1901 / 179 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 31 Jul 1901 18:00:01 GMT) scan diff

E I E E Cr R MTLEMS O R RE I rIBeD eem A

E T TE I A 2M O A

Literatur.

Zur Erkenntnißlehre der volkswirthschaftlihen Er- \cheinungen. Von Dr. Stanislaus Grabski. Leipzig, Ver- lag von C. L. Hirschfeld. Pr. geh. 4,50 (A Seit ungefähr einem Vierteljahrhundert stehen sih vornehmlih zwei einflußreihe methodo- [logische Richtungen in der Nätionalökonomie gegenüber: die „historische“ und die „erxakte“ Schule, welche leßtere auh die „psychologische" oder österreichische genaunt wird. Die Unterschiede zwischen beiden find nicht lediglich auf eine vershiedene Anwendung im Grunde genommen gleicher methodologisher Postulate zurückzuführen; vielmehr trennt sie ein weit tieferer Gegensaß: au der Geist, der die beiden Richtungen belebt, ist ein grundsäßlich verschiedene. Da aber die Methodologie der Volkswirthschaftslehre weder ein praktishes \ozial- politisches, noch ein metaphysis{ches Problem bildet, ist a priori an- zunehmen, E eine Einigung der verschiedenen, auf diesem Gebiete herrshenden Anschauungen mögli ist, und der Verfasser vorgenannter

rift hat es unternommen, diese durch vollständig von beiden Richtungen unabhängige methodologische Untersuchungen herbeizuführen. Ohne die eminenten Verdienste der einen wie der anderen Schule zu leugnen, im Gegentheil die bereits von ihnen festgestellten Wahrheiten verwerthend, will er eine Erkenntnißlehre der nationalökonomischen Erscheinungen liefern. Zu diesem Zweck stellt er zunächst fest, was man unter denselben zu verstehen hat; er definiert sie (S. 37) als regelmäßige, wedelfeitige Verhältnisse fozialer Einheiten und Gruppen derselben zur Bestreitung der materiellen Bedürfnisse der Gesellschaft. In vier weiteren Kapiteln“ werden dann „das Individuum als Subjekt und Objekt der volkswirthschaftlihen Erscheinungen“, die „Kategorien der volkswirthschaftlichen Phänomene“, die „Elemente und Faktoren der Volkswirthschaft“ und \chließlich die „Grenzbegriffe und Gesetze der Volkswirthschaftslehre“ behandelt. Die \charfsinnige und an fruhtbaren Gedanken reihe Schrift gehört zu den besten Werken der in den leßten Jahren zur Methodologie der Volkswirthschaftslehre er- schienenen Literatur; jeder Kenner der methodologishen Probleme wird dieselbe mit g lesen.

Von dem Prachtwerk „Der Protestantismus am Ende des 19. Jahrhunderts“, herausgegeben von Pastor C. Wercks- hagen (Verlag „Wartburg“, Inhaber: Werner?'s Verlag, G. m. b. H., Berlin, Üinbenstraße 16/17), liegen vier neue Lieferungen, 9 bis 12, mit folgenden Einzeldarstellungen aus der Geschichte des Protestantismus vor: Heft 9: „Die protestantische Märtyrerkirhe Frankreihs“, von dem Gymnasial-Oberlehrer Dr. Kükelhaus in Düsseldorf; Heft 10: „Der Große Kurfürst und die Begründung des modernen Toleranz- staats“, von dem Geheimen Archivrath Dr. Ludwig Keller in Char- lottenburg; Heft 11: „Johann Valentin Andreae und Amos Comenius, zwei Lichtgestalten in finsterer Zeit“, von Ober-Schulrath Dr. Brügel, Nagold; Heft 12: „Rembrandt und die religiöse Kunst der protestantishen Niederlande“, von Professor Dr. H. Weiz- säckter, Direktor des Städel’shen Instituts in Frankfurt a. M. Dem auf sorgfältigen Spezialforschungen beruhenden, von hervor- ragenden Fachgelehrten verfaßten tertlihen Inhalt gesellt sih auc in Lia Heften ein vornehmer, reiher Jlustrations\{chmuck, vielfah vor- treffliche Neproduktionen werthvoller alter Gemälde, Kupferstiche, Holz- schnitte 2c. darbietend, hinzu. Besonders reih und interessant ist in dieser Beziehung das 12. Heft, in welchem eine Rethe seltener und kostbarer Gemälde und Radierungen von Rembrandt faksimilegetreu wiedergegeben sind. Als werthvolies, gediegenes Familienbuh für evangelische Häuser sei das s{chôöne Werk aufs neue empfohlen. Dasselbe erscheint in 50 Lieferungen (monatli 2 bis 3) zum Preise von je 1 M.

„Mitgelitten und Mitgestritten!“ Erlebnisse eines deutshen Mitkämpfers im Burenkriege von Max Pontinus. Verlag von Hermann Seemann, Nachfolger in Leipzig. (Preis 1,50 6). Die în diesem Buche geschilderten Kriegserlebnisse sind außerordentlich lebendig, ohne romanhafte Auss{chmückung, ge|chrieben und lassen er- kennen, daß die darin erzählten Begebenheiten nach rein persön- lien Eindrücken zu Papier gebraht sind, wie sie in der Erinnerung des Mitkämpfers haften blieben. Mit verschiedenen Episoden im

ereiche des Kriegsschauplaßes zwischen Pretoria und Johannesburg, gewissermaßen skizzenhaft, gezeihnet. Sie sind um fo interessanter, als Max Pontinus Theilnehmer der Kämpfe am Modder - River war und außerdem auch als Verwundeter Gelegenheit hatte, die Schwierigkeiten kennen zu lernen, mit denen das dortige Sanitäts- wesen zu rechnen hat. Das vorliegende Werk ist jedenfalls eine aber- malige dankenswerthe Bereicherung der bisherigen über diese Kriegs- epoche erschienenen Literatur und dürfte auch für den Zweck allgemeiner Orientierung von Nugten sein.

Das 26. Heft VIT1. Jahrgangs der illuftrierten Zeit- chrift „Für alle Welt“ (Deutsches Verlagshaus - Bong u. Co., Berlin W.; Preis des vierzehntäglih erscheinenden Hefts 40 „) bringt einen „Moderne Alchemie“ betitelten Aufsaß von dem Physiker W. Gallenkamp, der in fesselnder Weise der jüngsten epochemachenden Fortschritte der Wissenschaft gedenkt, die den alten Traum der Alchemisten, Gold herzustellen, auf moderne Art verwirklichen zu sollen scheinen. In derselben Nummer findet sih ferner eine ganze Anzahl meist reich illustrierter Artikel über neueste Erfindungen und Patente. Auch der Internationalen Feuershutz-Ausftellung in Berlin ist ein lehrreiher Aufsaß gewidmet , der mehrere vortreffliche Ab- bildungen aufweist. Volkswirthschaftliche, landwirthschaftliche, \portliche, historische, vaturwissenshaftlihe, ethnographislhe Beiträge vermehren den Inhalt des Heftes auf das mannigfaltigste. Für Unterhaltung forgen die beiden großen Romane „Simplicissimus“ von Jean Bernard und „Der Schlüssel zum Paradies“ von Nobert Kraft, sowie Paul Oskar Höder's fesselnde Novelle „An Bord des Ostindienfahrers“. Einen prächtigen Schmuck der Nummer bildet die farbige Kunstbeilage „Heranziehender Samum an der Cheopspyramide“ nach D. Nobert's effektvollem Gemälde.

grober Anschaulichkeit werden die

Das Bibliographisbe Institut in Leipzig begeht morgen, am 1.- Auùgust, das Jubiläum seines 75jährigen Be- stehens. Aus diesem Anlaß erschien ein einfach, aber gediegen aus- gestattetes Quartheft, welhes eine kurzgefaßte Geschichte des Instituts enthält und \childert, wie sih dasselbe aus bescheidenen Anfängen zu einem der größten deutschen Verlagshäuser entwitelt hat. Daran schließt sich eine Uebersicht über die reie und vielseitige Ver- lagsthätigkeit, in welher Meyer's Konversations- Lexikon, Brehm's Thierleben, die Allgemeine Länderkunde, die Weltgeshihte von Hans F. Helmolt, die Sammlung illustrierter Literaturgeshichten, Mevyer’'s Klassiker-Ausgaben, Meyers Reisebücher, Mever's Sprach- führer, Meyer's Volksbücher die erste Stelle einnehmen. Ein dem Heft beigegebenes Tableau veranschauliht in zahlreihen Einzelabbildungen den großartigen tehnischen Betrieb des Bibliographischen Instituts.

Den Umfang desselben mögen folgende, dem Heft entnommene Ziffern illustrieren. Das Bibliographishe Institut wendet jährlich 1 Million Mark für Papier, etwa 450000 M für Farben, Kohlen und sonstige Materialien und mehr als 850 000 Æ für Gehälter und Löhne auf. Ueber die Leistungsfähigkeit der Hauptwerkstätten geben nach- stehende Zahlen aus der jährlißen Dur(hschnitts-Produktion Auf- {luß: Buchdruckerei: 120 Millionen Drucke, Steindruckerei : 204 Millionen Drude, Satiniersaal: 115 Millionen Durchzüge, Buchbinderei: außer 1 Million Broschüren 750 000 gebundene Bücher. Das Personal schwankt zur Zeit zwishen 620 und 650 Perfonen. Zur Charakterisierung der im Bibliographischen Institut waltenden Grundsäße wird in dem Bericht hervorgehoben, daß der ganze technische Apparat desselben nur der Herstellung der eigenen Verlags- iberke dient und daß diese ausschließlich aus der cigenen Anregung der Geschäftsleiter erwachsen. Die Richts{nur für den Verlag | des Bibliographischen Instituts war und bleibt die, seine Werke dem Bedürfniß eines großen Publikums anzupafsen zur Verbreitung diegener Kenntnisse aus der Werkstatt der Wissenschaft wie zur Pflege edler Geistesfultur.

Gesundheitêwesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln. Türkei.

Die Ausführung der Bestimmung, daß alle Schiffe, welche Konstantinopel nah einem anderen türkishen Hafen verlassen, einer 48stündigen Quarantäne 2c. zu unterwerfen sind, ist vor- P A Eee worden. (Vergl. „N.-Anz.“ vom 25. d. M. I 174. ,

Grie eia S

Gegen diejenigen Schiffe, die Smyrna bezw. Salonik nah dem 19. d. M. verlassen haben, is wegen der Pestgefahr von der griechishen Regierung eine achtundvierzigstündige Quarantäne, verbunden mit Desinfektion des Schiffs und des Gepäcks der Neisenden sowie der Mannschaft, angeordnet worden. Zur Quarankänestation ist das - Lazareth von Delos bezw. die Bai von St. Georges (Salamis) bestimmt. y

Gleichzeitig wurde die Waarenecinfuhr von Smyrna und Salonik untersagt. i

a TLB ul garien. ad Die bulgarische Regierung hat unterm 21. d. M. folgende Quarantänebestimmungen erlassen:

1) Die Stadt Konstantinopel nebs Umgebung und die Insel Chios gelten bis auf weiteres als verseucht.

_2) Den _ zu Schiff oder Bahn von Konstantinopel oder anderen verseuhten Orten tommenden Neisenden ist der Eintritt in Bulgarien über Burgas und Hebibtschewo gestattet. Die von anderen nicht ver- seuhten Orten der Türkei Ankommenden werden über Varna, Déyé- Bair, Kotscherinowo oder Tzaribrod zugelassen. Alle übrigen Grenz- punkte find für Reisende aus Konstantinopel oder anderen verseuchten Orten gesperrt.

3) MNeifende aus Konstantinopel oder anderen verseuchten Orten werden nach Absolvierung einer siebentägigen Quarantäne in Burgas oder Hebibtshewo und nah Dampf-Desinfektion ihres Gepäcks und ibrer Effekten zugelassen. Denselben Maßnahmen werden diejenigen Neisenden und thr Gepäck unterworfen, welche aus nicht verseuchten Orten eintreffen, aber während der Reise mit aus verseuhten Orten kommenden Reisenden in Berührung gekommen sind. Die vov den Meisenden mitgeführten Mundvorräthe werden durch Feuer vernichtet.

4) Nach Absfolvierung der Quarantäne werden die Reisenden,

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ort einer viertägigen Beobachtung unterworfen.

5) Aus nicht verseuhten Orten der Türkei über Varna, Dévé- Bair, Kotscherinowo und Tzaribrod eingetroffene Reisende werden einer strengen ärztlichen Untersuchung unterzogen und bleiben während 11 Tagen am Ankunfts- oder Aufenthaltsort unter Beobachtung.

i 6) Die aus nicht verseuchten türkishen Häfen des Schwarzen Meeres eintreffenden Reisenden werden nur über Burgas und Varna zugelassen, wo sie sih ärztliher Untersuchung nebst Desinfektion ihrer Effeften zu unterziehen haben.| «a 4 E

7) Alle in der Quarantäne befindlihen Personen werden in Gemäßheit der Verfügung vom 29. Dezember 1900 Nr. 633 zum g aße von 2 Frcs. tägli verpflegt.

9) Die aus der Türkei eintreffenden Eisenbahnzüge müssen vor der Quarantäne von Hebibtschewo halten und nahdem die Passagiere ausgesiiegen und ihre Effekten entladen sind, in die Türkei zurücktehren. 10) Die von Adrianopel—Dedeagatsh eintreffenden leeren Güter- wagen werden nach einer auf Kosten der Besißer erfolgten Des- infektion in Bulgarien zugelassen. Die Wagen müssen immer von einem Zeugniß der zuständigen Sanitätsbehörde darüber begleitet sein, daß sie von Dedeagatsch— Adrianopel und nicht von Konstantinopel fommen.

11) Die Orient-Erpreßzüge dürfen bis auf weiteres dur Bulgarien pássieren. Dieselben werden von Hebibtshewo bis zur serbishen Grenze von einem Arzt begleitet werden, der den Gesund- heitszustand der Reisenden und des Personals überwacht.

12) Den Reisenden und dem Personal der Orient-Erpreßzüge ist ausdrücklih verboten, den Zug in Bulgarien zu verlassen oder in den Bahnhöfen mit Jemand in Verkehr zu treten. Personen, welche die Züge zur Reise von Bulgarien ins Ausland benutzen wollen, ift dies ge|tattet.

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15) Die Reisenden, welche die Quarantäne verlassen haben, be- geben fich in die reinen für das Innere des Landes bestimmten Züge. 16) Solche Reisende aus Konstantinopel, welche, um der Quaran- täne in Hebibtshewo zu entgehen, sich direkt nah Serbien begeben haben und von da nah Bulgarien zurückehren, werden in Tzaribrod in Gemäßkbeit der unter 3 gegebenen Vorschriften behandelt.

17) Von Konstantinopel oder anderen verseuchten Orten ein treffende Schiffe erhalten nah absolvierter elftägiger Quarantäne und nach erfolgter strenger Desinfektion freie Praktika. Die Schiffsbesaßzungen und deren Effekten sind denselben Maßnahmen unterworfen. Von nicht verseuchten Orten kommende Schiffe mit reinem Gesundheitspaß;, welche die Dardanellen bis Cavac mit Sanitäts-Wächtern an Bord und ohne Aufenthalt in einem der Häfen Konstantinopels passiert haben, werden nach strenger ärztliher Untersuhung frei zugelassen. 18) Die Einfuhr aller von Konstantinopel kommenden Waaren ift in Bulgarien verboten.

19) Von nicht verseuchten Orten der europäischen Türkei kommende Waaren werden in Bulgarien zugelassen, wenn sie nit mit solhen aus Konstanj#gopel oder aus anderen verseuchten Ländern in Berührung gewesen sind. Die in § 1 des Zirkulars der Sanitäts- Direktion- vom 5. Oktober 1899 Nr. 4213 angeordneten Maß-* nahmen finden auf die aus türkischen Häfen mit Ausnahme von Konstantinopel und der Insel Chios seit ibrer Verseuchterklärung fommenden Waaren keine Anwendung. : __20) Waaren aus Konstantinopel, die nah dem westlihen Europa bestimmt find, werden zum Transit in besonderen von den übrigen getrennten, in Hebibtshewo äußerlih desinfizierten und plombierten Wagen zugelassen. Die Plomben werden in Tzaribrod gelöst. ¿alls „diese Wagen nach Bulgarien zurückommen, ist zu be- weisen, daß sie vor ihrer Ankunft in Tzaribrod desinfiziert worden find, anderensalls werden sie nur für den Transit und nah Plombierung in Tzaribrod zugelassen. Der Quarantänearzt in Pebibtshewo und der Kreisarzt in Tzaribrod werden beauftragt, von derartigen Wagen Notiz zu nehmen. :

21)

22)

93

400 Die aus der Türkei ankommende Briefpost wird nur über Hebibtschewo zugelassen. Die rur das Znland vestimmte Briefpost und die für Curopa bestimmten Pakete werden in der Quarantäne Hebib- t\hewo zurückgehalten, von wo sie nah strenger Desinfektion mit dem nächsten Zuge weiter befördert werden. Die internationale Briefpost wird nach äußerer Desinfektion ohne Verzug weiter gesandt.

25) Aus verseuchten Orten kommende und für Bulgarien bestimmte Packcte werden - nicht zugelassen.

26) Alle früher erlassenen Bestimmungen, soweit sie

L früher e ( mit den vorstehenden in Widerspruch stehen, werden aufgehoben.

R L 4.

Niederlä

: ras tans H N T U Nach zwei im „Javasche Courant" veröffentlichten Verordnunaen

Gf eb Lieb A Gd : e % ;

DCS General - Gouverneurs on Niederländisch - «Indien tit Die

uarantäane wegen Pest gegen Pakhoi verhängt worden,

während die wegen Pest verhängte Quarantäne gegen Kwala Lumvor

Í T A A v »e A1 » L A 9 4 N 4 §12 n c - i

(Malafka) wieder aufgehoben worden ist. (Veral. „R.-Anz.* vom

3. d. M. Nr. “Ul.

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welche in Bulgarien verbleiben wollen, am Ankunfts- oder Aufenthalts-

Handel und Gewerbe.

(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestell „Nachrichten für Handel und Sndustrie*) ANLten

Außenhandel Frankreichs im ersten Halbjahr 1901. Nach der amtlichen Statistik bezifferte ih die Einfuhr Franfkreih in den Monaten Januar bis Juni 1904 auf S C20 74 N «ranken gegen 2 498 184 000 Franken im ersten Halbjahr des Vor- jahres: Die Ausfuhr erreichte einen Werth von 2 105 335 000 Franken gegen 2 018 185 000 Franken in den ersten sechs Monaten des Jahres 1900. Die Einfuhr der Monate Januar bis Juni des laufenden Jahres war hiernach um 324 139 Millionen Franken größer als die Ausfuhr desfelben Zeitraums, während der Einfuhr-Üeberschuß des

ersten Halbjahres 1900 479 999 Millionen Franken betragen hatte.

Die Einfuhr von Nahrungsmitteln is von 388,8 auf 366,8 Millionen Franken gesunken, die Einfuhr von Rohstoffen für die Industrie von 1677,6 auf 1667,5 Millionen Franken und die Ein- fuhr von Fabrikaten von 431,7 auf 395,2 Millionen Franken.

Die Ausfuhr zeigt nur bei den Nohstoffen ein Zurückgehen von 556,0 auf 526,3 Millionen Franken, während die Ausfuhr von Nahrungsmitteln von 369,9 auf 388,3 Millionen Franken gestiegen ist, die Ausfuhr von Fabrikaten von 983,4 auf 1068,6 und die Aus- fuhr von Poststücken von 108,9 auf 122,0 Millionen Franken. (Journal Ofticiel de la Républiaue Française.)

Der Bergbau und die Eisenhüttenindustrie Luxemburgs im Jahre 1900.

Der Bergbau des Großherzogthums Luxemburg erfolgte im Jahre 1900 in 76 Betrieben. Jn dem vorhergehenden Jahre belief sich die Zahl der Betriebe auf 72. Beschäftigt waren insgesammt 6207 Arbeiter gegen 6043 Arbeiter im Jahre 1899.

__ Ueber die Fortschritte der luxemburgishen Bergwerksproduktion seit dem Jahre 1895 geben folgende Zahlen Aufschluß: j Produktion Preis Jahr Menge in Gesammtwerth pro Tonne Tonnen in Franken in Franken 1890 3/913 076 9 590 443 2,45 1896 708 C4 11 852 528 2,49 1890 e D:349/009 13 980 550 2,61 1898 0348951 12934 186 2,60 T0 E G90 A2 16 225 280 2,70 1900s O17] 229 17 283 289 2,30. ___ Die Ausbeute des Jahres 1900 hat sich demnach gegen das Vor- jahr um 175 817 & vermehrt, und der Preis is in dieser Zeit um 10 Centimes pro Tonne gestiegen.

Was die Eisenhüttenindustrie anbetrifft, so hat diese sich am meisten von sämmtlichen Industriezreigen Luxemburgs entwickelt.

Das Jahr 1900 begann mit sehr günstigen Aussichten, aber die auswärtigen politischen Ereignisse, die Ueberproduktion Amerikas und andere Umstände wirkten lähmend auf deu internationalen Markt ein. Infolge dessen wies auch die luxemburgische Gußeisenproduktion, die in 28 Hochöfen stattfand, im Jahre 1900 im Vergleih zum Vorjahr einen Nückgang um 12 045 Tonnen äuf. Beschäftigt waren nur 3274 gegen 3737 Arbeiter, und der Verbrauch an Eisenerz stellte ih auf 3 198 299 Tonnen gegen 3 254 1t4 Tonnen im Jahre 1899. Die Ent- wickelung der Gußeisenproduktion seit dem Jahre 1895 zeigt na- stehende Tabelle: : :

Produktion

Jahr Menge in Tonnen 1890 e 6 _OOABLS B BOBS00D I S R AOT Is «+040 866 S 2 a4 6 O0 930 55 740 319 56,70 O i L DEULSBE 74 234 178 76,46. Die Stahlhütten erzeugten im Jahre 1900 184 715 Tonnen im Werth von 24 469 184 Franken gegen 166 207 Tonnen im Werth von 18719511 Franken im vorhergehenden Jahre. Im Betrieb waren 3 Hütten mit 966 Arbeitern, während im Jahre 1899 nur eine Hütte mit 1005 Arbeitern thätig war.

Die Gesammtproduktion der Eisengießereien Luxemburgs erreichte 1900 eine Menge von 11294 Tonnen im Werth von 1 856 96 Franken. Im Vorjahre wurden nur 11 154 Tonnen im Werth von l 816 839 Franken erzeugt. Der Nohmaterialienverbrauch belief \ih auf 11 978 Tonnen gegen 11 779 Tonnen, und die Zahl der in Eisen gießercien beschäftigten Arbeiter betrug 352 gegen 310 im Jahre 1899. (Nach Moniteur des Intérêts Matériels.)

kti Preis pro

Gefammtwerth Tonne in Franken in Franken 32 171 540 47,30 41 455 505 01,71 49 317 477 56,53 92 463 475 55,46

Der Handel mit Terxtilwaaren in der Türkei. __ Seide. Die Ausfuhr von Seidenwurmeiern aus der Türkei ist unbedeutend. Dagegen liefert das Land ansehnlide Mengen Nok und Abfallseide nah dem Auslande. Die folgende Uebersicht, welche die Verwaltung der türkishen Staats\{ulden veröffentlicht hat hierüver Aufschluß : 1898/99 1899/1900 Zunahme Unzen Unzen Unzen 183 521 402 412 218 891

kg kg g e S A 95 308 84 962 29 654 E 44 732 49 048 4 316 Nohseide 378 167 443 244 65 077 E n 139600 151482 11 882 E ee 99 560 176 905 77 345 Fast alle Nohseide wurde nah Frankreih ausgeführt. Deutschland, die Schweiz #nnd England beziehen nur kleinere Mengen. i In Bezug auf die Einfuhr von Seidenstoffen nah der Türke!

nahmen Frankreich und Jtalien den ersten Rang ein. Die Schweiz iefert Bänder, Taffet und Phantasie-Artikel in geringer Meng Gewebe aus Baumwolle und Seide kommen aus Italien Seide und Wolle aus Deutschland, England und ©O

JInländisher Samen

eutshland verkauft ferner Plüsche, Sammet und Bänder nach der urkel.

¿Frankreih, welches den Seidenhandel der Türkei früher voll ständig beberrschte, hat jeßt in Jtalien und Deutschland Konkurrenten.

Mohair. Die Erzeugung von Mohairwolle is in der Türke! sehr bedeutend, doch ist sie nur für die Ausführ bestimmt und wird zum Verweben aus|ch{ließli4z nach England verschifft. Vi Türkei selbst zieht keinen Vortheil aus diesem werthvollen Produkte Anatoliens. | Die Fonkurrenz, welhe Süd-Afrika der türkishen Mohairwolle gemacht hat, bewirkte ein Fallen der Preise; im Jahre 1899 hoben fich dieselben jedoch den Vorjahren gegenüber, und der Markt zeigte sich ziemlich fest. 1 Oka wird je nach der Güte mit 20 bis 22 Piaster verkauft; die minderwerthige Mohairwolle von Koniah kostet 16 bis 17 Piaster.

N Baumw olle. Die Türkei produziert eine ziemli große Ven Baumwolle, wovon cin Theil in den inländischen Verbrauch übe1 Nest gelangt zur Ausfuhr. Die Ausfuhr beläuft si auf nal Millionen Ballen pro Jahr. Konstantinopel, das von den Pr

iftionsorten zu weit entfernt ist, ist bei diesem Handel wenig es kauft mehr Baumwolle ein als es verkauft. Der a! umwollengarn und Vaumwollenstoffen war vor 20 . | Händen Englands, während seit dieser Zeit Deut|chlan®? Fahr mehr an Boden gewinnt Ebenso breitet Flau?

von Baumwollenwaaren- in der Türkei immer mehr aus n Baumpwollwaa

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verloren scin, da Rußland, welches in der Da

Nene ese Fortschritte gemacht hat, bedeutende Sendungen na ersien schafft.

ie Vereinigten Staaten führen besonders Stoffe, die für die Armee bestimmt find, ein. Desterreih liefert größtentheils feine Baumwollstoffe und Frankreih Neuheiten für Damen.

Wolle. NRumelien und Anatolien liefern große Mengen Wolle zur Ausfuhr. Besonders macht Frankreih in der Türkei bedeutende MWolleneinkäufe, es kaufte z. B. im Jahre 1899 3 500 000 kae dieser Waare im Werthe von 6 370 000 Franken. S

In Konstantinopel war der Wollmarkt während des NRechnungs- jahres 1899/1900 fehr ruhig. Es wurde wenig verkauft; die Lager- bestände waren sehr klein. |

Wollene Stoffe bilden einen Haupteinfuhrartikel nah der Türkei. Nachdem Frankrei diesen Handel jahrelang allein betrieben, ift es I von England, Deutschland, Oesterreih und Belgien überholt worden.

Die Einfuhr vertheilt fich auf folgende Länder:

(Fngland N mit 4 746 800 Franken,

Oesterreich . 2929500 Deutschland «2202800 Belgien « 1950 800 Frankreich . E A STAL O00 ¡

Der Fez, die Kopfbedeckung der Türken, wurde früher in Frank- reich herges|tellt, wird aber jeßt im Lande selbst oder in Oesterreich angefertigt. Die Einfuhr dieses Artikels nah Konstantinopel be- werthet sih auf 2 Millionen Franken.

Die Cinfuhr von Wollstoffen hat, besonders für Konstantinopel, an Bedeutung verloren, weil der Handel mit fertigen Kleidungs- stücken, hauptsächlich deutshen Ursprungs, einen großen Aufshwung genommen hat. (Nach Bulletin des Laines etc.)

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Dänemark.

Gewerbescheine für Handlungsreisende. Unter dem 29. März d. I. hat das General-Direktoriat für das Steuerwesen entschieden, daß Gewerbescheine für fremde Handlungsreisende (A4d- gangsbevis tit Provehandel) nicht auf den Namen einer Firma (sodaß sie von dem Chef und einem Mitglied des Personals ab- wechseln benußt werden können) ausgestellt werden dürfen. (Tidsskrift for toldvaesen.)

Errichtung von Telegraphen-Leitungen in Arabien.

Die Telegraphen - Leitungen in Arabien sollen erweitert werden. Zunächst wird eine neue Linie hergestellt zwischen Bassora und Nedseh, welches im Innern Arabiens liegt. Sodann besteht die Absicht, die Telegraphenlinien in der füdlihen Provinz Jemen mit den nördlichen Linien in Hedjas zu verbinden. Die zu diesem Zweck geplante Linie \oll in Lohija beginnen, die Küste des Nothen Meeres entlang gehen und an der südwestlichen Ecke von Hedjas bei Lith endigen. Es wird ferner berichtet, daß der türfishen Postverwaltung ein besonderer Kredit zur Erneuerung der unterseeishen Kabel zwishen Galata und Stambul gewährt worden ist. (Nach The Electrical Engineer.)

Steinkohlenlager in Island.

Nach Zeitungsnachrihhten aus Kopenhagen follen kürzlich Stein- fohlenlager in Island entdeckt worden sein. Einige Interessenten follen sich daselbst bereits niedergelassen haben, um die Ausbeutung in die Wege zu leiten.

Seitens der dänishen Staatseisenbahnverwaltüng find einige Proben der isländishen Kohle einer Untersuchung unterzogen worden, die indessen kein günstiges Resultat ergeben hat. Es ift jedoch nicht ausgeschlossen, daß in tieferen Lagern sih bessere Sorten Steinkohlen vorfinden. Die Eisenbahnverwaltung und einige Gasanstalten sind daher im Begriff, diesbezüglihe Feststellungen auf der Insel vor- zunehmen. (Nach TInformations et Renseignements de l’Office du Commerce extérieur.)

Ers chließung neuer Graphitlager in den Vereinigten Staaten von Amerika.

Amerikanische und canadishe Kapitalisten haben eine Gesellschaft gebildet, welche die Graphitlager in Labelle zur Entwickelung bringen will. Diese Gesellschaft hat die Auffiht über §000 Acre Mineral- land und fünf Wasserkräfte, welhe 8000 Pferdekräfte entwideln können. Der in jener Gegend lagernde Graphit foll für Schmelztiegel sehr geeignet sein. (The Monetary Times, Toronto.)

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Der Export von Thonfliesèn nah Süd-Amerika.

Die \üdamerikanishen Staaten importieren bedeutende Mengen von Thonfliesen. In diesem Geschäftszweige hat die englishe In dustrie größere Erfolge erzielt als die französishe: in England wurde nämlich auf die hohen Gewichtszölle dieser Länder Bedacht genommen und eine möglichst leichte Waare geliefert, während die Franzosen die dicken, {weren Stüdcke, welche sie für den heimishen Gebrauch zu erzeugen pflegen, auch ins Ausland senden. Die Dicke der Thon fliesen soll beim Export nah Süd-Amerika 1 cem nicht übersteigen. (Handels-Musfeum. )

Landwirthschaft und Industrie des„Departements La Paz (Bolivien).

as Devartement oder der Staat La Paz ist nach Umfang und

Bevölkerung der . bedeutendste der großen Unterbezirke des Freistaats

Bolivien. Es hat einen Gebiei8umfang von 443 214 gkm, und seine

über neun Provinzen vertheilte Bevölkerung beträgt 450 000 Seelen.

Die Erzeugnisse dieses Departements sind zahlreich. Das Thier- rei wird durch reihe Herden Lamas, Alpacas, Vicuñas, Schafe, *iegen, Pferde und Rindvieh vertreten, das Pflanzenreih dur zahl- reiche Erzeugnisse wie Kakao, Baumwolle, Kaffee, Bananen, Zuder- robr, Orangen und Limonen-Bäume, Getreide, Kartoffeln, verschiedene Gemüse, Bau- und Tischlerholz.

Der um La Paz in den „Yungaäs", den Stadt auf der Abdahung der Cordilleren z Bergen von 800—1600 m Höbe, deren Flüsse nah y Amazonenfluß bingebèn, gewonnene Kaffee hat zum theil das Aroma und die Feinheit des Mocca. Früher wurden die Kaffeebäume zu Etin- friedigungen benuyt oder als Hecken bei ländlichen Besißungen an gepflanzt, und erst neuerdings find regelmäßige Kaffeepflanzungen an- gelegt worden.

Xn ebensolchen Yungas bei Apolobamba baut man Kakao, aus dem eine beliebte Chokolade gewonnen wird. Der Zucker aus dieser Gegend ift wegen seiner Krystallisation bemerkenswerth und die Baum wolle dur die Feinheit ihrer Faser. Denselben Vorzug hat die Faser ter Angorawolle. i R i

Das Mineralreiß weist Gold, Kupfer, Silber, Be \{önen Marmor (einige weiße Sorten sind fast durhsichtig), Zin auf. Vom Standpunkte des Handels aus ist das Vepartement 2 eines der wichtigsten der Republik. : Gf

La Paz, die Hauptstadt des Departements und der Republik, isl cine Stadt von 40 000—75 000 Eiuwohnern ; ne liegt ungefähr 3751 m über dem Meeresspiegel und hat elektrishe Beleuchtung. Vie Haupt-Einfubrgegenstände find Baumwolle, Wolle, wollene, baum- wollene und {eidene Kleiderstoffe, fertige Kleidungéstücke, Möbel, Eisen- waaren, Lebensmittel, Weine, Liqueure, Vrogen u. }. w., wai rend die Haupt -Ausfuhrgegenstände Silber, Zinu, Wismuth, Kautshuck, Kak ee, Kakao, Chinin, Gold, Metalle 2c. sind. Wer Erzreihthum um La Plata herum ift bedeutend.

Die Entwickelung der in 4025 m Höhe belegenen i!

Preise, die dieses Metall Diese Minen, die seit ältester niedrigen Kupferpreises und

So

worden. Die Minen sind Theile einer ausgedehnten Kupferablagerung, die sich fast ohne Unterbrechung bis Atacama erstreck und die Pro- vinzen Lperz, wo Weißkupfer gefunden wird, Porco und Chayanta (Departement Potosi) durchläuft. Neben diesen großen Lagern find Erzadern in allen Ausläufern der Anden, die sich bis zu den Departe- ments Chuquisaca und Tarija hinziehen, aufgefunden worden. (Nach Monthly Bulletin of tha Bureau of American Republics.)

Die Seidenzucht Indochinas.

In Cochinchina wird die Seidenzucht nur ‘in unbedeutendem Maße betrieben. Die dortige Produktion wird kaum den einheimischen Konsum überschreiten.

In Annam erfolgt die Seidenzuht in sämmtlichen Provinzen, namentlich in Quang-nam, Bin-dinh, Phu-yên, Thanh-hoa, Quang- ngai. In den beiden erstgenannten Provinzen findet die bedeutendste Produktion statt. Man will dort Seidenzucht-Anstalten und Seiden- \pinnereien nah europäishem Muster einrihten. Annam erzeugt im Jahr etwa 300 000 kg Seide, wovon 200 000 kg im Inlande ver- bleiben und* 100 000 kg zur Ausfuhr gelangen.

In Tonkin wird die Seidenzuchht ebenfalls in sämmtlichen Provinzen ausgeübt, besonders in Nam?dinh, Hanoi, Bac-ninh, Phu- lang-thuong, Son-tay, Hung-yên, Thai-binh, Phu-ly, Binh-dinh und Phu-yên. Tonkins jährliche Produktion an Nohseide hätt man auf ungefähr 500 000 kg. Davon werden 300 000 kg im Inlande ver- \ponnen, während der Rest ins Ausland geht.

Die Bodenverhältnisse und das Klima in Annam und Tonkin sind für die Seidenwurmzucht äußerst günstig.

Die Bemühungen der dortigen Regierung um die Entwickelung und Vervollkommnung der Seidenzuht waren von Erfolg begleitet. Bon großer Wichtigkeit war die allgemeine Einführung der mikro- \fopischen Untersuhung der Seidenwurmeier nah der Methode von Pasteur, ferner die Veredelung der einheimishen Nasse durh Kreuzungen mit kräftigeren Rassen und die Verbesserung der Maul- beerbaumfultur. Seitens der Regierung ist kürzlih eine Muster- maulbeerbaum-Anpflanzung in Nam-dinh angelegt worden, von der man E Nesultate erwartet. (Bulletin Economique de l’Indo- Chine.

Die Goldproduktion Neuseelands im Juni 1901.

Die Goldproduktion der Kolonie Neuseeland belief sich im Monat Juni 1901 auf 43 067 Unzen im Werthe von 167 926 Pfd. Sterl. gegenüber 33 833 Unzen im Werthe von 132 897 Pfd. Sterl. für den- selben Monat des Vorjahres. Die während des halben Jahres Januar bis Juni 1901 erzielte Ausbeute an Gold beträgt 217 387 Unzen im Werthe von 844 886 Pfd. Sterl., fie übersteigt die vor- jährige Produktion in demselben Zeitraum um 38183 Unzen im Werthe von 150 027 Pfd. Sterl. (Nah The Railway News.)

Konkurse im Auslande.

Bukowina.

Konkurs ist eröffnet über das Vermögen des Kreditvereins für Handel, Gewerbe und Landwirthschaft, eingetragene Genossenschaft mit beshränkter Haftung, in Russ.-Banilla, sowie über das Vermögen der persönlich haftenden Gesellschafter mittels Beschlusses des K. K. Landesgerichts, Abtheilung T, in Czernowiß vom 26. Juli 1901 No. §8. 3/1901. Provisorischer Konkursmasseverwalter Advokat Dr. Julian Gierowski in Waszkoug. Wahltagfahrt (Termin zur Wahl des definitiven Konkursmasse- verwalters) 12. August 1901, Vormittags 9 Uhr. Die Forderungen find bis zum 27. September 1901 bei dem genannten Gerichte oder bei dem K. K. Bezirksgerihte in Waszkouß anzumelden; in der Anmeldung ist ein in Waszkouß wohnhafter Zustellungsbevollmächtigter namhaft zu machen. Liquidierungstagfahrt (Termin zur Feststellung der Ansprüche) 7. Oktober 1901, Vormittags 9 Uhr.

Zwangsversteigerungen.

Beim Königlihen Amtsgericht T Berlin gelangten die nachbezeihneten Grundstücke zur Versteigerung: Proskauerstraße 31, dem Maurermeister C. Wagner gehörig. Nußungswerth 3700 M Mit dem Baargebot von 2400 #4. und 62 000 4 Hypotheken blieb Klempnermeister C. Roeseler, Proskauerstraße 34, Meistbietender.

Friedrichstraße 112a., dem Baumeister Hermann Moeck hier gehörig. Nutzungswerth 14440 (& Mit dem Baargebot von 780 000 M blicb die Immobilien-Verkehrs-Bank, Mark- grafenstraße 51, Meistbietende.

Zwangsversteigerungen im August d. J.

Beim Königlichen Amtsgericht 1 Berlin gelangen 13 Grundstücke zur Versteigerung; beim Königlichen Amtsgericht 11 Berlin 12 und zwar in Biesdorf 1, in Groß-Lichterfelde 3, in Weißensee 2, in Tegel 1, in Schöneberg 2, in Rummelsburg 1, in Reinickendorf 1, in Treptow 1, in Dt.-Wilmersdorf 1. In Charlottenburg 3 Grund- stüde, in Nixdorf 8, in Köpenick 1 und endlich in Zossen 3.

Tägliche Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien.

An der Ruhr sind am 30. d. M. gestellt 15467, nicht rechtzeitig gestellt keine Wagen.

In Oberschlesien sind am 29. d. M. gestellt 5810, nit rechtzeitig gestellt keine Wagen; am 30. d. M. sind gestellt 5803, nicht rechtzeitig gestellt feine Wagen.

Von dem im Reichsamt des Innern herausgegebenen „Deutschen Handels-Archiv“, Zeitschrift für Handel und Gewerbe (Verlag der Königlichen Hofbuchhandlung von E. S. Mittler u. Sohn in Berlin), ist \socben das Julibeft erschienen. In demselben sind Jahres- berichte der Kaiserliben Konsulate in Aalborg, Alicante, Bari, Calais, Dünkirchen, Genf, Havre, Helsingör, Korsör, Rönne, Rouen, Santander, Southampton, Madrid, Budapest, Atka, Akyab, Alerandrette, Haifa, Hokohama, Madras, Buschär, Singapore, Tripolis (Syrien), Bissao, East London, Rabat, Sucz, Sansibar, Boston (Mass.), Valparaiso, Santa Elena (Argent.), St. Jago de Cuba und Trinidad de Cuba, sowie Sypezialberihte aus Baku (Naphthaindustrie), Antwerpen (Schiffss verkehr der belgischen Seehäfen 2c.), Boulogne \. M. (Schiffsverkehr), Middlesborrouah (Schiffsbau und Schiffsverkehr), Batavia (Gutta- perhagewinnung) u- a. m. veröffentliht. Die Berichte aus Valparaiso (Finanzen, Industrie, Handel, Landwirthschaft und Verkehr Chiles im Jahre 1900), VYokohama (die Handelslage Japans im leßten Drittel des Iahbres 1900 und ein RückbliE auf das gauze Jahr 1900), Singapore (Handel in den Jahren 1898 und 1899), Buschär (Außenlfinde und Schiffahrt des Persishen Golfs und des Golfs von Oman im Jahre 1899), Budapest (Handel, Industrie und Verkehr Ungarns im Jahre 1900), Antwerpen (Schiffsverkehr Antwerpens und der übrigen belgishen Seehäfen sowie die Binnenschiffahrt im Jahre 1900), Havre (Handel und Scbiffahrt im Jahre 1900), Boulogne \. M., Calais und Madrid (wirthschäftliche Lage Spaniens im Jahre 1900, mit besonderer Beleuchtung der wirth schaftlichen Verhältnisse des Handelsplatzes Madrid) find auch in Sonder- ausgaben erschienen. Der statistishe Theil enthält u a. ausführliche Mittheilungen über den ckchinesischen und fischen Außenhandel im Jahre 1900. Aus dem Gebiete der ZoU- und Handelsgeseßgebung liegen zablreihe Mittheilungen vor aus dem Deutschen Reich, Egypten, Argeutinien, Columbien, Costa Yica,. Dänemark, der Dominikanischen Republik, Frankreih, Griechenland, Großbritannien

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und seinen Kolonien (Kapkolonie, Mauritius, Neufundland, Neu

seeland, Ostindien, Straits Settlements, Süd-Rhodesia), Italien,

Marokko, Mexiko, den Niederlanden, Oesterreih-Ungarn, Paraguay, Dae, Nußland, Norwegen, der Schweiz, Serbien, Spanien, der Türkei und den Vereinigten Staaten von Amerika.

Nach einer im Inseratentheil der heutigen Nummer d. Bl. vet- öfentlichten Bekanntmachung des Vorstands der Aktien-G esellschaft für Glasindustrie vorm. Friedr. Siemens, Dresden, find Dr. Friedr. Siemens in Dresden und Dr. J. Nosenthal in Berlin aus dem Aufsichtsrath dieser Gesellschaft ausgeschieden. Mit Bezug hierauf geht uns vom Vorstand die Mittheilung zu, daß der Austritt der genannten Herren erfolgt ist, weil die Firma König- lihe Mineralbrunnen Siemens u. Co. in Berlin, deren Inhaber fie sind, zur Wahrung ihrer geschäftlichen Interessen eine eigene Flaschen- fabrik erworben und in Betrieb genommen hat.

Königsberg i. Pr., 30. Juli. (W. T. B.) Getreides markt. eizen U ig. at do ree do. loko Ua r. 2000 d. Zollgewi 29,00, do. neuer —— V0 E Sa a Gerste ruhig. Hafer e loko pr. 2000 Pfd. Zollgewiht 132,00—136,00. Russishe Erbsen pr. 2000 Pfd. Zoll- ewicht —,— j; O S 30. Juli. (W. T. B.) Getreidemarkt. Weizen [oko unverändert, Umsaß 20 t, do. inländischer hochbunt u. weiß 174,00, do. inländischer hellbunt 163,00, do. Transit hochbunt u. wei 133,00, do. hellbunt 130,00. Roggen loko unverändert, inländischer 131136, do. russisher und polnischer zum Transit 96,00. Gerste große (660—700 g) 134,00, Gerste fleine (625—660 g) 125—126. Hafer inländischer 133,00. Erbsen 142,00. Spiritus loko kontingen- tiert —, nicht kontingentiert —. f : Breslau, 30. Juli. (W. T. B.) Schluß-Kurse. Schles. 3# %o L.-Pfdbr. Litt. A, 98,90, Breslauer Diskontobank 75,25, Breslauer Wechslerbank 101,75, Kreditaktien —,—, Shlesisher Bankverein 143,00, Breslauer Spritfabrik 172,00, Donnersmark 179,00, Katto- witer 178 50, Oberschles. Eis. 98,40, Caro Hegenscheidt Akt. 99,50, Oberschles. Koks 120,00, Oberschle]. P.-Z. 96,00, Opp. ement 95,50, Giesel Zement 94,00, L.-Ind. Kramsta 141,00, Schles. Zement 148,50, Schles. Zinkh.-A. 320,00, Laurahütte 178,50, Bresl. Oelfabr. 68,00, Koks-Obligat. 94,50, Niederschles. elektr. und Kleinbahn- esellshaft 50,90, Cellulose Feldmühle Kosel 143,25, Oberschlef. ank-Aktien 113,50, Emaillierwerke „Silefia“ —,—, Schlesische Elektrizitäts- und Gasgesellshaft Litt. A. —,—, do. do. Litk. B. 104,00 Br. ;

Magdeburg, 30. Juli. (W. T. B) Zu erver gs Kornzucker 88 9/9 ohne Sa 10,05—10,15. Nachprodukte 75 9% o. S. 740—7,75. Stimmung: Ruhig. Krystallzucker T. mit Sa 28,95. Brotraffinade T. o. Faß 29,20. Gemahlene Raffinade mit Sack 28,95. Gemahlene Melis mit Sack 28,45. Stimmung: —. Noh- zucker 1. Produkt Transito f. a. B. Hamburg pr. Juli 9,275 Gd., 9,324 Br., pr. August 9,30 bez., 9,324 Br., pr. Septbr. 9,05 Gd, 9,15 Br., pr. Okt.-Dezbr. 8,625 Gd., 8,674 Br., pr. Januar-März 8,777 Gd., 8,80 Br. Nuhig.

Hannover, 30. Juli. (W. T. B.) 3F 9% Hannov. Pro- vinzial-Anleihe 98,25, 4 9/9 Hannov. Provinzial-Anleißhe —,—, 34 9/6 Hannov. Stadtanleihe 98,00, 4 9/6 Hannov. Stadtanleihe 102,50, 49/0 unkündb. Hannov. Landes - Kredit - Oblig. 102,45, 4 9% fündb. Celler Kredit-Oblig. 102,80, 4 9/% Hannov. Straßenbahn-Oblig. 94,90, 44 9/9 Hannov. Straßenbahn-Oblig. 95,50, Continental Caoutchouc- Komp.-Aktien 487,00, Hannov. Gummi-Kamm-Komp.-Aktien 187,00, Hannov. Baumwollspinnerei-Vorzugs-Aktien 38,00, Döhrener Woll- wäscherei- und Kämmerei-Aktien 144,00, Hannov. Zementfabrik- Aktien 116,00, Hörxtershe (Eichwald) Zementfabrik-Aktien 64,00, Lüneburger Zementfabrik-Aktien 123,00, Ilseder Hütte-Aktien 720,00, Hannov. Straßenbahn-Aktien 63,00, Zuckerfabrik Bennigsen-Aktien 118,00, Zuderfabrik Neuwerk -Aktien 80,00, Zuckerraffinerie Brunonia- Aktien 106,25. :

Frankfurt a. M., 30. Juli. (W. T. B.) Swhluß-Kurse. Lond. Wechsel 20,392, Pariser do. 81,066, Wiener do. 85,116, 39% Reichs-A. 91,10, 39/6 Hessen v. 96 88,90, Italiener 97,10, 3 0/6 port. Anl. 25,60, 5 9/6 amort. Rum. —,—, 4 v/o russ. Kons. 99,20, 49/0 Russ. 1894 95,70, 49/6 Spanier 70,70, Konv. Türk. 24,20, Unif. Egypter 107,10, 59/6 Mexikaner v. 1899 97,05, Reichsbank 152,00, Darmstädter 123,00, Diskonto-Komm. 172,00, Dresdner Bank 128,80, Mitteld. Kreditb. 106,30, Nationalb. f. D. 101,40, Dest.- ung. Bank 117,30, Oest. Kreditakt. 198,00, Adler Fahrrad 137,00, Alla. Elektrizität 174,00, Schuckert 95,20, Höchster Farbw. 312,00, Bochum Gußst. 164,00, Westeregeln 205,50, Laurahütte 177,10, Lombarden 21,70, Gotthardbahn 151,50, Mittelmeerb. 100,20, Bres- lauer Diskontobank 74,50, Anatolier 82,50, Privatdiskont 3.

Effekten-Sozietät. (Schluß.) Oesterr. Kredit-Aktien 198,30, Franzosen —,—, Lombarden 22,00, Ungarishe Goldrente —,—s Gotthardbahn —,—, Deutsche Bank 189,40, Diskonto-Kommandit 171,40, Dresdner Bank 127,30, Berliner Handelsgesellschaft —,—, Bochumer Gußstahl —,—, Dortmunder Union —,—, Gelsenkirchen —,—, Harpener 149,75, Hibernia ,—, Kaurahütte —,—, Portugiesen —,—, Italien. Mittelmeerb. —,—, Schweizer Zentralb. —,—, Schweizer Nordostbahn —,—, Schweizer Union —,—, Ftalien. Meridionaux —,—, Schweizer Simplonb. —,—, 5% Merikaner —, Italiener —,—, 8309/9 Reichs-Anleihe —,—, Schuckert 93,00, Anatolier —,—, Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft 174,00, Nationalbank 101,50.

Die „Frankfurter Zeitung“ berichtet aus Cassel: Ueber das Ver- mögen des stellvertretenden Vorsißenden des Aufsichtsraths der Treber- trocknungsgesellshaft N. Scchlegel wurde der Konkurs eröffnet. Zum Konkursverwalter ist Justizrath Schier bestellt worden.

Cöln, 30. Juli. (W. T. B) Rubol lolo 61 Oktober 59,00.

Bochum, 30. Juli. (W. T. B.) Der Verwaltungsrath des „Bochumer Vereins für Bergbau und Gußstahlfabri- kation“ wird, wie in der heutigen Aufsichtsrathssißzung beschlossen wurde, bei einem Bruttoüberschuß von 64 Millionen und bei Ab- \chreibungen im Betrage von 2 Millionen der Generalversammlung die Vertheilung einer Dividende von 134 9% von dem 4,3 Millionen betragenden Reingewinn vors{hlagen. Außerdem sf\ollen der Barre- stiftung und der Pensionskasse 240 000 und dem Erneuerungs-Konto 350 000 M zugewiesen werden.

Dresden, 30. Juli. (W. T. B.) 3% Sächs. Rente 89,75, 34 9/6 do. Staatsanl. 100,25, Dre2d. Stadtanl. v. 93 99,00, Alla. deutshe Kred. 166,75, Berliner Bank —,—,+ Dresd. Kreditanst 17,50, Dresdner Bank 127,50, do. Bankverein 105,75, Leipziger do. 7,75, Sächsische do. 118,10, Deutshe Straßenb. 158,00, resd. Straßenbahn 180.00, Dampfschiffahrts-Ges. ver. Elbe- und Saalesch. aa Sächs.-Böhm. Dampfschiffahrts-Ges. —,—, Dresdener Bau- gesellsihaft —,

Den „Dreêdener Nachrichten“ zufolge erstattete in der heutigen gerihtlißhen Gläubigerversammlung der ElektrizitätsöwerkeE D. L. Kummer u. C o. der Konkursverwalter, Justizrath Dr. Mittäsch, an der Hand eines Inventars Bericht. Dasselbe weist einen Akltiv- bestand von 5545922 Æ auf, dem eine Passivenshäßung von 12 189 447 gegenübersteht. Hierauf folgte cin längerer Bericht; demzufolge sich eine einigermaßen bestimmte Angabe über die Konkurs» dividende noch nicht machen läßt. Es wurde ein ständiger Gläubigers auss{chuß gewählt.

Leipzig, 30. Juli. (W. T. B.) (S@(luß-Kurse.) Oese reihishe Banknoten 85,20, 3% Sächsishe Rente 89,80, 34% do Anleihe 100,20, Leipziger Kreditanstalt-Aktien 166,50, Kredite und SPparbank / zu Leipzig —,—, Leipziger Bank-Aktien 6,60, Leipzi Hypothekenbank —,—, Sächsishe Bank-Aktien 119,75, ibe Boden-Kredit-Anstalt 115,00, Casseler Jute-Spinnerei und -

150,00, Deutsche Spitzen-Fabrik 200,00, Leipziger Baumwollspinüetels

Aktien 153,00, Leipziger Kammgarnspinnerei-Aktien 140,00, S Wollkämmerei —,—, Stöhr u. Co. Kammgarnspinnerei 1 ee Tittel u. Krüger Wollgarnfabrik 120,00, Wernshausener Kanmgarüs spinnerei , Altenburger Aktien-Brauerei —,—, .Hallesce raffinerie 175,00, Leipziger Elcktrizitätêwerke 109,00, P