1911 / 39 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 14 Feb 1911 18:00:01 GMT) scan diff

zehn Jahren ein brauchbares Werkzeug für die Defensive ge- worden. Unsere Flotte dient nur dem Schuß, niht dem An- griff, das muß jeder objektiv Urteilende zugeben. Das deutsche

Volk will sih als gleichberehtigten Faktor auf dem Welt- markt erweisen, eine Feindseligkeit gegen irgendeine Macht liegt ihm ferù. Diese Tatsache sollte auch ‘das in Eng-

land verbreitete Märchen von einer deutschen Invasion zerstören. Pieran ändert auh die Verlegung des Nordseegeschwaders nah Wilhelmshaven nichts. Die Anlagen in Wilhelmshaven sollten nicht unbenußt liegen bleiben. Um so unbegreiflicher ist die Aufregung Englands über diese Verlegung. Der englische Premierminijter bat hierüber eine Ausführung gemacht, die mit den Tatsachen doch nicht ganz übereinstimmt; er hat vergessen, daß 1911 England auch eine große Anzahl von Schiffen bewilligt hat, die 1913 fertiggestellt sein ‘werden. Das Deutsche Reich hat im vorigen Jahre seine Friedensliebe am besten durh den Verkauf zweier Kriegsschiffe an die Türkei be- wiesen. Jch möchte nun den Staatssekretär fragen, ob und wie die Einnahmen aus diesen Kriegsschiffen verbuht werden. Ich nehme an, daß sie als außeretatêsmäßiger Ueberschuß für 1910 verbuht werden. Der

Hauptnachdruck muß gelegt werden auf die L E Marine- | Z

offizierkorps. Der Marinebefehl des Kaisers von Mürwik wird eine sehr gute Richtshnur bilden. Der Wert gesunder Nerven ist für unsere Flotte niht hoh genug zu {äßen. In der Budgetkommission wurde mit Recht ein großer Wert gelegt auf die Abstinenzbewegung, denn der Alkohol ist der größte Feind der Disziplin. Mich freut auch, daß die Marineverwaltung das Tragen eines Monokels verboten hat; sie hat damit gezeigt, daß sie Einäugige. niht brauchen kann. Die anerkennenden Worte, die unser Präsident den Mannschaften des Untersecbotes U 3 gewidmet hat, haben wir uns alle zu eigen gemacht. Jenen drei braven Männern, die in treuester Pflicht- erfüllung für das Vaterland ihr Leben eingebüßt haben, werden wir stets ein treues Andenken bewahren. Die große Teil»

nahme des Volkes an jenem Unglück hat gezeigt, wie tief der Ge-

danke einer großen und starken Flotte in ihm Wurzel gefaßt hat. Ist der Staatssekretär im stande, über die Ursache des Unglüsfalles des Bootes „V 3* nähere Auskunft zu geben? Auch die technische Ver- vollkfommnung und Entwicklung unserer Marine hat dur die Bindung im Flottenge'eße keinerlei Abbruch erlitten. Die deutsche Schiffbaukunst hat in diesem Jahre große Fortschritte gemaht; wir haben eine Schnelligkeit von 27,3 Knoten erreiht. Auch das Torpedo- wesen wird fkeineëwegs vernachlässigt. Eine Unterseebootshule ist ins Leben gerufen worden. Nach meiner persönlichen Ueberzeugung ist es auch kein Nachteil für das deutsche Volk gewesen, wenn die - Marine fo langsam und zögernd an das Unterseebootwesen beran- trat; viele Millionen Mark und viele Menschenleben sind uns da- durch erspart worden. Die Südscereise der Flotte hat das Ansehen des Deutschtums dort gewaltig gehoben ; Nea ineA hat sich als ein Land der unbegrenzten Möglichkeiten der Entwicklung er- wiesen und wird hoffentlich au bei der Kolonialverwaltung mehr Beachtung finden. _Ich komme nun auf das Gebiet der Wünsche und Klagen, die sih seit Jahren an diesen Etat knüpfen, und berühre zu- nächst das Zulagewesen. Die verlangte Denkschrift haben wir er- halten. Eine Ersparnis auf diesem Gebiete herbeizuführen, ist dem Staatssekr- tär gelungen, und dafür verdient er Anerkennung, nament- lih angesichts des Umstandes, daß Reformen dieser Art, wenn sie von der Verwaltung ausgeführt werden, vielfah statt Ersparnisse Ver- teuerungen herbeiführen, wie bei der Regelung der Pferderationen. Blinde Tafelgelder sollen nit mehr gezahlt werden : das sehe ich als einen Vorzug an. Die Regelung der Tafelgelder bringt aber nicht nur Abzüge, sondern auch neue Zulagen. Ih bekämpfe alle Zulagen prinzipiell ; leider ist aber eine Mehrheit für die Be- seitigung niht vorhanden. Gegen einige dieser neuen Zulagen ist nichts einzuwenden. Streit ist entstanden über die Beseitigung der „Zulagen für das Maschinen- und Heizerpersonal, die eine Er- „parnis von 825 000 6 bedeuten würde. Die Kommission hat nah langen Verhandlungen die Zulagen bestehen zu un empfohlen für alle diejenigen Tage, an welchen die Heizer als solche Dienst tun; das macht etwa 400000 aus. Darin erblicke ih ein großes Entgegenkommen dec Kommission an das Heizerpersonal ; denn es handelt sih ja um die Zeit der Ableistung der aktiven Dienstzeit, . wo sonst derartige Vergünstigunc en in Armee und’ Marine nicht vor- kommen. Anderseits ist der Dienst der Heizer anerkanntermaßen ein sehr anstrengender. Wir werden für die Kommis'onsanträge stimmen, niht aber für den weitergehenden Tue der Sozial- demokraten, die ja s{ließlich doch den ganzen Etat ablehnen, B daß die Heizer gar nichts kriegen würden. Was nüßzt dem ersonal ein Antrag, dem der metallische Untergrund fehlt ?

Abg. Dr. Drö scher (dkons.): Nach dem ershöpfenden Ueberblick über die Ausführung und Wirkungen des Flottengeseßes, den wir eben gehört haben, beschränke ih mi auf den uns vorliegenden Etat selbst. Dieser is mit äußerster Sparsamkeit aufgestellt ; nur das Allernotwendigste, auch bezüglih der Schaffung neuer Stellen, ist angefordert. Sicherlih ist diese Selbstbeschränkung dem Staatssekretär nicht leiht geworden. Aber wir dürfen vers- trauen, daß die Rücksicht auf die große Verantwortung der Marine- verwaltung für unsere Nüslung und für unsere Weltmachtstellung nicht im geringsten außer aht gelassen ist. Wir wollen nicht, daß dem deutschen Volke die Freude an der Marine als Instrument unserer Weltmachtstellung verkümmert werte. Ausführlich ist sorben nachgewiesen worden, E die Flottenpolitik des Reichsmarineamts, wie sie sih in den Flottengeseßen niedergeschlagen hat, \ih allseitig durch eseßt hat und allseitig anerkannt worden ist. Die beste Rölsertiqung für die innere Berechtigung unseres Flotten- eseßes habe ich vorgestern in der „Kreuzzeitung“ in dem Artikel eines Feansiscben Marineoffiziers Gordon, eines der besten Kenner der französishen Marineverhältnisse, gelesen. Er ist vielleicht in der Form über die einem Offizier gesteckten Grenzen etwas hinausgegangen, aber seine Kritik ijt berechtigt, und dieses Urteil aus französishem Munde sagt mehr zugunsten unserer Flottengesebgebung, als wir selbst aus\sprehen können. Auch daraus onnen wir entnehmen, daß die vielfa angegriffene Flottenpolitik des Reichsmarineamts \ih als richtig erwiesen hat. Troy der Lohn- und Preissteigerungen hat die Y arineverwaltung es fertig ge- ‘bracht, die Kosten des Flottenprogramms ohne Ueberschreitung inne- zuhalten. Zu. dieser sparsamen Durchführung des Programms hat die Deckungsgemeinschaft des großen Fonds für Grundreparaturen, Armierungskosten usw. sehr viel beigetragen, durch die der Verwaltung ein Spielraum von drei Jahren gelassen ist, innerhalb dessen sie die wirtschaftlihe Koujunktur ausnüßen kann. Das ist unentbehrlich für ‘eine kaufmännische Wirtschaftsführung, und deswegen wünschen wir “diese Deckungsgemeinschaften beizubehalten. Gerade nah der Rich- tung der Herbeiführung einer oes Wirtschaft nah fkauf- männishen Grundsäßen, namentlich auf dem Gebiet der Werften, hat die Marineverwaltung verschiedene Reformen eingeleitet. Cine Kommission des Reichstags hat dank dem Entgegenkommen der “Marineverwaltung im Sommer Gelegenheit gehabt, den Betrieb der Werften bis in alle Einzelheiten eingehend zu studieren. Es ist eine Anstandspfliht des Reichstags, offen anzuerkennen, daß die Vorgänge auf der Kieler Werft, die uns hier beschäftiat haben, nah den Üeberzeugungen, die die Herren gewonnen haben, weit übertrieben und aufgebausht sind, und daß der Staaktsfekretär durchaus recht hatte, als er N A daß es sich bei diesen Dingen nur um ein einziges Nestork ; ï ; Daß der Stader E mae R O davon hat man sich Überzeugen S olbei echnischer Betri ¿ derartigen Vorgängen, die R i E e treffen, schr vorsichtig gegen! im Volke gelten, so müssen sie sich des Reichstages als zuverlässig Einsicht gründen. In ihrem Be- auch guf eine genaue un? s ‘inen faufmännishen Betrieb durh- streben, Ordnung zu schaffen un Sh anch weiterhin die Unter- n ee gange fe: Vas er Werft in Wiltebintbavon Ußung des Meichstages 11 , L C REEE it ia Viefeut Fahre zum ersten Male eine taufmännie Ee Buchführung vorgenommen unter Anpassung an die im B Wihrun Unterlagen und die Notwendigkeit der Revision. Diese Buchführung

einer einzigen Werft gebandelt hat.-

ermögliht eine sofortige stetige Buhung aller Vorgänge und eine sofortige schleunige Revision an Ort und Stelle ; und nur eine solche Revision hat Zweck. Cine Aenderung der Revision ist in der Tat notwendig, sie muß von Potsdam nach der Werft verlegt werden, der Etat ist nicht des Rechnungshofes wegen da, sondern der Nechnungshof des Gtats wegen und hat si diesem anzupassen. Bei dieser Frage ist die Einführung einer freieren Betriebsweise nah Art der Privatbetriebe erörtert worden, um eine Entlastung der leitenden Beamten der großen Marinebetriebe herbeizuführen. Wie weit die dabei zum Auédruck gelangten Gedanken wirklich durchführbar sind, wage ih nicht zu entscheiden; wir glauben, daß eine Neuregelung in dem erwähnten Sinne ein sehr zweischneidiges Schwert darstellen könnte. Die Prüfung dieser Frage müssen wir der Verwaltung über- lassen. Nach unserer Ueberzeugung und der der Herren, die die Werften studiert haben, darf an der Werftorganisation selbst nicht gerüttelt werden. Sie- hat si bewährt, und die Schwerfälligkeiten des Betriebes und der Buchführung fallen niht ihr zur Last. Die Zahl der Ressoris auf den Werften ist nicht zu groß und die sachliche Abgrenzung derselben gegeneinander richtig. u meinem Leidwesen muß ih mich mit den Darlegungen einer uns vom Abg. Dr. Struye zugängig gemachten Denkschrift beschäftigen. Es scheint, daß sich Dr. Struve durch sein Wohlwollen für die Techniker hat irreleiten lassen. Diese sind gar nicht in der Lage, den Betrieb zu übersehen. Der Fehler ‘in den Vorschriften der Denk- schrift scheint mir darin zu liegen, daß sie gerade die Intendanturen beseitigen will. Damit würden wir den Schritt rückwärts gehen, den wir in der Nichtung einer Beschleunigung und Vereinfachung, einer kaufmännischen Verwaltung und verbesserten O vorwärts tun. Weiter scheint mir dieser Vorschlag finanziell bedenklich zu sein. Eine Aenderung der Nessorteinteilung im Sinne der Denkschrift wäre keine Vereinfachung, denn an die Stelle der drei großen Werft- verwaltungen will fie 10 oder 12 selbständige Nessorts seßen ; wie man darin einen Schritt zur Vereinfahung erblicken kann, die ja die Vor- ausfezung für eine Verbilligung is, ist mir nit klar. Mir scheint, Herr Struve, daß Sie, ohne daß Sie es wußten, Vor- spanndienste Me einzelne Ghrgeizige geleistet haben. Die von der ommission beantragte Zusammenle ung der großen Fonds für den allgemeinen Werftbetrieb und die Instandhaltung wäre ein großer Ante, da sie es der ‘Verwaltung ermöglicht, die jeweilige totjunktur besser auszunußen. Unsere Unterseebootpolitik hat {ih glänzend bewährt. Der Staatssekretär hat recht getan, nicht zu {nell damit vorzugehen. SIaEreid hat darin viel Geld ver- pulyert. Das tieftraurige Unglück des „V 3“ hat die Teilnahme des ganzen B Morde aber troßdem hat sich unsere Technik auch hier glänzend bewährt und ihre Feuerprobe bestanden. In der Frage des Zulagewesens unterschreibe ih jedes Wort, das der Abg. Erzberger gesagt hat. Zweifellos haben hier Ungleichmäßig- keiten bestanden. Hierin Wandel SaNen zu haben, ist ein un- zweifelhaftes Verdienst des Staats ekretärs. Ein Durcgreifen war ihm gewiß nicht leiht. Es konnte nicht ausbleiben, daß diese Sache zu einer geistlosen politishen Agitation ausgenußzt wurde, daß gesagt wurde, die Grsparnisse seien auf Kosten der Mannschaft erzielt worden. Diese Behauptung ist durchaus falich. Von ten Erspar- nissen fallen geradezu die Hâlfte auf Offiziere. Die höchsten Offiziere haben sih Abzüge von ellen lassen müssen. Es ist also durhaus nah sozialen Verhältnissen und 20 den Interessen des Dienstes verfahren worden. Die Mannschaften sind besser gefahren. Der Abstrich der Zulagen für die Heizer ist besonders agitatorish ausgebeutet worden. Meine politishen Freunde konnten den eigent- lihen Grund der Ds für diesen Abstcih nur billigen. Das Heizerpersonal kann eigentlich für die Ausübung seiner Dienstpflicht leine besondere Entschädigung verlangen. Die Ausübung viele Dienstpflicht verlangt eine selbstlose, uneigennügige Hingabe. Anderseits muß zugegeben werden, daß die R in der Ausübung ihres Dienstes gesundheitlih großen Gefahren aus- geseßt ind. Das erheisht eine gute ausreichende Er- nährung. Eine Zulage ist berechtigt, aber nur in der Zeit, wo die Heizer wirklich im Dienste sind. Der Antrag der Sozialdemokraten ist für uns unannehmbar, denn er würde eine Be- nachteiligung für unsere Matrosen fein, die ebensoost mit ihrer Gesundheit herhalten müssen wie die Heizer. Ich kann nur bedauern, daß man in der Presse die Leute förmlich „auf diese Sache geheßt, ihnen Sabotage suggeriert hat. (Zurufe bei den Sozialdemokraten : Wo?) Was joll man davon halten, wenn von derselben Stelle, die derartige Ausführungen in die Oeffentlichkeit bringt, es so hingestellt wird, als ob die Sozialdemokraten nötigenfalls bei der Verteidigung des Vaterlandes ihre Schuldigkeit tun würden. Das bleiben nur Redensarten, \olange nit die Sozialdemokratie das Instrument der Verteidigung auch im Friedensfall \harf machen will. Armee und Marine werden \ih durch solche Pg nicht zu Disziplinlosigkeiten verleiten lassen. Man stellt es so dar, als wenn in der Marine eine arge Unzufriedenheit herrsche. Wir denken weit besser von der Marine: wir erblicken in dieser Behauptung eine Kränkung der Offiziere und Mannschaften. Daß sie über die Kürzung der ihnen bisher zugewiesenen Zulagen nicht be- sonders erbaut gewesen sind, ist begreiflich; sie werden ih aber bald überzeugen, daß Sparsamkeit notwendig ist und auh auf dem Gebiete des Personaletats durMhgzeführt werden muß. Im Berliner „Lokal-Anzeiger“ findet sich in einem Artikel D. von Gottbergs die Stelle, die dem Offizierkorps die Auffassung unterstellt, daß es mit seinen Erfahrungen und Fähigkeiten dem Vaterlande ein Geschenk mache. Diese Darstellung ist s unerhört, daß mir der parlamentarische Ausdruck für ihre Kritik fehlt. Im Namen und Auftrag meiner politischen Freunde protestiere ih gegen diesen dem Marineoffizierkorys angetanen Schimpf. Die ÖDffiziere haben ihre Erfahrungen und Kenntnisse im Dienste des Vaterlandes erworben und haben die einfahe Pfliht und Schuldigkeit, sie dem Vaterlande zur Verfügung zu stellen; Offiziere, Ingenieure und Mannschaften haben das Herz auf dem reten Fleck und weisen eine solche Auffassung weit von sich. Die Einmischung der Sozial- demokraten in die inneren Betriebsverhältnisse, wie sie in verschiedenen Petitionen zum Ausdru gelangt ist, deren sich die \ozialdemokratischen Kollegen besonders angenommen haben, lehnen wir ebenso wie der Staatssekretär aufs entschiedenste ab.

__ Staakssekretär des NReichsmarineamts, Großadmiral von Tirpiß:

Meine Herren! Beide Herren Vorredner haben die Beratung dieses Etats, in welchem wir noch ein Vierertempo an großen Schiffen haben, benußt, um einen Rückblick über die Ausführung des Flotten- gesepes in den leßten 12 Jahren zu geben. Das ist natürli; denn dieses Etatsjahr bildet in der Tat einen gewissen Abschnitt in unserem Vorgehen. Meine Herren, daß ih als der in erster Linie dafür Ver- antwortlihe, daß wir die Entwicklung unserer Flotte auf Flotten- geseße gestellt haben, das dankbar empfinde, werden mir die Herren ohne weiteres naGfühlen. Die Herren haben dieses Vorgehen als richtig bezeichnet. Meine Herren, ih bin nah wie vor der festen Ueberzeugung, daß es nur mit dem Flottengeseß mögli gewesen ist, das Maß an Kraft und See- mat zu schaffen, das wir mit dem verfügbaren Geld tatsählih ge schaffen haben. (Sehr richtig! rechts.) Ich bin ferner der Ansicht meine Herren, daß bei den Tagesströmungen, die ja immer einmal aufsteigen, Einzelheiten heraus- und zu einer Bedeutung emporheben die fie eigentlih nit haben, es der Neichsmarineverwaltung mit unter sehr s{chwer gewesen wäre, diesen entgegenzutreten, wenn wir nicht die Flottengeseze gehabt hätten. Ich brauche an die Momente,

die ja in der O ihkei ; e effentlichkeit mehrfah hervorgetreten sind, kaum zu

Meine Herren, daß es sür die verantwortlichen Personen

seinerzeit ein sehr s{chwerer Entschluß gewesen e werden wicklung der Marine auf solche Geseve N ir richtig! eht) mic die Herren alle nachfühlen können. (Sehr znlich erleichtert, Aber, meine Herren, der Entschluß wurde mik E dem Stegreif, weil die Flottengeseße, wie sie jeyt vorliegen, nicht L f niht vom grünen Tisch aus entstanden sind, I Ziel und wf lange intensive Arbeit vorhergegangen ist: wo E habe immt ist die Richtung, in dec wir vorzugehen baben? =? tfennt, aub f daran geglaubt, daß, wenn man nur das Ziel n s wie {ie del die Kraft entsprechend gespannt sein nnd die O Reichstag uns gebracht hat, nicht fehlen werde. was der ers Meine Herren, ih möchte insbesondere el N Anbeginn al Abg. Erzberger ausgeführt hat, daß unsere Flo tte n ist für jeden niemals zu aggressiven Zwecken gebaut worden ist. 2 Begründuns Deutschen so selbstverständlih, daß man eigentli A0 in der Mitte) dafür gar niht notwendig hätte. (Sehr richtig! rechts 10 au vielleidt Meine Herren, der Herr Abg. Erzberger hat, wen! esagt; unser nit genau dem Wortlaute, so doch dem Sinne S große Séemacht solle so ausgestaltet sein, daß sie E # Kernpuntl- Seemacht ein Risiko biete, uns anzugreifen. Das ist n d'ôtre del! der Schwerpunkt unserer Flottenpolitik, es ist die E afür in selben, und es ist nur wünschenswert, daß das V A jeden, df unser ganzes Volk übergeht. : Meine Herren, das i flar al der deutschen Sprache vollständig mächtig ist, gans G stelt Begründung des Flottengesezes seinerzeit herauszulesen- / darin : 1s und unst Um das gesteckte Ziel, Schuß unseres Seehande zu errei Kolonien, dur die Sicherung eines Friedens in Ehren : ist das und das nötig. ¿ Es steht weiter darin : ¿H daß tif Zu diesem Zweck ist es nicht unbedingt erforderli en Stt* deutsche Schlachtflotte ebenso stark ist als die der e : macht, sondern sie kann zu diesem Zwecke s{wächer En darin! Wenn man aggressiv sein wollte, hätte da stehen müssen, es müßte heißen: wir wollen eine Flotte stärker ist als die der größten Seemacht. Denn 2 f Grundsaß, den die größten Seestrategen, den die ersie en cin Englands ausgesprochen haben, daß man, um aggressiv G 4

vorgehen zu können, überlegen sein müsse. Wir La | Slottengeseße gerade das Umgekehrte ausgesprochen ; 1A (Ehren, wollen, die Verteidigung, die Sicherunz des Friedens M es nit nötig, überlegen zu sein, sondern wir können A H: (2 s{chwäceren Flotte auskommen; das ist der" Grundsa g die q Ich habe es doch für nötig gefunden, au meiner q fe führungen des Herrn Abg. Erzberger nahdrüklih hier :

stätigen. d

4 wie * Der Herr Abg. Erzberger hat ferner gefraD ie gi sih mit den Einnahmen verhielte, die für die beiden 0 wide

verkauften Schiffe uns überkommen wären. Da habe ih # in df daß diese 18 Millionen als außeretatsmäßige Ginnah fit Haushaltsübersiht für 1910 zur Schuldentilgung AufnahW tse und dadur dann der Zustimmung des Reichstags untl

werden. \ eto Beide Herren sind auf den Unglü@sfall mit dem O (f zurückgekommen. Ich stimme dem zu, was einer von den ett

sagt hat, daß die Details der etwaigen Lehren, die wir dara Ad haben natürlih haben wir etwas gelernt dabei i sa Kommission als hier ausgesprohen werden. Ich möte c daß dieser Unglücksfall eine besondere Eigenart aufweist u d glüdéfall ist nit dur ein bloßes Sinken des Unterseebot

wenn das Unterseeboot, wie das in den meisten Fällen 0€ g l

einfa herabsinkt, würden die Mannschaften noch über E und mehr Luft gehabt haben und die Hebung, die Be cha! Menschen würde keine Schwierigkeit gehabt haben; ‘hier g eint?

Fall so eigentümlih, daß das Boot eine starke Schrägla0? jet" das Hek sehr tief und die Spiße sehr ho, und bei ee , Scräglage ist die Entwicklung von zwar nichk Pten M erstickdenden Gasen eingetreten, welche es notwendig 0 bzu v mit der Rettung der Menschen vorzugehen und nicht epa ob 4 bis die Hebemaschinen vollständig zur Stelle waren; das uned

Viertelstunden oder Minuten ankam, wenn tatsächlid E pie Bootes derartige Dämpfe si entwickelten, das Fonnten bab weiche die Rettungsarbeiten leiteten, nicht übersehen: "gts von dem betreffenden Leiter dieser Bergungsarbeiten R so O fahren worden, daß er es vor allen Dingen darauf a e # wie möglich die Menschen herauézuholen. Er alu erb sämtliche Menschen in dem Vorderraum, er hakt erst En n0 0 daß die beiden Offiziere und der Mann am Ruder s L autbl

gehalten hatten, im Turm zu bleiben, um dort noch

¿ jt zu Éônnen und auf diese Weise die Hebung des gan! ahrend f erleichtern. I kann über die Richtigkeit dieses 7 Stati, aus einem Berichte Kenntnis geben, welchen L

i E ; gericht in Kiel, der Admiral Schröder, an Seine Pal A

und welcher gerade diesen Punkt klarstellt. Er sas:

Die Leitung der Bergungsarbeiten dur Lans hat meine volle Billigung gefunden; sit # i i der erd Ruhe und Besonnenheit aus. Die Leistungen A heiter V beteiligten Offiziere, Beamten, Mannschaften und t alles Lob. ten saut e E Da in der Presse und auch sonst irrige A4 idh, u 1 sind betreffs der Verwendung des „Vulkan“, n f streichung der in dem Bericht der Inspektion gegebenen Darlegungen, folgendes betonen: ll bezeichnet 2A Es muß als ein besonders glücklicher Zufa Vulkan“ L wt daß zuerst der Schwimmkran und nicht der 0 l t war und zur Hebung des Vorschiffs von im Bord ; f Allein dadur ist es möglich gewesen, die 4 den „Qu! ¿dl Mann noh lebend herauszuholen. Hätte e man bei feiner Ankunft in Tätigkeit gefeßt, #0 Vi Unterseéboot horizontal auf den Grund egen Bu steifen Winde zeitraubenden Manöver “ift é anu rif dié Hebearbeiten durchführen müssen. dent c während dieser Zeit die 28 Mann eit b Erstickungstode anheimgefallen wären Me i : ann im Turm allerdings retten können iodt Dies ist meine Ansicht. Siröder/ eh