1878 / 201 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 27 Aug 1878 18:00:01 GMT) scan diff

ienjahr 1879/80: » Vortrag rag (W. S) „Montag nerstag 7—9; b. ;

Donnerstag 8—10, Sonnabend 3s. (S. S.) inen: ieur Schwarz- Tlemming. a.

] 1, 11—1. b. Uebungen: (S. S.) Sonnd eb ri S: H eit gung)

Ders Ô : .) Di L O 12—2. . S. n —V, T9, s on der Kriegsschiffe: Wirkl. Admiralitäts-Rat Ko. (W. S.) Montag 8—10. Uebungen: Ingenieur Dietri ch. W. S.) D 8—10 M A L Fus T0 gs 2%. S.) —5, , Donner —5, Fr —5, radetion der C, iffsmaschinen: N. N. a. Vortrag: (W. S.) Mittwoch 2—4, Donna 1 ag A l bangen? W. Bs T 2—4, Sonna h 8 ontag T—9, Donnerstag 7—9. S Mantund (Praktischer Kriegs\chif- bau): Admiralitäts-Rath Brix. a. Vortrag: (W. S.) Mittwoch 8—10.) b. Uebungen: (W. S.) Donnerstag 8—10, Sonn- abend 3—5. (S. S.) Mittwoh 3—5s, Sonnabend 3—s5. andzeichnen: Prof. Jacobsthal. (W. S.) Freitag 10, Freitag 4—6. (S. S.) Montag 3— 5, reita 2—4. llotechnishe Kunstformen: Prof. Jacobsthal. ._ S.) Montag 3—s, Freitag 12—2. (S. S.) reita ata Freitag 4—6. odelliren: Prof. Grell. S S. Montag 12—2, Dienstag 3—5, Donnerstag 3—d. (S. S.) Diensta 3—5, Donnerstag 3—5, Freitag 3—ds. Ornamentenzeichen: Prof. Grell. (W. S.) Dienstag 12—2, Donnerstag 12—2. (S. So Montag 11—1, Dienstag 11——1. Sigureueinen: Prof. Grell. W. S.) Sonnabend 12—2. (S. S.) Sonnabend 12—2. ast “Aich rof. Dr. Dobbert. Erste Hälfte eines zweijährigen Kursus. (W. S.) Tieulas 6—8, Freitag 6—s8., S. S.) Dienstag 5#—7ck, Freitag 5¿—7è. Geschichte des Kunstzewerbes: Dr. Lessing. (W. S.) Sonnabend 5—7. (S. S.) Sonnabend 5—7 außerdem eine Stunde nah Ver- abredung in den Museen. Nationalökonomie: Dr. Meyer. (W. S) Montag 4—s, Donnerstag 4—dö. (S. S.) Mon- tag 4—5, Donnerstag 4—5. Gewerblihe Gesundheitspflege: Sa- nitäts-Rath Dr. Reincke. (W. S. u. S. S.) Montag 5—7, Donnerstag 5—6. Gewerblihe Geseßgebung: Dr. jur. et phil, ilse. (W. S. u. S. S.) Donnerstag 5—7. Deo: eni e Analysis. (W. Ses der höheren Geometrie: (S. S.) Dr. Reichel. (W. S.) Dienstag 4—6. (S. S.) Dienstag 3—5. Semipar für praftijchen Maschinenbau : Ingenieur Brauer. (W. S. u.'S. S.). Dienstag 2—4. a, CEisenkonstruktionen für den für den. u be onderer Berücksichtigung der Eisenbahnhochbauten und

den Wasserbau: Regierungs-Baumeister Landsberg. (W. S.) öentlich MO mal ei Stunden. b. Baumeanik mit besondere Rüdcksicht auf die Praxis: Regierungs-Baumeister Landsberg. (S. S.) Wöchentlichß zwei mal zwei Stunden. Anwendungen der ci keitslehre au besondere Probleme des Maschinenbaues : Ing. e (W. S. u. S. S.) Wöchentlih zwei Stunden.

ndirungen: Eisenbahn-Baumeister a. D. Wolff. (W. S. u.

. S.) Wöthentlich zwei Stunden. Theorie der Raumkurven und Flächen unter Anwendung der Methoden der darstellenden und Tynthetishen Geometrie (Vortrag mit Uebungen): Dr. Buka. (W. S. u. S. S.) Dienstag 3—4, Sonnabend 2—4, —- Ausge- wählte Kapitel aus dem Gebiete der physitalisüen Chemie: (W. S. Anorganis{he Saritele! (S. S.) r. Philipp. (W. S. Dienstag 5—6. (S. S.) Freitag 5—6. Die Fortschritte der chemi- schen Technologie (verbunden mit einem Colloquium): Dr. Weyl. (V. S. u. S. S.) Wöchentlich 2 Stunden. Die Wärméetechnik: Dr. Weyl. (W.S. u. S.S.) Wöhentlih2 Stunden. Technologie des Glases und der Thonwaaren mit Bezug auf das Kunstgewerbe : Dr. Biedermann. W. S. u. S. S.). Wöchentlich 2 Stunden. Praktische Arbeiten Q den Werkstätten der Gewerbe-Akademie täglich unter der be- sonderen Leitung des Werkstättenvorstehers Professor Cons entius und der Meister, wird hierdurch mit dem Bemerken ur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die Immatrikulation am 7. beginnen und mit dem 17. dess. M. \ch{ließen.

Die Gesuche um Aufnahme als Stuüdirender bezw. Hospitant müssen in der Zeit vom 1. bis Ende September d. Js. an die R Direktion C., Klosterstraße 35, eingesandt werden. _

Dem desfallsigen Gesuche um Aufnahme als ordentlicher Stu- dirender ist das Reifezeugnif eines Gymnasiums, einer Realschule oder einer reorganisirten Gewerbeschule beizufügen. Für die Auf- nahme in die Anstalt is von den Studirenden eine Gebühr von 30 M und von den Hospitanten eine solche von 20 X zu erlegen.

Das Honorar für die Vorlesungen, Uebungen und praktischen Arbeiten in den Laboratorien wird halbjährlih im Voraus entrichtet und nach r Zan der wöchentlichen Unterrichtsstunden in dem Halb- ahr bestimmt. joy Bit Studirenden ist die Stunde sür E halbjährlich mit 3 t, für Uebungen mit 2, bei Hospitanten die Stunde für Vor- träge mit 4 # und für Uebungen mit 3 H zu berechnen.

Außerdem sind für die Theilnahme an den praktischen Uebungen im Laboratorium 75 Æ, für die Theilnahme an den physikalischen Uebungen 15 # und für die Theilnahme an den praktischen Arbeiten im photographischen Atelier für jede wöchentlihe Stunde 6 H für das Semester zu entrichten. |

Das Studienprogramm wird dem Gesuchsteller gegen portofreie Einsendung von 80 4 in Postmarken unter Kreuzband übersandt.

Berlin, den 23. August 1878. |

Der Direktor der Königlichen Gewerbe-Akademie. In Vertretung : Aronhold.

Bekanntmachung für Seefahrer. Am 5. k. Mts. beginnt in der Staats-Navigationsshule zu Flensburg die nähste Steuermannsprüfung für große Fahrt. Die Anmeldungen sind an den Königlichen Navigationslehrer Pheiffer dort zu richten. Altona, den 24. August 1878. : Der Königliche R Sees. ehme.

Bekanntmachung für Seefahrer. Am 23. k, Mts, beginnt in der hiesigen Staats-Navigations- schule die nähste Steuermanns- und Schifferprüfung für große

ahrt. : Bie Aae Singen zu diesen Prüfungen sind an den Unter- eichneten zu richten. s V ion den 24. August 1878. Der Königliche Navigations\chul - Direktor. O ehm e.

Nichtamltliches. Deutsches Neich.

Preußen. Berlin, 27. August. Das Befinden Sr. e des Kaisers und Königs ist, laut Meldung des „W. T. B.“ aus Gastein, ein sehr gutes. 0

Se. Majestät machten am Sonntag zu Fuß einige Be- suche und unternahmen Nachmittags eine Pee.

Gestern haben Se. Majestät das erste Bad genommen.

Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der

Kronprinz holte gestern Morgen um 73 Uhr Se. Majestät den König der Niederlande zu einem Erxerzieren im

ktober d. Js.

f

Feuer ab, weldes von der Potsdamer Garnison auf dem Born-

um 121/, Uhr fand auf der Havel eine Wasserfahrt statt, die sich bis nach dem anse erste. Gegenüber ber Pfaueninfsel landeten die Höchsten haften und fuhren in bereit stehenden Equipagen dur den Babelsberg, wo eine Befichtigung des S(hlosses stattfand. Um 1 Uhr war Galadiner im. Neuen is, zu welhem 176 Einladu ergangen waren. Jm Laufe der Tafel brate Se. Kaiserlihe Hoheit der Kronprinz auf Se. Majestät den König der Niederlande einen Trinkspruch aus, welchen Allerhöhstberselbe mit einem Do iu Se. Majestät den Kaiser und König und sämmtli itglieder des Königlichen uses erwiderte. | VA ere nah 7 Uhr trafen die Höchsten Herrschaften mittelst Extrazuges in- Berlin ein, wohnten der Vorstellung des Ballets E bei und kehrten nach 10 Uhr nah Pots- dam zurück. | i Morgen hat Se. Majestät der Köni lande Potsdam wieder verlassen und Sich na

landen zurückbegeben.

rf von Glinike nah

der Nieder- den Nieder-

Der Bundesrath trat heute zu einer Sißung zu- sammen.

Die 88. 5, 12 der Verordnung vom 19. Juli 1867 lassen, einem Besheide des Ministers des Jnnern vom 31. Mai d. J. zufolge, keinem Zweifel darüber Raum, daß bei der sei es zeitweise oder überhaupt unterbleibenden Ausfertigung eines Kaufvertrages der tarifmäßige Stempel binnen der geseßlichen Frist von 14 Tagen zu der Urschrift des OLEsS resp. derjenigen Verhandlung oder Erklärung, dur welche der Vertrag perfekt wird, verwendet werden muß, und daß die Verpflihtung zur Stempelverwen- dung nicht bis zur Bewirkung der förmlichen Ausfertigung des Vertrages ruht.

Bis Ende Zuli 1878 sind für Rehnung des Reichs an Landes - Silber- und Kupfermünzen zur Ein- ziehung gelangt: A. Landes- Silbermünzen: Thaler- währung 815 940 744 M 42 F ferner: die in der Uebersicht für Mai 1878 (Reichs-Central latt S. 376) unter Nr. 2 bis 10 aufgeführten Sorten an Landes-Silbermünzen, denen für Juli 1878 noch 3000 / in Kurfürstlich uud Königlich PONIGen 1/,¿ Thalerstülen hinzugetreten sind, im Ein- ösungswerthe von zusammen 210530 270 M 96 _9, Gesammtwerth A. 1026471015 4638. ;—B. Landeskupfer- münzen: Thalerwährung 2 791 902 4 25 3, süddeutsche Währung 647 208 46 44 5, mecklenburgishe Währung 73 167 6 07 S, GesammtwerthB. 3 512 277 46 76 3; hierzu Gesammt- werth A. 1 026 471 015 M 38 S, Summe 1 029 983 293 M 14 D:

Der General - Feldmarschall Freiherr von Man- teuffel, General-Adjutant Sr. Majestät des Kaisers und Königs, ist nah kurzer Anwesenheit hierselbst nah Carlsbad abgereist.

Der Chef der Admiralität, Staats-Minister von Stosch hat eine Jnsplzirungsreise nach Kiel und Wilhelms- haven angetreten.

Posen, 27. August, (W. T. B.) Der General-Super-

intendent A Posen, Dr. Cranz ist, 72 Jahre alt, in der vergangenèn Nacht gestorben.

Oesterreich-Ungarn. Wien, 26. August. (W. T. B. Der Kaiser begiebt sih heute nah Zl, kehrt voraussihtli aber bereits übermorgen wieder hierher zurü. i :

(W. T. B.) Die „Polit. Korresp.“ veröffentlicht fol- gende Meldungen : Aus Cettinje vom 26. d.: Nach der jüngsten für die Jnsurgenten verhängnißvollen Affaire bei Stolaß suchten zahlreiche türkishe Flüchtlinge ufluht in Montenegro. Der Fürst von Montenegro versügte deren

nternirung und bestimmte für alle an der Demarkations- inie eintreffenden Flüchtlinge Niksic als Jnternirungsort. Aus Konstantinopel: Troß der fortgeseßten Vor- bereitungen zur Einschiffung der russishen Garde ver- lautet positiv, daß die Befestigungen von Tschataldja erst nach der Uebergabe Batums geräumt werden sollen. Hierauf würde das Hauptquartier des Generals Totleben nicht nah NRodosto, sondern nah Varna verlegt werden. Fürst Dondukoff-Korsakoff und Fürst Lobanoff sind mit der Aus- arbeitung eines Berichtes über die Jnsurrektion im Rhodope- Gebirge beschästigt, welher dem Berichte der internationalen Rhodope-Kommission entgegengestellt werden soll, Mukhtar O geht demnächst in besonderer Mission nach Kreta.

ie Vorbereitungen der Pforte zur Tf einer eventuellen griechishen Jnvasion in Epirus und Thessalien werden fort- gesetzt. Das „Fremdenblatt“ C S auf Grund bester N alle sensationellen Gerüchte über hiesige

inisterkrisen und Demissionsgesuche thatsächlihen Grundlage entbehrend.

Großbritannien und Jrland. London, 24. August.

(G. C.) Zahlreih laufen die Berichte ees der Parlamentsmitglieder und Minister aus ver- Ie aener Theilen des Landes ein. Der Kriegs-Minister berst Stanley hat seiner neulihen Rede in Liverpool jeut eine zweite in Barrow-in-Furneß nachfolgen lassen, in der er sich angelegen sein liéß, das Land über die Mehr- ausgaben zu berahigen. Der Minister legte dar, wie ein Krieg bedeutend mehr gekostet haben würde als diese verhältnißmäßig geringe Summe. Von der Geseßgebung sprehend, gab er deren verhältnißmäßige Unfruchtbar- keit zu, entshuldigte dieselbe indessen mit der Anspan- nung aller Kräfte zur Bewältigung der auswärtigen Fragen. _ Das leitende Comité der Homerulepartei in Dublin at folgende Resolutionen angenommen : „Daß die Unter- üßung, die Mr. Butt (der Führer der Partei) andauernd bei jeder wihtigen Gelegenheit dem Ministerium gien hat dem Grundsaße unabhängiger Opposition zuwider ist, auf welchem die Partei begründet worden, und daß das Exekutiv- comité mit Besorgniß und vollwichligem Grunde zum Bedauern die gegenwärtige Haltung Mr. Butts lane der Tory- Regierung wahrnimmt“, sowie „ferner: „Daß, insofern die Mehrheit der Parlamentsmitglieder der Homerulepartei die auf der Dubliner Konferenz im Januar gefaßten Beschlüsse unbeachtet gelassen, das Exekutivcomité es für recht erachtet,

als jedweder

eine volle Mißbilligung solch einer unpatriotishen A 4 ne D taseiner anpatriotishen Aufgeb

(Allg. Korr.) den Kaffernkrieg wird unterm 30, TE aus der Capstadt gemeldet:

i Fakong fand am 24. d. M. ein dreistündiger rfer Kampf statt. Die Rebellen wurden aufs Hanpt geschlagen. Man fand ihrer 39 todt vor, aber ihr Verlust is viel erheh- liher. Unter den Getödteten befindet sich Jantje's Sohn. 67 Wagen und eine große Quantität Vieh wurden erbeutet Ein Europäer blieb todt auf dem Plate, und vier wurden verwundet. ;

Der Syndikus von Kimberley gat an Sir Bartle Frere den wesentlihen Jnhalt einer Depesche von Major Lanyon datirt Kuruman, 20. Juli, telegraphirt, in welcher die Einzel:

eiten eines Angriffs auf Gonosperi mitgetheilt werden. Der ajor hatte ermittelt, daß einige der an der Ermordung dex Familie Burneß, sowie an dem Ueberfall von Campbell be- theiligt gewesenen Basutos beabsichtigten, daselbst Stand zu alten. Die Rebellen hatten in der Umgebung der Stadt arke Positionen inne, aber sie wurden bald genöthigt, eine Zuflucht auf den Anhöhen zu suchen und nah einem einstün- digen hartnäckigen Widerstande auf allen Punkten mit einem Verluste von 50 Todten, 20 Wagen, 600 Rindern und 2000 Schafen besiegt. Jn einem der Wagen wurde ein Theil des Eigenthums der Familie Burneß vorgefunden. Der ritische Verlust umfaßte 3 Todte und 6 Verwundete.

26. August. (W. T. B.) Wie dem „Reuterschen Bureau“ aus Konstantinopel gemeldet wird, beziehen sih die der Pforte von der englischen Regierung em- pfohlenen Reformen für Asien auf die Einrichtung einer Gensd'armerie, auf die Steuern und die Gerichte, sowie auf die e igs eines Appellgerihtshofes. Die Pforte er- klärte, sie besäße niht die Mittel, um die geforderten Re- formen durchzuführen, und ersuchte gleichzeitig die englische Regierung um Unter gung, Behufs Aufnahme einer Anleihe,

27. August. (W. D. B.) Nach einer Depesche des „Daily Telegraph“ aus Konstantinopel, von gestern, hat die Rhodope-Kommission die Einsezung einer perma- nenten internationalen Aufsichts-Kommission und die Bildung einer Lokalpolizei für Oftrumelien befürwortet.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 27. August, (W. T. B.) Se. Majestät der Kaiser n nah Livadia abgereist. Jn seiner Begleitung befinden ih der Geh. Rath Giers und der Staalssekretär von Hamburger, sowie Graf Lamsdorf und Fürst Obolensky. Die russischen Generalkonsuln in Montenegro, Serbien und Rumänien sind zu Minister-Residenten ernannt worden.

Nr. 34 des „Central-Blatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichskanzler-Amt, hat folgenden Jn- halt : Allgemeine Verwaltungssachen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichszgebiet. Münz- und Bankwesen: Vebersicht über die Ausprägung von Reichs8münzen. Goldankäufe der Reichsbank. Uebersicht übèr die bis Ende Juli d. J. eingezogenen Landes- münzen. Finanzwesen: Nachweisung der Einnahmen an Zöllen und gemeinschaftlihen Verbrauchssteuern, sowie anderer Einnahmen des Reichs für die Zeit vom 1. April bis zum Schlusse des Monats Juli 1878, Maß- und Gewichtswesen: Ergänzungen des Ver- zeichnisses der Eihungsbehörden, Konsulatwesen : Entlaffung.

_— Das Juni- und Juli-Heft des „Centralblatts für die gesammte Unterrichtsverwaltung in Preußen“ hat fol- enden Inhalt: Geschichtlibe Darstellung des Verfahrens der preußi- fen Unterrihtsverwaltung bei Einrichtung der Volkéshulen in Gegenden mit konfessionell gemischter Bevölkerung. Unzulässigkeit der Unabkömmlichkeits -Erklärung militärpflihtiger Beamten , die niht etatsmäßig ngeneat sind. Bezeichnung der Quartale des Rechnungsjahres. Erläuternde Bestimmungen zum Gesetze über Umzugskosten der Staatsbeamten. Nachlaß der Superrevision der Anschläge über kleine Reparaturen an Orgelwerken. Ver- leihung eines Medailions nebst Kette an die Universität zu Halle Bestätigung der Rektorwahl bei der Universität zu Halle. Astro- vbysikalishes Observatorium bei Potsdam, Auszug aus dem Ver- waltungsberihte pro 1877. chleswig-Holsteinishes Museum vaterländischer Alterthümer zu Kiel. Tae der Beneke'schen Stiftung zu Göttingen. Universitäts-Bauten: Beamte für Prüfung der Bauanschläge, desgl. für die kalkulatorischen Geltsepungen. Bestätigung der Wahl des Präsidenten und des Stellver reters des selben bei der Akademie der Künste zu Berlin. Verleihung der Friedensklasse des Ordens pour le mérite, Ertheilung von Privatunterriht durch Mitglieder der Reiseprüfungskommission an Prüfungsaspiranten. Bestimmungen über Meldung 2c. der Extraneer. Bedingungen für Zulassung zur Lehramtsprüfung, Nothwendigkeit des Nachweises der Reife im Hebräischen Seitens der Studirenden der Theologie vor Beginn des Universitätsstudiums. Verschiedenheit der Klausurarbeiten der Extraneer und der Abitu- rienten in der Maturitätsprüfung. Vorträge und Scaustellungea Fremder in höheren Lehranstalten. Verfahren bei Aufnahme x. der Schüler sowie bei Ertheilung der Zeugnisse. Dispensation vom Turnunterrihte nach erfolgter Impfung. _— Niederländishes Schulmittel - Museum. Zeit für den pädagogishen Kursus evangelischer Theologen am Seminar zu ilhenbach. Be- ähigungszeugnisse aus der Turnlehrer - ildungsanftalt.

eszl. aus der Turnlehrerinnen - Prüfung im Frühjahr 1878, Bedingungen der Aufnahme in das Lehrerinnen- 2c. Seminar zu Posen. Verfahren bei Unabkömmlihhkeits-Erklä- rung der brer an mehrklassigen Volksschulen, - Begründung der Anträge. Prüfungsordnung für Lehrer und Vorsteher an Taub- \stummenanstalten. Rawweisung über den Stand des Fortbildungs- \hulwesens im Monat März 1877. Bedeutung und Gebrauch des Divisionszeichens (:). Zuständigkeit der Verwaltungsgerihte in streitigen Bausachen bei vereinigten Shul- und Küsterhäusern. Verleihung der Rechte einer juristis{en Person. Zuwendungen im Ressort der Unterrichtsverwaltung. Personalhronik.

Statistische Nachrichten.

Gemäß den Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesund heitsamts sind in der 83. A E von je 1000 Le wohnern, auf den Jahresdurchs{hnitt berechnet, als gestorben gemeldet: in Berlin 30,7, in Breslau 43,0, in Königsber 829, in Cóôln 32,6, in Frankfurt a. M. 21,3, in Hannover 23,0, in Cassel 30,0, in Magdeburg 22,9, in Stettin 32,0, in Altona 26 8, in Straß burg 27,3, in München 35,8, in Nürnberg 23,9, in Au Dan 30,2, in Dresden 26,2, in Leipzig 27,0, in Stuttgart 18,4, in Braunschweig 28,0, in Karlsruhe 21,7, in Hamburg 26,0, in Wien 23 9, in Buda-

est 37,5, in Prag 33,5, in Triest 35,1, in Basel 27,2, in Brüssel 25,4, f aris 204, in Amsterdam 20,8, in Kopenhagen 34,0, in Stocktholm 242, in Christiania 19,4, in St. Petersburg 38,0, T Warschau 32,2, in Odessa 68,8, in Bukarest 30,5, in Rom 28,1, in Turin 27,0, ‘in Athen —, in Lissabon 29,5, in London 22,1, in Glasgow 21,2, in Liverpool 33,0, in Dublin 29,2, in (Fpinhurg 18,7, in Alexandria ( in, 45,6. Ferner aus früheren Wochen : in g ork 34,4, in Philadelphia 25,0, in Boston —, in Chicago 24,4, Z

an - Franzisko 16,8, in Calcutta 244, in Bombay 37,8, Madras 34,6.

. Säuglingsalters wie d

en der Berihtswohe waren an den meisten deutshen Beobachtungsstationen südliche, in München und Cöln wesft- liche, in Carlsruhe südwestliche, Windrichtungen vorherrschend, die aber ein, in Mün ber Nordost, in Bremen über Südöst, in westliche und südwestlihe, umgingen und bis zum Wocenslu vorherrschend blieben. Die Luftwärme entsprah dem Monatsmittel, Niederschläge fielen nur mäßig; der Barometer zeigte mit geringen SREA Angen steigende Tendenz.

Die Sterblich citsverhältnisse zeigten im Vergleich zur Vor- woche in den größeren deutsen Städten ein etwas günstigeres Ver- hältniß. Die a gemeine Sterblichkeitsverhältnißzahl sank von 29,1 der Vorwoche auf 28,4- in der Berichtswoche (auf 1000 Bewohner und aufs Jahr etohneŸ): doch war sowohl die Sterblichkeit des

e der höheren Altersklafsen (über 60 Jahr) eine gesteigerte.

nter den Todesursachen ift ein geringer Nachlaß der meisten Infektionskrankheiten, insbesondere des Fle phus bemerkbar; nur Darmfkatarrhe und Brechdur{fälle der Kinder erscheinen wieder in wesentlih vermehrter Zahl, namentli in den Is Städten, so in Berlin, Wien, München, Breslau, Hamburg, openhagen, Rom, Neapel, Venedig, in St. Petersburg und Warschau beginnen sie etwas nachzulassen. Aus Met wird ein tödtlich endenderFall von Cholerine ge- meldet. Todesfälle anUnterleibstyphus kamen in Berlin, Posen und einigen rößeren rheinishen Städten öfter vor, Gu DreEtvphus ist nur 1 Todes- fall aus Stettin gemeldet. Das Scharlacfieber forderte in Berlin, die Diphtherie in Berlin, Danzig, Thorn, Tilsit mehr Opfer. Lungen- phthisen und entzündliche Prozesse der Athmungsorgane führten seltener zum Tode. Der Keuchhusten zeigte sich in einigen rheinishen Städten (Dortmund, Essen, Bochum) häufiger. Die Potenepidemie in London ist noch niht erloschen ; obgleih die Zahl der Todesfälle auf 9 gesunken ist, stieg doc die pahl der Neuerkrankungen. Wien, Prag, St. Petersburg, Lissa- on und Barcelona war die Zahl der Poentodesfälle eine größere, in Warschau und Odessa eine kleinere als in der voranzegangenen Woche. Todesfälle am Sonnenstihß waren in den amerikanischen Städten nur mehr vereinzelt (in Boston 9).

Ueber die Deb eewaltung und Finanzergebnisse der zum Ressort des inisteriums des Innern gehörenden Straf- und Gefan en-Anstalten in den Jahren 1875 und 1876 ent- nehmen wir der kürzlih ers{chienenen Statistik folgende Angaben: Die Einnahmen aus der Verwaltung der Straf- und Gefangen- anstalten erreihten im Jahre 1875 den Betrag von 2826 208 M, im Jahre 1876 von 2689 032 6; die Aus gaben betrugen 7 523 261

__ v. bezw. 7 832 603 A Die Verwaltung erforderte mithin einen

Zuschuß von im Jahre 1875 rot. 4697 053 ÁU, im Fahre 1876 9 143 577 4, von welchem Bítrage Seitens des westpreußischen Land- armenverbandes g:leistet wurden 49124 M bezw. 63 165 M, so daß der Zushuß des Staats Lw stellte auf im Jahre 1875 4 647 929 M bezw. 5 080411 e Auf den Kopf der Detinirten ergiebt sich im Durchschnitt: Einnahme im Jahre 1875 122 K 29,67 -§, im Jahre 1876 115 4 03,08 S, Ausgabe: 325 A. 44,28 „S bez. 335 H 08,49 9; Unterhaltungskostenzuschuß: 203 18,61 S bez. 220 M. 04,61 S oder auf den Detentionstag 56,25 bez. 59,39 S. Die Einnahmen bestehen aus den üaGtalzeben Posten: a. baarer Nettoarbeitsverdiens (der Bruttoertrag abzüglih der Ver- dienstantheile der Gefangenen, sowie der Aufwendungen für Speise- zulagen, Arbeitsgeräthe, Materiali:n und e traordinâren Aufsichts- Tosten) im Jahre 1875 2394106 Æ, im Jahre 1876 2 280 468 M; b, Reingewinn aus der Landwirthschaft 105 736 M bez. 66 973 M; c. erstattete Unterhaltungskosten 171 708 M bez. 174 122 A; d. fonftige Ginnahmen 154656 M bez. 167 468 „K Der baare Nettoarbeitsverdienst erreichte im Durchschnitt den Betrag pro Kopf der Dur(hhschnittsstärke von 103 # 56,48 S bez, 97 (46 56,02 S. Die Ausgaben seßten sid wie folgt zusammen: Beamtenbesoldungen im Jahre 1875 2999 153 , im Jahre 1876 2 823 383 4; Bureaukosten 43 798 Mh, bez. 41982 M; Verpflegung der Gefangenen 2 906081 4 bez. 2 921865 4; Medizin und Bandagen 68456 4 bez. 62 057 M ; Bekleidung der Gefangenen 553 610 # bez. 536 788 M; Rei- nigung des Körpers und der Wäsche der Gefangenen sowie der Lokale 105934 Æ bez. 110516 #; Lagergeräthschaften u1d Utensilien 244983 A bez. 260229 &; Heizung und Feue- rung 334847 M bez. 326456 K; Beleuchtung 240 432 M bez. 234 236 K; Bauten: 180 413 4 bez. 206 447 4; Reinigung der Schornsteine und Kloaken: 16 457 K bez. 16 942 M; Feuerversiche- rung 23 267 M bez. 25 202 4; unter Rubrik „Jnsgemein“ 245 916 M bez. 266 499 M Par die einzelnen Ausgabepost-n ergaben {ih auf den Kopf des Durchschnittsbestandes sämmtlicher Anstalten die na- stehenden Säße: a. Beamtenbesoldunzen 2c. im Jahre 1875 110 6 70,44 S, im Jahre 1876 120 .& 78,65 H, b. Bureaukosten 1 89,08 S bez. 1 M 79,60 4, c. Verpflegung 126 M 45,03 9 bez. 125 6 75,28 S, d. Medizin und Bandagen 2 M 96,86 bez. 2 M 6627 95, e. Bekleidung 24 Æ 0074 S bez. 23 M 03,22 4; f. Reinigung des Körpers, der Wäsche und Lokale: 4 M 58,25 S bez. 4 M 72,80 9; g. Lagergeräthschaften und Uten- filien 10 M 59,75 S bez. 11 M 13/28 H; h. Heizung und Feue- rung 14 M 48,49 S bez. 13 M 96,60 §; i. Beleuhtung 10 M 40,07 S bez. 10 Æ 02,08 4; k. Bauten: 7 4 80,43 S bez. 8 M 83,20 S; 1, Reinigung der Schornsteine und Kloaken: 71,19 9 bez. 72,48 §; m. C eever Gerungt 1 M. 00,65 S bez. 1 A 07,82 S; n. „Insgemein“ 10 F 63,79 9 bez. 11 4 40,11 §. Darunter Kultusbedüirfnisse im Jahre 1875 43,46 .§, im Jahre 1876 45,25 s, Sculbedürfnisse und Bibliothek 48,04 „Z bez. 44,36 „Z. Zur Befriedi- gung der persönlichen Bedürfnisse der Gefangenen waren hiernach erfor- derlih im Jahre 1875 188 (4 62,12 4, im Jahre 1876 186 M. 31,02 S, «an Generalfosten 136 Æ 82,16 bez. 148 M 77,47 4. An Arbeitsprämien und anderen den Gefangenen gehörigen Gel- dern bei den Anstaltskassen wurden verwaltet am Schlusse des Jahres 1875 637 710 Æ 14 S in 21323 einzelnen Massen, am S{hlusße des Jahres 1876 630078 A 16 in 22142 einzelnen Massen. Die einzelnen Massen waren hoh: a. bei den Zuchthausgefangenen bis zu 30 G im Jahre 1875 10 545, im Jahre 1876 11 159, über 30 M bis 150 A 4841 bez. 4761; über 150 bis 300 A 398 bez. 368; über 300 M 68 bez. 53; b. bei den anderen Gefangenen bis zu 30 #6 im Jahre 1875 5209, im Jahre 1876 5331 ; über 30 bis 150 252 bez. 370; über 150 M bis 300 A 10 bez. 3; über:300 A 5 bez. 6. Zinsbar e! waren von dem Gesammtbestande am Schlusse des Jahres 1875 525455 4, 1876 538556 A Die Zinseinnahmen betrugen für das Jahr 1875 23896 MÆ, 1876 23 262 Von den Gefangenen wurden im Laufe des Jahres ver- ausgabt: a, zur eigenen besseren Verpflegung und zu sonstigen er- laubten Aufwendungen im Jahre 1875 252 888 4, 1876 259 675 4 b. zur Unterstüßung von Angehörigen 23 962 M bez. 24 726 M, zusammen 276 851 H bez. 284 402 A An Gefangene bei dec Ent» lassung wurden im Laufe des Jahres gusbezahlt einzelne assen, und zwar im Betrage von bis zu 30 F im Jahre 1875 22652, im Jahre 1876 23134, über 30 bis 150 J 2221 bez. 2123, über 150 bis 300 A 113 bez. 112, über 300 M 20 bez. 29. In den Jahren 1875 und 1876 sind auf Grund des 8. 23 des Strafgeseßbuches 172 geri und 51 militärgerichtlich verurtheilte, im Ganzen 223 Gefangene vorläufig entlassen und 13 vorläufige Entlassungen gemäß §. 26 a. a. O. widerrufen worden. Durch die Gefängnißverwaltung wurden Anträge gestellt auf vorläufige Entlaffung: im Jahre 1875 von Civilgefangenen 350, dur das Justizmin sterium genehmigt: 90, von Militärgefangenen: 32, durch das General-Auditoriat genehmigt : 28, im e 1876 342 bez. 82 und 27 bez. 23. i Bei der L gE Allgemeinen Versicherung§®- Aktien-Gesell\chaft Abtheilung „für Unfall-Versiherung kamen im Monat Ju li 1878 509 Unfälle zur Anzeige, und zwar 15 Unfälle, welche den Tod der Betroffenen zur Q e gehabt haben, Unfälle, in Folge deren die Beschädigten noch in Lebensgefahr \chweben, 29 nfälle, welche für die Verleßten voraussihtlih lebens- längliche, theils totale, theils partielle Invalidität zur Folge haben werden, 459 Unfälle mit voraussihtlich nur vorübergehender Erwerbs- Unfähigkeit. Von den 15 Todesfällen treffen 3 auf Steinbrüche,

je 2 auf Da eidemühlen, leien, Baugewerke, Mahl- mühlen, Kohlen ues e D Ziegelei ohne Dampf- kraft und eine ierbrauerei; von den 6 lebensgefährlihen Verleßungen 2 auf Mablmüblen, je eine auf eine Maschinenfabrik, Zimmerei, ein Malerg: {äft und einen Landwirthschaftsbetrieb.

Gewerbe und Handel.

__ Die Geraer Bank hat im ersten Semester dieses Jahres einen Reinübershuß erzielt, welcher einer Verzinsung von 332 pro mester auf das seitherige Aktienkapital gleihkommt. Da jedoch am Jahres\{lusse nur das durch den Rüdkauf eigener Aktien redu- zirte Aktienkapital Dee T sein wird, so stellt fich der moe Bu auf Leßteres vertheilt, glei einer Verzin ng von 41% ro Semester.

Wien, 26. August. (W. T. B.) Der Wiener Saceten - markt, welher von 5500 Perfonen besucht ist, wurde heute von dem Präsidenten der Wiener Fruht- und Mehlbörse, Naschauer, in Gegenwart des Vertreters des Haas Ministers, Sektionschefs Arndt, und des Bürgermeisters Newald eröffnet. Der von dem Generalsekretär Leinkauf erstattete Beriht über die Ernte in Oesterreich-Ungarn be eichnet Es troß des s{lechten Erntewetter s quantitativ als eine gute; die Erportfä nt der Monarchie wird in Weizen auf 12 bis 13 in No auf 23, in Gerste auf 4 bis 5 und in Hafer auf 23 bis 3 Millionen Zollcentner beziffert. Die BVize-Präsidenten Wyngaert und Sting erstatteten Bericht über den Ausfall der Ernte in den übrigen europäishen Staaten. Dur die gestrigen Käufe des Auslandes ermuthigt, stellten die Verkäufer heute höhere Forderungen, denen gegenüber die Käufer indessen re- serviet blieben. ugen wurden etwa 150000 Metercentner zu den

reisen vom Sonnabend, nur He stieg um 15 F1.

Wien, 27. August. (W. T. B.) Die Semestralbilanz der Kreditanstalt ergiebt einen Reingewiun von 2 605 771 Fl. 58 Kr.

Wien, 27. August. (W. T. B.) Ueber die Bilanz der Kreditanstalt für das erste Semester 1878 wird weiter gemeldet : Der Gewinn beträgt 3 300 711 F[., darunter an Provisionen 987 722 Fl., an Zinsen 1574808 Fl., an Effekten 801 156 Fl. Na Abzug der Lasten, Spesen und Abschreibungen von im Ganzen L 1 verbleibt, wie bereits gemeldet, ein Reingewinn von

Washington, 26. August. (W. T. B.) Der Shaßsekretär Shermaa hat weitere 5 Mill. Doll, der 186zer §/20 er Bonds einberufen.

Verkehrs-Anstalten.

Die Königlih2 Direktion der Westfälischen Sens ahn theilt dem „Berl. Act." mit, daß am 1. September cr. die Bahne strecke Dortmund-Bodels{hwingh mit der Abzweigung von Bodelschwingh nach den Uebergabe-Geleisen bei Mengede (ein Theil der Linie Dortmund-Oberhausen) für den Güterverkehr eröffnet werden wird. Die an der Strecke liegende Station Hudckarde wird jedoch vorläufig für den genannten Verkehr noch nit eröffnet.

Triest, 26. August. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Jupiter“ is heute Vormittags 10 Uhr mit der ostindis{- chinesishen Ueberlandpost aus Alexandrien hier eingetroffen.

Plymouth, 26. August. (W. T. B.) Der Hamburger Postdampfer „Suevia“ ist hier eingetroffen.

Berlin, 27. August 1878.

Der Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den preußischen Staaten wird u Grund des in seiner Sitzung vom 24. Oktober 1877 gefaßten Beschlusses in diesem Jahre eine große Herbst-Ausstellung von Blumen, Pflanzen, Obst, Ge- müse und mit dem Gartenbau in Beziehung ftehenden Gegenständen veranstalten.

Seit einer langen Reihe von Jahren haben in Berlin wohl Frühlings-, -aber feine PLLISS ungen stattgefunden, und war dadurch der Gärtnerei die Möglichkeit entzogen, eine Reihe gârt- nerisher Kulturen auf einer Ausstellung in Berlin zur Anschauung zu bringen, welche gerade im Herbst ihre Blüthezeit haben, oder den Kulminationspunkt ihrer Vollkommenheit erreichen, wie dies beispiels- mee mit vielen annuellen Florblumen, auch mit Obft, vielen Ge- müsearten u. \. w. der gn ist. Dieser Zweck wird durh die ge- plante Ausstellung angestrebt. Zugleich follen in einer besonderen Abtheilung folche Handels- und Marktpflanzen zur Ausstellung kommen, die in den Handelsgärtnereien in größeren Mengen für den Export kultivirt werden, wie beispielsweise Azaleen, Rhodo- dendron, Camellien, Viburnum u. f. w. mit Knospen, und wird den Handelsgärtnern somit Gelegenheit geboten werden, mit diesen ihren Artikeln in die Oeffentlichkeit zu treten, auch G-\châfte zu vermitteln, wozu besonders eine, am Schlusse der Ausstellung in Aussicht ge- nommene große Pflanzenauktion geeignet erscheinen dürfte.

uin Schauplaß für die Ausstellung find die großartigen Räume der Gartengesellshaft „Flora“ in Charlottenburg gewählt worden. Für Blumen, Warm- und Kalthaus-Pflanzen, Gartenliteratur und Pläne ift as der Kaisersaal, die Nebensäle nah Bedarf, das Palmenhaus und die Annexe, für Obst und Gemüse die offenen Qn für Baumschul-Artikel und Pflanzen des freien Landes, fowie ür Gartenmöbel, Garten-Ornamente, Maschinen 2c. der Stkating Rink und der Park ia Aussiht genommen.

Tägliche Concerte werden, unterstüßt von der Restauration, dazu beitragen, dem größeren Publikum den Aufenthalt zu einem glichst angenehmen zu gestalten. :

Die Ausstellung soll in der Zeit vom 14. bi8 19. September d. J. stattfinden, und steht die Beshickung derselben nit nur den Vereins- mitgliedern, sondern auch Nichtmitgliedern frei.

Die zur Ausstellung zu bringenden égenlonde müssen spätestens 8 Tage vor Eröffnung der Ausstellung bei dem Ordner, Hrn. Ober- gärtner Duda in der Flora zu Charlottenburg mit ungefährer An- gabe des Raumbedürfnisses angemeldet und bis zum 13. September, Nachmittags eingeliefert und aufgestellt sein. Abgeschnittene Blumen und dergl. können noch am Eröffnungstage der Ausstellung bis Mor- gens 8 Uhr angenommen werden.

Den Schuß und die Pflege der Pflanzen übernehmen die Ordner während der Dauer der Ausstellung bis zum Schlusse der- selben, von wo ab diese Verpflichtung aufhört. Die Zurücknahme der Ausstellungsobjekte muß bis zum 21. September, 6 Ühr Abends,

erfolgen.

Ohne ein spezielles Programm der Preisvertheilung zum Grunde zu Tegen, wird die Ausstellung in 9 Abtheilungen (Sektionen) zer- fallen, und wird auch das Preisrihteramt in dem entsprehende Ab- theilungen eingetheilt werden, nämli : a. Pflanzen des Warm- und Kalthauses, b. Baumschulartikel und Pflanzen des freien Landes, c, reifes Obst, d. Gemüse, e. Markt- und Handelspflanzen, k. Flore blumen, Annuelle, g. abgeshnittene Sortimentsblumen, h, Gartezy- möbel, Gartenornamente, i. Gartenliteratur und Pläne. j

Außer den f erwartenden S taats- und Ehrenpreisen stehen goldene, silberne und bronzene Vereinsmedaillen, sowie Geld- preise, im Werthe von 1500 &, den Preisrihtern zur Verfügung.

Schon jeßt sind nicht nur Seitens der Vereinsmitgliedex, Dn dern auch von Nichtmitgliedern eine Menge Anmeldungen erfolgt, und zwar außer von Berlin und Umgegend aus Potsdam, Werder, Erfurt, Leipzig, Dresden, Magdeburg, Zerbst, Hamburg, Nauheim, Schleswig-Holstein, HoUand 2c.

In Duisburg am Rhein soll am 2. September d. J. das Denkmal eines Mannes enthüllt werden, welcher mit echt deutscher Wissenschaftlichkeit und mit echt deutshem Fleiß eine Arbeit voll- führt hat, durch welche die Seeschiffahrt, E bis dahin na wenig brauchbaren Seekarten rechnete, erst ihre. Sicherheit und Be- deutung erhielt. Dieser Mann ist Gerhard Kremer, genannt Cha und seine berühmte Arbeit find „Mercators Pro- eTtionen,“

Kremer ist am 5. März 1512 von Eltern in d:m k-l, iee lebte uad ctt (1

nde ge seit 1552 und ftarb daselbst am 2. De 1594, Ebenso wie der seiner A rvlettionen der Erdkugel erst allmählih erkannt wurde, S TL eine

rbeiten erst lange von anderen Gelehrten t und maßen als ihre ei ausgegeben wurden, bis das Gefühl der Gerech- tigkeit durchdrang, und ihm, dem Längstgeschiedenen, die Anerkennung der Gelehrtenwelt und der seefahrenden Nationen zu Theil wurde, so hat es au lange gedauert, ehe si seiner auch diejenigen Städte erinnerten, in denen er eboren und gestorben is. U-ber 300 Jahre hat es gedauert, bis ihm in Ruppelmonde ein Denkmal gesetzt und Mereator als Flamländer gefeiert wurde. Selb deuts Bücher, wie das biographis{-historishe Wörterbub von oggen- dorf, verlegen das Erscheinen der großen Weltkarte „mit der berühm- ten Mercators-Projektion“ nach Löwen; Bobr:# in seinem

andbuch der Seefahrtskunde nennt ihn einen niederländischen Ge- ehrten. Und doch hat er selbst in seinen 1585 zu Duisburg er- s{ienenen täbulaa Galliae et Germaniae in der Widmung erklärt: „Obwohl ih in Flandern geboren bin, so ‘sind doc die Herzöge von Jülich meine angestammten Herren; denn unter ihrem Schuße bin ih im jüliher Lande und von jüli{s{en Eltern erzeugt und erzogen.“

Am 4. August 1869, also 357 Jahre nach seiner Geburt wurde zu Duisburg der Grundstein zu seinem Denkmal gelegt und mit den Sammlungen für dasselbe begonnen. Die Resultate dieser Sammlungen entsprahen nicht den gehegten Erwartungen, und erst mit Hülfe des Kunstvereins für Rheinland uad West- falen, welher den vom Stadtbaumeister Schülke aufgestellten Ent- wurf billigte und die fehlenden nicht unbedeutenden Mittel bereit- willigst zur Verfügung stellte, war es möglih, das Denkmal zu er- rihten. Ueber das Denkmal selbst kann erst nach seiner Enthüllung ein Urtheit FEpranen werden. Nur soviel sei hier erwähnt. daß es aus einem Aufbau im Renaifsancestyl der Zeit, in der Kremer lebte, entsprechend besteht, welcher die überlebensgroße, nach vorhandenen Bildern hergestellte Figur des Gefeterten trägt, zu deren Füßen \sich allegorische Kinderfiguren lagern, welche die geographishe Wissenschaft, die Schiffahrt, den Handel und das Gewerbe darstellen, und daß ferner der Aufbau von einem Bassin umzeben ift, in welches Delphine oder Seeun eheuer, wie sie auf Mercators Karten häufig gezeichnet sind, Wasser ipcien. Die Ausführung des Denkmals hat der Bildhauer Jos. Reiß aus Düfsel- dorf übernommen.

Frankfurt a./M., 26. August. (W. T. B.) Hier einge- gangenen Nachrichten zufolge wurde das Erdbeben heute früh auch in Wiesbaden, Jdstein und Homburg gespürt.

agen, 26. August. (W. T. B.) Hier, sowie in Hamm O S ift das Erdbeben heute früh ebenfalls bemerk- ar gewesen.

_ Mainz, 26. August. (W. T. B.) Die dur das Erdbeben hierselbst verursachte wellenförmige Bewegung, welche von Norden nach Süden ging, dauerte etwa 4—5 Sekunden.

Amsterdam, 27. August. (W: T. B.) Nach den hier einge- gangenen Nachrichten ist die gestrige Erdershütterung auch in den Provinzen Geldern, Utrecht, Brabant und Limburg be- merkt worden.

B rüsfel, 26. August. (W. T. B.) Nath hier eingegangenen Nachrichten aus Lütti ch wurde heute fcüh dort ein Erdbeben wahrgenommen. In mehreren Häusern wurden die Thüren und Fen| ¿4 ziemlih heftig ershüttert und Stühle von ihren Plätzen gerüdt.

Brüssel, 27. August. (W. T. B) Nah aus den Provinzen hier eingegangenen Nachrichten sind gestern Morgen auch in Neufchateau, Tongres, Namur, Huy und in mehreren anderen Bezirken leichte Erderschütterungen verspürt worden. Im hiesigen Observatorium wurden gegen 9 Uhr Morgens die Er- scheinungen beoba(tet, die eine Erdershütterung anzeigen.

Paris, 26. August. (W. T. B.) Dem „Journal officiel“ zufolge ift nunmehr die Vertheilung der Preise an die von der Aus stellungsjury prämiirten Personen auf den 21, Oktober d. F. Vtstgesebt.

Wasa und Tavaästehus in Finnland in der Nacht am 6. und 8. August n. St. starke Frs ste bedeutenden Schaden angerichtet haben. Besonders haben Kartoffeln, Getreide. und Erbsen stark ge- litten. Auch im Gouvernement St. Michels hat am 9. August der Frost die Kartoffeln bedeutend bes{chädigt.

Das Ravds Dgbl.“ meldet, daß in den Gouvernements

Die Novität, mit welcher das Victoria- Theater am Sonnabend seine Wintersaison eröffnete, gehört zu jenen neuerdings beliebten französischen Sensationsdramen, denen in der Regel eine cause célébre ober sonst ein \{hauerromaytisher Stoff zu Grunde liegt. Die Verfasser von „Jean Renaud oder Ein Märtyrer“, die Herren Dennexy und Cormon, sind‘ hiex bereits durch die an der- selben Bühne zur Aufführung gekommenen „Beiden Waisen“ h7- kannt, welches Stück noch heute im Ambigu-Theater in Paris all- abendlih gegeben wird. Insofern in diesem, wie in jenem neueren Schauspie enüber den berühtigten Œhebruchsdramen si eine ent- schieden sittlihcre Tendenz geltend macht, die, in volksthümlicher, wenn au romaynhafter und etwas grell effektvoller Form vorgetragen, s{ließlich dem Laster seine Strafe, der Tugend ihren Lohn austheilt, kann man ihnen und {hren damatiGen Erzeugnissen eine gcwisse Anerkennun „nit versagen. Der hiesigen Aufführung fehlte nux leider das fein abgewogene, die dramatischen Effekte lagiam und gewichtig accentuirende, das Beiwerk aber nach- läfsig und s{nell causirend abthuende Spiel, worin unsere Künstler nun einmal ihre ran ees Vorbilder nie erreihen werden. Aufs Novität aber nicht mit jener Sorgfalt einstudirt zu sein, die dieselbe namentli auch mit Rüccksicht auf die vielen neu- engagirten Mitglieder erfordert hätte. Au fiel die mangelhafte und zum Theil ret Ble Ausftattung an solcher Stelle, wo man sonst dem Glänzendsten und Schönften auf diesem Gebiete begegnet, Einzelne Unfälle, die Heiserkeit eines Darftellers, trugen überdies MEeowegs dazu bei, den Abegd zu einem glülichen zu machen. Unein-

chränkies Lob verdient nux Hr. Emil Hahn für seine vorzügliche Darstellung der Titelrolle, umsomehr aber traten vor diefer istu:1 ie der übrigen f Auherey ausgenommen Hrn. Brink-

nicht gerade angenehm auf.

mann (Oberst Graf Aubeterre), Frl. Gräffner (Adrienne Renaud) und Frl. Kirchöffer (Valentine, eine Waise) in den Hintergrund. Zur Entschuldigung mag übrigens in Betracht kommen, daß die Bühne für d ige Dramen viel zu groß ist: minutenlang war es gar niht mögli, selbft auf gun Pen das Geringste zu vershen. Die Aufführungen von „Jean Renaud“ sind denn auch wohl nur als Lückenbüßer während der Vorbereitung einer neuen

- großartigen Feerie zu betraten, auf welhem Gebiet das Victoria-

heater ja immer so Außerordentliches S t hat.

Wie wir hören, hat übrigens das Stück am Sonntag E heblichen Strichen und bei s{nellerem Spiel eine viel größere Wir g erzielt und vielen Beifal gefunden.

rie E - Wilhelmstädtishen Theater geht Ende dieses Monats eine Novität des Po Tes E. Jacobson in Scene, nämli ein nah einem ältern Stoffe bearbeitetes Lebens- bild mit Ges welches den Titel „Der Goldfish“ führen wird.

In Krolls Theater beginnt der erste Heldentenor der deutschen Oper in Rotterdam, Hr. Ferd. Das en, Mittwoc, einen kuczen Cyklus von Gastrollen. Derselbe wird zuerst als Masaniello in Aubers „Stumme von Portici* gufstreten.