1844 / 13 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

auch die Engländer in einigen Farben und im Appret noch Vorzüge hahen, so sind diese doch bei weitem niht mehr so allgemein und so prägnant a

ebedemz und wenn in der Schönheit und Eleganz der Muster die Fkanzo- sen Meister sind, deren Ideen die Engländer in Drukwaaren E benutzen, so sind dieselben Quellen auch dem deutschen Fabrifanien z20: 1g” lich und werden auch bekanntlih von diesem mit dem besten F olge H

nußt, so wie überhaupt die Leistungen derselben sehr wenig und nux a

p Pr. 9 das zu wünschen übrig lassen, was der Engländer ee T: L: f

Es gehört diese Bemerkung eigentlih niht zur Sa Ras aben sie uns aber nicht versagen können, als Aussprache unserer Anerkennung der vaterländishen Zudustrie, deren warmer, aufrihtiger Freund wir sind, ohne

deshalb das Heil derselben in Verboten oder dahin führenden Maßregeln

zu finden, : c i a iti ü is s "Ras nun 3) die angebliche Unwissenheit der Nevisions-Beamten betrifft,

so können wir dem Verfasser nur rathen , die durch die Eisenbahn so schr erleichterie Reise von Berlin (vorausge}eßt, daß dieses sein Wohnort ist) nach Leipzig zu unternehmen und daselbst dic persönliche Bekanntschaft der gedachten Beamten, welche zum Theil früher dem Kaufmaunsstande ange- hörten, zu machen, und er würde durch die gründliche Kenntniß derselben in Beurtheilung der verschiedenen Waaren und ihre Bekanntschaft mit allen äußeren Unterscheidungs Merkmalen derselben, angenehm überrascht werden und sein mindestens sehr übereiltes Urtheil zurücknehmen.

Es handelt sich hier eben sowohl um eine Thatsache, als um eine Meinungsfrage, welche sich jedoch an die erstere knüpft. Y

Nun fönnte uns Herr N. N. diese in Abrede stellen, und wenn er auf unseren Vorschlag der cigenen Erörterung nicht eingeht, so kann es uns au, in Hinsicht auf ihn selbs, ganz gleichgültig scin, ob er bei seiner Meinung beharrt, Für diejenigen aber, denen es um ein gesundes Urtheil wirklich zu thun is," bemerken wir, daß díe Behörde, welcher vor allen Din- gen daran gelegen sein muß, eine so schwierige Aufgabe würdig zu lösen,

bei der Wahl ihrer Revisions - Beamten die Qualification derselben gewiß mit der größten Umsicht ermißt. Schließlih aber und vornehmlich rufen

wir die öffentlihe Meinung an,

Als letztes Ergebniß sciner Vermuthungen schlägt nun der Verfasser die Aufhebung aller Kontirungen vor und sagt deshalb auf der dritten Seite scines Aufsaßes, S, 17:

„Die einzige Weise, in der dieser Schwindelei abgeholfen werden fann, ist die, daß Kontirungen des Zolles gänzlich aufgehoben wer- den, denn sonst findet sich doch wieder eine Weise, wie man die Sache umgeht. Außerdem wird dadurch wahrscheinlich der außerordentlichen Uebershwemmung der deutschen Staaten mit englischen Baumwollenwaa- ren vorgebeugt, da der Andrang derselben unzweifelhaft abnehmen muß, wenn -der englische Fabrikant *) genöthigt sein wird, das zur Verzollung nöthige Geld gleich mitzuschicken u. #. w.“

Vor allen Dingen müssen wir gegen die angebliche Ueberschwemmung der deutschen Staaten mit englishen Baumwollenwaaren protestiren, denn diese ist eine reine Chimäre und existirt blos in dem Kopfe des Ver- fassers. XK )

*) Der englische Fabrikant würde solchenfalls eben nicht in Auslage fommen, denn es is in der Regel der deutshe Großhändler, der die Wag- ren bei jenem bestellt oder kauft und nach Deutschland einführt. Das weiß Jeder, der einen Beruf hat, sich darum zu bekümmern, der Verfasser hätte es also auch wissen sollen,

**) Ueber vas Verhältniß des Jmports ausländischer Baumwollenwvaa- ren in die Vereinsstaaten, zu dem Verbrauch des eigenen Fabrifats dürfte folgende auf amtlihen Angaben beruhende Ucbersicht vom Jahre 1842 eini- gen Aufschluß geben: i Rohe Baumw. eingeführt 317,939 C.) b, (eiben 242,907 Ctr.

auégeführt 75,032 C.\ f

nach Abzug für Waite zu Garn ver- \sponnen ungefähr... . 200,000 C, Ungebleicht 2dräht, Garn eingeführt 477,564 C.} bleiben 441,716 Cir. ausgeführt 35,848 C.\ E | : nach Abzug dessen, was i. ge- färbtem Zustande od, sonst noch ausgeführt worden sein dürfte... für eben so viel baumwollene Waaren zusammen... 600,000 C, Dagegen baumw, Waaren / ausgeführt .….. 72,569 C. bleibt für d.inneren Konsum 527,431 C, wogegen vom Auslande eingeführt wurden 12,054 C. einschließlich 1434 C, von Neuchatel oder 27 pCt,

——— Zee e a - ie

i serer Haupikasse auf dem hiesigen Bahnhofe in den Ta N Bekanntmachungen. gen vom 2, bis 31; Janütar 1844, mit Ausnahme der A M j N G [26] Freiwilliger Verkauf. Sonntage, Morgens von 9 bis 1 Uhr, gegen Einliefe V S: Baal Al 122

Königl. Ober-Landesgericht zu Köslin.

400/000 E.

rung des 2ten Zins-Coupons gezahlt.

82

Daß viel englishe Waaren, auch baumwollene, nah Leipzig kommen, um von dort aus auf dem Wege des Zwischenhandels nah dem Auslande abgeseßt zu werden, is Thatsache und in sofern eine höchst willkommene Thatsache, als der Zwischenhandel für alle Staaten, welche der Trakt dessel- ben berührt, eine Quelle des Wohlstandes is. / :

Annechmen zu wollen, daß die ausländischen Käufer, wenn sie keine englischen Baumwollen -Waaren in Leipzig fänden, statt derselben vereins- ländische faufen, oder leßtere auch in anderen Artikeln den ausländischen substituiren würden, wäre eine Thorheit, denn die Bedeutung der Messen liegt eben darin, daß der Käufer daselbst Alles findet, was er braucht.

Diese Bedingung tritt besonders für diejeaigen ein, welche aus weiter Ferne zu den Messen kommen, und je mehr Verkäufer in allen Zweigen der Industrie sich daselbs zusammenfinden, nm so sicherer werden die Kaufer dahin gezogen. E

Wie sollten sich Russen, Polen, Moldauer, Perser, Schweden und Norweger bewogen finden, ihren Markt in Leipzig, überhaupt in Deutsch- land zu suchen, wenn sie nur vereinsländische Waaren daselbst fänden? Wie sollte sich der Handel in Nauchwaaren in Leipzig erhalten, wenn die- ser niht in tie Combination eincs weit verzweigten Manufakturwaaren- Handels eingriffe ?

Und daß dieser Weltverkehr, an dem Jeder seinen Theil dahin nimmi, der ein Necht daran hat, erhalten werde, dies beruht einzig und allein auf der Einrichtung des Kontirungs - Systems, unter dessen wohlthätigem Ein flusse sih die freie Bewegung des Handels inmitten der durch ein abge \chlossenes Zoll-Svstem gebotenen Beschränkung zu erhalten vermag!

Und dieses Gebäude, unter dessen wirthlichem Dache viele Tausende Schutz finden und neben einander wirken und schaffen, Allen zum Segen, dicses sollte man muthwillig, ja freventlih zertrümmern, blos weil irgend ein Mißbrauch neben dem Gebrauche möglich ist ©

Wir sagen möglich, denn welche menschliche Einrichtung, wie weise sie auch angelegt, wie einsichtig sie auch durhzeführt werde, könnte cine solche Möaglichkeit ausschließen

“Mer wollte um hier noch einmal auf die Behauptungen des Ver- fassers zurückzukommen wer wollte behaupten, daß nicht einmal ein Stück vereinsländische Waare, absichtlich oder zufällig, für ausländish angesehen oder ausgegeben würde“ j e 7

Wer wollte die Möglichkeit in Abrede stellen, daß einmal, in seltenem Falle, ein Ballen solcher Waare der Aufmerksamkeit der Beamten entgehen fönnte 7

Allein daß solche Fälle, wenn sie wirklih vorkommen sollten, zu den höchst seltenen Ausnahmen gehören müssen, das kann, in Betracht der be- stehenden Organisation und der konsequenten Verwaltung, mit vollkomme- ner Sicherheit behauptet werden.

Wem fällt hier nicht die Fabel von dem Bären ein, der den Schädel seines schlafendèn Herrn ‘mit einem Steine zerschmetterte, um die Mücke von sciner Stirn zu verscheuchen ?

Es drängt uns, mit dem Verfasser jener Schrift zu Ende zu kommen, und so bemerken wir nur noch, daß sein Vergleich der amerikanischen Kon- tirungen mit denen unserer Meß - und Handelspläze zu den unglücklichsten gehört. Jene sogenannten Kontirungen waren nämlich nichts anderes, als ein den Jmporteurs bewilligter Zoll-Kredit.

Man hat diesen aufgehoben, weil der Kredit dort überhaupt schwan- fend wurde und der Staatsschaß leer war. Voilà tout!

Nun noch einige Worte über die Sache zu Vervollständigung des Ge- genstandes.

Es isst besonders aus der Abschreibung vom Conto cin Bedenken her- vorgegangen, welches wohl einer genaueren Beleuchtung werth is, denn hier ist von verkauften Waaren die Rede, und der Argwohn, daß der auslän- dische Käufer die von ihm gekaufte inländische Waare einem mit auslän discher Waare Handel treibenden Kaufmanne geben könne, welcher sie als ausländisches Fabrikat zur Abschreibung zu bringen versuchen würde, liegt nicht so fern. :

/ Es würde Letzterer solchen Falls ein gleiches Quantum ausländischer Waare derselben Gattung zollfrei in freien Verfchr bringen und den durch diese Hinterziehung gemachten (Hcwinn mit dem Eigenthümer der Waare theilen.

Dem steht jedoch die Gefahr der Entdeckung in mehrfacher Beziehung im Wege,

Für den Hauvt - Defraudanten (den Deklaranten ) besteht diese Gefahr darin, daß er solchen Falls nicht nur in eine namhafte Geldstrafe verfällt, fondern auch sofort scin Conto verliert, Das erstere würde er wohl ver- \hmerzen, in der Hoffnung, sich bei einer anderen Gelegenheit zu erholen, allein diese wird ihm zugleich mit abgeschnitten und eben sowohl die Mög lichkeit, sein Geschäft ferner zu betreiben, denn diese wird, wie bereits weiter oben nachgewiesen worden, durch den Besiß des Konto ausschließlich bedingt,

Außerdem kommt aber auch der wirkliche Eigenthümer solcher Waare, der stille Associé dieser Schmuggelei, um seine Waare, denn diese wird

Die Jnhaber FSRE-

f

|

Allgemeiner Anzeiger. Vereinigte Ham- s burg- Magdeburger

fonfiszirt, und da er sie angeblich bei dem Jnhaber des Conto als aus- ländish gekauft hat, \o bleibt ihm sein Anspruch auf Entschädigung an diesen.

Jn dem angenommenen Falle ter Komplizität aber hat der Eigen- thümer seinen Lohn dahin, indem er eine Schmuggel-Prämie empfing, und die Waare selbst bleibt für ihn verloren.

Das sind denn doch sehr ernste Rücksichten, welche ein solhes Gebahren für beide Theile sehr bedenklih machen müssen, sobald überhaupt die Gefahr der Entdeckung vorliegt. .

Hier wird eine kurze Darstellung des Abfertigungs-Verfahrens in Leipzig an ihrer Stelle sein:

Der Ausgang ausländischer Waaren findet auf doppelte Weise statt :

1) durch unmittelbare Versendungen von Seiten der Verkäufer an Aus

wärtige, und

2) durch die Käufer, welche ihre (vornehmlich in den Messen) cingekauf-

ten ausländischen Waaren selbs versenden.

Zu 1) werden die Colli entweder offen oder verpackt bei dem Haupt- amte zur Revision gestellt und in leßterem Falle daselbst geöffnet und der Jnhalt revidirt. Ob dies mit allen, gleichzeitig aus ciner Hand zur Revi- sion gestellten Colli oder nur mit einem Theil derselben geschicht ( Probc- Revision) unterliegt der Bestimmung der oberen Zoll-Beamten, welche da bei die subjeftive Garantie in soweit berücksichtigen, daß man sich bei no- torish ganz zuverlässigen Handlungshäusern eher mit ciner Probe-Nevision begnügt, als bei minder Zuveilässigen oder wohl gar Verdächtigen.

Zudem werden auch bei den Probe-NRevisionen die Ballen oder Kisten ganz willkürlich herausgegriffen.

Noch spezieller is die Revision zu 2) bei den von den Käufern dazu gestellten Waaren, denn für diesen Zweck sind in cinem abgesonderten, wohlverwahrten und bewachten Gebäude sogenannte Ausgangs - Packkam mern eingerichtet, welche den Käufern zeitweise zu ihren Verpackungen ausländischer Waaren eingeräumt werden, wo sie leßtere zusammentragen und bevor sie zur Verpackung schreiten die Revision unterstellen. Hier liegt nun jede Waarenpost mit der Original-Declaration des Verkäu- fers abgesondert, in unverpacktem Zustande, zur Ansicht vor und es wird nicht nur mittelst der mobilen Brücfenwaagen Alles aufs genaueste nachge- wogen, sondern auch die Waare selbst eben so genau revidirt. Erst nach- dem dics erfolgt ist, kann die Verpackung vorgenommen werden, nach deren Beendigung sodann die Colli plombirt und unter Begleitschein expedirt werden.

Hierbei handelt es sich also hauptsächlich nur um die Sachkundigkeit und Zuverlässigkeit der Revisoren. Die erstere is, wie auch hon oben be- merkt, die Bedingung ihrer Anstellung und es werden dabei die verschiedenen Gattungen von Manufakturen, kurzen Waaren, Rauchwaaren u, #, w. be- sonders berücfsichtigt.

Im Publikum is dies auch zur Genüge bekannt und haftet auch nicht der leiseste Verdacht der Parteilichkeit oder wohl gar der Konnivenz auf die- sen Männern, deren Integrität noch überdies durch die Kontrolle, die sic faktisch unter sich selbs ausüben, verbürgt wird.

Deshalb durften wir uns auch weiter oben auf die öffentliche Mei- nung berufen. i

In zweifelhaften Fällen wird das Gutachten der Sachkundigen erfor- dert, welche die aus den zuverlässigsten und erfahrensten Kaufleuten, Fa- brifanten und Gewerbetreibenden zusammengescßte Meß-Kommission bilden,

Auch kommt nächst der anerkannten Umsicht und strenger Handhabung der geseßlichen Bestimmungen von Seiten des Haupt - Zoll- und Steuer- Amts die Wirksamkeit der Meßverwaltungs-Deputation in Frage, zu deren Ressort die zweifelhaften Fälle gehören, und welche in ihrer verschiedenar- tigen Zusammenseßung die Elemente der Unparteilichkeit in sich vereinigt.

_ Wenn sonach alle mögliche Garantieen gegeben sind, so wird sich auch die Behauptung gerechtfertigt finden, daß zwar eine ideale Vollkommenheit auch hier nicht erreicht, mithin eine Möglichkeit der Hinterziehung in einzel- nen denkbaren Fällen nicht in Abrede gestellt werden könne, jedoch höchstens als seltene, den Zweck des Ganzen nicht beeinträchtigende Ausnahme.

Wird nun dem ungeatet geklagt, daß hie und da ausländische, be- sonders englishe Baumwollenwaaren zu Preisen verkauft werden welche mit der Entrichtung des darauf ruhenden Zolles unvereinbar sind, #o suche man die Wahrheit der Thatsache vorausgesetzt das Uebel nur da, wo es liegen fann, nämlich in der an mehreren Gränzen troß aller Auf- sicht nicht ganz zu beseitigenden Pascherei und demnächst wohl auch in dem Umstande des successiven Anschlusses mehrerer Staaten, denn die Nacbsteuer, die in einem solchen Falle erhoben wird, kann der Natur der Sache nach selbst wenn inquisitorisch verfahren werden sollie, dem Zwecke nie vollständig entsprechen und die Reaction unvollständig oder gar nicht versteuerter Waa- ren hat sich bisher bei jedem ncuen Anschluß im Berkehr bemerkbar gemacht.

Wir schlicßen diese Auslassung mit der Bemerkung, daß wir hier blos für Leipzig sprachen, theils weil eben Leipzig es ist, welches angegriffen wird, theils weil wir von diesem mit vollkommener Sachkenntniß und aus Ueber- zeugung sprechen können.

E E P p R I -— - P Ip

, namentlich im historischen und antiquarischen Fache aus- zeichnet, leßtere dagegen besonders wichtige Werke im Fache der Theologie, der Geschichte und der Philologie, so wie auch höchst seltene alte Druwerke und vortre}-

E eere maten E

Das in Hinterpommern im Schlaweschen Kreise be- legene, dem Gutsbesißer Neumann und seinen Kindern gehörige, im Jahre 1843 auf 19,155 Thlr. 18 Sgr. 5 Pf. landschaftlih abgeshäßte Erb- und Allodialzut Laßig soll Theilungs halber im Wege der freiwilligen Subhastation in termino

vén 27, April 1844, Vormittags 10 Uhr, im Jnstructionszimmer unseres Kollegienhauses subha- stirt werden. Hypothekenschein und Bedingungen kön- nen vorher in unserer Registratux eingesehen werden,

[27 b] Ruda

Mit Verweisung auf die den Stralsundischen Zei- tungen in extenso inserirten Ladungen vom unten- bemerkten Tage werden auf den Antrag der Gebrüder Christoph, Julius und Theodor von Platen auf Pog- genhof, Moisselbriß und Veny alle diejenigen, welche an die Verlassenschaftêmasse ihres Vaters , des verstor- benen Rittmeisters von Platen auf Vent, aus irgend cinem civilrehtlihen Grunde Forderungen und Ansprüche haben, zu deren Anmeldung und Beglaubigung in einem der folgenden Termine, als 5 e am 22, Januar, 12, uud 29, Februar k Js., Morgens 10 Uhr, vor dem Königl. Hofgericht, bei Vermeidung der am 18. März k. J. zu erkennenden Präklusion, hiermit aufgefordert. O

Datum Greifswald, den 23, Dezember 1843. Königl. preuß. Hofgericht von Pommern und Rügen,

(L. S.) v, Möller, Praeses.

[2157 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 25, November 1843. Das in der Wafßmannsstraße Nr. 33a, belegene

Thomassinshe Grundstück, gerichtlich abgeschäßt zu

9705 Thlr. 5 Sgr., soll am 9. Juli 1844, Vormittags 11 Uhr,

an der Gerichtsstelle subhastirt (erden. Taxe und Hy-

pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

[507 b] Berlin - „Frankfurter Eisenbahn. Die Zinsen der Prioritäts-

Nctien der Berlin-Frankfurter Eiscnbahn pro 2tes Semester 1843, mit 2 Thlr, pro Actie, werden in un-

der Prioritäts - Actien werden zu diesem Ende ersucht, die gedachten, so wie die pro lstes Semester 1843 fäl- lig gewesenen und nicht abgehobenen Coupons in der genannten Zeit mit einem nah den Nummern geord neten Verzeichnisse in unserer Hauptkasse einzureichen und den Betrag dafür in Empfang zu nehmen,

Berlin, den 22. Dezember 1843,

Die Direction der Berlin-Frankfurter Eisenbahn

(Gesellschaft! [17] Köln - Mindener Eisenbahn.

Nachdem durch Allerhöchste Kabinets - Ordre vom 18ten v. M. und Jahrs der zum Zwecke der Erbauung und Benußzung einer Eisenbahn von Köln nach der Landesgränze bei Minden zusammengetretenen Oftrhei- nischen E:senbahn-Gesellschaft unter dem Namen Köln- Mindener Eisenbahn - Gesellschaft die landesherrliche Bestätigung ertheilt und die in dem Notarial-Afte vom 9, Oktober v. J. festgestellten Statuten genehmigt wor- den, ermangeln wir nicht, nach Anleitung des Art. 2, der transitorishen Bestimmungen, durch Gegenwärtiges die resp, Actionaire zur

General - Versammlung einzuladen, welche zum Zwecke der statutenmäßigen Wahl der definitiven Direction und des Administra- tionsraths (§. 46 50. und §. 69. der Statuten) auf

Dienstag, den 6. Februar 1844, Vormit-

tags 9 Uhr, im großen Rathhaus - Saalé

u Moin, anberaumt worden ist,

Indem wir wegen Ausübung des Stimmrechts und wegen der erforderlichen Legitimation über den Actien- besiß auf den Jnhalt der §§. 33, 34. 39, und 40. der Statuten aufmerksam machen, bemerken wir, daß die Erledigung des Legitimationspunktes an den Tagen vom 1. bis 5. Februar d. J,, in den Vormit- tagsstunden von 10 bis 1 Uhr, im Geschäfts - Lokale der Direction zu Köln, Martinsstraße Nr. 5, vorge- nommen werden kann, woselbst dann auch die Ein- trittsfarten zur General-Versammlung und die benöthig- ten Stimmzettel ausgefertigt and ausgehändigt werden sollen. / E

Köln, den 3. Januar 1844.

Die provisorische Direction der Ostrheinischen Eisenbahn-

Gesellschaft. G. Heuser. Fischer. M. Hölterhoff.

W. Joest. D. Oppenheim. Philippi.

Rautenstrauch, von Wittgenstecin,

28 b Ce d C 4 Dampfschifffahrt.

In Folge des eingetretenen Frostes sind die Dampfschifffahrten bis auf Weiteres eingestellt.

Die Dei

) E BOoruss1a.

Die Feuer-Versicherungs-Anstalt Boruss1ia zu Königs- berg in Pr. fährt fort, Versicherungen gegen Feuers- gefahr auf Immobilien und Mobilien zu festen billigen Prämien, ohue Nachschuß - Verbindlichkeit für die Ver- sicherten, abzuschließen, und werden in unserem Büreau, Nu R M / Burgstr. Nr. ai I, die Versicherungs-Bedin gungen und Antrag-Formulare gratis verabreicht,

Mertens & Rubens.

General - Agenten der Borussia.

[25 b]

Literarische Anzeigen. 9 Bücher- Versteigerung in ¿Frankfurt a, M.

Ait 1N Febritar b, Ie nv folgende Tage wird zu Frankfurt a. M. cine aus fast 14,000 Wer- fen bestehende Sammlung von Büchern, Pracht-, Kunst- und Kupferwerken und Kupferstichen durch die geschworenen Herren Ausrufer öffentlich ver- steigert.

Den Hauypt-Jnhalt des reihen und interessanten Ka- talogs bildet eine Anzahl umfangreicher und wichtiger Bibliotheken, von Verstorbenen herrührend, welche mit ausgezeichneter Kenntniß und Wahl ihre Sammlungen gebildet haben.

Außer mehreren anderen interessanten und wichtigen Bibliotheken, wegen deren ih auf den Katalog selbst verweise, führe 1ch der Kürze wegen hier nur die von dem verstorb, Großh. bad. Hofrath u. Historiographeu Herrn Aloys Schreiber in Baden -Baden, o wie die von dem verstorb, Herrn Grafen Werner von Haxthausen-Apenburg auf Schloß Neuhaus in Franken, früher königl. preuß. Regierungsrath in Köln, hinterlassenen Bibliotheken an, von denen dic erstere sich

liche Pergament-Manusfkripte mit Malereien cnthält.

Im Uebrigen is fast jedes Fach der Wissenschaft in diesem Kataloge vertreten, namentlich das Fach der äâl- teren und neueren Sprachwissenschaft, #\o wie das der Jurisprudenz. Besonders hervorgehoben zu werden ver- dient außerdem noch eine Colleciion englischer Pracht werke und cine merkwürdige Sammlung von Bibeln in fast allen Sprachen der Welt.

Zu haben is dieser interessante Katalog in Frank furt a, M., so wie auswärts bei den bekannten Her- ren Kommissionairen, in Berlin in der löbl. Boß- hen Buchhandlung, bei Herrn W. Logier und Herrn F. A. Röse (früher Finckesche Buchh.)z in Leipzig bei Herrn W. Engelmann.

Franksurt a, M., den 1. Januar 1844.

O N A

Literarische Anzeige von Wilhelm Besser | (Behrenstr. 44). So eben is erschienen: i Da, i Das Prinzip der Union 4G Lehre ber Veil Stift Stettin bei L. Weiß. 8. brosch. 5 Sgr.

Wu

[2:

26 hb 2 n . 4 S “S 2 1%» (Eine Papierfabrik von zwei Bütten, verbunden mit Schneidemühle, Holz- handel, Mahlmühle und Ziegelei, zu jedem Absay vor- theilhaft gelegen, wünscht der Besißer zu verkaufen, zu reellen Bedingungen, welche dem Käufer eine um so besscre Aussicht eröffnen, als die neuen vortheilhafteren Constructionen und Methoden der Papier - Fabrication hier noch nicht zur Anwendung gekommen sind. Hierauf Reflektirende, welche eíne Anzahlung von 10,000 Thlr. leisten können, belieben sich näher zu informíiren Köpnicker - Straße Nr. 114, eine Treppe hoch

links,

Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für 7 Iahr. 4 le: - 4 Ie S Klhle, - 1 Jae. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Ae 1A.

Inh alL

Amtlicher Theil. i j e E .

JFnland. Magdeburg. Anwesenheit Sr. Majestät des Königs.

ck Berlin. Jnhalt des Justiz-Ministerialblattes. Düssel dorf. Bestand der katholischen Pfarreien im Erzbisthume Köln, Brieg. Wohlthätige Vereine.

Deutsche Bundesstaaten. Bayern. München. Ablösung der Neujahrs-Gratulationen. Rückkehr der Deutschen aus Griechenland, Württemberg. Von der Alb, Ertrag und Verwendung der Buch- cckern, Witterung. Hannover. Hannover, Entdeckung eines Asphaltlagers. Holstein. Altona, Verein der Gustav - Adolph- Stiftung. Von der Donau. Thaten und Worte.

Frankreich. Paris. Ministerielle Erklärungen vor den Adreß - Kom

missionen, Berichte über den Studenten -Unfug bei einer Beglückwün schung Laffitte’s. Ueber den materiellen Zustand Frankceihs. Hei-

raths-Bedingung für Offiziere. Vermischtes. Brief aus Paris. (Das Dotations - Gesetz die Adreß - Kommission und die Revue de Paris.)

Großbritanien und ZFrland. London. Neue Nachrichten aus Neu-Seeland über den Streit mit den Eingeborenen. Der Herzog von Bordeaur. ;

Dänemark, Kopenhagen, Einnahmen und Ausgaben im Jahre 1842,

Schweiz. Bern. Die Kretinen-Anstalt auf dem Abendberge.

Spanien. Bricfe aus Madrid. (Die Vertagung der Cortes; Gesetz über die Ayuntamientos; Vermischtes.) und Paris. in Betreff der jüngsten Maßregeln der Regierung zu Madrid.)

Griechenland, Briefe aus Athen. (Proclamation des Minister-Rathes an die Nation ; Stimmung der National-Versammlung z Secräuberei, Petitionen an die National-Versammlungz Gründe gegen die Erblichkeit des Senats; Wahlgeseß; Antwort des Königs bei Ueberreichung der Adresse; nappistische Staatsräthe.) i /

Eisenbahnen, London, Atmosphärische Eisenbahn.

Handels: und Vörsen - Nachrichten. Berlin.

Stimmung

Börsen - und

Marktbericht. Königsberg und Danzig. Schifffahrt. Riga. Marktbericht,

Kontgsstädtisches Theater. (Jtalienische Oper: Lucrezia Borgia z Debüt der Sgra. Bendini.) Symphonie-Soirée in der Sing-Akademie. Mu-

sikalishe Morgen-Unterhaltung im Königl. Jnstitut für Kirchen-Musif, Kunst-Notizen. Zur Völkerkunde.

Beil 46s

* S * Amtlicher Theil. Borlin, den 44, Januar.

Seine Majestät der König sind von Magdeburg zurück- aectehrt.

Ihre Königl. Hoheiten der Prinz von Preußen, die Prin= ¿en Karl, A lbrecht, Adalbert und Waldemar sind von Mag= deburg hier eingetroffen.

Jhre Königl. Hoheit die Frau Herzogin von Anhalt-Deßau und Höchstihre Töchter, die Prinzessinnen Agnes und Maria Anna Durchlauchten, sind von Deßau hier eingetroffen und in den für Höchstdieselben im Königlichen Schlosse eingerihteten Appartements abgestiegen.

Bei der heute beendigten Ziehung der ersten Klasse 89ster Königl. Klassen - Lotterie fielen 2 Gewinne zu 1000 Rthlr. auf Nr. 4560 und 29/496; 1 Gewinn von 500 Rthlr, fiel auf Nr. 69,476; 2 Ge= winne zu 200 Rthlr. fielen auf Nr. 19,137 und 78,547, und 3 Ge= winne zu 100 Rthlr. auf Nr. 7027. 12,950 und 42,963.

Berlin, den 12. Januar 1844.

Königl, General-Lotterie-Direction.

Das 3te Stück der diesjährigen Geseßb-Sammlung, welches heute ausgegeben wird, enthält: unter Nr. 2409, Die Konzessions- und Bestätigungs - Urkunde für die Köln - Mindener Eisenbahn =- Gesellschaft; vom 18. De- zember v. J. nebst den Statuten der Letteren. Berlin, den 13. Januar 1844. Debits-Comtoir der Geseß=Sammlung,

Königsstädtisches Theater. Ftalienishe Dper: Lucrezta Borgia. Signora Bendini. Victor Hugo's Tragödie, wonach Felix Romani das Tertbuch der beliebten Oper „Lucrezia Borgia“ schuf, hat zwar das Leben einer Ver- brecherin, deren Schandthaten nicht dem Bereich des höheren Drama an heimfallen, zum Vorwurf, is aber, als Bühnenstück an und für sich be- trachtet, hin und wieder von erschütternder Wükung: hierhin gehört insbe- sondere die Scene, wie die venetianischen Nobili's, Lucrezien in Venedig überraschend, sie entlarven und ihr Emer nach dem Anderen die an ihren Angehörigen verübten Verbrechen vorhalten, und jene, worin diese Edelleute, bei Spiel, Trunk und Gesang in Ferrara versammelt, plöglih von der Todtenglocke umtönt und bedeutet werden, sie seien insgesammt vergiftet und ihrer warteten binnen wenigen Minuten die von Lucrezia ihnen schon zurechtgestellten Särge. Daß diese Katastrophe durch eine Scene herbeige- führt wird, deren Pointe auf einem Wortspiel beruht (Borgia Orgia), ist jedenfalls eine, uichts weniger als tragische, Spiclerei, und eine um so ungchörigere, als jenes Wortspiel nur in den romanischen Sprachen Sinn, Bedeutung und Verständniß hat, (Cläpius, der Ueberseßer des Romani- schen Libretio, hat sih daher auch nicht die Mühe gegeben, auch nur an- näherungsweise diese Buchstabenspiele, wodurch doch der Verfolg und Aus- gang der Handlung bedingt is, zu berücksichtigen.) Jndem Donizetti das abscheulichste Mitglied einer Familie, die häufig in der Geschichte in Uneh- ren genannt is, zur Heldin einer Oper erhob, gerieth er shon vorweg mit sich oder vielmehr mit dem Charakter seiner Musik in Widerspruch z Lucrezia erhält hon im ersten Aft die Schimpfnamen „Mendace, spergiura, tra- ditrice, veneßca, iImpura“, es wird von ihr gesungen: Ella è donna che infame sÌì rese, Che lPorrore sara d’ogni etade, und dennoch erscheint dieses Scheusal, das im Verfolg der Handlung außer durch diese Laffargiaden sich noch hauptsächlich durch die Regungen einer blutschänderischen Liebe bemerkbar macht, in der Musik als ein mildes, \{wärmerishes Wesen, sanfte Harfenklänge begleiten ihren Eintritt, und sie stirbt mit einer sophistishen Klage um den Tod ihres Sohnes, in dem sie

Debüt der

reußische -

BEEUTA;

E Mete

Sonnabend den 1Zn

Angekommen: Se. Excellenz der General-Lieutenant und General-Adjutant Sr. Majestät des Königs, Graf von Noftiz, von Bunzlau.

Abgereist: Se. Durchlaucht der Landgraf Wilhelm zu Hes= sen nach St. Petersburg.

lUlichtamtlicher Theil.

Inland.

Se. Majestät der König haben Allergnä

V

Berlín , 12. Jan.

1 die Anlegung der ihm vom dortigen Senate verliehenen, aus dem Gloden - Metalle der durch den großen Brand im Mai 1842 ein geäscherten Kirchen gefertigten Medaille zu gestatten.

Magdeburg, 10. Jan. (M. Z.) Nachdem heute Morgen 87 Uhr die hiesige Schüßen= Gesellschaft Sr. Majestät vorgestellt worden war, fuhren Allerhöchstdieselben mit Jhrer hohen Begleitung auf der Oscherslebener Eisenbahn von hier nah dem jenseit Langen weddingen, nahe an der Eisenbahn gelegenen und zur Domaine Wanz= leben gehörigen Vorwerk Blumenberg, wo die heutige Jagd abge= halten worden ist. Gegen 5 Uhr kehrten Se. Majestät von da hierher zurück und werden, wie man sagt, heute Abeud das Konzert der Gesellschaft zur Harmonie und die Vorstellung des Pigault Lebrun von Deinhardstein im Theater besuchen.

VBerlín, 12. Jan. Das heute ausgegebene Justi z=Mini sterialblatt enthält eine Verfügung vom 15. Dezember v. J., wo- nach es dabei sein Bewenden behält, daß in allen zur Entscheidung des Geheimen Ober-Tribunals gelangenden Nichtigkeits - Beschwerde- sachen ein vollständiger Aften-Vobulus angefertigt werden muß; eine Verfügung vom 22. Dezember v. J., durh welche der Justiz-Minister es für unzweifelhaft erklärt, daß die Actien derjenigen Eisenbahnen, die zum Theil das Ausland, zum Theil das Juland berühren, wie die Berlin-Hamburger und Breslgu-Dresdener Bahn, als inländische Pa- piere zu betrachten sind und folglih unter den §. 1 des Gesehes vom 13. Mai 1840 fallen; den Bericht und Plenar-Beschluß des Gehei men Ober= Tribunals, wodurch entschieden wird, daß in Fällen, in denen die Nichtigkeits-Beschwerde auf Art. 3 Nr. 2 der Declaration vom 6. April 1839 gegründet worden, eíne völlig freie Beurtheilung des Nichtigkeitsrichters sowohl in Ansehung des Sachverhältnisses, als der geseßlichen Vorschriften eintrete, und der §. 16 der Verordnung vom 14, Dezember 1833 außer Anwendung bleibe,

Düsseldorf, 8. Jan. Nach dem so eben hier erschienenen Rheinischen Kirchenblatte hat sih der Bestand der katholischen Pfarreien in der Erzdiözese Köln im Jahre 1843 um drei vermehrt, indem im Dekanat Krefeld die Pfarre Traar unter Gewährung des Staatsgehalts neu organisirt, und die früher supprimirten Pfarreien Niedergu im Dekanat Düren und Jakobwüllesheim im Dekanat Ni deggen wiederhergestellt worden sind. Die Gesammtzahl der Pfar= reien beläuft sich demnach gegenwärtig auf 730, in 44 Dekanaten, und der Personal - Bestand der Geistlichkeit der Erzdibzese auf 1465 Mitglieder.

Brieg, 6. Jan. (Schl. Z.) Auch bei uns is} jeßt ein Verein ins Leben getreten, der es sich zur Aufgabe macht, sittlich verwahrloste Kinder zu brauchbaren Mitgliedern der menschlichen Gesellschaft zu machen, und die allgemeine Theilnahme daran zeigt deutlih, wie es nur eines Anstoßes bedurfte, um das Werk zu beginnen. Es beab- sichtigt der Verein, auch Kinderbewahr - Anstalten zu gründen, wodurch gewiß einem dringenden Bedürfniß der ärmeren Volksklasse abgeholfen wird. Juzwischen hat auch der Verein zur Besserung ent- lassener Strafgefangenen im vorigen Jahre rüstig gearbeitet, und

ituna.

Ta4anuár

| | | | l j |

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses Slatt an, für Berlin die Expedition der Allg. Preuss. Zeitung : Fricdrichsstrasse Ur. 72.

e 1844.

[S

N of J J » 11e »y l t 1 4 (12 r i e - S (C T

Nequitate mittheilen konnen. Zrieg erscheint als die Stadt der

ereine, es wird faum eine Stadt sein, welche in dieser Hinsicht ihr sen =(

\ leich fâme. Fünf Sterbefassen -= Gesellschaften, welche theilweise der

neren Volksklasse zugleih in Krankheitsfällen Unterstüßung gewäh= l eben deshalb sehr viele Mitglieder zählen, befriedigen aus-= reichend das Bedürfniß. Eine Gesellen = Krankenkasse, ein Kranken | iblihe Dienstboten bestehen s{chon seit länger als dreißig Jahren. Die Sparkasse is} die älteste in der Provinz, uud die Summe der Einlagen zeigt, welches Vertrauen sie genießt, und gut sie ihre Zwecke erfüllt. /

Nus land. Deutsche Bundesstaaten.

München, 6. Jan. (F. M.) Beglückwünschungen am Neujahrstage durch Enthebuagskarten hat dem Armenstavd gegen 5000 Fl. zugebracht; ein Zufluß, welcher bei gegenwärtiger Jahreszeit sicher sehr wohlthätig auf die Armenklassc einwirken wird.

(Karlsr. Z) Im Ganzen mögen nunmehr gegen zweihundert Landsleute aus Griechenland abgeholt und theils schon hier angekom- men, theils noch in Triest selbst oder vou dort hierher unterweges sein. Die «Zahl derer, welche in Athen noch der Erlösung harren, beläuft sih jedoch leider immer noch auf wenigstens 400 Köpfe, Frauen und Kinder eingerechnet. Das Mildeste, was dem Deutschen begegnet, der sich von Griechen auf der Straße überraschen läßt, ist die gemüthliche Frage: „Bruder (oder auch „Bavoros‘‘), bist Du denn immer noch da? mach’ doch, daß Du weiter kommst.“ Kinder kommen dann und bieten Spottlieder und Schmähbilder auf die Deutschen zum Verkauf an; so wächst die Gruppe, und der Geplagte darf froh jein, wenn er den Steinwürfen und Stockschlägen noch zur rechten Zeit entgeht. Wie glücklich sich diejenigen schätzen, welche durch Geld= \penden gus der Heimat endlih aus Shmach und Hunger befreit und von dem Gestade des altflassischen Landes erlöst werden, darüber muß man die hier Angekommenen fragen.

Württemberg. Von der rauhen Alb, 3. Jan. (S. M.) Wie in anderen Gegenden Deutschlands, so haben auch bei uns die Buchenwälder in dem verflossenen Jahre einen seit 1823 unerhörten Ertrag an Bucheln gewährt. Ju mancher Gemeinde konnte eine Familie 50 bis 100, ja bis 120 Simri Buchelu einheimsen, wobei die bis zum Ende des Jahres gelinde Witterung uns sehr begünstigte. Die Bucheln sind sehr ölreih,“ indem ein gehäuftes Simri 5, und in den fetteren Thal - Abhängen 6 Pfd. Oel giebt. Dieser Gehalt, in Verbindung mit dem hohen Preise der übrigen Fettwaaren, hat die Nachfrage nah Bucheln sehr gesteigert, und große Quantitäten sind von Kaufleuten und anderen Spekulanten aufgekauft worden. De Preis stellt sich durchschnittlich auf 40 Kr. per Stmri. Dieser unge= wöhnliche Segen der Alb wirkt bereits auf den Preis der Fettwaaren aller Art zurü, und die Bucheln selbst scheinen mit jenen etwas ab zuschlagen. Auch die Landleute verstehen sie wohl zu benußen und versehen sich nicht nur mit Brennöl, sondern wenden es auch bei den Speisen an. (

Bayern. Die Ablösung der

Kalt geschlagen geben die Bucheln ohnedies ein treff-= liches Speiseöl, und es wird häufig als Baumöl in den Handel kom

gewiß wird uns der nächste Jahres - Bericht über seine Wirksamkeit

inzwischen nie den Sohn, sondern nur den Buhlen geliebt, ihres Sohnes, den gegenüber sie sich in der ersten heimlihen Zusammenkunft mit ihm nennt: „Ein Wesen, das dich liebt, das nur lebt, um dich zu lieben.“ Daran also, daß diese Musif auch nur entfernt mit der Handlung harmo- nire oder auh nur den Tertworten folge, ist nicht zu denken, so wénig, daß z. B. im Finale des ersten Afts, wo Lucrezien Mord durch Gift, Dolch und Wasser, Naub, Verrath und Entweihung der heiligsten Bande vorge worfen werden, die Musik einen so süßen, ruhigen, ja rührenden und from- men Charakter hat, als sollten einer ehrwürdigen Dame die größ- | ten Zärtlichkeiten gesagt werden. Abstrahirt man von diesem gänz- | lichen Mangel dramatischer Charakteristik und innerer Wahrheit, so hört sich diese Musik, wie die allerfreundlichste Kammermusik, gar angenchm an, und wer scinen Ohren cine Gourmandie bereiten will, der kann nichts Besseres thun, als sie zu ciner Soirce bei Lucrezia Borgia einzuladen. Nur der Herzog Alfonso hat eizen Anflug von eigenthümlichem Naturell ; bei ihm tritt nämlich die Tücke im Bunde mit der Raffinerie auf, er erkiest sich nicht blos cin Opfer, um es bluten zu lassen, sondern weidet sich auch noch mit Wollust an den leßten Zuckungen desselben. Scine Satanie ist eine ironishe, Die Musik trifft hin und wieder den Ton, dies zu versinnlichen, so z. B. in der großen Aric „Qualunque sa levento“, die zugleih Stolz und Entschlossenheit athmet, dann in der Scene mit Lucrezia im 2ten Akt, so wie in dem darauf folgenden Terzett, der schönsten Nummer, worin na- mentlich dem Genuaro bei den Worten; Madre! esser dee soltanto Dei tuo pregar mercè

ein Ausdruck der Liebe cines Kindes zur Mutter in den Mund gelegt ist, | den nur Mozart durch die Stelle der Zauberflöte: „Wie klingt der Muiter- name süße‘ s{höner auszudrücken wußte. Die Züge von Muth, Ehre und Treue im Charakter Geunaro's sind erquickende Ruhepunkte auf diesem Bilde voll Blut und Gift; am erfreulichsten aber wirkt die Erscheinung des Orsini, eines jungen Nobile, der Licder dichtet und singt, heiter durchs Le- ben hüpft und auch dem Sensenmann furchtlos die Hand reicht. Eine lebensfrohe , frische Natur, die am 6. Januar, als Lucrezia Borgia, zum erstenmale in dieser Saison, gegeben ward, durch Sgra. Elisa Bendini, welche als Orsini debütirte, auf das glücklichste repräsentirt war, Gleich

men. Bis zum neuen Jahre hatten wir fortwährend milde Witterung, so daß alle Tage der Boden aufging und die Schaafe auf die Weide getrieben werden fonnten. Die ganze Alb war bisher frei von Schnee; Die Wälder sind in Folge der starken Nebel dicht mit Duft behangen. An Holz und Futter is sehr viel erspart. Gestern fiel Schnee, und jeßt hat unsere Gegend bis in die Thäler hinab das Winterkleid an gezogen.

Hannover. Hannover, im Jan. (H. Z.) Eine merk= würdige und sehr wichtige Entdeckung ijt das kürzlich in der--Feld= mark von Velber (7 Stunde von Limmer und 1 Stunde von Han- nover entfernt) aufgefundene reiche Asphalt-Lager. Hier liegt, wenige Fuß unter der Oberfläche einer mäßigen Anhöhe, der schönste Asphalt,

wie er zu Pflasterungen und Dachbekleidungen benußt wird, in einem

nach dem Vortrag der ersten Strophe in der Romanze: „Nella fatal di Rimini” war ihr Glück beim Publikum gemacht; die volle, kräftige, reine, durchgebildete Altstimme schlug so an die Herzen, daß dic Pforten derselben sprangen und Alles in einen Beifallssturm ausbrach, der den ganzen Abend andauerte, und nach dem Vortrag der erste Strophe der, überaus seelenfroh gehaltenen und durchaus den deutschen Charakter tragenden Ballata Il SERVELO PEN ESTEP felici“ sich so steigerte, daß mit dem Applaus de! wahre Kunstgenuß begraben wurde, denn die Sängerin konnte vor „Brava“ kaum mehr zu Worte kommen, und die Wiederholungen wurden über Ge- bühr in Anspru genommen. Beide Stanzen wurden deutsh wiederholt. Einen so plötzlichen und nachhaltigen Eindruck wie Sgra. Bendini hat noch kein Mitglied der Gesellschast hervorgebracht; man freut sich hon auf ihren „Romeo. ‘’ Die Ehre des Hervorrufs theilten mit ihr die übrigen Darsteller der Hauptrollen, unter denen wir besonders Herrn Stella als Gennaro mit Auszeichnung nennen wollen. Sgra. MalvLani und Sgr. Capitini leisteten als Lucrezia und Alfonso Rühmliches, dürften aber die näcbtlihe und dämouische Scite der darzustellenden Charaktere mehr her- vortreten lassen. Herr Grandi, der den spanischen Verräther Gubetta spielte, is ein besserer Komiker als Juntriguant. Der Chor war gut; das Orchester, vorzüglich geleitet, ercfutirte präzis 5 das Arrangement ließ Nichts zu wünschen übrig, als den Anblick der Särge. a 1e

Symphonie-Soirée in der Síng- Akademie.

Die vierte Symphonie - Soirée der Königl. Kapelle am 10ten d. M. wurde durch die nicht nur für Kenner, sondern auch für das größere Publi- fum höchst verständliche ahte Symphonie (F-dur) von Beethoven ceingelei- tet, Keinesweges die ticfe, düstere Shwermuth, die sih meistentheils in seinen größeren, legteren Erzeugnissen ausspricht, athmend, is dies äußerst festlihe und gefällige Werk im Gegentheil cin Erguß der ungetrübtesten Fröhlichkeit. Unter der Leitung Mendelssohn's führte die Königl. Kapelle alle vier Säße der Symphonie tadellos ausz nur schien es uns, als wenn das Scherzo, ein wenig lebhafter vorgetragen, noch mehr der Jntention des