1843 / 183 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

j emacht, daß in 6. Minuten der Luftdruck in der Röhre bie Erfahrung. gema gleihstellt, d. h. die ganze Kraft verliert sich in 6 Minuten. Sie dürfte demna bei einer Zahl von 24,000 statt 100 Klappen sich vielleicht in einer einzigen Minute ganz verlieren, Bei diesem Experimente ist aber auch noch zu berücksichtigen, daß der erhaltene Luftdruck durh das Ausseben der Pumparbeit fortwährend abnimmt, uud. so „auch. den Kraftverlust in 6 Minuten im- mer vermiudextz während hingegen - im Betrieb der Traus=- porte, bei fortgeseßtem Pumpen und sich gleichbleibendem Lust- druck, der Kraftoerlust in 6 Minuten unvergleichlich größer sein wird. Man fann demnach annehmen, daß beim Arbeiten der Pumpen, um eine Kraft von 10 Pferden hervorzubriugen, die ganze, bei hermetishem Schlusse erforderlihe Kraft in 6 Minuten 2 bis 3 Mal durch alle Oeffnungen eingebüßt wird, und dies gewiß in 10 Mi=- nuten, in welchen eine Meile durchlaufen wird, Dadurch wird denn die Fortschaffung mittelst Luftauspumpen 3 Mal so viel an Feuerung i als mittelst einer Lokomotive oder stehenden Maschine mit Zugseil. i G Wenn nun eine Eisenbahn von 30 Meilen Läuge den Tag hin= dur mit 6 Lokomotiven von 15 Pferde=- Kräften mit 12 Führern bedient wird, so arbeitet im Ganzen. eine Dampfkraft von 90 Pfer- den. Auf einer Bahn von 30 Meilen erfordert das Lusfttriebmittel 31 stehende Maschinen ; denn die Kingstown= Dalkey Probebahn ist nur ; Meile (17 englische) lang, ‘und’ man giebt eine Meile als die höchstmögliche Entfernung zwischen den stehenden Maschiuen an. Wä- ren nun diese stehenden Maschinen jede blos von 10 Pferde= Kräften, so arbeiten 310 Pferde-Kräfte mit 62 Personen (manchmal so viel als. Reisende). Da: aber, wie eben gesagt, das Dreifache an Luft auszupumpen is, so muß für eine atmosphärishe Eisenbahn mit 930 Pferde— Kräften, anstatt 90, wie für Lokomotiven, gearbeitet werdeu;z und mit einem Maschinen-Personale von 62 statt 12: sie würde dem- nah an Feuerung das Zehnfache und an Bedienung der Maschinen das Fünffache einer Lokomotiv - Bahn kosten. Außerdem wird das zum besseren Schließen erforderliche Shmieren von 24,000 Klappen pro Meile ein besonderes Personal erfordern. j

Wir übergehen hier eine Berechnung, nah welcher eine atmo- \sphärishe Eisenbahn von 30 Meilen Länge an Röhren, Trennung der Schienen - Unterlagen zu beiden Seiten der Röhren, stehenden Dampfmaschinen und ihren Gebäuden, 3 Mill, Thaler mehr als eine Lokomotiv-Bahn kosten würde, mithin auch noch zu deren Verzinsung eine jährlihe Auslage von 150,090 Thaler oder 50 pCt. mehr als eine Lokomotivy-Bahn. Eine gründliche Aufklärung dieser Verhältnisse dürfte wohl zu wünschen sein, bevor größere Versuche mit Lusfteisen= bahnen gemacht werden. *)

Berlin-Stettiner Eisenbahn.

Frequenz in der VVoche vom 17. bis incl. 23. Dezember 1843

4731 Personen.

Handels - und Börsen -Uachrichten.

Berlin, 29. Dez, Die heutige Vörse war stark mit den ult, Regu- lirungen beschäftigt, daher das Geschäft nur auf einzelne Effelten beschränkt blieb, Stettiner bis 118 % bezahlt und Brief z Anhalter flauer, schlossen R Biief, Hamburger 107% % gefragtz Köln - Mindener 1037 %

ezahlt,

Marktpreise vom Getraide, Berlin, den 28. Dezember 1843, Zu Landes Weizen 2 Nthlr, 4 Sgr. 10 Pf., auch 1 Rthlr. 27 Sgr. 7 Pf.z Roggen 1 Rihlr. 11 Sgr. 5 Pf., auch 1 Rthlr. 9 Sgr. 7 P\.z3 fleine Gerste 1 Nthlr, auh 28 Sgr. 10 Pf.z Hafer 24 Sgr.,, auch 20 Sgr. 5 Pf. Eingegangen sind 63 Wispel 12 Scheffel. Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr, 10 Sgr, 10 Pf., auch 2 Nthlr, 7 Sgr. 2 Pf, und 2 Rihlr. 1! Sgr, 2 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 13 Sgr, 2 Pf, auch 1 Rthlr. 10 Sgr. 10 Pf.z große Gerste 1 Rthlr, 1 Sgr. 2 Pf., auch 1 Rthlr.z kleine Gerste 1 Rthlr. 1 Sgr, 2 Pf.z Hafer 20 Sgr. 9 Pf., auch 19 Sgr. 7 Pf. Mittwoch, den 27. Dezember 1843. Das Schock Stroh 6 Nihlr. 15 Sgr., auch 6 Nthlr, Heu 1 Rihlr, 5 Sgr., auch 22 Sgr. 6 Pf. Kartoffel - Preise. Der Scheffel 17 Sgr, 6 Pf. ,: auh 12 Sgr. 6 Pf.

Branntweins Pretfe. Die Preise von Kartoffel-Spiritus waren am 23ten 15 Rthlr, und am 28, Dezember d. J. 15 Rthlr. (frei ins Haus geliefert) pro 200 Quart à 54 pCt, oder 10,800 pCt, nach Tralles, Korn-Spiritus: ohne Geschäft. Berlin, den 28. Dezember 1843. Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

Königsberg, 23, Dez, Marktbericht. Weizen 50 bis 65 Sgr- p. Schfl., Roggen 34 bis 36 Sgr., große Gerste 30 bis 34 Sgr., kleine Gerste 27 bis 30 Sgr., Hafer 17 bis 19 Sgr., graue Erbsen 34 bis 46 Sgr., weiße Erbsen 30 bis 36 Sgr,, das Schock Stroh 130 bis 150 Sgr, Die Zufuhr war mittelmäßig. Breslau, 23. Dez, Getraide-Preise, Höchster : Mittler : Niedrigster Weizen 1 Rthl, 26 Sgr. Pf. 1 Rthl, 18Sgr.—Pf, 1 Rthl.10Sgr. —- Pf. Rog ent 1 » M » » L i » 5 » » » » » Gerste 1 » » 6 » » 28 » 3 » e— » 26 » » Hafer » 19» » » MagdebuLrg, 27, Dez, Höchster und niedrigster Getraide-Marktpreis

D » 15 » pro Wispel: Weizen: 46 Rthlr. Gerstes Rthlr. Roggen: —— » Halere 18 47% »

St,. Petersburg, 23. Dez. Der Vice-Kanzler Graf Nesselrode hat auf Allerhösten Befehl am 7, Juni d, J. dem Justiz - Minister zur Publi- cation durch den dirigirenden Senat die Kopie des mit Allerhöchster Gench- migung Sr. Majestät des Kaisers zwischen Rußland und der ottomanischen Pforte festgeseßten neuen Tarifs“ mitgetheilt, welcher die Zoll - Steuern von den in die türkischen Provinzen! einzuführenden und von dort durch russische Uguierthanen auszuführenden Waaren bestimmt, und hinzugefügt, daß dieser Tarif schon vom 13, Oftober 1842 an in der Türkei in Wirksamkeit getre- ten ist, Jett is dieser Tarif durch einen Seuats - Ukas vom 27. Oftober d, J. publizirt worden, Jm Eingange des Tarifs heißt es:

ôN den zwischen dem Kaiserlich russischen Hofe und der hohen Pforte bestehenden Traktaten i festgeseßt, daß eine dreiprocentige Zollsteuer von den in die türfishen Staaten eingeführten und aus denselben, durch russische Kaufleute und "Untérthanen, welche in der Türkei Handel treiben, ausge- führte Waaren erhoben werden soll. Die Uebereinkunft is fest und unver- brüchlichz jedoch zur Abwendung von Streitigkeiten, die zwischen russischen Unterthanen und türkischen. Zoll-Beämten aus einer willkürlichen Schäßung der: Waaren zur, Erhebung „dieser Zoll-Steuer entstchen- könnten, haben beide Mächte sich vorbehalten, diese Steuern durch: einen Tarif zu bestimmen, wélcher als feste Nichtschnur dabei dienen könnte, Der Termin des jet bestehenden Tarifs, welcher im Jahre 1831 abgeschlössen worden, wäre am 19: Juli 1843 (anm 25ssten- Tage des Monâts Dshumasil Achir des Jahres 1259) ‘abgelaufen, . die ottómanische- Pforté hat jedoch den Wunsch zu

Der Centner

*)/Da' die Ausführbarkeit und ‘die Vorzüge“ der" atmosvhäri ‘Eisen- bahnen durch Versuche: ‘im Großen“ noch nicht praktisch S D: glaubten wir, den: vorskehenden uns. zugekommenen Bemerkungen um so eher - einen;-Plab einräumen zu dürfen, da wir bereits öfter Gelegenheit peJaat haven pon der Aer es Eisenbahn - Systems - und. den damit is je6t angestellten Versuchen“ zu sprechen, Anmerk, d, Red,

1096

erkennen gegeben , daß ‘vor Ablauf - des - bestimmten Termins ein neuer Tarif festgeseßt werde, und dex Kaiserliche Hof, stets von. den Ge- fühlen einer aufrichtigen pn gung für die hohe Pforte befeelt, hat cin- gewilligt, einem solhen Wunsche zu willfahren und einen neuen Tarif vor Ablauf des Termins für den Tarif vom Jahre 1843 festzuseßen. Jn Folge dessen hat der russische Geschäftsträger in Konstantinopel, wirkliche Staats- rath Titow, nach einer ihn ertheilten! Vollmacht, dazu zu Commissairen er- nannt: den ersten Dragoman des Kaiserl; Ministeriums, stellvertretenden ersten Dragoman der Kaiserl, Gesaudtschaft, wirklichen Staatsrath Fürsten Telemach Chandscheri, und den Dirigirenden der Handels - Kanzlei der Ge- sandtschaft, wirklichen Staatsrath Pisani, und zur Berathung mit denselben waren eingeladen die angeschenen russischen. Kaufleute, der Kommerzienrath, Taganro sche Kaufmann 1ster Gilde Sachar-Sacharow, der Odessasche Kauf- mann 1ster Gilde Thomas Ralli, und der Kischiiews{che Kaufmann Zter Gilde Franz Calaroni. Die hohe Pforte hingegen hatte ihrerseits ernannt Se. Excellenz Nasiri Sarabchane und den Haupt-Direktor des fkonstantino- pelschen -Zoll-Amtes, Tahir Bei. Nah vielen gemeinschaftlihen Berathun- gen haben die beiderseitigen Commissaire nah gemeinsamer Uebereinkunft nachstehenden Tarif bestimmt und festgeseßt und. nah den jeßt bestehenden Preisen die Quote-der Zoll-Steuer bemessen, welche russishe Kaufleute und Ünterthanen sowohl für das Recht der Ausfuhr der von ihnen in der Türkei gekauften Waaren, als auch für das Recht der Einfuhr von Waaren, welche von ihnen aus Rußland oder aus anderen ausländischen Staaten in die Provinzen des ottomanischen Reichs eingeführt werden. Für “alle im gegenwärtigen Tarif benannte Waaren und Gegenstände wird eine Steuer von 3 pCt, von dem bestehenden Preise derselben erhoben; im Falle eines Streits über den Preis der Waaren wird die Steuer in Natura entrichtet werden, um allen Mißverständnissen zwischen den Kaufleuten und den Zoll-Beamten vorzubeugen, Da aber die Zoll-Steuern von einigen Waaren in dem gegenwärtigen Tarif zu 3 pCt, angegeben sind, so werden diese Steuern in streitigen Fällen gleichfalls in Natura entrichtet werden, Der gegenwärtige Tarif, der von beiden Regierungen durhgesehen und bestätigt worden ist, soll in Bezug auf russishè Unterthanen, die in den tür- fishen Staaten Handel treiben, vom 9ten Tage des Ramasan im Jahre 1258 der Hedschra, welcher den 1. Oktober 1842 alten Styls (13. Oktober n, St.) entspricht, beginnend, in Wirksamkeit geseßzt werden, und wird im Laufe von zwölf Jahren vom eben bezeichneten Datum an Kraft haben, Die Zollsteuern werden im Laufe diefer zwölf Jahre nah dem gegenwärti- gen Tarif erhoben werden, Die russischen Kaufleute werden 3 pCt, Zoll- steuern für alle Waaren zahlen, welche Erzeugnisse der türkishen Provinzen sind und von ihnen nah anderen Gegenden ausgeführt werden, desgleichen auch für die nah der Türkei eingeführten Waaren, welche Erzeugnisse frem- der Staaten sind. Nach Ablauf des Termins des gegenwärtigen Tarifs werden die während dieser Zeit bestehenden Preise gleichermaßen als Basis zur Bestimmung der Preise der Waaren und zur Festseßung eines neuen Tarifs angenommen werden,“

Londou, 22, Dez. (B. H) Getraidemarkt, Unser Markt war diesen Morgen sehr schwach besucht. Es. wurde fast gar kein englischer Wei- zen ausgeboten, und die Preise dafür stellen sich ungefähr wie am Mon- tage, Fremde verzollte Waare wurde in einzelnen Fällen etwas billiger verkauft z im Allgemeinen hält man aber auf die früheren Notirungen. Mit Ausnahme des Verkaufs von einer Ladung poln. Odessa-Weizens zu 37 Sh. pr. Qr. vom Bord des Schiffes für Jersey, hörten wir von keinen Ge- \chäften in Bond, Gerste findet langsam Absay zu den leßten Preisen, Erbsen und Bohnen bleiben unverändert und ebenfalls Hafer.

Da der Montagsmarkt am 25sten d, M. íîn Folge des Weihnachis- festes wegfällt, werden wir unseren nächsten Bericht erst heute über 8 Tage drucken lassen. :

Durchschnittspreise der leßten 6 Wochen. Weizen, Gerste, Hafer, Roggen. Bohnen, Erbsen.

Endigend am Sh.Pce. Sh.Pce, Sh.Pce. Sh.Pce, Sh.Pce, Sh.Pce. 4100: MON «06 « HYCA S1 S L T8 209 —: al 09,08 410 1/4 H A 9/18, 09 293 M2 04

i 32 4m L 5 02 34 a2 L) —* 32 95 21 Ne E 31 33 k 32 158 O0 O O1 O 02 Gesammt-Durhschn.-Pr. 51 3 32 18 10 232 33 Zoll auf fremdes Getraide bis 20, Dezè 19I— 6 Auf Getraide aus den Kolonieen 5-62-2616 1—

Auf fremd, Mehl 6 Sh. 65 Pce, Mehl aus den Kolonieen 1 Sh, 8% Pce. pro Ct.

Londoner Durchschnitts-Preise vom 19, Dezember. Weizen. 5186 Qr. 51 Sh. 8 Pce, Roggen Sh. 6 Pce, GOitste. 8454 » 34» Bohnen :.1132 » 31» Difer 20704 9/491 50 » Cr 404 S O1» 10%

Getraide-Ein- und Ausfuhr in voriger Woche. Weizen. Gerste, Malz. Hafer, Rog- Boh- Erb- Wik- Lein- Rapp- Einfuhr,

gen, nen. sen. ken. saam, saam. engl, .…. 6542 11614: 7542-:..1668 '— 41128 1648.47 ait... 1214 1056 a, 06 400, t irland,, . 600 210 —. 13200 =— 7 S E epo ausländ. 3661 126 430 9701439 1139 Ausfuhr 570 E 472 15

Hull, 19, Dez. Getraidemarkt. Am heutigen Markttage hatten wix eine gute Zufuhr von englishem Weizen und zwar in etwas besserer Beschaffenheitz die Landleute wollten nicht unter den Preisen der vorigen Woche abgeben, wir hatten aber nur ein sehr flaues Geschäft, und selbst die besten trockenen Proben behaupteten sih kaum im Werthe, Jn fremder Waare geht so gut wie nichts un,

Gerste, obgleich nicht reihlich offerirt, ging nur sehr langsam ab, ist aber unverändert im Preise. Ueber Bohnen, Erbsen und Hafer können wir nichts Neues berichten. Jn Lein- und Rappsaamen sind auch keine Ver- änderungen vorgefallen, für leßteren Artikel zeigt sich indessen etwas mehr Frage. Bei Leinkuchen is etwas billiger anzukommen; für Rappkuchen zeigt sh mehr Meinung. ;

Vom 23, Dez. Die Frage für fremden Weizen ist fortwährend äußerst {chwacch, und obgleich wir unsere Notirungen nicht wesentlich verändern kön- nen, indem keine nennenswerthe Verkäufe stattgefunden haben, so geben die Inhaber doch mehr Neigung zu erkennen, einen Theil ihrer Vorräthe zu versilbern und daher den Abnehmern mehr entgegen zu kommen. Die Ein- fuhr von irländishem und Kanada - Mehl in Liverpool hat in leßterer Zeit die großen konsumirenden Distrikte überführt und es uns an dieser Seite unmöglich gemacht, Weizen oder Mehl dahin abzuseßen , wir sehen indessen nah dem Feste einer kleinen Besserung entgegen, indem die Zufuhr von JFrland alsdann abnehmen und das Vertrauen zu dem bestehenden Kornge- seße befestigt werden dürfte. Jn Betreff des leßteren Punktes is noch zu bemerken, daß jeßt {hon weniger Lust herrscht, Bestellungen zum Frühjahre zu machen. Schöne Gerste wird wohl nicht niedriger gehen, geriugere Waare geht aber \{lecht ab, Der Umsaß in den übrigen Artikeln unserer Ge- schäftsbranche is so unbedeutend, daß wir weiter keine Bemerkungen zu machen häben.

Leinöl, welches in leßterer Zeit sehr gedrückt gewesen, ist 10 Sh, pro Ton in die Höhe gegangen. “H

Getraide-Preise. Weizen, danz. u, königsb. hochbunt. 55 a 56 Sh. (u. Schl. 42 a 43.Sh.), do, bunter u. rother 51 a 53 Sh, (u. Schl. 38 a 40 Sh.), pomm,, mecklenb. u, märkscher rother 50 a 54 Sh. (u. Schl, 37 a 40 Sh.), anhalter u. \{hles. weißer 54 a 56 Sh. (u. Schl. 40 a 42 Sh.), dänishh., holstein u, fries. do, 48 a 52 Sh. (u. Schl, 36 a 38 Sh.), do. rother 48 a 51 Sh. (u: Schl. 33 a 36 Sh.), russ. u. odess. harter 38 a 42, do,’ weicher 44 a 47 Sh. (u. Schl. 30 a 36 Sh.). Gerste, Mahl - 27a 29, Malz- 28 a 30 Sh. Hafer, dän. u. pomm. 13a 16, fries, Brau- 47a 49, do. Futter 18 a 20, russ. 14 a 17 Sh. Bohnen,

roße u, Mittel- 27 a 29, kleine 29 a 31 Sh. Erbsen, Mahl - 30 a 32, oh- 32 a 34 Sh. Wien, große u. kleine 30 a 31, Sh. :

Saamen, L) 2c. Leinsaamen, Schlag - p: Qr, 33, 36 a 38 Sh., extra 42 Sh. Rappsaamen p. 10 Qrs. 24 Pfd. 10 Sh, Lein- fuchen, holländ.,- fries. u. franz. p. Ton 6 a7 Pfd. 5 Sh.,, flensburger u. déutshe p. Ton 6 ‘a 7 Pfd. Rappkuchen 4 Pfd. 12 Sh. 6 Pce, a 4 Pfd. 15 Sh, Leinöl 26 Pfb, 10 Sh, Rüböl/34 a 35'Pfb.

8 10:76 ‘9

Ber 4 in e... B.S5 u:5 o, Den 29. Dezember 1843.

Pr. Cour. Brief. Geld.

Pr. Cour.

Fonds. |g B rief. | Geld. |Gem.

Aclien. |&

Berl. Pots. Eisenb.| 5 | 1615 | 1603 do. do, Prior.Obl.| 4 | 1043 | Mgd. Lpz. Eisenb.—| 186 do. do, Prior. Ob1./ 4 | 104 1035 Bel. Anb. Kisénb.|—-| 146% do. do. Prior. Obl. 4 | 104

St. Schuld-Sch. (35) 1028| 10254 Pr. Eugl. 0b1.30./4| | 1015 Präm Sch.d.Seeh.|—| 897 | 89% Kur- u. Neuwärk. Sechuldverschr. M 10035 M O 95 R ht Düss.Elb. “üsenb.| 5 E 713 Westpr. Pfandbr. 35 101 10075 E Gas T e E t Grossh. Pos. do.! 4 10553 s é L s p u N M 1007 do. do. Prior. Obl.| 4 974 964 biz Dke “4 103% Brl. Fraukf. Eisb.| 5 | 1385 | 1375 tei f do. do. Prior. Obl.| 4 | 1047

Pomm. do. —_— 1013 : T2 & Ob,-Schbles. Eisb.| 4| 114% | 113% IUE 0, A 00.) 102 1015 do.Lt.B. v. Ag 108 107

Mókleiiieke! do. E): ROLL! 1" n Bk L4 À uD|—[ TIBL | LL7S Gold al marco. Magdeb. -Halber-| Friedrichsd'or. |— 13% 135] städter Eiseub.| 4 | 118 —— And.Gldm. à 5 Th.\—| 128 13 BresÏ- Schweidn.-| | Disconto, s 3 4 Freihg.Bisenb.|4 | |

Auswärtige Börsen.

Hamburg, 27. Dez. Bank-Actien 1690 Br. Eugl. Russ. 112.

London, 22. Dez. Cons. 3% 96. Belg. 1037. Neue Anl. 205. Pas- sive 43. Ausg. Sch. 115. 25% Holl. 557. 5% do. 99. Neue Port. 43. Engl. Russ. 1154. Bras. 73%. “Chili 99. Colunib. —. Mex. 31%. Peru 223.

Wien, 25. Dez. Anl. de 1839 116%. Nordb. 1223. a 1235. bez. 123. X Gloggn. 1087. %, a 108f. Livora. 941i. &. Mail. 100. a 101/77. bez. 10017-. F.

G0 Ge Go G G,

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irie 14

Berichtigung. Jn der Beilage zur gestrigen Nummer der Allg- Preuß. Zeitung: S. 2, Sp. 2, Z. 51 statt: „Filtrir= tuche“’ zu lesen: Filtrirteice.

Angekommene Fremde.

Hotel de Rome. Graf von Schulenburg, Großh, mecklenburg- Ceetipaar Hofmarschall und Gräfin von Schulenburg, aus Neu-

treliy. |

Meinhardt's Hotel, Rittergutsbesißer von Heincke, nebst Gemah- lin, aus Bottendorf,

Hotel de France. Regierungsrath Schreier aus Halberstadt.

Hotel deNussie. Freiherr vonSchellersheim aus Eisleben, Stabs- Da Lewfkowitsch aus Kiew, Kommerzien - Rath Cohn aus Deßau.

Hotel du Nord. Land- und Stadtgerichts-Direktor Lo b e | aus Demmin.

British Hotel. Costenoble, Direktor der Berlin- Hamburger Eisen bahn, aus Magdeburg, i :

König fon Portugal. Die Gutsbesißer von Coßwant aus Conzor in Pommern und Weise aus Nowychos, Particulier von Wilamo- wiß aus Pinne. Banquier Heine aus Bückeburg, Künstler Dupuis aus Uzés. Kaufleute Rodenbeck und Koch aus Stettin, Hartmann aus Bielefeld, Schütt aus Hamburg, Brandi, nebst Sohn, aus Bran- denburg und Haberland und Knoblauch aus Magdeburg. :

Kaiser von Rußland. Particulier von Bütow aus Glöbiy. Guts- besizer von Werder aus Königsberg, Student von Keiserling aus Halle. Fabrikbesißger Masch aus Leipzig, Buchhalter Levi aus Tessin. Kaufleute Rudolphi aus Magdeburg, Bachmann aus Po- sen, Drewiy aus Stettin und Menzel aus Dresden.

Stadt London. Rittergutsbesißer von Görßke aus Cantotw bei Wusterhausen an der Dosse, Kaufleute Schäffer aus Stettin und Bergemann aus Marienwerder, Particulier Leichert aus Breslau, Lehrer Niemer aus Halle. Eigenthümer Gäbler aus Dresden,

Rheinischer Hof. Rittergutsbesißer von Schwerdtner aus Jlkendorf in Sachsen. Forst-Akademist von Seckcndorf aus Tharandt, Amtm, Heuer aus Eisleben. Kaufleute Le uth y aus Frauenfeld i. d. Schweiz, Erbacht aus Rawiyß und Fintelmann aus Danzig.

Hotel de Saxe. Forst - Jnspektor Teschlow, nebst Gemahlin, aus Nassenheide bei Stettin, Kaufmann Michaelis, Oekonom Schwarz und Wittwe Schwarß aus Neudamm.

Hotel de Prusse. Baron von Schoenaich, Rittmeister a. D. und Landschafts-Rath, aus Tromnau bei Marienwerder. Ritterschafts-Rath von Katte aus Noskow. Fabrikbesißer Lu cke aus Schlagenthin,

Hotel de l’Europe, Kaufmann Borges aus Bartensleben in Pr. Sathsen. Particulier Tro scho ck aus Thoren, Rentier Fran cke aus Neu-Stettin. i

König von Preußen. Kaufmann Berg son aus Warschau, Oekonom Maußel aus Regenwalde in Pommern,

Meteorologische Beobachtungen.

Nach einmaliger

1843, 28, Dez.

| Nachmittags | 2 Ube. |

Morgeus

6 Ubr.

Abends 10 Ubr.

Beobachtung.

Luftdruck ..., [342,60 Par. 342,75" Par.'342,64" Par. | Quellwärme 6,0° R. [4+ 3,89 R. 4+ 50 R. + 4,6° R.| Fluosswärme 3,9° R.

Luftwärme .. Thaupunkt .….|+ 2,4° R.|+- 3,0° R. —+ Dunstsättigang 89 pCt. 85 pCt. | 93 pCt. Ausdünstong 0,014 Rh. Wetter trüb. regnig. neblig. Niederschlag 0,027 Rb. W. W. Würmewechbsel + 9,5° Wolkenzug. « - - Wie —+ 4,0° R. Tagesmittel: 342,66" Par... 44,5° R... +3,09 R... 89 pci. W.

3,7° R.| Bodenwärme 5,8° R.

Königliche Schauspiele. Sonnabend, 30. Dez. Die Fräulein von St, Cyr, Lustspiel ín 5 Aufzügen, nah A. Dumas, von H. Börnstein. Sonntag, 31. Dez, Die Scleichhändler, pellmeister aus Venedig. Montag, 1. Jan. 1844, Vor hundert Jahren. Hierauf: Das

Jubiläum. Im Konzertsaale: Französische Vorstellung. In Potsdam: Die Fräulein von St. Cyr. Dienstag, 2. Jan. Der Sohn der Wildniß.

Jw Potsdam: Carlo Broschi, oder: Des Teufels Antheil.

Hierauf: Der Ka-

Königsstädtisches Theater.

Sonnabend, 30. Dez. (Ftalienishe Opern-Vorstellung.) Zum erstenmale wiederholt in dieser Saison : DonGiovanni. Opera in 2 Atti. Musica del Maestro Mozart.

Sonntag, 31. Dez. Gast-Vorstellung des Kinder-Ballets des Herrn Price aus Kopenhagen, in 3 Abtheilungen. Dazu: Das Abenteuer einer Neujahrsnacht. (Neu in Scene geseßt.) Lustspiel in 3 Akten, von J. von Plöb.

Montag, 1. Jan, (Jtalienishe Opern-Vorstellung.) Pon

Giovanni

Verantwortlicher Redacteur Dre. J, W. Zinkeisen.

Gedruckft in der Decker schen Geheimen Ober - Hofbuchdruerei.

Beilage

Beilage

Ausland.

Grossbritanien und Irland.

London, 23. Dez. Die Arbeiten der Anti-corn-law-league, welche sich wenig mehr von den Bestrebungen der radikalen Partei unterscheiden, haben unausgeseßt einen erfolgreichen Fortgang. Der Berein zählt unter seinen Mitgliedern Mänuer von allen politischen Farben, weil es keine Partei giebt, die nicht Elemente in sich trüge, welche dem Fortbeste= hen des gegenwärtigen Korngeseßes abgeneigt waren, und es besteht arin seine Hauptstärke und die Ursache der schnellen Verbreitung sei- ner Doktrinen. Man erfährt Beispiele, daß Männer, welche weit ent- fernt sind, auf die politischen Ansichten der League einzugehen, feinen Anstand nehmen, derselben Beiträge zu liefern und ihre wee zu för- dern. Am deutlichsten trat dies in einer vorgestern von Freunden des freien Handels iu der Mäßigkeitshalle zu Bradford abgehaltenen Versammlung hervor, welche die Ünterzeihnung von Beiträgen für den League= Fonds zum Hauptzweck hatte, und welcher ein sehx vermögender Fa= brifant und Grundbesißer, Herr Rand, ein Maun von echt fonserva- tiver Gesinnung, präsidirte. Der Rath der League hatte eine De- putation seiner angesehensten Häupter, wie Herrn Cobden, Oberst Thompson u. A., nah Bradford gesandt, welhe mit einer großen Menge angesehener und reicher Monopolisten der Stadt und Umge= gend bei der Versammlung gegenwärtig waren, Aus den Verhand- lungen derselben is die Rede des Herrn Rand bemerkenswerth H welcher er als Konservativer seinen Beitritt zur League motivirte. „Die Kornu=-Gesebe seien““, so begann derselbe, feine Partei-Frage, sondern eine National-Frage, die von allen Parteien auf gleiche Weise erörtert werden müßte. Er sei bis vor zwei Jahren selbst ein eifriger Gegner aller Versuche gewesen, das Korngeseß zu ändern, weil er das Schubzsystem unerläßlich für die Wohlfahrt des Landes gehalten habe, aber vor zwei Jahren sei er durch Lord Stanley selbs in einer großen Versammlung von Grundbesißern von der Unzweckmäßigkeit dieses Geseßes vollständig überzeugt worden, indem der jeßige Minister den Zustand der unangebauten Felder damals für eine National- {mach erklärt und behauptet habe, daß die Verwendung von Kapital auf den Anbau dieser Felder reichere Früchte tragen müßte, als alle Minen und Gruben im Vereinigten Königreiche. Dadurch sei er zur Erkenutniß gekommen, daß nicht durch Schußzölle der Ackerbau verbessert, da die Preise dadurch gesteigert würden, fondern durch eine völlige Freigebung der Konkurrenz des fremden Getraides allein gefördert werden könne. Unter den gegenwärtigen Umständen werde nichts für den Ackerbau gethan, einmal, weil die Pächter ihr Land meistens nur auf einige Jahre haben, dann, weil die Gruud= besißer von ihrem Einkommen nichts auf die Boden - Kultur verwen= den mögen, um zu Gunsten des ältesten Sohnes ihre jüngeren Söhne nicht in Nachtheil zu stellen. Zwänge man sie aber, mit dem frem- den Getraide zu fonfurriren, so müßte eine Verbesserung des Acker= baues, dieser Quelle der Wohlfahrt Englands, unausbleiblich sein. Der Redner erklärte demnach, daß er mit allen Kräften die Bestre= bungen der League unterstüßen wolle. Jn dieser Versammlung wur= den zum Schlusse für den League-Fouds 1709 Pfd. St. gezeichnet.

Der akademische Senat der schottischen Universität Aberdeen hat den Beschluß gefaßt, daß alle bisher den Professoren und Universitäts= Beamten abgeforderten Religions =- Eide in Zukunft wegfallen sollen, und eíne Petition in diesem Sinne soll vor das Parlament gebracht werden. Durch diesen Eid mußte der in sein Amt Eintreteude be- \chwören, daß er kein heimliher Katholik sei.

S M W211

Zürich, 21. Dez. Ju den gestern stattgehabten Verhandlungen unseres großen Raths veranlaßte die Behandlung mehrerer das Schulwesen betreffenden Petitionen eine sehr ausführliche und inte= ressante Diskussion, die von Morgens 9 Uhr, mit nur anderthalb Stunden Unterbrehung, bis nah 10 Uhr Abends währte. Die Pe- titionen, im Ganzen wohl von 10,000 Bürgern ausgehend, treten gegen die seit dem Jahre 1840 vom Erziehungsrathe eingeschlagene einseitige, Ppietistische Richtung auf, und obschon gleich im Eingange der Diskussion die Herren Landschreiber Dietrich, Stadtschreiber Gyst, Oberst-Lieutenant Nüscheler, Bürgermeister Mousson, und später viele Andere sich mit der religióösen Richtung des jeßigen Schulwesens unsers Kantons einverstanden erklärten und auf Tagesordnung an- trugen, so fand doch auch der Junhalt jener Petitionen ihre beredten Vertheidiger. Dr. Furrer wies unter Anderem nach, daß diese Pe- titionen kein flüchtiges Partei - Manöver seien; auch seien sie fein Treiben gegen das ganze System der gegenwärtigen Regierung. Wohl aber herrshe Spannung, ja Erbitterung gegen den Erziehungs= Rath, der nicht nach einer Stellung über den Parteien strebe, sondern

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zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

sich selbst als die Spibe einer Partei hinstelle, Schon der Umstand, daß der Erziehungsrath eine große Anzahl von Lehrern, die in pietisti- schen Anstalten gebildet wurden, anstellte, wäre allein Grund genug zur Untersuchung. Die große Mehrheit des Volkes sei gegen diese religiöse Richtung, und do kämen von Zeit zu Zeit shauderhafte Früchte der= selben zu Tage. Eine große Anzahl Bürger träten vor den großen Rath und wünschten Abhülfe. Viele Lehrer, die mit der Richtung des Erziehungs - Rathes nicht einverstanden waren, seien verdrängt, ver= seßt, unschuldig angeklagt worden! Die Folge davon wäre gänzliche Entmuthigung des Lehrerstandesz viele tüchtige Lehrer hätten das Land verlassen 2c. Aehnliches äußerte sich Herr Pfarrer Tobler. „Un= ser Volk (bemerkte er unter Anderem) will am religiösen Element festhalten, aber dem Pietismus tritt es in seiner großen Mehrheit entgegen. Es will frohmüthig arbeiten, niht fkopfhängerish sein; es wollte früher feinen Papst mehr, und jeßt will es au keine Päpste. Prüfe man die Unterschriften, man wird darob erstaunen. Lehrer mit geringeren Fähigkeits- Noten sind solchen mit besseren vorgezogen worden. Auf die Wünsche der Gemeinden wurde bei Beseßung der Lehrstellen keine Rücksiht genommen. Der Geist der Unterordnung wurde besonders belohnt und dadurch Andere gekränkt. Gegen den Willen der Gemeinden und Schulpflegen wurden oft Lehrer abberu- fen und von Schulen mit 40 Schülern an solhe mit 20 verseßt. Der Staatsbeitrag wurde öfter entzogen, Lehrer, die von den Ge- richten freigesprohen worden, wurden noch lange Zeit suspendirt und so härter bestraft, als es die Gerichte gethan haben würden. Die Thätigkeit des Erziehungs-Rathes wird erst dann rühriger wer= den, wenn die Mitgliederzahl beschränkt und Besoldungen ausgeseßt werden. Also der Gründe genug, um eine Untersuchung einzuleiten !“ Die Bemühungen dieser Redner, unter welchen sich auch Herr alt R. R. Weiß auszeichnete, waren jedo vergebens: am Ende der mit Würde und Wärme geführten Diskussion wurde beschlossen: es sei über diese Petitionen zur Tagesordnung zu schreiten,

Die Eisenbahn von Potsdam nach Magdeburg.

Unter der Aufschrift: „Die Magdeburger Frage“ befindet sich in der Vossishen Zeitung Nr. 302 ein Aufsaß als zweiter Artikel über die Eisenbahn-Verbindung zwischen Potsdam und Mag- deburg.

Der Verfasser beginnt folgendermaßen: „Wer sein Geld ins Wasser werfen will, und er hat freie Disposition darüber, den hat Niemand ein Recht, daran zu hindern. Aber man darf ihn war= nen,“ Wir können dagegen sagen: Wer einen Fehler began- gen und die Kraft hat, denselben gut zu machen, ohne einen neuen zu begehen, den hat Niemand das Recht darau zu hindérn Aber man müß ihn loben. Das gilt in gewisser Hinsicht von dem o oft besprochenen Projekt einer direk-= ten Eisenbahn - Verbindung Berlins mit Magdeburg und Dresden, mit Beziehung auf die desfalsigen früheren Verhandlungen, auf welche wir nachstehend hinweisen wollen.

Vor Allem müssen wir auch zur Belehrung des geehrten Ver= fassers der „Magdeburger Frage“, der die früheren Vorgänge nicht recht zu kennen scheint, bemerken : daß bereits im Mai 1836 in Berlin ein Comité zur Bildung einer Actien = Gesellschaft zusammentrat, um eine Eiseubahn =- Verbindung Berlins mit Leipzig und Dresden herzustellen. l einer von dem Endpunkte der Berlin-Potsdamer Bahn bei Potsdam ausgehenden und bis zur Elbe bei Riesa zum Anschluß an die damals bereits im Bau begriffene Leipzig - Dresdener Bahn fortzuführenden Eisenbahn vorgeschlagen. Schon am 21, Mai desselben Jahres er= folgte die zur Bildung einer solhen Actien-Gesellschaft beantragte Genehmigung der hohen Behörde. Das Kapital, veranschlagt auf vorläufig 25 Millionen Rthlr., war bis Ende Juni desselben Jahres bereits gezeihnet, im September wurde mit der Leipzig= Dresdener Gesellschaft ein Anschluß = Vertrag geschlossen und im Dezember die erste Einzahlung von 10 pCt. ausgeschrieben und vollständig geleistet. Ein neuer Antrag, die gedachte Bahu unmittelbar von Ber= lin aus bis zu dem an der sächsischen Gränze belegenen Dorfe Riesa führen zu dürfen, erhielt unterm 6. März 1837 die Allerhöchste Genehmigung.

Hierauf wurde das entworfene Gesellshafts=Statut der hohen Behörde eingereiht und um die desfallsige Genehmigung nachgesucht. Es vergingen 10 Monate, ohne daß diese Genehmigung erfolgte, und die verschiedenen Gerüchte, welche cirkulirten, veranlaßten die der-= zeitigen Unternehmer im Monat Mai 1837, eventuelle Vorschläge zu einer Seitenbahn von Jüterbogk aus über Cöthen nah Magdeburg zu machen; es bildete sih hierauf im November eine Gesellschaft zum Bau einer direkten Bahn nah Magdeburg. :

Zu diesem Zwecke wurde die Erbauung | 1 und Magdeburg gefühlt, Magdeburg protestirt sogar

Sonnabend den 30°" Dez.

Auf beide Vorschläge erfolgte inveß t E mité unterm 1. März 1838 eröffnet oe Lin p bis dem Co- sich keine Rechuung auf Ertheilung einer vesinitiver c Dnteressenten Anlage einer Eisenbahn nah Riesa zu machen hätten, imgession gur zogen sei, eine Eisenbahn - Verbindung Berlins mit der Magdet Ne“ Leipziger Eisenbahn hergestellt zu sehen, weshalb ihnen anheimgege - ben wurde, das Unternehmen auf die Ausführung der lebtgedaczten Eisenbahn zu rihten, die von Seiten des Staats begünstigt werden würde.“

Dies sind Thatsachen, denen wir noch hinzufügen, daß eine Bahn gebaut worden is}, welche hon nah kurzer Zeit ihres Bestehens sich für den direkten und nüßlihsten Verkehr niht bewährt erweist. Wir brauchen faum hinzuzufügen, daß sie dreier Herreu Länder durhschnei- det und auf der anderen Seite unsere gewerbreichen , bevölkerten Städte, als Brandenburg, Bentheim und Burg, abgeschnitten von dem früher so lebhaften Verkehr, bei Seite liegen läßt. Jüterbogk hätte leiht durch eine Seitenbahn der Magdeburger nah Riesa in den Ver= fehr aufgenommen werden fönnenz der Stein des Anstoßes lag also in der Stadt Lucfenwalde. Es dürfte nun wohl an der Zeit sein, diesen hinwegzuräumen. Sage man ja nicht, um, wie der Verfasser es thut, von dem Werth oder Stand der Actien zu sprechen , die Anhalter Bahn sei die beste. Vielleicht, weil sie gute Einnahmen ge= währt und den Actionairen ersprießlihe Dividenden zahlt? Darum ist sie nur eine gut rentirende, aber feinesweges eine dem Nuben des Reisenden wie des Landes in jeder Hinsicht entsprechende Eisenbahn. Um wie viel billiger und in welcher kürzeren Zeit fönnten wir nah Magdeburg fahren, und wie mancher Thaler bliebe im Lande. Hat denn dies gar feinen Werth, und müßten wir es nit dankbar an- erkennen, wenn mit aller Kraft dahin gearbeitet wird, wieder gut zu machen, was früher übersehen worden ist?

Wir glauben, annehmen zu dürfen, daß die jeßige Richtung, welche die Anhalter Bahn nimmt, eine für den gegenwärtigen Ver= fehr den betheiligten Juteressen zuwiderlaufende is, und sehen uns zu der Bemerkung veranlaßt, daß sie, weil sie mit großen Kapita=- lien einmal begründet is, vorzugsweise dazu zu benußen wäre, Sei ten-Verbindungen, welche über furz oder lang gebildet werden müssen, aufzunehmen. Es wird daher von Jüterbogk nah Riesa und von Halle über Erfurt nah Frankfurt a. M. eine Bahn gebaut und hierdurch der der Anhalter Bahn entzogene Verkehr zum Theil wieder erseßt werden fönnen. Vielleicht rentirt die Anhalter Bahn vorerst nicht mehr so gut, da falls die jeßigen Actionaire diese Sei= tenbahnen bauen, größere Kapitalien zu verzinsen sind; aber ein=- leuhtend is es wohl, daß auf diese Weise allein, der ganze Ver= kehr, wie es zu wünschen is, und viele Jnteressen auf eine gemein- same und zufriedenstellende Weise gewinnen.

Unter welchem Einfluß der Verfasser das Publikum vor dem Zeichnen von Actien für eine direkte Bahn nah Magdeburg warnt, fann dem Sachverständigen wohl nicht fremd sein; doch möchte es gut sein, alle Verhältnisse genau zu erwägen und zu prüfen, um ucht in Jrrthümer zu verfallen. Sind wirklich solche Terrain- Schwierigkeiten vorhanden, wie der Verfasser vorgiebt, so würde es jedenfalls angemessen sein, Mittel vorzuschlagen, wie solhe zu beseitigen sind; oder giebt es feine? Wir behaupten das Ge= gentheil und \{chlagen zur Verbindung Berlins mit Magdeburg die Benußung der Anhalter Bahn bis Groß = Beeren und von da ab direkt nah Magdeburg vor. Hier finden sich keine Terrain-Schwie= rigfeiten, Ferner heißt es zweitens: es wird fein dringendes Bedürfniß einer direkten Verbindung zwischen Berlin

gegen eine solhe; das heißt mit anderen Worten: die Anhalter Actionaire fühlen kein dringendes Bedürfniß, aber der Reisende, der sein Geld zahlt und gern so billig uud \o rasch als möglich das Ziel erreihen möchte, die verwaisten Städte und end- lih unser Vaterland fühlen ein solches Bedürfniß. 3) endlich heißt es, der Staat könne nicht dulden, wenn wohlerworbene Rechte der älteren Bahn gekränkt werden, selbs wenn die Anhaltische dazu \chwiege. Jn diesem Punkt wollen wir dem Herrn Verfasser Recht geben ; wir selbst sind der Meinung, daß der Staat dies nicht dulden werde, halten aber die Konzession zur Erbauung von Seitenbahnen für eine in jeder Hinsicht loyale Ent= shädigung. Warum aber gab der Verfasser sich nicht einmal die Mühe, statt aller Angriffe, auf solhe Mittel hinzudeuten? Wir können eine direkte Verbindung Berlins mit Magdeburg keine Kon- furrenzbahn der Anhalter Eisenbahn nennen, und es dürfte nur \o weit von einer vollständigen Entschädigung die Rede sein, als eine furze Strecke der Anhalter Bahn zur Benubung des neuen Unternehmens gefordert werden würde. :

Allgemeiner Anzeiger.

unserem Kastellan

im Gerichtshause eingesehen

verkauft werden, wozu wir Kauflustige hierdurch mit dem

Sckanntmachungen. A

Nothwendige Subhastation. Land- und Stadtgericht Wittenberg.

Die am rechien Elbufer bei Prühliy, 1 Meile von Wittenberg entfernt belegene, dem Papiermühlen-Besißer August Heerde zugehörige sogenannte rothe Mühle, welche in einer Papierfabrik nebst Juventarium, 1 Wohnhause, 1 Mahlmühlen- Gebäude, verschiedenen Seiten - Gebäuden, 1 Obstdarre, 1 Schuppen, Hof- raum und 2 Gärten, nebst anderem Zubehör besteht, und auf 27,683 Thlr. 17 Sgr. 6 Pf. abgeschäßt ist, laut der in unserer Registratur einzusehenden Taxe nebst Hypothekenscheinen, soll

am 13. März 1844, Vormittags 10 Uhr

und Nachmittags 3 Uhr, vor dem Deputirten, Herrn Ober-Landesgerichts-Refe- rendar Scheffler, an Land- und Stadtgerichtsstelle sub- (astirt werden.

[1531]

[2283] BéktanntmamuÊmt}.

Der täglich stattfindende Transport der Akten an die Beamten des Stadtgerichts und von diesen zurü nach dem Königlichen Stadtgerichts - Gebäude in zwei Wagen, soll vom 1, April 1844 ab an den Mindest- fordernden verdungen werden. Es is hierzu ein Sub- missions-Termin auf

den 15, Januar f,, Vormittags 11 Uhr, vor dem Herrn Stadtgerichts-Rath Hufeland anberaumt worden, zu dem Fuhrwerksbesiyer eingeladen werden,

Die Bedingungen können vom 2, Januar 1844 ab

Berlin, den 21. Dezember 1843,

Königliches Stadtgericht hiesiger Residenz. [493 b]

Wenn über das Vermögen des hiesigen Saffian-Fa- brifanten Ferdinand Friedrich Wilhelm Stausebach der förmliche Konkurs eröffnet worden, so werden hierdurch alle diejenigen, welche aus irgend einem Rechtsverhält- nisse Ansprüche und Forderungen an den genannten Ge- meinschuldner zu machen berechtigt sind, aufgefordert, solche in nachstehenden Terminen, als: am 21, De- zember dieses Jahres, oder am 4, oder endlich am 18, Januar 1844 vor uns auf hiesiger Wein- kammer, Nachmittags 3 Uhr, gehörig anzumelden und zu bescheinigen, oder zu gewärtigen , daß sie dur das am 24. Januar 1844 in öffentlicher Diät zu publizi- rende Präklusiv - Erkenntniß werden präkludirt und von aller Theilnahme an der vorhandenen Konkurs - Masse ausgeschlossen werden.

Stralsund, den 13. Dezember 1843,

Verordnete zum Stadtkammergericht,

(L, S.) Erichson.

[2218] Verkauf der Hirshberg\chenKämmereigüter, Die der hiesigen Stadt gehörenden, im hiesigen Kreise in einem der s{hönsten Thäler des Riesengebirges bele- genen Erb-Lehn-Rittergüter Schwarzbah mit Södrich und Hartau, sollen Behufs der Abbürdung der städti- schen Schulden entweder im Ganzen, oder auch einzeln am 31. Januar 1844, Vormittags 10 Uhr, in unserem Sessionszimmer im Wege einer Licitation

Bemerken einladen, daß sie sih wegen Besichtigung der Güter, der näheren Beschreibung derselben und der dem Verkauf zum Grunde zu legenden Bedingungen, an unser Mitglied, den Kämmerer Anders, in frankirten Bricfen oder persöulich wenden können.

Hirschberg, den 12, Dezember 1843,

D

Der Mügistrat.

[2270] Dle Vetta f.

Ju dem Königlichen Forstrevier Bodland, im Regie- rungsbezirk Oppeln, kommen circa 3000 Stämme extra starkes und starkes Bauholz, 70 bis 80 Stück ausge- suchte Segeibäume und 1090 Klafter weiches Leibholz in dem am 10, Januar 1844, von Vormittag 10 Uhr bis 12 Uhr, in der Amtskanzlei des Unter- zeichneten anberaumten Termíne zum meistbietenden Ver- fauf, Das Aufmaß dieser Stämme wird vom 3. Za- uuar k, J. ab den Kauflustigen zur Einsicht bereit lie- gen ; auch sind die sämmtlichen Förster angewiesen wor- den, die Hölzer auf Verlangen vorzuzeigen,

Bemerkt wird noch, daß bei Erreichung oder Ucber- steigung der Taxe der Zuschlag sofort ertheilt werden wird und 7 des Gebots gleih im Termine an den an- wesenden Nendanten als Caution deponirt werden muß.

Jagdschloß Bodland, den 22. Dezember 1843.

Der Königliche Oberförster, L Hedemann,

[504 b]

Berlin - Anhaltische Eisenbahn.

Die Zahlung der am 2, Januar €. fälligen Zinsen

der Prioritäts-Actien unserer Gesellschaft (Cou- pon Nr, 6.) erfolgt während des ganzen Monats Ja- nuar, an jedem Wochentage

Vormittags von 9— 12 Uhr in unserer Hauptkasse,

im Bahnhof-Gebäude (am Anhalt-Thor-Plate Nr. 6). Behufs Erleichterung der Auszahlung wird gebeten, den Coupons ein nach der Reihenfolge geordnetes Num- mern-Verzeichniß beizufügen und, wenn Coupons dabei sein sollten, welche schon in früheren Terminen fällig gewesen, dieselben besonders zn verzeichnen, _ Berlin, den 21, Dezember 1843. Die Direction der Berlin-Anhaltischen Eisenbahn-Ge- i sellschaft.

v. Cron stein, Vorsißender.

[494 b]

Berlin - Anhaltische Eisenbahn.

Zur Bequemlichkeit der auf der Eisenbahu von hier nach Brau nschweig Reisenden, können 7h L S nuar k, J. ab in unserer hiesigen Billet-Expedition au- ßer den Fahrbilleitten von hier nach Magdeburg, auch pes Fahrbillette von Magdeburg bis Braun-

chweig gelöst und das Reisegepäck kann gleich von hier aus zur Beförderung bis nach Braunschweig auf- gegeben werden,

Preis der Billette von Magdeburg nah Braunschweig. I. Klasse 2% Thlr.) Freigepäck 50 #. Für jede 10 #.. 1. » » ) mehr sind 7 Sgr. von Berlin

0 bis Braunschweig zu zahlen. Berlin, den 20. Dezember 1843.

Die DAr E S A