1911 / 45 p. 12 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 21 Feb 1911 18:00:01 GMT) scan diff

u. Brothers 9,90, Zucker fair ref. Muscovados 3,17, Getreidefrahßt nah Liverpool 2, Kaffee Rio Nr. 7 loko 12}, do. für März 10,70, do. für Mai 10,80, Kuvfer, Standard loko 12,20—12,30, Zinn 44,00—45,00. Die Visible

steam 9,60, bos Nohe

U ND Les betrugen in der vergangenen ohe: an Weizen 42 478 000 Bushels, an Canadaweizen 9 770 000 Bushels, an Mais 11 383 000 Bushels.

Sämtliche amerikanischen Märkte bleiben am Mittwoch, den 22. d. M., geschlossen. (Washingtons Geburtétag.)

Verdingungen.

Der Zuschlag auf die von dem Verwaltungsressort der Kaiser - lihen Werft zu W ilhelmshaven .am 24. Dezember 1910 ver - dungenen Materialien ist, wie folgt, erteilt worden :

B Preis A Gegenstand 100 ke Firma Ea d

a. Kalzinierte Soda: 1 für die Werft Kiel. in Fässern zu-25 kg . . 113,75 z #90 „112,701 Flensburger Soda- und L O A240 Chemische Fabrik Johs. a O s el L180 Wulff in Flensburg.

S Oen O 1075 2] für die Werft Danzig. in Fässern zu 25 kg . ./| 15,10

O c20N 3/für die Werft Wil- bhelmshaven. Suding u. Soeken in in Fässern zu 25 kg - | 14,60 Bremen. S E E 0 19,00 u u o 100 " 12,25 S s O L T2O E s e 4-500 , P1075 «„ Säden , 100 , . | 10,40 4] Marine-Waschansta lt- in Wilhelmshaven- Heppens. i in Säcken zu 100 kg . . | 10,50} Harder u. Hölck in Altona.

b. Aetnatron:

v) für die Werft Kiel. in Büchsen zu 025 kg. . | 57,50 05 2, 1:48,60 2 41/00

0 203050 s e «20 y « «130,001 Chemische Fabrik Ottensen 61 für die Werft Wil - Kasch u. Kersten in Altona-

helmshaven. Ottensen. in Büchsen zu 05kg . . | 49,00 ú E L ALOO

R 13500 # O 1092,00

Í Theater und Musik. Konzerte.

Ein Beethoven-Abend, den der Pianist Conrad Hannß am Donnèrstag im Saal Bechstein veranstaltete, mar von ret guten Crfolgen begleitet; der Künstler entfaltete tüchtige pianistiscke

ähtgkeiten; er trug die verschiedenen Nuinmern sauber und klar durch- dacht vor. Pathos und Gefühl hätten freilich etwas kräftiger zum Auédruck kommen können. Angenehme Eindrücke hinterlicß gleihfalls am Donnerstag der Lieder - und Duettabend von Maria Scholle (Alt) und Jeanne Willekens R im Klindworth -Scharwenkasaal. Die Altistin war zweifellos die überlegene Künstlerin; sie gebrauhte ihre warme, * Uangschöne Stimme mit bemerkenswerter tehnisher Gewandtheit, und ein perfönlider tnnerliher Ausdruck erhöhte die guten Wirkungen ihres Vortrags. Die Sopranistin verwendete ihr belles, klingendes Organ ziemlich unsicher; die vershiedenen Lagen der Stimme Silèner noch unausgeglihen. Ebenso besißt die junge Künstlerin noch nit die volle Sertsatt Uber ihren Vortrag, der wohl manch {snes Gefühl dur(blicken ließ, aber im allgemeinen noch unfrei klang. Einen genußreichen Abend bereiteten gleidzeitig in der Sing- akademie die Herren Karl Klingler, Rywkind, Fridolin Klingler und Williams, die bewährten Mitglieder des Klingler-Quartetts. Es war wiederum eine wahre Freude, dieser ikt des Zusammenspiels zu laushen. Wie fein war die üanzierung, wie durchgeistigt die musikalishe Auffassung! Die Wiedergabe des Schumannschen Streichquartetts in A-Dur war wohl in ihrer Abgeklärtheit am schönsten. Aber auch der Uraufführung desjenigen von Gernsheim konnte unbedingt Geschmack abgenommen werden. Es ist dies eine auëgereifte fünfuleris@e Tonfchöpfung voll tiefempfundenem Gefühl, bei der u. a. im zweiten Saß die wundersam gedämpft klingenden Geigen einen tiefen Eindruck hinterlassen, ebenso wie der chwungvoll autklingende leßte Say. a den stürmischen Beifall bin konnte der Schöpfer dieses wertvollen Werkes den ihm gebührenden Dank des zahlreichen Auditoriums persönli entgegennehmen. Den OluS des Abends bildete Becthovens Streichquartett in C-Moll, das gleichfalls eine vortrefflihe Wiedergabe fand.

Mareella Sembrich, die Meisterin der Gesangskunst, übte bei ihrem leider nur einzigen diesjährigen Liederabend am Freitag im vollbesezten Saale der Philharmonie denselben besirickenden Zauber aus, der von ihrer künstlerishen Persönlichkeit immer ausging. Shr Unvergleihliches Celanaes Können und der unwiderstehliche Reiz ihrer immer noch glockenbell und jugendfrisch klingenden Stimme nahmen au diesmal die Zuhörer von Anfang an in ihren Bann und ließen ihnen nah dem legten Ton der zum Schluß gewährten Zugaben noch die Erinnerung zurück, einem Ereignis im hiesigen Musikleben beigewohnt und eine Gesan sfünstlerin und Liederinter- pretin gehört zu haben, der nur wenige ihres Faches ebenbürtig sind. Die überreih ausgestattete Vortragsfolge wies u. a. auch zwei Kom- positlonen des vortrefflichen Klavierbegleiters der Konzertgeberin, F. la Forge, auf, die si großen Beifalls zu erfreuen hatten. Die Violinistin Bertha Fuchs spielte, ebenfalls am Freitag, in der Singakademie mit Unterstüßung des Philharmonischen Orchesters Konzerte von Mozart und von Felix Woyrsch. Die Dame führte den Geigenpart in beiden Werken zufriedenstellend dur, angenehm im Ton und au im Ausdruck. Etwas mehr Temperament wäre freilih wünschenswert ershienen, und zwar nit nur bei der eigerin, fondern au bei dem Leiter des Orchesters Gustav Havemann. Die Geschwister Ganswindt, die schon früher eine musikalisch- deklamatorische Veranstaltung im Blüthnersaal gaben, traten am Freltag an derselben Stelle wiederum zu gunsten des bekannten Erfinders auf. So sehr das pietätvolle Eintreten der Kinder für ibren angebliG nit zur ‘gebührenden Geltung gelangten Vater au Anerkennung verdient und erklärlich it, so \{chwähte die etwas reklamenhafte Ankündigung des Konzeris und seine zum Teil gleichartige Durchführung den günstigen Eindruck ab. Fräulein Isolde Ganswindt, die in einem längeren Vortrag die Kämpfe und Enttäuschungen ihres Vaters als #Flug-

; i ift n ihr auch die rehte Sprahbehandlun techniker schilderte, witkte, wen g abging, wenigstens durch den warinen Brustton der eigenen Ueber- zeugung. An die pianjstishen Leistungen ihrer Shwelter Frey a Lt auch kein allzu strenger Maßstab angelegt werden. Ihre Technik ist jedoch ziemlih weit vorgeschritten. Ihr Programm wies nur aide Komyositionen auf. Ein 2 Mes Talent zeigte G in den Darbietungen des fünfjährigen Pianisten

ärtmutGanswindt. Er hat sich scit seinem leßten Auftreten noch S leevelifounnmet und verfügt über cinen rhythmish bestimmten,

sicheren Anschlag von N Kraft und auch über einen bereits ut entwidelten musikalischen Vortrag, Besonders trat dies in dem §e8-Dur-Walzer von Chopin hervor. Auch die kleine Gertrud Ganswindt wirkte bei einigen mit ihrem Brüderhen gespielten vierhändigen Stücckten als „Naturpianistin®“ mit und erntete glei jenem freundlichen Beifall. Alles in allem war die Veranstaltung eine rührende Familienszene, die dem Opfermut der Kinder Gans- windt alle Ehre machte. Edouard NRisler und Georges Enesco gaben am Freitag ein gemeinsames Konzert im Beethovensaal, dessen Programm sich aus Solostücken für Klavier und Violine und Kom- osittonen für beide Instrumente zusammenseßte. Herr Risler ist son lange als bedeutender Pianist geschäßt und in seinen musikalisch wie technisch gleich hoch zu bewertenden Leistungen oft gewürdigt. Georges Enesco gehört noch zu den wenig gekannten Vertretern seines Instruments, dürfte sich aber nach seiner vorzüglichen künstlerischen Einführung am Freitag bald in der Reihe ter hervorragenden Violin- spieler einen Plaß erobern. An technishe Schwierigkeiten denkt man an- gesichts der mühelosen Leichtigkeit, mit der Herr Gneëco alles Virtuose beherrscht, niht mehr. Sein Ton ist besonders in der Kantilene von äußerstem Wohllaut, au ist seinem Spiel ein lebendiges Musik- empfinden eigen. Etwas mehr Kraft im Strich und eine größere Linienführung, wo es sich, wie 3. B. im ersten Allegro der Kreußet- Sonate, um herbe, großzügigste Kunst handelt, möchte man von dem ungewöhnlich begabten jungen Künstler noch in Zukunft erhoffen. Edouard Nisler steuerte als Solonummer eïne Konzerttran- \fription eigener Arbeit über Nichard Strauß? mphonilGe Dichtung „Till Gulerspiegels lustige Streiche“ bei. Die Uebertragung für das Klavier war mit großem Geschick und möglichster Wahrung der klanglihen Eigenart ter Komposition durchgeführt. Trobßdem zeigte sie das Mißliche, das alle derartigen Versuche, eine zum größten Teil auf orcestralen Kombinationen beruhende Musik einem Einzel- instrument zu eigen zu machen, aufweisen. E Nisler spielte die Transkription aber in so glänzender, alle Charakterisierungs- möglidßkeiten so geschickt ausnußenden Weise, daß er ebenso wie Herr Enesco mit seinen Vorträgen großen Beifall auslöste.

Die Pianistin Edith Albrecht hatte für ihren Klavierabend im Saal Bechstein amSonnabend ein nicht gewöhnliches Programm usammengestellt. Da gab es Regers Variationen und Fuge über ein

hema von Bach, Bachs Chaconne in der Bearbeitung von Busoni und Liszts H-Moll-Sonate. Wie das „Programm ragte auch die Kunst der Dame über das Mittelmaß hinaus; sie trug mit Inner- lichkeit und musikalishem Geshmack vor; es war nur schade, daß ihrem Spiel ein unüberwindliches Pblegina anzuhaften hien. Troßdem war der Abend erfreuli, da wirkliche Musik geboten wurde. Im Theaterfaal der Königlihen Hochschule que Musik ließ der Berliner Tonkünstlerverein an demselben Abend Kom- positionen von Lea nder Sthlegel zu Gehör bringen. Ein lebendig gestaltetes Quartett mit leicht faßlihen Themen, kräftig entwickelten melodishen Linien uxd eine Sonate für Violine und Klavier, die ein gehaltvolles Adagio, cin kurzes frisches H barg, unt- rahmten vier Gesänge für eine tiefe Stimme. iese Gesänge mit ibren s{chwermütigen Seoane waren zuweilen von tiefer Wirkung, wenn sie auch nicht immer bedeutend erschienen. Marta Stapelfeldt, welde sie mit ihrem satten, kllangschönen Alt zu Gehör brachte, wußte f stets mit echtem Gefühl zu durh- dringen. Auch für die Instrumentalkompyositionen waren aus- erlesene Jnterpreten Profefon worden. Wilhelm Scholz am Klavier, die Herren Professoren H. Marteau, C. Markees, K. Piening-Meiningen wirkten zur Mee der Hörer mit. Elfriede Goette bestätigte bei ihrem Konzert mit dem Philharmonischen Orchester in der Singakademie (Sonn- abend) das über ihre Gesangskunst {on wiederholt ab- egebene günstige Urteil. Ihre angenehme Sopranstimme mit dem besonders shöônen Pianissimo kam zu voller Geltung und trug im Verein mit dem warm empfundenen Vortrage der Sängerin wohl- verdienten freundlichen Beifall ein. Das \{licht und ges{chmadckvoll zusammengestellte Programm wies freilich für die Kehlfertigkeit der jungen Künstlerin etwas zu viel Koloraturgesang auf. Mit besonderer Hingabe sang sie die Arie „Ah perfido“ von Beethoven und erzielte damit eine tiesgehende Wirkung.

Der Pianist Severin Cisenberger zeichnete sich am Sonn- tag im Beethovensaal wiederum dur die Eigenart der Auf- fassung, die Vornehmkbeit des Vortrags und die virtuose Technik aus, mit denen er eine Folge Chopinsher Kompositionen durchführte. Seine beseelte Gestaltungékunst nahm die zahlreichen Zuhörer völlig gefangen, namentlich bei der Phantasie in F-Moll, den sechs Präludien, dem ersten und dritten Saß der B-Moll-Sonate und der Polonaise in Es-Dur, die den alanzvollen Schluß tes Abends bildete. Der Königliche Sänger Cornelis Bronsgeest, der ih {hon im vergangenen Jahre als Liedersänger hatte hören lassen, gab an dem- selben Sonntag im Saal Bechstein wieder einen Liederabend, dessen Programm außer Gesängen von Schubert und Shumann eine Anzahl neuer Lieder von Clemens SMhmalstih, der auch als ausgezeichneter Begleiter mitwirkte, und Volrat-Shumacher enthielt. errn Bronsgeests vornehme Art zu singen is an dieser Stelle des öfteren gerühmt worden; er is auch im Konzertsaal an seinem Plap. Diesmal hatte er au eine feiner Stimmlage und Individualität besser angepaßte Vortragsfolge ge- wählt. Die Schmalstichschen Lieder sind im besten Sinne moderne Kompositionen, bei denen die Erfindung leicht fließt und die musika- E Faktur ten fein. empfindenden Künstler verrät. Volrat- Schumächer e gibt sich nicht so natürlich, am interessantesten war sein Lied „Rote Mühle*, die Vertonung einer yackenden Dich-

Pub ita Max S{höônau. Das in nicht allzugroßer Zahl erschienene u

ifum zeihnete den Konzertgeber durch lebhaften Beifall aus.

E E R C E E T G U T E T R T R E

Mitteilungen des Königlichen Aöronautischen Observatoriums, veröffentlicht vom Berliner Wetterburcau.

Drachenaufstieg vom 19. Februar 1911, 8—8} Uhr Vormittags: aen Seeböhe . .… ,.| 122 m | 000m | 1000m | 1500m | |

Temperatur (0%) | 9,3 | 68 | 27 086 Rel. Fctgk. (0/0) | 82 é ) ) Hd, Stat Cl) sw |

» Geshw.wmps.| 15 | q, 33 | ca. 30 | ca. 30 Himmel ganz bed L Ï 680 22 Höbe ededt, Regentropfen. Untere Wolkengrenze in

Mitteilungen des Königlichen Aëöronautischen Observatoriums,

veröffentlicht vom Berliner Wetterbureau. Drahenaufstieg vom 20, Februar 1911, 83—9 Uhr Vormittags:

Station Seehöhe . 122 e 500m | 870m | | |

Temperatur (C0 E T 41 Rel. Fhtgk. (01 70 84 | 100 Wind-Nichtung .| W WNW |WNW

» Geshw.mps| 20 | ca. 30 | ca. 35

Himmel ganz bedeckt, etwas Schnee.

Beobachtungs-

VBarometerstaub auf Meeres-

Swinemünde Neufahrwaßer

7621 WSW3

arts ziehender Aus!äu oer tordsee trennt eine a e elner vordringenden De Barometer stark fällt. In Deutschl as kälter (meïst nahe dem G abe ten westlichen Winden; euts d

baf ge stattgefunden.

Wetterbericht vom 21. Februar 1911, Vormittags 94 Uhr.

Ste ritung, , Minde | Wetter stärke

U.

in 45° Breite

762,0 |/NW 3hheiter 58,8 |NW 6w 60,0 2[wo

754,5 [NNW 4

52,0 [Windst.

751,5 [SSO 2

765,6 3wo

Two 4 S 4 bedeckt SSW 6 755,4 758,7 |(SW_3[R 756 6|Regen 770 3 |SSD 1 766,3 |[SSW 4heiter 765,3 (WSWb

wo

6\wolk

wolken 9 (halb bed.!

NW s heiter | 18,0 |SW 2/Schnee | —6

_746,9 (2 4 nee 750,6 wo 49,6 4 749,9 |NW 4 wolkenl. 737,9 NNWV 4 749,1 [WNW1 751,5 |Windit. 94,4 Bs

1,0

1

1,6 9 3\wo 63 wolkenl. 61 3/he 480

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752,1 |Windst. \wolfen 2

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Ein Hochdrugebiet über 770 mm liegt über

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