1878 / 206 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 02 Sep 1878 18:00:01 GMT) scan diff

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haften , Spißen der Behörden empfangen, und der Bürgermeister hielt eine An- rede. Nachdem auch Jhre Königliche Hoheit die Erbgroß- bete u e c ges amor auen Se nre j worden, bestieg das Ho ar den bereitstehen- den vierspännigen Wagen, worauf sh der Zug durch die mit Kränzen und Flaggen geshmüdckte freundlihe Stadt in Bewegung seßte. Unmittelbar vor und hinter dem Wagen gingen mpfgenossen , dann folgte der Schüßenverein in niform, die freiwillige Feuerwehr 2c. An den Seiten der Straßen hatten sich andere Korporationen zur Begrüßung aufgestellt, wie die Liedertafeln, die Beamten des Ober- und Amtsgerichts und der Post, sowie die Schulkinder. Während der Fahrt regncte es förmlih Blumen und Bouquets auf den Wagen teen n der Schloßtreppe nahm Se. Königliche Hoheit, der am elben Morgen von Güldenstein hierher zurückgekehrte Großher- og das Hohe Paar in Empfang, doch geigte asselbe auf wie- erholtes Hurrahrufen sih noch dreimal auf dem Schloßbalkon. Abends 8 Uhr versammelte sich sodann wieder halb Eutin zu einem dem jungen Paare darzubringenden Fakelzuge, welcher fh bald darauf durch die illuminirten Straßen in Bewegung seßte und mit ungefähr 300 Fackeln vor das Schloß zog. Noch nie hat Eutin einen so s{hönen und imposanten Fackelzug gesehen. Nach Absingung des Oldenburgerliedes Seitens der vereinigten Liedertaseln bieb der Amtmann Mücke in einer längeren Rede das Hohe Paar willkommen ; der Großherzog dankte mit wenigen, aber herzlihen Worten im Namen seiner Kinder. Während noch einige Lieder gesungen wurden, begab sih eine Deputa- tion von aht Herren zu den Hohen Herrschaften, und na&- dem die Herren entlassen waren, kehrte der Bagetqug, nach dem Marktplaze zurück. Hier wurde noch einmal im Namen Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs für den Empfang des Desen Paares gedankt, sodann ein Hoh auf Se. Majestät den Kaiser ausgebracht, und während die Musik „Heil Dir im Siegeskranz“ spielte und bengalishe Flammen brannten, Dar die Fackelträger-ihre Fackeln zusammen. Zum Schluß folgte in Köpke's Sagal eine gesellige Zusammenkunft aller Theilnehmer.

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_ Oesterreich-Ungarn. Wien, 31. August. (W. T. B.) Die „Wiener Abendpost“ beginnt die Veröffentlihung einer Reihe von Berichten des österreichishen General- Konsuls Wassit\{ch in Serajewo an den Grafen Andrassy, durh welche die anarchishen Zustände in Bosnien vor der Okkupation und bei Beginn derselben illustrirt werden. Nach einem Telegramm des FML. Fovanovic aus Mostar hat eine Brigade der 18. Truppendivision am 28. d. Mts., ohne auf Widerstand zu stoßen, Nevesinje besezt. Jn Nevesinje is sofort ein Modschlis gebildet und die Ent- waffnung der Bevölkerung eingeleitet worden. Ein Telegramm des FML. Szapary aus Doboj von heute meldet: Gestern Vormittag 101/, Uhr eröffneten die Jn- surgenten einen Ge\chüßkampf aus 5 Geschüßen, den unsere Batterien sofort erwiderten. Bis 2 Uhr Nachmittags waren 4 türkische Geschüße zum Schweigen gebraht und wurde dann das Feuer aus nur noch einem Geschüß langsam fortgeseßt.

wischen 6 und 71/2 Uhr Abends entspann ih ein mäßiges

leingewehrfeuer. Unsere Verluste sind noch ‘nicht bekannt. Unser Gesammt verl ust in den Gefechten vom 15., 16. und 17. d. beträgt 7 Mann todt, 4 Offiziere und 77 Mann ver- wundet. Bei dem Gefecht und bei der Einnahme von Serajewo am 19. d. wurden 1 Offizier und 55 Mann ge- tödtet, 8 Offiziere und 284 Mann verwundet; 2 Mann werden N Die Molt:

(W. T. B. ie „Polit. Korr.“ veröffentli@t folgende Meldung aus Konstantinopel von ate aaGdeh A am Dienstag dem Sultan in Gegenwart Savfet Pascha das eng- lische Reformprojekt für die asiatishe Türkei übetecidt haben. Den aus dem Rhodope-Gebirge hier eingegange- nen ‘Meldungen’ zufolge ‘hätten die russishen Truppen die Jnsurgenten nah einer erfolglosen Aufforderung an die- lnt die Waffen niederzulegen, angegriffen und viele Ort- chaften des Ardathales zerstört. Nach dreitägigen Kämpfen hätten die Russen die Offensioe eingestellt und erwarteten das Eintreffen von Verstärkungen. An Stelle der in die Heimath zurückehrenden Gardetruppen sollen 50000 Mann russische Truppen über den Balkan ‘und durh Rumelien einmarschiren. Aus Belgrad von heute''wird der „Polit. Korresp.“ von gut unterrichteter Seite ‘gemeldet, daß von einem Wechsel des serbishen Kabinets oder einer Veränderung in dem- felben keine Rede mehr sein solle. Nach ‘aus Mostar von heute hier eingegangenen Nachrihten haben in der Um- gegend von Mostar 156 Mann und gestern an der dalma- tinishen Grenze bei Ragusa 152 Mann türkischer Truppen mit ‘ihren Offizieren die Waffen -gestreckt. Die regulären türkischen Truppen beginnen sich an vielen Orten zu stellen ; dieselben werden nicht ‘entwaffnet, sondern über Albanien nach Konstantinopel gesendet. “* ©

Ragusa, 31. August. (W. T. B.) Das Gebiet von der Narenta bis Ljubinje ist jeßt vollständig unter- worfen. Die Häuptlinge von Ljubinje haben sich nah Stolac begeben, dieselben wollen mit Trebinje und Korzeni, wo noch Aufständische versammelt sind, nihts mehr zu thun haben. Zwischen Mostar, Konjhca und Nevesinje hat keine bedeutendere Ansammlung von Aufständischen stattgefunden. Von Haidar Beg, welcher noch vor Kurzem bei Simje ge- standen hat, ist nicht bekannt, wohin \ich derselbe begeben che Bei Korjenice und Trebinje sollèn ungefähr 1000 Mann

n. : A:

Frankreich. Paris, 30. August. (Fr. C.) Das „Journal officiel § veröffentlicht folgende Note:- die Se sE nale Münzkonferenz, die auf Einladung der Regierung der Vereinigten Staaten in Paris zusammengetreten war, ie ihre’ Sißungen geschlossen. Da die Mitglieder der Kon-

erenz keine Vollmacht hatten, ihre Regierungen selbst zu ver- pflichten, konnten ihre Berathungen zu keinem Resultate füh- ren, welches die Form eines internationalen Uebereinkommens gehabt hätte. ein ‘der Jdeenaustaush;, zu welcher diese

usammenkunft Gelegenheit gab, die von den Vertretern der einzelnen Staaten vorgebrachten Ansichten und die inter- essanten Verhandlungen, die sie mit einander i werden die nügßliche Folge haben, die Regierungen aufzuklären und das Studium und die Lösung der verwickelten Fragen, die fih-an den Münzumlauf in den verschiedenen Ländern knüpfen,

bringt das amtliche Blatt die bereits g Ul des Hrn. Leguay und des Abg. évêque zuUnter-Gouverneurendes Crédit foncier ‘an Stelle der von Soubeyran und Leviez, wobei zu bemerken ist, daß der re „zu anderen Funktionen berufen“, der erstere hingegen einfach seines Amtes enthoben worden ist. Das Erträgniß der indirekten Steuern für den Monat Juli hat, nah den vorliegenden amtlichen Ausweisen, ein Plus von 10 873 000 Fr. über die Voranschläge ergeben. Insbesondere seg Enregistrement um 4 613 000, Douane E O E rf lfrahtenfsteuer gun. ee A g Le an 1 Million e Getränke um und fe elegraph, troß der Herabseßung der Taxen, um 144 000 Fr., wogegen freilich das Feter on aus demselben Grunde um 1 871 000 Fr. hinter den Voranschlägen zurückblieb. Für die ersten sieben Monate des Jahres beläuft sich das Mehrerträg- niß der indirekten Steuern über die Voranschläge auf 39 655 000 und gegen die entsprehende Periode des Jahres 1877 auf 29 000000 Fr.

Italien. Rom, 31. August. (W, T. B.) Der „Ftali e“ zujol e hat die Regierung ein Telegramm des italienischen izekonsuls inSerajewo erhalten, nah welchem das Gerücht von der Ermordung des italienischen Konsuls Perrod an Glaubwürdigkeit gewänne. Dasselbe Organ bemerkt, daß der Regierung in Betreff der ángeblich dem Repräsentan- ten Ftaliens in Tanger zugefügten Beleidigungen noh keinerlei Nachricht zugegangen i Der Minister der aus- wärligen Angelegenheiten, Graf Corti ist heute nach Ober- italien abgereist.

1. September. (W. T. B.) Die „Jtalie“ schreibt:

Das jüngst. in Umlauf gewesene Gerücht, wona einige italienishe Freiwillige von Ancona nach Bosnien abgegangen wären, ist von dem Präfekten von Ancona auf eine Anfrage der Regierung für absolut unrichtig erklärt worden. Das Ministerium hat der italienishen Bot- schaft in Wien und der Gesandtschaft in Konstantinopel auf das Dringendste empfohlen, s{chleunige Erkundigungen wegen der Ermordung des italienischen Konsuls in Serajewo, Perrod, einzuholen.

Nuߧland und Polen. St. Petersburg, 1. Septem- ber. (W. T. B.) Der „Regierungsdote“ veröffentlicht einen längeren Artikel, in welhem ausgeführt wird, daß an- gesihts der Reihe verbrecherisher Thaten einer Menge shlimmgesinnter Personen, welhe in der am 16. August cr. erfolgten Ermordung des General Mensenzow gipfelten, die Geduld der Regierung gänzlih erschöpft sei. Die Regierung erahte es für ihre Pflicht, gegenüber jedem ehrlichen russischen Bürger das öffentlihe und das Privatleben, sowie die Eigenthumsrehte vor Rechtsverleßungen zu schüßen, welche die ruhige und rechtmäßige Entwickelung des Staats- lebens stören. Die Regierung werde fortan mit un- beugsamer Strenge Diejenigen verfolgen, welche s\ich als schuldig oder mitshuldig an den gegen die bestehende Staatsordnung und die Grundlagen des öffentlichen und des Familienlebens, sowie gegen die Eigenthumsrechte gerichteten Plänen erweisen würden. Bei aller Energie der Maßnahmen der Negierung müsse leßtere jedo eine Stüße in der Gesell- schaft selbst finden. Sie rufe deshalb die Hülfe aller Stände des russischen Volkes an, um das Uebel auszurotten, welches in falschen Lehren wurzele. Das russishe Volk und seine besten Vertreter müßten durch Thaten beweisen, daß in -ihrer Mitte derartige Verbreher keinen Plaß haben, daß sie die Regierung unterstüßen werden, um den gemeinschaftlichen Feind auszurotten. Schließlih ermahnt die Regierung die studirende junge Generation, die shweren Folgen reiflich zu überlegen, denen leßtere sih ausseße, indem sie die in ihrer Mitte ver- breiteien falschen Doktrinen annehme.

2. September. (W. T. B.) Jhre Majestäten der Kaiser

und die Kaiserin, sowie die Großfürsten Sergius Alexandro- witsch, Paul Alexandrowitsch und Dmitri Konstantinowitsch sind gestern Nachn.ittag 'um 4 Uhr in Livadia eingetroffen.

Amerika. New-Orleans, 31. August. (W. T. B.) Gestern betrüg die Zahl der am gelben Fieber Gestorbenen hier 59, in A 13. Von Memphis ist die Zahl der Gestorbenen niht bekannt, die Sterblichkeit hat daselbst aber ebénfalls zugenommen. Namentlich sind mehrere Geist- liche und sehr viéle Neger E

1. September. (W. T. B.) Die Gelbe-Fieber- Epidemie dauert mit ununterbrochener Heftigkeit fort. Neuer- Mia sind auch in Greenville und Jackson (Staat Mississippi), in Mobile (Staat Alabama) und in Hickman (Staat Kentucky) Erkränkungsfälle vorgekommen.

Nr. 16 des „Marine-Verordnungs-Blattes* hat fol- genden Inhalt: ‘Erlaß, betréffènd Abänderungen und Ergänzungen der Instruktion vom 2. September 1875 zur Ausführung des Gesetzes vom 13. Februar 1875 über dre Naturalleistungen für die bewaffnete Macht im Frieden. Vom 11. Juli 1878. Fortfall der Psychro- meter-Beobachktungen an Bord von Fahrzeugen. Normalpreise für Schuhzeug der Matrosen 2c. IV. Verzeichniß der bisher aufgefun- denen und beerdigten Leichen der mit S. M. S. „Großer Kurfürst“ Untergegangenen. Abänderung der Instruktion über die Annahme, Lung und Prüfung der Zahlmeister-Applikanten 2c. vom 29, Juni 1877. Personalveränderungen. —‘Benachrichtigungen.

Das VIIL. H:ft der „Annal°-n der Hydrograäphie ur- maritimen Meteorologie“, Organ des Hydrographischen Bureaus und der Deutschen Seewarte, herausgegeben von der Kaiser- lihen Admiralität, 6, Jahrgang, 1878, hat folgenden Inhalt: Graphische Darstellungen der Deviation. Von J. Asmus (Schluß). Aus den Reiseberichten S. M. S. „Elisabeth“, Kapt. z. See von Wiede. 1) Ueber einige Häfen an der Nordostküste von Nipon. 2) Bemérkungen übet die Pinas-Bucht, Neu - Granada. 3) Bemer- kungen über Fluß und Stadt Guayaquil, Ecuador. Eingänge von meteorologischen Journalen bei der Deutschen Seewarte “im Monat Juni 1878 (Berichte-von 15 Schiffen). Segelanweisung und Be- shreibung des Flusses Bang-Pa-Kong, von der Mündung bis Prachin, Siam. Beschreibung der Häfen Victoria, Ricckaby, Minlacowie und Turton, nebst Segelanweisung für dieselben. Spencer Golf, Südküste von Australien. Oceanographische Beobachtungen, ange- stellt in den Jahren 1876 —1878 an Bord S. M. S. „Elisabeth“, Kapt. z. See von Wiede. Vergleichende Uebersicht der Witterung des Monats April 1878 in Nordainerika ‘und Centraleuropa. (Mit- theilung von der Deutschen Seewarte.) Unterseeische' vulkanische Ausbrüche und Fluthwellen im südlichen Stillen Ocean. Die Er- gebnisse der bisher: an- der Seewarte ausgeführten Prüfungen von Spiegel - Sextanten. Von H. Eylert. (Mittheilung von der Deut- \cben Seewarte.) Kleine hydrographische Notizeu: 1) Sciffbarkeit des Magdalenen-Stromes. 2) Beschreibung der Ankerpläße bei den Inscln Isabel und Magdalena und in der Bucht Agua Freéca. 3) Insel Suwarow. 4) Flaschenpost.

Nr. 15 des „Archivs für Post und Telegraphi e“, Bei- heft zum Amtsblatt der Feusen Reih PaF und Telegraphen- verwal rwaltung, hat folgenden Inhalt : Aktenstücke und Aufsäße: AS den Zeiten der alten R t, (ITL) Das englishe Parlament und die Postbeamten. Zur B und Entwickelung. der Landbriefträger-Anstalt in Frankreih, Das Mikrophon und seine Wirkungen. Die Berliner Ausstellung für die gesammte Papier- industrie. Die elektrische Beleuchtung in Paris. Kleine Mit- theilungen: Verwendung des Aluminiums in der Telegraphie. ostanweisungen zwishen Frankreich und Oesterreich - Ungarn. iefbestellung in Großbritannien und Irland. Literatur des Verkehrswesens : J, Ludewig, Elektrishe Meßkunde. B'schreibung der bei der Reichs-Telegraphenverwaltung gebräuchlichen Apparate. Zeitschriften-Ueberschau.

Neichstags- Angelegenheiten.

Langensalza, 1. September. (W. T. B.) Nah amtlicher Selsteltung find bei der im 3. Wahlkreise des Regierungs- ezirks Erfurt (Mühlhausen-Langensalza) am 28. August vorgenommenen Reichstagswahl 14331 Stimmen abgegeben worden. Davon fielen auf Graf Wilhelm von Bismarck 6720 Stimmen, auf den Professor R euleaux in Berlin 5423 Stimmen und auf den Kreisrihter Schilling in Treffurt 2079 Stimmen. Die zwischen den beiden Erstgenannten nothwendig gewordene engere Wahl ift auf den 9. September anberaumt.

tatistische Nachrichten.

Gemäß den Veröffentlihungen des Kaiserlihen Gesunde heitsamts sind in der 34, Jahr:8wohe von je 1 Hes wohnern, auf den Jahresdurhs{nitt berechnet, als gestorben Cs in Berlin 30,1, in Breslau 35,6, in Königsberg 28,4, in

öln 26,2, in Frankfurt a. M. 23,0, in Hannover 19,5, in Cassel 17,8, in Magdeburg 21,8, in Stettin 33,2, in Altona 15,1, in Straß- burg 28,4, in München 33,5, in Nürnberg 27,1, in Augsburg 328, in Dresden 24,7, in Leipzig 21,4, in Stuttgart 16,4, in Braunschtveig 170, in Karlsruhe 22,7, in Hamburg 26,2, in Wien 24 7, in Buda- pest 36,0, in Prag 34,7, in Triest 41,2, in Basel 24,1, in Brüssel —, in Paris 27,7, in Amsterdam 26,8, in Kopenhagen 29,3, in Stockholm 30,9, in Christiania 22,4, in St. Petersburg 40,1, in Warschau 33,0, in Odessa 57,1, in Bukarest —, in Rom 26,3, in Turin 24,7, in Athen —, in Lissabon 31,1, in London 20,9, in Glasgow 19,4, in Liverpool 31,5, in Dublin 25,7, in Edinburgh 17,3, in Alexandria (Egypten) —. Ferner aus früheren Wochen: in New- ges 35,1, in Philadelphia 19,5, in Boston —, in Chicago 20,9, in

an Franzisko 14,6, in Calcutta 24,6, in Bombay 39,5, in Madras 33,4.

Beim Wothenbeginn herrschten an den meisten deutschen Beobs- achtungs\tationen westlihe und südwestlihe, an den südlichen (München und Karlsruhe) östlihe und nordöstlihe Windrichtungen vor, die um die Mitte der Woche fast allgemein in nördliche und gegen Ende der Woche in östlihe und südöstliche Luftströmungen üÜbergingen, nur in den südliheren Stationen (München, Cöln, Karlsruhe) waltete Nordost-, Süd- und Südwestwind vor. Die Temperatur der Luft erreichte das Monatsmittel nicht. Niederschläge waren niht häufig, Der im Anfange der Woche etwas sinkende E stieg bald, fiel jedoch gegen Ende der Woche wieder erheblich.

Die Sterblichkeitsverhältnisse der meisten größeren deutschen Städte haben si im Vergleih zur vorhergegangenen Woche etwas günstiger gestaltet, Die allgemeine Sterblichkeitsverhältnißzahl in den deutshen Städten sank auf 27,1 von 28,4 der vorangegangenen Woche (auf 1000 Bewohner und aufs Jahr berehaet) und weist eine geringere Betheiligung sowohl des Säuglingsalters wie der höheren Altersklassen (über 60 Jahre) an der Gesammtsterblichkeit auf, wie in der vothergegangenen Woche.

Unter den Todesursachen gewannen ron den Infektionskrank- heiten Bredurfälle der Kinder wieder größere Ausdehnung und er- seinen in Berlin, München, Breslau, Dresden, Hamburg, Paris u. a. O. häufig, während Darmkatarrhe in London, St. Petersburg, Warschau einen Nachlaß und nur in Wien und Pest eine Zunahme erfuhren. Maserntodesfälle sind an den meisten Orten erheblich redu- zirt. Das Scharlachfieber tritt in Liegniß sehr heftig auf, fordert aber auch in Vreslau, Essen, Birmingham und Liverpool viele Opfer. Diphtherishe Affektionen zeigen gegen die Borwohe im Ganzen wenig Veränderungen; in Berlin war die Zahl der Todesfälle etwas größer. Erheblih seltener führten Unterleibstyphen Todesfälle herbei, nur in Paris erscheinen sie häufiger, wozegen die Zahl der an Fleck- typhus Gestorbenen in deutschen Städten auf 5 stieg (Königsberg und Danzig je 2, in Stettin 1), Auch Todesfälle an Ruhr waren vermehrt, an Langenphthisen und akuten Entzündungsprozessen der Athmungsorgane vermindert, Pokentodesfälle wurden in Pest, St. Petersburg, Warschau, Lissabon seltener, in Wien stieg die Zahl der- selben auf 19, in Odessa auf 8, in London auf 10, doch waren in leßterer Stadt Neuerkrankungen an Polen selten-r, Aus Cöln wer- den 2 Todesfälle an Varicellen gemeldet.

Nah der Montanstatistik für 1876 betrug das in Ruß - [lands 1311 Eifenerzgruben geförderte Eisenerzquantum 61 735 785 Pud (1 Pud == 16,38 kg) unv die Gußeisenproduktion in den 151 Schmelzhütten und 254 Hohöfen 26 956 850 Pud. Hiervon wurden 25 935453 Pud mit Holzkohle und 1021 397 Pud mit mineralishem Brennstosje hergestellt. Die Hütten der Krone lieferten 2941 694 Pud, An Scmiedeeisen und Stahl produzirte Rußland im genannten Jahre 17 869 305 Pud Eisen und 1 093 757 Pud Stahl. Das Quantum des verarbeiteten Guß- und Schmiede- eisens belief sfi auf 2986 410 Pud. Ferner wurden fabrizirt 1 986 250 Pud Eiséngeräthe, 30 000 Stück Si 20 783 Pud Lokomotiven und eiserne Schiffe, 11 219 Pud Stahlkanonen, 44 358 Pud Guß- eisenkanonen, 635 426 Pud Artillerie-Munition, 44 023 Pud Waffen.

Altenburg, 29. August, Nach einer von dem Ministerium. des Innern veröffentlichten stati stischen Uebersicht hat im vergangenen Jahre im Herzogthum die Zahl der geschlossenen. Ehen 1354, der lebend geborenen Kinder 6320), der todt geborenen Kinder 296 und der Gestorbenen 4470 betragen, Es sind 70 Selbstmorde vorgekommen. In 3 Fällen ist es Aas ob der Tod in Folge eines Unglücksfalles oder eines Selbstmordes eingetreten is. Die meisten Geburten (633) fanden im September, die wenigsten (486) im Februar, die. meisten Todesfälle (415) im Juni, die wenigsten (302) im November statt.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

„Deutsche Handwerker-Bibliothek“ von Sch{hmidt- Weißenfels, Stuttgart, Abenheimshe Verlagsbuhhandlung. Der Zweck sowohl wie die Ausführung dieses zeitgemäßen Unterneh- mens verdienen volle Anerkennung. Dem deutschen Handwerkerstande soll ein Spiegel vorgehalten werden, daß er si selbst darin erblicke, daß er erkenne, was er war und ist. Wenn ein Stand berufen ist, einen festen Damm gegen die Sozialdemokratie abzugeben, so ist es der Hand- werkerstand. Der Handwerker ist darauf angewiesen, sich durch feine Werke auszuzeichnen, während die Sozialdemokratie jede Auszeichnung verpönt. Es gilt deshalb, zu zeigen, d auf der treuen Arbeit der Segen ruht. Der tüchtige Arbeiter foll sich seiner Tüchtigkeit be- ¡out und darauf stolz sein und si dagegen \temmen, daß er in der Masse aufgeht. Es ift ein \{öôner und beherzigenswerther Spruch : „Gewerb und Kunst mit Gottes Gunst kein stärker Band für's Vaterland !“

Die ersten sech8 Bändchen der Handwerker-Bibliothek enthalten Lebensbilder und Charakterzeichnungen von zwölf Schneidern, zwölf Schühmachern, zwölf Buchdruckern, zwölf Bädern, zwölf Mey-

ern und zwölf Barbieren, und so wird jedes folgende ändhen die Biographien von immer zwölf hervorragen-

E Galizier 2052, E Papierrente E Russ.

E Amerik. 1885 995, 1860er Loose 1103, 1864er Looss 270,00, Oester,

den Handwerkern enthalten, die sich durch bedeutsame Leistungen einen Namen erworben haben. Der dem deutschen Volke schon feit langen Jahren als Meister in der biographischen Gharafterzeichbnung wohlbefannte Autor macht dem deutshen Hand- werkerstande Hiermit ein werthvolles Geschenk; er hat hier eine Art NationalbiblirtHe®k geschaffen, wie sie so eigenartig und werthooll Feine andeze Nattion aufzuweisen hat. Die edr hübsch zusammen- estellten Bändcpen enthalten leuhtende Vorbilder für den Stand. Da find z- B. die Gestalten eincs Derfflinger, Jung-Stilling, Le Sach8, Georg Fox, des Naturforshers Thomas Edward, der uchdruckÆer Franflin, Didot, Bayard Taylor, des provengçalischen Bäder-Dichters Iean MReboul, des Barbiers und Erfinders der Spinnmascbine Michard Arkwright u. \. f. In unterhaltender, an- regender Form ift hier fo viel Gutes geboten, daß die sauber aus- gestatteten Bücher allen Gewerbevereinen und Volksbibliotheken empfohlen werden dürfen, umsomehr, als der billig bemessene Preis 60 -5 das BändDchen, mit illustrirtem Umschlag 1 A) die An- schaffung sebr erLeitert. | „Formulare für Handlungen der freiwillig*n Gericht8barfkeit“, Zum Gebrauce der rihterlihen Ver val- tungs-, Konfular-Beamten, Auditeure, Notare und Privatperfonen. Entworfen und aus dén Quellen der Wissenshaft erläutert von Dr. Benno Hilse, Königlichem Kreisgerichts-Rath. Berlin 1878. Carl POARSS Berlag. Gebunden Preis 8 4. Von dem vorangeführten erke sind innerhalb weniger Jahre 3 Auflagen nöthig ‘geworden. Dies ist gewiß Der beste Beweis sowohl für die Geschicklichkeit, mit welcher der Verf afer es verstanden hat, für den praktischen Gebrauch und für das BeDürfniß des täglichen Lebens zu arbeiten, als auch dafür, daß sich sein Werk das Bürgerreht beim Publikum zu ver- \chaffen wußte. Bei dem erweiterten Plane der vorliegenden 3. Auf- lage war es dem Verfasser darum zu thun, denjenigen, welcher das Werk benußt, auß mit der Ansiht bekannt zu machen, w:Ilche Autoritäten in ihren Urtheilen bei wichtigen Streit- fragen als #ibre Rechtsüberzeugung aufgestellt haben, und er Hat daher diesmal die Rechtsgrundsäße der höchsten Gerichts- Höfe und Die Ansihten bedeutender Fahmänner bei den jedes- maligen Fällen in den Anmerkungen verzeihnet. Dem Notar und dem Richter werden dieselben eine erwünschte Aufklärung, dem An- wärter für Das Michteramt eine nüßlihe Belehrung und dem Privat- manne eine zwecmäßige Auskunft darüber verschaffen. wie er in cin- zelnen Fragen fic zu verhalten habe, um vor den höchsten Gerichts- Höfen seinex Anfpruhh rechtlich anerkannt zu sehen. Auch die Geseyz- ebung der jüngften Zeit, so vor Allem die auf die Grundbuch- und Borinunbs{a&FftSSEbntiig bezügliche, das Patentgeseß, das Muster- \chutgeseß u. f}. rv. haben, ebenso wie auch die sozialen Verhältnisse, vollé Berücksichtigung gefunden. Die angeführten Muster von allen vorkommenden Handlungen der freiwilligen Gerichtsbarkeit find in Übersichtlien Beispielen vertreten und seßen, zumal da die in An- merkungen Bbeigefügten Erläuterungen die klaren, geseßlichen Vor- schriften treu und verständlich wiedergeben, Jeden in den Stand, Nachtheile und Mechtsstreite zu vermeiden. „Uebersihts8karte der deutschen Reichstags- wahlen“ der I.,II., III, und IV. Legiélaturperiode 1871, 1874, 1877 und 1878, nebst einem Verzeihniß der Wahlkreise mit den

S Reichstag8mitglieDern und deren Parteistelung in IV. Legislatur- E periode 1878.

Gesammelt und graphish dargestellt von Hugo Knoblauch, Ingenieur und Königl. Feldmesser. Jn eleg. Umschlag gr. 8. Berlin 1878, Carl Heymanns Verlag. Preis 1 ( Die obige Ueberfichts8Ftarte gewährt nicht nur ein zusammenhängendes Bild “davon, welche Partei bei der Wahl vom 30. Juli als Sieger in ‘den einzelnen Landestheilen hervorgegangen, sondern stellt au und darin unterscheiDet sie si wesentlich vortheilhaft von anderen der- artigen Karten die früheren Wahlen dar und gewährt dadurch einen Vergleich über die Wechsel der politischen Bewegung während der ‘bisherigen Legiélaturperioden. Ferner zeigt sie die einzelnen Landesgrenzen, P rovinzialgrenzen, Regierungsbezirksgrenzen und die Grenzen der einzelnen Wahlbezirke; sie ist hergestellt in 11 verschie-

F denen Farbentönen, welche die 11 Parteistellungen kennzeihnen. Durch

3 concentrische Kreise sind in den einzelnen Wahlbezirken die Wahl- jahre 1871, 1874 und 1877 bezeichnet, und jeder Kreis ist mit der- jenigen Farbe angelegt, welche die Parteistellung des gewählten Ab- geordneten vertritt; der ganze übrigbleibende Theil des Wahlbezirks ergiebt dagegen Die Wahl des 30. Juli 1878 und zeigt in gleicher Weise, welche Partei hier gesiegt hat.

Gewerbe und Handel.

Aus Anlaß der bevorstehenden Einführung der neuen Königs- berger 43% Stadtanleihe theilt die „B. Börs. Ztg.“ über die inanzlage dieser Haupt- und Residenzstadt Folgendes mit: Die tadt hat einen Grundbesiß im Taxwerthe von 6 200000 Æ, sowie einen Renten- , Mobilien-, Maschinen- (Gasanstalt, Wasserleitung) Besiß im Tarwerthe von 4800000 #Æ, zusammen also Aktiva 11000090 Æ Dagegen hat die Stadt Königsberg in den leßten zehn Fahren nur wenig an den Geldmartt appellirt, indem sie außer einer bei dem Reichs-Invalidenfonds negociirten Anleihe von 3 158 900 nur noch zwei Serien 4}%/iger Stadtobligationen emittirte. Die eine dieser Serien (1.) im Betrage von 483 000 Æ ist längst pla- cirt, von der IT. Serie. welche durch Allerhöchstes Privilegium vom 15. Oktober 1877 in Höhe von 2450000 Æ genehmigt ift, kommt ein Theilbetrag jeßt zur Emission. Die Rückzahlung dieser Anleihe erfolgt binnen 39 Jahren, die Zinscoupons sind außer in Königs- berg auch in Berlin zahibar. Für die Sicherheit haftet die Stadt Königsberg i./Pr. mit ihrem gesammten Vermögen und ihrer ganzen

Steuerkrast. : ; Laut Bekanntmachung des hiesize.: Börsen-Kommissariats3 werden vom 3. September d. F. ab die Schlesischen Pfand- briefe an der hiesigen Börse in folgender Reihenfolge amtlich notirt werden: Schlesische altlandschaftlihe 34 %/, do. 4/0, do. Litt. A. 3409/0, do. Litt. A. 49/0, do. Litt. A, 43/9, do. Litt, C. I. 4%, do. Litt, C, II 49/6, do. Litt. C. 11, 472/%, Neue I. 4%, do. II. 4%, do. II. 44%/,. Die altlandschaftlihen Pfandbriefe 3} und 4% sind auf Grund des alten Landschaftsreglements von 1770 und auf namentlich darin bezeichnete Güter emittirt. Die Pfandbriefe Litt. A. 34, 4 und 44/9 sind auf Grund des Regulativs vom 22. Januar 1872 emittirt. Die Pfandbriefe Litt. C. I. (Emission) 4°%/% sind auf Grund des Regulativs vom 22. November 1858 emittirt. Die Pfandbriefe Litt, C, II, (Emission) 4 und 4§% sind auf Grund des Regulativ- Nachtrags vom 6. Oktober 1868 emittirt. Neue Pfandbriefe I. (Emission) 49/5 sind auf das dem landschaftlichen Kreditverbande nit inkorporirte ländliche Grundeigenthum (Rustikale) auf Grund des Regulativs vom 11. Mai 1849 emittirt. Neue Pfandbriefe IT. (spätere Emission) 4 und 44%, sind auf Grund des revidirten Ne-

22 ber 1867 gulativs vom 0 S Tg emittirt. Der Courszettel des „R.-

u. St.-A.” wird in seinem „Amtlichen Theil“ die vorgedachte Reihen-

folge gleihfalls innehalten. ;

Leipzig, 31. August. (Leipz. Ztg.) Eine Bekanntmachung des hiesigen Raths macht, den falshen Angaben verschiedener Kalender entgegen, darauf besonders aufmerksam, daß der offizielle An- fang der diesjährigen Leipziger Michaelismesse auf den 29. Sep- tember fällt und am 19. Oktober dieselbe endigt. Der Großhandel fann in der Vorwoche, vom 23. September an, betrieben werden.

B ukare1¿, 31. August. (W. T. B.) Der hiesige Appellhof hat heute über das Urtheil des Handelsgerichts verhandelt, durch welches die Lieferanten-Gesellshaft Horowiß, Gregor und Cohon für fallit erklärt wurde und gegen welches sowohl von den Geschäftsmitgliedern, wie von der Gesammtheit der rumänischen und der ausländishen Gläubiger Appellation einge worden war. Der Appellhof erklärte die Appellation für zuläisig und sprach unter Wiederaufhebung des handelsgerichtlihen Urtheils aus, daß eine Zahlungseinstellung der für fallit erklärten Lieferanten-Gefell- schaft nicht vorliege, daß der über dieselbe verhängte Konkurs wieder aufzuheben sei und daß es den Mitgliedern der Gesellschaft freistehe, die Geschäfte ungehindert weiter zu führen. ;

Ueber die amerikanische Getreide-Ernte wird aus Washington unterm 15. August Folgendes mitgetheilt : Berichte des Ackerbau- Bureaus ergeben eine Abnahme des Durchschnitts\tandes des Sommerweizens von 106 im Juli auf 75 im August (wenn man die Zahl 100 zur Bezeichnung einer guten Durchschnitts-Ernte annimmt). Die starkèé Hiße im Juli schadete dem Getreide im Nordwesten be- deutend, namentlih in Minnesota dem spät gesäecten Weizen. Durch Regen wurde die Ernte in einzelnen Counties verzögert, Insekten haben dagegen nur unbedeutenden Schaden angerichtet. Ne- brasfa hatte unter den nordwestlihen Staaten am wenigsten zu leiden, büßte aber doch zehn Prozent seines gewöhnlichen Durchschnittsertrags ein. Auch in Kalifornien wurde die Ernte durch die Hite beeinträchtigt, im Osten dagegen fiel sie viel besser

aus als im Nordwesten. Der Durchschaittssand von Mais war am _1. August 96 gegen 95 im Juli. In den atlantischen Staaten

nördlich von Nord-Carolina sind tie Aussichten besser; in den süd- atlantishen Staaten dagegen war das Wetter dem spät gepflanzten Mais nit günstig, In Texas steht das Getreide i Im Mississippithale war südli vom Ohio ein Rükg nr ein Fortschritt zu beobahten. Westlich vom Mississippi ist in allen

Staaten mit Ausnahme von Missouri ein Fortschritt zu

verzeihnen. An der Pacific-Küste ist ein Dur@schnittsertrag

auf den Ländereien zu erwarten, die bewässert r-u:Sen,

Wie das „Commercial Bulletin“ von Chicago mitiheilt,

war die soeben ceingeheimste Weizenernte der westlichen

Staaten ungewöhnlich groß und von ausgezeichneter Qualität.

Ohio, Indiana, Michigan, Illinois, Wisconfin, Missouri, Nebraska,

Kansas und Iowa darf die Anzahl der bestellten Acres auf 9 750 000

und ter Ertrag auf 190 006 000 Bs\h., 49 000 000 mehr als im Vor-

jahre, angegeben werden. Der Vereinigten Staaten Hande!8agent

in Ontario meldet, daß der Ertrag der Weizenernte daselbft der

größte ift, der je erzielt wurde. Während eines ganzen Monats

nete es nit, so daß die Weizenernte ununterbrochen eingebeimit

werden konnte.

Verkehrs-Anstalten.

Verkehrsverhältnisse auf den Eisenbahnen in Rußs- land. Wegen Truppenbeförderungen wird von der Libau- Romnyer Eisenbahn die Entgegennahme aller via Wileika instradirten Gütersendungen für die Zeit vom 1. bis 18. k. Mts. sistirt. Auf der Moskau-Kursker Eisenbahn is der Verkehr nach der Charkow-Nicolajewer Eisenbahn und den hinter der- selben gelegenen Bahnen bis auf Weiteres ebenfalls siftirt.

Berlin, 2. September 1878.

Im Laufe des heutigen Tages find die zur kombinirten 1. Garde- Division gehörigen Stäbe und Truppentheile, und zwar Zer Stab der 1. Garde-Infanterie-Division, der 1. und 2. Garde-Infan- terie-Brigade und der 2. Garde - Kavallerie - Brigade und folgende Truppentheile in Kriegsmärschen in das Manövertéerrain ab- gerückt: das 1., 2. und 3. Garde-Regiment z. F., das Garde-Füsi- lier-Regiment, das Garde-Jäger-Bataillon, das Regiment der Gardes du Corps, das Garde-Husaren-Regim-nt, das 1. und 3. Garde-Ula- nen-Regiment, das 1. Garde-Feld-Artillerie-Regiment und zwei Kom- pagnien des Garde-Pionier-Bataillons. RIE

Die während der diesjährigen Herbstübungen der kombinirten 2, Garde-Division zugetheilt gewesenen Kavallerie- und Artillerie- Truppentheile (Garde-Kürassier-Regiment, 1. und 2. Garde-Dra- goner-Regiment, 2. Garde-Ulanen-Regiment und 2. Garde-Feld-Ar- tillerie-Regiment) sind im Laufe des heutigen Tages aus dem Ma- növer-Terrain hier wieder eingerüdt.

Posen, 1. September. (W. T. B.) Zu dem morgen hier zusammentretenden 18. Kongresse deutscher Volkswirthe sind bis jeßt 166 Theilnehmer von auswärts angemeldet. Jn der heute Abend 6 Uhr stattgehabten gemeinsamen Sitzung der ständigen Kongreßdeputation und des Lokalcomités wurde die Tagesordnung dahin abgeändert, daß zunächst über die Frage, wie industrielle Enqueten anzustellen seien, verhandelt werden, die Tabakfrage aber den leßten Gegenstand der Tagesordnung bilden foll. Zum Präsidenten wurde Braun (Berlin), zu Vize-Präsidenten Ober- Bürzermeister Kohleis und Freiherr von Kübeck in Vorschlag ge- bracht resp. gewählt.

Die 33. Versammlung deutscher Philologen und Scchulmänner findet von Montag den 30. September bis Don- nerstag den 3. Oktober d. J. in Gera statt.

Im Friedrich - Wilhelmstädtishen Theater findet morgen, Dienstag, die erste Aufführung des Jacobsonschen Lebens- bildes „Der Goldfisch“ statt.

Die Direktion des Osftend-Theaters hat den Schrift- steller Friedrich Rüffer (Verfasser der Tragödie: „Agis IIL.“, fowie der Lustspiele: „Eia Armband“ und „Der Wildfang“) als Drama- turgen engagirt.

Franka fart a. NM., 31. Augnst. (W. T. B.) Course.) Fest, aber still, Lond. Wechsel 20,485, Böhm. Westbahn 1474, Elisabethb. 144, Lombarden 61%, Nordwestb, 98}, Silberrente 551, 0est. Goldrente 627, Ung. Goldrente T5%, 76%, Russen 1872 84%, Neue Russ. Anl, 838,

(Schluss-

DIS. Bodenkr.

National - Bank 702,50, Darmstädter Bank 1204, Meininger Bank 81%, Hessische Ludwigsbahn 763, Ung. StaatsI. 155,00, do. Schatzw. alte 1023, do. do. neue 98}, do. do. Ostb.-ObI, II. 66, Central Pacific 1032, Reichsbank 1567, Reichsanleihe 96K, Nach Schloss der Börse: Kreditaktien 210}, Franzosen 2231, Lonedlen, 31. August, (W. T. B.) Consols 9473, ltalienische 5 ‘/gige Rente 733, Lombarden 68,

Î 39/9 Lombarden - Prioritäten alte 97/16, 3% do, do, neue —, 59%

Russen de 1871 834 5% Russen de 1872 834, 5 9% Russen de 1873

M 841, Silber 52%, Türkische Anl, de 1855 138. Türken de 1869

18%, 5v/4 Amerikaner fandirte 107}, Oesterr. Silberrente —, 69% ungar. Schatzbonds 102, 6% ungar. Schatzbonds II. Em. 963.

In die Bank dHossen heute 36 000 Ptá. Sterl.

Platzdiskont 44%. i;

Wien, 31. Angust, (W. T. B.) (Schluss-Co1rse),

Fest bei mässigem Geschäft, Spekulations., apiere, Bahnen und An'ag»ckweithe grösstentheils erholt,

Papierrente 61,15, Silberrente 63,15, Oest. Goldrente 71,70, Une. Goldrente 86,00, 1854er Loose 106,50, 1860er Loose 110,50, 1864er Loose 140,70, Kreditloose 161,20, Ung. Präml. 78,50, Ga- lizier 232,75, Kaschan - Oderberger 104,50, Nordwestbahn 112,50, Elisabethbahn 164,00, Nordbahn 2933,00, Nationalbank 801.00,

Wetterbericht vom 1, September 1878. 8 Uhr Morgens.

| Barometer auf | ¡0 Gr. u. d. Meeres-: spiegel reduc. in

Millimeter. !

760,2 754,7 753,1 757,5 758,4 766,2

Temperatur

in 9 Celsins

50 C.=49R. 13,3 16,5 14,1 13,6 14.4 12,3

Stationen. Wind. Wetter.

wolk1gl) bedeckt bedeckt bedeckt bedeckt bedeckt

Aberdeen. . Kopenhagen . Stockholm .. Vaparanda . Petersburg , . Moskau

NNW,, mässig SW,, leicht W.,, leicht SO0., müässîg 830,, leicht S,, still

E Wertlin, 31. August 1878, Marktpreise nsch Ermitt, des K. Pol.-Präs,

Höchste {Niedrngste Preiss.,

per 100 Kilogr. SI|M| S

Wür Weizen schwere Sorte. . .. 20 | 40 Weizen mittelSre. .... , 60 j 18 | 10 Weizen leichte Sorte ......, 60 117 | Roggen schwere Sorte. . .. . ., 50 30 Roggen mittel Srte. . ... ., 80 s Roggen leichte Sorte .. ...., 90 50 Gerste schwere Sorte ...,.,, 20 Gerste mittel e. 30 Gerste leichte Sre. 20 50 Hafer schwereSurte. .. ...,, Hafer mittel tee 50 Hafer leichte Sorts . , , s Richtstroh pr. 100 Kilogr. Heu pr. 100 Kilbgr. . . Erbsen pr. 100 Kilogr. . . ., Speise-Bohnen, weisae, 100 Kilogr. Linsen 100 Kilogr .... Kartoffeln 100 Kilogr. Rindfleisch

von der Keule 1 * ilogr.

Bauchfeisch 1 Kilogr. . Schweinefleisch 1 Kilogr. . Kalbfleisch 1 Kilogr. .. Harmmelfleisch 1 Kilogr, . Butter 1 Kilogr... . .. Eier 6) Stück. , .., Karpfen pr. Kilogr. . ., Aale û i Zander Á Hechte Ä Barsche a Schleie Á Bleie Krebse pr. Schock

[1E

v édu au u dh dtsa

[81S] | I SESSSSSSS l pt pk p pent D Prt A rer prr jur bnd os E os

00 bi D b DO O V DO D DE pnd pur pn p prab

éé éa Adds

13,9 15,0 168 16.9 16 0 15.6

balb bed.2) bedeckt) bedeckt wolkig#) bedeckts) RegenS) jheiter) 18,7 halb bed.) 18,0 [halb bed. 15,2 ¡wolkig 17,1 bedeckt®) 16,4 halbbed.10) 16,3 wolkig 16,4 wolkenlos 15,4 SSW., frisch heiter 18,3 S, le:cht wolkig 17,3 NW,, leicht ¡wolkenlos 16,0 SW., mässig [wolkenlos 18,9

765,8 767 5 754,7 753,4 756,3 757,8 758,3 757,9

763,6 759,3 769,8 762,7 760,4 765.7 760,9 759,6 763,7 762,6

NNW., mässig NNW,, schwach SSW., frisch WSW,, still WSW., frisch SW., schwach S, leicht SSW,, leicht

SW., schwach WSW., frisch SW., schwach SW, schwach SW., leicht

SW., mässig

Swinemünde ; Neufahrwass, Memel ....

Crefeld... Karlsruhe ,. Wiesbaden ..

München , .. Leipzig... Berlin ..., Wien

Breslau, ,..

1) See ruhig. 2) Seegang leicht. 3) Seegang leicht. 4) Abends Gewitter und Regen. §) Nachts anhaltender Regen, §6) Abends Gewitter, See ruhig, 7) Abends Wetterleuchten. 8) Nachts Ge- witter und Regen, See leicht, ®) Nachmittags und Nachts Regen. 10) Nachmittags etwas Regen. ;

ÁAnmorkung. Die Stationen sind in 3 Gruppen geordnet 1! 1) Nord - Earopa, 2) Küstenzone von Irland bis Ostpreassen, 3) Mittel -Éuropa, südlich disser Küstenzone, Innerhalb jeder Gruppe ist die Reihenfolge von West nach Ost eingehalten.

Uebersicht der Witterung. Die barometrische Depression ist nach Skandinavien fortgoerückt. Die Aenderung der allgemein leichten bis frischen Winde ist in- dessen nur langsam und die veränderliche Witterung dauert f»rt. Ueber den britischen Inseln herrscht eine kühle nordwestliches Luft- strömung. in Norddeutschland, wo Abends vielfach Gewittzr statt- fanden ; ist die Temperatur wenig verändert und im Osten des Lan-

des noch über der norma!en, é Deutsche Seewarte.

| Türk. Loose 26,25, Deutsche Plätze 56,25,

Londoner do. 115,50. Nachbörse: Fest Kreditaktien 239,30, Franzo:en 253,00,

Lombarden 69,75, Silberrente 62,95.

Paris, 1, September. (W. T. B.)

Boulevardverkehr. Anleibe von 1872 112,23, 283,12, Banque ottomane 516,00, ungarische Goldrente Russen von 1877 85 56. Ruhig.

neue Egypter Tò,31,

Wetterbericht vom 2. September 1878. 8 Uhr Morgens.

Barometer auf |

: 0 Gr. u. d. Meeres-! : Stationen, spiegel reduc. in' Wind.

Millimeter. 765,8 [880,, still 7589 |NW,, leicht 755,7 SW., leicht 754 6 NO., leicht 755 0 S8O0., still 756,7 'SSO., still

767,3 |SW, schwach 771,0 ¡S80., leicht 765,1 |NW., schwach 761,5 |NNW., schwach 762,0 ¡NW., mässig 759,4 W.. still 759,2 SW,, leicht 757,3 |W., schwach 768,9 NW,, leicht

s CODT 'NW.,, leicht 766,77 SW.,, schwach 765,8 [Ms still 764,3 NW,., schwach 767,4 |W,, mässig 762,5 WSW., frisch 758,22 |880., still 763.7 W.., leicht 762,9 SW., mässig

j Temperatur

Wetter. | in9%Celsius.

| 99 C.=409R. 122 15,7 15,2 14,6 10,9 13,4 16,7 15,9 16,6 16,1 16,0 15,8 16,1 17,5 16,0 18,8 15,2

|[bedeckt1) [wolkig bedeckt [bedeckt Nebel ¡Regen wolkig?) bedeckt3) wolkig wolkig#) edeckt 5) halb beds) bedeckt T) halb bed.8)

wolkig

wolkig®) bedeckt 19) wolkig 16,5 et dr Ps | 15,2 bedeckt 14,4 bedeckt 12) 162 Regen 15.4 bedeckt 16,0 weolkenlos 17,3

Aberdeen .. Kopenhagen Stockholm, . Haparanda . Petersburg . Moskau . ..

(074 N O 6s Helder. ... Sylt Hamburg . . Swinemünde Neufahrwass. Memel, ..….

P Crefeld ... Karlsruhe . Wiesbaden . Cassel... München „. Leipzig . Berlin ,. .. F 6G Breslau , ..

3) Seegang leicht. 4) Früh mittags und Nachts Regenschauer. §) See rubig. 7) Abends Regen. §8) Seegang mässig, Abends Blitz. 9) Gestern mehrmals Regen und Donner. 1%) Morgens Regen. 11) Nachmittags Gewitter. 12) Abends Regenschauer.

rdnet t

Anmerkung. Die Stationan sind in 3 Gruppen L

1) Nordeuropa, 2) Küstenzone von Irland bis ta pre ) Mittel-- europa sûdlich dieser Küsténzone., . Innerhalb jeder Gruppe ist die Reihenfolge von West nach Ost eingehalten,

Uebersicht der Witterung.

Barometer auf der südlichen Nordsee stark gestiegen mit mässigen nordwestlichen, in Irland seit dem Abend gefallen mit auffrischenden süfdlichen Winden, ein starkes barometrisches Maxi- mum liegt über Westfcankreich, während das Minimum sich nach Finnland entfernt hat. Die Witterung ist meistentheils ruhig, aber trübe, bei in Irland gestiegen®r, in Dentschland meist etwas gesnn-

1) 8ee ruhig, 2) Seegang leicht. ; fach

regnerisch, S

kener Temperatur. Deutsche Seewarte,