1911 / 47 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 23 Feb 1911 18:00:01 GMT) scan diff

dlm ian itiates

_ Jlgen: „Zum Siedlungswesen im Kleve'schen“ in der

Oen i für Weschichte und Kunst. Band 29. Kaufmann: „Wie die Polen Geschichte machen.“ Berlin. „Das Erbamt Schönberg“ in den Mitteilungeù des West-

preußischen Geschichtsvereins. Jahrgang 9. / /

Keller: „Johann Gottlieb Herder. Seine Geistes- entwicklung und seine Weltanschauung.“ Zweite Auflage. Jena. __ Klinkenborg: „Tätigkeit des Grafen Nochus von Lynar in Brandenburg“ im Hohenzollernjahrbuh.

Knetsch: „Die Shmalkalder Stahlschmiede im 16. Jahr- hundert“ in der Zeitschrift des Vereins für Henneberg’ sche Geschichte in Schmalkalden. Band 16.

Krumbholß: „Westfälishes Urkundenbuh.“ Band 8 Abteilung 3. Münster. : l

Krush: „Monumenta Germaniae historica. Scriptores rerum Merovingicarum.“ Band 5. Hannover. :

_ „Justus Möser und die Osnabrücker Gesellschast" in den Mitteilungen des Vereins für Geschichte und Landeskunde von Snabrüd. h

„Das älteste Stadtbuh von Nordhorn.“ Ebenda.

Liebe: „Die französische Besaßung im Herzogtum Magde- burg 1808—11.“ Halle.

„Das militärische Element in der Beamtenschaft des Herzogtums Magdeburg vor 1806“ in den Magdeburger Geschichtsblättern. S |

„Das Klosteramt Diesdorf vor der Säkularisation“ im Jahresberiht des Altmärkischen Geschichtsvereins.

Loewe: „Bücherkunde der deutschen Geschichte.“ 83. Auf-

Altenburg. : j

Lulvès: „Die Machtbestrebungen des Kardinalats bis êur Aufstellung der ersten päpstlichen Wahlkapitulationen.“ Vor- rag in Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Vibliotheken. Band 13. S

„Zwei Töchter der Stadt Hannover auf deutschen Königs- thronen. Luise von Preußen und Friederike von Hannover.

annover-Berlin. j Í

„Die Entstehung der angeblichen professio fidei Papst Vonifaz. VI[I“ in den Mitteilungen des Instituts für öster- reichische Geschichtsforshung. Band 31. ,

Martin y: „Kulturgeographishe Wanderungen im Koblenzer Bertehrügebiet“ in den Forschungen zur deutschen Landes- und

oltsfunde. Band 19. Heft 3. S .…_ Meinardus: „Das Gnadengeschenk Friedrich des Großen für den \{lesishen Landadel und die Ernennung Carmers zum Ustizminister“ in der Zeitschrift des Vereins für die Geschichte

esiens. Band 44. i

Müsebeck: „Eine neu aufgefundene Schrift E. M. s S dem Jahre 1810“ in den Preußischen Jahrbüchern.

1 „Die Einleitung des Verfahrens gegen E. M. Arndt. ine Üntersuchung O Geschichte der Reaktion in Preußen nah _ Win der historischen Zeitschrift Band 105. j jeitnAus Jahns Stammbucblättern“ in der Deutschen Turn- g.

„Pl wski: „Zur Geschichte der russishen Handels- politi n en i Kongreß“ in der Zeitschrift für ost- europäische Geschichte. Hes 1. : von Petersdorff: „Königin Luise.” 4. Auflage. Biele- feld und Leipzig. „Erinnerungen Suckows und Mittnachts“ in en Forschungen zur brandenburgischen und preußischen Ge- schichte. Band 23. Ses Jahre Chef der Reichskanzlei“ im Türmer. Jahr-

„Zur Würdigung Loucadous“ in den Monatsblättern der Gesellschaft für pommershe Geschichte und Altertumskunde.

„Wie die ismardck nah Pommern kamen.“ Ebenda.

„Vierzehn Kabinettsbefehle und Königliche Erlasse zur pommerschen Verwaltungsgeschichte.“ Ebenda.

S in der konservativen Monatsschrift. Jahr- gang 68. e - R

„Der älteste Sohn der Königin Luise und sein erster Er- zieher“ im Hohenzollernjahrbuch. :

von Pflugk - Harttung: „Das Kampfgelände der Preußen bei Belle-Alliance“ im Jahrbuch für deutshe Armee und Marine. E:

Militär-

„Schilderung Napoleonischer Wochenblatt. Nr. 32. : “„Bülows Bericht über die Schlacht bei Groß-Beeren und die politische Zensur“ in den Forschungen für brandenburgische Und preußische Geschichte. Band 23. „Ein französisher Emigrant“ geschichte. VIII. „Kriegsleiden in den Rheinlanden.“ Ebenda. : _ „Veber die Ausrüstung der norddeutschen Heere 1815" im Militär-Wochenblatt. Beiheft. „Recht und Gericht im „Türmer““. S d Prümers: „Die Geschichte Kujaviens“ in der Zeitschrift er Historishen Gesellschaft für die Provinz Posen. Jahr- ing 25. „Siegel des Posener Staatsarchivs“ im Korrespondenz- ait des Gesamtvereins. i Nedlich: „Elberfelder Jndustrie vor hundert Jahren“ n der Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins. Band 43. mi eibstein: „Die Hannovershe Ablösungsgeseßgebung nt besonderer Rücksicht auf Osnabrück“ in den Mitteilungeu poereins für Geschichte und Landeskunde zu Osnabrück.

ul Rosenfeld: „No einmal der Grabstein von Alten- aihow” in den Geschichtsblättern für Stadt und Land Magde- Urg. Band 45,

Magdeburger) Dombaus“ in „der K Sin U. DMosenfeld. Berlin.

lage.

gang

Generale“ im

im Archiv für Kultur-

Die Quellen des Magdeburger Dom“ von : f an alzer: „Genz und Adam Müller“ in „Briefe von und

Friedrich von Geny.“ Band 2. Ha: hottmüller: mburg und Holland. 1636.“ Zeileeil von Charles Ogiers Gesandtschaftstagebuh in der lhrift des Westpreußishen Geschichtsvereins. Heft 52. ga tephan: „Stätten des Danziger Rechtslebens in ver- genen Tagen“ “in den Danziger Neuesten Nachrichten. Wesb[ eltman: „Vom Ursprunge und Werden der Sladt L ee 0 Mul i ner: „Die Langwerth von Slmme - Gegungen des Vereins für Nassauische Altertumsfkunde und

‘Wisforschung. Jahrgang 18.

Be Hartenfels.“ Ebenda. i E den Mgr, Neformationsgeschichte der Reichsstadt Weßlar” in itteilungen des Weßlaer Geschichtsvereins. s Provinz PoseO uk: „Die deutsche Geschichtsschreibung in der ir 9 Posen“ in ber Zeitschrift der Historischen Gesellschaft

Provinz Posen. A 9%.

Nach dem neu entdeckten

„Reiseeindrückde aus Danzig, Lübedck,

Winter: „Friedrih der Große. Denkwürdigkeiten aus seinem Leben.“ 9. Auflage Leipzig 2 Bände. S Wolff: „Beiträge zum Beginn der Reformation im Bistum Straßburg“ in der Elsässishen Monatsschrift für Ge- schichte und Volkskunde. Band 1. _ E E Sl und Uebersichtstafeln der Schlesischen iasten“ (erste Hälfte).

L Ei des Königlichen Due mit s{lesishem Wildpret“ in der Zeitschrift für Geschichte Schlesiens. Band 44. „Studien zur älteren schlesischen Geschichte.“ Ebenda.

Außerdem haben Archivbeamte ebenso wie in früheren Jahren kleine Mitteilungen und Rezensionen in verschiedenen historischen E veröffentlicht, auch die Redaktionen solcher Zeitschriften geführt.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Schlußbericht über die gestrige Sißung des Reichs- tags, der Bericht über die gestrige Sißung des Herren- hauses und der Schlußbericht über die gestrige Sißung des

auses der Abgeordneten befinden fich in der Ersten, Poien und Dritten Beilage.

Der Reichstag erklärte in seiner heutigen (133.) Sißung welcher der Kriegsminister, General der Jnfanterie von Heeringen beiwohnte, zunächst eine Reihe von Petitionen, die die Petitionskommission zur Erörterung im Plenum E ungeeignet erachtet hat, für erledigt und trat dann in

ie zweite s des Geseßentwurfs über die Friedens- präsenzstärke des deutschen Heeres ein, den die Budgetkommission unverändert angenommen hat.

Referent ist der Abg. von Buern (dkon].).

Die Kommission hat folgende Refolution zur Annahme vorgeschlagen: i : Lee

a. den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, die erforderlichen Maßnahmen zu treffen, um die Verteilung des Erfaß- bedarfs für das Landheer und die Marine in gleihmäßiger Weise nach der E der tauglihen Militärpflichtigen sür alle Kontingente herbeizuführen; h h

þ. den Herrn Reichskanzler zu ersuchen: 1) dahin zu wirken, daß Gesuche um Befreiung von Militärpflichtigen vom aktiven Dienst aus Billigkeitsgründen möglichst wohlwollend be- handelt werden; 2) zur Erleichterung des Verfahrens eine Aenderung des Neichémilitärgeseßes (§S 22 und 53, leyteren in der Fassung des Gesetzes, betreffend Ergänzungen ‘und Aenderungen des Reichs- militärgeseßes vom 6. Mai 1880) dahin in Aussicht zu nehmen, daß bei Billigkelt8gründen die Befreiung Militärpflichtiger durch Ueberweisung zum Landsturm ersten Aufgebots sowie die vorzeitige Entlassung bereits dienender Mannschaften dur die Ersaßbehörden dritter Instanz zu verfügen ist.

e. den Herrn Reichskanzler zu ersuchen, dahin zu wirken, daß nah den Beschlüssen des Reichstags vom 21. März 1905, vom 31. März 1906, vom 25. April 1907, vom 5. Februar 1908, vom 20.März 1909 und März 1910 die Neform des gesamten Militärstraf- rets, des Beschwerderechts und des ehrengerihtlihen Verfahrens

egen Offiziere sowie der Stellung der nit dem aftiven Militär-. feide angehörenden Personen in diesem Verfahren in die Wege geleitet wird. :

(Schluß des Blattes.)

Jn der heutigen (34.) Sißung des Hauses der Abgeordneten, welcher der Minister der öffentlichen Arbeiten von Breitenbach beiwohnte, stand zunächst der Antrag der Abgg. Dr. Mizer ski (EAS und Genossen, die Königliche Staatsregierung zu veranlassen, das gegen den Abg. von Sikors ki beim Königlichen Landgericht zy Thorn eingeleitete Strafverfahren wegen Vergehens gegen das Reichsvereins-. geseß für die Dauer der Session auszuseßen, zur Beratung. Das Haus beschloß ohne Debatte nach diesem Antrage.

Dann folgte der mündliche Bericht der Geschäfisordnungs- kommission über das Ersuchen der Rechtsanwälte Bahn und Beyer in Berlin, betreffend die Vernehmung des Abg. Waldstein als Zeugen in der Privatklagesache des General- leuinants z. D. von Wißendorff in Doberan gegen den Pastor Splittgerber in Eventin. Berichterstatter Abg. von dem Hagen beantragte namens der Kommission, die Genehmigung zu erteilen, und das Haus beschloß demgemäß.

Darauf wurde die gestern abgebrohene Beratung des Etats der E und E die Be- sprehung der dauernden Ausgaben für die Beamten- besoldungen und Arbeiterlöhne in Verbindung mit der des Antrages der Budgetkommission, betreffend die Festseßung der Gehaltssäße der Eisenbahn- assistenten, fortgeseßt.

Abg. Tuer cke (kons.): Die Eisenbahnhandwerker und -arbeiter müssen ein ausreichendes Einkommen haben. Die Eisenbahnverwaltung hat auf dem Gebiete der Wohlfahrtspflege für ihre Angestellten mustergültige Einrichtungen ao Sehr wohltätig wirkt der Fonds zu Unterstüßungen. enn man ferner berücksihtigt, daß das Arbeitsverhältnis ein gesichertes is, daß Entlassungen au bei rüdgängiger Konjunktur nicht vorkommen, und daß die Arbeiter die Möglichkeit haben, in das Beamtenverhältnis einzutreten, so muß man anerkennen, daß den Eisenbahn- arbeitern ganz außerordentliche _Vorteile gewährt werden, Norteile, die sich zum Teil gar nicht in Geld ausdrücken lassen. Diese Werte müssen aber in die Rechnungen eingeseßt werden, wenn man die Lage der Staatsbahnarbeiter und der Privat- arbeiter vergleiht. Die Arbeiter würden sich niht zu der Eisen- bahnverwaltung drängen, wenn fie in dteser nicht gut aufgehoben wären. Daß Cisenba narbeiter einmal geringere Whne erhalten als die Privatarbeiter, wird nur vereinzelt vorkommen. Die Eisenbahnver- waltung wird gewiß bestehende Unslimmigkeiten beseitigen und, wo es nôtig ist, die Löhne erhöhen. Die Staatsregierung verfährt au tatsächlich hon nach diesem Grundsaße. Die Verwaltung könnte nun einen Weg beschreiten, um die Lage der Eisenbahnarbeiter zu verbessern, das ist die Ansiedlung der Arbeiter. Ein eigenes Helm, ausreihende Wohnungen sind für die Arbeiter eine Lebensfrage. Die Staatsregierung geht denn auch mit dem Bau von Arbeiter- wohnungen vor. Mit diesen e sollte aber auch ein Stück Land verbunden werden, worauf die Arbeiter \sih ihr Gemüse und ihre Kartoffeln bauen können. Es ist gestern eine ganze Reihe von Wünschen von Beamten und Arbeitern vorgebraht worden. Ich möchte den Minister bitten, diese Wünsche wohlwollend zu prüfen. Dankbar erkenne ih an, daß der Minister eine Lohnkommission niederseßen will. Der vorliegende Etat gibt uns die Ueberzeugung, daß die Eisenbahn- verwaltung den Eisenbahnarbeitern gegenüber bee Pflicht getan hat, und die wohlwollenden Aeußerungen des Ministers von gestern werden jedenfalls das Vertrauen derselben in die Verwaltung weiter festigen. In bin überzeugt, daß die Regierung in ihrer Fürsorge für die Arbeiterschaft au weiterhin nit erlahmen wird. ;

Abg. E ckert- Potsdam (sreikons.): In den leßten Tagen ist eine Menge von Wünschen der Beamten und Arbeiter hier zum Vortrag

ekommen; der Minister hat Erwägungen zugesagt. Was die Beamten

betrifft, so ist von unserer Seite beabsichtigt, noch die Wünscße der

Unterassistenten und die Notwendigkeit der Berne des Loko- g

motivpersonals erörtern zu lassen Und zwar durch die g. Lüdicke

1

und Wagner; wir hoffen, daß ihnen dies niht durch die Schließung der Debatte unmöglich gemaht wird. Ueber die Arbeiterverhältnisse ist aber unbedingt noch cin Wort zu sagen nôtig. Der Minister hat Bedenken über den Besuch von Arbeiterversammlungen dur die Ab- geordneten ansgesprohen. Ich erhalte sehr oft Besuche von Arbeitern aller Kategorien und besuhe auch sehr gern Versammlungen, natürlich nicht Volfksversammlungen zu lediglich agitatorischen Zwecken, sondern Berufs- und Arbeiterversammlungen, in denen ih mi informieren will; und da habe ih stets die angenehmsten Cin- drücke mitgenommen und mi oft sehr gründlich unterrihten können. Man sieht, es sind ernstdenkende Leute, die ihre Lage verbessern wollen, aber wüste Agitation weit von sih weisen. Der Cisenbahnarbeiter- verband gibt auch ein Organ heraus, worin die Herbeiführung eines guten Einvernèhmens zwischen Arbeiterschaft und Verwaltung propagiert wird. (Der Redner zitiert aus zwei Nummern dieses Blattes Artikel als Belege dafür.) Der Verein hat bereits über 80 000 Mitglieder ; es handelt fi also nicht um kleine Verbändchen, wie es die Sozialdemokraten gern hinzustellen belieben. Vielsach finden Versammlungen der Ortsgruppen des Verbandes statt, die ih

häufig besuht habe. Zu meiner Freude habe ich_ gefunden, daß hier und da auch Mitglieder der Verwaltung, auch höhere Beamte,

erschienen sind, und ih möchte den Minister bitten, diesen Herren allgemein die Teilnahme zu gestatten. Dem früheren Chef der Eisenbahnverwaltung von Budde haben diese Arbeiter ein Denkmal errichtet. Daß in folhen Versammlungen einmal ein \charfes Wort fällt, ist doch kein Wunder, und ih möchte nicht, daß die Arbeiter, denen eirmal ein folches Wort ents{chlüpft, dafür zur Verantwortung gezogen werden. Ich bitte den Minister, es möglichst so einzurichten, daß der Lohn des Eisenbahnarbeiters in einer folhen Höhe gehalten wird, daß die Frau niht nötig hat, mit- zuarbeiten; ih verweise auf das Wort des Kaisers in Köntgsberg über den Beruf der deutshen Frau. Für alte Arbeiter, deren Arbeitskraft erlahmt, sollte der Lohn nicht heruntergeseßt werden; in diesem Punkte sind in den Versammlungen wiederholt Klagen laut geworden. Die Arbeiter legen den allergrößten Wert darauf, daß für thr Alter und für Zeiten der Not gesorgt wird; es kommt thnen gar nicht darauf an, auch höhere Beiträge zur Pensionskasse zu zahlen, wenn nur ihre Pensionen erhöht werden. Den Wünschen bezügli der Arbeiteraus\hüsse {ließe ih mich an; ich wünsche darüber hinaus, ein Arbeiter für seine Tätigkeit als Arbeiteraus\hußmitglid auch nicht von der Direktion, sondern nur vom Minister felbst entlassen werden kann. Es wird der Sozialdemokratie niht gelingen, maßgebenden Einfluß auf die Eisenbahnarbeiter und -beamtenschast zu bekommen, und wir freuen uns der Erklärung und Zusicherung des Ministers, daß er darüber wachen wird. Herr Leinert ist ja darüber aufgebraht und wünschte, die Sozialdemokraten sollten von der Beförderung auf den Eisenbahnen überhaupt ausgeschlossen werden Q des Abg. Leinert). Ih werde einen solhen Antrag nicht einbringen und, wenn er von anderer Seite kommt, dagegen stimmen.

(Schluß des Blattes.)

Dem Hause der Abgeordneten ist der Entwurf eines Geseßes, betreffend die Erweiterung des Stadt- kreises Breslau, nebst Begründung gugegangen Nach diesem Gesehentwurf sollen am 1. April d. J. die Land- gemeinde Gräbschen, die auf einer Fläche von 526,76 ha (am 1. Dezember 1910) 2474 Einwohner, und der Gutsbezirk Gräbschen, der auf 154,59 ha 399 Einwohner zählt, von dem Landkreise Breslau abgetrennt und mit der Stadtgemeinde und dem Stadtkreise Breslau vereinigt werden.

Statistik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

In Lüdenscheid hielt am Montag der Arbeitgeberverein eine uns ab zur Beratung über die Neigung der Werkzeugshlosser (0 Nr. 18 d. Bl.), den Streik zu beenden. Es stellte sih jedoch

eraus, daß die von den Arbeitern unternommenen Schritte, eine

Einigung zu erzielen, auf der Anregung einer zu geringen Anzahl von Werkzeugshlossern beruhe. Der Ausstand dauert also fort. Fremde Arbeitswillige werden durh Schußleute zur Arbeit geführt und wieder abgeholt, weil sie Belästigungen S t find. ;

Sn Cherbourg sind, wie ,W. T. B.“ meldet, die beim Hafen- bau beschäftigten Caissonarbetter in den Ausstand getreten. Sie verlangen mit Rücksicht auf ihre gefährliche und shwierige Arbeit eine Sn brierboidi Man befürchtet, daß sämtliche Arbeiter fih dem. Ausstand anschließen werden.

Wohlfahrtsþpflege. ;

Im Regierungsbezirk Cöln sind {m leßten Vierteljahre wieder zahlreihe Stiftungen zu den verschiedensten Zwecken gema worden. Besonders nennenêswert sind gelun: Aus Anlaß des 50jährigen Bestehens der Chemischen Fabrik Kalk hat der Teilhaber Kommerzienrat Friß Vor ster 50000 4 und die Firma 100 000 4 der Stadt Cöln für eine Volksbibliothek und Leschalle auf der rechten Rheinseite gestiftet. Der jüngst verstorbene Kaufmann Georg Küppers - Loosen, der vor kurzem der Stadt Cöln bereits Bücher im Werte von 16000 H# für eine Volksbücherei und Lesehalle geschenkt hatte, hat zum. gleichen Zweck 110 000 4 testamentarish vermaht. Die Schwester des Stifters überwies der Stadt Ps die Bibliothek ihres Bruders. Für das Wallraf-Richarß-Museum schenkte aus Anlaß des 50 jährigen Jubiläums des Museums der Kaufmann Leon- hard Ti § das Gemälde „Halali“ von Courbet, das einen Wert von 75 000 é hat. : E

Wohltätigkeit wurde im großen Maße geübt. In Bonn und Cöln fanden im November Blumentage statt. Namentlich der Cölner, der von den Wohltätigkeitsvereinen aller Konfessionen ver- anstaltet wurde, übertraf dur seinen Erfolg die gehegten Erwartungen. Er ergab einen Reinertrag von 106 000 #.

Kunft und Wissenschaft.

Der deutsche Botschafter Graf Bernstorff wurde, wie „W.T.B.* aus Philadelphia meldet, gestern von der Staatsuniversität von Pennsylvanien zum Chrendoktor ernannt. Der Botschafter spra über deutsche soziale Probleme.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- maßregeln.

Das Auftreten der Pest in China. (Zusammengestellt im Kaiserlichen Gesundheitsamt.)

Nach den dem Kaiserlichen Gesundheitsamt l amtlicher Wege regelmäßig zugehenden Mitteilungen find dem gegen- wärtigen Pestausbruch im nordöstlichen Teile von China gahl- reiche Pestfälle an der ostsibirischen a vorher- gegangen, die vermuten lassen, daß dieser Pestausbruh mit dem aus früheren Jahren berüchtigten E in der Nähe des Baikalsees in Zusammenhang steht. Hier am Baikalsee sind gewisse für Pest besonders leicht ige liche Tiere, die Tarbagane einheimisch, deren Erkran h wie schon seit längerer Zeit bekannt ist, das Auftreten der Pest unter Me Gt ebenso befördern kann, wie in anderen Gegenden, z. B. Ostindien und Aegypten, die an Ä erkrankten Ratten erfahrungsgemäß zur Verbreitung der Pest unter den Menschen