1843 / 183 p. 5 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

ernannt is, an den Unter - Kommandanten der zweiten Militair - Division abgeireten. Jhr kennt den ausgezeichneten General, der mi ablösen wird, und ih habe also nicht nöthig, euch an seine glänzenden Eigenschaften zu erinnern. Jh verlasse euchch mit Stolz darauf, daß ih Gelegenheit gefun- den, die Loyalität und die Standhastigkeit kennen zu lernen, welche euch auszeichnen. Fahret fort, euch aufzuführen, wie bisher, und ihr werdet die öffentliche Ruhe sichern, das Wohl des Vaterlandes befestigen und uns lücklihe Tage unter der Herrschast unserer erhabenen Königin bereiten, Seid meiner Daukbarkeit für eure Dienste versichert, und wisset, daß ich den Namen des ersten Soldaten der catalonishen Armee immer als einen Ehrentitel für mih betrahten werde, Barcelona, am 15. Dezember, (Gez.) Laureano Sanz.“

Der General Prim hat die Nachricht von der Ernennung des neuen General= Capitains von Catalonien, dessen Adjutant er früher war, mit der lebhaftesten Unzufriedenheit aufgenommen. Der Phare des Pyrenées versichert, daß derselbe sogleih nah dem Cintreffen dieser Nachricht seinen Entschluß ausgesprochen habe, sein Kommando in Figueras niederzulegen , nah Madrid zu reisen und sih wieder in die exaltirte Opposition zu werfen. Welchen Eindruck die Wiederan stellung des Generals de Meer auf seinem alten Posten unter der Bevölkerung von Barcelona hervorgebracht hat, läßt sih aus dem bisherigen Jnhalte der dortigen Blätter noch nicht ersehen, es ist aber niht im Geringsten zweifelhaft, daß die öffentliche Meinung ent schicden gegen diese Ernennung protestiren werde.

Die militairische Lage der Dinge in Figueras ist noch immer die alte geblieben, nur scheint es, daß das Schloß San Fernando jetzt ziemlih eng von den Belagerern eingeschlossen is, so daß die Aus fälle und Streifzüge der Jnsurgenten seltener geworden sind oder ganz aufgehört haben. Von Zeit zu Zeit kommen Ueberläufer aus dem Schlosse San Fernando in Figueras an, wo sie indessen nur als Ge fangene aufgenommen und behandelt werden, Dies ift namentlich auch dem ehemaligen Gouverneur von Manresa, Obersten Gurrea, begegnet.

Jn Saragossa i} die öffentliche Ruhe seit dem 10ten nicht mehr gestört worden. Die Behörden haben von den Vorfällen des bezei neten Tages Veranlassung genommen, die polizeiliche Strenge der Verwaltung zu verschärfen. So hat man die ehemaligen Mitglieder der aufgelösten Freicorps, von denen ein großer Theil als eine ste hende Miliz des Aufruhrs in Saragossa zurückgeblieben war und von den Häuptern der Bewegung unterhalten wurde, in ihre Heimat zu- rüdckgeschick. Die revolutionairen Klubbs, welche bisher hauptsächlich in Spielhäusern gehalten wurden, sind gesprengt, und es is ferner durch sorgfältige Untersuchungen gelungen, mehrere hundert Stü verborgener Waffen aufzufinden. Die Wachtposten in der Stadt sind ansehnlich verstärkt, und die Nacht hindurch stehen außerdem immer einige Compagnieen unter dem Gewehr, Es bedarf nicht der Be merkung, daß der General-Capitain Claveria wegen aller dieser Maß- regeln stark verschrieen wird. Man macht ihm besonders einen großen Vorwurf daraus, daß er unter der Säulenhalle vor seinem Palaste eine Kanone hat aufyflanzen lassen, um feine Wohnung gegen emen etwaigen Angriff mit größtmöglichem Nachdrucke vertheidigen zu können,

WrieMmMenlaud.

Athen, 9. Dez. (A. Z.) Die biesigen Journale beschäftigen sich viel mit der von der Pforte in Bezug auf Griechenland gegen wärtig befolgten Politik. So sagt unter Anderem der Beobachter in seinem beutigen Blatte :

„Die Nachrichten, welche der Courier von Konstantinopel gebracht hat, müssen eine große Ueberraschung im Lande hervorbringen, Während die Minister Alles auswenden, um die zwischen beiden Ländern obschwebenden Fragen zu erledigen, nimmt man in der Türkei cine feindliche Stellung ge gen uns ein. Die Verhandl:ngen des türkischen Gouvernements, welche die balboffizielle Presse Smyrna's veröffentlicht, haben eine seltsame Be deutung, und dennoch sieht der chrenwerthe Repräsentant der Türkei beim König Otto, welche Anstrengungen das M l um seine Re gierung zu befriedigen. Noch zwei Tage vor der Ankunft des Couriers las man wiederholt im Aeon:

„Die vollständigste Ruhe herrscht in allen Provinzen. Bei dieser Lage Innern kann die Türkei leine Unruhe fühlen, und doch macht sie Kriegs Rüstungen und scheint den Beistand der nordischen Macht zu fordern. Wir erklären aufs neue, daß nirgends bei den Griechen cin feindseliger Geist gegen die Türkei vorhanden is,“

4h Tis x db T fs; e ofs R C a2 5 Wie antwortet die Türkei auf dieje Gesinnungen

des

1 Tho

te hat der Pforte freimüthig auseinandergeseßt,

è in Athen ansehe und welche Politik der-

, Die türkische Regierung kennt zu gut den

:influß, w russische Kabinet auf alle Fragen der allge

meinen Politik ausübt, und besonders auf die, welche sich auf unsere Ge

genden beziehen, um nicht in Zurückhaltung dieses Kabinets und den

mehr oder minder ausdrüFlihen Zeichen seiner Mißbilligung der Vorgänge

des 3. (15.) Seviember ein äußerst wichtiges Moment zu erkennen, daß auch in Europa eine große Sensation hervorgebracht hat.“

„Wie kann es der Pforte so wichtig scheinen, ob Rußland die reprä- sentativen Institutionen mißbilligt, wenn Frankreich, Oesterreich, England 2c. aus freien Stüden das neue Regierungs-Svstem anerkannt haben? Das Echo d’Orient sagt an ciner and Stelle ;

„„Nebrigens herrscht eine vollfommene Ruhe in der bohen Politik; nur griechishen Angelegenheiten könnten dem Divan zu thun machen, der

nserer Ansicht eine zu große Zuversicht nach dieser Seite hin an den

Fordert es nicht die Klugheit und Besonnenheit, das Treiben g, welche so oft Beweise ihres Uebelwollens gegen die Tür- i an den Tag gelegt thätig zu überwachen? Kann die Regiernng . Hoheit zu miktrauisch gegen einen so unruhigen Nachbar sein, der, immer eit, sich 3 zren, ohne Respeli für seinen Souverain und die Geseze ist und si oft bestrebt hat, seinen Geschmack an Anarchie und Revolte den friedlichen Bevölkerungen mitzutheilen, die dem Scepter des Sultans unter- worfen sind? Wenn man nun zu diesem Stande der Dinge, der in Gric- chenland permanent isff, noch die Shwäche hinzufügt, in welche seit der September-Revolution die Gewalt gefallen, die Unmacht der Minister, das Volk im Zaum zu halten, die Mißachtung der Person des Königs und end- lih den Mangel an Uebereinstimmung der verschiedenen europäischen Höfe über die gegenwärtige Regierung so wird man in allem dem hinreichende Veeggründe für die Pforte sehen, sich nicht in vollständiger Sicherheit einer verwaltung gegenüber zu fühlen, die nicht einmal die Macht haben würde, ein Uebel abzuwenden, gesezt auch, sie hätte die Absicht was übrigens mehr als zweifelhaft ist.“

__ ¿Sollte man nicht meinen“, fährt der Beobachter fort, „wir hätten der Türkei irgend einen {weren Anlaß zur Unzufriedenheit gegeben, wenn Melle ese injultirende Verleumdungen und dazu noch in einem halboffi- Es is Gs vol wir die Antwort wieder in demselben Journal: L D aubluná Li ay bis auf diesen Augenblick kein Symptom,

P ng die Befürchtungen gerechtfertigt hat, welche der Divan von Seiten Griechenlands hegen fönntc““ 2c. Das steht in ter selben Nummer, derselben Spalt I, LAE

palte, demselben Paragraphen des Blatteë! Der Beobachter beklagt \sih sodann über die ahnlihe Sprach [ch das andere Organ der Pforte in Smyrna, der ae, E r E, O E indem es Truppen-Aufstellungen an der Gränze und is At Teub l: B t tíshen Agenten, um die Ereignisse zu überwachen wet E R E PO E Blatt sicht darin eine Schlinge, um die Griechen zu Sritien_ Ee De welche ihnen die Sympathieen Europa's für ihr bisheri es E E Betragen raubten. „Aber diese Agenten“, sagt er, t r gi et gen nicht stören, unsere Bevölkerungen nicht aufregen. Auch hoffen wir daß die Pforte sich niht verführen lassen wird, ihre politischen Interessen welche dieselben mit denen Griechenlands sind, von neuem aufs Spiel zu sezen. Man braucht sie wohl nicht mehr zu belehren, daß ein fest konsti- tuirter griechischer Staat für die Türkei ein sehr nüßlicher Bundesgrno}se ist, wie ebenfalls eine unabhängige und auf der Bahn der Civilisation fori-

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schreitende Türkei eine Garantie für das Königreich Griechenland bildet, Hoffen wir, daß die Türkei sih niht zum Werkzeug von Plänen hergiebt, welche die Ruhe des Orients umzustürzen trahten und deren Ausführung für sie selbs nichts als neue Mißgeschicke zur Folge haben würde,“

Vereinigte Staaten von Uord-Amerika.

O New- York, 29. Nov. Die Schwierigkeit der Orgaui- sation des Repräsentantenhauses beschäftigt, wie ih bereits in einem früheren Berichte gesagt, lebhaft die öffentlihe Meinung in den Ver: einigten Staaten. Man erinnert sich, daß in der leßten Session, als ein Geseß votirt wurde, um unter den verschiedenen Staaten eine verhältnißmäßigere Vertheilung der Repräsentanten nah den durch die zehnjährige Volkszählung von 1840 erlangten Statistiken zu er halten, an dem früheren Geseße, bei welhem man sich gewöhnlich darauf beschränkte, alle zehn Jahre die Ziffern zu ändern, eine wich tige Modification vorgenommen wurde hinsichtlich der Formalitäten, nah welchen die Wahl der Repräsentanten in den verschiedenen Staa ten stattfindet. Bis dahin hatte der Kongreß sih darauf beschränkt, für jeden Staat die Zahl der Repräsentanten festzustellen, und hatte den einzelnen Legislaturen die Sorge überlassen, alle Wahl - Regle ments zu machen. Die Folge davon war gewesen, daß die Mitglie der des Repräsentantenhauses auf verschiedene Weise waren erwählt worden, und daß, während das Mandat der einen von allen Wählern des betreffenden Staates unterzeihnet war, dies dagegen bei den an deren nur von Seiten einer Fraction der Wähler ihres Staates der Fall war, der in eben so viele Wahl-Kollegien getheilt war, als Re präsentanten daselbst zu ernennen waren, Auf der einen Seite ging die Wahl nah Distrikten vor sih, auf der anderen geschah sie von der Gesammtheit, und ih hatte bereits früher Gelegenheit, die Ver schiedenheit beider Verfahrungsweisen in Form und Wesen zu erklären, aus Anlaß der Streitigkeiten, die im Schoße der demokratischen Par tei zwischen den Anhängern des Herrn van Buren und denjenigen des Herrn Calhoun ausgebrochen waren, Dieser Mangel an Gleichför migkeit des Verfahrens bei den Wahlen der Mitglieder für eine und dieselbe Versammlung war augenscheiulich ein Feh ler, und der Kongreß glaubte in dem Geseße von 1842 Abhülfe dagegen treffen zu müssen, indem er den Beschluß faßte, daß fünftig alle Staaten die Wahl ihrer Repräsentanten nach dem Svstem der Wahl-Distrikte vorzunehmen hätten. Diese Neuerung erregte in den beiden Häusern eine stürmische Opposition, zu deren Organ jich päter Herr Tvler machte, als er bei Sanctionirung des Geseßes erklärte, daß er ernstlihe constitutionelle Zweifel darüber hege, ob dem Kon greß das Recht zustehe, das er sich beigelegt habe, irgend eme Wahl Art den Staaten aufzuerlegen, die, seiner Ansicht zufolge, vollkommene Freiheit besäßen, alle ihnen beliebigen Anorduungen für ihre Wahlen zu treffen. Herr Tyler stüßte, gleih den Gegnern des Geseges in

den beiden Häusern, seine Ansicht auf den ersten Artikel des vierten

Abschnitts der Constitution, welcher jagk:

Die Epoche, der Ort und die Weise für die Wahl der Sena toren und der Repräsentanten werden in den verschiedenen Staaten durch ihre betreffenden Legislaturen geregelt werden, aber der Kongreß soll zu jeder Zeit durch ein Geseß die Reglements dieser Art machen oder abändern fönnen, mit Ausnahme der Bestimmung der Orte, wo die Senatoren gewählt werden müssen.“

Es fann hier nicht meine Absicht sein, die entgegengesebßte Aus legung zu erörtern, welche diesem Artikel von beiden Parteien gegeben worden is, obgleich ih mi in solhem Falle wahrscheinlih der Meh1 heit des Kongresses anschließen würde; denn der zweite Theil des Artikels \cheint keinen Zweifel zu lassen über die wirkliche Befugniß und Vollmacht des Kongresses zu der von ihm getroffenen Maßregel. Wie dem auch sei, die Spaltung, die in diesem Betreff im Schoße der drei Zweige der Föderal - Regierung ausgebrochen ist, hat sich in die verschiedenen Staaten übertragen. Gleich von vorn herein pro testirte die Mehrzahl unter ibnen gegen die angebliche Usurpation des Kongresses, und ließ sogar die Drohung vernehmen, sih der- selben nicht unterwerfen zu wollen, Zwei der Hauptglieder der Union, Pennsylvanien und Ohio, hatten zuerst das Beispiel zu diesem Wider- stande gegeben, hatten aber den guten Gedanken, von einem Kampfe abzustehen, dessen Resultate im höchsten Grade bedrohlih waren für die Zukunft der Union, und in der That beträgt die Zahl der noch widerstrebenden Staaten jeßt nur noch vier, nämlih: New -Hampshire, Georgien , Missouri und Mississippi , die wie früher und mit Hint anseßung des Föderalgeseßes ihre Repräsentanten durch Gesammt Abstimmung gewählt haben.

Auf ein so \chmales Terrain beschränkt , bietet die Opposition gegen das Geseß keine so beunruhigende Perspektive als jene, welche man zu fürchten Ursache hatte, als die Hälfte der Staaten sich gegen die angebliche Verleßung ihrer Privilegien zu erheben drohten, Wenn die Mitglieder des Repräsentantenhauses zu gleichen Verhält nissen ungefähr nach den beiden Wahl-Arten gewählt worden wären, fo wáre das Kapitol von Washington unvermeidlih der Schauplaß eines ernsten Kampfes geworden, für den man shwerlih eine andere Lösung batte voraussehen können, als den Bürgerkriegz jeßt aber sind die Vertheidiger der Sonderrechte der Staaten in zu {wacher Minori- tät, als daß sie in dem Kongresse eine große moralische und materielle Kraft haben fönnten. Der Kampf wäre allzu ungleich, als daß er lang und blutig werden könnte. Jndeß is die Frage noch immer ernst genug, kann gefährlih werden und Stürme herbeiführen. Db- gleih die durch Gesammt - Abstimmung Erwählten in der Minderheit sind, werden sie nichtsdestoweniger gleich vom ersten Tage an im Re- präsentantenhause auftreten und ihre Siße in Anspruch nehmen, in Kraft des Mandats, mit dem sie versehen sind, und es wird sehr {wer halten, sie von dort zu vertreiben. Und wenn dies gelingt, wenn sie daun zu ihreu Kommittenten zurückfommen, bei diesen ZU- flucht und Unterstüßung suchen, so is es mehr als wahrscheinlich, daß diese in ihrem Widerstande beharren und sich weigern werden, zu neuen Wablen zu schreiten.

Es is unmöglich, alle Verwickelungen vorherzusehen, die aus cinem \olchen Konflikte entstehen können. Aber eines der unmittelbaren Resultate wird sein, daß die Organisation des Repräsentantenh auses dadur sehr s{wierig gemacht und aufgehalten werden wird, und daß dasselbe sonach nicht sogleich seine eigentlichen Arbeiten beginnen fann, Dann werden auch die respektiven Kräfte der beiden Parteien, der Whigs und der Demokraten, bedeutend modifizirt werden durch die mehr oder minder lange Abwesenheit der Repräsentanten der vier widerspenstigen Staaten, welhe, wenn ih nicht irre, sämmtlich der demokratishen Partei angehören, deren Uebergewiht dadurch vielleicht sogar gefährdet werden könnte, Von der Lösung dieser gleich von vorn herein sih bietenden Schwie- rigkeit hängt also großentheils die Lösung der verschiedenen legis- lativen Probleme ab, die dem Kongreß in der nächsten Session wer- den vorgelegt werden, und unter denen sich_ solhe von so fapitaler Wichtigkeit befinden, wie der Anshluß von Texas an die Union und die Besebung des Oregongebietes, An der Seite dieser wichtigen Fragen der äußeren Politif werden aber auch mehrere der inneren Politik vorkommen ; darunter nenne ih den Tarif, die Vertheilung des Ertrags der Staats-Ländereien u. \. w.

————_-

R o p: 4:00 Börse. Den 30. Dezember 1843.

Pr. Cour. Brief. | Geld.

Pr. Cour. Brief. | Geld. | Gem. 1614 | 160;

104% | 1885 | 1872

Actien. |5

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| 1025- Berl, Pots. Eisenb.| 5 101 (22/40. do. Prior. Obl.| 4 | §9? Mgd. Lpz. Eisenb.|—| “8 Jo. do, Prior. 061.14 | 104 | 1037

Berl, Anb. Eisenb,|— 146” | _— do. do. Prior, Obl. | 4 | 104 | -

la i S4. Schuld-Seh, 35| Per. Engl. Ob1.30./4 | Prüw Sch.d.Seeh.|—|

Kur- u. Neuwärk. |

1024; 1013 897

Schuldverschbr, 3 1CO07 _— Berl, Stadt-Obl. (35) 101% | 10L{ Danz. do. in Th. | 48 —- Westpr. Pfandbr. 35| 101 1007; Grossh. Pos. do. | 4 | 1054 100° 103%; 1012, 101

Sebles1sche do. |35

Düss.Elb. Eisenb.| 5 | 72 J do. do. Prior. Obl. | 4 96” Rhein. Eisenb. O 78 L Ha ff do. do. Prior. Obl.| 4 | 97 x h i G G Brl, Frankf. Eisb.| 5 138! Ostpr. Pfandbr. L é | do. do. Prior. Obl.| 4 104 Á

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Ob.-Sechles. Eisb. do.Lt.B. v. eiugez.|—| B.-St.E.Lt. A u.B|—| Magdeb, - Halber- | D 1) 134 städter Eiseub.| 4 And.Gldm. à 5 Th.'- G 1 IBresl- Schweidn.

C 4 Freibw. Bisenkh, 1

Kur- u. Neum. do. | p Q 107

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Amsterdam, 26. Dez. Niederl. wirkl. Sch. 55x. 5% Span. 20:

Antwe rpen, 29. Dez, Zinsl —. Neue Aul. 20x.

Frankfurt a. M., 27. Dez. 5% Met. 11275 G. Bank-Actien 2015 Þ- ult. 2018. Bayr. Bauk - Actien 075 G. Hope 897. Stiegl. S8. lut. 94 f Poln. 300 Fl. 93% G. do. 500 Fl. 96%. do. 200 Fl. 315 6. j

Ham bu Pg, 28. Dez. Bank-Actien 1690. Eugl. Russ. 112,

London, 23. Dor. Cons. 3% 96. Belg. Neue Anl. 20 Pas sìve 4 Li: Ausg. Seb. 114. 25% Holl, 55%. 5% do. 987. Neue Port. 43! Bean: 73, Cl Mex. 314. Peru. 22%. 22. Dez. Hamb 34{.

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Columb. Lond. 3 Met. 371%,

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Russ. —.

Petersburg,

Engl. Paris 4027

Angekommene Fremde.

Hotel du Nord. Se, Durchlaucht der Prinz Friedrich Wilhelm von Hessen, Kammerjunker und Marine-Capitain von Oxholm und Kammerjunker von Lindheim, Offizier der Garde, sämmtlich aus Ko- penhagen. Belous\off, Kaiserl, russischer Feldjäger-Capitain, aus Pt tersburg.

British Hotel, Graf vou Blücher, Nittergutsbesißer, aus Blücher. Baron von Lüccken, Großherzoglich mecklenburgischer Kammerjunker, aus Melenburg. |

Meinhardt's Hotel. Nöggerath, Ober-Bergrath und Professor, aus Bonn. Graf Schulenburg, Ober Landesgerichts-Rath, aus Breslau.

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Hotel de Russie. Baron und Baronin v, Treutfeller aus“ Breslau,

Hotel de Brandebourg Mad, Salíng, Particuliere, und Frl. S a ling aus Dresden. Major a. D, von Shmalensee aus Tanger münde, :

Kaiser von Rußland. Gutsbesißer Höhne aus Barsdorf und Ka niß aus Braniß. Kaufleute Krímling aus Bernburg, Sorfuß aus Magdeburg, Siegert aus Rostock, Krause aus zörbig , Nobitsch aus Dirschau und Meyer aus Danzig. d :

König von Portugal. Major a. D. Richter aus Fürstenwalde, Oekonom Mirow aus Hannover, Gutsbesißer Segebart aus Neisse, Particulier Wolff aus Glaß. Kommerzien-Nath Grunau aus El bing, Wirthschafts-Juspeltor Ja nar ch aus Bernhardinenhof, Kaufleute Horwiß aus Hamburg und Mager aus Breslau,

ner aus Salee.

] Amtmann Höp f- Bauunternehmer Lehmann aus Magdeburg.

Rheinischer Hof. ] }

von Valentini

Ober-Amtmann Sch arf aus Dürrnberg. Particulien

aus Stettin. Docent Dr. Schwarz aus Halle, Kaufleute Ran aus Schweidniß und Otte aus Plauen. :

Hotel de Prusse. Referendarius von Lebin aus Schwedt, Kaufmann Schul aus Potsdam. Nenticr von Borcke aus Breslau,

Stadt London. Baron von Berfeldt, Particulier, aus Belgstadt, Provinz Sachsen, Gutsbesißer Krottner aus Naumburg. Handlungs- Commis Kellermann aus Königsberg in Pr, Kaufleute Jonas aus Anklam und Liebenthal aus Bunzlau.

Königliche Schauspiele.

Sonntag, 31. Dez. Die Schleichhändler, Possenspiel in 4 Abth, von E. Raupach, Hierauf: Der, Kapellmeister aus Venedig, musi falishes Quodlibet in 1 Aufzug. :

Montag, 1. Jan. 1844, Vor hundert Jahren. Jubiläum.

Jm Konzertsaale : prèté.

Die resp. Abonnenten des französischen Theaters werden ersucht, das Abonnement pro Januar 1844 am 31\ten d, M. erneuern zu lassen.

Jn Potsdam: Die Fräulein von St. Cyr.

Dienstag, 2. Jan. Der Sohn der Wildniß.

Jn Potsdam: Carlo Broschi, oder: Des Teufels Antheil.

Hierauf : Das

1) La caurte pallle. 2) Zoé, ou: L’amant

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Königsstädtisches Theater.

Sonntag, 31. Dez. Gast-Vorstellung des Kinder-Ballets des Herrn Price aus Kopenhagen, in 3 Abtheilungen. Erste Abthei- lung (nah dem ersten Akte des Stücks): La Gitana, spanischer Na- tionaltanz, mit Kastagnetten, ausgeführt von Clara. Zweite Abthei- lung (nach dem Zweiten Akt): Komisches chinesisches Pas de cinq, Dritte Abtheilung (zum Schluß): Zum erstenmale : Cassanders Trauu, oder: Der unglücklihe Liebhaber, Zauber - Pantomime in 1 Akt. Dazu: Das Abenteuer in der Neujahrsnaht, Lustspiel in 3 Akten, von J. von Plöb. (Neu in Scene gesebt.)

Montag, 1. Jan. 1844. (Jtalienische Opern-Vorstellung.) Von Giovanni. L:

Dienstag, 2. Jau, Vorstellung der gymnastishen Künstler aus London, in 2 Abtheilungen. Vorher: Nummer 777.

Mittwoch, 3. Jan. (Jtalienishe Opern-Vorstellung.) Zum ersten- male in dieser Saison: Lucrezia Borgia. Operain 3 Atti. Musica del Maestro Donizetti. (Sgra. Elisa Bendini, vom großen Theater zu Triest: Maffio Orsini, als Debüt.)

E ———— L Verantwortlicher Redacteur Dr. J, W. Zinkeisen,

Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei. Beilage

Beilage

E

Fe 183.

T A T4

NuslaudD. Deutsche Bundesstaaten.

Bayern. München, 23. Dez. (S. M.) Unseren arbei- tenden Klassen kommt es nicht wenig zu statten, daß der bis jeßt sehr milde Winter noch eine Menge von Beschäftigungen im Freien ge- stattet. Nur anu den öffentlichen Bauten sind die Arbeiten eingestellt, und auch da nur die äußeren eigentlichen Maurer - Arbeiten; an den vielen Privatbauten dagegen, die bis zum Herbst nicht beendigt oder dort erst begowaen werden konnten, wird mit einer Cmsigkeit fort- gefahren, als befänden wir uns in der Mitte der guten Jahreszeit. Daß die neuerdings wieder in kaum glaublicher Weise s{hwunghast gewordene Baulust dieses Jahr noch niht befriedigt worden ist, obschon es fast keine Richtung der Stadt giebt, in welcher nicht zablreihe Neubauten aufgeführt worden wären, davon zeigen die vie-

len für das nächste Jahr eingereichten Baupläne.

(Fr. M.) Der Ausschuß des Vereins für hiesige Kleinkfinder - Bewaghranstalt hat \o eben seinen vierten

; Bericht für 1842—43 veröffentliht. Die Anstalt, vou Nenschenfreundlichkeit gegründet, nur durch een wohlthätigen Verem 1 jeßt 75 ordentlihen und 168 außerordentlichen Mitgliedern er ten, hat vom 1. Oftober 1842 bis 30. September 1843 neu 0 Kinder aufgenommen und seit ihrem Bestehen 234 Kinder beauf von den Kindern finden unentgeltlih Aufnahme und te Mittagsuppez bei der Theuerung aller Lebensmittel konnte nur

) außerordentliche Zuflüsse Hülfe geschafft werden. Se. Excellenz err Erzbischof von Urban leistete diese durch cine Gabe von

0) Jl. neben seinem jährlihen Beitrag von 60 Fl. Oberste Shub- des Vereins und der Anstalt ist Jhre Königliche Hoheit die

11 Herzogin Louise in Bayern. Die Jahres-Einnahme bestand in 1551 Fl. 40 Kr., die Ausgabe în 1373 Fl. 55% Kr., darunter 1) Fl, Kavital-Anlage bei der städtischen Sparkasse, Ueberschuß 177 Fl, 44% Kr. Das Stamm-Vermögen besteht mit 1900 Fl. verzinslichen Kapitalien im Ganzen in

VYVamberg, im D'3.

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Fl, 44% Kr.

Franke M.

Varis, 24. Dez. Noch hat sich die Opposition nicht zu Berathun- iber die Wahl eines Kandidaten für die Präsidentschaft der Deputir= Kammer vereinigt, und da das Ministerium hierauf warten zu wollen int, um sich dann erst, nah den Umständen, entweder für Herrn Sauzet ver für Herrn Dupin zu entscheiden, so wird man vermuthlih bis leßten Augenblick nichts Bestimmtes über die beiderseitigen Be hlüsse erfahren. Die Taftik des Ministeriums geht aus einem Artikel z Journal des Débats hervor, welches der Opposition darüber hestige Vorwürfe macht, daß sie sich, wie es scheine, für Herrn Dupin erklären wolle, falls Herr Sauzet mit der Unterstüßung dos Ministeriums als Kandidat ausfträte, daß sie dagegen Herrn Dupin zu verwerfen willens sei, wenn das Ministerium ihn als Kan- didaten aufítelle. „Wie dem auch sei“, bemerkt das ministerielle Blatt hierauf, „die Verlegenheit is nicht so groß, als sie dem Constitu tionnel erscheint, und mit Offenheit läßt sich mit solchen jämmer lichen Jutriguen immer leiht fertig werden. Herr Sauzet präsidirt seit 4 Jahren in der Kammer, und wir wüßten nicht, daß die Re- gierung und die Majorität etwas gegen ihn einzuwenden hätten; err Dupin hat auch lange Zeit, in den schwierigsten Zeitläufen und mit unbestreitbarer Gewandtheit in der Kammer präsidirt, Erscheinen un jeßt Herr Sauzet und Herr Dupin unter demselben Banner ? Madchen sie Beide als Mitglieder der Majorität auf die Ehre An-= oru, in der Kammer den Vorsiß zu führen? Was Herrn Sauzet betrifft, so zweifeln wir niht hieran, und was Herrn Dupin betrifft, 0 haben wir, troß der Jnsinuationen des Constitutionnel, feinen Grund, daran zu zweifeln. Es wäre dann also eine Familiensache, welche vposition ganz und gar nichts anginge. Für sie wäre dann gar fein a1 vorhanden. Die Majorität hätte zwischen Herrn Sauzet und Gerrn Dupin zu wählen, und für welchen von Beiden sie sh auch ent- hiede, es wäre immer ein fonservativer Kandidat. Will dagegen err Dupin als Kandidat der Opposition Herrn Sauzet die Prä- idontschaft streitig machen, so möge man es sagen, aber man sage es vor, niht nah der Wahl. Herr Dupin is zu loyal, um sih bei der Matorität um deren Stimmen zu bewerben und diese nachher gegen dieselbe zu kehren. Es is zu klar, daß ein und derselbe Mann nicht der Kandidat der Linken und der Kandidat der Regierung sein kann. wissen uicht, welche Wahl die Majorität treffen wird, aber sie rn Sauzet oder auf Herrn Dupin fallen, so werden wir sie immer als eine fonservative Wahl! betrachten, falls niht der eine oder der andere dieser beiden Kandidaten sih selbst als Kandi= dat der Opposition proklamirt. Man glaubt hiernah, daß das Mi- nisterium sich bis zum leßten Augenblicke für feinen der beiden Kan-= didaten erklären werde, daß aber nicht, wie das ministerielle Blatt glauben machen will, Herr Dupin von Seiten des Ministeriums würde auf= gegeben werden, wem die Opposition sih für ihn entscheide, sondern daß vielmehr gerade dann die ministeriellen Deputirten den Befehl erbalten würden, ihre Stimmen in Masse dem Herrn Dupin zu ge- ben, um ihn der Opposition zu entreißen und im entscheidenden Augen= blick Verwirr: en Reihen zu bringen. Die Presse hätte dem Min ver rathen wollen, sich gleih ofen für Herrn Dupin zu il schwerlich zu besorgen gewejen wäre, daß die Opposition nen dann aus Herrn Sauzet konzentrirt und vielleicht noch einen Theil der jeßigen Majorität mit fortgerissen hätte; vielmehr, meint dieses Blatt, würden sich die Stimmen der Opposition in diesem Fall gewiß unter verschiedene Kandidaten zersplittern; Herr Dupin aber sei ohne Frage unter s{hwierigen Umständen und bei lebhaften Debatten, wie man sie wohl in der bevorstehenden Session in mancher Beziehung erwarten könne, Herrn Sauzet als Präsident der Kammer vorzuziehen. „Wir wissen“, sagt dieses Blatt, „welche Rorurtheile noch bei einigen Mitgliedern der Centra gegen Herrn Dupin bestehen; aber wenn er Fehler hat, jo hat er zum wenigsten auch Vorzügez wenn er herb is, o ist er auch fest; wenn er unfüg- sam is, so ist er auch unparteishz wenn er ungestüm ist, so ist er auch lebhaftz er versteht es vortrefflich, den Tumult einer Versamm-= lung zu beshwichtigen. Verhält es sich mit Herrn Sauzet eben so? elche Eigenschaften besißt dieser, um die Fehler seiner Weichmüthi j feit aufzuwiegen? Seine Stimme übt feine Macht aus; feine Résumé's haben feine Lebendigkeit, feine Gedrängtheit ; sein Wort vermehrt den Lärm nur, den er zu sen sucht. Uebrigens gehören Beide, Herr Dupin und Herr Sauzet, dem linken «Centrum an. Wenn Herr Sauzet ir- gend etwas für sich hat, so ist es blos, weil er im vorigen Jahre Präsident war. Wie fam er aber hierzu? Man erinnere sich: er wurde nicht um seinetwillen gewählt, sondern aus Rücksicht für Herrn Dufaure, der sich damals noch nicht vom Kabinet getrennt hatte, und für Herrn Passy, der noh nicht zur Pairie erhoben war. Das Mi-

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möge auf Herrn

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zur Allgemeinen Preußischen Zeiung.

wir, und befürchtend, daß es dieselbe durch den geringsten Abfall ver= | lieren möchte, mußte zu Gunsten seiner eigenen Erhaltung viele Freunde des Herrn Dupin ersuchen, den freien Ausdruck ihres Votums auf die fol gende Session zu vertagen; es mußte die Deputirten einzeln vornehmen und beshwören, daß sie alle für Herrn Sauzet stimmen möchten; es mußte alle Einwendungen und alles Widerstreben gegen diese Wahl zu beshwichtigen suhen. Das Benehmen des Herrn Dupin dabei war würdig und uneigennüßigz er hielt sich fern, that nihts, um die | Schritte des Ministeriums zu vereiteln, ließ keine Klage laut werden, | zeigte keine Verstimmtheit und nahm an keinem Oppositions-Akte An- | theil. Sollte nun das Ministerium sih noch dazu entschließen, Herrn Dupin aus freien Stücken als Kandidaten aufzustellen, oder durch die Schritte der Opposition dazu gedrängt werden, so hätte man, wie es heißt, mit Herrn Sauzet sich bereits dahin verstän digt, daß er zur Entschädigung die Stelle des ersten Prä-= sidenten am Königlichen Gerichtshofe von Lyon erhalten solle, und unter dieser Bedingung hätte Herr Sauzet sih bereit erklärt, das Ministerium auch ferner zu unterstüßen, Es würden dann natürlich mehrere andere gerichtlihe Verseßungen folgen müssen, und zwar sollte Herr von Belboeuf, der jeßige Gerichts = Präsident zu Lyon, nach Rouen an die Stelle des Herrn Frauk Carré kommen, Leßterer die Stelle des Herrn Laplagne Barus als Rath am Cassations-Hofe erhalten und dieser seinerseits zum Präsidenten des Cassations-Hofes ernaunt werden, da Herr von Bastard sich bereit gefunden haben soll, in Ruhestand zu treten.

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Jonische Inseln. |

Man liest in der Gazetta delle Jsole Jonie: „Am 14. No vember i| ein von Bengasie kfommendes und nach Candia bestimmtes Schiff unter türkischer Flagge in dem Hafen von Zante eingelaufen. An Bord desselben befanden sch als Passagiere drei mulamedanische Kaufleute, welche, nachdem sie auf dem Markte von Bengasi Sfkla- ven eingekauft hatten, nun ihre Waare, in der Hoffnung auf einen unmenschlichen Gewinn, nah anderen Pläßen bringen wollten. Die Regierung, hiervon in Kenntniß geseßt, hat kraft der ihr von der X1, Akte des zweiten Parlamentes verliehenen Gewalt, die Sklaven für frei erflärt, und das Schiff zur Verfügung des ottomanischen Vice-Konsuls gestellt,

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Sie, 19 Dea l 2) Nachrichten aus Ragusa zufolge, hat der Vladika von Montenegro dur einen neuen Vertrag den mit dem Pascha von Herzegowina geschlossenen Frieden neu befestigt. Die Unterhandlungen mit dem Pascha von Scutari hingegen haben sich plößlich durch einen verrätherishen Anschlag des Pascha?s, der nur zu wohl gelang, zerschlagen. Jm Laufe des vorigen Monats haben nämlich die albanesishen Türken von Scodra aus auf etwa 30 mit Kanonen bewaffneten Booten einen übermächtigen Angriff auf die im Norden des See's von Scutari gelegenen montenegrinischen Juseln Vranina und Lesendra gemacht und sich derselben mit Gewalt be- mächtigt. Die Jusel, welhe durch den beträchtlichen Fischfang, der an ihrem User getrieben wird, dem Vladika einige tausend Du-= faten einträgt, ward von den ausgeschifften Albanesen mit {nell auf= geworfenen Schanzen befestigt und mit ungefähr 20 Kanonen ver= sehen. Die Montenegriner hatten ¿brerseits am gegenübeorliegenden Ufer eine kleine Batterie von vier Kanonen errichtet, um damit das Lager der Türken zu beschießen, Das Geschüß der Montenegriner is aber verrostet und fast völlig unbrauchbar, so daß sie nur geringe Hoffnung haben können, die verlorene Jnsel wieder zu erobern. s schien auch, daß sie für diesen Winter jeden ernjten Versuch zu dieser Unternehmung aufgegeben hätten.

Von der türkischen Gränze, 14. Dez, Die Anstren gungen des Vladika, welcher sih in Person bei seinem 3000 Mann starken Operations - Corps an den U'ern des Sees von Scuktari be findet, zum Zweck der Wiedereroberung der Jnuseln Vraniua und Lessandria sind bis jeßt ohne Erfolg geblieben, Täglich zwar wieder holt sich das Feuern von beiden Seiten, aber die Schüsse gehen meist in die blaue Lift, so daß der Verlust an Menschenleben im Verhält= niß zu dem furchtbaren Schießen in der That höchst unbedeutend erscheint. Dennoh \{chwebte der Vladika neulich in großer Gefahr, indem einer seiner Begleiter von einer Kanonenkugel dicht an seiner Seite niedergeschmettert wurde. Wie groß der Mangel der Monte= negriner an Schießbedarf sein muß, läßt sih aus dem Umstand sclie- ßen, daß der Vladika die türkischen Kanonenkugeln sorgfältig zusam- mensuchen läßt, und für jede, die eingeliefert wird, 1 Fl, bezahlt,

Mex i k 0.

_ Paris, 24. Dez. Das schon erwähnte Dekret, wodurch der bisherige Präsident der Republik Mexiko, General Santana, si selbst vor seinem Rüktritte von seinem Posten eine Art Amnestie de fretirt hat, lautet wie folgt:

„Antonio Lopez de Santana 2c. Jn Betracht, daß es für den Frice- den, die Stabilität und die künftige Verwaltung der Republik von Wich tigkeit ist, auf eine feststehende Weise, dic keine Zweifel und feine s{hlimmen Auslegungen zuläßt, den klaren und bestimmten Sinn der in dieser Stadt geregelten und durch die Nation sanctionirten Grundlagen 6 und 7 festzu- stellen; und um die Ungewißheit zu vermeiden, deren sich die Feinde der öffentlichen Orduung bedienen könnten, um Mißtrauen und Zwietracht zu säen, habe ih, in Ausübung der umfassenden Vollmachten, welche mir die Nation übertragen hat, und în ihrem erhabenen Namen, das Folgende an-

eordnet:

G Art, 1. Da die Befugnisse, welhe der provisorischen vollziehenden Gewalt durch die siebente der Grundlagen von Tacubaya übertragen wur- den, unbeschränkt sind, und diese keine andere Verpflichtung übernommen hat, als die, zum Besten der Nation zu handeln, so wird die Verantwort- lihfeit für ihre Akte vor dem ersten constitutionellen Kongresse nur eine mo- ralische Verantwortlichkeit fein (responsabilidad de opinion).

Art. 2. Um dieser Verantwortlichkeit zu genügen, werden die Porte- feuille-Minister den Kammern in den Sißungen des nächsten Monats Ja- nuar die Gründe und allgemeinen Motive der Afte erklären, welche zur Reorganisation der Republik gedient haben.

Art. 3, Der National-Kongreß kann, wenn er es für augemessen er- achtet, ausdrücken, ob fach seiner Meinung die Handhabung der vollziehen- den Gewalt dem Vertrauen der Nation entsprochen hat.

Art. 4, Keine der Akte der provisorischen vollziehenden Gewalt wird für nichtig erklärt werden können, in Anbetracht, daß die Nichtigkeit der le- gislativen Akte nur durch den Mangel an der Befugniß zu deren Vollbrin- gung motivirt werden kann. An den Geseyen und Dekreten, welche die provisorishe Regierung erlassen hat, soll nur in der Weise und unter den Bedingungen, die dur die organischen Grundlagen der Republik geregelt sind, eine Abänderung gemacht werden können, Die von der provisorischen vollziehenden Gewalt Leguas Kontrakte sind unverleßlih, in Anbe-

nisterium, damals noch weniger auf seine Majorität vertrauend, als

tracht, daß die öffentliche Treue erheischt, daß der gebührende Respekt den

Z1f" Dez.

Sonntag den

S A E u uy

Juteressen gezollt werde, welche diese Kontralte geschaffen haben, und daß die legislative Gewalt lein Rechi hai, ih damit zu befassen. National-Palast von Tacubaza, 3, Oftober 1843.

(Gez) Antonio Lopez de Santana. J. M. de Bocanegro, Minister der auswärtigen und inneren Angelegenheiten,

Das zu Mexiko erscheinende Blatt, das neunzehnte Jahr- hundert, das noch ziemlih gemäßigte" Meinung ist, stellt über die- ses Dekret beahtenswerthe Betrachtungen an:

,„ Die Vorlegung der Akte der provisorischen vollziehenden Gewalt (sagt es) an den ersten constitutionellen Kongreß, der nach den Grundlagen des Plans von Tacubaya statthaben sollte, war eine der wesentlichsten und wichtigsten Bedingungen, welche die Revolution charakterisirt haben, deren Entwickelung in jedem Anbetracht das Loos der Republik geändert hai! n diesem Betreff is cine Thatsabe von der höchsten Bedeutung vorge- gangen. Die Verantwortlichkeit wurde vernichtet, und wir wollen in diesem Bezuge einfa erzählen, was seit dem Beginuec der Nevolution vorge-

gangen ist.

„Die sechste der Grundlagen von Tacubaya sagt ausdrüdlih: „, Die provisorische vollziehende Gewalt soll vor dem ersten constitutionellen Kongresse verantwortilich sein.“ Dieselben Bedingungen waren in dem Plane aus- gedrückt, unter dessen Auspizien die Revolution der Garnison von Gua- dalajara begann, und in der Einleitung oder der Darlegung des Aktes von Tacubava lies man die sehr bestimmten Worte: „Aber da die Verantwortlich- feit der Gewalt eines der ersten Anfordernisse civilisirter Nationen ist, fo bezeichnet man die Epoche und die Autorität, vor welcher die Verantwort- lichkeit der provisorischen vollziehenden Gewalt zu bewerkstelligen ist.

Aber noch mehr. Durch die bekannten Verträge de la Estanzuela, dem wahren Titel der provisorischen Regierung und der feierlichen Conven- tion, welhe den Plan von Tacubaya modifizirt und vermehrt hat, wurden die Akte der vollziehenden Gewalt nicht blos der Verantwortlichkeit, sondern auch der Revision des künstigen ersten constitutionellen Kongresses unter- worfen. „Die Akte der Verwaltung Sr. Excellenz des Herrn Generals Bustameunte, sagt der Artikel 2 dieser Convention, so wie die der Re- gierung, welche ihn einstweilen seit dem 1. August des gegenwärtigen Jah- res erseßt hat, von welcher Art sie auch seien, werden der Genehmigung des ersten constitutionellen Kongresses unterstellt werden: dasselbe wird der Tall sein für die Akte der provisorischen vollziehenden Gewalt, welche, ge- mäß den dur die Operations-Armee Sr. Excellenz des Generals Don Antonio Lopez de Sautana angenommenen Grundlagen, installirt werden WITO.

Nie zurückhaltend und furhtsam au diese Meinungs-Aeußerung des merifanischen Blattes der Form nach sein mag, \o liegt darin nichtsdestoweniger eine entschiedene Verurtheilung von Santana's Defret. Wir werden nun sehen, wie sich der Kongreß in der Sache benehmen wird.

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Nio Janeiro, 24. Oft. (D. A. Z) Die Prinzessin Ja- nuaria, wel@ze fürzlih von einer schweren Krankheit heimgesucht wurde und für deren Leben man zu fürchten anfing, is wieder auf dem Wege der Besserung. Die ärztlichen Berichte über ihren Zustand haben aufgehört, ungeachtet die Genesung nur lang\am geschehen fann. Jn allen Kirchen der Hauptstadt wurde für fie gebetet und die ganze Bevölkerung hat den lebhaftesten Antheil an den Leiden der hohen Braut genommen. ——

Heute wurden die Kammern vom Kaiser persönlih geschlossen. Er hielt dabei folgende Anrede: „Erhabene und würdige Stellver treter der Nation! Mit den fremden Mächten fahre Jh ToIT, I freundschaftlichen Beziehungen zu stehen; und der Bürgerkrieg, welcher bisher die Provinz Rio Grande do Sul verheerte, ist endlich seinem Ende nahe. Obgleich nicht alle von der geseßgebenden Versammlung begonnene Arbeiten beendet werden konnten, so is es doch eine herz= lie Genugthuung für Mich, Jhnen zu dem Eifer und der Hinge= bung Glück zu wünschen, womit Sie sür das Beste des Landes durch Uebernehmung neuer Lasten gewirkt haben, um damit einen Theil des Ausfalls im Staatshaushalte zu deen. Die Beweise von Zuneigung, welche Sie und das ganze Land bei Gelegenheit Meiner Heirath mit der Prinzessin D. Therese, heute Kaiserin von Brasilien, zu erkennen gegeben, sind Mir höchst angenehm gewesen, und von Dank durchdrungen empfinde Jch die Pflicht, hier des Autheils und der Sorgfalt zu gedenken, welche alle Brasilier für die Erhaltung und das Glück Meiner Familie immer an den Tag gelegt haben, wo= von Jch neuerlih abermals sprechende Beweise während der Krankheit Meiner erlauchten Schwester, der Kaiserlichen Prinzessin, erhalten habe. Erhabene und würdige Stellvertreter der Nation! Jh danke Jhnen für die kräftige Mitwirkung, die Sie Meiner Regierung ange=- deihen ließen, und erwarte von Jhrer Ergebenheit und Vaterlands- liebe, daß Sie auch hinfort dazu beitragen werden, das politische System, auf welhem das Reich beruht, auf feste und dauernde Grund= lagen zu stüßen,“

Die Sáchsischen Eisenbahnen. Verhandlungen der Stände darüber,

(Vergl. Allg. Preuß. Zeitung Nr, 175, 176 und 177 Beilage.)

11, Der Deputations-Bericht der zweiten Kammer.

A Leipzig, im Dez. Der Bericht der Deputation der zweiten Kam- mer (an welche die Vorlage über die Eisenbahnen zuerst kam) knüpft zunächst an die Verhandlungen des vorigen Landtags über denselben Gegenstand an und verbreitet sich über die damals gefaßten Beschlüsse, so wie über das in Folge dersclben bereits Geschebene, namentlich also über den Fortgang und Stand der Sächsish-BayrischenEisenbahn. Aus diesem Theile des Berichts hebe ih nur folgende Stelle als besonders wichtig heraus: „Die technische Ausführung anlangend ““, sagt die Deputation, „so is nicht zu verkennen, daß die Zögerung in dem Voischreiten des Bahnbaues auf dem Königl, bayerishen Gebiet manche Besorgnisse erweckt hat, und daß cin s{nelleres Entgegenkommen von jener Seite im Jnteresse der Bahn höchst wünschens- werth gewesen sein würde. Jn neuerer Zeit sh:int indessen der Bahnbau auch in jenem Lande rascher vorzuschreiten, und es i wohl nicht zu be- zweifeln, daß die jenseitige Regierung die vertragsmäßige Frist für die Ver- einigung beider Bahnen Juli 1847 gewissenhaft einhalten werde, Von dem höchsten und erfreulichen Juteresse für die Bahn, in kommerzieller und finanzieller Beziehung, is die seitdem kundgewordene Entschließung der Königl, baverischen Regierung, sie nicht allein von Nürnberg nah Augs- burg, sondern auch von da bis Lindau auf Staatskosten fortzuführen. Hier« durch und durch die seitdem gefaßten wichtigen Entschlicßungen der Königl, württembergischen Regierung erlangt diese Bahn, die cine Länge von bei- läufig 190 Stunden von Leipzig bis Lindau erreichen wird, die volle Be- deutung einer deutschen Centralbabn, die, durch das Herz von Deutschland gehend, den Verkehr zwischen dem Süden und dem Norden, zwischen den Hanse- städten der No1d- und Ostsee, und der Schweiz und Jtalien vermitteln wird. Bahnen, die so wie diese die Arterien bilden in dem Blut-Umlaufe des Handels und Veikchrs , Haupthandelsstädte und \chifbare Ströme ver- binden, den Verkehr nicht ers zu suchen brauchen, ibn vielmehr schon finden, bieten vor allem sichere Aussicht dar, auf einen sicheren Erfolg in engerem