1844 / 12 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Königthums und für das Land verspriht. Wenn man die Ung Weissagungen in Anschlag bringt, welche als Motive gegen die M 4 fehr angeführt worden, weun man inf Vergangenheit voll Stürmen un mannigfachen, uihts weniger als befriedigenden Erfahrungen und eine Zukunft, die noh keinesweges beruhigend ist, n Erwägung zieht, so muß an den Entschluß der Königin Christine jedenfalls als Ren Beweis von hohem Muthe anerkennen, der dieser Prinzessin zur Ehre gereicht. Die Hoffnungen indeß, welche si die progressistishe Par- tei in Spanien alles Ernstes zu machen scheint, daß die Kömgin Christine nah ihrer Rückkehr mehr oder minder eine ihrer der pro- ressistischen Sache genäherte Stellung einnehmen werde, dürsten ch faum verwirklihen; im Gegentheil deutet Alles darauf hin, daß sie, wie früher, den Tendenzen der Moderados, die sih vor der Sep- tember-Umwälzung von 1840 als ihre getreuejten Anhänger bewiesen und seitdem in den wiederholten und endlih mit Erfolg gekrönten Versuchen zum Sturze der unter Espartero's Auspizien gegründeten Ordnung der Dinge für sie aufgeopfert haben, und denen es nun ge- lungen is, die Zügel der Gewalt wieder in ihre Hände zu bekommen, sich hold zeigen und dieselben mit dem ganzen Gewicht ihres Einflusses unterstüßen werde. Man glaubt auch, daß, wenn einmal die Königin Christine zu Madrid zurück sein wird, die Männer des sogenannten jungen Spaniens, als deren Haupt-Repräsentant jeßt Herr Gonzalez Bravo an der Spibe des Ministeriums steht, wieder in eine mehr sekundäre Stellung werden zurütreten müssen , während die erprob- ten Häupter der eigentlich moderantistishen Partei, wie Martinez de la Rosa, Xavier Burgos, der, seit einer Reihe von Jahren dem größeren politischen Wirkungskreise fernstehend, die bescheidene Stelle eines Professors am Lyzeum zu Granada versieht und nun wieder als Mitglied der Deputirten - Kammer seinen Plaß eingenommen hat, Alcala Galiano, so eben zum Deputirten für Barcelona gewählt und Andere an das Ruder berufen werden dürften. Die Königin Christine wird zwar dem Namen nah nur als Vormünderin ihrer jüngeren Tochter, der Jufantin Luisa Fernanda, zu Madrid auftreten, indeß ist es eben so unausbleiblih als natürlich, daß die Königin Jsabella denn doch vorzugsweise durch die Rathschläge ihrer Mutter si bestimmen und leiten lassen wird.

Eisenbahnen.

Karlsruhe, 5. Jan. Sicherem Vernehmen zufolge, wird die Eisenbahn von hier bis Offenburg, die Zweigbahn näch Kehl einge= lossen, bis 1. April d. J. dem Gebrauche übergeben werden. Den Herren Posthaltern auf dieser ganzen Strecke is bereits vor mehre ren Monaten auf genannten Tag gekündigt worden.

m Paris, 6. Jan. Die Kommission der Adresse in der De putirten - Kammer hatte gestern Herrn Dumon, Minister der ô\- fentlihen Arbeiten , in ihre Mitte geladen, um in Betreff der bisher unternommenen Arbeiten wegen Errichtung der von den Kammern beschlossenen großen Eisenbahnlinie nähere Aufschlüsse zu erhalten. Herr Dumon hat der Adreß - Kommission von dem Stande der an geordneten Arbeiten folgendes Bild entworfen :

41) Eisenbahu von Paris nah der belgischen Gränze.

Längs der ganzen Unie, mit Ausnahme der Strecke von Amiens

na Arras, werden die Arbeiten unter der Leitung von Staats-Ju

genieuren #0 rasch betrieben, daß sie in weniger als 18 Monaten ganz Bekanntlich will die Regierung die Legung der Eisenbahnschienen, so wie den Betrieb der Eisenbahn selbst, einer Compagnie überlassen. Herr Dumon hat erklärt, daß das Kabinet entshlossen is, die Anerbietungeu der Compagnie Rothschild zu un

vollendet sein fönnen.

terstüßen, insofern leßtere den von der Eisenbahn - Kommission vor geschlagenen Bedingungen sich unterwerfen wird.

9) Eisenbahn von Paris nah dem Kanal la Manche. Die Regierung is noch unshlüssig in Betreff der Richtung dieser Ci= senbahn, mithin konnten die Arbeiten daran gar nicht angefangen werden. Es erbieteu sich zwei Compagnieen, diese Eisenbahn Die erste s{chlägt den Weg über Arras, Calais und Dunkerque vor, die andere über Amiens nah Boulogne. Der Mi= nister der öffentlichen Arbeiten hat die Anträge beider Compagnieen

auszuführen.

der Prüfung der Jngenieure seines Departements unterworfen.

3) Eisenbahn vou Paris na ch Straßburg über Nancy. Die Kammer hat in der Session von 1842 eine Summe von 115 Zwischen Streßburg und Ho- Von Homarting uach Nancy wurden drei verschiedene Richtungen der Eisenbahn in Bor= schlag gebracht; die Regierung hat noch feine Wahl unter denselben

Millionen provisorisch dazu bewilligt. marting sind die Arbeiten im vollen Gange.

getroffen.

Von Nancy nach Paris bieten sich abermals zwei verschiedene Richtungen dar; die erste durh das Thal der Marne und das Pla- teau der Seine und Maruez die andere würde, mit Benußung der Eisenbahn von Paris nach der belgischen Gränze, von Creit auslau- Oise und der Aisne nach Rheims und St, Mennehould enden. Da zur Uebernahme der Eisenbahn von Paris nah Straßburg noch keine Compagnie sih gemeldet hat, so ist diese Linie gerade diejenige, welhe am wenigsten bisher vom Minister

Die Arbeiten daran

fen und durch die Thäler der

der öffentlichen Arbeiten geprüft worden ist. bleiben demnach im Rückstand.

4) Eisenbahn von Paris nach dem mittelländischen Meere, über Lyon, Marseille und Cette. Das Geseh voin 11, Juni 4842 bewilligte zu dieser Eisenbahn einen Kredit von 11 Millionen, mit der Bedingung, daß die Bahn über Dijon laufen soll. Die Arbeiten zwischen Vijou und Châlons werden unter der Aufsicht von Staats-Jnugenieuren ras betrieben. Für die Strecke zwischen Paris und Dijon wurden zwei Projekte vorgeschla- pi, Erst vor furzem hat die Ober-Kommission der Eisenbahnen sich ür jenes Projekt entschieden, dem zufolge mit Benußung der Eisen= bahn von Paris nah Corbeil, von leßterem Orte die Bahn durch die Thäler der Seine, Yonne, des Armançon, der Brenne und Loire lau= fen wird. Nicht weniger als vier Compagnieen bewerben sih um die Konzession dieser Eisenbahnlinie, und vermehren die Verlegenheit des Ministers, der zu entscheiden hat, welcher die Regierung den Vorzug

geben Foll.

__9) Eisenbahn von Paris nach der spanischen Gränze. Diese Bahn, welche über M A E anb Bordeaux zu laufen hat, und wofür die Kammern provisorisch 17 Millionen Due bewilligten, is \{on ziemlich vorgeschritten, die Arbeiten werden gleichzeitig auf verschiedenen Punkten der ganzen Bahn aus-

geführt.

Ebenfalls vier Compagnieen begehre j i

n den Betrieb der Eisen-= bahn hrer Sre nah Tours, eden eine förmliche Verpflich: tung pin s zu übernehmen, glaubt Herr Dumon, daß die Com- pagnie den Vorzug verdient, welche zugleih die Strecke von Tours nach Bordeaux zu übernehmen sich anheischig macht. Die Strecke von Tours nah Bordeaux läuft dur eine sehr wenig bevölkerte und noch weniger industrielle Gegend, der Betrieb bétsetben würde daher ungleih weniger einträglih als von Tours nah Orleans aus- fallen. Von Bordeaux nah Bayonne wird die Bahn die Richtung durch die Thäler der Garonne , der Ciron und der Midaure (bei Roquefort), und von hier durch Mont - de -Marsan, Dox nach Bayonne nehmen. Diese Bahn wird jedenfallo immer passiv bleiben,

S0)

und \{werlich wird sich je eine Compagnie zu deren Uebernahme melden wollen.

6) Eisenbahn von Paris nah Tours und Nantes. Bis nah Tours verwebt si diese Eisenbahn mit jener nah der spanischen Gränze. Die Regierung hat die betreffenden Vorarbe i- ten, von Tours aus bis zum Hafen von St. Nazaire, 53 Kilometre von Nantes entfernt, vollendet. Bis zur Stunde hat sich noch feine Compagnie zu deren Uebernahme gemeldet. i

7) Eisenbahn durch das Jnuere von Frankreich, dur h Bourges. Sie läuft eigentlich von Orleans nach Bourges aus. Die Kammern haben vorläufig 12 Mill. dazu bewilligt. Die Stree von Orleans nah Vierzon nähert sih ihrer Vollendung. Es bildet sich gegenwärtig eine Compagnie, welhe die Bahn von Bourges weiter nah Nevers und Clermont führen möchte, und von Nevers dann mit einem Zwéige nach Roanne, #0 daß auf diese Art wir von Paris nah Lyon eine zweite Eisenbahn durch das Bourbonnais ge= winnen würden.

8) Eisenbahu vom mittelländishen Meere zum Rhein über Lyon, Dijon und Marseille. Von Marseille nah Dijon wird dabei die Eisenbahu von Paris nah Marseille be- nußt werden. Von Dijon nach Mühlhausen werden zwei Richtungen geprüft; die eine durch. das Thal der Saone; die andere durch die Thäler des Doubs und durch Besançon. Die Direction der Eisen- bahn vou Straßburg nah Basel scheint diese Linie übernehmen zu wollen, worüber die Regierung noch nicht einen definitiven Beschluß gefaßt hat. / S

9) Eisenbahn vom Ocean zum mittelländischen Meere, von Bördeaux, Toulouse nah Marseille. Eine Strecke davon, von Marseille nah Cette, is bereits einer Coms- pagnie anvertraut worden, welche ihre Arbeiten rasch betreibt, Von Bordeaux nach Cette, in einer Länge von 460 Kilometres, sind die Vor=- arbeiten vollendet. Die Richtung, welhe die Bahn nehmen roird, geht durch das Thal der Garonne nach Toulouse und berührt folgende Städte: Longre, La Réole, Marmonde, Ayen, Moissac, Castel-Sarrazin, Montauban, Verdun, Grenade. Von Toulouse läuft sie längs dem Canal du Midi über Villefranche, Carcassonne, Narbonne, Béziers und Ayde. Zwei Compagnieen wetteifern miteinander, diese gewinn- reiche Eisenbahnlinie zu erhalten.

10) Eisenbahu von Paris nach Brest. Zwei Projekte wurden vorgeschlagen. Nach dem ersten würde die Bahn mit Be= nußung der Linie von Paris nah Nantes , längs dem Kanal von Nantes, nach Brest laufen. Nach dem anderen Projekte verfolgt die Bahn beiläufig die nämliche Richtung, wie die gegenwärtige Post straße, nämlich über Versailles, Chartres, Alençon, Laval, Rennes und Pontivy., Die Regierung hat noch keine Wahl hierin getroffen. Die Eisenbahn-Direction der Linie von Paris nah Versailles möchte die Ausführung des zweiten Projektes übernehmen.

141) Eisenbahn von Paris nach Cherbourg. Die bis her unternommenen Studien dieser Linie lassen auf große Terrain- Schwierigkeiten schließen, die noch niht ganz ermessen werden können, so lange die betreffenden Vorarbeiten nicht vollendet sein werden.

Aus dem Ganzen geht hervor, daß Herr Dumon noch günstiger als Herr Teste für das System der Ausführung der Eisenbahnen durch Compagnieen gestimmt ist.

derlin-Stetitiner Visecnbakn.

Frequenz in der VVoche vom 31. Dezember 1843 bis incl. 6. Ja- nuar 1844 4849 Personen.

Im Monat Dezember 1843 sind besördert worden :

18,850 Personen, wofiwr eingenommen wurden 59,945 Ctr. 82 Pfd, GütéßaGi lee ooo ires

122002 -— - 2 -

Summa...

Hanudels- und Börsen - Uachrichten.

Berlin, 11. fehr unbedeutend; es tiner und Frankfurter Mehreres zu besseren Coursen um. der Börse wurden in Folge besserer Wiener Course Gloggnißer höher bezahlt,

Stettin, 10. Jan. (B. N. d. O.) h v. Frühjahr auf 332 Rthlr, gehalten, 337 Rthlr, zu machen,

Heutiger Landmarkt :

ging indeß in Niederschlesischen, Köln-Mindener, Stet-

Heu p. Ctr, 15 à 225

tionsbunden 6 Rthlr. 15 Sgr, à 7 Nthlr, Kartoffeln 12 Sgr. loco auf 10% Rthlr,, p. März /April 11 Nthlr,

fuhren und bessere Qualität, namentlich in Betresf des (Gewichts, Farbe der zu Markte kommenden Partieen betrifst nicht die beste. Es is für gute Waare 55—95 2 so abwärts bis zu 4 Rihlr. für ordinaire Waare, is im Dorfe Gatow bei Schwedt schöne geibe gekauft und bereits hier abgeliefert worden,

Königsberg, 6. Jan. pro Scbfl,, Roggen 34 bis 38 Sgr.,

Gerste 26 bis 31 Sgr., Hafer 17 bis 20 Sgr., L weiße Erbsen 30 bis 33 Sgr, Die Zufuhr war gering, Danzig, 8. Jan, M arktbericht. 10 L. 122vf. inl. Roggen a Cf. (7?) und 1

heute 115 L. poln, Leinsaat a Cf. 327! pr, Last verkauft worden,

pro Wispel: Weizen: 46 42 Rthlr.

Gerste: 28 26% Rthlr. Roggen: 35 33 » »

Hafer: 418 165

nen beschränkt.

Morgen völlig unsere Montags-Notirungen. Mit fr

verkaufen sih völlig so gut wie zu

ungefähr wie am Mittwoch oder 6 Sh. höher als am Montage.

16,416 Rihlr. Sgr. 0 Pf.

—78,621 Rthlr. Sgr. 8 Þf.

Jan, Das Geschäft an unserer Fonds-Börse war heute

Am Schlusse

Roggen ziemlich unverändert,

Wetzen, Roggen, Gerste. Hafer, Erbsen. Zufuhren... 24 1% 6 4 3 Wspl, Vie 46000 324 33 2426 16 à 48 32 à 34 Riblr,

222 Sgr. nah Qual. Stroh pr. Schock in Ra-

Rüböl, in Folge des Frostwetters, abermals etwas höher gehalten, in

Tabaksmarkt, Die trocknere bessere Witterung bringt vermehrte Zu-

Was die , so is selbige mehrentheils \ithlr. bezahlt worden und Für Stettiner Rechnung Waare zu 7 Rihlr, p. Ctr,

Marktbericht. Weizen 52 bis 64 Sgr. große Gerste 30 bis 33 Sg, leite graue Erbsen 33 bis 36 Sgr.,

An der Börse sind am óten 0 L, 107pf. Gerste a Cf. 180z

Magdeburg, 9. Jan, Höchster und niedrigster Getraide-Marktpreis

Paris, 6. Jan. Gerüchte von Unruhen in Athen, die sich jedoch als ungegründet erweisen, und die Manifestationen einer Anzahl Studenten, welche sich zu Herrn Laffitte verfügten, um ihm ihre Sympathie aus Anlaß sei- ner Rede in der Deputirten - Kammer auszudrücken, wirkten heute an der Börse ungünstig auf den Stand der französishen Renten ein, Die spani- sche aktive Rente war zu 295 angeboten und der Umsay war im Allgemei-

London, 5. Jan, (B, H.) Jun Folge des scharfen Frostes, welchen wir am Dienstag und Mittwoch hatten, machten die Bâer sehr bedeutende Mehl-Ankäufe, und es wurde dadurch an unserem vorgestrigen Markte eine ausgebreitete Frage für fremden verzollten Weizen zu den vollen Montags- preisen erzeugtz für ordinaire Sorten vom mittelländischen Meere und die feinsten Sorten ostseeischen bewilligte man in einzelnen Fällen sogar 1 Sh.

Durchschnittspreise der lehten 6 Wochen.

Endigend am A aqu eo oos

» 00.0000... 0...

L 8,

15. S g AROSDES E A e ebn 6 i A Le E

Gesammt-Durchschn.-Pr. 50 Zoll auf fremdes Getraide

bis 10, Jan, Auf Getraide

ias Auf fremd. Mehl 6 S

8% Pce, pro Ct. Londoner Durchs Weizen. 4190 Qr. 51 Sh. 1 Pce. | Gerste... 8292 Hafer .… 15601 Getraide-Ein Weizen. Gerste.

Einfuhr, engl. 2 B S \chott. 60 irländ. —- ausländ, 920 Ausfuhr 46 B

Weizen, Gerste, Hafer, Roggen. Bohnen, Erbsen, Sh.Pce. Sh.Pce. Sh.Pce. Sh.Pce. Sh.Pce. Sh.Pce, 33 1 19 230 8 33 4 7

33

«s 9 W710 2 6 aw s 2. Ms 33 M « 16 6 0. 6 92 d 2 S 40:7: 29.9 30 10 30 10 L 2. 48:5. 3080 0.4.31.:0 T 6 0M 6 33:60 6 E ms. 1.9

E I 16

h. 102 Pce, Mehl aus den Kolonieen 1 Sh,

chnitts-Preise vom 2. Januar.

Roggen .. 5 Qr. 30 Sh. Pce. Bohnen ..41493 » 28 » 6 » Erbsen .:.4376 » 20 » 7 »

- und Ausfuhr in voriger Woche. Malz. Hafer. Rog- Boh- Erb- Wik Lein- Rapp

gen, nen. sen. ken. saam, saam,

1838 41459 1305 416 3 1896 - - 10481 E 190 4117 26 3284 160 - e

e r R 80 E A fti

Januar 1844.

Fonds. |ch| || Brief. | Geld.

| Ds 1 A clien. 8 Pr. Cour.

Brief. | Geld. | Gem.

St. Scbuld-Sch. 35 Pr. Engl. 0b1.39.' 4 Präm Sch d.Seeb.'— Kur- u. Neuwärk.

Schuldverschr.

Berl. Stadt-Obl.

Danuz. do. iu Thb. Weestpr. Pfandbr.

Grossb. Pos. do.

do. do. Ostpr. Pfandbr.

Pomm. do,

Kur- u. Neum. do.

Sechblesiscbe do.

Gold al marco.

Friedricbsd’or.

Discouto.

184 88

Aud.Gldm. à 5 Thb. |-

BrI. Pots. Eisenb. 5 1. 190 |

do. do. Prior.Obl. 4 104 1035 |

Magd. Lpz. Eiseub. 185 _—— |

do. do. Prior. Obl.' 4 104 1035 |

Brl. Anb. Kiseub.'—| 144 | 143 |

do. do. Prior. Obl. 4 1047 - |

Düss.Elb. Eisenb. 5 | 792

do. do. Prior. Obl. 4 96% |

lein Ebe S S S

do. do. Prior. Obl, 1 97% |

Brl. Frankf. Eisb. 5 —— 142

do. do. Prior. Obl. | 4 1037 à

Ob.-Schles. Eisb.!| 4 LESN 142

do.Lt.B. v. eingez.|- 1107 e

B.-St.E.Lt. A u.B - —— - 121 A 122

Magdeb, - Halber- städter Eisenb.| 4 l 16% Bresl- Scbweidn.-

W echsetl- Cours |

Freibg.Bisenb.| 4 a | Pr. Cour.

Thlr. zu 30 Sgr

| Brief. | Geld.

P+

Wien,

1002, 3.

vom Königl.

Anfang

mehr als am Montage. Eine Ladung von \shönem 62 Pfund wiegenden poln, Odessa- Weizen ging zu 36 Sh. vom Bord im Bond um. Gestern is die Witterung wieder milde geworden, und engl. Weizen bringt diesen

emdem O Is In- haber durchweg fest, doch is der Umsaß darin unbedeutend und \{wierig. Wir hörten heute von inen Geschäften in Bond. Malzgerste bleibt zu Montags - Preisen in Begehr und abfallende Sorten finden B Käufer, Für diesen Artikel hat die Frage auf Lieferung zu den leyten Preisen eben- falls wieder zugenommen und alle Offerten scheinen placirt zu scin. Weiße Erbsen sind unverändert im Werthe, T aber 1 Sh. gestiegen. Bohnen

nfang der Woche. Hafer stellt sich

Petersburg. «+0 Auswärtige Börsen. Amsterdam, 7. Niederl, wirkl, Sch. 542-. « Antwerpen, Frankfurt a. M., 8. Jan. 5% Met. 1127 G. Bank-Actien 2023. ult, 2024. Bayr. Bank - Actien 681 G. Vope 90. Stiegl. 897. do. 500 Fl. 96%. do. 200 Fl. 315 G. Bauk-Actien 1695 Br. Engl. Russ. VIZ2E: 3% 97.4. Belg. 1035. Neue Anl. ALf. P as- 25% Holl. 547. 5% do. 109.

Zinsl. —.

Polu. 300 Fl. 95 G, Hamburg, 9. Jan. London, 9. Jan. sìve 9. Ausg. Sch. 12 Engl. Russ. 116. Bras. 745. Chili 997. Columb. —-. Paris, G. Jan. 5% Reute fin cour. 124. 50. 5% Neapl. au compt. 106. 75. 5% Span. Rente 295. Pass. 55. Bank-Actien 1659. 1658. ohne Umsatz. a 129% bis 128% sehlossen 128%. %. Anl. de 1839 116%. E Königliche Schauspiele.

Die Hugenotten, Oper in 5 Abth., nah dem , überseßt von Castelli. ¡reftor und Hof- Kapellmeister Meyerbeer. Balletmeister Hoguet. ü Hof-Theater zu München: Raoul, als erste Gastrolle.) r-Deorient i} durch Heiserkeit behindert, die Par-

tie der Valentine heute auszuführen, der Oper halb 6 Uhr.

Freitag, 12. Jan. Französishen des Scribe Königl. General - Musik -D Ballets von dem Königl,

Mad. Schröde

Preise der Pläße: Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c. Billets zum Parquet, ersten und zweiten R Jm Konzertsaale: ville en 1 acte. par Scribe. Un péché de jeunesse, va Samson et de Wailly. en 1 acte, par Scribe, Jn Potsdam: auf, zum erstenmale : R. Benedir. Sonnabend, 13. Jan. Hof-Theater zu Stuttgark:

Königsstädtisches Theater. Freitag, Vorstellung der gymnastischen Künstler aus

London, in 3 Stü): 1) von Herrn Taylor. Herrn Chapmann. derentanz, ausge e Abtheilung (zum Schluß): Große gymnastische akademi und Gruppen, Kemp und Hollyoak. Dazu: Der böse Geist Lumpacivagabundus, oder: Das liederlihe Kleeblatt. Zauber - Posse mit Gesang in 3 Akten, von J. Nestroy.

Sonnabend, 13. J ossía; La Figlia del Reggimento.

Verantwortlicher Redacteur Dr. F. W. Zinkeisen. Gedruckt in der Decker schen Geheimen Dbher- Hofbuchdruckerei.

Aale rda iee E E 250 FI. Kurz 141% | 1414 E L C 250 FI. 2 Mt. 140% 1400: Habu a S S als 300 Mk. Kurz 150% A C O S 300 Mk. | 2 Mt. 1493 1495 L OGdOO au o db a a at de oda dd o C EES 1 LSt. 3 Mt. 6 24% E S 300 Fr. 2 Mi. 80 79% Wiek O N ci e DOOEPL 2 Mt. 104% Augsburg-..-««ec ooo ee o o o eo eaen 150 Fl. 2 Mt. 1025| 027 B ia ia sit doe 100 Thlr. | 2 Mt. 99% S Tage 100 j 99;

Leipzig in d ourant im 14 Thl. Fuss. - 100 Thie. } 2 nt. 99% | E Frankfurt a. M. 100 FI. 2 Mt. E | 56 24 S 100 SRbI.| 3 Woch. | | 1075

5% Span. 21,

Neue Aul. 20 A °

Iunt. 547.

Neue Port. 43%. Mex. 32%. Peru A A

3% Rente fin cour. §2. 60.

Nordh, 1287 Gloggn. 1094 a 110 s0 blieb Geld. Mail

Musik von dem

(Herr Härtinger,

Ein Billet zu einer Loge des ersten

den Parquet-Logen und dem Balkon des

sind nicht mehr zu haben. 1) Le coiffeur et le perruguiter, vaude-

2 La première représentation de:

udeville nouveau en 1 acte, par M M. 3) Les premières amours, vaudeyville

Die seltsame Wette, Lustspiel in 1 Akt. Híer- Der Steckbrief, Lustspiel in 3 Abth., von

Don Carlos. (Herr Löwe, vom Königl. Don Carlos, als Gastrolle.)

Erste Abtheilung (nah dem ersten Aft des

che Stange, oder: Der Antipode, ausgeführt 2) Komische chinesishe Spiele, ausgeführt von Zweite Abtheilung (nach dem zweiten Akt).: Baja- hrt von den Herrn Smith, Kemp und fe G Dritte

e Exercitien

von den Herren Smith, Taylor,

) : an. (JZtalienishe Opern-Vorstellung.) Maria,

Beilage

U

Türkei. Konstantinopel. Hinrichtung eines wieder zum Christenthum übergetretenen Renegaten, i j i Ostindien und China. Bombav. Krankheiten im sindischen Heere. Fortgeseßte Unruhen in Lahore und Gwalior, Das englische Beobach- tungs-Corps. Ausschließung der fremden Gesandten aus China,

Ueber das Kontirungs - System im Zoll - Vercin.

Ausland.

E _Konstantinopel, 20. Dez: (A. Z.) Die n der erstén Hälfte des verflossenen Monats zu Biledschik, im Sandschafat von Brussa stattgehabte Hinrichtung eines zum Christenthum zurüc{gekehrten griehishen Renegaten (S. d. gestr. Bl. der Allg. Preuß. Ztg.) hat zu neuen lebhaften Erörterungen zwischen den ‘Repräsentanten der Großmächte und der Pforte Anlaß gegeben, Man glaubte allgemein in diesem so schnell auf die bekannte Hinrichtung des Armeniers Pa- pazoghlu gefolgten Vorfall einen Beweis zu erblicken, daß der Divan anstatt die fräftigen Vorstellungen der Großmächte zu beherzigen, es im Gegentheil darauf abgesehen habe, Jedermann recht deutlich zu er- kennen zu geben, wie wenig er sich dur dieselben in Handhabung der auf religiöse Sabungen gegründeten Justizpflege beirren lasse. Doch haben die von Rifaat Pascha den Repräsentanten gegebenen Erklärungen dargethan, daß jenem beklagenswerthen Ereignisse durh= aus keine solhe Absicht zum Grunde lag. Der Ferman wegen Hin- richtung des griechischen Renegaten war bereits in den ersten Tagen des Monats Zuli zugleich mit einem anderen erlassen worden durch welchen die Todesstrafe über cinen des Mordes schuldig befundenen verhängt wurde. _ Bei dem langsamen Geschäftsgang der Pforte wurden diese Fermane erst im September dem Beylikdschi Fe Bey, zugestellt, der sie, nach Art der türkischen Zeamten, auf ein Polster seines Sopha legte, Ein unglüliher Zufall wollte, daß die Fermane an der Rücsseite des Polsters E und dort vergessen blieben, bis sie am Vorabend des

raBieses von der Dienerschaft beim Aufräumen der Gemächer der Pforten-Beamten bemerkt und dem Beylikdshi übergeben wurden Blos mit dem Gedanken beschäftigt, seinen Fehler gut zu machen, verfiel Schefffet Bey, der übrigens nichts weniger als Fanatiker ist, auf den unglücklichen Gedanken, von den Fermanen neue Abschriften verfertigen zu lassen und sie, mit einem frischen Datum versehen, an den in der Zwischenzeit gewechselten Statthalter von Brussa abzu- schicken, welcher sih beeilen zu müssen glaubte, sie in Vollzug zu seben. Dieses strafbaren Benehmens wegen wurde Scheffket Bey wie bereits gemeldet, seines Amtes entseßt. Aus obigem That- bestande, wie er den Repräsentanten von Rifaat Pascha eröffnet wurde, erhellt, daß der neue Fall einem lange vor Papazoghlu?s Hinrichtung ergangenen Befehl zuzuschreiben ist, daß folglih die An=- s{huldigung, als ob die Pforte den Mächten hätte Troß bieten wol- len, jeder Grundlage entbehrt. Rifaat Pascha hat überdies den Ge sandten der Großmächte Versicherungen ertheilt, welche zu der Hoff= nung beretigen, daß von der Pforte in Zukunft kein Anlaß mehr zu ähnlichen Vorstellungen gegeben werden wird. A

D

Bombay, 1. Dez. Die diesmalige Ueberlandpost überbringt nur um wenige Tage spätere Nachrichten, als die auf außerordent- lichem Wege in der Mitte des Monats nah Europa bereits gelang- ten Mittheilungen über den Zustand der Dinge in Jndien und China. Aus Sind berichtet man, daß in den lebten sechs Wochen alle mili- tairishen Operationen eingestellt waren und die Krankheiten so bedeu- tend zugenommen hatten, daß von den 16,000 Mann, welche Sir Charles Napier dort kommandirt, nicht 3000 Mann fähig gewesen wären, ins Feld zu rücken. Von der kalten Jahreszeit indeß, die so eben eingetreten ist, hoffte man eine baldige Besserung dieses Zu- standes. Man s\chäßt es als ein großes Glück, daß die Beludschen in ihren Bergen sich bis dahin ruhig verhalten haben, denn ein An-= griff von ihrer Seite auf die, mit Ausnahme Hyderabads, fast \ämmtlih hwachen Posten hätte für diese äußerst unglücklich aus= fallen müssen. j

Die Angelegenheiten des Pendschab sind nach wie vor i - größten Verwirrung, und der Matten O E due neue folgen zu wollen. Der Radshah Gulagub Singh, ein mächtiger Berghäuptling, war mit 20,000 Mann aus Dshumbu nah Lahore dem Hira Singh zu Hülfe gekommen, als dessen Truppen nicht län= ger dur Versprechungen sich hinhalten lassen wollten und mit Selbst- hülfe gedroht hatten. Die Gegenwart eines so mächtigen Boerie stellte den Gehorsam einigermaßen wieder her, do besorgte man, die widerspenstigen Truppen würden sih im Lande zerstreuen und allen möglichen Exzessen hingeben. Wie es heißt, hat die britishe Regie- rung dem Durbar von Lahore einen so strengen und beschränkenden Vertrag vorgelegt, daß nur die allgemein herrschende Furcht vor einem Einschreiten der britischen Truppen die Annahme desselben erzwingen fonnte. Die europäischen von Rundschit Singh beschüßten Offiziere haben sämmtlih ihre Entlassung erhalten, was keine lange Dauer des Friedens vermuthen ließ. Starke Abtheilungen des britischen Heeres, unter General Hunter, halten die Gränze von Firozpur bis Ludianah beseßt, ihre Stärke beträgt 25,000 Mann mit 5000 Rei= tern und 50 Kanonen, Da in Owalior gleichfalls eine Krisis droht welche, wenn nicht dur die {webenden Unterhandlungen, #o durch militairische Macht a 60a) werden muß, so glaubt Ah daß das zusammengezogene Heer dort oder im Pendschab b Beschäfti finden E A ges

Die Nachrichten aus China gehen bis zu Anfang O D Wichtigste derselben is die durch die Cantéh Pes en O Ei, tember angekündigte Abschließung eines Supplementar-Vertrags zwi= schen Sir Henry Pottinger und dem Kaiserlichen Kommissarius, worin cine Klausel Plaß finden soll, wonach allen anderen Nationen die nämlichen Handels=Privilegien gewährleistet werden, in deren Genuß die Engländer selbs sind. Der Zweck dieser Vorkehrung geht dahin das Residiren fremder Gesandten in Peking unnöthig zu machen. Die Canton Preß erklärt dies selbst: „Fremde Nationen haben dann nicht mehr nöthig, in Unterhandlungen mit der chinesischen Re= ierung zu treten und ihre “Agenten dorthin zu senden; denn die= fiben würden Alles, was sie wünschen können, bei ihrer Ankunft hon bewilligt finden. Wir halten dies für eine weise Maßregel““, fährt das Blatt fort, „da China nicht wünschen kann, eine Schaar fremder Diplomaten, wie ste die Türkei und Aegypten zu ihrem Nach= theile besißen, im Lande oder am Hofe zu beherbergen. Die einzigen diplomatischen Ageñten fremder Nationen, deren wir für die Dauer benöthigt sein dürften, werden Konsuln, oder höchstens, wo bedeutender Handel ist, General-Konsuln sein. Zur Aufnahme fremder Gesandten am Kaiserlihen Hofe _ist einstweilen wenigstens gar keine Wahrschein= lichkeit vorhanden. Sir Henry Pottinger erachtet übrigens die Rati=

Beilage zur Allge

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meinen Preußischen

Zeitung.

Freitag den 12! Januar.

nah Abschluß desselben ein besonderes Dampfschiff damit nah Suez abschicken wird.“ i A

Es dürften hiernah Gesandtschaften, wie die auf dem Wege nach China begriffenen nordamerikanischen und französischen, über- flüssig sein. d‘

An die Stelle des jüngst verstorbenen Secretairs und Dolmetsch bei eruannt worden. Vorläufig sollte derselbe indeß noch in Chusan verbleiben.

Ueber das Kontirungs-System im Zoll-Verein.

Unter vorstehender Ueberschrift enthält die Nr. 1 der Leipzi- ger Handels= Zeitung cinen interessanten Aufsaß, den wir, un=- geachtet seines polemischen Charakters, unseren Lesern mittheilen zu müssen glauben, weil er zur Berichtigung mancher irrthümlichen An- sichten wichtige thatsächlihe Aufschlüsse giebt. i

Ber ín wicht! öffentli ( f line Ste S E Angelegenheiten, beginnt der Verfasser,

me vernel aßt, besonders wenn dies in polemischer Weise und augenscheinlich in der Absicht geschieht, auf die öffentliche Meinun

anregend einzuwirken, von dem sollte man wohl voraussezen daß er id A Gegenstande, über den er spricht, vorher genau befannt gemacht a t 9

Darin liegt noch keinesweges die Gewähr für die Richtigkeit der aus as Wahrnehmungen abgeleiteten Schlußfolgen , allein die Vorausseßung, A beil selbst redlich gemeint sei, gewinnt doch dadurch an

S Wer aber in die Welt hineinschreibt, ohne alle Sachkenntniß, die Un- wissenheit mit den einshlagenden Verhältnissen in jeder Zeile beurkundend n doch ungescheut verdammend, dessen Anmaßung erscheint entweder als Böswilligkeit oder als ein hoher Grad von Leichtsinn,

E Diese Alternative stellte sich uns bei Lesung eines Aufsaßes in der Monatsschrift der Staat (redigirt von A. Th, Wocniger in Berlin) I, Heft, Okftober 4843, dar, dessen Ueberschrift „Leipziger Zollvereins- Schmuggelei““ cine so shwere Anklage enthält, daß wir uns auf ein tiefes S ales dee auf eine gründliche Enthüllung bisher noch

efannter Th en ge J elche jene An p Ci Nan dvd gefaßt machten, durch welche jene Anklage gerecht- E Und was fanden wir? Eine seihte Wiederholung abgedroschener Behauptungen, eine hohle Declamation, jedes Kerns ermangelnd, Jrrthüme auf Jrrthümer gehäuft! i a Pera n Wir wollen vent uns unbekannten Verfasser niht der Böswilligkeit zei A Vorwurf des Leichtsinns, des sträflichen Leichisinns, kann

Der Aufsay an sich is so gehaltlos, daß er auf die Ehre einer Wider- legung feinen Anspruch hat, allcin da wir ade Bg O in Betracht der herausfordernden Ueberschrift, welche den stuvig machen könnte, der nur diese und nicht den Aufsatz selbst liest , wollen wir us die Mühe geben, den Angaben des Verfassers Schritt für Schritt zu aths ja, E sogar die Veranlassung nicht unwillkommen, einmal diesen s A a ada so vieler Mißverständnisse is, in seinen Ein-

Gleich im Eingange des fraglichen Aufsaßes wird gesagt, daß der Bei- tritt Sachsens zum Zoll - Verein durch Konzessionen der anderen Staaten bedingt worden sei, bei denen vornehmlich der Umstand in Frage gekommen wäre, daß Leipzig der Haupt-Stapelort der für den Zoll-Verein bestimmten englischen Waaren sei und sich deshalb Sachsen, um diesen Handel mög- lichst wenig zu stören, für englishe Waaren oder wenigstens für die engli- hen Baumwollen - Fabrikate eine sech3monatliche Kreditirung des \mport- zolles ausbedungen habe. E C GÓA

Hier sind beinahe eben so viel Jrrthümer als Worte,

Als Sachsen dem Zoll-Vercine beitrat, handelte es sich niht um Zu- geständnisse für den Absatz englischer, oder überhaupt ausländischer Waaren (denn von englischen insbesondere, noch tveniger aber von einer besonderen Gattung derselben, konnte nie die Rede sein) innerhalb des Zoll-Vereins sondern davon, unter welchen Vorausseßungen der Zwischenhandel auf dei leipziger Messen, nämlich der Handel mit ausländischen Waaren nach dem Auslande, erhalten werden könnte. : :

Die Wichtigkeit des in den Welthandel eingreifenden leipziger Meß- verfehrs wurde allseitig anerkannt, und es fonnte keinen Augenblick zweifel- haft sein, daß dieses, nicht nur für Sachsen, sondern für den Gesammt- Handel Deutschlands cminent wichtige Jnstitut zu s{hüßen und zu erhalten sei, Das Mittel dazu war in der Hauptsache bereits gefunden in den Einrichtungen, welche hon seit einer Reihe von Jahren in Frankfurt a, O bestanden hatten, wo unter ähnlichen Verhältnissen (wenn gleich in verjüng- tem Maßstabe) ein Zwischenhandel der obgedachten Art während der Messen auf den Grund von Kontirungen stattgefunden hatte. Um diesen Handel dessen Wichtigkeit an sich und in Verbindung mit dem dadurch aleiWiitid geförderten Verkehr mit inländischen Fabrikaten die preußische Re ie rung wohl zu würdigen wußte, dahin zu ziehen und dem 1 käufer ausländischer Waaren den Markt zu sichern, wurden selbst künstliche Mittel angewendet und für alle auf den gedachten Messen nach dem Inlande (Preußen) verkauften derartigen Waaren ein Nabatt von 335 pCt, auf den Zoll bewilliget. :

Dieses nicht unerhebliche finanzielle Opfer brachte die preußische Re- gierung wahrlich nicht, um den Engländern, den Franzosen, den S chwei- zern oder wem sons, einen größeren Absaß ihrer Waaren in den ‘eigenen Staat zu verschaffen, sondern weil die erleuchteten Staatsmänner Preußens wohl begriffen, daß eine Messe, ohne die Mitbewerbung ausländischer Waa- ren, den Charafter eines Weltmarkts verlieren und zum Binnenmarkt ‘her- absinken müsse, daß mithin, ohne diese, die inländische Judustrie ihren An- theil an dem Absayz ihrer Fabrikate nah dem Auslande, welcher ihr durch die fremden Meßbesucher, die sih daselbst mit Waaren aller Art versor- L und nur deshalb die weite Reise unternahmen, verlieren vürde.

Daß die Rücksichten, welche für Frankfurt a. O. entscheidend gewesen auch für Leipzig, den größten europäischen Meßplaßz, geltend zu machen waren, geltend gemacht werden mußten, kann wohl keinem Zweifel unter- liegen, und wenn die Königl. sächsische Staats Regierung ihre Aufgabe in dieser Hinsicht nicht erfaßt und die Wichtigkeit jener Frage nicht vollständig erwogen hätte, so darf wohl vorausgeseßt werden, daß die Regierungen an- derer Staaten einen solchen Fehler zu benußen und den Weg des unent- behrlichen Zwischenhandels auf einen anderen Punkt zu leiten versucht ha- ben würden. S L mit Erfolg? ist cine andere Frage, denn der Verkehr läßt sich nicht willkürlich leiten und lenken, und die Gewehnheit, ausgebildet während Jahrhunderten und cingewurzelt in dem Boden, der sie gepflegt, übt eine geheimnißvolle Kraft, und cinmal das Band gelöst, läßt es sih nicht so leicht wieder anfnüpfen, i So müssen es denn nicht nur die eigenen Staats - Angehörigen , son- dern die Angebörigen aller Zoll - Vereinsstaaten, der sächsischen Regierung Dank wissen , daß sie vor Allem diese wichtige Anlegenheit ins Auge faßte und sie im Einverständniß mit den übrigen Vereins-Regierungen (nicht aus einer kaum zu rechtfertigenden Nachgiebigkeit von Seiten dieser Leßteren wie der ungenannte Verfasser zu verstehen giebt) in einer Weise zur Erle-

digung brachte, durch welche der Zweck im allgemcinen Interesse, so weit

nur irgend möglich, erreicht wurde. Unter Festhaltung der für Frank- fuäi»a. d, O. bestchenden Einrichtungen in C O: R L Än: wendung derselben auf Leipzig, in Betracht der abweichenden und eigen- thümlichen Verhältnisse einige Modificationen erfahren.

Borerst machte Sachsen für Leipzig auf keinen Meß-Rabatt für aus-

ländische, während der Messen zur Verzollung gelangenden, in dem Zoll- Verein verkauften ausländischen Waaren, wie solcher bis dahin in Frankfurt

a. d. O, bestand, Anspruch, {hon um deswillen nicht, weil bei der Bedeut-

samkeit des leipziger Meßverkehrs und dessen Verzweigung mit ganz Deutsch- land ein solcher Rabatt in nicht zu bemessender susdehnung Ä T atun

fication dieses Supplementar-Vertrags für so wichtig, daß er soglei

der Regierung von Hong = Kong, Herrn Morrison, is Herr Güblaff

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gekommen scin und die Zollsäße gewissermaßen illusorish gemacht haben würde, es aber in dem wohlverstandenen Interesse Sachsens, als eines Fabrikstaats, lag, den Absaß auêländisher Waaren nicht zum Nachtheil seiner eigenen Industrie zu begünstigen. i

Dagegen trat ein wesentlicher Unterschied Leipzigs gegen Frankfurt a. d. O, darín hervor, daß ersteres selbstständiger Handelsplaß, leßteres blos Meß- play ift. ; 2 Is hier die Messe vorüber, so verlassen Käufer und Verkäufer die

Stadt, und die verschlossenen Läden zeigen feine Spur der vorübergegan- genen Regsamkeit,

In Leipzig treiben die daselbst etablirten Kaufleute das ganze Jahr hindurch Handel mit dem Julande und mit dem Auslande, und wenn auch hier für die blos die Messen besuchenden Verkäufer ausländischer Waaren die Meßkontirungen ausreichen, so tritt für die leipziger Kaufleute selbst das unabweisliche Bedürfniß der fortlaufenden Kontirungen hervor.

Ohne diese würde Leipzig bald zum bloßen Meßplas herabsinken, und doch liegt die sicherste Gewähr für dessen Erhaltung als solcher, in der Kraft des eigenen Stammes, welcher die Elemente des Bestehens in sich trägt, und dessen weit verbreitete Wurzeln den Stürmen der Zeit trozen.

Fragt man sich aber, worin sich die obenerwähnten fortlaufenden Kon- tirungen, dur welche der fortwährende Verkehr der leipziger Handelshäuser mit dem Auslande ermöglicht wird, sons von den Meßkontirungen unter- scheiden, so findet sich dieser Unterschied hauptsächlich blos darin, daß die Abrechnungen mit den Jnhabern der fortlaufenden Konten halbjährig, die mit den Znhabern _der Meßfkonten unmittelbar nah dem Schlusse jeder Messe erfolgen. Das erstere is es nun, was dem Verfasser des frag- lichen Aufsages o entseplich scheint, und was er, sonderbarerweise, als den Punkt heraushebt, den sich Sachsen hauptsächlih ausbedungen habe, wäh- rend doch eben dieser Punkt etwas ganz Unwesentliches und die Einrichtung blos deshalb getroffen ist, um das schr umfänglihe Rechnungswerk eini- germaßen zu erleichtern, wobei auh nicht unbemerkt zu lassen, daß diese halbjährigen Abrechnungen Ende Mai und Ende November jeden Jahres mithin nur cinen Monat nach Beendigung der beiden Hauptmessen erfolgen. o Hoffentlich wird der ungenannte Verfasser aus diesem Nachweise einige Beruhigung schöpfen, so wie auch daraus, daß, wenn man sih angelegen sein lassen wollte, das Kontirungs -Svstem überhaupt zu verdächtigen, doch eben die fortlaufenden Konten es sind, welche die größte Garantie gegen jeden Versuch eines Mißbrauchs darbieten, denn :

1) werden dieselben nur wohlbekannten, persönliches Vertrauen verdie-

nenden Plaßhandlungen gewährt, ohne daß irgend Jemand einen solchen Akt des Vertrauens als ein Necht in Anspruch nehmen könnte z 2) is der Fisfus durch sehr ansehnliche Cautionen (von welchen nicht selten eine einzelne 30 bis 35,000 Rthlr. erreiht) gedeckt und liegt hierin hon eine nicht geringe Sicherstellung, um so mehr, als bei dem ersten erwiesenen Mißbrauch außer der bedeutenden Geldstrafe das Konto, von dessen Besiß die kaufmännische Existenz des Jnhabers abhängt, sofort eingezogen werden würde, ein Fall, der um so sicherer einzutreten hätte, als 3) in den ruhigeren Zeiten außer den Messen, wo eben das Konto den Charakter cines fortlaufenden annimmt, die Kontrolle noch viel strenger gehandhabt werden fann, als ín den Messen, obgleich auch hier aus- rfi ania getroffen sind, von denen weiter unten die Wir haben hier unserem Texte {hon cinigermaßen v if ó aber zu dessen Gunsten die wei speziellen Bes E e Schrift B C E O O 1 E Es geht dieselbe nämlich auf der folgenden Seite (S uf di nachtheiligen Folgen über, welche jenes Ca gs Ba ots haupt hat, und werden dabei folgende Yunkte herausgehoben : E 1) befinden sich die den Kaufleuten auf Privatlager abgclassenen engli- : schen Baumwollen-Waaren daselbst mit vereinsländishen genischt ; 2) findet der Accise- (?) Beamte bei der Revision Behufs der Feststcllun des von dem Kaufmann zu entrichtenden Zoll - Quantums “iwd alle englische Waare unverkauft, oder doch schr wenig davon verkauft indem statt derselben vereinsländische vorgewiesen werben s 3) sind die Accise-Beamten sehr leicht zu täuschen, weil sie ewöhnlich i diesen Dingen sehr wenig bewandert sind. Si U Schade um die Mühe, solche Angaben zu berichtigen! Doch es sei! Zu 1) befinden sich dic englischen Baumwollenwaaren auf den Priv: f lagern der Kaufleute mit vereinsländischen dergleichen nicht gemischt E Gemischte Lager werden in der Negel nur für Seidenwaaren gestatt t bei welchen der Natur der Sache gemäß eine solche Konzession ite iGlid ist. Da diese Einrichtung, bei welcher übrigens alle wünschenswerthe Vo - sicht in der Ausführung angewendet, und durch welche der Absatz des E

einsländischen Fabrifats wesentlich gefördert wid, eben des Scit der betreffenden vereinsländischen Fatieifen niemals ein E Beschwerde hervorgerufen hat, auch hier überall nur von englischen Bau - wollenwaaren die Rede ist, so erwähnen wir Obiges nur der Vollständi feit wegen, schen aber nicht cin, warum der Verfasser es überall nur mit t li {hen Waaren qu thun E da doch dasselbe Bedenken , wenn es berbeigs einträte, auf alle ausländische Waaren, nicht dle s E e i , nicht blos auf englische, Anwendung Es sind einige seltene Fälle vorgekommen, wo au i ie rung gemischter Läger in baumwollenen Diticivaaten nact Lie und zwar deshalb, weil die Jnhaber dieser Geschäfte die verein8ländisc, * Fabrikate dieser Art noch mehr als bisher geschehen, in das Gebiet des Großhandels zu ziehen beabsichtigten, Dies hat aber keinen Bestand T habt, weil die gedachten Unternehmer von Seiten der Fabrikanten E welche sie sich deshalb gewendet, so wenig Unterstüßung fanden dal = die ganze L aufzugeben genöthigt waren. / E Me Wenn mithin der unter 2) angeführte Fall, daß bei i j telung des Bestandes von Seiten vis mit ien Cic Was ren handelnden Kaufmannes inländische Waaren anstatt jener vor aleaE würden, eintreten sollte, so müßte dabei vor allen Dingen die Komplizität eines vereinsländischen Fabrikanten vorausgeseßt werden, der dem Kaufmann eiae Waare o lange liche, bis die Revision vorüber wäre? Nun sind es eben diese Fabrikanten, welche das lebhafteste Jnteresse haben, daß nicht ge- hmuggelt werde und die Vorausseßung eines solchen Gebahrens wob i der Vorwurf des Unterschleifs diesen wenigstens eben so hart treffen wide, als den dabei betheiligten Kaufmann, is um #o gewagter, als der stichón Waaren denn doch zu den besseren, mithin von den vorzüglichsten Fabriken stammenden, gehören müßten, um für englisches Fabrikat in dem Gi dem Verfasser mit besonderer Vorliebe angenommenen Falle gelten k fönnen. Daß si aber eine respektable vereinsländische Fabrik Silbe Z Fall E sehr möglichen, ja wahrscheinlihen Entdefung auf alle Zeiten der öffentlichen Verachtung preisgegeben wäre, so etwas erlauben sollte, is eben so wenig denkbar, als daß ein mit ausländischen Waaren handelnder Kaufmann einen solchen ihn blosstellenden Antrag einem 9 einsländischen Fabrikanten gegenüber wagen sollte. E Zudem werden diese Revisionen von Seiten des j it unerwartet veranstaltet. Daß sich bei diesen Revisionen, nl V Beblaye tung des Verfassers, die englischen Vorräthe entweder ganz unverkauft inden oder doch ein weit geringeres Quantum, als wirklich verkauft ist, ange eben wird, ist, so weit es den ersten Punlt anlangt, eine baare Abgeschmadtheit es wäre denn, daß es sich um solche Artikel handelte, welche vermöge ihres geringen Werthes in Verhältniß zum Gewicht den Zoll nicht tragen, mithin Ga E: a ang nah dem Auslande Absayz finden. Der cichen Artikel verfallen aber der Spezialkonti i daer pes en Kontrol pez 6 fontirung und unterliegen einer Beiden aufgestellten Behauptungen liegt immer die irrige Voraus 1m Grunde, daß englishe und vereinsländi L Nea zu van veatauf nas einsländische Baumwollenwaaren in Js} die Prämisse fal o fallen i tngen u bie uRbA Uf f auch alle daraus abgeleciteten Folge- Zeltsam genug, daß der Verfasser, indem er für die vereinslä Industrie, wenngleich mit stumpfen Waffen, A dieser R L Gerechtigkeit widerfahren läßt, daß er unbedingt annimmt, die englische Waare müsse vor der inländischen Käufer finden. Í

Wir haben eine bessere Meinung von unserer Judustrie, ‘und went