1843 / 176 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

euen Gouverneur, daß er durch eine strengere Ord- Man ba en na die direkten Steuern mit der Zeit wird erleichtern tön- nen, welche für das laufende Jahr auf nicht weniger als 12,114,800 Piaster über 60 Millionen Fr. si belaufen. Ehemals, wo der Handel blühte, konnte die Znsel Cuba das Doppelte davon leiht bezahlen, Aber gegen- wärtig stocken überall die Geschäfte, nur der Aufwand nimmt täglich mehr zu und zerrüttet noch mchr die Finanz - Umstände der Privaten. Nur die Geldmäller machen großen Gewinn, sie leihen gegen Hypothek auf 10 bis 15 pCt, und manchmal wohl noch höher. Es giebt wenige Grund - Eigen- thümer auf Cuba, deren Güter niht mit Hypotheken belastet wären. Dies hindert niht den Havaneser, das lustigste Leben fortzutreiben. Jch glaube

gar, daß der neue General - Capitain darum s\o günstig von den hiesigen

Einwohnern aufgenommen wurde, weil man, da er scine Gemahlin und daß er ein glänzendes Haus hal-

Familie mitbrachte, von ihm erwartet, ten wird. : . s / Man isst gegenwärtig mit großen Vershönerungs - Anstalten auf der ganzen Jusel beschäftigt. Hier in Santiago, Puerto-Principe werden herr- lihe Spaziergänge angelegt, deren Schönheit nur unter dem tropischen Himmel zu finden ist. ¿ |

Der Geburtstag der Königin Jsabella (10ten l. M.) wurde mit außer- ordentlicher Pracht gefeiert, Um Mittag fand die große Aufwartung der Behörden statt, von welchen der provisorische General-Gouverneur die Glüd- wünsche im Namen seiner Monarchin entgegen nahm. :

Am nämlichen Tage fanden die gewöhnlichen Volksbelustigungen statt, wobei, wie immer hier zu Lande, die Poesie eine große Rolle spielte. Die Journale vom 11ten waren mit Kantaten, Sonetten und Stanzen zu Eh- ren der Königin Isabella angefüllt. Das lange verslossene Haupt-Theater außer der Stadtmauer gab eine außerordentliche Vorstellung, wozu die ele- gantesten Damen in reichen Toiletten herbeiströmten. Das Gedränge war so groß, daß sogar le paradis (die oberste Volks -Gallerie) vom schönen Geschlechte beseßt war. Man gab die Tragödie „Pelayo“‘, von Quíntana gedichtet, welche vom Publikum ak beklatsht wurde. S

Nach der langen Dürre des Sommers, sind starke stürmische Regen- güsse eingetreten, welche der Aerndte des Kasfee's sehr schaden werden, Denn die zu große Feuchtigkeit beschleunigt die Reife der Kaffeebohnen, welche dann früher fallen als man sie auf lesen kann. Dies is gegenwärtig be- sonders bei Santiago und Puerto - Principe der Fall, Nichtsdestoweniger ist der óffentlihe Gesundheitsstand befriedigend. Das gelbe Fieber hat so stark abgenommen, daß es in einigen Tagen gänzlich zu verschwinden ver- spricht. Das leyte Bülletin der Krankheitsfälle von gestern auf heute Mit- tag lautet: :

Neue Kranke am gelben Fieber Genesen Gestorben © Unter den jüngst Verstorbenen zählt man Administrator der Einkünfte der Insel Cuba. : E

Während der eigentliche Seehandel stockt (es licgen L an hier vor Anker 17 Dreimaster, 26 Briggs und 16 Goeletten) scheint ein neuer Jndustriezweig auf unserer Jusel sich sonderbar zu entwickeln, ih meine die Entdeckung neuer Goldminen und anderer Metallgruben. Da es an Geld überall fehlt, #0 will man die edlen Metalle schlehterdings dem Schoße der Erde entreißen, und man wühlt daher in deren Eingeweiden, Lange Zeit hindurh wurde gezweifelt, daß die Jnsel Cuba Goldminen besie, als Don Ramon de la Sagra in semer politisch- statistischen Geschichte dieser Jnsel die Eristenz reicher Goldgruben nachwies, Die Nachforschungen, denen man sich seit jener Zeit hingab, bestätigen voll- fommen die Meinung des Dou Ramon de la Sagra, Jn der Nähe von Puerto - Principe wurden mehrere reiche Goldlager entdeckt, welche die Auf- merksamkeit der Spekulanten auf sich ziehen. Die Kupferbergwerke dieser Insel liefern das beste Metall dieser Art, welches in der Welt bekannt ist, Sie wurden im Jahre 1787 entdeckt. Die Regierung gießt aus dem Me- talle, welches sie liefern, die schönsten Kanonen, die man sich deuken kann. In den Ostgegenden verbreitet sich die Metall-Judustrie so sehr, daß es an Arbeitern dort gebricht, weshalb einige Spckulauten versuchen wollen, neue Bergwerke im Innern der Insel anzulegen. À än iei meines leßten Berichte ir etwa anderthalb Monaten, habe ‘ih auf das Elend der deutshen Auswanderer nah Amerika hingewiesen. Wo Ziffern sprechen, da wird das Naisonnement unnüß und überflüssig. Jch habe vor mir die gedrudckte Krankenliste derjenigen, welche im benach- darten New - Orleans als Opfer des gelben Fiebers gefallen sind, Diese Liste wird jährlich durch das Sozietäts-Büreau von New-Orleans veröffent licht, und trägt also einen amtlichen Charakter. Ste werden daraus ersehen, daß diese verheerende Seuche unter den Deutschen am meisten tödtlich wirkt. Die Zahl der in der bloßen Stadt New-Orleans während des vergangenen Sommers vom gelben Fieber Hinweggerafsten beträgt 824, im folgenden Verhältnisse:

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Deutsche

Jrländer

Amerikaner

Franzosen

Engländer

Süd - Schottländer

Ftaliener

Schweizer

Schweden

Spanier

Dänen

Nord - Schottländer.

Polen

Preußen

Sicilaller t e 5s

Von unbekannter Herkunft

Zusammen 824.

Und verhälinißmäßig war das gelbe Fieber dieses Jahr gelinder, denn man zählte sonst jedes Jahr an 1000 bis 1200 Sterbefälle, Schließen Sie daraus, wie viele unglücklichen Deutschen, welche auswandern, um in Amerika reich zu werden, statt dessen ihr zu frühes Grab dort finden,

C-U M 15S.

x Paris, 17. Dez. Die Streitsache zwischen dem Konsul von Sardinien zu Tunis und dem Bey dieser Regentschaft hat endlich zum völligen Abbruche der diplomatischen Verbindungen zwischen beiden Ländern geführt. Vergeblih hatte der Konsul alle Schritte gethan, um Abhülfe für die von ihm erhobenen Beschwerden zu erlangen, vergeblich hatte er gegen jenes Dekret protestirt, wodurch die Getraide- Ausfuhr aus der Regentschaft plößlich, und also den Verträgen zu- wider, verboten wurde, welche Verträge ausdrücklich besagen, daß ein derartiges Verbot nur erlassen werden kann, wenn die in der Regent- \chaft residirenden Handels-Agenten zwei Monate zuvor davon in Kennt- niß gesebt worden. Der Konsul sah si daher veranlaßt, am 27. November

mit seiner Familie auf einem sardinischen Dampfschiffe nah Livorno ein- zuschisfen, um von dort nach Turin sich zu begeben. Es ist kaum zu zweifeln, daß Sardinien seine gerechten Ansprüche auf den Vollzug der bestehenden Verträge kräftig verfolgen wird. Schon im Jahre 1833 war ein Streit Sardiniens mit dem Bey entstanden, und Sardinien hatte damals keinen Augenblick gezaudert, seinen Worten durch die That Kraft zu geben. Eine sardinische Escadre, der auch eine neapolita- nische sich anschloß, beendigte die Differenz, über welche in der Regent- schaft Tunis selbst Unruhen ausgebrochen waren, und deren Ausgang dem Bey nicht unbedeutende Kosten zuzog. E Regelung uud Fest- stellung der Gränzen gegen die französishen Besigungen in Afrika hin wird nun, wie es scheint, zu Stande kommen, da eine Kommission am 15ten von Tunis zu diesem Zwecke nach der westlichen Gränze abge- gangen is, um im Einverständnisse mit den von Algier aus französi= \cherseits dahin geshickten Commissairen diese Arbeit zu vollenden Die beiden französischen Linienschiffe „Jemappes ‘“’ und „Algier “, welche bisher vor Tunis gelegen waren, sind am 27ten von dort nah Toulon abgesegelt, wo sie bereits wieder eingelaufen sind. Nachschrift, Nah einem Schreiben aus Tunis vom 4. De- zember, das mir eben noch mitgetheilt wird, ist das sardinische

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Dampfschiff, mit dem sardinischen Konsul von Tunis an Bord, nah Genua gesegelt (wo es am 10ten oder 11lten auch angekommen is). Außerdem scheint es nach diesem Schreiben, daß von einem gänz= lichen Abbruche der Verbindungen noch keine Rede is, da die sardi- nische Flagge vom Konsulats - Gebäude niht abgenommen worden, auch der Vice-Konsul zur Führung der Konsulats = Geschäfte zuriüd- geblieben ist. Man gab sih daher noch der Hossnung hin, daß die Differenz durch Vermittelung Frankreichs noch auf gütlichem Wege geshlihtet werden könne. Inzwischen herrshte aber doch Besorgniß unter den zu Tunis ansässigen Kaufleuten, da der Bey die Wälle und alle Forts inspizirt hatte. Die Kaufleute wagten daher feine ernstlihen Unternehmungen mehr, Jeder war nur darauf bedacht, seine ausstehenden Gelder einzuzichen, und Alles wird wohl in der Schwebe bleiben, bis Nachrichten aus Frankreich eintreffen, ob dessen Regierung die Vermittlerrolle zu übernehmen geneigt is. Doch dürfte hieran faum ein Zweifel sein,

Vereinigte Staaten von Uord-Amerika.

O New-York, 25. Nov. Je näher der Tag rückt, an wel- hem die parlamentarishen Hallen zu Washington sich wieder öffnen sollen, desto größer wird die Spannung, womit man der Rede des Präsidenten Tyler entgegensieht. Namentlich is man auch gespannt darauf, ob dieselbe etwas in Betreff des leidigen Schuldenwejens der Staaten euthalten wird. Eben is wieder im Staate Mississippi ein wahres Sfandal in dieser Beziehung vorgekommen. Misjissippi gehört bekanntlich mit zu denjenigen Staaten, welche dem Repu- diations = System, d. i, der Verläugnung übernommener Ver= pflihtungen, huldigen. Doch schien in der lebten Zeit auch dort eiu mächtiger Umschwung zum Besseren eingetreten zu sein, der hoffen ließ, daß die Grundsäße der Redlichkeit endlih au dort die ihnen gebührende Anerkennung finden würden, und die Wahl eines neuen Gouverneurs des Staates bot die Gelegenheit dar, die Stärke der beiden Meinungen zu zeigen, Man schmeicelte sich, die Gegner des Repudiations - Systems würden ihren Kandidaten ‘durzuseßen ver- mögen. Eitel Hoffen! Der Kandidat der Repudiatoren erhielt eine Mehrheit von niht weniger als 3000 Stimmen, und die Gläubiger des Staates Mississippi mögen sonach si resigniren, ihr gutes Recht noch wer weiß wie lauge mißkannt, ihre gerehten Ansprüche miß- achtet zu sehen. : L A |

Es ift feinem Zweifel mehr unterworfen, daß der Präsident im Kongresse den Auschluß von Texas an die Vereinigten Staaten in Auregung bringen wird. Wie natürlich hat dieser Anschluß auch entschiedene Gegner, die, um dem Präsidenten einen Gegeustreich zu verseßen, die Absicht haben, indem sie die Frage wegen Beseßung des Oregon-Gebietes, welche eine der delifatesten und gefährlichsten für das Verhältniß zwischen der Union und England ist, dur Herrn Bentin zur Sprache bringen lassen wollen. Die neulich Gon EES wähnte Meinungs-Verschiedenheit, die unter den Mitgliedern des Ka- binets selb| über den Anschluß von Texas an die Hinou. e, wird troß des Widerspruchs des halboffiziellen Madisonian von mebreren anderen Seiten bestätigt. So sagt unter _Ande=- rem ein Brief aus Washington: „Jh weiß aus sicherer Quelle, daß zwischen den Herren Spencer und Upshur es zu einem ziemlich heftigen Wortwechsel gekommen ist, seit das Thema des Anschlusses von Texas zuerst angeregt wurde, Die trafen zufällig in einem der ministeriellen Bureaux zusammen, und da die Botschast des Präsiden- ten zur Sprache kam, erhob sich eine lebhafte Erörterung über den Anschluß von Texas. Upshur nannte Herrn Spencer einen Aboli- tionisten, worauf dieser mit einem heftigen Ausfalle erwiederte. Wo= hin dieser Streit noch gekommen wäre, ließ sich nicht voraussehen, aber glückliherweise wurde demselben durch das Weggehen des einen ein Ende gemacht. : ; :

Der Geldzufluß aus Europa dauert noch immer fort, und in diesem Augenblicke nimmt derselbe besonders nah den Hauptpläten des Südens seinen Fluß.

Aus Kanada wird gemeldet, daß der Gouverneur der beiden Kanadas, Sir Charles Metcalfe, in Folge eines s{hmerzlihen Kör= perleidens ( Gesichtskrebs) seinen Posten niedergelegt habe und unge= säumt nah England zurückehren wollte. Mehrere Mitglieder des legislativen Rathes, die es als ihre Pflicht erachtet hatten, si zu- rüzuziehen, hatten si dazu verstanden, ihre Functionen ferner fort- zuseben, S

Handels - und Börsen - Uachrichten. Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 21. Dezember 1843,

Zu Lande: Weizen 2 Rthlr, 8 Sgr. 5 Pf., auch 1 Rthlr. 26 Sgr. 5 Pf.z Roggen 1 Rthlr, 14 Sgr. 5 Pf., auch 1 Rihlr, 9 Sgr. 8 Pf\.; große Gerste 28 Sgr. 10 Pf.z kleine Gerste 1 Rthlr., auch 26 Sgr. 5 Pf. 3 Hafer 24 Sgr., auch 19 Sgr. 10 Pf. ; Erbsen 1 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf. ; Linsen 1 Nthlr, 27 Sgr, 6 Pf. Eingegangen sind 164 Wispel 12 Schfl,

Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr, 10 Sgr. 10 Pf., auch 2 Rthlr, 7 Sgr. 2 Pf, und 2 Rihlr. 1 Sgr, 2 Pf.z Roggen 1 Nihlr, 13 Sg. 2 Pf., auch 1 Rthlr. 10 Sgr. 10 Pf.; große Gerste 1 Rthlr. 41 Sgr. 2 Pf. ; kleine Gerste 1 Rthlr. 1 Sgr. 2 Pf.z Hafer 20 Sgr. 9 Pf., auch 19 Sgr. 7 Pf.z Erbsen (schlechte Sorte) 1 Rthlr, 12 Sgr. Eingegangen sind 1046 Wispel 1 Scheffel.

Mittwoch, den 20. Dezember 1843. Das Schock Stroh 8 Rthlr., auch 6 Rihlr, 15 Sgr. Der Centner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auh 22 Sgr. 6 Pf. Kartoffel = Pre. Der Scheffel 47 Sgr. 6 Pf., auch 10 Sgr. Branntwein - Preise.

Die Preise von Kartoffel-Spiritus waren am löten 155 Rthlr., am 19ten 15: 157 Rthlr. und am 21. Dezember d. I 10 J, CTret ins Haus geliefert) pro 200 Quart à 54 pCt, oder 10,800 pCt. nach Tralles, Korn-Spiritus: ohne Geschäft.

Berlin, den 21. Dezember 1843.

Die Aeltesten der Kaufmannschast von Berlin.

Danzig, 18. Dez, Marktbericht, An der Börse wurden am 15ten 12 L. poln, Rips a Cf, (?) verkauft.

Breslau, 16. Dez. Getraide-Preise.

Höchster : Mittler : Niedrigster : Weizen 41 Rthl, 25 Sgr. Pf. 1 Rthl. 20 Sgr,--Pf. 1 Rthl.15Sgr. Pf, Rog 9 S 1 5 » » L h Gese =— » Hafer » 19 »

Magdeburg, 20. Dez. Höchster und niedrigster Getraide-Marktpreis

pro Wispel: Weizen: 49 42 Rthlr, Gerste: 284 27 Rthlr. Hafer : 185 165 »

Roggen: 37 —35 » ch4 Frankfurt a. M., 19. Dez, Die Börse zeigte sich heute wiederum in holl. Fonds willig, da die Berichte von Amsterdam günstig lauten. Auch spanische Ardoins hoben sich etwas, da man eine bessere Gestaltung der Dinge in Madrid erwartet, Die österreichischen Effekten blieben fast unverändert, nur wiener Bank-Actien wieder flauer, Das Geld

ist ziemlich abondant.

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 18. Dez. Niederl. wirkl. Sch. 54. 5% do. 9957. 5% Span. 20%, 3% do. 30%. Pass. —. Ausg. —. Zins, —. Prouss, Per. Sch. —. Pol. —. Oesterr. —. 4% Russ. Hope 902. Antwerpen, 17. Dez, Zinsl. —. Neue Aul. 207. Frankfurt a. M., 19. Dez. 5% Met. 1125 G. Bank-Actien 2019 Be.

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Bayr. Bank - Actien 675 G. Hope 89. Stiegl. 88S. Int. 545.

do. 500 Fl. 964. do. 200 Fl. 315 6. Bank-Actien 1695 Br. Engl. Russ. 1127 Ber. Nordb. 1203. Mail. 1013.

p- ult. 2017. Poln. 300 Fl. 93% G. Hamburg, 20. Dez. Wien, 17. Dez. Aul. de 1839 1163. Raab. 1075. E Ra De Den 22. Dezember 1843.

| » 1 Fonds. |s Pr. Cour. Brief. | Geld.

| 1623; | 1024 O 90 |

Pr. Cour. Geld. | Gem. 160! 185 1037 143%;

Actien.

Berl. Pois. Eiseub./! do. do. Prior. ObI.! Mgd. Lpz. Eisenb. do. do. Prier. Obl, Brl. Aub. Eiseub.| do. do. Prior. Obl, Düss.Elb. Eisenb.!| do. do. Prior. Obl. /| Rhein, Eisenb, do. do. Prior. Obl.| Brl. Frankf. Eisb. do. do. Prior. Obl, Ob.-Schles. Eisb. | do.Lt.B. v. eingez. B.-St.E.Lt. A u.B|—| Magdeb. -Halber-| | städter Eisenb.| 4 | _—— BresI- Schweidu.-| | Freibg.Bisonb.|4|

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Rother Adler aus Weißenfels. von Plessen, nebst i Flbe Lo cher aus Querfurl, N Ventwers Partéeuliér Ditrich aus Magdeburg. mann Neyne aus Angermünde, j; s

Hotel-de Prusse. Rittergutsbesißer Baron von dem Knesebeck, nebst Gemahlin, aus Jühnsdorff. Gutsbesiger von Rudolphi, nebst Gemah- lin, aus Wesenthal. Oberst a. D. und Rittergutsbesißer von Bredow und Stud. jur. von Bredow aus Marckau. von K ame, Lieute- nant im 1sten Garde-Regt. zu Fuß, aus Potsdam. Rentier vou Ar - nim aus Magdeburg. Barone A. und O. von Malyahn, Gymna- siasten, aus Halle. Kausmann Lautern aus Mainz,

Kaiser von Rußland. Gutsbesißer F. Reder aus Natelfiy und A. Neder aus Brechhausen und Salomon aus Tamizow. Kaufleute Schreiber aus Kyriz, Heinrichs aus Magdeburg und Burgfeld aus Danzig. Ober-Landesgerichts-Referendar Gericke aus Naumburg. Wirthschafts-Jnspektor Jan asi aus Briesen,

Stadt London. Dering, Hauptm. ín der Artillerie, aus Spandau, von Scharnhor st, Lieutenant im Königl. 3ten Husaren-Regiment, aus Kemberg. Fabrikont Walther aus Aachen. Gutsbesißer Semper aus Popendorf in Sachsen. Kausmann Hermin aus Tilsit,

König von Portugal. Frau Professor Quistorp aus Greifswald und Fräulein L. Quistorp aus Dresden. Oekonom Zlagler aus Mayalkow (Jnsel Usedom), Direktor Ringelhardt aus Leipzig, Particulier Richter aus Königsberg. Kaufm, Heller aus Crfurt,

Hotel de Saxe, Kaufleute Ebert aus Stetiin und Heinemann aus Hannover. Gutsbesißer Nosenau aus Brostowo im Grh. Pojen.

Rheinischer Hof. Oberst-Lieutenant a. D. u. Gutsbesißer vonWolden, nebs Tochter, aus Potsdam. Justizräthe Leisemann aus Münster und Klasse aus Schwedt. Regierungs-Rath Hoffmann aus Stettin. Rendant Bonsa ck aus Wittenberg. Rentier von Nell aus Trier, Königl. niederländischer Lieutenant Danziger aus dem Haag. Kammergerichts Referendarien Johannes und von Lebbin aus Schwedt, Oekonom von Püschel aus Möglin. Particulier Baron von Kalitsch aus Cöthen. Gymnasiast Müller aus Anklam, Kausleute Richter aus Potsdam und Tam sstck aus Havelberg.

Hotel de l’Europe, Kaufmann Seeger, nebst Gemahlin, aus Anger

münde, Particulier Jonas aus Naumburg a. d. Saale. Rentier Kiehnast aus Posen.

British Hotel. Gräfin von Bassewiß-Schliÿ aus Burg Geheimer Finanzrath Degener aus Trepeniß.

Hotel de St, Petersbourg. Negierungs - Rath Fellockner aus Stettin.

Meinhardt's Hotel. von Arnim aus Mirow. aus Brook.

Landhaus. Justizrath Berendes aus Parey, : S

Hotel de Brandebourg. Baron von ster, Kaiserl. russ. Gouver- nements-Secretair, und Frau von Subow aus St, Petersburg. Ba- ron von Langermann, Particulier, aus Lüben. Kehl, Hauptmann in der Garde - Artillerie, aus Küstrin. Nittergutsbesiger Kiekebu| ch, nebs| Gemahlin, aus Hohenfelde. Prof. Schmieder aus Wittenberg,

Jn Privathäusern. von Blankenburg, General a. D., aus Neustadt - Eberswalde, Klosterstr, 24 bei Bornstein, Kommerzien Rath Behrend, nebst Gemahlin, aus Danzig, Unter den Linden 69 bei Straub, Rittergutsbesizerin Frau von Flem ming, nebst Töchtern, aus Boukow, Kronenstr. 44 bei Dierbach.

Königliche Schauspiele.

Sonnabend, 23, Dez. Regine, Lustspiel in 5 Abth., von der Ver- fasserin von „Lüge und Wahrheit ‘‘. Hierauf: Der Geburtstag, Divertissement in 1 Aft, von Hoguet. : :

Zu dieser Vorstellung sind die mit „Freitag“ bezeichneten Billets gültig.

Im Konzertsaale : drame-vaudeville en 2 actes. 0 actes;

Sonntag, 24. Dez.

Montag, 25. Dez. Don Juan.

Im Konzertsaale: Kabale und Liebe. L

Zu dieser Trauerspiel-Vorstellung sind Billets, mit „Saß Nr. 1 in oranger Farbe““ bezeichnet, gültig. E S Q

Preise der Pläße: Ein Sperrsiß aus der Tribüne im Saale 1 Rthlr. Parquet 20 Sgr. Balkon 20 Sgr. Steh-Balkon 15 Sgr. Parterre 15 Sgr. D

Dienstag, 26. Dez. Der Weiberfeind. Bertrand. 2 :

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Jm Konzertsaale: Das Glas E d E Eo i Zu dieser Lustspiel - Vorstellung sind Billets, mit „Saß Ar, -

n blauer Farbe““ bezeichnet, gültig.

Königsstädtisches Theater. Sonnabend , 23. Dez. (Jtalienishe Opern-Vorstellung.) Zum erstenmale in dieser Saison: Norma, ay 0 in 2 Atti. Musiíca del Maestro Bellini. (Signor Riccardo Sannini, primo Tenore:

Pollio, als Debüt.) Kein Schauspiel.

Sonntag, 24. Dez. Montag, 25. Dez. (Jtalienische Opern - Vorstellung.) Zunt Giovanni. Opera in 2 All.

erstenmale in dieser Saison: Don 1 Musica del Maestro Mozart. (Die beiden neuen Decorationen

im zweiten Akt sind vom Professor Herrn Luigi Martinelli.)

Dienstag, 26. Dez. Gast-Vorstellung des Kinder=-Ballets des Herrn Price aus Kopenhagen, in 2 Abtheilungen. Dazu: Eine Reise nah Spanien. Vorher: Nah Sonnenuntergang.

————DE—— Verantwortlicher Redacteur Dr. J, W. Zinkeisen.

Gedrudt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei. n Beilage

Z=chliß.

Rittergutsbesißer von Arnim, und Particulier Baron und Baronin von Seckendor]}

1) Davis, ou: Le bonheur d’être fou, 2) Le jeune mari, comédie en

Kein Schauspiel,

Hierauf: Robert und

2 176.

Die sächsischen Eisenbahnen. Verhandlungen der Stände darüber. (Fortseßung. Vergl. Allg. Pr, Ztg. Nr. 175.)

Die Regierungs - Vorlage geht hierauf zu einer sehr gründlichen und interessanten Erörterung der Frage über: wer soll diese Bahnen bauen ? Die von ihr angestellten Untersuchungen können als ein wichtiger Beitrag zur Lösung dieses, neuerdings wieder durh mehrere Schriften, so wie durch ständische Verhandlungen in anderen Ländern, namentlih auch in Preußen, angeregten und vielverhandelten national-öfonomischen und finanziellen Pro- blems angesehen werden, Von einer Ausführung der beabsichtigten Bahnen durch bloße Privatkräfte gänzlich absehend, indem eine solche sich schon bei den Verhandlungrn darüber am vorigen Landtage als unmöglich erwie- sen, dieser Stand der Sache aber seitdem sich cher ungünstiger als günsti- ger gestellt habe zieht sie nur die beiden Fragen in Erwägung: ob rein auf Staatskosten oder ob nur unter Mitwirkung des Staats, durh Bethei- ligung der Privaten, der Bau der Eisenbahnen zu unternehmen sei, Für den Bau auf Staatskosten führt sie zunächst folgende Gründe auf:

„Vor allen Dingen““, heißt es in der Vorlage, „gehört hierher die Thatsache, daß das System, die Eisenbahnen auf Staatskosten zu bauen, immer mehr Ver- breitung gewinnt und, wenigstens auf dem europäischen Kontinent, das vor- herrschende werden zu wollen scheint. Abgesehen von Frankreich (wo man den durch die Erfahrung nicht erprobten Mittelweg eingeschlagen hat, den Staat, die betheiligten Departements und Gemeinden und die Privat - Jn- dustrie bei Ausführung der Eisenbahnen in eigenthümlicher Weise zusam menwirken zu lassen), so wie von Rußland (dessen Verhältnisse für andere Länder kaum den Maßstab abgeben können), bekennen sih dazu mehr oder weniger unbedingt folgende Staaten: Belgien, Oesterreih, Bayern, Würt- temberg, Baden, Hannover, Braunschweig, beide Hessen, und auch die ita- lienischen Staaten scheinen dazu übergehen zu wollen, so daß, außer Eng- land, nur noch Preußen, Sachsen, die sächsischen Herzogthümer, Dänemark (wegen Holstein) und die Niederlande auf der anderen Seite stehen. Je mehr sich, unter diesen Umständen, die Verhältuisse der Bildung nicht blos eines deutschen, sondern eines europäischen Eisenbahn - Systems zuneigen, und je mehr dadurch die Eisenbahn - Unternehmungen ihren ursprünglichen, mehr lokalen Charaltcr verlieren und internationale Beziehungen und Be- rührungen herbeiführen, um so mehr erscheint das Eisenbahnwesen als eine Angelegenheit, welche von Staat zu Staat, von Negierung zu Regierung verhandelt und geordnet werden muß. Es liegt aber am Tage, daß die Regierungen sih hierbei um so freier und selbstständiger bewegen, die Jn- ¡eréssen des cigenen Landes mit um so mehr Erfolg, dem Auslande gegen- über, werden vertreten fönnen, wenn die Eisenbahnen Eigenthum des Staa- tes und die Betriebs-Einrichtungen und Betriebs-Grundsäge ihrem unmit telbaren Einflusse untergeben sind, anstatt sich im entgegengeseßten Falle durch die nothwendige Nücfsichtnahme auf im Hintergrunde stehende Privat- Interessen und Privat - Ansichten beengt und gehemmt zu sehen. Ziemlich dieselben Nückfsihten machen sih aber geltend, wenn man das Eisenbahnwesen von der Seite seiner Beziehung zu den inneren Landcs-Verhältnissen betrachtet. Noch befindet sich dasselbe auf dem ersten Stadium seiner Entwickelung. Jst aber scine Rückwirkung auf Handel und Verkehr im Lande schon jeßt eine bedeutende, so läßt sich mit Gewißheit vorausschen, daß der Kreis seines Einflusses sich mehr und mehr erweitern, daß es immer mehr und mehr Verhältnisse des öffentlichen und bürgerlichen Lebens in den Bereich desselben ziehen werde. Es fann aber nicht ganz unbedentlich scheinen, eine so wichtige Verkehrs-Anstalt, nicht minder wichtig als Straßen- und Postwesen, ein so mächtiges Beförderungsmittel mittelbarer und unmittelbarer Staatszwece, in den Händen von Unternehmern zu wissen, denen ihr pekuniäres Privat=- Interesse, der Natur der Sache nach, obenan stchen muß. Mag dieses bis zu einem gewissen Punfte mit dem allgemeinen Jnteresse Hand in Hand ge hen, so is doch weder eine Bürgschaft dafür vorhanden, daß dies immer der Fall sein und nicht früher oder später bedenkliche Kollisionen sich her- ausstellen werden, noch kann es dem Staate gleichgültig sein, ob er die Rücksichten, welche bei der Leitang des Eisenbahnwesens auf das gemeine Beste zu nehmen sind, selbst und unmittelbar zu wahren im Stande sei, oder ob er sih dabei auf die zufällige Einsicht und die wechselnden Ansichten der gerade an der Spihe der einzelnen Unternehmung stehenden Privatpersonen verlassen müsse, Ferner bleibt zwar dem Staat das Konzessions - Befugniß zu neuen Eisenbahn-Anlagen und das Ober-Aufsichtsreht über das Eisen bahnwesen überhaupt jedenfalls vorbehalten, so wie es ihm, besonders wenn er durch Darreichung von Geldmitteln oder durch Gewährung andeier pekuniärer Vortheile als Mitunternehmer auftritt, auch sonst nicht an Mit- teln fehlen wird, auf die Ausführung und Verwaltung der Bahnen einen entsprechenden Einfluß zu üben z allein jenes Aufsichtsrecht den auf ihre Selbst- ständigkeit eifersüchtigen Eisenbahn - Verwaltungen gegenüber mit Erfolg zu handhaben, zwischen einer bevormundenden Einmischung in die innern Angelegen- heiten der Unternehmung und einer das Gesammtiwwohl gefährdenden Passivität die richtige Mitte zu halten, endlich, unter einer Mehrzahl unabhängig neben ein- ander stehender Eisenbahn - Gesellschaften und ihren, wie vorauszusehen, sich häufig durhkreuzenden Wünschen und Jnteressen das Gleichgewicht zu bewahren und Kollisionen zu verhüten, wird für die Staats-Verwaltung eine äußerst

schwierige, kaum immer mit Glück zu lösende Aufgabe bilden. Liegt endlich

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t a4

das Hauptbedenken gegen den Bau der Eisenbahnen auf Staatsrechnung in der Größe der damit verbundenen finanziellen Opfer und Anstrengungen so ist dies an und für sich zwar zugegeben; inzwischen erheischt schon die gewöhnliche Vorsicht, daß die Regierungen keine Eisenbahn - Konzessionen mehr ertheilen werden, ohne dem Staat das Recht zu sichern, mit der Zeit das Eigenthum der Bahn für si selbst zu erwerben, Geschieht dies nun auch nicht in der gewissen Absicht, von diesem Rechte zu bestimmter Zeit Gebrauch zu machen, so können doch früher oder später Umstände o gebie- terisher Art etntreten, welche dem Staate hierbei nicht einmal die Möglich- keit einer Wahl frei lassen. Js nun der Fall nicht ausgeschlossen, daß sich diese Nothwendigkeit gerade zu einem Zeitpunkt geltend mache, wo die Fi- nanzlage dergleichen Operationen mehr erschwert als erleichtert, so scheint auch hierin cin Grund zu liegen, um nicht vor einem Opfer zurückzuschrek- ken, dem der Staat auf die Dauer doch nicht entgehen kann, das sich aber jest nah seinem Umfange und seinen Folgen übersehen läßt, während es vielleicht künftig unter viel minder günstigen für den Staats-Kredit bedenk- liheren Verhältnissen wird gebracht werden müssen.“

Dies sind die Gründe für den Bau rein auf Staatskosten. „Allein“, fährt die Vorlage fort, „diesen Gründen stehen andere Gründe spezieller Art entgegen, welche aus den finanziellen Verhältnissen des Landes entlehnt sind und die den Beschluß, die Eisenbahnen künftig auf Staatskosten zu bauen, widerrathen müssen. Ungerechnet die sächsish- bayerishe Bahn, auf welche diese Frage nicht mehr Anwendung findet, erfordert das beabsichtigte Eisenbahn - System ein Kapital von mindestens 14 bis 15 Millionen, das sich, bei gleichzeitiger Ausführung der Linien Chemniß - Zwickau und Chemniy - Riesa, sogar bis auf 16 bis 17 Millionen steigern und wenn, wie vorauszusehen, für die frequenteren Bahnstrecken die Legung des zwei- ten Gleises nicht lange zu entbehren sein sollte, um weitere 2—3 Millio- nen sih erhöhen würde, Der mittlere Bctrag kann daher nicht unter 17 Millionen angeschlagen werden, welche, da auf laufende Einnahme - Ueber- schüsse von Erheblichkeit, bei den anderweit vorliegenden Bedürfnissen, nicht zu rechnen ist, ganz oder zum größten Theile durh Anleihen herbeigescha}t werden müßten, Werden hierzu die 4 Millionen Staats-Obligaiionen ge rechnet, welhe die Entschädigung der Steuerbefreiten erfordert, so würde dics eine Schuldvermehrung von 21 Millionen ergeben, und Sachsen dann, einschließlich der vorhandenen, auf circa 105 Millionen (extl, der 3 Mil- lionen Kassen - Billets ) anzuschlagenden Staatsschuld, mit 313 Millionen Thaler Schulden behaftet sein, folglih, mit Rücksicht auf seinen Umfang und seine Bevölkerung, in die Reihe der sehr vershuldeten Staaten eintre- ten und wahrscheinlih seinen Kredit gefährdet sehen. Denn, müßte man zum Bau auf Staatskosten so bedeutende Summen aufnehmen, so würde es, um Gelder aus dem Auslande herbeizuziehen, unvermeidlich sein, hohe Zinsen, mindestens 35 pCt., zuzugestehen. Dadurch aber würde die Nothwendigkeit herbeigesühit werden, den Plan, die Obligationen für die Entschädigung der Steuerbefreiten nur mit 3 pCt, verzinsbar auszufertigen, aufzugeben; dar Herabgehen des Courses der alten 3proc. Schuld und der Land- Rentenbriefe würden große Verlegenheiten entstehen; der vorlie gende Plan der Einrichtung von Kredit-Vereinen würde gefährdet, und die Schwierigkeiten für die Grundbesiger, Gelder gegen mäßige Zinsen zu er halten, würden vermehrt werden. Außer diesem, wie es schein, allein {hon genügenden Grunde, lassen sich den behaupteten Vorzügen des Staats- baues auch noch folgende entgegenstellen: 1) daß die Ausführung der Ei- enbahnen als Staatsbauten wahrscheinlich kostbarer, als die durch Priva- ten, scin würde, da, was von allen Staatsbauten gilt und wenigstens bis jeßt vielfältig behauptet worden is, auch auf die Eisenbahnen Anwendung lciden würde; 2) daß dessenungeachtet eine bessere Ausführung nicht zu ertvarten stände, da die mit der Verwaltung eines Actien-Unternehmens ver- bundene Publizität und der Einfluß, den die Stimme der betheiligten Actio- naire ausübt, ein sehr wirksames Mittel abgiebt, die Bauführung unter \harfer Kontrolle zu halten; 3) daß für ein Unternehmen, bei welchem das Publikum pecuniair betheiligt i, manche Kräfte und Talente benußt wer- den fönnen, welche bei Staats - Unternehmungen nicht zu Gebote stehen ; 4) daß der Staat, wollte er auch die Ausführung auf alleinige Kosten übernehmen, si doch den Ansprüchen auf Berücksichtigung von Lokal- und Sonder - ÎInteressen nicht immer, ja vielleicht noch weniger würde entziehen fönnen, als eine Actien - Gesellschast, daher denn der Staatsbau nicht ein- mal dafür Gewähr leistet, daß die der Gesammtheit aufzulegenden Opfer auch wirklich nur zum Besten des Gesammtwohles gebracht werden; 5) daß an den Staat wenn er baut und den Betrieb verwaltet zu hohe Ansprüche gemacht werden, da er nicht, wie eine Compagnie, dem Publi fum die Rücksichten auf die Rentabilität des Unternehmens entgegenhalten kann; 6) daß an den Staat das schwerlich ganz zurückzuweisende Ansinnen gerichtet werden würde, einem Theile der bei dem Bau und der Unterhal- tung anzustellenden Beamten die Staatsdiener - Eigenschaft beizulegen, wo- durch für den Pensions - Fonds neue Lasten entstehen würden; 7) daß die Beispiele, welhe Sachsen bisher von Eisenbahn -Unternehmungen mit Be- theiligung von Privaten aufzuweisen hat, mehr für als wider diese Aus- führungs-Modalität sprechenz 8) daß bei Uebernahme des Baues für Staats- Nechnung jedenfalls ein viel längerer Zeitraum als wünschenswerth zur Bau- Ausführung erforderlich sein würde, da die durch Anlehen zu beschaffenden

Mittel nur nah und nach erlangt werden könnten, sollte nicht das verderbliche

Bekanntmachungen.

[2253] BetannrtmaGuUng,

Da die in dem nachstehenden Verzeichnisse A. aufge- führten Kur - und Neumärkschen Psandbriefe Seitens der Besißer der darin genannten Güter gekündigt wor den sind und sonach deren Einziehung und demnäch \ stige Löschung im Hypothekenbuche erfolgen muß, so werden dieselben deren Jnhabern hiermit zur Empfang-

fügt werden wird.

von den anm 20. L

mentarishen oben allegirten Bestimmungen gemäß, ver- B;

Berlin, den 20, Dezember 1843. Kur- und Neumärksche (gez.) Graf von der Schulenburg. C. von Voß.

Frh, von Monteton. Bel ezember 1843 gekündigten Kur- und Neumärkschen Pfandbriefen.

D

L x Bé: 1:4

Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

| |

Allgemeiner Anzeiger. ei M nh

von den bercits früher gekündigten, aber noch nicht eingereichten Kur - und Neumärkschen Pfandbriefen,

Sonnabend den 23k" Dez.

Verfahren anderer Staaten, welhe Anlehen mit einer höheren Kapital-Ver- schreibung machen, nahgeahmt werden, und daß endlich 9) die Staaten, wo Eisenbahnen als Staats - Unternehmungen zur Ausführung fommen, oder kommen sollen, wie Baden, Franfreih, nur Belgien ausgenommen bisher E geleistet und die Stimme ihrer eigenen Bevölkerung oft gegen sih gehabt haben, die bisherige Erfahrung daher die unter 8) aufgestellte Behauptung bestätigt. |

„Ergiebt sich nun aus diesen verschiedenen Gründen und Rüdksich- ten die Folgerung: daß Sachsen besser thue, den Bau der Eisenbah- nen auf Staatskosten, \o viel möglich, zu vermeiden und vielmehr die Ausführung eines seinen Bedürfnissen entsprechenden Eisenbahn - Systems auf indirektem Wege durch Betheiligung des Staats bei den sih bildenden Privat - Unternehmnngen zu vermitteln, so bleibt die weitere Frage übrig : welche Modalität zu wählen sei, um die Unterstüßung des Staats den Eisenbahn - Unternehmungen auf die wirksamste und zweckmäßigste Weise zu Theil werden zu lassen? Jm Allgemeinen wird diese Frage nun dahin beantwortet werden können, daß diejenige Modalität sich am meisten empfehle, welche 1) die geeignetste ist, die Theilnahme der Kapitalisten den Eisenbah- nen zuzuführen, 2) dem Staate nicht sowohl die geringsten Opfer, als vielmehr keine solchen auferlegt, die sih, ihrem Umfange und ihren finan- ziellen Konsequenzen nab, nicht {hon im Voraus mit annähernder Sicher- heit übersehen lassen; 3) für die Unternehmer selbst noch #o viele Chancen von Gewinn und Verlust übrig läßt, als nöthig is, um ihr Interesse an einer zweckmäßig geleiteten und ökonomischen Verwaltung des Bahnbetriebs ungeshwächt zu erhalten. : „Was endlich die Zeitfolge betrifft, in welcher der Bau der ver- schiedenen Bahnen vorzunehmen sein wird, so muß 1) die sächsish- bayerische Bahn zufolge des Vertrags mit Bayern binnen 6 Jahren, vom 7. Juli 1841 an gerechnet, also spätestens im Sommer 1847 bis zur Gränze vollendet und dem Betriebe übergeben sein. 2) Für die Aus- führung der österreichischen Staatsbahn von Wien über Prag zur \ächsi- \cben Gränze und der diesseitigen Bahn von Dresden nach der böhmischen Gränze zum Anschluß an erstere ist in Uebereinkunft mit Oesterreich ein Zeitraum von 8 Jahren, vom Tage der Auswechselung der Mi- nisterial - Erklärungen an gerechnet, festgesezt, und zwar sollen die Strecken von Prag nah der sächsishen und von Dresden nah der böhmischen Gränze im Frühjahr 1845, spätestens 1846, in Angriff genommen ‘werden, Sachsen hätte daher seine Maßnahmen so zu treffen, daß es mit seiner Bahn, längstens im Spätsommer 1850 die böhmische Gränze erreichen fönne, 3) Für die Bahn nah Schlesien bestehen bindende Verabredungen wegen der Ausführungsfristen noch nicht. Da es nach der Lage der Sache zwei- felhaft is, ob zu dergleichen überhaupt zu gelangen sein werde, so wird man sich darauf gefaßt zu halten haben, den Bau jedenfalls dann alsbald beginnen zu können, wenn schlesischerseits in Beziehung auf die Ausführung der niederschlesischen Eisenbahn von Breslau über Bunzlau 2c, solche fak- tische Vorschritte gemacht sein werden, welche an dem wirklichen Zustande- fommen des Unternehmens nicht zweifeln lassen. Der Bau der Flügelbahn von Löbau nach Zittau würde sich an die, wiewohl vorzugsweise zu för- dernde Ausführung der \sächsisch - {hlesishen Linie unmittelbar anschließen. 4) Bei der erzgebirgishen Bahn sind zwar keine Rücfsichten auf das Aus- land zu nehmen, durch welche der Anfang und die Beendigung des Baues an bestimmte Termine gebunden oder sons die Beschleunigung derselben geboten wäre. Wenn aber dem Erzgebirge cine Eisenbahn-Verbindung ein- mal zugesichert und dieselbe als nothwendig für seine industriellen Verhält- nisse anerkannt is , so liegt es in der Natur der Sache, daß ihre Ausfüh- rung nicht auf unbestimmte Zeit vertagt werden dürfe, sondern, fo viel thunlich, in eben dem Verhältniß zu fördern sein werde, in welchem dic Hauptbahnen, auf welche jene- Seitenbahn influiren soll, sich ihrer Vollen- dung nähern. Allen diesen verschiedenen Rücksichten dürfte nun Genüge geschehen, wenn für die Ausführung sämmtlicher unter Mitwirkung des Staats herzustellender Eisenbahnen ein Zeitraum von 10 Jahren von jeßt an bestimmt wird, bis zu dessen Ablauf dieselben, wo i: gend thunlich, voll- endet sein müßten. Dabei wäre natürlih vorauszuseßen: einmal, daß der ruhige Fortgang der Werkes nicht durch politische Ereignisse gestört und unterbrochen werde; sodann, daß sih der Staat bei der Ausführung wirklih nicht in anderer und unmittelbarerer Weise zu betheiligen brauche, als oben angenommen worden ist. Anlangend aber die Vertheilung der einzelnen Bahnen und Bahnstrecken auf die verschiedenen Jahre der 10jäh- rigen Bau - Periode, \o is es eben so wenig thunlich als rathsam, dafür hon jeßt einen festbestimmten Plan zu entwerfen, da hierbei theils die Be- ziehungen zum Auslande, theils andere Rücksichten und Verhältnisse ein- schlagen, die sich niht mit Sicherheit vorhersehen und berehnen lassen, woraus denn folgt, daß die speziellen Dispositionen in dieser Hinsicht nach den Umständen zu treffen und im Wesentlichen dem Ermessen der Regie- rung zu überlassen sein werden. Jm Allgemeinen würde dabei der schon bisher verfolgte Gesichtspunkt festzuhalten sein, daß man auf die Herstellung der Verbindungs - Linien nah dem Auslande zwar z1nächst und vorzugs- weise Bedacht zu nchmen, daß jedoch die Ausführung der inneren Verbin=- dungs - Bahnen, so weit es ohne Hintansezung und Gefährdung dieses Hauptzwecks geschehen kann, mit jenen möglichst gleihen Schritt zu hal- ten habe.“ (Schluß folgt.)

| Betrag derselben, 2 A L E L : | der Kündigung und Nummer der

Coupons, mit welchen die Pfand-

Haupt-Ritterschasts-Direction. Betrag ì derselben. | Dat

e Wn

Nummer der Pfandbriefe,

nahme der ihnen darin verschriebenen Summen, nach Ablauf der unten näher bestimmten reglementsmäßigen Kündigungsfrist förmlichst aufgekündigt, mit der Auf- forderung: E L A der daß die Jnhaber dieser Pfandbriefe dieselben nebst Coupons Nr. 5 bis 8 incl, in dem nächsten Zins- | 9

Nummer

audbriefe.|

Betrag derjelben.

| | U

|

S500 b;

| | bis 8 incl. der [9 621| 1400| |} / S | 90) 3014/1000| E 3015/1000} üb

Betrag | derselben,

e) v Ì

Nummer

Pfandbriefe. |:

zahlungs - Termine vom 2, bis 14. Janiltar: l, bei der Kasse der auf dem einzelnen Pfandbriefe und resp. dessen Coupon bemerkten Provinzial Nitterschasts-Direction oder in dem darauf folgen- den Zinszahlungs - Termine vom 1, bis 14. Fe- bruar k, J. bei der Haupt-Ritterschafts-Kasse hicr- selb, gegen Empfangnahme des vorgeschriebenen Depositenscheines, ad depositum geben und dem- nächst nah der Ende Juni k, J. abgelaufenen Küändigungsfrist, in dem alsdann mit dem 1. Juli ej. a. eintretenden Zinszahlungs - Termine das Pfandbriefs - Kapital, gleichzeitig mit den davon auf den Coupon Nr. 4 fällig gewordenen Zinsen, gegen Rückgabe des erhaltenen Depositenscheines, bei derjenigen Kasse, welche denselben ertheilt hat, baar in Empfang nehmen, widrigenfalls die Pfand- briefs - Jnhaber zu gewärtigen haben, daß wegen der nicht abgelieferten Pfandbriefe nah Vorschrift des Nachtrages vom 2. April 1784 zum §. 281, des Kredit -Reglements vom 14, Juni 1777 ver- fahren werden wird,

Gleichzeitig werden hierdurh die Jnhaber der in dem ebenfalls nachstehenden Verzeichnisse B. aufgeführten Pfandbriefe, welche bereits erie Einlieferung ge- kündigt worden sind, erinnert, gedachte Pfandbriefe nebst den dabei bemerkten Coupons unverzüglich bei unserer Hauptkasse gegen Empfangnahme des Kapitalbetrages abzuliefern , indem entgegengeseßten Falls deren Mor- tification anf Kosten der Jnhaber den bestehenden regle- |

11913

13299

13678 u. 13679

14037

14054 bis 14057 incl,

14536

24500

25019

25033

27087 bis 27080 incl.

27093

274113 t, 27114

27126

27427 u, 27428

- | 5300/28938 10643 u. 10644 | 11071 11206 L000 13063

13309 as 15319 —_ 13328 | ls |

LG00]

28651 28692 28732 1000/28934

3016/1000| | 3018/1000| S720 | 909/| 3743| | 200! 7032 50| 8 7595| - 50//d, 18 8481| | 50)

8669| 500| |d. 23, 8692| | 4000, 20; 8693| S1 50/) Nr, 8894/1000 |

8899| 8901 8904 8906 8909 8911| 200 8913| 200| 9821/1000] 10634| 00 10636 [1000 10865 “50 10866

bis 8 incl,

| 300 | 200/29275 bis 29277] O 200] _.inel. | [1000/30661 bis 30665! incl. | 100130681 | 500 1000/30751 u. 30752) 200 500133672 | 50 | 30034204 bis 34213| 1001 / licl; | 100/34214 bis 34222) inel, | 34244 | 1000/34922 | 300134928 1000/34935 5001/37264 200/38676 | 39636 1000/44195 | - 50045434 |

1000 1000 Dezember 7 und 8,

600 9500| 200|

| 1000 | | 200} -

D

|

7 | bis 8 incl. 900 200! 100 | 500 | 200 —- | 50

u, 34929

1000|

1000 1000

u. 39637 bis 8 incl, 50 10867 12068 12646

200 200

200/45970 | 50

50146870 1000

bis 8 incl,

13182

20, Juni 1840 mit

d, 18, Juni 1841 mit Coup.

E 24. Juni 1843 mit Coup. Nr, 4

8, Juni 1841 mit Coup,

Juni 1841 mit Coup. 1840

24. Juni 1843 mit Coup.

E RÉE

100| d. 18, Juni 1841 mit Coup. Nr. 8, 1000/(d, 24, Juni 1843 mit Coup. Nr. 4 100/d, 18. Juni 1841 mit Coup. Nr. 8, 300\|d, 22, Juni 1842 mit Coup, Nr, 2

90\d, 18, Juni 1841 mit Coup. Nr, 8.

| M | | | 2 | der Kündigung und Nummer der s s | | | Coupons, mit welchen die Pfand- |

| | briefe einzureichen sind, 5) |

|

Nummer der

briefe einzureichen sind. 200d. 20. Dezbr. 1842 mit Coup, Nr, 3 bis 8 incl.

100) /d. 18, Nr 6 2) | 5350|) 4544| [1000| e 1990 / | 300/\d, 24. Juni 1843 mít Coup. Nr, 4 500 | bis 8 incl,

i Juni 1841 mit Coup. Nr. 8. Coup,

Nr. 8,

900 900 | 90d. 18, Juni 1841 mit Coup. Nr. 8.

bis A d d. 24. Juni 1843 mit Coup. Nr, 4

24085| | 5004 bis 8 incl,

25308| | 100)

26175| | 4100}

Nr. 8, | 267341| | 100))

Coup, | 27588| 3200| |[d. 20, Dezbr. 1842 mit Coup. Nr. 3 h De Bal

27903 100 E i [E d. 18. Juni 4841 mit Coup. Nr. 8,

28367| | 50|8 28932] [1000| (d. 24. Juni 1843 mit Coup. Nr, 4 28941| | 20/) bis 8 incl. 29117| | 100\d. 20. Dezbr. 1842 mit Coup. Nr. 3 2 | j bis 8 incl, 29374| 50| |\ 29380 1000! 29398 5 29409 29410 29413 29418 29421 29423 29425 29426 29427

14 868 14951 24081

Nr-« 8, d, 18, Juni 1841 mit Coup. Nr. 8,

mit

d. 24. Juni 1843 mit Coup. Nr, 4 bis 8 incl.