1843 / 173 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

j 1 auf diesen zwei Schüsse abgefeuert, ohne daß man ide, Ne «blast sn konnte, Fast täglih werden einzelne Soldaten in entlegenen Straßen ermordet gefünden, Bei dem Auf= lauf, der am Abend des Zten vor dem Stadthause stattfand, haben nit weniger als 13 Personen das Leben verloren, Die Anzahl der Verwundeten soll sich auf funfzig belaufen. in

Bis gestern hatte die Regierung die fnnfzehn Millionen Realen noch nicht aufgetrieben, die am 15ten in London zur Verfügung der mit Bezah- lung des Semesters der dreiprocentigen Coupons Beauftragten gestellt sein müssen. Sie befand sich deshalb in Unterhandlungen mit dem Banquier Salamanca, dessen Vorschläge aber unannehmbar sein sollen. Der Direktor des Schabes erklärte neulich im Senate, die Staatskasse litte an einem monatlichen Defizit von zwei Millionen Piastern. Zwei Millionen flös}sen monatlich in den Schaß, 500,000 Piaster gingen für Kosten verloren, 1,025,000 Piaster erhalte die Armee, so daß für die übrigen Klassen kaum etwas übrig bleibe.

Die Debatten über das unselige Ereigniß vom 28sten nehmen eine Richtung, die zu der Vorausseßung veranlaßt, daß beide Par= teien absihtlihch darauf hinarbeiten, zu keinem Resultate zu gelangen. Da die Majorität des Kongresses immer s{hwankender erscheint, so könnte die Regierung sich bald genöthigt sehen, zur Auflösung der Cortes zu schreiten, bevor noch über die Frage, ob Herr Olozaga in Anklagestand zu verseßen sei, ein Beschluß gefaßt sein wird. Heute wurden bei Eröffnung der Sißung des Kongresses niht weniger als fünf Anträge verlesen, die sämmtlich eine Verlängerung der Diskussionen herbeiführen müssen, falls man si anders auf sie einläßt. Bei dieser Ge- legenheit verlangten die Herren Cortina, Lopez, Ovejero und viele andere Deputirte mit großem Geschrei das Wort, und es entstand ein solher Lärmen, daß der Präsident sih mit den Secretairen längere Zeit über das, was zu thun wäre, berathen mußte. Endlich gestand der Präsident dem Herrn Bravo Murillo (dem ausgezeichnetsten Rechtsgelehrten Spaniens), das Wort zu. Dieser hatte gestern be- antragt, außerordentlihe Sißungen zu halten, um wenigstens über die in Frage stehende an die Königin zu richtende Botschaft baldigst einen Beschluß fassen zu können. Herr Bravo Murillo nahm Herrn Olozaga sehr scharf mit, und wies aus dessen eigenen Geständunissen nah, daß er sich gegen die Königin Unziemlichkeiten herausgenommen habe, die fein Privatmann in seiner Wohnung einem anderen gestat- ten würde. Darauf führte der Redner an, daß Olozaga die Königin hintergangen habe, denn in dem von ihr unterzeichneten , die Ausflüÿ= sung der Cortes verfügenden Dekrete befanden sich die Worte „auf den Antrag meines Minister-Rathes ‘“, und doch gestand Herr Olozaga ein, daß er diese Angelegenheit keinesweges mit seinen Amtsgenossen berathen hatte. „Da man das Land mit einer neuen Revolution be- droht“, sagte Herr Murillo, „so muß man wissen, daß es Deputirte giebt, die als solche und als Ehrenmänner den Worten der Königin Glauben \chenken und den bedauernswerthen Vorfall beklagen, so wie auch, daß es Deputirte giebt, die in die Worte der Königin Zweifel seßen und sie für unwahr erklären.“ Der Antrag des Herrn Murillo

wurde vou dem Kongresse durh 82 Stimmen gegen 52 in Betracht

gezogen.

Eisenbahnen. E London, 13. Dez. Man meldet aus Dover, daß Pläne und = Anschläge zur Anlegung einer atmosphärischen Eisenbahn entworfen seien, welche nach denselben Grundsäßen wie die Bahn von Kingstown nach Dalkey zwischen Margate und Ramsgate erbaut werden soll.

Éi Neapel, 2. Dez. Amerikanische, holländische und englische Ingenieure, namentlich der bekannte Lokfomotivenbauer Stephenson, erklären die neue Eisenbahn, welche von Neapel nah Caserta führt, für die beste und eleganteste; dabe! ist sie aber auch die theuerste. Merkwürdig ist, daß die neapolitanischen Ingenieure, welche den Bau leiteten, niemals im Ausland gewesen ein neuer Beweis der leich- ten -Auffassungsgabe dieser Nation. Ein Offizier, Fonseca, welcher sich um diesen Bau besondere Verdienste erworben, ist vom König zum Major befördert worden. Jn den Buchläden paradirt bereits ein Werken des Herrn Luigi Lancellotti (welcher auch eine gute historish-arhäologishe Arbeit über den Pausilipo lieferte) „La regia strada ferrata da Napoli per Capua.” Es enthâlt eine Beschrei- bung der neuen Eisenbahn und aller interessanten Punkte, die sie rechts und links berührt.

Berlin-Potsdamer Eisenbahn. In der VV oche vom D: bis incl. 18. —Dezember C. suhren aut der

Berlin-Potsdamer Eisenbaln 56395 Personen. Berlin-Frankfurter Eisenbahn.

In der VVoche vom 10. bis 16, Dezember sind auf Frankfurter Eisenbahn 2900 Personen befördert worden.

der Berlin-

Handels - und Börsen - Uachrichten. Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 18. Dezember 1843.

Zu Lande: Weizen 2 Rthlr. 4 Sgr. 10 Pf., auch 1 Rthlr, 22 Sgr. 2 Pf.z Roggen 1 Rthlr. 12 Sgr., auch 1 Rihlr, 8 Sgr. 5 Pf.z große Gerste 26 Sgr. 5 Pf.z kleine Gerste 28 © gr. 10 Pf, auch 25 Sgr. 2 Pf.3 Hafer 22 Sgr. 10 Pf., auch 19 Sgr. 10 Pf. B

Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthir, 12 Sgr., auch 2 Rihlr. 8 Sgr. 5 Pf, und 2 Rihlr, 3 Sgr. 7 Pf.,z Roggen 1 Rthblr. 13 Sgr. 2 Pf, au 1 Rthlr. 10 Sgr. 10 Pf.z große Gerste 1 Rihlr, ; kleine Gerste 1 Rthlr. 4 Sgr. 2 Pf.z Hafer 20 Sgr. 9 Pf., auch 19 Sgr, 7 Pf.z Erbsen 1 Rihlr. 13 Sgr. 2 Pf. (schlechte Sorte.)

Sonnabend, den 16, Dezember 1843, Das Schock Stroh 7 Rthlr. 15 Sgr,, auch 6 Rihlr, Der Centner Heu 1 Rihlr. 5 Sgr., auch 22 Sgr. 6 Pf.

Danzig, 16. Dez. Marktbericht, An der Bahn zahlte man für Weizen 110—132 pf. 35 a 62 Sgr., Roggen 112—122pf. 30 a 37 Sgr., Erbsen 30 a 37 Sgr., Gerste 4zeil, 100—112pf. 22 a 32 Sgr., 2zeil. 105—41415 pf. 27 a 33 Sgr., Hafer 17 a 195 Sgr. pr. Schl. Spiritus 12% a 13 Rthlr, pr, 120 Quart 80 % Tr.

__ Stettin, 18, Dez. (B. N. d. O) Getraide. Von Weizen hat sih der Preis am Landmarkt bis Ende voriger Woche auf 505 a 51 Rthlr, für gute Waare noch erhalten, doch wird von Exporteurs fortwährend nur mäßig dort gekaust, Jun Folge der seitdem eingetroffenen flauen englischen Post will man diesen Preis nicht mehr bewilligen. Anderweitig is seit ors B in Weizen umgeseßt, und bleiben die leßtgemeldeten Preise A AY ¿N h elerüng im Frühjahr würde für 125/126pfd. neuen gelben Sard A A0, „heute wohl anzukommen sein. Noggen in loco fort- n Trübjohr 33. e a 35% Rihlr, nach Qualität gefordert, auf Lieferung im Frühjah Pag d hlr. bezahlt, wozu wahrscheinlich noch anzukommen, Gerste für den Augenblick ohne Abgeber, Hafer bleibt in guter pomm. Waare auf Lieferung im Frühjahr zu 17% Rihlr, käuflich. Erbsen ebenfalls ohne Frage, und nur zu billigen Preisen anzubringen L Landmarkt “u 16, d. M.: Ls eizen. Roggen. Gaste. f Zufuren 30 18 1 Die Gd Ee Wspl Preise 48 à 52 32 à 35 N à 26 16 à 48 32 à 35 Rihlr. Saamen. Rapps und Nübsen noch wie leztgemeldet Sqla [eits saamen, preuß. zu 52 Rthlr. erlassen, Mit Säe-Leinsaamen ist es dem nun die Schiffe, welche solchen brachten, gelöscht sind, etwas fester Klee- saamen, rother alter 10 a 13 Rihlr. nah Qual., guter neuer 16 Rihlr, zu haben. Weißer in alter wie neuer Waare ganz féhlend. ‘d Spiritus aus erster Hand zur Stelle 264 5 %. im Frühjahr ist zu 24 % zu haben,

Auf Lieferung

1042

Jn Rüböl will keine Besserung festen Fuß fassen. Jn loco is wieder zu 107 Rihlr, gekauft, auf Termine nominell, wie lehtgemeldet.

Mngbabung; 16, Dez. Höchster und niedrigster Getraide-Marktpreis pro Wispel: Weizen: 49 43 Rthlr. Gerste: 28 27 Rthlr. Roggen: 38 —36 » Hafer: 18 —16 » Köln, 15. Dez. (H. O.) Nüböl unverändert. Effektiy 29, pro Mai 29, pro Okftober 307 Rthlr.

x Frauvkfurt a. M., 15. Dez. Der Börsen -Umsaß war in dieser Woche ziemlich lebhaft und wenn auch nicht in gleihem Grade, war die Stimmung der Börse heute doch auch wieder“ recht willig. Von den österreichischen Fonds waren nur die Bank-Actien ctwas matter, doch lauten die Berichte aus Wien so günstig, daß eine feste Haltung, wenn uicht fort- schreitende Besserung der österreichischen Effekten zu erwarten steht. Von Amsterdam traf heute eine wesentliche Besserung der holländischen Fonds ein, die dort auf die Vorlage der Gescz-Eniwürfe zur Deckung der Defizits und zur Ergänzung der Staatsmittel in dem lehten und in dem nächsten Jahre in der zweiten Kammer der Generalstaaten, eintrat. Hier scht man indessen immer noch Mißtrauen in die Finanz-Verhältnisse Hollands, und sieht nicht ab, wie es sih aus dem Labyrinth winden will. Die holländi- schen Fonds blieben denn auch heute nur mäßig höher. Die übrigen Fonds waren meist unverändert ; do polnische 500 Fl. Loose höher. Taunusbahn- Actien etwas s{chwächer. Bemerkenswerth is es aber, daß leßtere im Som- mer, bei der starken Frequenz der Bahn wichen, und uun im Winter stei- gen. Das Geld is ziemlich flüssig. Die herannahenden Festtage haben in unseren Detailhandel größere Lebhafligkeit gebracht, doch im geringeren Grade als sonst,

Paris, 14. Dez. Dic heutige Börse war eiwas belebter, als an den leßtverflossenen Tagenz es wurden fast in allen Valuten Geschäfte gemacht, und dcr Cours von allen ging in die Höhez die 3proc. Rente stieg auf 81.5, die 5proc. auf 122, 95.

London, 11. Dez. (B. H. Getraidemarkt, Während der vo- rigen Woche war es an fast allen englischen Märkten mit Weizen flau und in Folge seiner schlechten Beschaffenheit haben die Preise etwas nachgegeben, Einige wenige Geschäfte auf Frühlings - Lieferung sind zu den lehten hohen Preisen in ostsceischem Weizen zu Stande gekommen, doch fängt man all- gemein an, die jeßigen Notirungen als gefährlich zu betrachten und wobei den Jmporteurs selbst bei cinem sehr mäßigen Zolle wenig oder keine Aus- sicht auf Gewinn bleibt. 52 a 53pfd, Gerste sind zu 19 Sh. 6 Pce. und 20 Sh, 6 Pce. f. a. B. im nächsten Frühlinge begeben worden, Diesen Morgen war unsere Aus- stellung von englischem Weizen bedeutend, da mehrere Posten von voriger Woche in Folge schlechter Condition aufgesprochen worden sind. Die heutige frische Zufuhr kam in einem ganz erbärmlichen Zustande, und Verkäufe Haven konnten nur, je nah Qualität, 3 a 4 Sh. billiger gemacht werden; von den feuchten Proben war zu Ende des Marktes noch ein bedeutender Theil un- begeben, während die wenigen guten, trocknen, ihrer Knappheit wegen, früh die Notirungen von heute vor acht Tagen bedangen. &FUk verzollte, fremde Waare hatten wir heute unstreitig eine größere Anzahl von Kaujsern, Jedig- lich in Folge des shlechten Zustandes, worin der englische Weizen am Markt gebracht wird; sie bewiesen sich indessen sehr vorsichtig ver Seiten und beschränkten ihre Ankäufe nur auf ganz leine Posten. Es gab einige Käufer aus dem Zunern für Weizen auf Lieferung im nächsten Frühling, doch kamen wenige oder keine Abschlüsse zu Stande, da ihnen Forderungen gestellt wurden, welche sie nicht zu bewilligen geneigt wvaren. Die Zufuhr von Gerste war grop und brachte ungefähr die Notirungen der vorigen Woche. Erbsen sind 1 Sh. gefallen und ebenfalls frische Boh- nen; alte behaupten ihren früheren Werth. Es waren während der vorigen Woche schon ziemliche Hafer-Zufuhren angekommen, da aber noch größere erwartet werden, kauften die Händler nur sparsam zu den früheren Preisen. Jn Kleesaamen geht wenig um; rothes sowohl wie weißes be- hauptet seinen Werth. ( i

Getraide - Preise. Weizen, cngli 1 / nigsb., span, u. weiß. tosfan. 50 a 57 Sh. (unter Schloß 40 a 44 Sh.), do, feiner weißer u. ausgewählter 57 a 62 Sh., rostock,, pomm., rhein, hamb. u. dän. 50 a 56 Sh. (u: Schl. 38 a 42 Sh.), do. frischer 57 a 62 Sh., schles. rother 50 a 56 Sh., do. weißer 53 a 98 Sh., Odessa, pe- tersb. und vom hw. Meere 44 a 52 Sh. (u. Schl, 34 a 40 Sh.), roth. tosfan., Civ. Vecchia, Barletta, Romagna, Romanilla und Donau 45 a 52 Sh. Erbsen, englische 26 a 46 Sh,, fremde grüne 26 a 38 Sh., do. graue 25 a 29 Sh., do. weiße u. gelbe Koch- 30 a 37 Sh. (u. Scbl, 20 a 28 Sh.), do. Futter- 28 a 32 Sh. (u. Schl. 20 a 23 Sh.) Noggen, englischer 28 a 36 Sh. Bohnen, englische 22 a_36 Sh., fremde 20 a 36 Sh., do. große 20 a 27 Sh., ägyptische 23 a 25 Sh. (u. Schl. 14 a 15 Sh.) Gerste, Malz- 25 a 35 Sh., Mahl- u. Destillir- 25 a 30 Sh. (u, Sl. 18 a 22 Sh.). Hafer, englischer 15 a 24 Sh., holländischer 15 a 24 Sh. (u. Schl. 12 a 17 Sh.), dänischer, shwed. u. russ. 13 a 20 Sh. (u, Schl, 10 a 14 Sh.). Wien, dän. u. königsb. (u. Schl. 24 a 28 Sh.), große hamburger (u. Schl. 25 a 28 Sh.). Mehl, englisches pr. Sa 44 a 50 Sh., danz. u. schles. ex sup, pr, Tonne 26 a 33 Sh. (u, Schl. 20 a 24 Sh.), danz. u. schles. pr. Tonne 24 a 30 Sh., amerikanisches u. Ka- nada-, súßes 28 a 33 Sh. (u. Schl, 22 a 24 Sh.), do. saures 22 a 30 Sh. E

Saamen, Oelkuchen 2c. Leinsaamen, Odessa pr. Qr. 40 a 42 Sh., Ostsee pr. Qr. 34 a 38 Sh. Rappsaamen , engl. pr. Last 24 a 27 Psd. fremder pr. Last 18 a 23 Pfd. Kleesaamen, weißer, deutscher pr. Cent. 50 1 90 Sh. (u. Schl. 31 a 60 Sh.), rother do. pr. Cent. 50 a 70 Sh. (u. S(hl, 40 a 80 Sh.), rother franz. pr. Cent. 54 a_70 Sh. (u. Schl. 44 a 60 Sh.), weißer do. pr. Cent, 50 a 90 Sh. (u. Schl, 40 a 80 Sh.) Kanariensaamen pr. Qr. 56 a 62 Sh. Leinkuchen, deutsche u. franz. pr. Ton 6 Pfd. a 7 Pfd. 10 Sh. Ravppkuchen, deutsche undKholländ. 5 Pfd. 5 Sh, a 5 Pfd. 10 Sh.

Auswärtige Börsen. Niederl. wirkl. Sch. 54%. 5% do. Pass. —. Ausg. —. Zinsl. —.

lischer 46 a 60 Sh., danz., kö-

99.

Amsterdam, 15. Dez. Preuss,.

5% Span. 20 de. 3% do. 30. Pr. Sch. —. Pol. —. Oesterr. 1087. 4% Russ. Hope 907.

Antwerpen, 14. Dez, Zinsl. —. Neue Anl. 205.

Frankfurt a. M., 16. Dez. 5% Met. 112%. Bank-Actien 2026. p: ult. 2028. Bayr. Bank-Actien 079 G. Hope 895. Stiegl. SSZ. Iut. 53%. Poln. 300 FI. 93% G. da SO0 FL 96. do. 200 FI. 315 G6.

Paris, 14. Dez. 5% Reute fin cour. 122. 95, 3% Rente fin cour. S1. 5. 5% Neapl. au compt. 107. 5% Span. Rente 283. Pass. 45.

Wien, 14 Dez: . 0% Mot. 11l 4% 1005. 3% 767. Bank Actien 1651. Aul. de 1834 148%. de 1839 117%. Nordb. 1195. Ma. 1003. Raab. 1075.

B erie Dor s Ee Den #9. Jezromber 1843. Pr. Cour.

Geld. | Gem.

160

Pr. Vuui Br'els Geul.

Actien: |S

Fonds. |&S

St. Schuld-Sch. |35| 102% Pr. Engl. Obl. 3).| 4 | 1013 Präm Sch d.Seeh.|— 90 Kur- u. Neuwärk. Schuldverscbr. 35 Berl. Stadt-Obl. |35| 101% | Danz. do. in Th.|—| 48 —- Westpr. Pfandbr. 101 Grossb. Pos. do. 106 _— do. do. —— 1007 Ostpr. Pfandbr. aas 103% Pomm. do. 1015 | 1015 Kur- u, Neum. do. 1015 _— Schles1sche do. 1017 _—

do. do. Prior. Obl. Mgd. Lpz. Eisenb. do. do, Prior. Obl. Bel. Aub. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Düss.Elb, Eisenb, do. do. Prior. Obl. Rhein. Eisenb, do. do. Prior. Obl, BrlI. Frankf. Eisb, do. do. Prior. Obl. Ob.-Schles. Eishb. do.Lt.B. v. eingez. B.-St.E.Lt. A u.B Magdeb. - Halber- 13% 13} städter Eisenb. 11% 1 1% BresI- Schweidn.- 3 4 Freibg.Eisenb.

10254, Brl. Pots. Eisenb, 60 A 185

1035 143%

1603 F 714 95 72 96%

137%

Cet | Ta TRA|ck| ck07

R Bo o No

Gold al marco, Friedrichsd’or. And.Gidm, à 5 Th, Disconto,

E |

Mehrere Ladungen von pommerscher uud dänischer

Pr. Cour.

Wechsel-Cours. Thlr. zu 30 Sgr.

Amsterdam 250 FI. do. 250 FI. i ooooo eter taus icd E eu 300 Mk. do. 300 Mk. 1 LSi. . 300 Fe. 150 FI. 150 FI. 100 Thlr.

100 Thlr. ;

100 FI. 100 &Rbl.

London

R p R E E Augsburg Breslau

Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss. .

Treanluré d M: Dao Ep éo dess

Peleruburg -. «oooooooooo

Angekommene Fremde.

Hotel de Prusse. Baron vonMünchhausen, Rittergutsbesißer, aus Strausfort. von Knoblauch, Oberst-Licutenant und Juspecteur sämmtlicher Jäger und Schüßen, Pallhon, Major im Garde-Jäger- Bataillon, Ober - Forstmeister von Pachelbl -Gehag, und von Hugo, Oberst a, D., mit zwei Töchtern, sämmtlih aus Potsdam. Gutsbesißer von Hobe, nebst Gemahlin und zwei Töchtern, aus Dyrot. Kleist von Bornstädt, Major a, D. und Rittergutsbesißer, aus Hohennauen. :

Rheinischer Hof. von Düsterlho, Major im Asten Garde -Ulanen- (Landwehr-) Regiment, Graf zu Lvynar, Major im 1sten Garde Ula- nen- (Landwehr-) Regiment, von Kleist, Major im 1sten Garde-Re- giment, von Beverförde, Major im Garde Husaren-Regiment, Ba- ron von Gyer, Rittmeister im Garde-Husaren-Regiment, und Baron von Klettenberg, Rittmeister im Garde Husaren-Regiment, sämmtlich aus Potsdam. Amtsrath Lu cke und Gutsbesiger F. Lucke aus Mi- low. Ober-Amtmann Reuther, nebst Gemahlin, aus Bläsern. Gast- geber Keerl aus Halle. Oekonomie-Kommissarius K arl aus Belzig.

Kaiser von Nußland. Kausfleute P hilipps aus Münster und Ka- bitsch aus Cöthen, von Ld benthal, Lieutenant im 24sten Jufante- rie-Negiment, und Gerede, Kammergerichts-Assessor, aus Neu-Ruppin. Particulier v 01 Golz aus Magdeburg.

König von Portugal. Kaufleute Stürcke aus Neu - Brandenburg, Hev nemann aus Magdeburg, Bing aus Frankfurt a. M,, Kinder- mann aus Krefeld, Prowe aus Brom, Grawiß aus Stettin, und Wundt aus Breslau. Gutsbesiger Fun ck, nebst Gemahlin, aus Wic- denvorwerk bei Posen, Bardt aus Posen, und Dudv aus Mittenwalde. Mühlenmeister Jzert aus Platkow. Schiffs - Capitain Siedenburg aus Bremen, Architekt Koudinoff aus St. Petersburg. Particuliers Vierthaler aus Cöthen und Weinberg aus Breslau. Kleffer, Lieutenant in der Landwehr-Kavallerie, aus Brom.

Stadt London. Rittergutsbesißerin von Rudolphi und Particuliere von Palet aus Wesenthal. Akademiker Wolff und Treulich aus Münster. Kaufleute Wächter aus Stettin, Miye aus Brandenburg, Rathenow und Renticre N athenow aus Elbing.

Hotel de Brandebourg. von Tümpling, Gen.-Major und Com- mandeur der 1sten Garde-Kavallerie-Brigade, aus Potsdam. Particulier Schröder aus Hamburg, Kaufmann Liebig aus Leipzig.

Hotel de l'Europe. Schauspieler Römer aus Magdeburg. Gymna siasten E. und H. von Enckevort aus Gaorß bei Pyriß in Pommern.

Hotel de Saxe. Kaufleute Nathanson aus Hamburg und Witt- fowsfi aus Posen.

Rother Adler. (Kölnischer Hof.) Regierungs-Geometer von Li ch- tenhayn und Lehmann aus Luckau. Ockonom Wilke aus Kottbus.

König von Preußen. Ober-Landesgerichts - Rath Triest, nebst Ge- mahlin, und Oekonomie - Kommissarius Förster, nebst Gemahlin, aus Wittenberg. Kausmann Eichmann aus Hamburg.

Hotel de Rome. Graf von Schaffgotsch, Königl. Kammerherr und Reise-Marschall Jhrer Königl. Hoheit der Prinzessin Albrecht von Preu- ßen, aus Nom.

otel De M Ie: Lohne.

Meinhardt's Hotel. von Skripitzinc, Kaiserl. Legations-Secretair, aus St. Petersburg. Rittergutsbesißer von Joeden-Koniecpolsky aus Grumsdorf. Rittergutsbesißer von Koscielsfki aus Karezyn,

Hotel du Nord. Kreis-Justizrath Martins aus Marienwerder.

British Hotel. Freifrau von Herrmann aus Eger.

Schwarzer Adler, Frau Rittmeister von Arnim aus Alt-Temmen.

Major a. D. von Kröcher, nebst Familie, aus

Meteorologische Beobachtungen.

1843, | 18, Dez. |

Abends | IO Uke.

Nach einmaliger

6G Ubr. 2 Ubr. Beobachtung.

Morgens | Nachmittags | 1

Luftdruck .... 341 11 e Par. 13 11 4 f Par. 341 01 Par. | Quellwärme 6, R,

| 017 B, 7,4° R.+ T a R.| Flusswärme 1,4" R.

0,6° R, La, + Le R. | Bodenwärme 6,0° R.

Dunstsättigung | 86 pCt. | 80 pCt. | O0 pCt. | Ausdünstung 0,01 I. Rh.

Wetter Nebel | Nebel, | Nebel. Niederschlag 0,029 Rh.

Wind W. | W. | s Wüärmewechsel + T

Wolkenzug. .. | 4 E: | -+- 0 M

Tagesmittel: 341,28 Par... +3,4° R... 41,6’ R... 84 pct. W.

Luftwärme ...|— + T

Thaupunkt ... [

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 20, Dez. Der Mann im Feuer, Lustspiel in 3 Akten, von Schmidt. (Neu einstudirt.) Hierauf: Pas de trois, ausge= führt von Mad. Brue, Dlle. Wagon und dem Solotänzer Herrn Rathgeber. Und: Versuche.

Donnerstag, 21. Dez. Carlo Broschi, oder: Des Teufels Antheil.

Jn Potsdam: Regine. Hierauf: Die Zerstreuten,

Freitag, 22. Dez. Regine. Hierauf: Der Geburtstag.

Jm Konzertsaale: Französische Vorstellung.

Königsstädtisches Theater.

Mittwoch, 20, Dez. (Îtalienishe Opern = Vorstellung.) I Puritani, Ope1a in 3 Atti. Musiíca del Maestro Bellini.

Auf mehrfaches Begehren werden noch einige Gast-Vorstellungen des Kinder-Ballets des Herrn Price gegeben werden.

Donnerstag, 21. Dez. Gast-Vorstellung des Kinder-Ballets des Herrn Price aus Kopenhagen, in 3 Abtheilungen. Dazu: Der Pariser Taugenichts. Hierauf: Der alte Junggeselle.

Sonnabend, 23. Dez. (Italienische Opern = Vorstellung.) Zum erstenmale in dieser Saison: Don Giovanni. Opera in 2 Ali. Musica del Maestro Mozart. (Die neuen Decorationen sind vom Professor Herrn Luigi Martinelli.) A

Textbücher, in italienischer und deutscher Sprache, sind im Billet= Verkaufs-Büreau und Abends an der Kasse à 5 Sgr. zu haben,

Oeffentliche Aufführungen. Mittwoch, 20. Dez., Abends 7 Uhr, im Saale Akademie: Dritte Symphonieen - Soiree der Königlichen worin die D-dur von Haydn, die C-moll von Beethoven, die Ouver- türe zu „Elise“ von Cherubini und ein Klavier-Konzert (G-moll), fomponirt und vorgetragen vom Königl. General-Musik-Direktor Dr. Mendelssohn, zur Ausführung kommen.

der Sing- Kapelle,

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in der De cker schen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei. Beilag?

Beilage zur Allgemeinen Pr

JulauD.

Aus der preußischen Ober-Lausit, 6. Dez. O l. Z.) In unserer Ober-Lausiß is ein reges Leben und eine wahrhafte Be- geisterung für die Angelegenheit der Mägßigkeits M Vereine, erwacht, Binnen kurzer Zeit haben sih zu Görliß, Cunnersdorf, Königshain, Eberébach, Jäukendorf, Horka, See, Ruhland 2c. Máßigkeits-Bereine gebildet, und monatlich entstehen neue. Schon am 24. Oktober ist ein Central-Verein für die Ober-Lausiß mit Genehmigung der hohen Behörde gestiftet worden, um den Lokal-Vereinen einen festen Mittel- punkt zu geben und Einheit in die gemeinsamen Bestrebungen zu bringen, und im nächsten Jahre soll ein Centralblatt für die Mäßig- feits-Angelegenheit in der Ober-Lausiß erscheinen. Der Vorsteher des Cunnersdorfer Vereins hat eínen frästigen Aufruf drucken lassen, dessen erste Auflage von 2000 Exemplaren son vergriffen, so daß cine zweite glei starke Auflage vorbereitet werden muß. Auch in Schlesien sind, wie wir vernehmen, an mehreren Orten neue Vereine entstanden, ¿. B. zu Straußenei in der Grafschaft Glaß, zu Waldenburg, zu Friedland und Dittmannsdorf bei Waldenburg, zu Ludwigsdorf, Gütt= mannsdorf, Peilau, Dreißighuben und Reichenbach.

Lieguit, 16. Dez. Die hiesige Königliche Regierung bringt es durch das Amtsblatt zur öffentlichen Kenntniß, daß, amtlicher Anzeige zufolge, der in dem unsern des Kapellenberges gelegenen Dorfe Hohenliebenthal, {chönauschen Kreises, wohnende Gerichtsschreiber Käse auch im laufendea Jahre elf Pfund Seide erzielt und in Berlin zu 5 Rthlr. 15 Sgr. für das Pfund verkauft hat,

Nuslaud.

Deutsche Bundesstaaten.

Grh. Hessen. Darmstadt, 15. Dez. Das heute erschie- nene Regierungs-Blatt Nr. 36 enthält: T. Bekanntmachung Großh. Minister. der auswärtigen Angelegenheiten, vom 30. Nov., eine unterm 13. Oktober d. J. ausgestellte Erklärung betreffend, daß zwischen dem Großherzogthum Hessen und Fürstenthum Waldeck, laut Rebereinkunft der beiden fontrahirenden Regierungen, das Recht -der Nacheile gegen Verbrecher und sonstige der öffentlichen Sicherheit ge- fährlihe Jndividuen über die Laudesgränze hinaus gegenseitig gestattet ist, nebst den näheren Bestimmungen hierüber.

Grh, Sachsen-Weimar=-Eisenah, Weimar, im Dez. (W. Z.) Schon jeßt besteht die Regel, daß Gefangene stets abge- sondert einzuferkfern sind, nur im Nothfalle is es nachgelassen, zwei Personen gleihen Geschlehts in einem Gefängnisse zu verwahren, Gleichwohl hat die Großherzogl. Landes -= Regierung zu Weimar die Justiz-Unterbehörden ihres Bereichs am 25sten v. M. noch besonders angewiesen, Schulkinder, welche wegen Forstvergehen zu Gefängniß strafen verurtheilt werden, mit erwachsenen Verbrechern niemals in einen und denselben Raum zu bringen.

Die Handels-Kammer von Bordeaux über

den französis- belgischen Zoll-Verein.

Die Handels-Kammer von Bordeaux hat eine Denkschrift in Umlauf ge- seßt, in welcher behauptet wird, daß das gegenseitige Jnteresse Frankreichs und Belgiens einen Zoll-Verein zwischen beiden Ländern nothwendig mache, demzufolge nur ein Zoll-Tarif für beide Länder gelte, nur eine Zolllinie beide umschließe und überhaupt die Barrière falle, welche auf ihrer Gränze aufgerichtet ist. Die Gründe, welche für diesen Zoll-Verein angeführt werden, sind, daß Frankreih dadurch in Belgien cinen Frankreichs Bedürfnissen angemessenen Absay finden würde für seine Weine, Seidenzeuge, Baumwollenwaaren, seine feinen Wollenwaaren und verschiedene andere Fabrikate, welche zum Luxus die- nen, daß es durch Einführung von belgischen Kohlen und belgishem rohen und gegossenen Eisen diese Materialien zum Gebrauch seiner Fabriken und für seine Eisenbahnen wohlfeiler erhalten würde, als seine eigenen Anstal- ten sie liefern können, und daß es den belgischen Flachs und andere Artikel von geringerem Belange zum Bedarf seiner Fabriken von Belgien beziehen würde, Es wird behauptet, daß Frankreich jährlich 56 Millionen Hecto- litres Wein erzeuge und damit acht Millionen Menschen nähre, daß es für 250 Millionen Fr. Seidenwaaren fabrizire, an Wollenwaaren Nheims allein zum Werthe von 60 Millionen Fr. produzire und an Luruswaaren Frankreich überhaupt, aber besonders Paris, eine erstaunlihe Menge fabrizire. Alle diese Erzeugnisse, heißt es, fänden feinen genügenden Absaß, Millionen von Menschen seien in einer gedrüten Lage, weil der Verkehr mit frem- den Ländern mangele, weil Kohlen und Eisen in Frankreich zu theuer seien, aber ein Zoll - Verein mit Belgien werde allen diesen Uebeln abhel- fen. Man beabsichtigt dabei offenbar, daß der jeßige sranzösische Tarif, vielleiht etwas modifizirt, für beide Länder angenommen werde, denn der niedrige belgische Tarif würde den Manufakturwaaren anderer Länder auf den französischen Märkten Eingang verschaffen, was gegen den Plan der Handels-Kammer is, Die Vortheile, welhe Belgien von diesem Zoll-Vereine haben würde, werden aus der Denkschrist nicht klar, vielmehr bemüht sich dieselbe, diese als geringfügig zu schildern. Die Vorschläge, welche sie macht, würden Belgien um seine jeßigen Handels-Verbindungen mit anderen Staa- ten bringen, sie sollen es nur mit französischen Erzeugnissen und Manufaktur- waaren überfüllenz der hauptsächlichste zugestandene Gewinn dagegen tväre für Belgien die Ausfuhr von jährlih 45,000 Tonnen Eisen ua Frank- reich, Die anderen von Belgien erwarteten Waaren, wie Kohlen, Wolle,

Bekanntmachungen.

[364 b] E R

Auf den Antrag des verordneten Vollstreckers des Testaments des unlängst zu Gr. Zastrow verstorbenen Domainen - Pächters Johann Heinrich Wilken werden, unter Hinweisung auf die den Stralsundischen Zeitun- gen in extenso inserirten Proklamen vom heutigen Tage, alle und jede, welche an die Verlassenschast des genannten Domainen - Pächters Wilken , in specie an das Pachtrecht an der Domaine Gr. Zastrow und an das dortige Juventarium, die Saaten und Aer-Ar- beiten aus irgend einem Rechtsgrunde, namentlich auch aus Erbrecht, Forderungen und. Ansprüche machen zu fönnen vermeinen, zu deren Anmeldung und Beglau- bigung in einem der folgenden Termine, als

am 28, November oder am 19, Dezember d, J., oder am 9, Januar 1844,

Morgens 10 Uhr, vor dem Königl, Hofgericht, bei

(L. S,)

[2234]

[523]

Allgemeiner

Strafe dîr: am 30, Januar ll J. u den Präklusion, hiermit aufgefordert.

Datum Greifswald, am 28. Oftober 1843. Königl. preuß, Hofgericht von Pommern und Rügen.

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 30, November 1843. Das in der Georgenstraße Nr. 17 belegene Schu-

bartsche Grundstü, gerichtlih abgeschäßt zu 16,183 Thlr.

11 Sgr. 9 Pf., soll Schulden halber am 16. Juli 1844, Vormittags 11 Uhr,

an der Gerichtsstelle

Hypothekenschein sind in der Negistratur einzusehen,

E df. tal Lad wn g.

Auf Antrag der bekannten nächsten Verwandten wird der verschollene Michael Olof Carl Schmidt, geboren am 30. März 1789, ehelicher Sohn des verstorbenen Glasermeisters Johann Friedrich Schmidt und dessen gleichfalls verstorbenen Ehefrau Anna Sophia, gebore- nen Möller, hierselbst, welcher im Jahre 1805 von hier

1043

S l SEERE E E I 1

Deemen 2e, führt Belgien jeßt {hon in Frankreich ein und zum Theil zollfrei.

Es ist nicht denkbar, daß eine der ersten Handels-Kammern Frankreichs erwarten könne, Belgien werde einen Zoll - Verein mit Frankreich \cließen wenn alle Vortheile des Vereins so offenbar auf Seiten Frankreichs wären wie in der Denkschrift behauptet wird. Wir kommen daher auf die Ver- muthung, daß die industriellen und kommerziellen Verhältnie Frankreichs und Belgiens sih in der Wirklichkeit anders gestalten würden, wenn der

Zoll-Verein zu Stande käme, als sie in der Denkschrift da

und daß die Handels-Kammer sich s{heue, diese Verhältiise-fr-thr- eigen: liches Licht zu stellen, Wir werden untersuchen, ob unsere Vermuthung gegründet ist, und werden auf diesem Wege vielleicht mit dem eigentlichen Zwecke der Denkschrift bekannt werden, / 3 j

Die Handels - Kammer sagt:

1) Frankreih suche einen auswärtigen Markt für seinen Wein, weil durh den Mangel an Absay die Eigenthümer der Weinberge und 8 Millio- nen Menschen, welche von der Production des Weines, seiner Bearbeitung und Verführung leben sollen, in eine drückende Lage gerathen; sie behaup- tet, Belgien werde durch Aufhebung der Zölle diesen Markt gewähren, Aber der belgishe Weinzoll ist ja {hon nominell, er is weniger als 2 Fr. pro Hektoliter. Belgien hat nur 4 Millionen Einwohner, und der Wein is ein Luxus - Artifel, besonders wenn er durch Transport - Kosten vertheuert werden muß. Daher sind eigentlich nur die wohlhabenden Klassen beständige Konsumenten der französischen Weine, wie es die Erfahrung in den Städten und Ländern beweist, wo diese Weine keinen Zoll erlegen, z- B, in Mecklenburg, Hamburg 2c. Die Einfuhr im Jahre 1841 von 20,000 Tonnen französischer Weine in Hamburg, Lübeck und Bremen, welche die Denkschrift der Zoll - Freiheit in diesen Städten und einer daraus fol- genden starken Consumtion zuschreibt (pag. 177, 178), war nur deshalb so bedeutend, weil diese Städte den Norden von Deutschland mit den fran- zösischen Weinen versorgen, Belgien bezahlte im Jahre 1841 für franzö- sische Weine, welche es zum Verbrauche einführte, 6,610,544 Fr., für deutshe Weine nur 180,773 Fr.z daher sagt die Denkschrift mit Recht : „Die französishen Weine sind in fast ausschließlichem Besiße des belgischen Marktes“ (pag. 237), und man sieht nicht, wie die Einfuhr französischer Weine în Belgien durch Aufhebung des Zolles wesentlich vermehrt wer- den fönnte, i

2) Frankrei, sagt die Denkschrift, sudt in Belgien einen Markt für seine Seidenwaaren. Diese sind gleichfalls ein Luxus-Artikel, der in Belgien eben so wenig als in Frankreich von der zahlreichen, der unbemit- telten Klasse viel gekauft wird. Frankreich führte in Belgien hon 1841 für nahe an 7 Millionen Fr. fertige Seidenwaaren und für 900,000 Fr. theilweise verarbeitete Seide ein. Die französischen Fabrikanten würden sich daher täuschen, wenn sie erwarteten, durch den Zoll- Verband einen viel größeren Absay zu gewinnen, im Gegentheil würde dadurch den Belgiern die Einfuhr der rohen Seide aus Frankreich freigegeben werden, welche nun fast mit einer Prohibitivsteuer belegt is; die Belgier würden also cher ge- reizt werden , eigene Fabriken in Thätigkeit zu seßen und mit den französi- \chen zu rivalisiren.

3) Die Handels-Kammer bezwedckt größeren Absaß von feinen Wollen- waaren in Belgien. Aber die, welche jeßt nah Belgien gesandt werden, finden dort nur einen Markt, weil die Prämie, welche der französische Fa- brifant bei der Ausfuhr erhält, ihm gestattet, billiger zu verkaufen, als der belgishe Fabrikant ; diese Prämie würde bei einem Zoll-Vereine wegfallen ; Belgiens sämmtliche Wollen-Fabriken dagegen, welche jeßt schon so beträdt- lich sind, daß sie nicht genug Absay für ihre Erzeugnisse finden, würden ihren Ueberfluß nah Frankreich senden, sobald für sie das dort bestehende Verbot der Cinfuhr aufgehoben wäre.

4) Die Handels - Kammer erwartet eine vermehrte Ausfuhr nach Bel- gien von Bijouteriewaaren , Handschuhen, Kupferstichen , Modewaaren und anderen Luxus-Artifkeln. Es liegt in Belgien ein sehr mäßiger Zoll auf allen diesen Artikeln, Belgien empfing davon aus Frankreich in 1841 für nahe an 5 Millionen Fr.z dics scheint völlig genügend für seine Bedürfnisse, und Frankreich könnte Gefahr laufen, bei Aufhebung der Zölle manche Nachahmungen seiner eigenen geschmackvollen Erfindungen von Belgien als Tauschmittel zugesandt zu bekommenz denn schon jeßt ahmen die Belgier die französischen Modewaaren und Sachen des Geschmacks fleißig nach, aber können sie nicht nach Frankreich verführen, weil sie theils verboten, theils mit einem Prohibitiv-Zolle belegt sind,

5) Die Handels-Kammer verspricht für die französischen Baumwollen- Waaren einen vermehrten Absay nah Belgien. Frankreich fühxte davon im Jaßre 1841 für 7 Millionen Fr. nah Belgien aus. Aber jeßt erhält der französishe Baumwollen-Fabrikant bei der Ausfuhr eine Prämie, wech- selnd zwischen 23 Fr. und 62 Fr. 50 Cent. pro 100 Kilgr. netto, je nah Verschiedenheit des Gewebes. Diese Prämie is hinlänglich, um ihn in den Stand zu sehen, auf den belgishen Märkten einen Vortheil über den belgischen Fabrikanten zu erlangen, Die Prämie würde bei bestehen- dem Zoll-Vereine wegfallen und die Waare um den Unterschied dieser Prä- mie theurer stehen. Schon jeßt, bei mäßigen Preisen und mäßigem Zolle, klagen die Belgier, daß sie sih der eingeshmuggelten englischen und ande- ren fremden Baumwollen - Waaren nicht erwehren können; wenn daher bei hohen Preisen der französische Tarif cingeführt würde, welcher für Baum- wollen-Waaren prohibitiv is, so würde der Schmuggler durch Belgien, wel- ches ihm nicht geschlossen werden kann, die belgischen und französischen Märkte mit Baumtwoollen-Waaren anfüllen und den Absah des französischen Fabrikanten wesentlich beschränken. 5 :

Gegen die vorstehenden Gegenstände der Ausfuhr verlangt die Denk- i zum Besten der französischen Fabriken, daß Belgien in Frankreich cinführe:

a. Steinkohlen und Holzkohlen. Aber die belgischen Kohlen erlegen jeßt {hon bei ihrer Einfuhr in Frankreich nur einen nominellen Zoll, Bel- gien führt jährlich nah Frankreich 10 Millionen metrishe Centner Stein- kohlen, d. h. ein Drittheil seiner ganzen Production (Þ. 16). Der beab- sichtigte Zoll-Verein, welcher die Jndustrie Belgiens stimuliren würde, würde feine vermehrie Ausfuhr dieses sogenannten Brodtes der Fabriken zulassen, sondern sie wahrscheinlich sehr beschränken. Auf jeden Fall würden dadurch daß Frankreich genöthigt wäre, Kohlen von Belgien zu beziehen, seine Fa- briken gegen die belgishen in Nachtheil stehen ; denn die belgischen Fabriken, welche in der Nähe der Kohlenminen sind, würden die Koblen um den Unterschied der bedeutenden Transportkosten billiger erhalten, als die ent-

eußishen Zeitung.

Mittwoch den 20" Dez.

fernteren französischen ; die leßteren müßten zum Theil aufhören, zu arbei- ten, weil sie nicht mit den wohlfeiler arbeitenden belgischen fonkurriren fönn- ten, Dabei würden belgische Fabrikanten anfangen, sämmiliche Stoffe an- zufertigen, welche in dem großen Markte, den Frankreich darbietet, Ab- saß finden; die bedeutenden Kapitalien, welhe în Belgien sind und die Kohlengruben, verbunden mit dem unternehmenden Geiste des Volkes und der starken Bevölkerung des Landes, sind hinlängliche Gründe zur Errich- tung einer unbeschränkten Zahl von Fabrifen, und Frankreich würde sich überschwemmt schen von belgischen Waaren, von Waaren dersclben Art, für welche es jegt einen Markt suht. Die Kosten des Transports des rohen Materials zu den belgischen Fabriken, wie Scide, Wolle u. \. w. würden nicht in Anschlag kommen, besonders nah Vollendung der Eisen- bahnen, gegen die Wohlseilheit der Kohlen in Belgien und gegen die geringeren direkten Steuern des belgischen Fabrifanten in Vergleich mit dem französischen. Die Kapitalien in Belgien würden eine Anwendung finden, welche sie jeßt vergebens suchen, während sie in Franfreih zum Nachtheil des Fabrikanten mangeln. _ b. Die Handels-Kammer will, daß Belgien Frankreich mit Eisen ver- sorge, um in Frankreich das Eisen wohlfeiler zu machen, welches, wie sie sagt, in Folge des jebigen Zolles von 70 “bis 110 pTt. um 100 pCt, zu theuer sei, Zugleich meint die Handels - Kammer, O werde nicht mehr als 45,000 7 Tonnen abgeben Ffönnen. ist wahrscheinlich , _daß Belgien allmälig mehr Eisen als jeyt und genug produziren würde, um den Preis desselben in Frankreich niedriger zu stellen, da seine Eisenminen ergiebig sind und 27 Coaks - Hochöfen un- benußt stehen, welhe im Stande sind, jährlih 100,000 Tonnen Eisen zu liefern (pag. 130), Aber die Handels-Kammer täuscht sich, wenn sie meint, Belgien werde Frankreich das Eisen unverarbeitet zusenden; es wird die fertigen Cisenwaaren liefern, wenn durch den Zoll-Verein die jeßige Pro- hibition derselben aufgehoben ist.

c. Die Handels-Kammer behauptet, Belgien werde seinen unverarbei- teten Flachs an die französishen Fabrifanten liefern, damit er von diesen verarbeitet werde. Belgien verkauft jeßt seinen Flachs theilweise an Frank- reich, weil er dort nur grün und in Stengeln zu einem nominellen Zolle (50 Cent. pro 100 Kil.) eingeführt werden kann; der Zoll für mehr ver- arbeiteten Flachs is hoch und belgische leinene Gewebe \chließt er fast gänzlich aus, weil Belgien mit seinen unvollkommenen Maschinen theuer arbeitet; aber man muß mit Gewißheit annehmen, daß die belgischen Lein- wand - Fabrikanten durch eine Zoll-Verbindung mit Frankreich in die größte Thätigkeit verseßt werden würden, da ihre Leinwand besser ist als die fran- zösische, und sie bei einer Aussicht auf großen Absay ihre Maschinen all- máâlig vervollfommnen würden. f :

Aus dem Obigen isst sihtbar, daß keines der Resultate, welche die Handels-Kammer aus dem gewünschten Zoll-Verein herleitet, von demselben zu erwarten sei: Frankreich würde scinen Absaß von Weinen, Seidenwaa=- ren, feinen Wollenwaaren, Baumwollen-Waaren 2c. 2c. niht vermehren, es würde die Kohlen weder in größerer Menge noch wohlfeiler erhalten , seine Fabrifen würden nicht billiger produziren. Belgien, anstatt an Frankreich nur 45,000 Tonnen rohes oder Guß-Eisen zu liefern, würde sein überflüssi- ges Eisen verarbeitet nah Frankreih ausführen, und würde durch wohl- feilere Fabrication aller Arten von Waaren die französischen Fabri- fanten von ihren eigenen Märiten verdrängen. Aber noch eine andere Folge dieses Zoll-Vereins würde ein ausgedehnter Schmuggelhandel an der ganzen belgishen Gränze scin. Es is befannt, daß schon jeßt der niedrige belgische Zoll vom Schmuggler umgangen wird, daß Belgien ein Depot für Waaren, besonders englische is, welche bestimmt sind, in die an- gränzenden Länder unverzollt hinübergebracht zu werden. Dieser unerlaubte Handel wüde eine bisher unbekannte Thätigkeit finden, wenn hohe Zölle Belgien und Frankreich umshlö}en, und doch Waaren, welche einmal die belgishe Gränze passirt hätten, in dem ganzen Umfange beider Länder ver- fäuflih wären. Es is unmöglich, die belgishe Gränze durch einen Zoll- Cordon wirksam zu sperren, da sie ausgedehnt und fast auf jedem Punkte zugänglich iz der Schmuggler würde es als ein glückliches Ereigniß an- sehen, wenn durch hohe Zölle und einen erweiterten Markt seinen Unter- nehmungen eine erhöhte Prämie geboten würde.

Alle Gründe, welche die Handels-Kammer von Bordeaux für den Zoll- Verein mit Belgien anführt, sprechen übrigens immer nur für dieselben That- sachen : sie zeigen, daß Frankreich dur sein Prohibitiv-Svstem sich vom Welt- handel absondert, dadurch seinen einheimischen Konsumenten alle Fabrikate un- gebührend vertheuert und die hauptsächlichen Produzenten, namentlich die des Meins und der Seidenwaaren durch Mangel an ausländischem Absaze, in eine drückende Lage verseyt. Aber wenn das französische Handels-System fals is, warum fordert nicht die Handels-Kammer, daß dieses geändert werde? Warum besteht sie niht unter Anderem darauf, daß das Mini- sterium , daß die Kammern, um einen Anfang zu machen , einen Handels- Vertrag mit England schließen? Der Vertrag ist von Seiten Englands Frankrei wiederholt angeboten worden und unter so vortheilhaften Be- dingungen, namentlih für die Weine, daß die englischen Bevollmächtigten auf die Annahme ihrer Vorschläge fast mit Sicherbeit rehneten, England wäre der Markt sür Frankreihs Weine und Seidenzeuge, von England fönnte Frankreich alle die Kohlen und jede Quantität Eisen bekommen, wonach es sih sehut, Für 8 Millionen bei dem Weinbau interessirte Men- chen, böte England unter 140 Millionen Menschen eine genügende Anzahl Weinkonsumentenz von Seidenzeugen zu mäßigen Preisen geliefert, würde jede Quantität, welhe Frankreich erzeugen könnte, Abnehmer finden. Aber Frankreich will keinen Handels-Vertrag, es sucht wenigstens jebt kein freieres Handels - System z das spricht auch die Handels - Kammer aus, und darum macht sie einen Vorschlag, von dem sie hofft, daß er in ihrem Lande Anklang finden werde: sie dringt auf die politische Einverleibung Belgiens mit Frank- reich unter dem Namen eines Zoll -Verbandes, und scheut sih nicht, um diesen ihren eigentlihen Zweck zu erreichen, aus dem projektirten Vereine imaginäre Vortheile für Frankreich herzuleiten, während sie weiß, daß Frank- reihs Fabriken ihren Untergang darin finden würden. Die französischen Fabrikanten vermuthen die Gefahr, welche ihnen der Verein bringen würde, darum müssen sie über die wirklichen Folgen desselben getäuscht und erst dazu überredet werden. Dieser eigentlihe Zweck der Denlschrift blickt in dem größeren Theile derselben nur stellenweise dur, er soll nur geahnet erden, tritt aber im Schlußkapitel um so bestimmter hervor.

erfennen-

v. Mölle T Praeses,

subhastirt werden. Taxe und

sprochen werden.

(S. C.)

Datum Bergen, den 3, März 1843. Der Magistrat hierselbst.

Anzeiger.

abgegangen und zuleßt in Greifswald gesehen ist, seit diesem Zeitpunkte aber seinen Angehörigen von seinem Leben und Aufenthalte keine Nachricht gegeben hat, hierdurch edictaliter geladen, binnen Jahresfrist und spätestens in termino am 4, April 1844 von sei- nem Leben und Aufenthalte glaubhaften Nachweis zu beschaffen, eventualiter werden die unbekannten Leibes- erben des genannten Verjchollenen, odex diejenigen, welche sonst, mit Ausschluß der aufgetretenen Geschwi- ster und Geschwisterkinder desselben, oder neben diesen Verwandten, Erbrechte an dessen Verlassenschaft behaup- ten und geltend machen zu können vermeinen, gleihmä- ßig peremtorish geladen, spätestens in dem anberaum- ten Termine ihre Erbrechte an- und auszuführen , un- ter dem Präjudize, daß widrigenfalls der verschollene Michael Olof Carl Schmidt in termino praefixo für todt wird erklärt und das hier von demselben zurück- gelassene Vermögen denjenigen, welche sih als dessen nächste Blutsverwandte legitimirt haben, wird zuge-

[2233] B esfanutmacG ung

Der am 10. Januar k. J. anstehende Termin zum öffentlichen Verkauf des am Wilhelms - Play hierselbst Nr. 20 belegenen, Vol, X[I. Nr. 868 des Radigerilht- lihen Hypothekenbuchs verzeichnete, dem Buchhändler Julius Eduard Witte gehörigen Grundstücks, wird hierdurch aufgehoben.

Potsdam, den 15. Dezember 1843.

Königl, Stadtgericht hiesiger Residenz.

[487 b] Berlin-Stettiner Eisenbahn.

In Beziehung auf die Vergütungen, welche wir bei Beschädigungen der auf unserer Bahn beförderten Ge- genstände durch Feuer zu gewähren uns verpflichten, A E Nachstehendes zur öffentlichen Kenntniß gebracht ;

1) Ausgeschlossen von der Entschädigung sind :-

a) Vereme Gold und E ebrn, Edelsteine,, echte e und Geld, :

b) alle Gegenstände, die für Rechnung des Véer-

senders oder Eigenthümers schon anderweilig; versichert worden, ate