1844 / 14 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

E tr tem Car

I E a rue

grobett Gräser und Epakridäett, gewä E haftliche Zwecke unbrauchbar sein. im Innern zählt man oft auf 1 Ac! : Fuß Stärke, und wo ihre Zahl geringer ist, eincn Umfang von 20 bis 50

barfeit Die Kost barkeit, Die Ko j in Kultur zu bringen, dies muß \

Die beste Schasweide tri} wenigen Bäumen sich erheben, un schicht ruht.

das Abbrennen des Grases.

über unabschbare Strecken erst die J | greift, desscn harzige Bestandtheile und die Flamme bis auf dic Gipfel der Eine solche Gegend gewährt ein Bild der Verödung, scheint für immer daraus entflohen zu sein. hon fcimt das junge Gras hervor,

Heerden frische Weide zu bereiten,

legenen trockcnen Triften den größten Theil des Sommers während die Niederungen und Marschen wiederum im Die Heerden erfordern daher einen schr ausgedehnten Weideraum, um das ganze Jahr hindurch bestehen zu können. Das Verhältniß is nach Umständen sehr verschieden , im Allgemcinen aber gilt eine Strecke Landes, die durchschnittlich ein Schaf auf den Acre ernährt, für einc ganz vor-

sind.

zügliche Weide,

Das Schaf, wenn es gedeihen soll, und Pferd sich selbst überlassen werden. Deutschland nicht unbekannt sind, schr verderblich, die Ruude und die Klauenseuche, tungsweise der Heerden, Krankheiten sich verbreiten, regnet cs zuweilen so anhaltend,

nehmen. Die Heerde,

*) Die von mix dem Königlichen Herbarium überlassene Pflanzen- Sammlung cnihält auch Exemplare dieses Grascs,

Bekanntmachungen.

271 P o Em L Alle diejenigen, welche an die aus der Schuld und Verpfändungs - Urkunde vom 12. April 1827 zufolge Verfügung vom 8. Mai ejd. für den Anton v, Paske im Hypothekenbuche des Ritterguts Lebno Nr. 132. Litt. A. Rubr. Il. Nr. 12, cingetragene und gemäß Cession vom 23. März 1832 ex decreto vom 8, Juni ejd. für die verwittwete Kriegsräthin Kummer, geborene 9. Natmer, subinskribirte, jeyt zu löschende Post von 600 Thlr. und das darüber ausgefertigte Jnstrument, als Eigenthümer, Cessionarien, Pfand- oder Briefs-Jn- haber, Ansprüche zu haben vermeinen, werden Behufs Anmeldung eventual. Geltendmachung derselben zu dem am 1. Mai 1844, Vormittags 11 Uhr, vor dem Deputirten, Herrn Auskultator Baron v. Schröt- ter, im hicsigen Ober-Landesgerichts-Gebäude anstehen- den Termine hierdurch unter der Verwarnung vorgela- den, daß sie bei ihrem Ausbleiben mit ihren etwanigen Ansprüchen präkludirt, ihnen deshalb ein cwiges Still- \chweigen auferlegt und das gedachte Kapital im Hy- pothekenbuch von Lebno 132 A. gelöscht werden wird, Marienwerder, den 30. November 1843, Civil - Senat des Königl, Ober - Landesgerichts,

[1881] Oeffentliches Aufgebot, Es \ind folgende, nah den Büchern des Königl. Haupt-Bank-Comtoirs zu Berlin 2) sub littr. G. Nr. 64968 am 25. Juni 1803 auf den Namen der Organisations-Kommission zu Hei- ligenstadt über eine bei dem Königl. Bank-Comtoir zu Magdeburg belegte Summe von Ein Hundert Thaler Courant Ertmersche Vorstandsgelder , nebst Zinscn vom vorbemerkten Ausstellungstage und b) sub littr. G, Nr, 64969 am nämlichen Tage auf den Namen derselben Kommission über eine bci demselben Bank - Comtoir zu Magdeburg belegte Ge Summe von Ein Hundert Thalern Courant ettershe Vorstandsge!der, nebst Zinsen vom näm- lichen Tage ausgestellte und noch unbezahlt gebliebene Bank - Obli- gationen verloren gegangen, und werden daher nicht nur die ctwanigen unbekannten jeßigen Jnhaber dieser Bank - Obligationen , sondern überhaupt alle diejenigen, welche hieran als Eigenthümer, Cessionarien, Pfand- oder Brief-Jnhaber, oder aus einem anderen Grunde irgend einen Anspruch zu machen haben, hierdurch vor- eladen, in dem an unserer gewöhnlichen Gerichtsstelle hierselbst vor unserem Deputirten, Ober-Landesgerichts- eserendarius Stelyzer, auf den 19. Februar 1844, Vormittags 11 Uhr, angesehten Termine entweder persönlich , oder durch ci- P y mit G und vollständiger Jnformation ver- sehenen Anwalt, wozu ibnen die biesigen Justiz -Kom- ssarien , Justizräthe Krüger und Zimmermann und Justiz-Kommissarien Kieselbach und Heyer vorgeschlagen werden, zu erscheinen, und ihre vermeintlichen Ansprüche an die vorbezeichneten Bank - Obligationen anzuzeigen Unruhe ein wines Stute ihnen wegen solher mit diesen für imer prägt nauferlegt wirb, sie Bank - Obligationen für amortisirt und ni e werden sollen. nichtig erklärt Halberstadt, den 20. Oktober 1843. Königl. Ober -Lande3gericht,

[2015] Lo al am à, Der aus dem Dorfe Kokoo gebürtige George Ja-

die selLf dent Henones feine Nahrung i Boden würde auch in dichtbevölkertcn Ländern fux Ms In den grofen Waldungen Acre 80 bis 120 Bäume von s bis 12 da erreichen sie nicht selten Fuß bei ciner Höhe von 1(0 bis 120 Fuß. Im Schatten dieser Wälder wuchert eine sih immer neu crzeugende Vege-

5 nfacwächsen und Kriechpflanzen, zersezen sich die umgestürzten | j i l (a ucch taaien gn Ie aut und erzeugen cinen Boden von seltener Frucht- | in Australien bcibehalten, und man sieht dort Spalierc von Weißdorn fünf

en der Urbarmachung aber sind zu groß, um solches Land päteren Generationen aufbewahrt werden, i man auf solchen Gebieten an, die nur von bedeckt sind, ein paar hundert Fuß über der Meeresfläche d deren etwas sandhaltiger Boden auf einer festen Unter- Die werthvolle und in manchen Distrikten vorherrschende Grasart is das sogenannte Känguruh-Gras, Anthisteris Anstralis *), Es bildet unter günstigen Umständen einen ziemlich dichten Rasen und wächst bei vorsichtiger Benußung schnell heran, in schr trockenen Jahren aber schießt es bald in Saamen und verdorrt, so daß die noch kurz vorher grünen Triften den Anblick eines Stoppelfeldes haben, nur daß sie noch brauner und steri- ler aussehen. Dieser Zustand wird zu ciner eigenthümliche? Operation benußt, die der Ansiedler von den eingebornen Schwarzen (erute , Mit einem brennenden Streifen Baumrinde

zündet man einige Büschel Gras an, deren Flamme langsam auf dem Bo- den fortfrieht, jeden Strauch entzündet und jedes Hälmchen verzchrt. Keine Gewalt vermag einem solchen Feuer Einhalt zu thun, es verbreitet sich und überzicht große Waldungen, indem cs

moosige Bedeckung der Rinde und allmälig das Laub er- sich mit ciner Explojion höchsten Bäume alles Lebendige Allein nah wenigen Wochen und tritt ein wenig Regen dazu, so begrüni sih die ganze Strecke aufs Neue, während in der nächsten Um- gebung, die vom Feuer verschont geblieben , alles gelb und todt aussicht, Die Schwarzen bedienten si dieses Mittels, um ihre Lieblingsnahrung, das Känguruh , heranzulocken; der Ansiedler thut ein gleiches, um scinen Auf dicse Weise bleiben die hochge-

darf noch weniger als das Rind Zwei Krankheiten, die auch in werden in jenem Erdtheile den Heerden Bedenkt man die Hal- so wird man leicht begreifen, wie schnell diese wie schwer sie zu heilen sind. daß die Thiere drei bis vier Tage hin- durch gar nicht trocken werden und sogar ihr Nachtlager auf nassem Boden oder selbs nur die kranken Stücke, unter Dach zu bringen, ist nicht ausführbar, weil es an den erforderlichen Räumen fchlt,

Benuhung der Weide - Reviere, ist es \{chlossene Felder theilt.

live - fences gedeihen jedoch nicht in mehrere Jahre, bevor sie daher meist der Zäune, die im sences heißen. Es giebt deren von Einhegung is das post and rail-fe1

solbe Einhegung kostet etwa 40

8 bis 10 Zahre.

näch | und niai selten werden,

dessen man sich zuweilen mit Erfolg Einhalt zu thun,

cnizünden | und die bloße Eroe auf die Oberfläche

führen.

deren von 200 bis 2000 Acres Jnhal gehegt, in manchen Gegenden, wie in nöthigen Material, oft is das Terrain thümer besißt die Mittel nicht, cine so Schäfern, nur mit dem Unterschicde , dem Mutterlande verschaffen kann, anz unbenust,

inter nußlos lische Schäfer

sei der deutsche oder eng australischen Ansiedler.

ist die Heerde auf den Stall oder auf weni

Im Winter | vorzuführen.

Hund, dort wenig zu brauchen, weil

breitete Race ist aus cincr Vermis Schafhundes hervorgegangen.

cob Balzer, welcher zulegt als Apothekergehülse in Ulm conditionirte, hat die legte Nachrichi von sich in cinem | Brief de dato Ulm, den 30. März 1817, gegeben.

Derselbe wird demnach auf den Antrag seines Bru- ders, des Tischlers Friedrih Balzer, nebst scinen etwa zurückgelassenen unbefannten Erben, hierdurch vorgela- den, sich innerhalb neun Monaten, spätestens aber in dem vor dem Deputirten, Herrn Land- und Stadtge- richts-Rath Schülke, auf

den 21, September tut,

angeseßten Termine in dem hiesigen Gerichtszebäude persönlich oder schriftlich zu melden und weitere Anwei- sung zu erwarten, unter der Warnung, daß er, der George Jacob Balzer, sons für todt crklärt und sein Vermögen seinen si legitimirenden Erben überwiesen werden soll.

Culm, den 11. November 1843. (L. S.) Königl. preuß. Land - und Stadtgericht.

[32 b]

Wir machen hierdurch bekannt, daß der Güter- Verkehr auf der Magde- burg-Halberstädter Bahn am 2. Januar 1844 unter den Bestimmungen, 9 welche die Tarife enthal- ten, ins Leben treten wird.

Tarife sind auf allen

Bekanntmachung.

Expeditionsstellen zu haben. Magdeburg, den 29. Dezember 1843. Magdeburg - Halberstädter Eisenbahn - Verwaltung.

Defosv.

[29 b]

Wir beabsichtigen, unsere Kutscher chestens mit einer zwecmäßigen uniformen Kofbedeckung zu verschen, und ersuchen dic Fabrikanten dieses Artikels, uns mit Vor- schlägen und Proben, die in unserem Büreau, Karls- straße 35, abzugeben sind, gefälligst an die Hand gehen zu wollen, um das passendste wählen und demnächst eine Lieferung von 690 Stück solher Kopfbedeckungen fontrahiren zu können.

Berlin, den 10. Jannar 1844,

Der Vorstand von Berlins vereinigten Fuhrleuten,

[30 b]

Bei Bekleidung unserer Kutscher werden in successiver Licferung bis Ende Mai cr. 2000 Ellen schwarzer Manchester erfordert und Fabrifanten oder Licferungs- lustige ersucht, Proben unter Angabe der Breite uno 4 des Preises in unserem Büreau, Karlsstraße 35, abge- ben lassen zu wollen.

Berlin, den 10. Januar 1844,

Der Vorstand von Berlins vereinigten Fuhrleuten,

[31 b]

Wir beabsichtigen, unsere Kutscher gleihmäßig zu unifermiren, und werden zu diesem Ende circa 2009 Ellen dunkelblaues Montirungstuch successive bis Ende Mai d. J. bedürfen, weshalb wir Fabrikanten oder Lieferungslustige ersuchen, uns Proben ncbsstt Angabc der Quantität und des genauesten Preises, zu welchem sie liefern möchten, bald gefälligst in unserem Büccau, Karlsstraße 35, abgeben lassen zu wollen,

Berlin, den 10, Januar 1844,

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und máit überhaupt auf die Fütterung in Ställen gar nicht eingerichtet ist. Dic Schafe sind überdies au so daran gewöhnt, im Freien ihre Nahrung zu suchen, daß sie sich halbtodt hungern, bevor sie aus der Krippe fressen. Nur durch sorgfältige Aufsicht und schnelle Anwendung vorbeugender Mit- tel, sobald die Symptome jener Uebel sich zeigen, is man im Stande, eine Heerde gesund zu erhalten, Hierzu aber, so wie überhaupt zur zweckmäßigen

Die Vorliebe für Hecken bis sechs Fuß hoch, so \{hön wie i

ihren Zweck

Es werden nämlich 7“ lange und verhältnißmäßig starke Pfähle in Distan- zen von 8‘ auf der beabsichtigten Linie eingerammt und durch 4 oder 5 Querstangen, rails, die fest eingefugt werden, miteinander verbunden.

bis 50 Pf. die engl. Meile von 5280‘, ihre Jnse-haltung is kostspielig, und ihre ganze Dauer selten mehr als Ueberdies richtet noch das Feuer großen Schaden an, beim Abbrennen des Grases mcilenlange Linien eingeäschert, Hat das Feuer in der Nähe solcher Felder cinmal überhand genommen , so richtet man durch Löschen nichts aus , das einzige Mittel,

ist, zwischen dem Feuer und der bedrohten Linie, mit eincm starken Pfluge ein paar tiefe Furchen ziehen zu lassen. Hierdurch wird das trockcne Gras, das der Flamme zur Nahrung dient, untergepflügt

Die Größe der cingehegten Felder ist nach \ heit der Weide und der Menge des Viehstands , schr verschieden ;

Wic es überhaupt an Arbeitern fehlt, so mangelt cs auch an guten

die lehteren aber in der Kolonie felbst heranbilden muß. Es is cine vielverbreitete aber sehr irrige Meinung, als

Die Verhältnisse sind so ganz verschieden, daß diese Leute, um dort nüglih werden zu können, viel zu lernen und noch mehr zu verlernen haben, was bekanntlich bci ihnen sehr schwer hält. Es wird über- haupt dort eine ganz andere Art der Thätigkeit erfordert.

wo der Schäfer sie jeden Augenblick zählen kann. Dort eistreckt sich sein Re- vier meilenweitz die Thiere kricchen in Gebüsche binein, steigen tiefe Thäler und Schluchten hinunter und, man wird den Schäfer loben, der nach vor- hergegangener mehrtägiger Ankündigung im Stande scin wird, scine 2 oder 3000 Köpfe starke Heerde, bis auf 100 Stück zu sammeln und scinem Herrn Wie der Schäfer selbst, so is auch scin getreuer Gchülfe, der

ganz andere Weise in Anspruch genommen wird. nicht nur dort erzogen, sondern auch geboren sein. ( N hung des schottischen und englischen

, Zu dem diesen Thieren ursprünglich cigen- thümlichen Jnstinkte haben sich im Laufe der Zeit noch andere, durch ört- liche Verhältnisse hervorgerufeue Fertigkeiten gesellt, die sich nun fortpslan-

Nllgemeiner Anzeiger.

erforderlich, daß man diese in abge- hat der Engländer auch

n Devonshire. Diese Hecken oder allen Lagen und erfordern auch erfüllen Man bedient sich Gegensay zu den ersteren, dead- verschiedener Art, die zweckmäßigste »ce von gespaltenem Eucelvptenholz.

durch so hohes

Eine

bedient, dem zerstörenden Elemente

gebracht,

PVerhältniß der Beschaffen- es giebt t. Allein nicht alle Weiden sind cin- Port Philipp , fehlt es an dem dazu dazu nicht gecignet oder der Eigen- fostspiclige Anlage zu unternehmen.

daß man die crstcren allenfalls aus

eine werthvolle Acquisition für den

Hier zu Lande g ausgedehnte Weideslächen beschränkt,

,

tener.

auch scine Thätigkeit nur auf eine Der Hund aber muß Die jet allgemein ver-

1231 Literarische Anzeigen. Bei G, C. E, Meyer sen. in Braunschweig is er- schienen und in Berlin bei Ulex. Duncker,

Königl. Hofbuchhändler, Französische Str. Nr. 21, und den anderen Buchhandlungen zu haben,

der Îte Band von:

Kreitik und Erläuterung der horazischen Ge- MICNLE vos De, M; Düntdor,-Delvats

Dozenten an der Universität Bonn. Enthaltend Band I. die Oden 1 Thlr. 10 Sgr. Band l. die Satiren 1 Thlr. 20 Sgr. Band A die Episteln nebst der arspoetica, Ber Band 1 Thlr. 25 Sgr, Ater Band 2 Tllr, Das ganze VVerk 83 Bogen 1992 Seiten gr. 12. Der erste durchgreifende Versuch einer ästhetische1nt Auflösung des mchr bewunderten und erflärten, als verstandenen römischen Dichters wird allen Freunden des funstsinnigen Horaz cine um so erfreulichere Er- scheinung sein, als dadurch das Leben und die gesammte Kunst dessclben in cinem ganz neuen Lichte erscheint, Neben den Kommentaren des Dichters wird man diese Bearbeitung nicht entbehren können. Der 3te und 4te Band bilden selbst den vollständigsten Kommentar zu den noch immer so vernachlässigten Briefen, indem sie die sämmilichen seit älterer Zeit gemachten Erklärungs- Versuche bis ins Einzelne verfolgen. Auch als Anlci- tung zu geistvoller ästhetisher Auffassung überhaupt dürfte das Werk Allen empfohlen werden. ; Ferner is daselbst erschienen und versandt worden : Duchemin, C,, Erperimental-Untersuchun- gen über die Gesepße des Widerstandes der Flüssigkeiten. Deutsch herausgegeben von Dr. H. C. Schnuse. Mit 4 Figurentafcln. 15 Bogen. gr. 8. auf weißem Maschienen - Papier gedrucck und elegant geheftet, Preis 1 Thlr, 15 Sgr.

Schnusec, Dr. C. H, Sammlung ausgewähl- ter allgemeiner Formeln, Beispiele und Aufgaben aus der Differenzialrehnung und deren Anwendung auf Geometrie. Ein Hülfsbuch für Lehrer und Schüler an höheren Unterrichts - Anstalten. ste Lieferung, 10 Bogen gr. 8, weiß Maschinenpapier, geh. 20 Sgr. (Die zweite und legte Liefetung mit 1 Figurentafel wird bald nachfolzen.)

Literarische Anzeige

von Wilhelm Besser [25] (Behrenstr, 44), So cben ist erschienen : A Di Q0llas, Das Prinzip der Union nach Lehre der heiligen Schrift. Steitin bei L, Weiß. 8, brosch. 5 Sgr.

Verfauf einer Anzahl OriginagleWamatts [2201] älterer berühmter Meister.

Der Vorstand von Berlins vereinigten Fuhrleuten.

Da die kurhessische Leih- und Kommerz-Bank in Kas- sel die Veräußerung einer ihr zugehörigen Sammlung

zeit und bei der geringsten Belchrung

Weidegebiet durchlaufen. streuten Thiere zusammen und bilden sich Hunde das Bellen so lange fortsczen, bis sich auch die entferntesten einge- funden haben, und nun f

ander an und nehmen gemeinschaftlih Reißaus. Vorsicht und Ausdauer suchcn die Hunde den Flüchtigen den Weg abzu- schneiden und sie zum Stchen zu bringen, und wenn dies gelungen is, um- laufen sie die Heerde in immer engercn Kreisen,

ZUANGRENSEHeÄR ist und treiben sic vor sich hin.

Jagdhunde in den

zeitig entwickeln. Will der Schäfer seine Heerde sammeln, so giebt er scinen Hunden, denn er hält gewöhnlich deren zwei, ein Zeichen, worauf diese nah verschiedenen Richtungen des

laufen die zer-

Durch das Bellen aufgescheucht , L während die

in kleine Hausen,

chlicßen die einzclnen Haufen sich allmälig anein- Mit einer merkwürdigen

bis dic ganze Masse dicht Oft führt fie der Weg

ras und Gebüsch, daß Hund und Schaf sich gegenseitig

e

nicht schen können ; auf solchem Terrain machen die Hunde gleich den Kän- guruhs, hohe Säze in die Lust, erspähen {nell die Richtung der Heerde und ühren sie dem Schäfer zu. sie nach einem dazu geeigneten Orte geführt, ctwa in ein enges Thal, oder zwischen cine Reihe dichter Gebüsche, wo man sie mit Hülfe des Schäsers und der Hunde corüberdcfiliren läßt. sucht werden, \o bringt man sie in cigens dazu bestimmte Räume , shecp- yards, Diese sind von gleichem Material und ähnlicher Construction wie die oben beschriebenen post and rail-Einhegungen , und bilden cin ctwa 120‘ langes und 60“ breites Viereck ohne Dach mít Thüren verschen, das mehrere kleine Abtheilungen enthält, dic mitcinander in Verbindung stehen. Hier kann man jedes Schaf bcquem und schnell ergreifen, man bedie

sich dieser Yards daher, wenn die Kranfcn untersucht und behandelt, da

Merzvich abgesondert, dic Lämmer entwöhnt werden sollen u. #. w.

Viele Krankheiten, von denen das Schaf in Deutschland heimgesucht wird, haben ih dort gar nicht, oder nur selten gezeigt, manche werden tur in gewissen Gegenden angetroffen. ( i die verschiedenen Arten von Drehkrankheiten lommen nur wenig vor. J Vandiemcnsland is die Lungenfäule eine seltene E: scheinung, während in Neu - Südwales die Heerden häufig davon befallen werden. in den leßten Jahren eine pestartige Krankheit ausgebildet , große Verheerungen unter den Schafen aurichtet.

Das vorherrschende und gefährlichste Uebel aber, Vorkchrungsmittel keine Heerde verschont bleibt, ist die Ruude, Scab. Wie schr die Haltungsweise die Verbreitung dieser Krankheit begünstigt, is oben hon erwähnt worden, aber kaum vermag man sih ecincn Begriff von dey Zustande einer Heerde zu machen, in welcher dieses Uebel überhand gene! men hat. Dergleichen Heerden sind in der leßten Zeit mit 1 Sh. pro Kopf vergebens zum Verkauf ausgcboten worden.

Bekanntlich giebt cs kein großes Raubthier in Australien. Holland wird der dort cinheimische wilde Hund „Dingo ‘‘ den Heerden sehr gefährlich, ja in Port Philipp is er so zahlreich, daß man die Schafe deu Tag über bewachen, des Nachts aber in Horden sperren muß,

Jn Vandiemensland richtete in früheren Jahren der Beutclwolf, oder die Hväne, „Thylacinus"”, bedeutenden Schaden an, der Devil, „[Lasyurus ursinus”, wagt sich nur an Lämmerz beide Thicre werden jeßt immer se!-

Will man de Schafe blos zählen, so werden

Soll die Hecide aber genauer unter-

Dic Blattern sind ganz unbckannt, auch Dort hat si Katarrh , die

von welchem ohne

In Ncus-

Das gefährlichste Raubthier, mit dem Vandiemensland heimgesucht wurde, war der ausgeartete europäi'che Hund. Durch Känguruh - Jäger, o wie durch dic stets umherziehenden Eingeborenen, waren nämlich eine Menge Wäldern und überhaupt im Freien zurückgelasscn worden, dic sich bald vermehrten und in Gesellschaft die Heerden anficlen, nicht nur, um ihren Hunger zu stillen, sondern aus Mord- oder Jagçdlust. rercn Jahren trieben sich ganze Meuten solcher Hunde im Innern umher, zum Schrecken aller Heerdenbesißer, deren vereinten Anstrengungen cs nur allmälig gelang, sie zu vertilgen,

Vor mch=-

(Schluß folgt.)

vorzüglichster Meisterwerke der Malerci beabsichtigt, o dürfte die nähere Bezeichnung einiger der ausgezeichnet- sten Stücke hinreichen, die Aufmerksamkeit der Liebhaber, Sammler und selbst der größeren Kunsk- Justitute zu erregen.

Es befindet sich darunter cin großes Gemälde von Nubens „der Zinsgroschen‘““ auf Holz gemalt. Dic ses Werk, cine Licblings-Composition des größten Nie- derländers, welche cr zu verschiedenenmalen, jedoch stets m't bedeutenden Abweichungen, ausgeführt hat, is ü Hinsicht der Farbenpracht und vorzüglicher Erhaltung ein wahres Gallerie-Bild zu nennen. Die Figu- ren sind in Lebensgröße und bis auf die Knie sichtbar.

Ferner cine Madonna mit dem Christuskinde von

S C V Leonardo da Binci, mit allen Zei- chen der Echtheit inComposition, Zeichnung und Färbung. Jn Betraht der Seltenheit der authentishen Stücke dieses außerordentlichen Künstlers dürfte ein solches Bild, wenn auch in kleiner Dimen- sion, cine wahre Perle zu nennen scin und einer öffent- lihen Gallerie zu einer Hauptzierde gereichen. Cine große Landschast „das Bad der Diana“ von Domenico Zampieri, genannt Domeuichino, ist nicht allein ein mert- würdiges Kunstwerk, weil es von einem salchen Meister herrührt, sondern auch an und für sich ein Wunderwerk der historischen Landschafts-Malerci, dem sich nur we- nige Stücke dieses Fachs zur Seite stellen dürften, Außerdem zeichnen sich noch unter den zu verkaufenden Landschaftsbildern besouders aus: eine große historische Landschaft von Hannibal Caracci und eine desgleichen von Salvator Rosa, welchen sich noch ein großes Bild von Salomon Nuysdael würdig anrciht. Eine Hero- dias von Cesare da Sesto, cine Pietá von Giorgione, ein David mit dem Haupte des Goliath von Allessan- dro Allori und Abcl und Kain von Salvator Nosa sind bedeutende und vorzüglich erhaltene Stücke der genann- ten großen Meister. Unter den Bildnissen befindet sich cin ausgezeihnetes Kniestück von Hans Holbein und das Portrait ciner venctianischen Dame von Paul Ve- ronese. Vorzügliche Erwähnung verdient noch cin zar- tes und geistreihes Bild „Apollo und Daphne“' von Nicolaus Poussin, so wie ein größeres Gemälde, wel- hes den Namen Murillo führt und jedenfalls von ci- nem der besten Meister der spanischen Schule herstammt.

Sämmtliche Gemälde sind in einem raisonnirenden Kataloge durch den Professor hiesiger Akademie der Künste Fricdrih Müller näher beschrieben und kritisch beleuchtet, und der Name eines solchen Verfassers dürfte diesem Verzeichnisse, welches in allen soliden Kunsihand- lungen in deutscher und französischer Sprache (durch Vermittelung der Kunsthandlung von W., Appel in Kassel) gratis zu haben, ein besonderes Vertrauen erwerben. Auf eine jede spezielle Anfrage wird die Leihbank - Di- rection bercitwilligst Auskunft geben,

Kassel, im November 1843,

[331]

in dem Hundisburger Gestüt decken die englischen Vollbluthengste :

1) Predictor, Goldfuchs, von Soothsayer, a. der Precipitate Mare. Vollblutstuten zu 5 Ldrs, Halbblutstuten zu 3 Ldrs,

2) Grey Momus, Dunkelschinmel, von Glavcus aus der Grisì, zu 10 Thaler Cou.

In allen Fällen 1 Thaler in den Stall. Stuten werden aufgenommen zu 7 Sgr. ohne, und 10 Sgr. mit Füllen für 24 Stunden ; Anmeldungen vorher erbeten. Nathnsius.

Das Abonnement beträgt:

2 Rthlr. für ; Jahr.

4 Rhhlr. - 2 Iahr.

8 Rthlr. - 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie

ohne Preiserhöhung. I nsertions-Gebühr sür den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr. :

T Meine

M 14.

Inh al l

Inhalt der Geseßsammlung. Liegniy. Bevölke-

! rungs-Statistik. Minden. Einführung der neuen westphälischen Land- gemeinde - Ordnung.

Deutsche Bundesstaaten.

Amtlicher Theil, Juland. Berlin.

Bayern. München. Hof- Nachrich-

ten. Eisenbahnbau. Jahrmarkt, Landwirthschafilicher Verein. Die neueste Volkszählung. Bamberg. Vorbereitungen zum Empfange des Kronprinzen. Baden, Karlsruhe. Verhandlungen der Kam-

_ mer der Abgeordneten. Nußland und Polen. Warschau, Durchreise des Großfürsten Thron

folgers. Frankreich. Paris, Erklärungen der Minister über das Durchsuchungs- recht, Kassirung eines legitimistischen Nationalgarde-Offiziers. Briefe

aus París, (Die Adresse der Pairs-Kammer mit großer Majorität an- genommen, Die Adreß - Kommission der Deputirten - Kammer ernennt Herrn Hebert zum Berichterstatter; das Durchsuchungsreht und die Legi- timisten; das Budget für 1845; Mad. Adelaide und die Prinzessin von _Joinvillez Rückkehr der neapolitanishen Escadre von Brasilien.) i Großbritanien und Irland. London. Die Aussichten des Mi- nisteriums für die nächste Parlaments-Session. i Niederlande. Aus dem Haag. Feuer im Marine-Ministerium. Spanien. Madrid, Beschluß der Königin in Betreff der Wieder- anstellung Karlistischer Offiziere. Olozaga's Entlassung als Richter von der Königin angenommen, Schreiben aus Paris, (Amettler's Capi- „tulation ; Barcelona; Saragossa.) . : Griechenland. Schreiben aus München, (Neueste Berichte aus Athen ; __ Verfassungz Geburtstag der Königin.) / Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. Schreiben aus Ne w- York. (Offizielle Korrespondenz zwischen den Vereinigten Staaten und der Republik Meriko über die angeblihe Einverleibung der Republik _LTeras mit den Unionsstaaten.) Ï Eisenbahnen. Glücckstadt, Zweigbahn der Kiel-Altonaer Linie. Handels - und Börsen-Nachrichten. Berlin. Börse, Mag- deburg. Marktbericht.

Königl, Schauspielhaus. (Die Hugenotten z Gastspiel des Herrn Härtinger.) Königsstädtisches Theater, (Ein neues Lustspiel von Drobisch.) Musi- falisches, Gräfin Hahn-Hahn., Gustav Adolph,

Ca g f.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Königl, bayerischen General-Major, Fürsten Joseph von Thurn und Taxis in München, den Rothen Adler - Orden zweiter Klasse mit dem Stern zu verleihen ;

Den Rittergutsbesißer Freiherrn von Richthofen auf Frei= voigtei Leschniß zum Landrath des Groß-Strehlißer Kreises im Re- gierungs-Bezirk Oppeln; und i

Den bisherigen Professor an der Universität in Athen, Dr. Lud = wig Roß, zum ordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät der Universität zu Halle zu ernennen.

S

___ Der bisherige Privat-Dozent, Dr. Ludwig Urlichs in Bonn, ijt zum außerordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät der dortigen Universität ernannt worden.

Uichtamtlicher Theil.

Fnland.

L Berlin, 13. Jan. Die heute ausgegebene Nr. 3 der Gesetz Sammlung enthält die Konzessions= und Bestätigungs - Urkunde für die Köln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft vom 18, Dezember 1843, Die Statuten, die der Urkunde angehängt sind, werden, mit Aus-= nahme der abweichenden Bestimmungen in drei weniger wesentlichen Nebenpunkten, in Bezug auf Amortisation verloreu gegangener Actien, Zins-Coupons oder Dividenden-Scheine, in Bezug auf öffentliche Be- fanntmahungen und in Bezug auf das wieder in Cours seßen der von den Mitgliedern der Direction deponirten Actien, genehmigt.

Liegnitz, 9, Jan. (Schl. Z) Nah der im Monat Dezem-=- ber v. J. aufgenommenen statistischen Liste hatte die Stadt Liegniß 13,150 Einwohner, darunter 6262 männlihen und 6888 weiblichen Geschlehts; nah dem Religions-Verhältnisse sind von dieser Einwoh- nerzahl 10,780 evangelisch, 2038 fatbolisch und 332 Juden. An Gebäuden siud im Bereich der Stadt Liegniß: 4 Kirchen und Bet- häuser, 7 Schulhäuser, 2 Gebäude zu wohlthätigen Anstalten, 3 Ge- bäude zur Geschäftsführung der Königl. und städtischen Behörden, 20 Gebäude zum Gebrauch der Behörden, 5 Militair-Gebäude, 737 Privat-Wohnhäuser, 11 Fabrik=Gebäude, Mühlen und Magazine 1693 Ställe, Scheunen und Schuppen. : / i

Minden, im Januar, (Amtsblatt) Durch die im Laufe des v. M. eïfolgte Einführung der Landgemeinde-Ordnung vom 31 Oktober 1841 in den Aemtern Petershagen und Dringenberg ist die neue Gemeinde-Ordnung nunmehr in den beiden Kreisen Minden und Warburg vollständig in Wirksamkeit getreten. i |

Auslaud. Deutsche Bundesstaaten. Múünchen, 7.

Bayern. Tai.

(Fr. M.) Wegen Ablebens

eitung.

Aua

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen BSestellung aus dieses SBlalt an, sür Berlin die Expedition der Allg. Preuss. Zeitung : Friedrichsstrasse Ur. 72.

1844.

j

|- nen oder doch sehr \{chwer zu erklären sein mußte.

Sr. Majestät des Grafen von Nassau hat unser Königlicher Hof auf |

drei Wochen Hoftrauer angelegt, Diesen Mittag war große Auf- wartung bei Sr. Kaiserl. Hoheit dem Erzherzog Albrecht von Oester reich. Von den Handelsleuten, die aus Bamberg, Erlangen, Nürn berg 2c, zur Dult hierherkommen, vernimmt man, daß an ‘der ganzen Strecke unserer Staats=Eisenbahn fortwährend sehr thätig gearbeitet wird, Namentlich sollen die Arbeiten zwishen Nürnberg und Bam- berg \chon weit gediehen sein, so daß man noch immer glaubt, diese Streckde werde im kommenden Herbste befahren werden können.

Unsere gestern begonnene Dult if bereits sehr lebhaft. Auch diesmal

| fanden sih wieder viele inländische Fabrifanten mit ihren Erzeugnissen

ein, In den Sißungen unseres General Comité’s des landwirth=- shaftlihen Vereins, denen in den jüngsten Tagen Se. Königl. Hoheit der Kronprinz als Vorstand präsidirte, is bereits die bekanntlich im fommenden Herbste in München stattfindende Versammlung der deut=- schen Land = und Forstwirthe zur Sprache gekommen und Einleitung zu dieser Versammlung bereits getroffen worden. Die Versammlung darf in unserer Stadt des freundlichsten Empfanges gewiß sein, Von der Königlichen Regierung i} eine niht unbedeutende Summe hierzu genehmigt. h

_ München, 7. Jan. (D. A, Z.) Bekanntlich hatte die Volks- zählung vom Jahre 1840 in Bayern zu dem auffallenden Resultate geführt, daß sich gegen jenes vom Jahre 1837 eine Verminderung herausstellte, eine Abnahme der Bevölkerung selbst in denjenigen Pro- vinzen des Königreichs, wo sie als wahrhaft räthselhaft erschei= Der Gegenstand

| fam denn auch während des jüngsten Landtages wiederholt in der

Kammer der Abgeordneten zur Sprache, namentlih bei Gelegenheit der Erörterung der Zollvereins-Verhältnisse. Es fehlte dabei weder an Wünschen nach Aufklärung, die an die Minister gerichtet wurden, noch an Aufbellungs-Versuchen in der Mitte der Kammer selbst. Dr. Schwindel maß die in jeder Beziehung beahtenswerthe Erscheinung deu gedrücten Verhältnissen bei, in welchen iu Bayern die Bevölkerung auf dem Lande lebe, Banquier Schäßler aus Augsburg der Strenge unseres Verehelihungs- und Ansässigmachungs-Geseßzes, Andere anderen Ursachen. Der Minister des Junern behauptete dagegen, trob aller Ziffern und deren Behauptung des Gegentheils habe man die Bevölkerungs= Abnahme nur als eine scheinbare anzusehen, indem die Minderzahl aus der Zählung vom Jahre 1240 gegen das Ergebniß der Zählung von 1837 lediglich eine Folge der größeren Genauigkeit sei, mit wel- her neuerdings, und der unleugbaren Oberflächlichkeit, mit welcher in früheren Jahren die Zählung vorgenommen worden sei. Jn gleicher Weise wurde vom Ministerium aus auf eine ähnliche Frage auch in der Kammer der Reichsräthe geantwortet und zugleich auch darauf hingewiesen, daß die in allen Zollvereins - Staaten im Jahre 1843 vorzunehmende Zählung voraussichtlich diese Annahme bestätigen werde So scheint es denn auch allerdings der Fall zu sein; denn überall, wo die Zählungs - Ergebnisse vorliegen, stellt sich eine Bevölkerungs- Zunahme fast ganz in dem Verhältniß anderer deutschen Staaten heraus, und man darf schon jeßt annehmen, daß die Kammern von 1846 in dieser Beziehung keinen Grund zu Besorgnissen oder auch nur zu besonderen Erörterungen ftuden werden. : Bamberg, im Januar. (Grh. Hess. Ztg.) Man bereitet hier Ihren Königl. Hoheiten dem Kronprinzen und der Kronprinzes= sin den festlihsten Empfaug. Eine kostbare Reise-Chatoulle aus Po-= lisanderholz, mit Silber reih und kunsfstvoll beshlagen, wird den Kb=

| niglihen Hoheiten überreiht werden,

Bamberg, 6. Jan. (A. Ab, Z) So schnell die Gewißheit der Ankunft Jhrer Königl. Hoheiten des Kronprinzen und der durh-

Königliches Schauspielhaus. Die Hugenotten. Gastspiel des Herrn Härtinger.

Die NRückehr des Herrn General - Musikdirektors Meyerbeer in unsere Mitte gab die Veranlassung, daß seine, längere Zeit nicht gegebene Oper „die Hugenotten“ am 12ten d. wiederum zur Aufführung gebracht wurde, Die Freude, den verehrten Meister selbst an der Spiye seines Orchesters zu schen, hatten wir jedoch nicht, indem Unwohlsein ihn hinderte scin großartiges Weik persönlich zu leiten. Auch der Genuß, Madame Schröder-Devrient als Valentine zu sehen, ward uns, wegen plöy- lich eingetretener Heiserkeit derselben, niht zu Theil. Dagegen machten wir in Herrn Härtinger, aus München, dem gastirenden Darsteller des Raoul die Bekanntschaft eines ret braven routinirten Sängers. Seine Stimme is zwar nicht von bedeutendem Umfange, klingt jedoch sehr angenehm, besonders in der tieferen Negion vom kleinen c bis eingestrichenen \; vom einge- strichenen g aûñ aber, also in der Höhe, hat die Stimme des Herrn Härtinger fast gar keine Fülle, woher es kommt, daß der Uebergang aus den Brusttönen ins Falsett bei ihm nie von guter Wirkung und überhaupt der Eindruck seines Gesanges schon in Bezug auf bloßen Klang kein vollkommen genügender sein fann, Uebrigens fehlt es seinem Vortrage und seinem Spiel keinesweges an IRärme und dramatischem Feuer; auch seine Jntonation is in der Regel rein und seine Aussprache im Ganzen deutlich, Gleich in der unmittelbar der Orgie (C-dur, { Iafkt) sich anschließenden wundershönen Romanze Raoul's mit der obligaten Viola d'’amour, die Derr Härtinger , was unmöglich zu billi- gen ist, größtentheils sißend vortrug, traten seine Vorzüge wie seine Mängel in gleihem Maße hervor. Obgleich mit Gefühl vorgetragen, konnte dies reizende Musikstük denno nicht zur vollen Geltung kommen, indem man durch die in sich ungleihe Stimme zu sehr an das 9 techanische und Aeußer- lihe des Gesanges erinnert wurde. Mehr traten dann die guten Eigen- chaften unseres Gastes in den Ensemble- Stücken hervor , z, B. in dem Duett des zweiten Akts mit Margarethe (F-dur, 2 Takt), wo er die lieb- lichen Uebergänge in dem A-dur-Scherzo, so wie die kühnen Worte „Euch weih? ih Blut und Leben““ (Ges - dur), recht gelungen, mit dem Wort- ausdruck angemessener Steigerung der Stimme vortrug. Am günstigsten fiel für ihn der vierte Aft aus, indem er hier im leidenschaftlihsten Affekte mehr zu deklamiren als wirklich zu singen nöthig hat, Jn der großen Duett -Scene mit Valentine (As- dur 4 Takt) erwarb er sih aus diesem Grunde auch den meisten Beifall; das Tonstück selbst ist aber auch so an- regend, von Anfang bis zu Ende, daß die Sänger mit Gewalt dadurch er- griffen werden müssen. Das Duett fängt Allegro vivo an. Valentine hâlt den forteilenden Raoul mit dem Ausruf: „Was willst Du beginnen 2“ zurück, „Netten meine Brüder !‘’ antwortet er im Allegro maestoso. Ver- gebens versucht Valentine, ihn der drohenden Gefahr zu entreißen z bis sie endlich das Aeußerste wagt: sie gesteht ihm in einem Recitativ ihre Liebe. „Du lieb mich?“ ruft er entzückt, und nun hebt er die licblihe Cavatine in F-dur an, Doch die Wirtlichkeit reißt ihn aus seinen süßen Träumen wieder auf. Die Sturmglocken ertönen; ans Fenster tretend, erschaut er die Gräuel auf der Straße und will scinen Brüdern zu Hülfe. Valentine aber, zu Boden sinfend, ruft jammernd: „Raoul! ach zu viel! sie tödten dich! ich sterbe!‘“’ Doch, mit einem legten Blick auf Valentine, sih auf die Fenster- brüstung shwingend, ruft er entschlossen, im höchsten Affekt: „Gott, dir be- fehle ih dies theure Leben!“ und stürzt sich hinab, Das ganze Orchester

fällt, den Akt hließend, mit brausenden Triolenfiguren ein. Die gelun- gene Ausführung dieser Scene wurde vom Publikum durch Hervorruf des Herrn Härtinger so wie der Dlle. Marx nach Beendigung des vierten und unstreitig des {önsten Aktes der ganzen Oper anerkannt. Die Lei stungen der Herren Bötticher und Zs\chi esche, so wie der Dlle, Tuczek sind chon bei früheren Berichten über diese Oper hinlänglih gewürdigt worden. Die Rolle des Pagen Urbain war durch Dlle. hn el beseßt, die ihre sehr dankbare Cavatine (B-dur, Z Takt) mit Geschmack, und auch die BVerzierun- gen mit Leichtigkeit vortrug. Da aber diese Partie vom Komponisten eigentlich für einen hohen Sopran geschrieben ist, so geht freilich, bei dieser Be seßung, in der Wirkung Manches verloren ; besonders war dies im Finale des ersten Akts der Fall, wo z. B. am Schlusse, in dem brillanten Stretto (D- dur 5 Takt), die Oberstimme auf diese Art gar nicht gehört wurde, Angenehm war es, zu bemerfen, daß Herr Fischer, der den Nevers sang, sih in der Gunst des Publikums mehr befestigtz eine Wahrnehmung, die wir um so lieber machten, als der bescheidene und geschickte Künstler An-

spruch auf Anerkennung zu machen hat, Einer baldigen Wiederholung dieser Meisteroper unseres gefeierten Landsmannes, mit Mad. Schröder- Devrient, sehen wir mit Vergnügen entgegen. it,

Königsstädtisches Theater. Ein neues Lustspiel von Drobisch.

Berichterstattern, welche angewiesen sind, ihr Augenmerk vornehmlich auf Neues zu richten, giebt wenigstens das Königsstädtische Theater (auf dem noch in diesem Monat auch eine Novität von Adami zur Aufführung kommt) seit einiger Zeit Stoff zu Besprehungen. Am 4, Januar stand wiederum ein „Zum ersten Male“ auf dem Zettel, und wir sahen: „Von Vier bis Sechs, komisches Originalgemälde in einem Aufzuge, von Theodor Drobisch.““ Der in Leipzig lebende Verfasser hat dicse Posse, welche von der zahlreichen Versammlung beifällig aufgenommen wurde, nach einer Erzählung von Wei sflog gearbeitet, der, wenn er länger gelebt hâtte, aus einem manierirten Nachahmer E. T. A, Hoffmann's gewiß noch einer unserer heitersten Novellen-Dichter geworden wäre. Das Stück is geschickt zusammengestellt, und die Anordnung im Einzelnen und Ganzen eine wohl- gelungene. Die Pointe der Handlung beruht darauf, daß ein harmloser Notariatsschreiber, der noch zwei Stunden zu leben hat, um cin Alter von vierundzwanzig Jahren erreicht zu haben, auf amtlihem Wege erfährt, er sei. Erbe eines Vermögens von 60,000 Rthlrn. geworden, welches ihm je- doch nur unter der Bedingung anheimfalle, daß er vor Antritt seines fünf- undzwanzigsten Jahres, und zwar aus Neigung und freier Wahl, verhei- rathet sei, Es wird dem armen Manne in der Galgenfrist, die ihm ge- E i gar, gar s{hwer gemacht, diese Klausel zu erfüllen, und er muß sich ad M Rades, bramarbasirenden Markctenderinnen, lungernden Advokaten, herumshl anten, Wirthen, Kellnern, Gendarmen und weiß Gott mit wem i: middr a bis er mit dem Schlag Sechs wirklich ein Liebchen sein nennt die Glo auch für ihn, den von so manchen kalten Bliyen Geängsteten,

e dés Stri »Fulgura frango“ tônt, Herr Heine gab die Rolle dieses 4 en Skribenten anfängerish und ohne irgend eine vis comica, dagegen atte er an Herrn Stölz el als Agent Laurentius einen eben so lustigen

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als getvandten Beirath. Als Partieen, die heiter hervortreten und auch

Heiterkeit erweckien, neunen wir noch die der Trödlerin (Mad. Adami),

des Herrn v. Storch (Herr Hänsel), des Musikus Florian (Herr Gro -

becker) und des Posftillons (Herr Hahn). Jn die allgemeine Ausgelassen-

heit des Finale fallt der Dessauer Marsch ein, der eben so gut in der blu-

tigen Schlacht als im bunten Possenspiel des Lebens seine Wirkung thut. U.

Musikalisches.,

2 Paris, Fast gleichzeitig mit Meverbeer haben auch Halevy und Donizetti Paris verlassen, so daß von den jezigen Repräsentanten unserex großen Oper nur Auber zurüdckbleibt. Halevy hat sich nach Bordeaux Donizetti nach Wien begeben, Der Direktor der großen Oper, Leon Pillet, ist nach Jtalien abgcreist, um dort einige Sänger, namentli die Tenore Fraschini und Fereti, zu hören und sich zu überzeugen, ob sie ihrem Nuf ent- sprechen und im Stande sind, in der französischen Oper aufzutreten, und danach das eine oder andere Engagement für diese vorzunehmen, /

__ Donizetis neueste Oper „Dom Sebastian““, welche dieser Komponist für die Akademie rovale de Musique geschrieben, hat so wenig Erfolg daß sie neulich selbs an einem Sonntage, wo sich die Einnahmen der großen Over bei beliebten Vorstellungen auf 9500 bis 10,000 Fr. zu belaufen pflegen, nur 5400 Fr. eintrug, obgleich dieselbe binnen vierzehn Tagen

| nur dreimal aufgeführt worden war, Als Meyerbeer's „Hugenotten“ zum erstenmal des Sonntags gegeben wurden, belief sih die Einnahme auf

11,000 Fr. Ueber den Posaunisten Friedrih Belcke aus Berlin, der nun bereits ín

mehreren hiesigen M'sikzirkeln seine Virtuosität produzirt hat, enthält jegt die Gazette musicale einen schr lobenden Bericht von Henry Blan-

chard, Dieser musikalische Schriftsteller äußert sih darin folgendermaßen über den fremden Gast: „So wie der Paukenschläger des Kaisers von Marokko durch scine silbernen Pauken berühmt is, so zeichnet Herr Belcke sich aus mit seiner prächtigen Tenor-Posaune von demselben Metall, Die vorzüglichste Eigenschaft des Herrn Belcke besteht aber in den sanften und weichen Tönen, die er diesem undankbaren, brausenden und donnernden Juftrument zu entlocken weiß. Wir hörten diesen eigenthümlichen Künstler in einer besonders seinetwegen veranstalteten musikalischen Matinée welcher auch sein Gönner, Herr Meverbeer, und mehrere andere fompetente Musiker der Hauptstadt beiwohnten, und wir staunten mit dem ganzen Auditorium über den Schmelz der Töne, der Melodie und vor allem des länzenden und langen Trillers, welchen Herr Belcke der stolzen und unfügsamen Po- saune abgewinnt. Wenn dieser Vintuos von Seiten der Bestimmtheit des Styls und der Gleichheit des Tons Einiges zu wünschen übrig läßt, so ist dafür sein Gesang auf dem erhabenen Justrument von außerordentlicher Anmuth, und sein kräftig angestimmtes Fortissimo wird perdendosi mit erstaunlicher Abstufung des Tons bis zu leisem Verhallen abgetönt, an Claude Lorrain's duftige Landschaften oder an die fernen Klänge des Kuh- reigens auf den Bergen der Schweiz erinnernd. Herr Belcke is von seinem Bruder, einem geschickten Flötisten, begleitet, mit dem er Duo's zusammen ausführt, die den Eindruck machen, als ob Adler und Taube, Wolf und Lamm , Löwe und Nachtigall sich mit einander unterhielten; indeß werden