1843 / 173 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

drei auf einander folgenden Tagen wurde die Bahn unauf- érlid 'beungt A es ereignete sih nit der geringste Unfall, so daß insichtlich der Sicherheit nihts zu wünschen übrig bleibt, Das roblem wäre mithin für eine Bahn von 2800 Met. Länge gelöst; es fragt sich nun aber, ob es sich auf längere Strecken wird an- wenden lassen. Bis jeßt finden hier weder eine Unterbrehung der Triebröhre, noch eine Kreuzung der Züge, noch überhaupt mehrere andere Umstände statt, die bei einer langen Bahn vorkommen; Herr Mallet glaubt jedo, daß das Problem auch für Bahnen von größerer Länge gelöst werden könne,

Handels- und Börsen =- Uachrichten.

Danzig, 14. Dez. Marktbericht. An der Börse sind verkauft: nachträglih am 13ten: Roggen 4 L. poln. 120pf. a Cf. (0), 6 L. inl. do. a Cf. 2203 heute: Weizen poln. 30 L, 127pf. a Cf. 335; inl. 16 L, 128pf. a Cf. 340, 25 L. 127—28pf. a Cf. 360, 11 L. 128pf. a Cf. 370 unt 18 L, do. a Cf. 380, Roggen inl, 26 L. 120—21pf. a Cf. 221 pr. Last,

Breslau, 15. Dez. (Handelsberiht,) Unser Markt war in der vergangenen Woche von allen Getraide - Arten stark befahren, und ka- men namentlich von Weizen wieder sehr {chóne Qualitäten zum Vorschein, Die geringeren Sorten drückten sich eher etwas im Preise, wogegen die vor- erwähnten guten Qualitäten preishaltend waren, da die noch immer offeue und gute Schifffahrt manche Spekulanten veranlaßte, zum raschen Versand von dieser Waare zu kaufen.

Der Unterschied in den beza)lten Preisen is deshalb auch groß, und für gelben Weizen von 50 a 57 Sgr., für weißen von 53 a 60 Sgr, pro Scheffel nach Qualität zu notiren,

Roggen, welcher meist nur von Konsumenten genommen wurde, holte 335 a 355 Sgr. pro Scheffel.

Gerste 27 a 29 Sgr., Hafer 17 a 18 Sgr., Erbsen 38 a 42 Sgr. pro Scheffel unverändert,

Von den vorerwähnten Getraide - Arten wurden auf Lieferung in den Wintermonaten namhafte Partieen angetragen, und kamen von Weizen und Gerste einige Schlüsse zu den oben angegebenen Preisen zu Stande.

Rappsaat ohne Umgang, da Jnhaber von ihren Forderungen nichts nachlassen, Käufer ihre Gebote nicht steigern wollen,

Von Rübsen und Schlagleinsaat wude nichts zugeführt, dagegen wurde schlesischer Säeleinsaamen mit 6 Rthlr, pr, Sack von 2 Scheffeln offerirt.

Rother Kleesaamen erhält sih noch immer in lebhaften Fragen, nament-

Allgemeiner

in unserem Sessionszimmer im Wege einer Licitation

1038

lich aber in den feinen Qualitäten, welhe zu 15 a 165 Rihlr. Käufer fan- denz ordinair bis fein mittel zu 115 a 145 p, Ctr, käuflich.

Die in unserem leßten Berichte angeführten Forderungen von 26 a 30 Rihlr. für weißen Kleesaamen sind erfüllt worden, da die steigenden Preis - Notirungen von auswärts die Käufer zur Anlage so hoher Preise und für ausgezeichnet feine Waare selbst noch eiwas darüber veranlaßten.

Der Preis für rohes Rüböl is für Loco-Waare auf 11 a 112: Rthlr. zu notiren, Lieferung wird etwas höher gehalten, Das Geschäft in diesem Artikel war nicht von Bedeutung.

Spiritus, Loco-Waare mit 7 Rthlr. pr. Qt. a 80 pCt, Tr, bezahlt, auf Lieferung 7% Rihlr. vielfah Geld ohne Abgeber, (

Zink auf 6% Rthlr, Kosel gehalten,

Köln, 13. Dez, gefragt und fester gehalten. bis % Rthlr,

(H, O.) Nüböl. Effektiv und auf Lieferung mehr Cffeftivy 29, pro Mai 29, pro Oktober 302

Hamburg, 15. Dez. Getraide-Markt, (B. H.) Waizen kfonute hier am Playe, mit Ausnahme der feinsten Sorten, die vorigen Preise nicht behaupten, und muß ein paar Nthlr. billiger notirt werden von 95 a 145 Rihlr. Der Umsaß war unbedeutend, und hat wenig über 100 Last betragen. Jn Noggen blieb träger Handelz die Preise voriger Woche waren nur für die beste Waare und nur in kleinen Partieen zu erreichenz zu notiren ist dafür 70 a 88 Nthlr. Gerste, womit es anfangs etwas stiller war, bedang in den beiden leßten Tagen wieder dieselben Preise wie vor acht Tagen. Die jeßigen Forderungen für Gerste sind 58 a 75 Rthlr. Cour, Hafer fonnte nur mühsam die Preise von voriger Woche erreichen. Zu notiren ift dafür von 36 bis 50 Rthlr., extra alter 52 a 60 Rthlr, Cour. Erbsen fanden, nachdem die Preise einige Rthlr. herabgeseßt wurden, dazu Nehmer, Man verlangt jezt dafür 66 a 78 Rthlr. Cour. Jn Bohnen ging wenig um, Preise fest: 65 a 76 Rthlr. Cour. Wien, neue wurden ctwas mehr zugeführt, und hat man dafür die Preise wie vor acht Tagen nicht geben wollen. Gefordert wird jezt sür neue kleine 74 a 80 Rthlr., für große 86 a 95 Rthlr. Cour. Buchweizen kam nicht vor. Rappsaamen blieb zu den jeßigen Forderungen dafür, von 112 a 118 Rihlr. Bco. für versendbare Waare, ohne Kauflust. Leinsaamen wenig begehrt und zu vorigen Preisen zu haben. Jn Weizenmehl ging sehr we- nig um. Die jeßigen Notirungen dafür sind 15 a 17 Mrk, Bco. pr, Barrel. Schiffsbrot würde, zu billigeren Preisen und in einigen Monaten zu lie- fern, zu lassen sein, Rappkuchen preishaltend. Leinkuchen etwas besser zu begeben. i Ab auswärts, Weizen, auf Lieferung im künstigen Frühjahre, wurde mehr angestellt, da aber Verkäufer in ihren Forderungen nur wenig nach- geben wollten, so sind in den leßten acht Tagen auch nur einzelne Ge- schäfte in Weizen gemacht worden, was bei der Flaue in England, Frank-

reih 2c, auch natürlich is, Man hält jegt Weizen auf 80 a 92 Rthlr. Bco. pro hiesige Last. Noggen weniger begehrt; gefordert wird jeßt da- für 48 a 52 Rthlr. Bco, pro hiesige Last, Gerste hat sich bis gestern auf die vorigen Preise behauptet. Einzelne feine Partieen haben selbst 1 a 2 Rihlr, mehr bedungen, Die jeßigen Notirungen dafür sind 45 a 52 Rthlr, Bco. pro hiesige Last. Hafer fand noch immer wenig Beachtung. Gefordert wird dafür 25 a 32 Rihlr, Bco. pro hiesige Last. Für Erb- sen war weniger Kauflust zu den jeßigen Preisen von 47 a 52 Rihlr. Bco. pro Last, Wicken blieben zu 48 a 52 Rthlr. Bco. angeboten. Boh nen preishaltend von 50 a 56 Rthlr. Bco, Für Buchweizen war keine Frage. Rappsaamen wurde auf vorige Preise gehalten, die man aber nicht geben wollte, 1i3-a 118 Nidlr. Bco; Leinsaamen wenig beachtet ; gefordert wird dafür 84 a 88 Rthlr. Bco., alles pro hiesige Last, Lein- kuchen etwas angenehmer. Rappkuchen preishaltend.

St. Petersburg, 9. Dez. (B. N. d. O.) Die Schifffahrt bleibt hier geschlossen und in unserem Produkten - Handel Stille vorherrschend. Talg isst seit kurzem fast ganz ohne Umgang geblieben. Für Seifecntalg würde zu Ro. 98 a 99 a. G. anzukommen sein, während andererseits mit Ro, 10 Handgeld Ro, 105 zu bedingen wären, Äbgeber mit dieser Bedin- gung aber fehlen, Für 1ma gelb Lichten würde pr. August Ro. 112 mit Ro. 10 Handgeld, Ro. 102 a. G. an solide Verkäufer bewilligt werden, wozu ebenfalls Abgeber augenblicklih fehlen, Für Pottasche, Casan. wird pr, Mai Ro. 75 a. G, verlangt, Ro. 70 a 71 geboten. Für Strohasche pr, Mai/Juni No. 60 a. G. geboten, Ro, 70 a. G. verlangt. Hanf hat in den legten Tagen ziemlih guten Umgang gehabt“ und behält Frage zu den leßten Preisen. Von Hanföl is etwas pr. Juni/Juli zu Ro 8. 40 Kop. , pr. August zu Ro. 85 mit Ro. 1 Handgeld gekauft, wozu auch wohl noch anzukommen sein dürfte, wenngleich ein wenig mehr verlangt wird,

Nach cinem in den lezten Tagen herausgekommenen Ulas ist sür das nächste Jahr die zollfreie Einfuhr von Getraide in Esthland gestattet, dage- gen die Ausfuhr von dort und anderen russischen Gouvernements derselben Kathegorie verboten worden. Hier scheinen sich übrigens die Preise von Getraide etwas niedriger stellen zu wollen, und würde diesen Augenblick Noggen auf Lieferung im Juni mit No. 9 Angeld und Ro. 15 zu fon- trahiren scin. Ob es möglich scin wird, zu diesen Preisen ohne Schaden aus dem Innern zu liefern, wird wesentlich davon abhängen, ob wir gute Schlittenbahu während des Winters bekommen. Geht es wie im vorigen Jahre, wo nur wenig Schlittenbahn binnen einer furzen Zeit war, dürste es schwerlich möglich sein,

Paris, 13. Dez. An der heutigen Börse gingen die öffentlichen Fonds cin Weniges in die Höhe, doch wurden nur sehr unbedeutende Geschäfte gemacht z die 3proc. eröffnete zu 80,70 und stieg auf 80, 90, die 5proc. ging vou 122. 70 auf 122.85.

Anzeiger.

Von Jules Renouard & Comp. in Paris kann durch alle Buchhandlungen, in Berlin durch

Bekanntmachungen. verkauft werden, wozu wir Kauflustige hierdurch mit dem

[2217] Nothwendiger Verkauf. Ober - Landesgericht zu Bromberg.

Das im Junowraclawschea Kreise belegene Rittergut Drombrowken , landschaftlih abgeschäßt auf 71,423 Thlr. 11 Sgr. 6 Pf., soll zum Zwecke der Ausein- anderseßzung der Erben der Ritterguts-Besißer Johann Mittelstaedtschen Eheleute am

r R E E E L Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle sub- hastirt werden...

Taxe, Hypothekenschein und Kaufbedingungen können in der Registratur eingesehen werden,

BSeranmntmach uta Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 3. Juli 1843.

Das in der Wasmannsstraße Nr. 33 belegene Schwedtckesche Grundstü, taxirt zu 9776 Thlr. 10 Sgr., soll Schulden halber i am 20. Februar 1844, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Der Rentier Johann George Christian Korn wird hierdurch öffentlich vorgeladen. :

11305]

[1958] Nothwendiger Verkauf,

Stadtgericht zu Berlin, den 4, November 1843. _Das in der Landwehrstraße Nr. 38a. belegene Grundstück der Ehefrau des Buchdruckers Ziesemer, gerichtlich abgeshäßt zu 15272 Thlr. 8 Sgr. 9 Pf., soll

am 18, Juni 1844, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen,

[1959] Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 4, November 1843,

Das in der neuen Königsstraße Nr. 68 belegene Hempelsche Grundstück, gerichtlich abgeschäßt zu 11260 Thlr. 7 Sgr. 9 Pf., soll

am 14. Juni 1844, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Der dem Aufenthalte nah unbekannte Kleidermacher Johann George Hempel wird als Eigenthümer hier- durch öffentlich mit vorgeladen.

[1786] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 5. Oitober 1843, Das in der Blumenstraße Nr. 54 belegene Grund- stück des Tischlermeisters Kuppinger, gerichtlich abge- \häyt zu 15,673 Thlr. 15 Sgr. 3 Pf., soll am 21, Mai 1844, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- vothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

[179011 Bekanntmachung,

„Das dem Kleidermacher Carl Gottfried Krause ge-

ee in der Hodißstraße Nr. 6 belegene, in unserem

C vor der Stadt Vol. IX. No. 620 i «alf 9129 Thlr, 14 Sgr. 9 Pf. abgeschäßte

Grundstü nebst Zubehör, soll O bor A

digen Subhastation verf i hi j Bluunias-Teunia auf auft werden, und ist hierzu ein

den 26. April 1844 Vormi / ' ttag8 10 Uhr, vor dem Stadtgerichtsrath Herrn Steinhausen im Stabt- M Suppe e anberaumt, er Hypothekenschein, die Taxe und di j Kaufbedingungen sind in unserer Registratur Aehten Potsdam, den 6. Oktober 1843, E Königl, Stadtgericht hiesiger Residenz,

[2218] Verkauf der HirshbergschenKämmereigüter. Die der hiesigen Stadt gehörenden, im hiesigen Kreise in eínem der schönsten Thäler des Riesengebirges bele- genen Erb-Lehn-Nittergüter TALALEO mit Södrich und Hartau, sollen Behufs der Abbürdung der städti- schen Schulden entweder im Ganzen, oder auch einzeln am 31, Januar 1844, Vormittags 10 Uhr,

| Bromberg bei (E.

Bemerken einladen, daß sie sih wegen Besichtigung der Güter, der näheren Beschreibung derselben und der dem Verkauf zum Grunde zu legenden Bedingungen, an unser Mitglied, den Kämmerer Anders, in frankirten Briefen oder persöulich wenden können, Hirschberg, den 12. Dezember 1843, Der M U O

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Wir benuten diese Gelegenheit, um ausdrücklich dar- auf hinzuweisen, daß „Grimm Fabelbuch“', 3 Bände, und „Grimm bunte Bilder“, so wie „Grimm Märchen aus dem Morgenlande“, nicht von den Brüdern Grimm verfaßt sind.

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Rédigé par une société d’hommes speciaux , s0us la direction de M. M. Legros et Par1s80t. Jeden Dieustag ein Bogen in Folio. Abonnement für den Jahrgang (mit 1. Sept. begonnen) 8 Thlr, 20 Sgr.

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A alt

Amtlicher Theil,

Inland. Arnsberg, Westphälische Provinzial - Feuer- Gesellschaft. Bonn. Nömische Älterthümer. Köln. Erlaß der Weinsteuer.

Deutsche Bundesstaaten. Bavern. München. Die Deutschen in Griechenland, Großh. Hessen, Darmstadt, Besuch des Königs von Würitemberg.

Rußland und Polen, St. Petersburg. Beförderung des Oberst Lwoff. Freie Getxgide-Einsuhr ins Gouvernement Esthland, Ver- mischtes,

Fraukreich. Pas, Majorennitäts - Notification der Königin von Spanien. Berathungen über die Thron-Rede, Angebliche Auswei- sung des Herzogs von Bordeaux aus England. Briefe aus Paris, (Weiteres über den Prozeß gegen die Theilnehmer an dem Komplott der Rue Pastourel. Angeblicher diplomatischer Stand der Angelegenheit des Herzogs von Bordeaux; Berryer und die legitimistischen Deputirten ; bevorstehende Abreise des Prinzen von Joinville; die Sendung des Für- sten Caríni.)

Großbritanien und Jrland, London. Post-Vertrag mit den Nic- derlanden. Schreiben aus London, (Einverständniß Englands und Frankreichs über die spanischen Angelegenheiten; unbegründete Anschul- digungen gegen Frankreichs Politik; Guizot's Einfluß in England ; die Meinung über Olozaga's Gewaltstreich.)

Belgien. Schreiben aus Brüssel. (Debatten über die Reform des Steuer-Svstems; das Defizit und die Neductionenz dic Handelsfrage.) Italien, Heidelberg, Schreiben des Professors Gemmellaro über den neuesten Ausbruch des Aetna. Schreiben aus Catania. (Der

Ausbruch des Actna.)

Spanien. Schreiben aus Madrid. (Ankunft des Grafen Bresson z steigende Unruhe; Finanznoth ; Debatten über die Angelegenheit Olozaga's.)

Eisenbahneu. London. Atmosphärishe Eisenbahn, Neapel. Die Eisenbahnen von Neapel nah Caserta.

Handels- und Vörsen-Nachrichten, tin, Magdeburg, Köln. Paris, Börse. London,

Berlin, Danzig, Stet Marktbericht. Frankfurt a, M. und (Getraidemarfkt.

1

Reise -Skizzen aus Jtalien. (Der Weg von Wien nach Triestz Triestz

Winkelmann's Grabmal.)

Beilage. Inland. Aus der preußischen Ober-Lausigt. Mäßig- l'eits - Vereine. Liegniß. Seidenbau. Deutsche Bundes- staaten. Grh. Hessen. Darmstadt, Uebereinkunft mit Waldeck. Grh. Sachsen-Weimar-Eisenach. Weimar. Gefängnißwesen.

Die Handels - Kammer von Bordeaux über den französisch - belgischen Zoll-

4 Verein,

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Pastor Leonhard in Lauban den Rothen Adler - Orden vierter Klasse; den Feldwebeln Kaiser des 22sten Junfanterie -Regi= ments, und Kutscha des 2ten Bataillons (Groß = Strehliß) 23\ten Landwehr-Regiments, so wie dem Kurschmidt Sch ulz und dem Büch-= senmacher Wolff des bten Husaren - Regiments das Allgemeine Eh- renzeihen zu valeihen,

Wotan mag. Folgende Ono- Anweisungen auf die Königliche Haupt - Bank : Nr, 1895- über 200 Rthlr. ausgestellt von Julius Friedemann Nr. 2221 über 200 Rthlr. z qun be Rthlr ausgestellt

114520 9 A0 9 5915 S »» 18399 » A) » 19392. A ») » / von Arons

6987 7018 18401 Aar Wolff.

D 1UO » O D ae) R TT c; I 0 sind, wie darin ausdrücklich bestimmt is, nur noch bis zum 31, De-= zember d. J, gültig und daher spätestens bis dahin bei der Haupt=

7 7139 15402 » ‘M; V) » 18403 » N v) 7140 Pa) 7141 A 159405 1()/) ) » 18410 » 200

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A4 gemeint

Preußische Zeitung.

Berlin, Mittwoch den Wm Dezember

Bank = Kasse zur Zahlung einzuliefern, widrigenfalls sich die Fnhaber die nachtheiligen Folgen der Versäumung selbst beizumessen haben. Wir finden uns veranlaßt, auf den {on nahen Ablauf der obigen Frist vorzüglich diejenigen Juhaber, welhe mit dem Giro= Verkehr nicht genau bekannt sind, hierdurch besonders aufmerksam zu machen, Berlin, den 8. Dezember 1843. Königl. Haupt - Bank = Direktorium. gez. Witt, Reichenbacd, Meyen.

Das 34ste Stück der Geseß-Sammlung, welches heute ausge=

geben wird, enthält: unter

Nr. 2400, Die Allerhöchste Konzession und Bestätigungs=- Urkunde für die niederschlesish- märkishe Cisenbahn= Gesellschaft vom 27. November d. J. nebst dem Statut dieser Ge= sellshaft vom 26. August d. J. und dem Staats - Ver= trage zwischen Preußen und Sachsen, die Herstellung einer Eisenbahn-Verbindung zwischen Breslau und Dres- den betreffend; vom 24. Juli d. J.

Berlin, den 20. Dezember 1843. Debits-Comtoir der Geseß-Sammlung,

Uichtamtlicher Theil.

Inland.

Arnsberg, im Dez. Der Direktor der westphälischen Pro= vinzial - Feuer - Sozietät erläßt in den Amtsblättern der Provinz eine Bekanntmachung, durch welche von den Theilnehmern für das laufende Jahr ein außerordentlicher Beitrag ausgeschrieben wird, und in der es heißt:

Das laufende Jahr begann für die westphälishe Provinzial= Feuer - Sozietät unter vorzüglich günstigen Aussichten, indem bei dem Uebergange von 1842 zu 1843 der Rechnungs-Abschluß in Ansehung des Versicherungs - Kapitals einen reinen Zuwachs von 4,491,650 Rthlr. und hinsichtlich der Beiträge ein Mehr von 5253 Rthlr. 11 Sgr. 9 Pf. nahwies. Das Versicherungs = Kapital war dadurch von einem ursprünglichen Betrage von 107,101,950 Rthlr. auf 127,927,020 Rthlr. gebraht worden und der Jahresbeitrag von 142,193 Rthlr. 3 Sgr. 1 Pf. auf 177,510 Rihlr. 18 Sgr. 2 Pf. angewachsen. Die zuversichtlihen Hoffnungen guf das gedeihliche Bestehen des Vereins, die hieraus hervorgingen, wurden jedoch bald durch eine ganze Reihe unglücklicher Ereignisse getrübt.

Schon im März ward Grevenstein, im Regierungs-Bezirk Arns= berg, durch Brand verheert, und nur zu bald und in kurzen Zeiträu= men folgten Metelen und Hiddingsel, im Regierungs-Bezirk Münster, Breckerfeld und Nieder = Alme auch im Regierungs-Bezirk Arnsberg und Steinhausen im Regierungs - Bezirk Minden. Zu gleicher Zeit vermehrten sich auch die Brände, wodurch einzelne Baulichkeiten in der Ein = oder Mehrheit ganz oder zum Theil ein Raub der Flam= men wurden, ganz ungewöhnlich und hatten außerdem meistens Ge= bäude von ganz vorzüglichhem Werthe zum Gegenstande.

Die aus dieser Masse von ungewöhnlichen Unfällen hervorgegan= genen bis zum 20, November festgestellten Brandschadens-Rechnungen betragen niht weniger als 224,785 Rthlr. 12 Sgr. 8 Pf. Was dieser Summe aus dem leßten Drittel laufenden Monats und aus fünftigem Monat noch hinzugehen wird, steht dahin: jedo lehrt die Erfahrung, daß beide Monate der Sozietät nicht günstig, und i daher allerdings zu erwarten, daß sih bis zum Schluß des Jahres die Brandschadens - Rechnung noch um einige Tausend Thaler ver=- mehren werde,

Alle Post-Anslalten des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition der Allg. Preuss. Zeitung: Fricdrichsstrasse Ur. 72.

1843.

Dadurch ist für das laufende Jahr der leidige Fall eingetreten, der durch §. 28 des Provinzial-Feuer-Sozietäts-Reglements vorgese= hen ist. Nach Anleitung und auf Grund der in diesem Paragraph enthaltenen Vorschrift wird, unter Zustimmung des Königlichen hohen Dber=-Präfidiums fürs gegenwärtige Jahr 1843 zur Bestreitung der dahin zu rechuenden Sozietäts - Obliegenheiten , ein außerordentlicher Beitrag zur Hälfte des ordentlichen Jahres-Beitrages ausgeschrie= ben, der aber zur Erleichterung der Beitragspflichtigen nicht vor dem Mârz des künftigen Jahres zahlbar sein soll, i

„_ Vonn, 14. Dez, (K. Z) Auf dem hiesigen Belverberg sind jüngsthin großartige Ueberreste von römischen Bau-Denkmalen aufge= sunden worden. Wenn dieselben einestheils für das Studium der römischen Baukunst ein uicht gewöhnliches Juteresse darbieten, so sind diejelben auf der anderen Seite für die Geschichte der Stadt Bonn und der Römer - Herrschaft am Rhein von Wichtigkeit. So viel is ohne genauere Darlegung jeßt einleuchtend, daß Bonn nicht blos die Station einer römischen Legion gewesen, wie man vielseitig anzuneh= men geneigt war.

_ Köln, 15. Dez. (Rh. u. M. Z.) Jn Gemäßheit eines Reskripts des Königl. Finanz - Ministeriums vom Sten d. M. bringt unter dem 13ten d. der hiesige Provinzial-Steuer-Direktor Helmen-= tag zur öffentlichen Kenntniß, daß des Königs Majestät, wegen des durchgängig ungünstigen Ausfalls der diesjährigen Weinlese, mittelst Allerhöchster Kabinets = Ordre vom 7ten d. M. die ganze Weinsteuer für den Herbst des Jahrganges 1843 zu erlassen geruht hat.

Ausland.

Deutsche Bundesstaaten

Bayern. München, 11. Dez. (N. K.) Durch gestern angelangte Briefe aus Athen erhalten wir nähere Angaben über die noch in Griechenland anwesenden Deutschen. Von den früher im griechishen Dienst verwendeten Personen sind nur noch wenige dort, indem mehrere derselben mit den leßten Schisssgelegenheiten, zum Theil noch mit dem Dampfboot vom 27. Nov. nach Triest abgegangen waren. Dagegen is} die Zahl der übrigen deutschen Landsleute, welche noch nicht Gelegenheit und Mittel zur Ueberfahrt gefunden hatten, größer, als man gewöhnlih glaubte. Theils waren aus den Hafen= städten und aus dem Junern des Königreichs zahlreiche Auswande= rungslustige in Athen eingetroffen, theils hatten auch viele in der Hauptstadt selbs und im Piräus beschäftigt gewesene Künstler, Hand= werker u, s. w. ihre Verhältnisse unfreiwillig oder freiwillig. aufge= geben und wünschten das Länd baldmöglichst zu verlassen. Selbst gutangesessene Geschäftsleute entschließen sich nunmchr zur Heimkehr, oder doch zum Abzug aus Griechenland, da an die Wiederherstellung irgend eines guten Vernehmens zwischen Deutschen und Griechen nun und nimmer zu denken is. Die Zahl derjenigen, welche sich zur Ueberfahrt auf den zu Triest mit Sehnsucht erwarteten Schiffen be= reits einschreiben ließen, belief sich daher am 26. {hon über 500 Judivi= duen. Daß sih nur sehr wenige in leidlih guten, die meisten dage= gen in höchst beklagenswerthen Verhältnissen befinden, ist leider nur allzu wahr.

Großh. Hessen. Darmstadt, 16. Dez. (Gr. H. Z.) Se. Majestät der König von Württemberg trafen gestern Mittag um 1 Uhr zum Besuch am Großherzogl. Hofe dahier ein und stiegen im Darmstädter Hofe ab. Se. Majestät empfingen und erwiederten die Besuche Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs und Jhrer Hoheiten der Prinzen des Großherzogl, Hauses, so wie Sr, Kaiserl. Hoheit

Neise- Skizzen aus Jtalien. Der Weg von Wien nach Triestz Triestz Winkelmann's | Grabmal,

G* Yenedig, im Dez, Sie verlangen Nachricht von dem, was ich auf meiner Neise durh Jtalien beobachtet und erfahren habe, und meinen, daß meine Korrespondenz mit Jhnen auch für ein größeres Publikum von Interesse sein dürfte, Gern folge ih dieser Jhrer Aufforderung, denn es ist mir ein Bedürfniß, mich aus frischer Anschauung heraus über das auszu- sprechen, was ich erlebt und gesehen habe, und hat, was mich bewegt und erregt, auch für Andere Znteresse um so besser! um so lieber nehme ich die Feder. Aber muß ih nicht andererseits fürchten, daß, was mir in der Anschauung neu is, Anderen aus Büchern alt oder sogar Vielen aus früherer Ansicht besser bekannt sei, als mir? Js von Jtalien nicht so viel gesungen und gesagt? Js dieses Land nicht so oft nach seinen Licht- und auch nach seinen Schattenseiten dargestellt? Gewiß, und Andere haben wohl manchen Winkel durchkrochen, in den ih nicht dringen werde, haben Schätze gefunden, wo ih sorglos vorüberwandle, Viele haben gewiß mehr Sinn, mehr Kenntnisse und mehr Erfahrung mitgebracht, als mir nachzu- rühmen is, Aber sei dem auch so, ich verzweifle nicht, dies oder jenes mittheilen zu kônnen, was man in der Heimat nicht ungern lesen wird, Jch verlasse mich dabei einmal auf ein Land und ein Volk, die cine Geschichte von beinahe drei Jahrtausenden hinter sich haben, eine Geschichte, die überall unvertilgbare Spuren zurückgelassen hat, dann aber auf die alte Zaubermacht, die Jtalien über uns Deutsche ausübt und wohl immer aus- üben wird.

Die Sehnsucht nach diesem Lande, das Verlangen nach seiner Herrlichkeit hat uns Deutsche von Anfang an beherrscht, und es is ein großer welthisto- riser Moment in dieser Sehnsucht, auf derselben beruht die Verbindung des Nordens und Südens von Europa, die Continuation der Weltgeschichte. Jtalien suchten die germanischen Stämme, als sie zuerst aus ihrem Dunkel hervortraten , so oft zurückgetrieben, drängte sie die alte Sehnsucht immer wieder über die Alpen, und endlich gelang es einem Germanen, die Bahn zu brechen. „Diesen Boden werde ih als Sieger beherrschen oder besiegt mit meinem Leibe bedecken“, sagte Alarich, und er zog triumphirend in die ewige Roma ein. Da haben sich die Deutschen Gastrecht auf diesem Bo- den erkauft; so viele Jahrhunderte hindurch haben sie es behauptet und ha- ben in steter und naher Verbindung mit dem Südlande gelebt. Was sie dieser Verbindung verdanken, wer vermag es zu sagen: Staat, Kirche, Kunst, Wissenschast, Alles, was dem Leben der Völker Werth und Bedeu- tung giebt. Wie reich aher die Gaben auch waren, die Jtalien meist wider Willen den Deutschen gab, unsere Dankbarkeit ist nicht zurückgeblieben,

Zwar lieben es die Jtaliener seit lange und noch heutigen Tages, über das Joch der barbarischen Herrschaft, das sie erduldeten, zu klagen, aber sie wissen niht oder wollen nicht wissen, was Jtalien der deutschen Herrschaft im Mittelalter verdankt, sie pflanzte neue Keime in dieses frucht- bare Land, noch einmal stand es in herrlichster Blüthe und reichstem Segen daz und scheint es nicht, als ob auch jeßt ein neuer Tag zuerst über die Lande aufgehe, die unter deutschen Fürsten stehen? Doch rühmen wir uns nicht solcher Wohlthaten, die ihrer Natur nah nicht das Geschenk freier Gunst sind, auf ganz andere Weise hat Deutschland stets scine Daukbar- keit an den Tag gelegt, durch die freie Huldigung alles Großen, was hier war und is, durch unverholene Anerkennung alles dessen, was man Jtalien verdankt, durch eine bewundernswerthe Anhänglichkeit an diesen Boden und dieses Volk, Wallfahrten wir nicht noch jeßt nah Rom, wie nah unserem gelobten Lande? Doch genug, diese Anhänglichkeit unserer Landsleute is es, auf die ih bauen kann, und abgeschen von alle dem, giebt es doch auch einen Gesichtspunkt, von dem aus sich immec Neues und Dankens- werthes mittheilen läßt, einen Gesichtspunft, der eben darum stets neue Aussichten gewährt, weil er sich selbst stets verändert, der des Augenblicks, der Gegenwart, Von ihm aus denke ih in diesen Briefen oft die Dinge zu betrachten und so auf der cinen Seite das Lebendig-Werdende, auf der anderen Seite das Absterbend-Vergehende zu beleuchten. Was so zur Sprache fommen dürfte, ist nicht das, was etwa den Gelehrten, den Künstler, den Kauf- mann allein interessirt, sondern vielmehr das, was die allgemeine, die rein menschliche Theilnahme in Anspruch nimmt, es bedarf keiner besonde- ren Wissenschaft oder Kunst, davon zu reden und solche Rede zu verstehen, es bedarf dazu nur eines warmen Herzens für dieses Land und dieses Volk. E wie wir Deutsche an diesem Welschland hängen, ich sagte es ja kurz vorher. Auf dem östlichsten Wege, der aus dem Vaterlande nach Jtalien führt, gelangte ih hierher. Die Straße von Wien nach Triest soll die am we- nigsten höne und anzichende sein von allen, die über die Alpen führen, und doch hat sie Schönheiten, die jede E Rel vergessen machen, Schnellen Fluges gelangt man auf der Eisenbahn bis Gloggniyß und befin- det sich alsbald in den aufsteigenden Massen des Sömmering an den Grän- en Steyermarks. Zwischen mächtigen Felsen zieht die Straße hin, bis man in das anmuthige Thal der Mürz und dann der Mur gelangt. Wo sich die Ebene weit eröffnet, liegt Graß. (So, nicht Gräß, im Munde des Volkes, das auch hier, wie Herr von Hammer neuerdings ermittelt haben will, das Richtige festgehalten hat, während die Bücher lügen.) Weit und bequem dehnt sich die Stadt aus, inmitten ragt hoh der Schloß- berg hervor, das Centrum des großen Panorama's, das

nach allen Seiten ausbreitet, Die französishen Emigranten , die

Gelegenheit gehabt haben, Graß kennen zu lernen, sagen mit einem nicht

üblen Wortspiel: La ville de Grace à la rivière de la Mour, aber s\icher- lich sind die Reize der Stadt mehr in der Umgebung, als in ihr selbst zu suchen. Bald hinter Graz treten die Berge wieder nahe zusammen, und man durchstreist eine Landschaft, die in größter Mannigfaltigkeit die verschie= denartigsten Aussichten gewährt. Ein munteres, echt deutsches Volk, eigen- thümlih in Tracht und Sitte, bewegt sich auf diesem Boden, jeßt noch fast abgeschnitten von der Außenwelt, mit der es bald in nahste Berührung kommen wird. Denn überall bis über Gray hinaus wird an jener großen Verbindungsstraße gebaut, die bald Deutschland und Jtalien viel mehr ver=- einen wird, als es Krieg und Eroberung je konnten. Schon sieht man überall die Wälle aufgeworfen, die Dämme erhöht, die Felsen gesprengt und geebnetz bald giebt es für den Reisenden keine Alpen mehr. Wenn man bei Marburg über die Drave gekommen is , gewinnt das Land all= máälig ein anderes Ansehen: die Berge werden öder, die Wohnungen ver- einzeln sich; bald hier , bald dort, oft auf steiler Höhe, liegt ein hölzernes Haus, umgeben von Schuppen, in denen die nicht eben reichliche Aerndte aufgespeichert ist, Es is wendisches Land, durch das man fährt, und die flavishe Eigenthümlichkeit macht sich bestimmt genug geltend. Jch kann nicht leugnen, oft hat es mich hier troß aller Verschiedenheit des Terrains lebhaft an unsere Mark gemahnt. Jene slavischen Bauern, bedeckt von ihren langen, weißen, wollenen Mänteln, zeigen in ihren Zügen, dem weißen Haar und hellen Augen, dem breiten Körperbau eine fast brüderliche Verwandtschaft zu un- seren märkischen Bauern, und ich glaube doch, es fließt in unseren Adern noch mehr Wendenblut, als wir meinen. Die Armuth dieser Gegend tritt am meisten hervor an der Gränze Krains, wo auz jeder Hütte die Kinder schaarenweise bettelnd unserem Wagen nachlicfen. Buben und Mädchen, shön wie Engel, aber in Schmuy und Unuthätigkeit, wie die Gestalten der Erwach'enen zeigen, rüh alternd und alle Anmuth einbüßend. Die Save ein breites, steinreiches Beit mit wenigem, aber schnell fallendem Wasser in dieser Jahreszeit passirend, gelangt man zuerst na Laibach, in sehr ähnlicher Lage mit Graß, im Inneren freundlicher und besser eingerichtet z dann bald in wilde Gebirgsmassen, unfreundlicher als Alles, was wir zuvor ge- schen. Die Wohnungen der Menschen stehen weit, sehr weit aus einander, ein Baum zeigt sih selten den Blifen, große Felsblöcke sind einer auf den anderen gewälzt, kolossal dur einander geschoben es is eine Wüstenei, und erwünscht, wenn sie die Nacht den Blicken des Reisenden en . So zicht sich die Straße bis Sessana hin. Der ítalienishe Namen täuscht mich und meinen Reisegefährten im Courierwagen, einen Juden aus Ancona, der längst der deutschen Sprache, die er nicht verstand, müde war. „Bitt' Sie“, ante er aus dem Wagen einen Nahe ge „parla italiano ?“ „No“, erhielt er zur Antwort, „Ffrainsh un an bissel deutsh“! So rof ist dic