Staates für die älteren Verpflichtungen der en zu und u die Erklärung abzugeben, daß der fommunal- ie für die betrcffenden Verbindlichkeiten volle Fal e aqpos und sih teten Staat L Res / derselbe wegen jener Verbindlihkeiten in Ansp Jenoimmen werden e, in jeder Beziehung zu vertreten und u i Hinsicht ih des Statuts über die Stimmberechtigung der Güter auf dem Kreistage des Kreises S alkalden erklärte der Kommunal-Landtag fein Einverständniß. ließlich wurde die Wahl der Mitglieder und Ersaß- männer der Bezirkskommission für die klassifizirte Einkommen- steuer sowie je eines bürgerlichen Mitgliedes und eines Stell- vertreters zu den Ober-Eksaßkommissionen vorgenommen.
Oesterreich-Ungarn. Wien, 5. Oktober. (W. T. B.) Ein von dem Armee-Kommandanten Philippovich er- statteter Bericht konstatirt, daß die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung Bosniens, auch die mohamedanische, die Niederwerfung des Aufstandes mit unzweideutigen Ver- sicherungen der E und der Treue aufnehme. Jn einem anläßlih der Beseßung von A Acne! erlassenen Kaiserlichen Handschreiben an den FZM. Baron Phi- lippovih spriht der Monarh dem thatkräftigen Führer der Armée und ällen Kommandanten, sowie den braven Truppen von Neuem seinen Dank aus und giebt der Hoffnung Aus- druck, daß von jeßt ab eine Aera des Friedéis, der Versöhnung und des Wohlstandes für die okkupirten Länder HENREN möge.
— Die „Polit. Korresp.“ meldet: Aus Konstanti- nopel: Es bestätigt sih, daß dieselben Einflüsse, welche den Sultan zu bestimmen wußten, seine Genehmigung der öster- reihish-türtis en Konvention vorzuenthalten, auch bemüht find, die Annahme des Projektes Englands für die Reformen in der asiatishen Türkei zu hintectreiben. — Aus Bel grad: Der österreichische Botschaftsrath in Kon-
antinopel, Baron Herbert, ist zum österreichischen Ge- andten am serbischen Hofe designirt. — Die Pforte hat in em Vilayet von Kossovo 50 000 Mann regulärer Truppen konzentrirt.
— 7, Oktober. (W. T. B.) Die heutigen Morgenblät- ter melden, der Kaiser e das in den leßten Tagen er- neuerte Demissionsgesuch des österreihishen Mi- nisteriums genehmigt, der Kaiser werde mehrere hervor- ragende Mitglieder des öôsterreichishen Parlaments zu \ich bescheiden, um deren Ansichten über die Lage zu hören.
— Nah einer Meldung des FML. Jovanovih haben die Vertreter der griechisch-orientalischen Gemeinde von Tre binje, sowie die Vertreter der Ortsgemeinden Zubci, Krus evica, Sutorina und Suma Adressen überreicht, worin die- selben fee Anhänglichkeit und Dankbarkeit gegen den Kaiser von Oesterreich versichern.
, Pest, 5. Oktober. (W. T. B.) Der „Pester Lloyd“ berichtet über die Audienz Slavy's bei dem Kaiser Des: Der Kaiser eröffnete Slavy zunächst, daß er die emission des Kabinets Tisza angenommen habe, und for- derte sodann Slavy auf, die Bildung eines neuen Kabinets fu Überne men, Slavy erwiderte, vaß feine geshwä@hte Ge- undheit ihm nit gestatte, die ihn ehrende Mission anzuneh- men. Der Kaiser bedauerte darauf, Slavy aus so gewichti- gen Gründen A an der Spiße der Regierung zu sehen und ersuchte ihn um die Mittheilung seiner Ansichten über die ge- enwärtige Lage. Slavy bemerkte, unter den gegenwärtigen mständen bleibe kaum etwas Anderes übrig, als daß das Ministerium Tisza, auch ohne Finanz- inister, die Geschäfte bis zum Zusammentritt des Reichstages hart führe und daß das Finanz-Ministerium vorläufig interimistish von einem Mitgliede des Kabinets geleitet werde. Das gegen- wärtige Kabinet käme so am ehesten in die Lage, die von thm acceptirte und unterstüßte Politik des Grafen Andrafsy im Parlamente zu vertheidigen und Aufklärung über die bren- nendste Frage, was nach der Pazifikation Bosniens und der Herzegowina zu geschehen habe, zu geben. Fändé seine Recht- fertigung der bisberigen Politik den Beifall des Reichstages, dann könne zur Rekonstruktion des Kabinets geschritten wer- den ; würde die Regierung in der Minorität bleiben, dann allerdings sei die ildung eines neuen Kabinets nothwendig, aber au unter wesentlih günstigeren Umständen möglich. ___— 6, Oktober. (W. T. B.) Das „Amtsblatt“ publizirt ein Handschreiben des Kaisers, vom 3. Oktober datirt, in welhem dérselbe die Demission des inanz- Ministers Szell unter Anerkennung der eifrigen und treuen Dienste desselben annimmt und worin er den Mini- ster Szell auffordert, die Geschäfte bis zu einer anderweitigen Entschließung provisorisch Ge E — Gleichzeitig publi- zirt das „Amtsblatt“ die Entschließung des Kai ers, daß er die Demission des gesammten ungarischen Kabinets annehme und verfüge, daß die Minister ihre
va ei bis zur Ernennung ihrer Nathfolger* fortzuseßen aben.
Großbritannien und Jrland. London, 4. L (tober. (E. C.) Der Marquis of Lorne wird nicht, wie ur prüng- lih beabsihtigt, mit dem Kriegsschiffe „Northampton“, /ondern mit dem zur Allanlinie S Dampfer „Sar1natian“ nah Canada abreisen. Als Tag der Abfahrt ist der 14. No- vember angeseßt. Das Schiff wird alsdann, wie üblich, die Post mitnehmen, aber au er dem Marquis, der Prinzessin Louise únd deren Gefolge keine Reisenden an Bord haben.
— 5. Oktober. (W. T. B.) Wie dem „Reuterschen Bureau“ aus Konstantinopel, vom gestrigen Tage ge- méldet wird, gti em Botschafter Layard von dem
Sultan hinfichtlih der Annahme des englischen Reform- projektes zusagende Versiherungen gegeben worden. — Dem „Reutershen Bureau“ wird aus onstantinopel gemel- det: Ñach auf dem Kriegs-Ministerium eingegangenen Nach-
rihten soll der türkische Lait ate E welcher von
der Pforte den Befehl erhalten hatte, Podgovizza den Montenegrinern zu übergeben, mit seiner aus 136 ffizieren Und Soldaten bestehenden Eskorte von den Albanesen nie- dergemacht worden sein.
— 6, Oktober. (W. T. B.) Der gestrige Minister- rath dauerte 21/2 Stunden. ah ‘dem “Schlusse lden haben sämmtliche Kabinetsmitglieder London wieder verlassen und’ fi nah ihren Ländsizen zurückbegeben. Es heißt aß die Minister nicht vor dem Lord:Mayors-Banket (Anfang November) nach London R würden. — Lord C / elm s- ford, welcher zweimal den Posten des Lordkanzlers bekleidete,
— 7. Oktober. (W. T. B.) Die „Daily News“ melden aus Simla von gestern: der Emir von Afghanistan den Abgesandten (Nussar) des Vizekönigs von ndien bis zum 2. v. M. zurückgehalten, um die Briefe des Vizekönigs zu beantworten. Es gehe das Gerücht, der Emir werde das des Kommandanten von Alimusjid der english-indishen Mission gegenüber desavouiren, die An- nohme von irgendwelchen fritischen Bedingungen aber ablehnen. Bombay, s. k . T. B.) Die hiesigen ournale melden, die Khybersiämme hätten sich für die gländer und gegen die Afghanen erklärt. Dagegen haben sih die Momunds in Bewegung geseßt, um sich mit den Afghanen ju vereinigen. P Simla, 7. Oktober. (W. T. B.) Die aier Zeitungen melden die erfolgte Beseßung von Alimusjid dur die englishen Truppen. Dem Vernehmen nah wird heute eine Proklamation der indischen Regierung ver- öffentlicht werden, welche die Absichten derselben näher dar- legt. — Der Emir von Afghanistan hat die Grenz- stáâmme zur Entsendung von Vertretern behufs einer Be- eien aufgefordert. Alle Grenzstämme werden Delegirte absenden.
Schweiz. Bern, 4. Oktober. (N. Zür. Ztg.) Den Ergebnissen der internationalen Gotthardinspektion vom 2. September zufolge betrug die noch ARNIAIE Strecke des großen Gotthardtunnels 3511 m. Voraussicht- lih wird dieselbe zwischen dem 20. November 1879 und 1. April 1880 vollendet werden. Die Gesammtbeitragsleistung der drei Vertragsstaaten für das abgelaufene sechste Baujahr beträgt 15 535 391 Fr., wovon 3 148 798 Fr. auf die Schweiz fallen. — Bis heute Mittag waren gegen das Militärsteuergesebß 1331 Unterschriften eingelangt. Bekanntlih geht die bezüg- lihe Referendumsfrist heute zu Ende.
ankreih. Paris, 6. Oktober. (W. T. B.) Bei der hier stattgehabten Munizipalrathswahl ist der Kandidat der Republikaner und der Gambettisten, Rißler, unterlegen. Anstatt seiner wurde der zu den Radikalen und zu den Gegnern Gambetta's gehörende Maret gewählt.
Griechenland. Athen, 5. Oktober. (W. T. B.) Die Nationalversammlung von Kreta hat in der Er- wägung, daß die von Moukhtar Pascha angebotenen Zuge- ständnisse als werthlos zu betrachten seien, ihre Vertreter in Konstantinopel angewiesen, von weiteren Verhand- lungen mit der türkishen Regierung Abstand zu nehmen. Gleichzeitig hat dieselbe an die Konsuln der Mächte in Canea einen Protest gerichtet und darin erklärt, daß die Fortsezung der Verhandlungen mit Moukhtar Pascha von ihr abgelehnt werde. E E
Türkei. Konstantinopel, 5. Oktober. (W. T. B) Der englische Botschafter Layard hat sich nach dem Golfe
von Artaki begeben.
Zwornik, 6. Oktober. (W. T. B.) Nach hier ein- gegangenen Meldungen wurden die österreihischen Truppen in Srebrenica von der Bevöllerung mit großer e empfangen. Es wurden daselbst 8 Geschüße vorge- unden. Die Einwohner. von Srebrenica widerseßten fh thätig dem Dur(hzuge der «Sesuxaenten; es wurden mehrere Schüsse An, — Dié in Serbien sich aufhaltenden türkischen Flüchtlinge haben um die Erlaubniß gebeten, nah Bosnien zurückehren zu dürfen. Es sind deshalb Ver- handlungen eingeleitet worden. — Jn Zwornik wurden 48 Ge- shüße vorgefunden. — Anläßlih des Namenstages des Kaisers brachten die Vorstände der christlihen und türkischen
Gemeinden ihre Gratulationen und Huldigungen dar.
Numänien. Bukarest, 5. Oktober. (W. T. B.) Jn der Sizung der Deputirtenkammer forderte heute der Minister der Auswärtigen Angelegenheiten, Cogalniceano, die Kammer auf, über die Schritte zur Durchführung des Berliner Vertrages s{chlüssig zu werden und cine Kom- mission zu diesem Zwecke einzuseßen. Der Minister betonte dabei, daß, wenn auch mehrere Mächte die Unabhängigkeit Ru- mäniens anerkannt hätten, mehrere andere dagegen dieselbe nicht anerkannt hätten, weil sie die Haltung der Kammern nicht kennten. Der Deputirte Bogdano sprach A dahin aus, daß Ru- mänien nichts annehmen und nichts geben solle. Majoresco wies darauf hin, daß zunächst die Verfassungsmäßigkeit und die Kompetenz der Kammern in Erwägung zu ziehen seien. Der Minister der Auswärtigen Angelegenheiten wendete dagegen ein, daß Europa au der schleunigen Durchführung des Ber- liner Vertrages bestehe und die Haltung des Landes kennen lernen wolle. Der Minister-Präsident Bratiano trat sodann nochmals für die Aufforderung der Regierung ein, daß die Kammer irgend eine Entscheidung treffe. Aanéves erklärte sih mit der Ernennung einer Kommission einverstanden, ver- langte aber, daß die Regierung für den einzubringenden Geseßentwurf die Verantwortlichkeit übernehme. Der Minister- Präsident erwiderte, die Botschaft des en beweise, daß die Regierung vor keiner Verantwortlichkeit zurückweiche. parigeute Abend werden beide Kammern eine geheime Sißung
alten.
Serbien, Belgrad, 6. Oktober. (W. T. B.) Fürst Milan hat den Kriegs-Minister und seinen Flügeladjutanten nah Semlin gesandt, um den morgen dort eintreffenden Erz- herzog Josef zu begrüßen.
__ Montenegro. Cettinje, 6. Oktober. Die Festung Kolaschin hat sich am 4, d. ergeben; die türkishe Besaßung ist nach Mitrowißza abmarschirt. Eine Deputation der Einwohner von Kolaschin empfing die Truppen an der Straße nah Cettinje.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 5. Okto- ber. (Journ. de St. Pet.) Der General der nfanterie Drenteln, Kommandirender der Truppen des Militärbezirks Kiew, Chef der Militär-:Verbindungen der Süd-Armee und Kommandirender der. Truppen im Rücken derselben, ist zum A der Gensd'armerie und General-Direktor der 111. Ab- theilung der eignen Kanzlei des Kaisers ernannt worden.
— Ueber den Ertrag der Staats steuern im ersten Berold: des laufenden Jahres meldet der „St. Petersb. t
(W. T. B.)
erold“: Jn ihrer Gesammtziffer von 101 909 572 Rbl; über- eigen die Eingänge der Branntwein-, Salz-, Tabak- und Zudersteuer pro’Halbjahr 1878 ‘die fer des gleichen Se- mestérs des Vorjahres (91 894 029 Rbl.) um volle 10/015 543 Rbl., d. i. um mehr als 11 pCt. Die Branntweinsteuer er-
ist gestorben.
4256 776 Rbl. a 4 242 210 Rbl.) und die Zuckersteuer 2 614 992 Rbl. (1877 2716 557 Rbl.). Die Steuerneingänge des vorigen Semesters überstiegen gar den Budgetvoranschlag (96 532 300 Rbl.) um 5 377 272 Rbl. Diese Ziffern gewinnen noch mehr an Bedeutung, wenn erwähnt wird, daß eine Zahlung von 2 Mill. Rubel der Permschen Salzindustriellen, welche für Salzsteuer-am 1. Mai l. J. lig war, bis zum 1. Dezember l. J. prolongirt worden ist, demnach sih der effektive Ueberschuß der Steuerneingänge Le das erste Semester 1878 über den Budgetvoranshlag noch höher denn auf 7 377 272 Rbl. stellt. Was die Steuerneingänge für das zweite Semester 1878 anbelangt, so wird im Finanz-Ministerium ein noch befriedigenderes Résultat erwartet.
Amerika, Washington, 5. Oktober. (W. T. V.) Der Regierung ist nunmehr die amtliche Anzeige von dem Aufstande auf St. Croix zugegangen. Die Aufrührer haben die Stadt Frederikstadt und mit derselben auch das amerikanische Vizekonsulatsgebäude zerstört. Es sind zwei T Ms Kriegsschiffe nah St. Croix beordert worden,
New-York, 6. Oktober. (W. T. B.) Nach hier ein- Fregatte Nachrichten aus Jamaika is eine französische
regatte vor St. Croix eingetroffen und hat Truppen aselbst gelandet. Die fliehenden Frauen und Kinder werden nah St. Thomas eingeschifft. Die aufständischen Neger fahren fort die Zuckerplantagen in Brand zu stecken. 40 Be- sißungen sind bereits verbrannt, 14 noch unversehrt geblieben. Viele Din sind erschossen worden. — Jn Vicksburg hat das gelbe Fieber fast aufgehört, ist aber auf dem Lande noch im Zunehmen begriffen.
Nr. 40 des „SCentral-Blatts für das Deutsche Reich“, herausgegeben im Reichskanzler-Amt, hat folgenden In- halt: Allgemeine Verwaltungssachen : Ausweisung von Ausländern aus dem Reich8gebiet. — Münz- und Bankwesen: Uebersicht über die Ausprägung von Reihsmünzen; Goldankäufe der Reichsbank. — Zoll- und Steuerwesen: Umwandlung und Befugnisse von Zoll- und Steuerstellen. — Marine und Schiffahrt : Erscheinen des Hand- bus für die deutshe Handelsmarine auf das Jahr 1#78, — Post- und I Toteni Beitritt der Republik Peru zum Allgemeinen Postverein; Aufhebung der See-Postverbindung mit Norwegen auf der Linie Frederikshavn-Christianssand; Post-Dampfschiffverbindungen mit Dänemark und Schweden ; U-bersicht über die während des dritten Vierteljahres 1878 eingerihteteten und aufgehobenen Postanstalten; desgl. Telegraphenanstalten. — Eisenbahnwesen : Eröffnung der Bahn- strecken Neustettin-Zollbrück-Stolpmünde und ollbrück-Rügenwalde; Inbetriebseßung der Abkürzungsstrecke bei Altenburg auf der \ächsis{- bayerischen Linie der Königlih \ächsischen Staatseisenbahnen; Er- öffrung der Bahnstrecke Groshowiß-&roß-Strehlit.
— Nr. 58 des „Amtsblatts der Deutschen Reihs- A und Telegraphenverwaltung“ hat folgenden Inhalt:
erfügungen: vom 30. September 1878, Ausgabe der Abtheilungen 4 und 5 des Abschnitts V. der Allgemeinen Dienstanweisung für Post und Telegraphie; — vom 25. September 1878. Statistische Ermitte- lungen über Eilsendungen, Postkarten mit bezahlter Antwort, Ge- shäftêpapiere, Rückscheine zu Einschreibsendungen und über Zeitungen; — vom _ 30. September 1878, Eröffnung der Eisenbahnstrecke Oppeln- Groß-Strehlitß.
— Nr. 37 des „Justiz-Ministerial-Blatts* enthält eine Allgemeine Verfügung vom 28. September 1878, betreffend die Er- hebung von Postvorshüfssen.
Statistische Nachrichten.
Gemäß den Veröffentlihungen des Kaiserlihen Gef unde heitsamts find in der 39. Jahres8wohe von je 1 Beo wohnern, auf den Jahresdurchschnitt berechnet, als gestorben emeldet: in Berlin 27,6, in Breslau 26,1, in Königsberg 27,2, in öln 21,3, in Frankfurt a. M. 21,7, in Hannover 19,9, in asel’ 24,4, in Magdeburg 33,8, in Stettin 28,3, in Altona 23,9, in Straßs- burg 27,3, in München 37,2, in Nürnberg 32,0, in Augsbur 27,6, in Dresden 21,5, in Leipzig 22,9, in Stuttgart 25,9, in nici 22,2, in Karlsruhe 26,0, in Hamburg 28,8, in Wien 24,4, in Buda- pelt 40,2, in Prag 31,2, in Triest 37,4, in Basel 20,9, in Brüssel 21,0, n Paris 22,1, in Amsterdam 21,3, in Kopenhagen 24,1, in Stockholm 21,7, in Christiania 15,1, in St. Petersburg 34,9, in Warschau 27,2, in Odessa 48,3, in Bukarest 28,6, in Rom 31,2, in Turin 21,3, in Athen —, in Lissabon 32,8, in London 19,8, in Glasgow 21,1, in Liverpool 26,4, in Dublin 29,0, in Anras 20,3, in Alexandria (Egypten) 42,8. Ferner aus früheren Wochen : in New- V 26,5, in Philadelphia 18,3, in Boston —, in Chicago 18,0, in
an Franzisko 13,5, in Calcutta 28,7, in Bombay 35,9, in Madras 39,7.
In der ersten Hälfte der Berichtswoche herrshten an den deutshen Beobachtungsstationen östliche und südöstlihe Wind- richtungen, au die in Koniß, Breslau, Berlin am ersten Tage vor- waltenden Nordwinde gingen bald in Ostwinde über. Sie gingen in der zweiten Wocbenhälfte fast allgemein über Nordwest nah West und Südwest, welche Luftströmung auch bis zum Wochenschluß vor- hertshend blieb. Die Temperatur der Luft war, besonders in den ersten Tagen der Woche eine kühle. Der Thermometer sank in Heiligenstadt und München bis unter + 20 R, Niederschläge fielen nur in Süddeutschland in ergiebigerem Grade. Der Luftdruck sank beim Beginn der Woche, stieg aber um die Mitte der Woche all- mählich und erreihte am Schlusse derselben seinen beim Wochen- beginn eingenommenen Standpunkt.
Die Sterblichkeitsverhältnisse der größeren deutschen Städte ge- stalten fih langsam wieder. günstiger. Die allgemeine Sterblichkeits- verhältnißzahl in den deutschen Städten sank von 26,5 der Vorwoche auf 26,2 (auf 1000 Bewohner und aufs Jahr berechnet). Ins- besondere ist und zwar fast in allen Städtegruppen die Sterbli(keit des Säuglingsalters eine wesentlich kleinere, die der höheren Alters- klassen eine etwas größere geworden.
Unter den Todesursachen treten von den Infektionskrankheiten Scharlachfieber und diphtherishe Affektionen häufiger, Darmkatarrhe und Brechdurhfälle der Kinder seltener auf. Das Scharlatfieber erscheint oft in Verbindung mit Diphtherie und herrs{t in Thorn, Danzig, Liegniß, Berlin, Essen, in leßterer Stadt beginnt die Heftig- keit der Epedemie etwas nachzulassen. Todesfälle an Diphtherie sind in Berlin, Wien, Danzig vermehrt. Unterleibstyphen waren gegen die Vorwoche nur in Berlin etwas häufiger. Todesfälle an lecktyphus famen in Wien, in den russishen und italienischen tädten vereinzelt vor. Darmkatarrhe und Brechdurchfälle der Kinder erfuhren einen nahmhaften Rückgang in deutshen und außer- deutshen Städten ; do ist die Zahl der Todesfälle in Berlin, Wien, München, Pest, Breslau, St. Petersburg u. a. noch immer eine größere als gewöhnlich, MRuhrtodesfälle ersheinen nur wenig ver- mehrt, dagegen führten Lungenphthisen und akute Entzün- dungen der Athmungsorgane häufiger zum Tode... Auch Pocken- todesfälle forderten in London, Wien, Pest, Warschau, St. Petersburg weniger Opfer als in der vorhergegangenen Woche. — In New- Orleans erlagen in der ersten Septemberwohe 548 Personen dem gelben Fieber; aus St. Louis werden aus der leßten Augustwoche
ei davon 90 331 529 Rbl. (1877 80 605 570 Rbl. „ die Salz- teuer 4 706.275 Rbl, (1877 4 329 692 Rbl.), die Tabaksteuer
1 Todesfall, aus Rio de Janeiro aus der Zeit vom 16. bis 31. JuliZcr. 6 Todesfälle _am gelben Fieber gemeldet.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
burg, 3. Oktober. (Straßb. Ztg.) Seit mehreren Ta Seras im Münster die Entfernung der Gerüste fortgeseßt, welche vor bald 3 Jahren behufs Ausführung ver Wandmalereien rrihtet worden sind. Schon if der obere Theil der großen Apsis L jeder Verhüllung frei, wodurch der unbehinderte Anblick der auf reichem Goldgrunde gemalten Fredfen des Hrn. Professors Steinle aus Frankfurk gestattet wird. Die mittlere Gruppe zeigt die Krönung Marià dur den Pan, darüber {weben Engelchöre ; weiter unten im Halbkreise sind, in weißen Gewändern, die 12 Apostel zu sehen. Nicht minder sichtbar mit jedem Tage wird das an den Gewölbebogen, der das Langshiff vom Chore trennt, am sogen. „Triumphbogen“ durch Hrn. Steinheil aus Paris ausgeführte Freskobild, der auferstandene Christus, in einem „Nimbus* sißend dargestellt, wie er am jüngsten Tage die Guten und die-Bösen scheidet. Schon jeßt geben die beiderseitigen Auffassungen der Künstler und die Art der Behandlung ihrer resp. Aufgaben Stoff zu interessanten Vergleichen, wobei es zweckmäßi ersheinen mag, mit bestimmten Urtheilen fo lange e E balten, bis die Gemälde vollständig enthüllt, bez. auch die Bemalungen der großen [Vierungskuppel, welde im Frühjahre an die Reihe kommen, beendet find. Die begonnene Abrüstung wird, soweit es die fertigen Gemälde betrifft, ununterbrochen fortgeseßt, so daß am Allerpeißgenseite diese Gemälde dem Blicke vollständig zu- ä ein wecden. : s p r arg 4, Oktober. Gestern wurde in Orford die Kon- ferenz der Bibliothekare ges{lossen, nachdem als Versamm- Iungsort für nächstes Jahr Manchester erwählt worden war.
Gewerbe Le erge z L, er denGesundheitszustand an der Küste von Marokko und N dieses Landes liegen jetzt Pettnige Mittheilungen vor, welche ergeben, daß die E cizea ahrihten theils offenbar übertrieben, theils völlig grundlos waren. :
Der Gesundheitszustand in Marokko is mit Ausnahme von Fâß-Magador und Casablanca (Dar el Baida) ein durchaus be-
iedigender.
s Die bezü ien Nachrichten über Fäß, woselbst weder Konsuln noch europäische Aerzte residiren, werden als wenig glaubwürdig be- zeichnet. Was Casablanca- anlangt, wo der Gesundheitszustand aller- dings ein bedenklicher ist, so gewinnt immer mehr die Meinung die Oberhand, daß die dort herrschende und bisher als Cholera bezeih- nete Epidemie ledigli eine, auf die Regenlosigkeit des leßten Winters, auf die ungesunde, sumpfige Lage und die dortige Hungersnoth zu- rückzuführende typhusartige Krankheit ist. :
Die Annahme findet namentlich au einen Anhalt in den Nach- rihten aus Magador, wo, wie feststeht, unter dem Einfluß gleicher Ursachen Pockten, Hungertyphus und Abdominaltyphus herrschen, aber feine Cholera beobachtet ist. Die wenigen, in Casablanca wohnenden Deutschen sind bisher von der Epidemie verscbont geblieben, während im Uebrigen daselbst in der Woche vom 7. bis 15. v. M. die Zahl der täglihen Todesfälle von 9 bis auf 50 und darüber zugenommen hat. In Tanger selbst ist der Gesundheitszustand, wie bisher, außer- ordentlih befriedigend. n Folge der Quarantäne-Mazßregeln Gi- braltars gegen Marokko hat die sonst sehr bedeutende Ausfuhr von Lebensmitteln gänzlih aufgehört, wodur faete mit wenigen Aus- nahmen ungewöhnlich im Preise gesunken sind. :
Die Verbindung von Tanger mit Euroya ist wegen der in den betreffenden g Raa ns E neten, strengen Qua-
ntäne eine äußerst seltene und unregelmäßige. A Der Rechenschaftsbericht der persönlich haftenden Gesell- schafter der Bank für Landwirthschaft und Industrie, Kwilecki, Potocki & Komp. in Posen, für das Jahr vom 1. Juli 1877 bis 30. Juni 1878 zählt das abgelaufene Jahr zu den ungünstigsten seit Bestehen des Instituts. Der jähe und unerwartete
usammensturz der rittershaftlihen Privatbank zu Stettin im Bui v. J. übte auf das in Rede stehende Institut seine Rücckwir- kung aus. Es trat an dasselbe die Nothwendigkeit einer forcirten Abwickelung seiner Verbindlichkeiten heran. Dem an si geschmäler- ten Gewinn gesellten sich herbe Verluste hinzu, so daß für das ab- gelaufene Geschäftsjahr von einer Dividendenvertheilung überhaupt abgesehen werden muß. Das Gewinn- und Verlustkonto {ließt nach Abs rechnung sämmtlicher Handlungsunkosten sowie 10%/, auf Einrich- knedSlentönto mit einem Gewinnsaldo von Netto 132119 M, d. i. ungefähr 6/9 vom Anlagekapital. Parraus mußte jedoch auf zwölf verschiedene Posten ein Gesammtverlust von 90085 H abgeschrieben werden. Der verbleibende Rest von 42034 #4 wird auf Konto „außerordentlicher Reservefonds“ genommen, zur event, Deckung von Verlusten, die sich noch zeigen könnten. Bei Jahres\{luß, am 30. Juni cr., besaß die Bank an Effekten zum Tagescours 53 674 M Das Effektenkonto schließt pr. 30. Juni cr. mit einem Debet-Saldo von 50404 M. cities is Li L
— Nath Berichten aus Oberschlesien ist, wie man der „VDitsee- Ztg.“ breit, je F Aussicht vorhanden, daß die längst beabsichtigte Eichtan, von Sblawhthäusern an der österreichischen und russisch{en Grenze demnächst erfolgt. Es hat sich eine Fleishtransportgesellshaft gebildet, welhe zunächst in Myslowiß ein großes Schlahhthaus errihten will, falls der Import von Rind- vieh aus Oesterreih zur Abshlahtung freigegeben wird. Von Mys- lowibß aus beabsichtigt die Gesellschaft das ausgeshlachtete Fleis in Fleishtransportwagen besonderer Konstruktion niht nur nah Breslau und Berlin, sondern selbst - nach Paris F senden. Ein Probe- waggon mit 261 ges{lachteten Hammeln ift bereits am 28. Sep- tember von Myslowiß nach Berlin abgegangen. Derselbe gleicht den gewöhnlichen Coulissenwagen, is aber im Innern überall mit verzinntem Eisenblech bekleidet, hinter dem sich drei Schichten \{lechte Wärmeleiter befinden. Die Wagenthüren find mit her- metishem Verschluß versehen. In das Innere des Waggons toe von der Decke zwei mächtige Eisreservoirs von. verzinntem Eisenblech in Prismaform, welche .durcy- zwei hermetish vershließbare Deffnun-
en in der Decke ge|peist werden. . Das ausgeschlachtete Fleish soll Äh in diesen Wagen vier Wochen und länger frif{ch erhalten, und da ein Waggon 300 Hammel. aufzunehmen im Stande ist, so stellen fich die Transportkosten nicht hoch. Gegenwärtig gehen monatlih etwa 50 000 Stü Schafe über Szczakowa und Dswiecim ein, die zum größten Theil ihren E nach Paris und London nehmen. Nach ‘Errichtung des Myslowißer Schlachthauses würde man das Fleisch ‘der geshlachteten Thiere in den Transportwagen versenden.
— Die sechs \chwedischen Seeversicherun s8gesell- {chaften, von denen drei in Stockholm und drei in Gothenburg fi befinden, zeichneten, wie wir der“ „Mgdb. Ztg.“ entnehmen, im vorigen Jahre 383 Millionen Kronen, wovon 164 Millionen rück- versichert wurden. Die Prämieneinnahme betrug 4309 615 Kr., wovon 2 257 919 Kr. an die M C verltSerungsgeleLlWaben gezahlt wurden, so daß 2051 696 Kr. blieben. Dazu kommen noch 205 079 Kr. Zinsen. Für Havarien wurden. gezahlt 1 313 404 Kr, für Pro- visionen und Verwaltungskosten 372 221- Kr. Das verflossene Jahr war für alle Gesellschaften. ein gunitiges. Von der restirenden Summe erhielten die Aktionäre 221 500 Kr. oder 11,67°/6 des Ein- \chusses und der Reservefonds .307 288 .Kr. ür Havarien und aufende Versicherungen wurden reservirt .1 033 660 Kr. Die Total- fummen sind folgende: Eingezahltes - Aktienkapital 1895 000 - Kr., Reservefonds 1 295 592 Kr.,, Wechelverpflichtungen der Aktionäre U Ueber die Messe in Baumwoll
Leipzig, 4. Oktober. Ueber die esse in Baumwoll- und aaren berichtet die - „Leipz. Ztg.“ Folgendes : Es freut uns, dieses Mal die Lage des Baumwollgewebe-Marktes als eine bessere bezeichnen zu können. Die im Monate Juli eingetretene -Haufse hat seiner Zeit für Druck- und Bleichzwecke ein F reges
eschâft hervorgerufen, wie wir dasselbe seit lange niht gesehen haben. Die natürliche Folge davon ist, daß die Einkäufe in den leßten Wochen ziemlich beschränkt waren. Die Lage des Artikels ist jedoch Le anhaltend bese ge Me A Umsas e OUR m «au ast ohne Aufsch{lag, ein jehr ve ’ Ümsay "n e Börse at ein. kleiner, da Weber unter
keine
Konzessionen machen eine
den obwaltenden Verhältnissen und Drucker sowie Grossisten abwartende Stellung einnehmen. Es wird von der ntwickelung des gut ange- fangenen Herbstgeshäftes abhängen, ob Preise in dieser Saison noh weiter in die Höhe gehen werden. Prima 34 Zoll 19/17 werden auf 21—22 S je nah Marke festgehalten und au gehandelt, ein merk- licher Aufií@blag gegen vorige Ostermesse, wo der Preis noch Le 204 S war. Jn veredelten Baumwollgeweben wurden in den ersten Tagen der Messe die Lager nahezu geräumt und if es erfreulih, daß auch namentlich in \{chweren Hemdentuchen und Chiffons ganz ansehnliche Quantitäten umgeseßt worden sind und daß neben diesen auch Leinengewebe einen bedeutenden Bezehr fanden. Die Devise war in den vorgenannten Artikeln für diese Messe gut, wenn auch weniger billig. Bezüglih der Aus- rüstung und Ornamentirung der Waaren nahmen wir einen bedeuten- den Fortschritt wahr, denn deutshe Bleiche und Appretur haben sih merkih gebessert. Wir fanden ferner in ges{chmadckvoller Stickerei auf den veredelten Baumwollgeweben: „Bestes Hemdentuch“, „Chiffon Selecta* und ähnliche Bezeichnungen, welche Waaren neben guter Qualität auch ein empfehlendes Aeußere haben. Sogenannte {were imitirte Leinen behaupteten die eingenommene Pofition und gingen zu höheren Preisen aus dem Markte. Halbleinene Crease, halb- leinene Hausleinen, sowie irländishe Leinen waren normal gefragt, \{chwere sächsishe Leinen und reinleinene Crease in starkem Begehr, dagegen lagen s\{lesische Bleichleinen fortgese t matt. — Nennenéêwerth war das Geschäft in englischen und s{le]ischen weiß- leinenen Taschentüchern, von ersteren namentlich in {weren Quali- täten, worunter die Marke Monopol vorzugsweise ftark begehrt war, so daß die nicht unbcdeutenden Vorräthe hierin {on in den ersten Tagen der Messe vollständig geräumt wurden. Als Neuheit figurirten Seiden-Jmitation-Tücher in prachtvollen Dessins und Farben. Halb- leinene bunte Taschentücher sowohl, als auh Leinen- und Baumwoll- tüher mit bunt gewebten Kanten verkehrten animirt, nicht minder weißbaumwollene Taschentüher mit leinenartigem Appret, in den verschiedensten Kartonpackungen. Baumwollene Foulards wurden wider Erwarten diese Messe ziemlih s{wach umgeseßt, da Druckereien höhere Preise verlangten, aber nit bewilligt erhielten. In leinenen Hem- deneinsäßen wurden glatte und solhe mit Falten stark gekauft, auch in gestickten war Begehr. Wem Beachtung erfuhren Leinen- gebilde, und hat die deutshe Industrie in diesem Zweige große Forkt- schritte gemacht, so daß England hierin nur noch wenig nah unserem Kontinente exportiren kann. Als Nouveauté erschienen Servietten mit Monogrammen und Namen in bunten Farben eingewebt, welches vorzügliche Fabrikat die ihm gebührende Beachtung fand. Das Roh- leinengeshäft vollzog si in E des größeren Herbstbedarfes ziem- lih gut und zu bisherigen Preisen; auch in dem Hessiansverkehr war wieder etwas mehr Leben bemerkbar. Das Meßgeschäft wickelte sih diesmal sehr {nell ab und ist im Allgemeinen als ein durchaus befriedigendes zu bezeichnen. : E
i A dltbat 5. ‘Oktober. (W. T. B.) Die gestrige W oll- auktion {loß animirt zu leßten Preisen. — Die Firma Potter Wilson & Co. in Glasgow, von welcher ein Theilhaber Direktor der City of Glasgow-Bank war, hat ihre Zahlungen eingestellt. Die Passiva sind noch nicht bekannt. Ferner suspendirte eine Schiff- baufirma in Clyde ihre Zahlungen ; die Passiva betragen 50 000
Pfd. Sterl. Verkehrs-Anstalten.
Auf der indo-europä ischen Lelegraphenlinie find im Monat S eptember an gebührenpflihtigen Depeschen befördert worden: a. aus London, dem übrigen England und Amerika, nach Persien und Indien 1279 Stück, b. aus Perfien und Indien nah London , dem übrigen England und Amerika 1891 Stü, c. vom europäischen Kon- tinent — excl. Rußland — nach Persien und Indien 510 Stü, d. aus Persien und Indien nah dem europäischen Kontinent — excl. Rußland — 424 Stück. Summa 4104 Stück.
New-York, 5. Oktober. (W. T. B.) Die Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Oder“ und „Hansa“ find heute hier eingetroffen.
Berlin, 7. Oktober 1878.
Die Sonnabendsißung der hiesigen Gesell schaft für Erd- kunde war, wie Die Aud mittheilt, von über 500 Mitgliedern besucht; wurden doch Dinge besprochen, die ein allgemeines Interesse in Anspruch nahmen. Nachdem der Präsident der Gesellschaft, Frei- herr von Richthofen, die Sitzung um 72 Uhr eröffnet hatte, theilte er den Verlust des um die geographishe Wissenschaft f hoch ver- dienten Dr. Petermann in Gotha mit und gedachte der hervorragen- den Verdienste des Verstorbenen auf dem Gebiete der Afrika- und Nordpol-Expeditionen mit ihren zum Theil glänzenden Resultaten. Nach einigen ges{häftlichen Mittheilungen erhielt der rühmlihst bekannte Afrikareisende Hofrath G. Rohlfs aus Weimar das Wort, um über das Erforschungsgebiet seiner bevorstehenden Reise zu „berichten. Gr habe, so führte er aus, als Ausgangspunkt derselben wieder Tri- polis gewählt, weil er in dieser Stadt viele gute freute und alte erprobte Diener besie, welhe thn auf feinen früheren Reisen be- gleiteten oder ihm Hülfe angedeihen ließen. Die Reise durch die Sahara sei freilih sehr beschwerlih, aber er glaube, daß er von Tripolis aus am leichtesten Hülfsmittel zu beschaffen im Stande sei. Er schähe es hoch, daß er diesmal sih niht Karawanen anzu- {ließen nöthig habe, die wohl sicher, aber sehr langsam vorgingen, sondern vielmehr durch besondere Unterstüßungen in der ge sei, seinen Weg allein und nach Wunsh machen zu können. Cs sei seine Absicht, womöglich der Wissenschaft unbekannte Stra- ßen zu beshreiten und über Mursuk südöstlich nach Sota zu wandern, dann seinen Weg über Kufra zu nehmen und Alles daran zu wenden, in Wadai, das bis jeßt allein nur von Dr. Nachtigal durchzogen wurde, einzudringen. a zur Zeit ein König dieses Reich beherrshe, der Europäern nicht wie seine Vor-
änger féindlih entgegenkomme, so hoffe er, falls sich nit unüber- Feigkarè Hindernisse entgegenthürmen, seine geseßte Aufgabe zu lösen. Um sicherer zu gehen, habe er sich mil großen Geschenken für den Monarchen dieses Landes versorgt. Sollte der Einlaß nihcht zu er- wirken sein, so habe er Vorkehrungen getroffen, seine Reise über Bornu am a e nah dem Süden auszudehnen, wo es sein Hauptbestreben bilden würde, die Wasserscheide des Ogowai und des Scchari zu suchen, besonders aber die Quellen des leßteren unbekannten und S Flusses zu erforshen. Damit hoffe er ein für die Wissenschaft |chäßbares Resultat zu erzielen. Hr. Rohlfs theilte noch mit, daß die Kais:rliche Admiralität es über-
— Hr. Dr. Buchner sprach über die von ihm vor einigen Jahren im Willen Sas besu dla Viti-Inseln, deren eine er gründlich er- forshte und über deren Beschaffenheit und Eigenthümlichkeit er inter- essante Mittheilungen machte. Er ist der neu onnene Abgesandte der Afrikanishen Gesellshaft und begiebt sich bereits in den nächsten Tagen via Lissabon nach der Westküste, wo er sih die Erforschung des Songo angelegen sein lassen will. — Staatsrath Dr. G. Stadde aus Tiflis, der scit einigen Tagen wegen des Ornithologenkongresses in unserer Stadt weilt, hielt in s{höner, fesselnder Rede einen Vortrag über eine Reise im Kaukasus, worin er die Sitten und Gebräuche der dort wohnenden fast noh unbekannt eblicbenen Stämme oft in humoristisher Weise schilderte und über bie Natur des Landes so interessante Aufs{lüsse gab, daß die Ver- sammlung ihm lebhaft dankte. — Ein Abschieds\ouper für den shei- denden Afrikareisenden Gerhard Rohlfs hielt einen Theil der Gesell- schaft noch einige Zeit beisammen.
In der 33. zu Gera tagenden Der la E euti Ger
nommen habe, sein Gepäck unentgeltlich nach Gibraltar zu befördern. *
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byzantinischen Geschichte, als einer Periode stetigen Verfalls und des E sten Cäsaropapiómus in fkirchliher Hinsicht, en zu treten. Hierauf spra Dr. Glaser (Gießen) über einige Eclogen Virgils. Am2. d. unterzog Dr. Zache( Halle) die Frage, ob- bei den Chorpartien im g - {en Drama ein Einzelvortrag der einzelnen Choreuten anzunehmen fei einer eingehenden Erörterung. Sie kam dabei zu dem Resultat, daß bis jeßt feine sicheren Beweise dafür vorlägen, welhe uns zu der Annahme berehtigea, daß eine Vertheilung der Chorpartien unter die einzelnen Mitglieder des Chors ftattzefunden habe; vielmehr müsse die Wissenschaft eingestehen, daß die bisher vielfa aufgestellten Theorien über die Vortragsweise des griehisben Chors zumeist Phantafiegebilde seien, Sodann spra rof. Osthoff (Heidelberg) Über das physiologishe und psychologishe Moment in der Formen- bildung. — Am 3. Oktober fand die Schlußsißung statt. In dieser spra zunächst Dr. Lewy(Berlin) über Rom und Hellas und den Talmud. Daus gab Dr. Bernadakis, ein- griehisher Gelehrter, Mittheilungen über Handschriften des Sinaiklosters. Der Redner hat die Entdeckung emacht, daß vielfach die Einbanddeckel alter, namentli orientalischer Handscriften aus auf einander geleimten beschriebenen Papyrus- lättern bestehen; einige dieser leßteren wurden auch vor elegt. Nachdem fodann der Präsident mitgetheilt hatte, daß füc die 34, Philc- logenversammlung im Jahr 1879 Trier in Aussicht genommen fei, erstatteten die Vorsitzenden der einzelnen Sektionen ihre Berichte.
Dem Jahresberichte der Londoner Schulaufsichts-
behörde entnimmt die „Engl. Corr.“ folgende Angaben: Es unter-
stehen der genannten Behörde gegenwärtig 278 Schulen mit Pläßen
für 192 000 Kinder, was gegen das vorhergehende Jahr einen Zu-
was von 36 Schulen und 20092 Plätzen ergiebt. Die Gesammt-
zahl der des Elementarunterrihts bedürftigen Kinder der Hauptstadt
wird auf 614 800 geschäßt. Im Juni d. I. boten die unabhängigen
Schulen Raum für 278 923, die unter der Aufsichtsbet¿rde stehenden
Raum für 186 468, beide Gattungen von Shulen zusammen Raum
für 465 391 Kinder. Die Gesammtzahl der Pläte ist in den leßten
sieben Jahren um 203 132 oder um 77,4°/9 gewahsen. Die Bau-
kosten für die von der Aufsichtsbehörde errichteten Schulen ergeben
einshließ;lich des Grunderwerbs eine Ausgabe von 15 Pfd. Sterl.
4 Sh. für jedes Kind. Der Schulbesuch hat sich seit vorigem Jahre
gebessert. egen Ende Juni d. J. standen 192 425 Kinder als s{ul-
pflihtig angemerkt, von denen dur{schnittlich täglich 153 819 oder 79,9% dem Unterrihte beiwohnten. Jn dcn unagb- hängigen Schulen war der bezügliche Prozentsaß etwas geringer, näm- lich 77,59. Mahnungen wegen acheren Schulbesuhes wurden an 32 529 Elternpaare bezw. Familienhäupter gesandt und bewirkten die Vermehrung der Schulbesuher um 24497. Eine zweite Mah- nung mit der Acutforberns, vor den bezüglichen Ausfchtiffenzu“er- scheinen, wurde in 22738 Fällen erlassen und hatte in 18946 Fällen einen guten Erfolg. Gerichtlihe Vorladungen wegen Schulver|äum- niß wurden in 3705 Fällen versandt und führten in 2340 Fällen zur Auferlegung von Geldbußen. Nur in 3 Fällen wurden die Vor- ladungen unbegründet gefunden; in den übrigen Fällen wurden Fabrik- inspektoren, Gewerkschulen 2c. mit weiterer Verfolgung der Ben, heit beauftragt. Wegen ungeseßliher Beschäftigung von Kindern wurden 183 Mahnungen an Arbeitgeber (bezw. an die Eltern als Arbeitgeber) erlassen. 21 dieser Mahnungen mußten nachträglih durÞd gerihtlihe Vorladungen verschärft werden. Die von der Aufsichtsbehörde ausgeseßten Preise beziehen #sch nur auf Regelmäßigkeit des Schulbesuhes. Hat ein Kind ein Vierteljahr hindurÞ niemals gefehlt, so erhält es eine
Karte. Zwei solcher Karten berechtigen zum Empfange eines Buches im Werthe von 1—3 Sh. Während des ersten Vierteljahres 1878 wurden auf diese Weise 27 366 Karten -und 11 542 Bücher verdient. Aber auch die Aufsichtsbehörde selber hat sih eine Auszeichnung er- rungen, nämlich ein von der Jury für das Unterrichtswesen der Pariser Ausstellung unterzeihnetes Ehrendiplom. Die Einnahme während des Finanzjahres 1877/78 an Sculgeldern es 55 813 Pfd. F Zur es 1A R c a x Se A De läuft fih für jedes Kind auf 2,1 P., und ¿war bezahlen gegen
45 933 Kinder 1 P., 91191 2 P., 36335 3 P.,, 8225 4 P, 2859 6 P. und 87 9 P. In 3219 Fällen wurde das Schulgeld erlaffen, und in 2355 Fällen die früher gewährte Erlassung erneuert. An Lehrkräften waren Anfang April d. J. vorhanden 2378, ferner 1479 Prâparanden und 272 Kandidaten. * Die Gesammtausgabe während des leßten Finanzjahres betrug nahezu 300000 Pfd. Sterl. Hier- von trug die Regierung 91 331 Pfd. St. 8 Sh. (12 Sh. 10 P. per Kind). Etwas Über 56 000 Pfd. Sterl, wurden an Schulgeld -ein- genommen, der Haupttheil der Einnahme aber mußte dur Lokal- umlagen aufgebracht werden.
Ueber ein Concert des Königlihen Domchors, der si, auf einer Runde dur die Mittelpunkte des musikalischen Lebens im nordwestlichen Deutschlands, gegenwärtig in Bremen befindet, wo die geistlibe Musik von Alters her die wärmste Pflege gefunden hat, schreibt der Berichterstatter der „Weser-Ztg.“ unter dem 5. Oktober: Einer zahlreichen Betheiligung konnten die Berliner Gäste hier im Voraus gewärtig sein und sie ist ihnen denn au bei ihrem gestrigen Concerte iu der Domkirche geworden. Wünschen wir, daß fie ander- wärts das gleihe Entgegenkommen finden. Der Berliner Domchor, dessen Ruhm und hervorragende Stellung in der Kunstwelt wir zu feiern nicht nöthig haben, zählt einige 20 Männer- und etwa doppelt so viel Sopran- und Altstimmen. Auf die Heranziehung der lenbaeen mußte er natürlich für solche Ausflüge verzichten; auch der Männerchor war noch nit ganz zur Hälste vertreten, aber seine Elite wird ziemlich vollständig zur telle gewesen sein; man konnte seinen Vorträgen entnehmen, daß alle Mit- wirkende ähnlihen Soloaufgaben, wie wir deren gestern zwei aus- führen hörten, gewahsen sind; aub bcwährten sie fich dur die Meisterlibkeit, mit der sie in den leitenden Stimmen einander ab- lösten und dadur jeder Ersböpfung Vora als solche. Theils hierin, theils in der wundervollen Uebereinstimmung und Reinheit in dem Ausgeben der Intervalle, wie sie nur dur lange Fühlung gegen einander im a capella-Gesange zu erzielen und dur den ungewöhnlichen. Reichthum an dynamishen Schattirungen, sowie E R in der Gemeinsamkeit der unter bewährtester Leitung geförderten geistigen Auf- fassung und Individualisirung begründet sich die Ausnahmestellung des Berliner Domchors. Einige der von ihm ausgeführten Tonshöpfungen
nd, wie bekannt, ursprünglih für alle Stimmgattungen geschrieben, indeß dur eine Tieferlegung der Tonart und etwa einige leichte Umgestaltungen, welhe jedoh dem Geiste und Wesen der Kompo- sition keinerlei Gewalt anthun, vermögen die Gäste, die nach der
öhe und ga! z besonders nah d:r Tiefe einen seltenen Umfang be- lan au solchen Aufgaben vollständig gereht zu werden. In ihren Gesammtausführungen hielten fie im Wesentlichen wieder die chronologishe Reihenfolge ein. Die beiden eingeschalteten Solo- vorträge waren die Cavatine aus Mendelssohns „Paulus („Sei getreu 2c."), vorgetragen von dem Tenoristen Hrn. Geyer, der aus der leßten hiesigen Aufführung der Bachschen Matthäuspa sion noch in guter Erinnerung bei uns steht, und, an Stelle des Baßsolo aus dem Händelschen „Alexanderfest“ die große Arie des Manoah aus Händels „Samson“, die allerdings in diesem
rogramme wohl besser an der Stelle war; Hr. Shmock bewährte fd in derselben als ein sehr tüchtiger Baritonsänger.
Im National-Theater geht morgen Mosenthals ergrei- iel „Deborah“ zum ersten Mal in Scene.
lee E R TA (fiber Vorstädtischen) Theater findet das Volks\stück „Im Rausch“ von L. Herrmann u. R. Hahn allabend- li vielen Beifall. Zu dem angenehmen Eindruck, den das elegante Theater in seiner neuen Auss{mückung mat, kommt das flotte Ensemble, der gemüthvolle Humor und die zündenden' Couplets des Stücks, von Fr Jahn, dem Hrn. Dir. Julius Ascher, Wechsel und
ilologen und Schulmänner hielt am 1. d. Professor Goler (Basel) über die kulturgeshihtlihe Bedeutung von Byzanz einen
Vortrag, dessen Hauptzweck war, ver konventionellen Auffassung der
Klot, effektvoll vorgetragen, so daß die erheitern*- irkung niemal3 autbleibt. ar S El E