbalten habe, der argentinischen Flottille unter Admiral Brown keine Hemm nisse in den Weg zu legen. Sobald Admiral Brown davon in Kenntniß gesebt war, zeigte er allen auswärtigen Konsuln und son- stigen Agenten seine Absicht an, den Hafen von Montevideo unvor züglich aufs engste zu blokiren. Die weitere Angabe aber, daß diese enge Blokade bereits am 15. September in voller Kraft gewesen sei scheint noch der Bestätigung zu bedürfen, im Hinblicke auf die unlängst mitgetheilten neueren Nachrichten aus Montevideo selbst vom L26sten. L R amerifanischer Flagge segeläde Schiff „Herald““, einem B ent von New-York gehörig, soll übrigens von Admira! E or Montevideo bereits weggenommen und nach Buenos-

yres zur Aburtheilung geschickt worden sein, da es nicht die nöthi- gen Papiere aufweisen konnte, um den Beweis zu liefern, daß es wirklich ein amerikanishes Schiff sei.

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