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O thun, läßt der österreichische seit zwei
Tagen zusanimen . Die Stadt wird verwüstet, Weiber d Au ai af he rict, Wir beschwören ie Pforte um cine Zusludi nd
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daß das Bombardement ares U sftätte angewiesen werde.“ et Pasha ittheilung dieses Telegramms zugestehen, daß dlose Lüge sei und daß er cls rn dem tgethe Hadschi Loja befohlen aufzuknüpfen, ferner
en hätten, Serajewo
eher ubrennen , als zu übergeben. Savfet Pascha \prach tro die Bitte um Nachsicht der österreichischen Truppen gegen das von Agitatoren irregeleitete Volk aus. — Zwei Bataillone der türkischen Kaisergarde haben den Be- fehl erhalten, sich theils nah Smyrna, theils nah Samos einzuschiffen. — Aus Kattaro von heute: Zwischen den
Türken und den Montenegrinern sind die Feind- haben die fä wieder ausgebrochen. Seit gestern früh
ben die Kämpfe bei Podgorißa begonnen. — Die genannte rrespondenz erfährt von gut unterrichteter Seite, daß Hä ‘Nascha vas Vorrüken der österreichischen Truppen gegen Serajewo abgewartet habe, fondern sih am 18. d. im ouak von Blazni gestellt habe. Derselbe sei bis auf weitere Ordre nah Brod geschickt worden. ; j Ragusa, 21. August. (W. T. B.) Eine Abtheilung nsurgenten in der Stärke von circa 5000 Mann ist beî tolay mit sehr beträhtlihen Verlusten zurückgeworfen
worden.
— Von der Kaiserl. Königl. Okkupations- O wird der „Pol. Korr.“ aus Zenica, 13. August, be- richtet:
„Gestern um ti Uhr Nachmittags traf Hafiz Pascha mit auf- fallend großem Geleite hier ein. Von der Pforte zum Militär- Fommandanten von Bosnien ernannt, wurde er vor Kurzem von der revolutionären Regierung in Serajewo auch zum Civilgouverneur proklamirt. In dieser Zwitterstellung fand sih Hafiz Pascha gestern um 7 Uhr Abends im Lager beim Oberkommandirenden FZM. Philippovich ein. Gleichzeitig mit ihm erschien eine aus 2 oha- medanern, 2 Christen und 2 Phili bestehende Deputation. Hafiz Pascha \tellte sih dem FZM. Philippovich mit den Worten vor, daß er als General ohne Armee, als Gouverneur ohne Autorität komme. Im Uebrigen bat er, der Ober-Kommandirende möge der “von der revolutionären Regierung in Serajewo entsendeten Deputation Gehör \{enken. Ihr Anliegen sei, daß FZM. Philippovih das Vorrücken der K. K. Luuppen vorläufig cinitellen möge, da die Regierung in Serajewo die Inter- vention der Königin von Enaland nachgesucht habe. Der Ober- Kommandirende [nitt dem Sprecher der Deputation jedes weitere Mort mit einer gehärnishten Erwiderung ab. FZM. Philippovich bemerkte vor Allem, daß er Soldat sei und wisse, was seine Pflicht ihm gebiete. Mit Leuten vom Schlage der Regierung8männer in Serajewo wolle er weder verhandeln, noch Konventionen \{licßen, noch überhaupt etwas zu thun haben. Sie mögen nach Serajewo zurückkehren, und Jenen, von denen fie gesendet, waren, auérihten, daß die K. K. Truppen ruhig weiter vorrüdcken und Alles zermalmen werden, was sich ihnen in den Weg stellt. Serajewo werde beseßt werden, und. es werde ihn freuen, wenn cs auf friedlihem Wege werde geschehen können, Sollte es aber den Be- wohnern von Serajewo in den Sinn kommen, B zu R, so sollen noch ihre Enkelsenkel davon erzählen, auf welche s{hreckliche Art diejenigen gezüchtigt werden, die es wagen, sich den K. K. Truppen entgegenzustellen. Damit war die Deputation entlassen. Hafiz Pascha verweilte bei dem Feldzeuameister Philippooich eine ganze Stunde. Während dieser Zeit theilte cr dem Ober-Kom- mandirenden mit, daß er selbst \chon vor aht Tagen den Auftrag von der Pforte aus Konstantinopel erbalten habe, sich in das Haupt- quartier des öôsterreichish-ungarischen Okkupations-Corps zu begeben und die vorläufige Einstellung des Vormarsches zu verlangen. Da- mals hätte ihn jedoch die revolutionäre Regierung in Serajewo ver- hindert, sih in das Hauptquartier zu begeben. Nah der Niederlage der aufständischen Streitkräfte bei Zepce und)Jaice hätte aber die revolu- tionäreRegierung selbst Hafiz Pascha beauftragt, sfihzum Ober-Komman- danten des öfterreichish-ungarishen Okkupations-Corps zu begeben und die Einstellung des Vormarsches zu erwirken. FZM. Philippovich {lug hierauf Hafiz Pascha vor, da von einer Einstellung des Vormarsches keine Rede sein dürfe, sich entweder seinem Hauptquartiere anzu- \chließen, bis die K. K. Truppen in Serajewo die Ord- nung hergestellt hätten, oder aber, da er in seinen Funktionen lahm- gelegt sei, mit Sauvegarde über Oesterreih-Ungarn nah Konstanti- nopel abzureisen. Hafiz la hatte jedoch vor seiner Abreise von Serajewo als Bürgschast seiner Rücktkehr seine Verwandten als Geißeln stellen müssen. Heute um 11 Uhr Vormittags kehrte Hafiz Pascha sammt Gefolge au wirklich nach Serajewo zurü. :
Gleichzeitig mit dem Eintreffen Hafiz Paschas gestern in Zenica war auch die Verbindung mit der 7. Truppen-Infanterie-Division des FZM. Herzogs von Württemberg hergestellt, indem Hafiz Pascha von einer Kavallerie-Abtheilung von jener Division hierhergeleitct worden war. Ober-Lieutenant G arácia mit einem Zuge von Wall- modéen-Ulänen wurde von Travnik bis auf den halben Weg nah Vitez gegen Bucovaca vorgeschicktt, um Hafiz Pascha zu empfangen Bei Vitez vereinigen \sich nämlich die von Ban- jaluka und Brood nach Serajewo führenden Straßen. So find durch Ober - Lieutenant Paraga die ersten authentischen Nachrichten über den Vormarsch der 7. Division hierher gelangt. Dieselbe hatte an dèmselben Tage, an welchem die 6. Division das ‘Gefecht bei Zepce bestand, ein neunstlindiges Treffen bei Jaice mit 7 Bataillonen, 2 Gebirgs - Batterien unter Kommando Sr. Kaiserl. und Königl. Hoheit des Herrn Erzherzogs Johann und unter der Oberleitung des Herzogs von Württemberg gegen 4- bis 5000 Auf- ständishe mit 5 Geschüßen geliefert. Das Resultat war der glän-
endste Sieg. Der Gegner wurde in die Flucht gejagt, 300 Auf- Händifche elen, 300 wurden gefangen und ihnen 4 G:\{chliße ab- anns Die K. K. Truppen hattèn einen Vérluüst von 10 E und ‘verwundeten Dffiziéren, 300 todten ünd vérroundeten 0 n.“
— Ueber Serajewo, die jüngst von den österreichischen Truppen eroberte Hauptstadt Bosniens bringt die „Wien. E folgende E, :
„Serajewo (türkisch Bosna-Seraj) ist die Hauptstadt Bosniens und der Herzegowina. und.Sih des Civil- und Militär-Gouvernements fo wie aller Landesbehörden. Die Stadt liegt in einer Seehöhe von 1720 Fus über dem Spiegel des adriatishen Meeres und hat nahezu 50 Cinwohner. Der größte Theil davon find Mohame- 5000 ri
‘daner, dann bei 50C sten griechish-orientalischer Religion, bei 1000 Kätholiken, etiva 3500 Juden, nahezu 1000 Zigeuner und bei 3000 ‘Seelen fremder Kolonisten verschiedener Konfessionen. Séra- ja, das „Sarite“ der alten Römer, bietet, namentlich von
benachbarten Höhen aus gesehen, mit seinen Moscheen und Mi- nareten, Kirchen, ;Kuppeln und Thürmen, mit seinen drei Flüssen, den [vielen Brücken, Inseln, Gärten und den zahllosen Gebäuden, (welche vou saftigem Grün umgeben sind, einen bezaubernd \{önen, überrashenden Anblick. Die Straßen der Stadt, ohne Pflaster, sind planlos, labyrinthartig, die Wohnungen dunkel. Troßdem ift Sera-
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des | urs, der Kaserne, der Kaufhalle und dem Trödelmarkt- Gebäude, dann den mina ebäuden und einzelnen Privatzgebäuden reicher Familien bietet die Stadt wenig aritektonische pier. Von den Dzamien und Moscheen, über hundert an der Zahl, sind nur zwei {chône Bauwerke, die an die Herrschaft des Islams in seinem arößten Glanze erinnern: die Dshumma des Kaisers und des Beg Usren (Chosrev). Die alte und neue Citadelle, auf zwei Berg- vorsprüngen gegenüber der Borja-Planina am reten Ufer des Miljackaflusses erbaut, sind ausgebreitet, aber fortifikatorish nit bedeutend. Serajewo besitzt über ein halbes hundert Elementar- \{hulen, mehrere theologisdhe Schulen und eine Hoh- \hule. Au besteht daselbst cin Armenhaus und _ein Armenspital. Oeffentliße Brunnen giebt es in _Sera- jewo eine große Menge, mehr oder minder {ön in Stein oder Mauermnerk ausgeführt. Sie sind die Sammelpläße, um die si das Leben der sonst öden Straßen gruppirt. Hotels im europäischen Sinne findet man in Serajewo nicht, dagegen eine große Zahl von Wirthshäusern und Garküchen, ebenso Kaffeehäuser, in denen sich leb- hafter Geschäfisverkehr zu entfalten pflegt. Theater oder ähnliche Vergnügungen besißt Serajewo nicht Das einzige Volksvergnügen ist das Wettrennen. Sonst besorgen die Unterhaltung der Menge herumziehende Musikanten, italienische Drehorgelspieler, Bärenführer
und Zigeunertruppen. : | ; Aerzte, welche dem Civiistande angehören, giebt es in Serajewo
einen einzigen, einen geborenen Schweizer, dec nebstbei Beamter ist. Die Militär-Aerzte üben auch die Civilpraxis aus. Armselig ge- fleidete Männer aus dem Volke besorgen die E te.
Serajewo wurde im Jahre 1465 von den bosnischen Edelleuten Socolovic und Zlatarovic, welche zuerst den Islam angenommen hatten, gegründet und von dem Vezier des Landes Usrenberg ver-
größert. Usren ließ auch den Residenzplaß (Saraj) erbauen. Diesem verdankt die Stadt ihren Namen.“
Belgien. Brüssel, 20. August. (Cöln, Ztg.) Heute hat. die Feier der silbernen Hochzeit des Königs und der Königin begonnen, indem der Gemeinderath der Königlichen Residenz Laeken, Bürgermeister und Schöffen an der Spiße, den Majestäten den Glückwunsch der Gemeinde darbrahte. Alle Gesellschaften und Vereine des Ortes waren mit ihren Boyen und Emblemen aufgezogen, und die Bürgerwehr stand in Parade. Der König antwortete auf die Ansprache des Bürger- meisters mit freundlihen Worten für die Gemeinde Laeken, welcher er die Ausführung einiger von derselben gewünschten öffentlihen Arbeiten versprah. Die Festlichkeiten in Laeken werden bis zum Sonntag fortdauern.
Großbritannien und Jrland. London, 22. August (W. T. B.) Bei einem gestern in Liverpool statt- echabten anket hielt der Staatssekretär des nnern, Croß, eine Rede, in welcher er der Hoffnung Ausdruck gab, daß der nunmehr gesicherte he bar ein dauernder fein werde. Es sei jeßt die erste Pflicht der Re- gierung, die Ausgaben für den Staat so viel wie möglich ein- zuschränken. — Wie der „Times“ aus Belgrad, vom 21. d. M., gemeldet wird, hat Fürst Milan eine Pro- flamation erlassen, in welher die Unabhängigkeit Serbiens und die 8 der Armee auf den Friedens- fuß verkündigt wird. — Dem „Reutershen Bureau“ wird aus Konstantinopel, vom 21. d. M., gemeldet: Der wis Pascha aue den Einwohnern von Batum mitgetheilt, daß die Russen am 27. d. M. in diese Stadt? einziehen würden. Die Behörde habe bekannt gemacht, daß Schiffe ankommen würden, um diejenigen hinwegzuführen, welhe nicht in der Stadt bleiben wollten.
— (W. T. W.) Wie dem „Reutershen Bureau“ aus Bombay, vom 21. d. M. gemeldet wird, ist der Thron andi von Kabul am 17. d. M. gestorben. Möglicherweise würde die Abreise der englishen Gesandtschaft, welche sich im September nah Kabul begeben follte, hinausgeschoben werden.
— Unter dem 18. ds. wird dem „Standard“ aus Nicosia auf Cypern gemeldet : ;
Heute früh 6 Uhr fand im griechischen Kloster der heiligen Jung- frau die CEinsegnung der brittishen Flagge statt. Das Kloster liegt in der Nähe des englischen Lagers, ungefähr eine Meile unterhalb Nicosias. Im Kloster und vor dessen Thüren hatte ih eine beträchtliche Anzahl eingeborener Christen eingefunden. Scene und Umgebung waren überaus malerisch und interessant. Jn der Klosterkirhe wurde von Geistlihen und Mönchen eine Messe ge- fungen, worauf eine Prozession folgte. Unmittelvar vor dem Kloster wurde ein anderer Gottesdienst abgehalten: auf einem teppihbedeckten Plate vor dem Kloster stand Sir Garnet Wolseley, an feiner Seite ein vergoldeter Thron. Nachdem ein Gebet gesprochen und einige Psalmen gesungen worden, wurde die Flagge geweiht, gesegnet und \{ließlich durch einen jungen Priester auf den Kirchthurm ge- ad Eine Ehrenwache von 69 Gurkhas präsentirte die Waffen. Die Kirenglockten ließen ihre Geläute ertönen und die versammelte Menge, an deren Spiße fih der reih kostümirte Archimandrit be- fand, brachte begeisterte Hochs auf die Königin von England, die brittishe Nation und Sir Garnet Wolseley aus.
Frankreich. Paris, 21. August. (Fr. V Das „Jo ur- nal Ta uri reibt: Das Schiksal des französischen Bischofs und Missionärs Msgr. Ridel, welchen die Eingeborenen von Korea auf ihrem Gebiete verhaftet hatten, ab zu lebhaften Besorgnissen Anlaß. Ein Brief des Kontre- dmirals, welcher die französishe Schiffsdivision der Gewässer von China und Japan befehligt, meldet, daß dieser Missionär nach einer menen Haft auf freien Fuß geseßt worden ist. Dieses erfreuliche Resultat ist de: Bemühungen des französishen Gesandten in Peking zu danken, welcher bei der chinesishen Regierung erwirkte, daß sie drin- gende Vorstellungen “an die Regierung von Korea rihtete. Das franzöfishe Kanonenboot „La Surprise“ hat Msgr. Ridel von Newtshwang nah Tschefoo geführt, wo er am 5. Juli eingetroffen ist. — Die Generalräthe haben in ihrer gestrigen ersten Sißung ihre Vorstände L es und obgleih in der Zusammenseßung dieser Körperschaften seit ihrer lehten Seen feine wesentliche Veränderung eingetreten ist, hat die republikanische Sache in ihrenReihen, wo sie schon eine kleine Majorität besaß, noch einige neue Eroberungen gemaht. So viel bis jet bekannt, wurde in drei Departements, die D einen Bonapartisten zum Präâäsi- denten hatten, ein Republikaner auf diesen Posten berufen, und nach den leßten Angaben zählte man im Ganzen 54 republikanishe und 36 dem herrschenden System feindliche Präsidenten. Nicht wiedergewählt wurden zwei Mitglieder des Senats, Herr Brunet, Unterrichts-Minister in dem Ka- binet vom 16. Mai, Hetr Clément sowie ein Mitglied der sultate we Kommissionen von 1851, Herr Willemot. Diése Re-
ultate werden von der republikanischen Partei bereits als ein er- euliches Symptom für die Senatorenwahlen willkommen ge- heißen. — Die konservativen Blätter veröffentlichen
folgende Note: ur Zeit der Vertagung der Kammern die ve nen Gruppen der en des endts sich über die Bestimmung einer gewissen An- hl ihrer Mitglieder verständigt, denen die Aufgabe zufallen ollte, ein Comité zu bilden, welches alle für die lokalen Comités nöthigen Mittheilungen und Geldmittel zu centra- lisiren hätte. Den in dieser Weise bezeichneten natoren sind dann noch 4 Mitglieder der Deputirtenkammer bei- gegeben worden. Das Senats-Comité der Rechten, welches ue de Miromenil Nr. 72 in Paris seinen Siß hat, ist aus folgenden Herren zusammengeseßt: Adnet, Dupuy de Lôme, Graf Mérode, Admiral Montaignac, Poriquet, Graf Preissac, Vicomte Rodez-Benavent, von Rojamel und Tailhaud, Se- natoren ; Herzog von Larochefoucauld-Bisaccia, Marquis von Part, Plichon und Admiral Touchard, Deputirte. Vei- träge werden in der Société de l’Union générale entgegen ge- nommen.“
— (W. T. B.) Das Journal „France“ ver- öffentliht einen von Girardin verfaßten Artikel, in welchem si derselbe gegen die Projekte in Betreff der Kon- vecrtirung der Rente ausspriht und hervorhebt, daß die Reduktion der stipulirten agg ein Akt der Undankbarkeit gegen die patriotishen Zeihner der Anleihe von 1871 sein würde, und daß Gambetta sich der Konvertirung widerseßen werde. Wenn nichtsdestoweniger die Reduktion in der De- putirtenkammer beantragt werden sollte, so würde die Kammer diesem Antrage nicht zustimmen.
Türkei. Konstantinopel, 20. August. (W. T. B.) Mehemed Ali Pascha ist von Seiten der Pforte vorerst nah Kossowo entsendet, um die Bevölkerung dieses Vilajets zu beruhigen und Maßregeln gegen den Uebertritt bewaffneter Banden und Deserteure nah Bosnien zu treffen. |
— 21. August. (W. T. B.) Gestern ist Hatschik Odian Effendi, Bureauchef im Ministerium des Auswärtigen, über Odessa nah Berlin abgereist, um die von dem Sultan ra- tifizirten 6 Exemplare des Berliner Vertrages zu überbringen.
Numänien. Bukarest, 21. August. (W. T. B.) Der Minister des Auswärtigen, Cogalniceano, begiebt si, wie das amtliche Blatt meldet, auf Urlaub und wird der Finanz-Minister, Campineano, das Ressort desselben interi- mistisch übernehmen.
Amerika. New-York, 21. August. (W. T. B.) Nah hiex eingegangenen Nachrichten nimmt das gelbe Fieber in Luisiana zu. Bis jeßt sind in New-Or- leans 1400 Erkrankungsfälle vorgekommen, von denen 436 mit dem Tode endigten. Von 195 Einwohnern, welche in Grenada blieben, sind 135 gestorben.
Afrika. Egypten. Alexandria, 19. Auguît. (Reuters Bureau.) Die Enquete-Kommission hat ein auf den Rath Nubar Paschha's gemachtes Anerbieten des Erbprinzen Mohammed Tewfik, der Kommission alle seine Güter, deren jährlihe Revenuen ih auf 30 000 Pfd. Sterl. belaufen, abtreten zu wollen, angenommen. Die Prinzessin Fatima, Tochter des Khedive, hat ebenfalls ihre Bereitwillig- keit kundgegeben, alle ihre Güter der Kommission abzutreten.
Kairo, 21. August. (W. T. B.) Die zur Untersuchung der Finanzlage Egyptens eingeseßte Enquetekommission hat si definitiv dahin ausgesprochen, daß sämmtliche Güter des Khedive dem Staate zurückzugeben seien.
Aus dem Wolffschen Telegraphen-Bureau.
Tepliß, 22. August, Mittags. Das Befinden Sr. Majestät des Kaisers und Königs ist ein ununter- brohen gutes, Die Ankunft Sr. Kaiserlichen Hoheit des Kronprinzen Rudolf, zu dessen Ehren das Herrenhaus festlich geshmüdt ist, wird gegen 1 Uhr erwartet.
Prag, Donnerstag, 22. August. Kronprinz Rudolf von Oesterrei ist heute früh 8 Uhr in Begleitung des Grafen Bombelles nah Tepliß abgereist. i : |
Brüssel, Donnerstag, 22. August. Anläßlih der Feier der silbernen Hochzeit des Königs und der Königin wurde heute ein feierlihes Tedeum abgehalten , welhem sämmtliche belgische Bischöfe beiwohnten. Jn dem Königlichen Palais finden zahlreihe Empfänge statt. Die auswärtigen Mächte find dur außerordentliche Abgesandte vertreten. Die Stadt ist mit Fahnen festlih geshmüdt und für den Abend eine allgemeine Zllumination in Aussicht genommen. -
Paris, Donnerstag, 22. August, Vormittags. Bei einem gere in Laon stattgehabtcn Banket hielt der Minister des
uswärtigen, Waddington, eine Rede, in welcher er auch der mannigfahen Ausstellungen und Angriffe, die der Berliner Vertrag erfahren, Erwähnung that und dieselben als durh- aus E bezeichnete. Sobald der Berliner Ver- trag vollkommen ausgeführt sein werde, werde sih zeigen, a perseibe die einzige dauerhafte Lösung der orientalischen rage fi. — avre, Donnerstag, 22. August. Die Königin Christina
von Spanien ist gestorben.
Neichstags - Angelegenheiten.
De finitive Resultate der Stihwahlen nach Meldung des „W. T. B.“
Königreih Preußen. Provinz Westpreußen. 2, Danziger Wahlkreis (Danzig-Landkreis). Abgegeben 8570 Stimmen. Gewählt Dekan Pfarrer Michalski mit 4396 gegen Landschafts- direktor Albrecht mit 4159 Stimmen.
Provinz Hannover. 13. Wahlkreis (Herzberg-Zellerfeld- Goslar). Gewählt Kaufmann List mit 9444 gegen Oekonomie- Rath Hoppenstedt mit 5979 Stimmen. :
Provinz Westfalen. 1. Arnsberger Wahlkreis (Siegen- Wittgenstein). Abgegeben 15280 Stimmen. Gewählt Kreuß mit 9533 Stimmen gegen Ecnst mit 5747 Stimmn. .
Königreih Bayern. 4. pfälzisher Wahlkreis (Zweibrüdcken) Abgegeben 19522 Stimmen. Gewählt Ober-Appellationsgerichts- Rath Schmidt mit 10042 Stimmen gegen Redacteur Dr. Cugen
Jaeger mit 9430 Stimmen. : 10. Wahlkreis ea it,
L S r nar burg). Abgegeben 22 380 Stimmen. Gewählt Alfred S chmitt, Battiston mit 13668 Stimmen gegen von Stichauer mit 871
Stimmen.
Lombarden 634, Nordwestbahn 1014, Silberrente 5614, Papierrente dh, Oest. Goldrente 634, Ung. Goldrente 76%, Russ, L dae 761, Ten 1872 84}, Neue Russ, Anl. 844, Amerik 1885 998, Fer Loose 1114, 1864er Loose 289,80, Oester, National-Bank L 2,00, Darmstädter Bank 122}, Meininger Bank 823, Hessische udwigsbahn 774, Ung. Staats. 156,20, do. Schatzw. alte 1022,
Reichsbank 157, Reichsanleihe 96%.
Ueber die E E Tine S « e Erträgnisse des fiskalishen Berg- und Hüttenwesens im Königreih Sacbsen im Jahre 1876 ent- nehmen wir dem kürzlih e: s{hienenen „Statistischen Sebi für das Königreich Sachsen auf das Jahr 1879* folgende Ängaben: Bei dem Erzbergbau waren im Jahre 1876 284 Gruben mit 7220 Arbe*tern (exkl. 573 Tagelöhnern) im Betrieb , deren Gesammt- ausbringen an Silber-, Blei- und Kupfererzen, Kiesen, Zinnstein, Kobalt, Eisenstein, Wismuth 2c. 4 907 642 Rohwerth hatte. — Die Förderung bei dem Königlichen Steinkohlenwerke zu Zaukeroda betruz 2 500 225 hl Steinkohlen bei einer Belegung von 1324 Arbeitern inkl. 53 Frauen, sein Absatz 2 413 666 h1 Steinkohlen, Kokes 2c. für netto2298 393 4— Bei dem sfalishenBraunkohlen- we rke zu Kadißsh wurden im Jahre 1876 bei einer Belegung von 136 Mann 750 462 b1 Kohlen geftezeet und 705 507 hl Kohlen für 1693144 verkauft. — Bei den fiskalishen Hüttenwerken zu Freiberg wur- den 529 408 Cent. Erze und Gefräße für 5 292 946 G angefauft und 302 Pfd. Gold, 58 430 Pfd. Silber, 7550 Pfd. Wismuth, 71 638 Cent. Bleiprodukte, 30 804 Cent. Kupfervitriol, 5876 Cent. Eisen- vitriol, 13 878 Cent. Arsenikalien, 3765 Cent. Zink, 197 386 Cent. diverse Schwefelsäure, 2224 Cent. Schrotwaaren, 15 384 Cent, Blei- waaren u. \. w., zusammen für 8648 344 M. verkauft, Beschäftigt waren bei den Hütten im Jahre 1876: 1077 Personen. — Bei dem Königlihen Blaufarbenwerke - zu Obershlema wurde eine Verkaufseinnahme von 467753 #Æ für Kobaltfabrikate und 377088 M für Nickdel, Witmuth und Kupferstein er- zielt. Die Zahl der Offizianten und Arbeiter betrug 96 Per- sonen. — Ueber die Erträge des sächsischen Staats- forstwesens erziebt sich aus dem genannten Jahrbuche, daß die Staatswaldungen 167 534 ha umfaßten. Die Gesammtvershlagung betrug 929 422 Festmeter Derbholz, eins{ließlich 605 607 Festmeter oder 695 °%/% im Nußholz, was für das Hektar der Holzbodenfläche 5,77 Festmeter ergiebt. An Reinertrag gewährte das Festmeter Derb- hol B e E D A imlaeals aber 48 M. 59 s. c mtaufwand an Forstverbesserungs-, Betriebs- - waltungskosten betrug von der Einnahme 31 %. Ds mo) LRE
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Im Verlage der Königlichen Hofbuchhandlung von Siegfried Mittler und Sohn hierselbst erschien vor Kürtän: en \{ichte des Westpreußishen Kürassier - Regiments Nr. 5, von seiner Stiftung bis zur Gegenwart, 1717—1877, Fm Auftrage des Regiments bearbeitet von Bernhard v. Baeren- sprung.“ Der Verfasser, welcher seine Arbeit dem Hohen Chef des Regiments, Sr. Kaiserlichen Hoheit dem Großfürsten Nicolaus Nicolajewitsch von Rußland gewidmet hat, bemerkt in dem Vor- worte, daß die Feier des 25jährigen Gedenktages der Ernennung des Großfürsten zum Chef im Jahre 1876 im Regimente den lange ge- hegten Wunsch von Neuem wachgerufen habe, eine zusammenhängende Darstellu:1g der Regimentsgeschichte zu besißen und daß sih dem zufolge der Verfasser entschlossen habe, die Erlebnisse des Regiments der Zeit- folae nah aneinander zu reihen. Für den ersten Zeitabschnitt von 1717—1744 hâtte \sich ihm in den Werke des Rittmeister, jeßigen Oberst-Lieutenant Kähler „CEinhundert und funfzig Jahre des Rbr lich preußischen Litthauishen Dragoner-Regiments Nr. 1 (Prinz Albrecht von Preußen )“ ein ermunterndes Vorbild geboten. Die Ge- {hihte des Westpreußischen Kürassier-Regiments Nr. 5 und die des Litthauishen Dragoner-Regiments Nr. 1 läuft nämlich, da beide Re- gimenter einem Stamm entsprofsen, bis zum Jahre 1744 zusammen. S diesen Abschnitt hat der Verfasser das genannte gründlich gear- eitete Werk seiner Schrift zu Grunde gelegt. Mit dem No- vember 1744 verfolgt das Westpreußische Kürassier - Regiment Nr. 5 jene „eigene Laufbahn; von hier ab beginnt die mühe- volle Thâtigkeit des Verfassers, den vielfah verschlungenen Pfaden der Geschichte des Regiments zu folgen, seine theilweite fehr ver- wishten Spuren ausfindig zu machen. Der Inhalt is in {chrono- logischer Ordnung in 6 bschnitte gegliedert , deren erster die Zeit vo1 1717—1740 umfaßt und in 4 Kapiteln die Geschichte des Regiments von der Errichtung bis zu seiner ersten Theilung (1717— 1727), dann bis zum Feldzuge am Rhein (1727—1734), den Feldzug am Rhein (1734—1736) und den Abschnitt von der Rückkehr aus dem Feldzuge am Rhein bis zum Tode König Friedrih Wilhelm I. (1736—1740) schildert. Der zweite Abschnitt behandelt die Periode der Regierungszeit König Friedrich II. (1740—1786) in folgenden8 Kapiteln : von der Thronbesteigung König Friedrich 11. bis zum Ende des ersten Meisen Krieges 17490—1742; zwei Jahre bis zur zweiten Thei- ung des Regiments 1742—1744; das Regiment v. Stosch bis nach Beendigung des zweiten s{chlesishen Kriegs, 1744 bis Februar 1746; | zehn Friedensjahre 1746—1756; das Regiment Dragoner v. Langer- mann und v. Alt-Platen während des dritten \{lesischen (siebenjäh- rigen) Krieges 1756—1763; die Friedensjahre bis zum bayerischen Erbfolgekrieg 1763—1778; der bayerische Grbfolgekrieg 1778—1779 ; das Regiment Dragoner v. Alt - Platen während der leßten Regicrungsjahre FriedriÞ des Großen 1779 — 1786. Der legende Abschnitt beschäftigt sich alsdann der (Se- hihte des Regiments während der Regierungszeit König Friedrich Wilhelm 11. 1786—1797, den sieben Friedensjahren bis zum polnischen Feldzuge 1786—1794 und der Thätigkeit des damals Dragoner von Bardeleben benannten Regiments während des pols- nishen Feldzuges und der kurzen Friedenszeit bis zur Thronbesteigung König Fricdrich Wilhelm 11. 1794—1797. Die Epoche der Re- ferung König Friedrich Wilhelm IlII. 1797—1840 bildet den Gegen- tand des nächsten, vierten, Abschnittes, welcher nah den historischen Ereignissen für die Darstellung die Gliederung in 9 Kapitel ergab, nâmlich den Zeitraum von der Thronbesteigung des Königs FriedrihWil- helm III, bis zum Feldzuge in Preußen 1797—1806, während des Feld- zuges in Preußen 1806—1807, während der Friedensjahre bis zu Beginn des russischen ggeldauges 1807—1812, die Theilnahme zweier Schwa- dronen des Regimentes, welches damals die Bezeihnung QDra- goner-Regiment Nr. 4 2. Westpreußisches Dragoner-Regiment führte, an dem Feldzuge in Rußland im Jahre 1812, Die Erlebnisse der zurücgebliebenen nihtmobilen Schwadroaen des Regimentes, dann
die Erlebnisse der aus dem Feldzuge gegen Rußland zurückgekehrten beiden Schwadronen vom 1. Januar bis 7. April 1813- und weiter, die Erlebnisse des wieder vereinigten Regiments während des Feld- zuges 1813 bilden das 5., 6. und 7. Kapitel dieses Abschnitts, während das 8. Kapitel die eit von 1816—1819, bis zur Umgestaltung des Regi- ments in ein Kürassier-Regiment umfaßt. Das Schlußkapitel dieses Ab- schnitts ijt dann der Geschichte des 5. Kürafsier-Regiments bis zum Tode König Friedrich Wilhelm 111. (1812—1840) gewidmet. Jn dem fünften Abschnitt wird der Zeitraum während der Regierungszeit König Friedrich Wilhelm IV. 1840—1861 geschildert. Die sieg- iden Se unter der Regierungszeit König Wilhelm I., an enen das Westpreußishe Kürassier-Regiment ruhmvollen Antheil genommen, bilden den Inhalt des das Buch abshließenden festen
mit
Abschnittes, welcher in vier Kapitel eingetheilt ist, von denen das erste die Friedensjahre bis zum Kriege mit Oesterreich und den Feld- jua gegen Oesterrei 1861 — 1866 behandelt. Die weiteren 3 Kapitel childern: die vier Friedensjahre nach dem Feldzuge gegen Oesterrei 1866—1870, den Feldzug gegen Frankrei 1870/71 und {ließli die Zeit nah Cenis des französisben Feldzuges bis zum 1. Mai 1877. An Beilagen bringen Nachweisungen über Personalien und Bekleidungsverhältnifse in den 160 Jahren ; eine derselben giebt ein Verzeihniß der S{hlachten, Gefechte, Reko- (noirungen u, \. w. Dasselbe beginnt mit der Schlacht bei botusiz am 27. Mai 1742 und endet mit dem Gefechte bei Alençon am 26. Januar 1871. Außerdem is eine Tafel in Steindruck bei- gegeben, welche eine übersihtliche Darstellung enthält, in welcher Art das Westpreußishe Kürassier-Regiment Nr. 5 aus dem Regiment Dragoner v. Wuthenau hervorgegangen und wie seine 5 Schwa- dronen formirt find. E ne Ne des sorgfältig gearbeiteten, gründ- lihen Buches bildet das in Lichtdruck ausgeführte Bildniß des hohen
Regiments-Chefs, Gewerbe und Sandel.
Der „Rumänische Moniteur“ veröffentliht unterm 6. August ein Geseß vom 3. d. M., wona vom 13. d. M. ab der allgemeine Tarif vom 16. Mai 1876 außer Wirksamkeit geseßt wird.
Die Länder, deren Regierungen mit der rumänischen Regierung bereits Handelsverträge abeeslofen haben oder die zum Zwecke des Abschluss derartiger Verträge Unterhandlungen einleiten werden, ae sich sofort der Vortheile des meistbegünstigten Staates zu erfreuen.
__ Die bei der Einfuhr auf die Boden- oder Industrieprodukte der- jenigen Länder, mit denen Rumänien keine Handelsverträg2 abge- {lossen hat, zu erhebenden Zollgebühren werden in Gemäßheit des auf Grund der Handelskonvention zwishen Oesterreich - Ungarn und Rumänien vom 22. Juni 1875 festgeseßten Tarifs mit einer Erhöhung von 15%/o erhoben. In Gemäßheit desselben Tarifs werden die Erhebungen der Gebühren bei der Ausfuhr, die Befreiungen von Zollgebühren und die Prohibitionen Anwendung finden.
__ Von der erwähnten Erhöhung um 15% werden unter den Staaten Europas nur Schweden-Norwegen, Dänemark, Spanien, Portugal und die Türkei betroffen, da mit den übrigen Ländern der Abschluß von Handelsverträgen theils bereits erfolgt, theils durch Anknüpfung bezügliher Verhandlungen vorbereitet ist.
— Die Resultate der Sangerhäuser Aktien-Maschinen - fabrik und Cisengießerei während des am 31. März c. abge- laufenen Betriebsjahres gestatten die Vertheilung einer Dividende von 15 °%/%. Der Gesammtumsay an fakturirten Fabrikaten ist gegen das Vorjahr um 213 837 #4 zurückgeblieben. Das Gewinn- und Verlustkonto ergiebt aus der Fabrikation und infl. des Vortrages von 254 #4 aus vorjähriger Rechnung einen Nettonußen von 145 623 M. Von diesen werden verwendet zu Amortisationen 43 534 4, zur Grhöhung des Spezialreserve-Konto 9000 4, zur Gratifikation für Beamte 5000 #, zur Tantième für den Vorstand 10193 M, für den Aufsichtsrath 5092 Æ, zur Vertheilung von 15/9 Dividende 72 000 Æ und zum Vortrag auf neue Rechnung 813 4 Das Ge- sammtetablissement kostet ultimo März, cr. 419 094 A Während der abgelaufenen ersten fünf Geschäftsjahre sind an Reserven angesammelt 48 000 é. sftatutarisher Reservefond, 41 000 A Spezialreserve und 20 1009 & Delkrederekonto, zusammen 109 100 M oder ca. 223% des dige agt S
— Am . Dezember 1877 waren in Preußen für die Northern Assurance Company in Aberdeen e Price in Kraft mt es Gerte von 1402900 Æ; die
rämieneinnahmen betrugen ) #Æ, und für Sterbefälle inkl. Bon wurden 48 335 M gezahlt. | MIAEs as
uin j E E outhampton, 21. August. Das Postdamp i
gNeckar“, Kapt, W. Willigerod, vom Norddeutschen R ie Bremen, welches am 10, August von New-York abgegangen war, ist gestern 4 Uhr Nachmittags wohlbehalten hier nal ieaiah und hat nah Landung der für Southampton bestimmten Passagiere, Post und Ladung 7 Uhr Abends die Reise na Bremen fortgeseßt. Der «Necktar“ überbringt 174 Fo sagsete und volle Ladung.
New-York, ZE E. (W. T. B.) Der Dampfer „Jtalr“ von der National-Dampfschiffs-Compagnie (C. Messingsche Linie) ist hier eingetroffen.
, cato-Trillers auf einer Saitezur Wiedergabe langer fe pasese, Die dabeietwa doH kbt zu vermeidenden Härten werde
Indessen machte das Ganze doch mehr den Eindruck eines
ftüdcks als einer Kunstleistung. Weit erfeeztléér und demZ(
des Instruments entsprehender waren die Vorträge j
Tänze und jenes Pons nationaler Ges von ‘halb #
feurigem, halb {wärmerischem Temperamert, in denen
charafteristishen Kastagnetten und Tambourins zur
kamen. Diese Pieçen gefielen denn au, troß der auch ihnen an-
haftenden etwas ermüdenden Monotonität, am meisten und elten
vielen Beifall. Originell ist übrigens die Tracht der Gesellschaft,
die derjenigen der Studenten von Salamanca nahgebildet sein soll.
Dieselbe ist ganz {warz und besteht in einem Samme
Kniehosen, Strümpfen und Schnallenschuhen, weißen gefältelten Hals-
pem A si gi ggr. einem ms um die aeg geila- nen Mantel und einem eigenthümli weispißigen Hute mit
weißem kleinen Löffel daran. G Ihre P dn ans Fen fie mit
weiße rodukti übereinandergeshlagenen Beinen sißend aus. Ihr Dirigent leitet die Vorträge mit anerkennenswerther Präcision
— In Krolls Theater wird der Kammersänger Hr. Edua rd Teßler, welcher sich auf der Durchreise hier befindet, übermorgen,
E als „Tell“ in der gleichnamigen Oper Rossini's auf-
Wetterbericht vom 22. August 1878, 8 Uhr Morgens,
Barometer auf 0 Gr. u. d. Meeres- spiegel reduc. in
Millimeter.
763,8 761,5 758,9 754,5 748,5 757,3 754,4 757,3 763,8 763 0 764,3 762,6 761,4 7603 763,6 763,4
| Tem erTatur Wetter, | in? Celsius.
|59C,=49R. 144
Stationen. Wind.
Aberdeen . . Kopenhagen Stockholm. . Haparanda . Petersburg . Moskau ... E L Helder. ,.. Sylt
Hamburg . . Swinemünde Neufahrwass. Memel. ..…,. Crefeld Karlsruhe , , Wiesbaden . Cassel, .., München .. Leipzig ..…. Berlin ,... Wien .... Breslau ,
,080,, leicht NW,, leicht N, leicht
N, leicht NNW,, leicht SSW.,, still 80,, stürmisch S80., mässig 80., still WNW., leicht NW,, leicht WNW,, leicht W., schwach NO,, leicht
N., still NO,, leicht 764,6 NO., still 764,6 0S80., still 765,1 0.. schwach 765,0 'SSW,, still 764,0 |8W, leicht 764,6 still
764,8 WNW,, leicht
wolkig) heiter 14,0 wolkenlos 10,4 halb bed, 8,0 Regen 10,9 wolkig 11,5 Regen?) 150 Regen?) heiter wolkig#4) heiter halb bed,5) bedeckt wolkigs) heiter7) wolkig ane wolkigs Nebel ) balb bed, wolkig wolkenlos halb bed.
1) See ruhig, 3) Ziemli 4) Nachts Thau, ) Ziemlich grobe See.
6) S leicht 8s) Nachm. Donner, ) Seegang leicht, 7) Than.
Anmerkung. Die Stationsn sind in 3 Gruppen geordnet : 1) Nordeuropa, 2) Küstenzone von Irland bis Ost it 5 Mittel- europa sûüdlich dieser Küstenzone, Innerbalb jeder Grupne ist die Reihenfolge von West nach Ost eingehalten. q
i VUebersicht der Witterung.
Ein barometrisches Minimum nähert sich vom Ocean, vor dem Kanal ist mit fallendem Barometer und Regen mässiger bis stür- mischer Südostwind eingetreten, Im übrigen Europa herrscht grösstentheils bei steigendem Barometer ruhige Witterung. nur in Finnlan1 und Skandinavien stellenweise noch frischer Nordwind. Streckenweise, wie in Mittelschweden, Ungarn, Belgien etc. herrscht wolkenloser Himmel, Die Nacht war in Deutschland sshr kühl, -in Cassel sank das Thermometer auf plus 5.
Deutsche Seewarte.
2) Ziemlich grobe See, 5) See rubig.
Berlin, 22. August 1878.
Frankfurt a. M., 21. August. (W. T. B.) Der hier tagende 6. Kongreß der internationalen Ässe atten fee Reform und Kodifikation des Völkerrechts nahm eine von Marcus Bremen) beantragte Resolution an, worin zu den Berner Beschlüssen über die Unifizirung der Eisenbahn - Transporttarife die Anerkennung des Kongresses ausgesprochen wird. Der Deputirte Freeland, unterstüßt von Peabody (Nord-
{ Amerika), \prach unter allgemeiner 2 Vie Ges seine Befriedigung a
über die Beziehungen aus, welche durch die Gefandten von China und Japan in andel8politischen Fragen und in RD trage in London angebahnt worden seien. Travers Teviß beantragte, unter- sttüßt von dem Grafen Sparen (Schweden), eine Resolution des Ja- halts, daß der Suez kanal und ähnliche internationale Werke auch für den Kriegsfall für frei und als außerhalb aller feindlichen Repressionsmaßregeln stehend erklärt werden sollen. Die Resolution wurde einstimmig angenommen. -
Zur Ablösung des vor einiger Zeit zum Legen von eisernem Oberbau auf der Berlin-Nordhausener Cisenb age nah Mansfeld und Bennsdorf entsendeten Kommandos der 3. Compagnie des Eisenbahn-Regiments rüdte heute ein gleihes Kommando der 6. Compagnie genannten Regiments nah Ziegelrode ab, wo dasselbe auf 4—-5 Wochen Quartier beziehen wird.
Im Friedrih-Wilhelmstädtishen Theater hat am Dienstag die „E studiantina Figaro“ ihr Gastspiel E Das Publikum, welches au gesanglihe oder gar Tanz-Produktionen er- wartet hatte, zeigte sich zum Theil etwas enttäus{ht, denn die aus einigen zwanzig Personen bestehende Gesellschaft bot nur instrumentale Gnsemble-Leistungen, und zwar aus\hließlich auf Mandolinen und Guitarren der vershiedensten Form und Größe. Selbst d18 Pot- pourri spanischer Gesänge am Schluß des Programms blicb ohne die erwartete votale Begleitung. Das läßt d aber freilich nit läugnen, daß die fremden Gäste auf ihren unvollkommenen, sonst nur zur Be- leitung des Gesançes benußten Instrumenten das Menschenmögliche eisten. Die Ouverture zur Oper „Martha“ von Flotow gelang mit Hülfe eines vielfa angewandten, andauernden ungemein \{nellen Dizzi-
Berlin, 21, August 1878. Marktpreise nach Ermitt, des K. Pol.-Präs. Höchste [Niedrigste o Preise, er 100 Kilogr. Für Weizen Ade Sorte . E E s D s Weizen mittel Sorte... ,, . 119130118 Weizen leichte Sorte . ...., , 118110117 Roggen schwere Sorte... .. , , 1113/60112 Roggen mittel Sorte... .., , 1112/80112 Roggen leichte Sorte . .. ,, . 112 |— 111 Gerste schwere Sorte . .. .,., , 1171/50113 Gerste mittel Sorte... .,. , 114130112 Gerste leichte Sorte... . 111180111 Hafer schwere Sorte... .,, 116130115 Hafer mittel Sorte [16 13 Hafer leichte Sorte. ....,, , 113 10 Richtstroh pr, 100 Kilo ...., 4 Hen r 10 e a e 5 Erbsen pr. 100 Klee. „..., , 136 Speise-Bohnen, weisse, 100 Kilogr. . , 138 Tann O o ae v R Kartoffeln 100 Klo... D Rindfleisch yon der Keule 1 *ilogr. Bauchfleisch 1 Kilogr. . Schweinefleisch 1 Kilogr. . Kalbfleisch 1 Kiloge. Hammelfleisch 1 Kilogr. Butter 1 Kilogr. . , Eier 6) Stück. . , Earpfen pr. Kilogr. . Aale Í Zander Hechte Barsche Schleie Bleie
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Krebse pr. Schock
Börsen - Nachrichten. (Fortsetzung.)
Breslau, 2i. August. (W. T, B.) Ziemlich fest, z Freiburger 67,25, Oberschles. 128,00, R. Oderaterb. 107,50, Ee Prior. 112,75, Brel, Disktb. 69,00, Brsl, Wehlrb. 77,50, Schle, d a E E, E Ats 17,75. Tran De . . August. W. T. B - Course,) Schwankend, j x ( Ms Lond. Wechsel 20,48, Böhm. Westbahn 1474, Elisabethb. 1454,
0. do. neue 983, do. do. Ostb.-Obl. II. 664, Centr.-Pacific 1032,
“ Nach Schluss der Börse: Kreditalkti
Guld a0R örs0: Kr tien 2264, Franzosen 2241, Hamburg, 21. August. (W. T. B.) Schlass ziemlieh fest, Hamb. St.-Pr.-A, 1164, Lombarden 1574, Vereinsbank 1244, Laurahütte 774, Kommerzbank 1034, Norddentsche 144, Angl.- U 374, Intern. Bank 853, Amerik. de 85 978, D:skonto
0. bab agen, Oen (L H a Ct ach vielfachen Schwankungen #chluss theilwei
E erholt, Bahnen besser. 7 . j S anen apierrente 62,35, Ung. Goldrente 88,00, 1854er Loose 107, 1860er Loose 112,00, 186der Loose 142,20, Kreditlooso 162,00, i Ung. Präml. 0,00, Franzosen 256,00, Lombarden 73,00, Galizier 234.75, Kaschanu-Oderberger 106,50, Nordwestbahn 114,00, Elisa- bethbabn 166,00, Nordbahn 1989, Nationalbank 817,00, Türk Loose 25,80, Deutsche Plätze 56,70, Londoner do. 116,00. Ï Wien, 21. Argust, (W. T. B.)
Nachbörse. Schwach. Kreditaktien 258,50, Papierrente
S ungar. Goldrente 87,80, Lombarden 72,50, Nationalbank
Amsterdam, 21, Angust. (W. T. B.) (Schluss-Course, Oest. Papierrente Mai-Nov. vzsI. 534, do. Silberrente Jan.-Juli do 55, do. Goldrente 624, Oest. 1860er Loose 95, do. 1864er Loose 1213, 5% Russen V. Stieglitz 62, 5% Russen VI. Stieglitz 764, Russische Präm.-Anl. von 1864 1494, Russ. Präm.-Anl. von 186 149, Russ, Eisenbahn 1144, 5%, Türken 124. i
London, 21. August. (W. T. B.)
Consols 951/16, Italien, 5% Rente 733, Lombarden
30/9 Lombarden - Prioritäten neue 93, 5% Kussen de 1871 844, 99% Russen de 1872 834, 50%, Russen de 1873 , Silber 527/16. Türkische Anl. de 1855 12%, Türken de 1869 154, 59% Amerikaner fundirte 167#, 69% ungar. Schatzbonds 1012, 6% IEAT, SCOROs TL. Em. 97, österr. Silberrente 55, do. Papier- ren .
Platzdiskont 4% 9%,