1844 / 15 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

amilie nicht zum Ens Ee i vg dts ga Ï 1 diesen beiden Fällen obgewaltet, stechen daher Ter r Mage A céfrafe überhaupt als faktisch abgeschafft an- zusehen sei, entgegen. Um so begieriger 1jt man auf die B ung, welhe Se. Königl. Hoheit der Großherzog in zwei Fällen, in welchen ihm gegenwärtig Todes- Urtheile zur Bestätigung porte geben wird; das eine betrifft deu Vatermörder Reinbold von Baden, das andere is gegen cine Odenwälderin, die ihren Mann vergistet as ETAUIE Fournal.) Der Vorstand des hiesigen Gewerbe= as hat, wie wir hören, beschlossen, einen Aufruf an die hiesige Einwohnerschaft und insbesondere an den hiesigen Gewerbestand zu erlassen: „Es möchten die respektiven Besißer und Konsumenten fol- her Gegenstände, welche vermeintlich dahier nicht gefertigt werden, oder wirflih dahier niht zu haben sind, jo wie die Besitzer neu er- fundener oder verbesserter Gegenstände des Gebrauchs oder bloßen Luxus, von denselben dem ersten Vorsteher Keuntniß geben, und die Erlaubniß ertheilen, Einsicht von ihnen zu nehmen, und über sie nöthige Auskunft zu erheben, um tem nicht selten ausgesprochenen Vorwurf zu begegnen, und, wo er begründet, ¡ah Möglichkeit Ab hülfe zu vershaffen, dem Vorwurfe uämlich, daß man viele Dinge, dem wirklichen Bedürfniß und bloßen Luxus angehörig, nicht dahier anfertigen lassen oder faufen fönne, vielmehr genöthigt sei, dieselben

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von auswärts, und zwar gewöhnlich vom Auslande bezichen zu müssen,“

Großherzoglihen. F

Freie Städte, Hamburg, 12. Jan. Die W. G. N. enthalten folgende Mittheilung über Hamburgs Neubau: „Fertig 1st der Mühlen - Kanal. Fertig und im GBebrauche sind die Brücken in der Görttwiete, in der Steintwiete und vom Neß nah dem Adolphs- Platze (Börsenbrücke). Größtentheils in Benußung sind die Siehle. Jm vollen Bau begriffen is der Quai am Mönkedamm, Zum Bau übergeben siud die Brücken an der Kastenschleuse und am Reseudamm. Durch Rath- und Bürgerschluß vom 14. Dezember ist der ehemalige Rathhausplaß der Gesellschaft zur Beförderung der Künste und nüß= lihen Gewerbe überlassen worden. Die Gesellschaft wird auf diesem Plate, an den sich seit fast sechs Jahrhunderten die ehrwürdigsten

Erinnerungen unserer Geschichte kuüpfen, ein Gebäude für sich und andere Vereine errichten, welche gleih ihr Wissenschaft und Kunst fördern und üben. Außer den sonst vorhandenen und aufzubringenden Mitteln der Gesellschaft und der Vereine, wird dazu eine Actien- | Zeichnung von 100,000 Mk. Spec. eröffnet werden, der wir cinen | glücklihen und reihen Fortgang uiht nur aus vollem Herzen wüi= {hen, sondern hoffentlih auch voraussagen Due :

Aus einer beigefügten Tabelle ergiebt sich, daß 1m Ganzen bis jeßt besichtigt worden sind 536 Erben (davon im St. Nikolai-Kirch spiel 214, in St. Petri 193, in St. Jakobi 129); bewohnt werden | 190 Erben (St. N. 73, St. P. 55, St. J. 62), unter Dach ge= | braht und größtentheils zum Bewohnen fertig sind 205 Erben | (St. N. 87, St. P. 89 darunter das frühere Bankgebäude —, | St. J. 29, im Bau begriffen sind 44 Erben (St. N, 18, St. P. | 20 Sl F: 0)

Frankfurt a. M., 8. Jau. (Rh. u. M. Z.) In diesen leßten Tagen hat Joh, Phil. Wagner dem Bundestage cine Eingabe überreicht, worin derselbe bittet, das Final = Ergebniß seiner Versuche, den Eleftromagnetismus als Bewegfrast im Großen anzuwenden, der zu dessen Prüfung von Bundeswegen ernannken tehnishen Kommis= sion vorzulegen. Hat er es mit diejen Versuchen auch nur dahin gebracht, ein Fuhrwerk von etwa 50 Centner Schwere, mit 30 bis 40 Personen beseßt, auf der Eisenbahn fortzushaffen, #o verdient doch die Beharrlichkeit, die er dabei entfaltete, ehrende Anerkennung. Man. hofft daher, daß ihm solche, so wie cinige Entschädigung für die auf die Versuche selbst verwendete Zeit, Mühe und Kosten möchte zu Theil werden,

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Pairs - Kammer. Sibung vom 8, Jan, Der Adreß- Entwurf der Pairs-Kammer, desseu Erörterung heute an der Tages= ordnung war, und den der Herzog von Broglie, als Berichterstatter der Kommission, zu Anfang der Sißung verlas, lautet vollständig folgendermaßen:

„Sire! Die Worte, welhe Ew, Majestät vom Throne herab hören ließen, haben alle Herzen mit Freude erfüllt, Jndem wir sie mit Ehrfurcht aufnehmen, danken wir dem Könige für die Wohlfahrt des Landes, Unsere loyale Mithülfe wird ihm nie fehlen. Möge Franireich sih seiner frucht- baren Thätigkeit, seinen friedlichen Arbeiten überlassen; möge es zwischen allen Nationen an Macht, Kenntnissen und Reichthum wachsen ; seine Zu- kunft is gesichertz die Herrschaft der Gesepe is begründet; die Factionen sind verschwunden, und die Staatsgewalten werden, indem sie deren eitle Demonstrationen verachten, ihre Augen auf die strafbaren Umtriebe dersel- ben geöffnet halten,

„Die Ordnung in den Finanzen bildet die Stärke und die Sicherheit der Regierungen. Die Pairs-Kammer hatte mehr als einmal die Wieder- herstellung des Gleichgewichts zwischen den Einnahmen und den Ausgaben gefordert; sie freut sich über den Erfolg der Anstrengungen, die gemacht werden, um dasselbe zu Stande zu bringen.

„Friede herrscht von Außen; Alles läßt dessen Dauer voraussagen z Wohlwollen berrsht in den Verhältnissen zwischen Frankreih und den frem- den Mächtenz wir wünschen deshalb Ew. Majestät Glück, Eine aufrichtige Freundschaft vereinigt Sie mit der Königin ven Großbritanien; eiu glück- liches Einverständniß i} zwischen Jhrer Regierung und der ihrigen begrün- detz gegenüber den Ereignissen, die in Spanien und in Griechenland zur Vollendung gelangen , ist diese Uebereinstimmung wünschenswerth. Unsere Politik gegen diese beiden Länder is stets edclmüthig und uneigennüßig ge-

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sein zu widmen, nur für den Ruhm und das Glück Frankreichs zu wirken; Frankreih hat ihm Treue gelobt. Der König hat seine Eide gehalten ; wel- her Franzose könnte die seinigen vergessen oder verrathen ?““

Nach Verlesung dieser Adresse beganu der Herzog von Riche lieu die Diskussion mit der Erklärung, daß er es seiner Rücksicht für die Kammer, daß er es \ich selbst s{uldig zu sein glaube, sich vor jeder anderen Erörterung über einen Schritt auszusyrechen, auf den in dem Adreß-Entwurf angespielt worden.

„Jm Jahre 1830“, sagte er, „war ich Pair von Frankreih, Jch habe die g:oßen Verpflichtungen begriffen, die mir die überlieferte Ehre gegen mein Vaterland auferlegt; ih babe mich ihrer dur die im Staate vorgegange- nen Veränderungen nicht entbunden erachtet, dezhalb bin ih bei meiner Pflicht und auf meinem Rechte beharrt. Ein Eid wurde gefordert, und ih habe ihn geleistet, weil ich in den Geseßen, denen ich mich unterwor- fen, nichts erblickte, was mich zum Vergessen der s{huldizen Ehrfurcht und Dankbarkeit gegen Fürsten hätte bewegen können, die mei- ner Familie für die Frankreih geleisteten Dienste die hohe Würde, die ih bekleide, verliehen. Es bot sih eine Gelegenheit, nah einem be nachbarten Lande sich zu begeben, um dem Herzog von Bordeaur Gefühle darzulegen, auf die ich immer stolz sein werde. Dies stand mir frei ; ich erachte:e es für cine Pflicht. Jch weiß wohl, daß man von einer Dotation gesprochen, als ob mir dieselbe eine besondere Verbindlichkeit auferlegen müsse: allein ih habe seit 1830 nichts verlangt und würde auch nichts an- genommen haben. Jh habe in meiner Familie große und frische Erinne rungen der Uneigennüßigkeit gefunden, wie nicht minder erworbene und un widerruflihe Rechte. Jch bin siolz darauf, die Ansprüche zu kennen, auf die sie sch gründen. Jh schäße die Ehre und Unabhängigkeit der Pairie zu hoch, um mi hier über Vorgänge Fußerhalb dieser Räume weiter zu erklären. Will man das fkriminelle Verfahren, das ih in der Adresse er fenne, auf diese Thatsache anwenden, so werde ih vor dem Gerichte der Pairs Rede stehen.“ (Sensation)

Der Marquis von Boissy drückte sodann sein Bedauern dar über aus, für das Befestigungs -Geseß gestimmt zu haben, und ta- delte, daß die Thron - Rede über das Durchsuchungs-Recht shweige, was wahrscheiulih wegen des herzlichen Einverständnisses zur Bedin: gung gemacht worden sei, Alle die Pairs-Kammer könne über diese Frage nicht s{hweigen, weil sie dieselbe zuerst angeregt. Die parîa mentarishe Würde sei dabei betheiligt, daß man erfahre, was zur Befriedigung des allgemeinen, energischen Verlangens des Landes ge= schehen. Die Thron Rede verspreche ferner die Wiederherstellung des Gleichgewichts zwischen deu Einnahmen und Auëgaben. Bis zum Beweise vom Gegentheile bleibe er jedoch bei seiner peinlichen Ueber- zeugung, daß dies Versprechen sich nicht verwiiklichen und gleich nach dem Schlusse der Kammern Supplementar Kredite dies Gleichgewicht vernichten würden. Nach einigen weiteren Beschwerden und der Be= merfung des Ministers der auswärtigen Angeleg onheiten, daß er nicht begreife, wie man die Kammer mit den Angaben der Opposi- tions-Journale behelligen wolle, wurde die allgemeine Diskussion geschlos sen und zur Diskussion der einzelnen Paragraphen übergegangen. Zuerst las der Vicomte Dubouchage eine Rede ab, welche hauptsächlich gegen die in der Adresse enthaltenen Behauptungen hinsichtlich der fommerziellen Wohlfahrt des Landes gerichtet war. Dann fragte der Marquis von Boissy, wie es sih mit dem gewaltsamen Tode eines französischen Fischers verhalte, von welchem in englischen Blättern die Rede gewesen, worauf Herr Guizot antwortete, daß über diesen unglücklihen Vorfall, der sst{ bei Neufundland zugetragen , sogleich eine Beschwerde an die englische Regierung gerichtet worden sei, welche das gehofte doppelte Resultat gehabt, daß man das übereilte Verfahren eines englischen Offiziers anerkannt und der Familie des

Verstorbenen eine Pension bewilligt habe. Nun erhob sich der Mar=

estiren, in welcher er einen Angriff auf die Würde der Kammer und auf die Unabhängigkeit ihrer Mitglieder erblicken wollte,

„Hat in der That“, sagte der Redner, „irgend Einer von uns sich \o benommen , oder liegt irgend ciwas von der Art vor, daß der Ausdruck eines solhen Unwisllens, wic ihn die Kommission aussprechen zu müssen glaubte, gerechtfertigt wäre? Jm Jahre 1830 wurde ein Königliches Kind, der rechtmäßige Erbe eines Thrones, in das Exil seiner Familie mit einge- schlossen, Welche Vorwürfe kaun man diesem jungen und hauptsächlichsten Opfer der unglücklichen Ordonnanzen machen wollen ? Die Vorsehung hat dieses Kind erhalten und es zum Manne heranwachsen lassen. Durch den Besuch verschiedener Länder wünscht er sich zu unterrichten, und so hat er seit zwei Jahren Europa durchreist, Jeßt ist er in England, und was thut er dort 2 Bemúüht er sich, eine Partei zu bilden? Ruft er Abenteurer und Bewaffnete um ih? Nichts von dem Allen. Ein paar Freunde gingen über den Kanal, um ihm ihre Ehrerbietung und Svmpathie zu bezeugen. Einer der großen Yän- ner des Jahrhunderts, Herr von Chateaubriand, zeigte ihnen den Weg, und ihm folgten 2—3000 Franzosen aus allen Ständen. (Laute Zeichen der Miß- billi gung und des Widerspruchs) Jch wiederhole 2 —3000 Franzosen ahm- ten das Beisvicl des Herrn von Chateaubriand nah. Wer will ihr Be- nehmen tadeln Die Fortschritte der Civilisation weden, ich behaupte es laut, auf den Verein dir edelsten Gefülle um das achtungswü: digste Un- g!ück feinen Tadel und keine Strafe fallen lassen. (Murren und Un!er- brechung,) Mein Gewissen als Pair von Fraukreich gebietet mir, mich o auszudrücken und auf Beseitigung der leßten Stellen der Adresse anzu- tragen,“

Gegen diese Rede des Marquis von Verac hauptsächlich ergriff Herr Guizot das Wort, Der Minister erhob sich mit sihtliher Aufregung, sprach mit großer Energie und verlangte ausdrücklich die Aufrechthaltung der betreffenden Stellen als eine Pflicht der Eides= treue. Er erinnerte an die Nachsicht und Langmüthigkeit der Regie= rung, die jedoch mit steter Wachsamkeit verbunden gewesen.

„Die Regierung“, sagte er, „beabsichtigte uicht, die Schritte des ver- bannten Prinzen auf eine ihn irgend belästigende Weise zu überwachen ; als aber dessen Auwesenheit in einer der Hauptstädte Europas den Repräsen-

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| quis von Verac, um gegen die leßte Phrase der Adresse zu pro- l:

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tanten des Königs daselbst entweder in eine faische, verlegene Stellung bringen oder die Leidenschaften und verbrecherischen Hoffnungen ermuthigen

wesen, sie kann sich nicht verändern. Wir hegen eine wahre Zuneigung zu | zu müssen schien, da erklärte die Negierung, diese Situation nicht annehmen

ihnenz möchten sie, nah so vielen Stürmen, sich im Schoße der Ordnung ausruhen; möchte bei diesen befreundeten Nationen das Königthum, in sei- nem Bündniß mit den öffentlichen Frciheiten , eine neue Grundlage von Kraft und Ansehen finden.

„Die mit dem Könige von Sardinien, mít den Nepublifkfen von Venc- zuela und Aequator abgeschlossenen Verträge, die Unterhandlungen, die Ew, Majestät mit anderen Mächten betreiben, haben den Zweck, unsere Handels- Verbindungen auszudehnen und Absatzwege für die Erzeugnisse der Natio- nal-Arbeit zu eröffnen, indem sie den bestehenden Jnteressen einen gerehten Schuß bewahren. Um deren Resultate zu würdigen, werden wir die Mit- theilungen abwarten, die sie zu verordnen belieben werden,

„Wir werden aufmerksam die auf die Arbeiten für den öffentlichen Nuyen bezüglichen Gesege prüfen. Das Gese über den Sekundär - Unter- richt wird der Gegenstaud unserer Erwägungen sein. Die Freiheit des Un- terrichts is der Wille ver Charte z die shüßende Einwikung des Staats auf die öffentliche Erziehung ist das Bedürfniß der Ges: llschaft.

„Sire, Jhre Familie ist die unsrige. Frankreich schäßt sich glücklich, wie Sie, ein Kind mehr in jener jungen Prinzefsin zu zählen, deren Ge- genwart die Tröstangen vermehrt, die Gott Jhnen vorbehalten hat; Frank- reich sieht mit Stolz in den Reihen unserer tapferen Armee von Algerien einen Jhrer Söhne das Beispiel jenes unershütterlihen Muths , jener be- währten Geduld, welhe den Wideistand der Menschen uud die Hinder- nisse der Natur besiegen, abwechselnd geben und empfangen. So viele An- strengungen werden ibre Früchte tragen; unsere Herrschaft in Algerien wird bald allgemein und ruhig sein.

„Gott hat Sie, Sire, gesegnct, indem er Jhuen Kinder gab, die Jhrer und der Nation, deren erste Stüßen sie bilden, würdig sind. So befestigen sih die Donastieen. So verschmelzen sih in cinem einzigen und höchsten Interesse die Königlichen Geschlechter und die Völker, Die geshworene Treue, die gegenseitige Zuneigung machen dieses Band unauflöslich; ‘der König, indem er den Thron bestieg, hat versprochen, uns sein ganzes Da-

zu können, und daß, wenn diesclbe sich verlängeite, der Nepräsentant des Königs nicht zur gleichen Zeit an demselben Orte bleiben dürfe und iönne, (Hier unterbrachen den Redner laute Beifalls-Aeußerungen.) So handelte die Regierung 1841 zu Wien, 1842 zu Dresden und 1843 zu Berlin, und überall wurde diese Erklärung, a!s natürlich, weise, gerechtsertigt und auf die einfachsten Grundsäße des Staats - und Völkerrechts gegründet, angenommen. Ueberall an dea genannten Orten traf man Maß- nahmen, damit die diesseits besorgien Folgen nit Play greifen könnten, und der beabsichtigte Zweck wurde auch erreicht, Als aber der Herzog von Bordeaux in England angekommen war, sahen wir eine anders gestaltete Situation voraus. England ist ein Laud großer Freiheit und großer Oef- fentlichkeit; wir wußten, daß seine Negierung gegen die Folgen, die ander- wärts unsere Vorsorge in Anspruch genommen hatten, nicht mit denselben Daniederhaltungsmitteln bewaffnet warz aber zu gleicher Zeit zählten wir, und durften mit Recht zählen, auf die loyale Freändichaft der englischen Regierung z was sie gethan, hat vollkommen unserer Erwartung entsprochen, Die Königin von England hat den Herrn Herzog von Bordeaux nicht empfangen; sie hat dadurch einen sihtbaren Beweis ihres Mißfallens, ihrer Mißbilligung geben wollen gegen den Charakter, den man sciner Reise, sei- nem Aufenthalte geben wollte, gegen die Folgen, die daraus hätten hervor- gehen müssen. Auf diesen Entschluß der Königin von England, weder öf- fentlich noch privatim den Herrn Herzog von Bordeaux zu empfangen, folg- ten die Ihnen allen bekannten Auftritte von Belgrave-Square, Ich nenne sie absichtlich Auftritte (des scènes), ärgerliche Auftritte, ärgerlih (scanda- leuses) in den Augen aller verständigen, aller redlichen Leute in allen Län- dern, (Beifall, ) Betroffen über diese Auftritte, fühlten wir, daß unsere Pflicht erheischte, bei der englischen Regierung anzufragen, ob sie denn fein Mittel besiße, bei sich zu verhindern, was anderwärts verhütet worden war , und was auf keinem anderen Punkte Europa’s geduldet wor- den wäre, Die englische Negierung antwortete uns, daß die geseßlichen Ver- hinderungsmittel ihr fehlten, daß sie ihr tiefes Mißfallen, ihre tiefe Mißbilli-

gung aussprehen könnez sie hat es uns ausgesprochen und auch Anderen a: sgedrückt, Das ist Alles, was ibr mögli war, zu thun, und uns, zut verlangen, Aber das Nesultat dieser Auftritte führte eine wichtige Thatsache herbei, eine öffentliche Tbatsache, über welche Europa ebensowohl als wir, betroffen war. Diese Thatsache ‘ist das Verschwinden der Cigenschaft eines unglüdlihen und harmlosen (inofsensive) Prinzen, dear nur reist, um sich zu unterribten, wie man |o eben noch gesagt hat, und an der Stelle dieser Eigenschaft die Verkündung derjenigen cines Vrätendenteu auf die Krone ven Frankrei, kraft cines Rechtes ….. Eines Rechtes! Jch sollte mich dieses Uusdrucks nicht bedienen in diesen Mauern z eines angeblichen Rechtes, das seit 1820 kein in Frankrei unter den+Geseßen seines Landes lebender, die Freiheiten seines Landes genie- ßender Franzose, auch nur dem Namen nach, zulassen fann. (Brifall.)- Jch muß mich hier der gehörigen Namen bedienen, die Dinge nennen, wie sie sind. Der Herzog von Bordeaux verwandelte sih nun in einen erklärten Prätendenten, er nahm sclbst diese Eigenschaft an, die ihm offen von der Mehr- zahl derer beigelegt wurde, die nah London gegangen sind, ihn zu besu- hen. Wir wissen vollkommen, meine Herren, es liegt in diejer Tt'atsache für uns, für die Negicrung des Königs durchaus keine Gefahr. Die Re gierung des Königs ruht auf einer zu breiten, zu sicheren Grundlage, sie i zu tief identifizirt mit allen gropen Interessen, mit allen gro- ßen nationalen Gefühlen, als daß es in_ irgend Jemandes Macht stände, sie wirklich in Gcfahr zu bringen, Schr gut !) Die Erfahrung dessen, was in Frarkreich seit 13 Jabren vorgegangen ist, gestattet Nie- manden, daran zu zweifeln. Wir haben andere Austriite gesehen, andere Gefahren überwunden als diejenigen, die uns von Belgrave- Square kom- men fonnten. Wir haben, wie Jhre Ad:esse es sagt, der Neihe nach alle Factionen, bald einzeln, bald vereinigt, besiegt. Wir haben sie besiegt, nicht durch unfer Verdienst, nicht durch unsere giößeren Vorzüge (par notre vertn supéricure), sondern durch das Verdienst, durch die Vorzüge der na- tionalen Stellung der Negierung des Königs (neuer Beifall), durch ihre innere und eigenthümliche Kraft, die nicts in der Welt ihr rauben kann, Ja, wir wissen vollkommen, daß diese Kraft sie über jede Gefahr erhebt, daß alle glücklihen oder unglücklihen Ercignisse, große oder kleine, Feste oder Trauer , die tiefbegrünvete Nationalität ter Dynastie ans Tageslicht stellen werden, welche über Frankreich herrscht, (Beifall!) Wir haben da- her über die Ereignisse, von denen ich zu der Kammer spreche, durchaus leine Besorgniß.“

Der Minister führte als Grund dafür den inneren Zustand der legitimistishen Partei selbst an. Er bedauerte zwar, daß er sich die ser Worte bedienen müsse, allein in der Lage, in welcher die Dinge nun einmal ständen, müsse man sie bei ihrem rehten Namen nennen.

„Die legitimistishe Partei“, fährt er dann fort, „hat nach London zweitausend, ih will sagen tausend, gleichviel, eine gewisse Amahl ihrer An hänger geschickt. Jch nehme keinen Anstand, zu sagen, daß selbst unter die- sen viele bingegangen sind, soll ih sagen ungern regret)? vielleicht (Ge- lächter); gewiß war es nicht ein sehx lebhastes Gefühl, das sie dahin ge- drängt hat; es war eine Bewegung der avgenbliklichen Mode, der Cinfluß tieses odcr jenes Journal - Artikels, ohue wahre Leidenschaft, ohne wahre politische Ueberzeugung. Die Versammlungen, von deucn man Jhnen spricht, waren eben so unbedeutend (srivoles) als geräuschvoll, (ichr gut !), und wenn man geglaubt hätte, daß sie ernstlich werden könnten, daß aus ihnen sich ein wahrer politischer Kampf entspinnen möchte, wenn man nicht Vertrauen gehabt hätte in ihre Unmacht und Nichtigkeit, so seien Sie überzeugt, daß die Mehrzahl derer, die nah London gegangen sind, Paris nicht verlassen ha- ben würden. (Sensation, mit beifälligem Gelächter untermischt.) Und die- jenigen, welche niht dahin gegangen, diejenigen, welche ihre Pflichten gegen ihr Land anders verstanden, diejenigen, welche in der legitimistischen Partei ihre Eigenschaft als Bürger, oder Deputirte, oder Pairs von Frankreich über die Beweise der Ehrerbietung seten, welhe Andere einem erlauchten Unglück darzubringen gegangen sind, glauben Sie, daß diese nicht beklagt, nit gemißbilligt haben, was zu London vorging, was man dort thun wollte? Jch nehme keinen Anstand, zu behaupten, daß im Schoße der le gitimistischen Partei die meisten bitter bedauert, beklagt, getatelt haben, was man so eben auf der Tribüne mit Lobeserhebungen überschüitet hat, Es giebt, meine Herren, in der legitimistishen Partei sehr verschiedene Elemente ; es giebt darunter unsinnige Toll- und Brauscköpfe; es giebt aber auch ver- ständige, aufgeklärte, ehrenwerthe Männer in derselben, welche bei immerhin bewahrter Treue ihrer Gesinnungen, ihrer Ueberlieferungen, auch die Regierung ihres Landes zu respektiren und in der Würde ibrer Ruhe diese verschiedenen Ge fühle mit einander zu versöhnen wissen. Täuschen Sie sich hierin nicht, diese, und es sind bei weitem die zahlreichsten und bedeutendsten, diese haben streng geta telt, was zu London vorgegangen is, und bedauern jeßt sehr, daß alle diese Auftritte stattgefunden haben. Wir sind überzeugt, daß von Seiten dieser der Negicrung des Königs keine Gefahr kommen kann. Sie wird ihren Widerstand, ihre Angriffe überwinden, wie sie deren so viele andere über- wunden hat; aber wir sind ruhig ín ihrer Hinsicht: sie werden nie weder Brauseköpfe noch Factionsmänner werden. Jch habe daher volles Necht, zu sagen, mag ih nun ganz Frankrei, die Masse der Nation betrachten oder von der legitimistishen Partei selbst sprechen, dieje Thatsachen bieten keine Gefahr. Warum befassen wir uns also damit? Warum, meine Herren? Weil es in dieser Welt für die Regierungen und für die Länder, die sih achten, noch etwas Anderes giebt als die Gefahr: weil sie niht bles mit Fragen des Daseins sich zu befassen haben. Das Aergerniß is eine wichtige Sache für die Negierungen und die Länder, die sich achten, Hier aber is ein unermeßliches Aergerniß (scandale immense) vorgefallen ; ein volitishes und moralisches Aergerniß, ein strafbares und mitunter shmachvolles Vergessen der ersten Bürgerpflich- ten, Ja, der ersten Bürgerpflichten! Man braudt nicht dieje oder jene besondere Stellung einzunehmen, man braucht nicht den oder jenen Eid gelristet zu haben, um den Geseßen und der Regierung seines Landes Ge horsam und Unterwerfung schuldig zu sein, Dieser Gehorsam, diese Unter- werfung bilden die erste Grundlage der Gesellschaft, sind das erste Band der gesellshaftlihen Ordnung; und wenn man diese Pflicht mit so viel Anmaßung, mit so viel Leichtfertigkeit mifkannt sieht, so is das, ich wic- derhole es, für alle Welt, unter allen Negierungsformen, ein un- ermeßlihes Aergerniß, eine tiefgreisende gesellschaftlihe Unordnung, Männer, um den Gesezen ihres Landes sich zu entziehen, gehen fort, um ausländische Freiheiten zu mißbrauchen, sie nöth:gen eine auswär- tige, cine freie Regierung, zu sagen: „„Jch habe kein gejeßztiches Mittel, solche Auftritte zu verhindern z aber es „sind ärgerliche Unordnungen, die, wenn wir uns nicht kennten, wie wir uns kennen, wenn wir nichi wüßten, welches unsere wechselseitigen Gesinuungen sind, die guten Beziehungen der beiden Länder, der beiden Regierungen gefährden könnten.“ Das hat man die englische Regierung zu sagen genöthigt. Ja, dies is ein unermeßliches Aergerniß, worüber die Regierungen, und die freien Negierungen mehr als die anderen, sich sehr beunruhigen müssen, und welches ste wenigstens durch eine förmliche Mißbilligung, durh einen strengen Tadel zu züchtigen ver- pflicbtet sind, indem sie ankündigen, daß, wenn dergleichen Unordnuunge??, dergleichen Demonstrationen zu verbrecherischen Manövern werden sollten, die Staatsgewalten sie zu vereiteln wisscn würden, Und g!auben Sie, daß abgesehen von der Gefahr und dem Aergerniß, in derlei Vorgängen nicht ein großes Uebel für die Gesellschaft liege Meine Herren! Zh nehme die legitimistishe Partei selbs, von der ih sie eben unterhalten habe, Mein Gott! jie hat denselben Fehler, den fast alle Parteten bei uns gehabt haben und oft noch haben, Vernünfiige, ernste, ehrenwerthe Männer haben nicht politische Energie genug, um den Brauseköpfen, den Unsinnigen zu wider- stchen ; sie wissen sie nicht zusammenzuhalten, sie wissen nicht immer, sie zu desavouiren und von ihnen si loszusagen, \o daß es in dieser Partei wie in vielen anderen geht, verzeihen Sie mir den vulgären Ausdru: der Schweif lenkt den Kopfz der untergeordnelere, minder beträchtliche, weniger ‘aufgetläite, der unvernünsftigste Theil führt das Ruder, und ihm gehorht man, Wenn solche Thatsachen vorkommen, wissen Sie, was da die Pflicht der Regierung ist? Jn der Partei selbst, die ihr entgegenstcht, die ernsten und vernünftigen Männer gegen die Brause- und Tollköpfe zu beschüßenz sich so zu verhalten, daß die Einen nicht das Spicl der Anderen, daß sie nicht von den Anderen geleitet , beherrscht, fortgerissen werden. Das is die Pflicht der Regierung, und wir werden sie erfüllen. Nun kommt aber noch ein anderes Uebel, Es bedarf keines wirk- lihen Bürgerkrieges, noch daß ganz Frankreich bedroht sei, auf daß das Land und die Gesellschaft viel leiden. Die Versuche, die Gelüste zu Bür- gerkriegen, solche Auftritte, wie die zu Belgrave - Square, säen Zwietracht unter die verschiedenen Klassen der Bürger. Die Wieder - Aufwek-

fung, Anschürung, Aufreizung solher Animositäten sind beklagenswerth,

Wisset ihr, daß es nichi so \chwer i, in Frankreich vicle revo- lutionäre Vorurtheile und Leidenschaften wieder aufzuwecken? Wis- set ihr, daß ihr mit derartigen Auftritten, durch die Namen, die sich daran knüpfen, dur die Erinnerungen, die sie zurückrufen, im Herzen einer großen Zahl von Bürgern Jdeen, Gefühle wieder cntzündet, welche dem öffentlichen Frieden, den guten Beziehungen der Bürger unter einander zuwider sind. Es is Pflicht der Regierung, diese unselige Richtung zu be- kämpfen, diese Leidenschaften und diese Keime zu Bürgerzwisten nicht wieder entzünden zu lassen, Dies, meine Herren, macht uns die Anempfeblungen zur Pflicht, die Sie in Jhrer Adresse ansdrücken. Wir werden nicht aus der gemäßigten, liberalen Politik heraustreten , die seit dreizehn Jahren ge- übt wurdez aber wir werden alle nöthigen Maßregeln treffen, auf daß in Zukunst wie in der Gegenwart die öffentlihe Nzhe, das Schiksal der Parteien selbst, nicht unsinnigen, ih bin berechtigt zu sagen, verbrecherischen Versuchen preisgegeben werde, Das sagt uns Jhre Adresse, (Lebhafter Beifall.)

Nachdem der Minister geendet und der Marquis von Boissy sih von neuem bemüht hatte, die Vorgänge zu London als ganz unbedeutend darzustellen, auch eine Parallele zwischen der Reise der Legitimisten nah London und der des Herrn Guizot felbst 1815 mit Ludwig XVIII. nah Gent zu ziehen suhte, wobei der den Vorsib führende Kanzler von Frankreih den Redner diesmal ruhig gewähren ließ, selb als er sich wieder nah seiner alten Gewohnheit Persön= lihkeiten auch gegen ihn erlaubte, erklärte der Herzog von Broglie, als Berichterstatter der Kommission, daß er den Worten des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten nichts mehr hinzuzufügen habe, Hierauf wurde der ganze erste Paragraph angenommen.

Bei Anlaß des- zweiten Paragraphen über die Finanzen erklärte der Finanzminister, Herr Lacave Laplagne, auf das Verlangen des unermüdlihen Marquis von Boissy um Aufklärung über die Zu siherung der Thronrede wegen Herstellung des Gleichgewichts in den Einnahmen und Ausgaben des Staats, die Thronrede gebe in dieser Beziehung nicht bloß eine Hoffnung , soudern eine definitive Zusiche- rungz dieses Gleichgewicht sei niht, wie der Fragesteller so eben zu sagen beliebt habe, durch eine Uebertreibung der Einnahmen und Ver hehlung von Ausgaben erzielt, sondern die natürlihe Folge der Ver mehrung der Einkünfte und der Ordnung in den Staatsfinanzen. Bei Veranschlagung der Einnahmen sei durchaus uicht von der früher beobachteten Verfahrungsart abgegangen worden. Vicomte Dubou- chage wollte den Beweis, daß noch keine Ordnung in den Finanzen herrsche, darin finden, daß für 35 Millionen außerordentliche Kredite von der lebten Session bis zur jeßigen gefordert worden seien. Dann wurde der zweite Paragraph angenommen, und der dritte, die Ver hältnisse zum Auslande betreffend, kam an die Reihe.

_ Auf eine Frage des Vicomte de Segur-Lamoignon über die Resultate der in Bezug auf Abschaffung des Durchsuchungsrechts nah dem Votum der beiden Kammern anzuknüpfenden Unterhand- lungen, erklärte Herr Guizot, diese Unterhandlungen seien noch schwebeud, er könne daher niht auf Näheres darüter eingehen und uur so viel sagen, daß England die Revision der Verträge von 1831 und 1833 im Grundsaße anerkannt habe, und wie groß auch die beiderseits sich darbietenden “Schwierigkeiten seien, so verzweisle er dech nicht an dem Erfolge der Unterhandlungen. Frank reich habe indeß stets zwei Pflichten im Auge zu behal ten, erstens, daß es seine Ehre, wie die seiner Regierung erheishe, zu dem ristlihen Werke der Ausrottung des Sfklavenhan= dels stets nah Kräften mitzuwirken und zweitens, Verträge, so lange sie besteheu, loyal zu vollziehen, Vicomte Dubouchage fragt, ob die Regierung offizielle Kenntniß habe von der Beseßung des besten Hafens des indischen Oceans auf Madagaskar, wo Frankreich das Oberhoheitsreht besiße, was Herr Guizot verneinte, Auf Anre gung des Marquis von Boissy erklärte derselbe Minister, die An- gelegenheit hinsichtlich des wegen Sklavenhandel von den englischen Kreuzern weggenommenen Schisfes „Marabout““ sei noch uicht erledigt, da der englishe Gerichtshof gegen das freisprechende Urtheil des Gerichtshofs zu Cayeune in dem französischen Guyana appellirt habe, Der dritte Paragraph wurde angenommen, und dann ein von dem Herzog von Harcourt vorgeshlagener Saß iu Betreff der Natio- nalität Polens eingeschaltet, welcher folgendermaßen lautet: „Ew. Majestät wird ohne Zweifel nicht vergessen, daß sich unter den Na- tionen, welhe Frankrei theuer sind, eine befindet, deren Existenz feierlich dur die Verträge verbürgt war.“

Auch die §8. 4 uud 5 wurden genehmigt, nah einigen Bemer fungen des Vicomte Dubouchage über angeblich zu strenge Be handlung der politischen Gefangenen zu Mont -Saint - Michel, welche Angabe aber der Minister des Jnnern, Graf Duchatel, für durch= aus unrichtig erklärte. Der lebte Paragraph endlich, derjenige, wel= her am schärfsten gegen die Vorgänge zu London sich gusspricht, wurde ohne alle Diskussion angenommen, und die Endabstimmung über das Ganze der Adresse ergab das gestern schon gemeldete Resul= tat, nämlich die Annahme derselben mit 115 gegen 14 Stimmen.

Paris, 9, Jan. Die Kommission der Deputirten = Kammer, welche mit Entwerfung der Antworts - Adresse auf die Thron - Rede beauftragt is}, hat in ihrer gestrigen Sißung, nah der Angabe miniz sterieller Zeitungen, Herrn St. Marc Girardin, nah der Angabe anderer Blätter, Herrn Bignon, zu ihrem Berichterstatter ernannt, Alle auf Fragen der auswärtigen Politik bezügliche Paragraphen der Thron - Rede sind schon von der Kommission geprüft und sämmtlich mit 8 gegen 2 Stimmen, im Sinne jener Rede entschieden worden. Die Kommission hat zugleich beschlossen, wieder, wie in den früheren Zahren, einen Paragraphen über Polen in die Adresse aufzunehmen.

Der Moniteur veröffentlicht die offiziellen Noten, welche der französishe Konsul in China, Graf Ratti - Menton, nach seiner An- funft mit dei Kaiserlichen Ober-Commissair und Vice-König, Kijing, gewechselt hat, Folgende Stellen werden die neuerdings angeregte Frage, inwiefern die Bedingungen des englischen Friedens - und Hau- dels-Traktats auch auf andere Nationen anwendbar seien, näher be- leuchten. Der Vice- Köbuig schreibt: „Jch habe von meinem Kaiser die Befugniß erhalten, den Fremden den Handel in den fünf Häfen Canton, Futscho, Amoy, Ning-Po und Schank=hai zu gestatten, Die mäßigen Zölle, die wir auferlegt haben, beweisen, daß wir gegen die Fremden, die aus fernen Landen fommen, so freisinnig und edelmüthig gewesen sind, als möglich, Da die französischen Kausfleute so gut Handel treiben, als die englischen, so bewilligen wir ihnen die- selben Vorrechte, welche diese und die auderen Nationen erlangt hg- ben,“ Ferner: „Jun Zukunft werden die Kaufleute aller Nationen die Güte des Kaisers von China im Ueberfluß genießen,“ Die An-= funft des Gesandten zu Canton hatte am 29, August stattgefunden. Am 6. September empfing der Vice - König den Gesandten zu Wampoa und gab ihm mündlich dieselben Versicherungen, welche er später in einem vom 10, September datirten Schreiben an Horrn Guizot wiederholte, daß die chinesische Regierung, da sie gegen Eng- land, troß der alten und neueren Streitigkeiten, so großmüthig ge= handelt, sich niht minder freundschaftlich in Betreff Frankreichs zeigen zu müssen glaube. /

Die beiden ersten Bände der gesammelten Werke von Laplace sind in der Königl. Drudckerei erschienen. Der Minister des öffentli- chen Unterrichts hatte vor zwei Jahren von den Kammern diese Natio- nal-Belohnung für das Andenken eines der größten Mathematiker der neueren Zeiten gefordert,

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= Varíis, 9. Jan. Die Journale bringen heute sich wider- sprechende Angaben über die Ernennung des Berichterstatters der Adreß - Kommission der Deputirten-Kammer. Das Journal des Débats nennt Herrn St. Marc Girardin als solchen, andere Herrn Bignon. Beide haben Recht und Unrecht zugleih. Die Sache ver- hält sih so. Herr St. Marc Girarvkin wurde anfangs dazu ausersehen, wie man voraussehen fonnte, erklärte jedo, diese Ehre ablehnen zu müssen, da seine gehäuften Beschäftigungen außerhalb der Kanmer es ihm unmöglih machten, sich dieser Aufgabe zu unterziehen. Ja Folge davon wurde daun Herr Bignon von Nantes, der schon früher einige Male Berichterstatter in gleihem Falle, so wie wieder- holt und auch in der vorigen Session über das Budget gewesen war, dazu ernannt. Herr Hebert (der General-Prokurator am Königli- hen Gerichtshofe von Paris) erhielt gleihfalls einige Stimmen. Herr Bignon wird unverweilt den Adreß-Entwurf abfassen, so daß er wahr= scheinlich morgen {hon der Kommission zur Genehmigung, und zur Vornahme allenfallsiger Modificationen darin, vorgelegt und dann übermorgen, Donnerstag, in der Kammer selbst verlesen werden fann. Nach dem Meinungsausdructe der Majorität der Kommission werden in der Adresse uur die von der Thronrete berührten Punkte , keines- weges aber, wie die Opposition es gern möchte und auch bei der De- batte in der Kammer selbst beantragen wird, die Frage des Durch= suhungsrehts erwähnt werden" Dagegen is mit Gewißheit vor=- auszusehen, daß der Entwurf eine Anspielung auf die Reise der Le= gitimisten nach London enthalten und daß der betreffende Saß auch von der Mehrheit der Deputirten-Kammer votirt werden wird, wie dies gestern in der Pairs-Kammer geschah.

Meinem gestrigen kurzen Berichte über die Sißung diefer Kam- mer, deren Endresultat ich Jhnen zwar noch mittheilen konnte, wäh- rend dagegen die Einzelnheiten wegen der Küize der Zeit nur im Fluge berührt werden fonnten, füge ich heute noch einige nähere Er- läuterungen bei, Den vollständigen Text der Adresse selbst bringen Jhnen die Journale. (S. oben.) Außer der gestern schon wörtlich mitge theilten Schlußstelle enthielt auch der Eingang eine zwar allgemeiner ge- haltene, aber nichtédestoweniger in ihrer Fassung sehr scharfe Anspielung, ja fast eine Drohung gegen die Legitimisten in den Worten: „Seine (Frankreichs) Zukunft is gesichert; die Herrschaft der Gesebße i} fest- gestellt , die Factionen sind besiegt, und die Staatsgewalten, deren eitle Demonstrationen verachtend, werden ein wachsames Auge haben auf die verbrecherishen Manöver derselben.“ Die beiden leßteren Worte, im Verein mit der Schlußstelle der Adresse, waren es vor- züglich, welche die beiden legitimistischen Pairs, den Herzog von Richelieu und den Marquis von Verac, auf die Tribline riefen, um die Weglassung beider Stellen zu verlangen. Als aber namentlich über den ersten Paragraph abgestimmt wurde, erhob sih die ganze Kam- mer, mit Ausnahme der beiden genannten legitimistis hen Pairs, für die Annahme, und die ganze Haltung- der Kammer zeigte, daß sie wirklich ein Verdammungs- Urtheil über die „verbrecherischen Manü- ver‘’ agus\prehen wollte, deren Beziehung im gegebenen Falle un verfennbar war. Ueber den leßten Paragraphen entspann sich gar feine besondere Diskussion mehr. Jedermann erkennt das würdige Verhalten und die anständige, bescheidene Sprache des jungen Her= zogs von Richelieu an, während der förmliche Paneagyrikus, welchen der Marquis von Verac auf das Thun und Treiben der Legitimisten zu London zum Besten geben zu müssen glaubte, von den Wenigen, welche ihn hören konnten, denn während der Redner, wegen sei- ner außerordentlich leisen Stimme au sih {on nur in der nächsten Nähe vernehmbar, sprach, ward er oft von Murren unterbrochen, und die meisten Pairs \chenkten ihm gar keine Aufmerksamkeit, #o daß man wegen ihrer Gespräche unter einander gar uihts hören konnte,

entweder mit Judifferenz oder mit offen sich kund gebender Ent-= rüstung aufgenommen wurde, : :

Die Schnelligkeit, mit welcher die Pairs - Kammer die Adreß- Disfussion zu Ende brachte, is in jeder Beziehung eine erfreuliche Thatsache, die sich auch die Deputirten - Kammer zul Herzen nehmen und nachahmen sollte, um nicht, wie dies bisher der Fall gewöhnlich war, 5 bis 6 Tage mit nußlosen Debatten zu vergeuden , eine kost bare Zeit, die jedenfalls zweckmäßiger im wahren Juteresse des Lan- des verwendet werden fann, y

Die Dampf =- Korvette „Cameleon“ soll demnächst von Toulon nah dem Hafen von Tunis abgehen, wie man hört, um dort Alles zu überwachen und der Regierung zu berichten, was in der Regent- haft dieses Barbaresken-Staates vorgehen sollte in Betreff der Ver- wicelungen, die si{ch zwischen derselben und der sardinischen Regierung erhoben haben, Gewiß ist, daß zu Tunis alle Maßregeln getroffen verden, um sich gegen einen allenfallsigen Angriff zu vertheidigen. Indeß \cheint denn doch eine gütlihe Beilegung des Streithandels durh die Vermittelung Frankreichs, welche der Bey anzunehmen \ich bereit erklärt hat, noch wahrscheinlih.

J,

m Paris, 9. Jan. Jch schrieb Jhnen gestern, die Adreß- Kominission der Deputirten - Kammer hätte den Herrn Hébert zum Berichterstatter erwählt, Meine Angabe beruhte auf der Voraus- seßung, daß das Kabinet Herrn Hébert dazu ernennen lassen wolle, Deun da das Kabinet sieben gegen zwei Stimmen in der Adreß- Kommission besißt, so schien die Ernennung des Herrn Hébert so we-= nig zweifelhaft, daß sie gestern vor Abgang der Post im Konferenz= Saale des Palais Bourbon als eine ausgemachte Sache betrachtet wurde. Allein Herr Sauzet is in seiner Eigenschaft als Präsident der Kammer de jure Mitglied der Adreß-Kommission, wenn es si darum handelt, den Berichterstatter zu ernennen und den Entwurf der Adresse zu adoptiren. Als nun zur Wahl des Berichterstatters ge- schritten wurde, gab Herr Sauzet seine Stimme nicht dem ministe- riellen Kandidaten, sondern dem Herrn Bignon, und entschied so die Wahl des Lebteren. Die Ernennung des Herrn Bignon, obwohl er zur fonservativen Partei gehört , erscheint dem Kabinet minder ange= nehm, weil Herr Bignon das Ministerium Guizot nur Prinzipien hal- ber unterstüßt und persönlih gegen die Verwaltung vom 29, Oktober hier und da eine um so gefährlichere Opposition treibt, als sie bei großer Mäßigung im Ausdrucke auf unleugbare Argumente sih süßt, Freilich dürfte nun die Phrase gegen die Legitimisten eine ganz audere Farbe erhalten, als wenn sie von Herrn Hébert abgefaßt worden wäre.

Jedermann war überrascht, daß in der gestrigen Sihung der Pairs-Kammer der Bericht der Adreß-Kommission, welcher in ihr nur öffentlich vorgelesen werden follte, zugleich diskutirt und angenommen worden is. Die Sache scheint zwischen dem Kanzler der Pairs- Kammer, dem Herzog von Broglie, und dem Kabinet so verabredet, um die Phrase gegen die Legitimisten durchzuseßen, ohne daß sich in die Diskussion persönliche Anspielungen auf die Herren Pas- quier , Decazes, Guizot, Soult 2c. einschleichen könnten. Der Herzog von Richelieu benahm mit wenigen einfahen Worten seiner Reise nach London jede politishe Bedeutung, so daß, ohne den Marquis de Boissy, die Diskussion über diesen Punkt gleich beendet worden wäre. Der Marquis de Boissy benußte aber diese Gelegenheit, um dem Minister des Aeußeren die Reise nah Gent vorzuwerfen, Das wichtigste Resultat des parlamentari- hen Kampfes zwischen Herrn Guizot und Herrn Boissy, bleibt die offizielle Erklärung des Herrn Guizot, daß das Kabinet der Tuilerieen den Hof von! St. James wirklich bedeutet hat, daß

es Willens sei, seinen Botschafter in London abzurufen, wenn die Köuigin Viktoria den Herzog von Bordeaur empfangen würde, und daß ferner die französishe Regierung den Lord Aberdeen fragen ließ, welche Mittel dem britishen Kabinet zu G e= bote ständen, um den Umtrieben der Legitimisten in England Einhalt zu thun. Herr Guizot sebte hinzu, daß die französische Regierung ebenfalls in Wien, Dresden und Berlin Vor= stellungen gegen die Gegenwart des Herzogs von Bordeaux an jenen Höfen gemacht hätte, Sonach scheint sich auch die Nachricht zu be- stätigen, der zu Folge Herr Perrier, diesseitiger Gesandter in Hanno= ver, von Herru Guizot die Weisung erhalten hätte, seine Residenz 1ach Braunschweig zu verlegen, weil der Herzog von Bordeaux ein= laden worden sei, einen Besuh am Hofe von Hannover zu machen.

Eine Deputation der Pairs-Kammer, von ihrem Kanzler und Groß-=Referendar angeführt, überreihte gestern Abends dem König die von der Pairs = Kammer votirte Adresse. Man bemerkte, daß der Köuig sich dabei längere Zeit mit dem Herzog von Broglie unterhielt, und ihm für den dynastishen Eifer, welhen er bei dieser Gelegenheit bewährt hatte, auf das herzlihste zu danken sien. Sämmtliche Pairs, welche dem Empfange beiwohnten, waren in Uniform. Baron Pasquier trug seinen Galla-- Schleppmautel aus violetfarbigem Sammt mit Hermelin verbrämt. Bei der großen Re- ception, welhe vor einigen Tagen in den Tuilerieen Abends *statt- fand, stellte der preußishe Gesandte den Major von Willisen, Adju= tant des Königs von Preußen, und den Regierungsrath von Wil-= lich, ebenfalls aus Preußen, dem Könige vor, welcher sich mit ihnen auf das freundlichste unterhieit.

Es zirfulirte heute im Konferenzsaale der Deputiren-Kammer die Nachricht, Herr Guizot hätte die seit längerer Zeit dem britishen Ka-- binet versprochene Abberufung des Herrn Lesseps, diesseitiger General- Konsul in Barcelona, bewirkt. Wenn sich die Nachricht bestätigt, so wird die Opposition eine neue Waffe gewinnen, um die entente cor- diale, zwischen Franfreih und England anzugreifen. Briefen aus Mäcon zufolge, wird Herr von Lamartine, dessen 82jährige Tante und Stiftdame eines adeligen Damen - Klosters unweit Mäcon, auf dem Sterbebette liegt, auf jeden Fall vor dem Votum der Adresse in der Deputirten-Kammer, in Paris eintreffen, um an den betreffen- den Debatten Theil zu nehmen.

Grossbritanien und Irland.

_ London, 8. Jan. Neue Nachrichten aus Jrland vom vor= gestrigen Tage über die fortgeseßten Vorbereitungen zur Wiederauf=- nahme des O'Connellschen Prozesses erregen heute in nicht geringem Grade die Aufmerksamkeit der Oppositions - Journale auf dies große, sich von neuem entwickelnde National-Drama. Die Regierung scheint nämlich durch die Art und Weise, wie sie_am lebten Freitage durch ihre Sachwalter vor dem Kronamte von ihrer Befugniß, aus der Spezial=Jury-Liste zwölf Namen auszustreihen, Gebrauh machte, die früheren gegen sie erhobenen Beschuldigungen bestätigt zu haben, daß sie durch den ganzen Prozeß nur dem ewigen Kampfe zwischen Ka= tholifen und Protestanten neue Nahrung gebe, und die Oppositions- Presse versäumt deshaib nicht, ihre wohlgerichteten Angriffe gegen ein solches Verfahren loszulassen, Wir haben bereits die durch das Loos bestimmte Auswahl der 48 zu Geschworenen qualifizirten Jndividuen aus der allgemeinen Jury - Liste gemeldet, welche von den Parteien um 24 Personen noch vermindert werden sollten. Als am vorgestri= gen Tage die Sachwalter beider Theile zu diesem Zwecke im Kron= Amte Dublins sich einfanden, strih der Kron - Anwalt von der Liste

12 Namen, von denen 11 Katholiken, alle aber Männern der libera= len Partei, angehörten. Dies entschiedene Verfahren der Kron-Beam= ten zum Vortheil der Regierung hat eben keinen günstigen Eindruck in Dublin selbst bei manchen konservativen Organen gemacht; man sieht die Regierung die Defensive ergreifen und verargt cs ihr, daß sie durch Mittel den Sieg gewinnen wolle, die von vorn herein eine Benußung desselben ausschlössen. Der whiggistische Globe vom heutigen Tage läßt sih hierüber noch ausführliher aus: „Mau nehme an“, schreibt dies Blatt, „„O'Connell würde ülber= führt, gleihviel aus welhen Gründen; was nüßte der Re= gierung wohl diese Ueberführung, oder was fönnte se zur Unterdrückung der Repeal - Agitation beitragen, wenn dieselbe nicht im Einklange mit der öffentlichen Meinung steht? Dadurch daß die Unparteilichkeit der Jury in Frage gestellt ist, hat die Regierung den moralischen Einfluß zerstört, welchen ein als unparteüsh anerkanntes Verdikt ihr gesichert hätte. Eine Jury von Protestanten aber kann diesen Einfluß nmcht ausüben; sie muß im Gegentheil die gerichtliche Verfolgung in eine Herausforderung der Volksleidenschaften verwandeln welche man dur Einschüchterung beshwichtigen will,‘ Die strengen Res gierungs-Organe und Ultra-Tory-Blätter suchen natürlich die Hand= lungsweise der Regierung zu rechtfertigen-und motiviren die Nothwendig-= eit derselben durch die Theilnahme der fatholischen Priester an den Repeal= Umtrieben, wodurch jeder gegen D'Connell gestimmte Katholik der allgemeinen Verachtung preisgegeben werde, Man erkennt hieraus, mit welchen Schwierigkeiten eine englische Regierung zu kämpfen hat, wenn ste in Jrland gerecht sein will, denn jene Behauptung ihrer Organe entbehrt teinesweges der Begründung; es giebt überhaupt fast nihts, was sie thun kann, ohne daß die Grundübel des Landes, Kirche und Besiß, dadur berührt werden, und ehe diese Uebel nicht beseitigt sind, wird es auch in keinem Punkte Gerechtig= feit für Jrland geben. Das Dublin Evening Mail, Toroblatt, sagt zur Rechtfertigung der Regierung: „Wir behaupten, daß es unabweisbare Gründe dafür gab, die zur römisch-katholischen Religion sich Bekennenden von einer \solhen Jury auszuschließen, Wir wissen alle, daß die Repeal - Agitation, welche doch die Hauptsache der ge= richtlihen Verfolgung is, fast aus\chließlich von der römisch=katholisczen Bevölkerung des Landes unterhalten, daß sie von der römischen Prie= stershaft genährt und gefördert wird, und wir wissen eben so gut daß diese Priestershaft sih jeder Art von Unterdrückung und Eine hüchterung bedient, ihre Reihen zu verstärken. Derjenige Katho= lif, welcher auf ein Schuldig gegen O'Connell erkennen würde, müßte der Gegenstand jeder Art von Verfolgungen und Verwün= schungen von Seiten aller seiner Glaubensgenossen sein.“

Aus Dublin wird heute gleichzeitig geschrieben, daß von Seiten der Angeklagten gegen die Gültigkeit der eben gewählten Jury Ein= wendungen erhoben worden sind, und zwar auf Grund des Geschwor= nen-Buches, welches Namen enthalten soll, welche Personen, die nicht in der Grafschaft Dublin ansässig sind, also niht rechtmäßig die Func= tionen der Geschworenen in Dublin verrichten können, angehören. Von diesen nicht qualifizirten Jndividuen sollen sich 2 unter den 2 befinden, aus denen die 12 Geshworenen gewählt werden sollen.

Der Herzog von Bordeaux is von Brighton, wo derselbe beim Herzog von Bedford glänzend aufgenommen war, gestern wieder in London eingetroffen,

Italien.

Der Oesterreichische Beobachter enthält Folgendes: „Einem offiziellen Berichte des Gouverneurs von Palermo zufolge, beträgt die Zahl der in der glühenden Lava des Aetna verunglückten Perso=- nen 143, Unter ihnen befanden sich mehrere Fremde, größtentheils Engländer. Der Verlust an Vieh und Weinreben, Saaten und Frucht- bäumen i} auf 15 Millionen Ducati angeschlagen,“ 0