1844 / 19 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

/ rschicden ausgelegt und beurtheilt. Der Gesandte harieJo teressen, vel Llidenten ene Abri pur e gus, , idt, mit der Bemerkung, daß er =

r i Gyrase u Gb derselben Sprache bedienen werde. Es ste ou T beschlossen, daß die Königin ihre Antwort nicht, wie mre ht in französischer, sondern in R ar Sprache zu erthei herge Le "Bei seiner Vorstellung begann Herr Bulwer seine An- ban O, sich eines Konzeptes zu bedienen, gerieth jedoch gleih an- tede, oe so daß eine Unterbrechung entstand und er eine fangs ft der Rede aus seiner Tasche hervorziehen mußte, um jene zu A Nachdem die es dir «gi “ae ri By aps daf , 4 ndten in spanisher Sprache die Frage: „Wie ridtete sie an e y Königin von Großbritanien ?““

re Majestät die l l E p daß 4 Gesandte diese Frage niht ver=

eine augenblicklihe Zerstreuung si seiner bemächtigte, Mere e im Begriff, sich stillschweigend zurüczuziehen, als der tinister-Präsident ihm in französischer Sprache die von der Königin an ihn gerichtete Frage wiederholte, und eine entsprehende Antwort erhielt. Da man hier, und gegenwärtig mehr als je, gewohnt ist, ‘edem Worte eines Vertreters Englands oder Frankreichs eine tiefe Bedeutung zu unterstellen, so wollen die Anhänger der dermaligen Lage der Dinge in der von Herrn Bulwer gehaltenen Anrede viel= mehr die Sprache, welche das englische Volk an das spanische richte, als den Ton erblicken, in welhem es dem Vertreter einer Königin der Souverainin des Landes, die er begrüßt, gegenüber, sih auszu= drücken wohl anstehe. Der tiefen Ehrfurcht des spanischen Volks vor der Krone Jsabella's Il, und des unbegränzten Gefühls desselben für die National-Unabhängigkeit, wären, der Ansicht Vieler zufolge, durch den Gesandten nur deshalb Erwähnung geschehen, um seine Gesin= nungen dur eine Art von Programm anzukündigen. Andere wollen vielmehr ein Epigramm darin erblicken. Der Espectador hebt heute den auffallenden Unterschied hervor , der zwischen den von Seiten des englishen Gesandten ausgesprochenen volkêthümlichen Gesinnungen und den Aeußerungen bestände, deren der französische Botschafter bei ähnlicher Veranlassung sih bediente. Dürfte man annehmen, daß Herr Bulwer in der That die Absicht hatte, in seine Worte die angegebene Bedeutung zu legen, so würde das angekün- digte Einverständniß beider Mächte freilih auf ziemlich \{chwankenden Grundlagen beruhen. L

Die Königin hat so eben den General Narvaez zum Feld- marschall (General-Capitain der Armee) ernannt. Gleiche Ehre ist dem 84 jährigen Herzog von Castroterreño widerfahren.

Am 3ten traf hier ein Offizier vom Generalstabe des Baron von Meer mit den Anträgen ein, unter welchen Amettler sich erbietet, das Kastell von Figueras zu übergeben. Er überbrachte zugleich ein Schreiben Amettler's an die zur Oppositions-Partei gehörenden De- putirten Madoz und Ovejero, in welchem diese aufgefordert werden, Alles aufzubieten, um die Bewilligung der von Amettler vorgeschla= genen Bedingungen von Seiten der Regierung zu erlangen. Die genannten Deputirten besprachen sih deshalb mit dem Kriegs-Mini- ster, der ihnen die Zusicherung ertheilte, daß die Bedingungen mit einigen Beschränkungen bewilligt worden wären. / :

In Saragossa haben in einem Kaffeehause Raufereien zwischen einigen Offizieren und Bürgern stattgefunden, zu denen Lebtere die Veranlassung gaben. Der General-Capitain begab sich an Ort und Stelle und verhütete weitere Folgen. ;

Da mehrere Deputirte für Madrid aus den Cortes getreten sind, so stehen hier neue Wahlen bevor. Die Opposition hat den großen

Fehler begangen, den entwichenen Olozaga als einen ihrer Kandidaten aufzustellen. Jch nenne dies einen Fehler, weil kein anderer Schritt so sehr geeignet wäre, die der Regierung feindliche Partei in der öf- fentlihen Meinung herabzuseben. i

Das Ministerium ist auf das festeste entschlossen, das neue Mu- nizipal-Geseß zur Anwendung zu bringen. Die desfallsigen Wahlen sollen in der ganzen Monarchie am 25. Februar beginnen. Hier in Madrid haben so eben zehn Mitglieder des bestehenden Ayuntamiento ihre Entlassung eingereiht, mit der Erklärung, daß sie das nene Geseß als verfassungswidrig betrahten. Die hiesige Provinzial-Deputation hielt gestern eine lange Berathschlagung darüber, ob sie eine Vor- stellung gegen das neue Munizipal-Geseß an die Regierung zu richten habe. Man beschränkte sih jedo auf die Erklärung, diesem Geseß Gehorsam leisten und die Regierung ersuchen zu wollen, einige vor= zuschlagende Modificationen von geringer Bedeutung in Betracht zu

ziehen. is, 413, Jan. Ei te eingetroffener Courier hat id ende D N l aserana das Dekret auf-=

die Nachricht überbracht, daß die spanische erung

Pka N welches Espartero nach e Aufruhr von 1841 die fernere Zahlung der Pension der Königin Christine suspen- dirt hatte. Die zu diesem Behufe erlassene Minitters Verordnung wird durch den folgenden Bericht des Finanz-Ministers an die Köni=

N SIvgis Au E L iaitlén der bürgerlichen Unruhen, in welche die \ anische Nation verwickelt gewesen is, schwere Ungerechtigkeiten begangen sind so muß die Volljährigfkeit Ew. Majestät der Anfang einer feierlichen Sühne sein. Selbst die Stufen des Thrones sind nicht unberührt geblie- ben von ven beklagenswerthen Folgen unserer inneren Wirren, und sogar die erhabene Mutter Ew. Majestät is das Opfer der Partei - Leidenschaft und des Parteihasses geworden. Ein aus Vitoria vom 26. Oktober 1841 datirtes Dekret des ehemaligen Regenten des Königreichs verfügte die Sus- pension der Zahlungen, welche Jhrer Majestät der Königin Doña Maria Christine von Bourbon von den Cortes bewilligt und die in das nile aufgenommen tvaren, Zahlungen, deren Ursprung durchaus rechtmäßig ist, und die nicht in Frage gestellt werden können, da sie auf einem Che- Kontrakte beruhen. - Die zweideutigen und leidenschaftlichen politishen Vor- wände konnten die Suspension einer geseßmäßigen Zahlung nicht retfer- tigen, welche durch das Herkommen, durch Vertrag und durch die Zustim- mung der Nation gutgeheißen war, Ueberdies war es dem Anstande zu- wider, daß die Person der Königin vernachlässigt ward, welche die Regie- rung des Königreichs während der Minderjährigkeit Ew. Majestät so rühm- lich und so hochsinnig geführt hatte. Der Minister - Rath hat daher ge- laubt, daß es eine seiner ersten Pflichten sei, die Spuren jener traurigen reignisse zu verwischen, und der gebieterischen Forderung der Gerechtigkeit und den fkindlihen Gefühlen Ew. Majestät zugleih dadurh zu genügen, daß er Jhrer erhabenen Mutter das Jahrgeld zurückgiebt, welches ihr als der großmüthigen und menschlichen Regentin, als der Wiederherstellerin der öffentlichen Freiheiten , als der eifrigen Hüterin des Thrones und der Jn- teressen des Landes gezahlt werden sollte, selbst wenn es ihr nicht fraft der Gesege gebührte.“ j i i Die madrider Regierung hat die Capitulation des Schlosses San Fernando nun mit verschiedenem Vorbehalten bestätigt. Die Aussich- ten ouf die Uebergabe der genannten Festung noch vor dem Eintref- fen der aus Madrid erwarteten Antwort, hat si bis jeßt nicht ver=- wirkliht, Nah Briefen von der catalonishen Gränze vom 7ten wa- ren vielmehr alle Verbindungen zwischen Figueras und San Fernando wieder abgebrochen, die Thore des Schlosses waren geschlossen, die Zugbrücen aufgezogen und man sah von der Stadt aus nichts als die Schildwachen auf den Wällen. Die Vorräthe der Belagerten sollen übrigens sehr stark auf die Neige gehen, und es heißt, daß sie nur noch 150 bis 200 Schafe haben. Die ausgewanderten Einwoh- ner von Figueras kehren nah und nach zurück, und man erwartet mit Ungeduld die Rückkehr des nah Madrid abgeschickten Couriers. Der General Schelly negozürt in Barcelona eine Anleihe von

122 1 Million Realen, zur Bestreitung der Bedürfnisse der catalonischen Armee, und es scheint, daß das Vertrauen auf die Verwaltung des

Generals de Meer groß genug is, um die desfalls eingeleiteten Un- terhandlungen zum glücklihen Ende zu führen.

ortugal. L

A Lissabon, 3. Jan. Die Minister-Krisis is definitiv vor- über, wiewohl - dieselbe immerhin ein bedauerli er Vorgang bleiben wird. Denn wenn auch in der Stellung des Ministeriums zur De- putirten - Kammer, die auch hier den überwiegenden Einfluß ausübt, nihts geändert is, wenn auch, nah wie vor, dem Ministerium eine imposante Majorität von über sechzig Stimmen in dieser Kammer ge- sichert bleibt, wenn auch der Geist des jeßt so ziemlich gut unterhal- tenen Heeres unverkennbar ein guter, der Regierung ergebener ist, also für alle möglihen Fälle Gewährschaften darbietet, }o läßt sich doh nicht in Abrede stellen, daß hon die Möglichkeit, daß dur eine an sih so unbedeutende Veranlassung, wie sie es im betreffenden Falle war, und wobei ein guter Theil der erwachsenen Verlegenheit auf die Intriguen der Opposition unbestreitbar zu rechnen ist, überhaupt nur eine wirkliche Krisis für das Ministerium herbeigeführt werden konnte, das Vertrauen der Konservativen, der Freunde von Stabilität und Festigkeit in der Verwaltung, in gleichem Grade wie- der geshwäht werden mußte, als die Opposition dadurch zu neuen Hoffnungen und auf diese gegründete Fortsebung ihrer An- strengungen sich ermuthigt fühlt. Die Königin hat bei dem ganzen Anlasse einen bemerkenswerthen Takt und Scharfblick gezeigt. Mit richtigem Blike erkannte sie, daß oft ein Mann der Ausdruck und die Stüße einer ganzen Situation 1, und daß daher nah Beseitigung dieser Stüße au das ganze darauf basirte Gebäude zusammenfallen müßte. Jn dieser Erkenntuiß und rihtigen Würdigung der Lage er- flärte sie daher gleih im ersten Augenblie, als der Minister des s nern, Herr Costa Cabral, die eigentliche Seele und VIs Leven S e- danke des Ministeriums, seine Entlassung anbot, ihre bestimmte Wei= gerung, dieselbe anzunehmen, beauftragte ihn vielmehr, wenn denn doch eine Verständigung mit dem Herzog von Terceira seinerseits und der sämmtlichen Minister unter einander nicht zu erzielen sein sollte, mit Bildung eines neuen Ministeriums, in welchem er nicht blos fak= tisch, sondern auh nominell an der Spiße der Geschäfte stehen und die Leitung derselben führen sollte. Doch glaubte Herr Costa Cabral diesen Auftrag ablehnen zu müssen, und bald erfolgte dann die Wiederherstellung des Einverständnisses unter den sämmte- lihen Mitgliedern des bisherigen Kabinets, das sonach definitiv im Amte bleiben wird. Es hat natürlich nur sehr geringe Befriedigung bei der Opposition erregt, als gestern das offizielle Diario do G o- verno ein Königl, Dekret brachte, wodurch Jhre Majestät ihren wie das Dekret ausdrücklih sagt „vielgeliebten“ Minister zu der Würde eines Staatsrathes auf Lebenszeit erhebt, eine Auszeichnung, die nur höchst selten ertheilt wird, und daher um so werthvoller für den Betheiligten is, als ein eklatanter Beweis der besonderen König= lichen Huld, Gnade und Zufriedenheit mit seinen geleisteten Diensten. Es ermangelt wohl nicht alles Grundes, wenn man versichert, Herr Costa Cabral habe schon längere Zeit die Erlangung der ihm nun ertheilten Würde zum besonderen Ziel seiner Wünsche und Bestrebun- gen gemacht gehabt. ; S L : :

Herr Olozaga, der spanische Ex = Minister, befindet sich noch im- mer hier und wohnt fortwährend im Hause des Herrn Southern, Secretair der britishen Gesandschaft, dessen Gemahlin eine Spanierin ist, und der mehr als einmal {hon Gelegenheit hatte, an Spaniern, die aus ihrem Vaterlande zu fliehen genöthigt waren, _Gastfreund- schaft zu üben. Herr Olozaga lebt übrigens hier äußerst zurückgezo- gen und is bis jeßt namentli in staatsmännischen Kreisen nur Ee nig ershienen. Es scheint, daß er vorläusig Portugal nicht zu ver= lassen gedenkt.

Eis Loc) nen.

slau, 16. Jan. Der Bau der Ober-Schlesischen Ei- cuvaa Dai bis zur Landes -Gränze is durh das schlechte Wetter #o beeinträchtigt worden, daß die Arbeiten auf einzelnen Strecken {hon Ende November ganz eingestellt werden mußten. Je- doch sind, abgesehen von den Brückenbauten und der Errichtung der Gebäude, die Erdarbeiten durch das Oderthal in Angriff genommen, ebenso die ganze Strecke von Oppeln bis zum Dorfe Gerasdze, fer- ner in der zweiten Bau - Abtheilung zwischen Kosel und Gleiwiß die Erdarbeiten auf zwei Punkten, in der dritten Abtheilung zwischen Gleiwiß und Myslowiß sind die Situations- und Nivellements-Pläne nah der durh 4 Monate fortgeseßten schwierigen Aufsuchung einer günstigen Linie vollendet; mit Anfang April wird in Betreff der Strecke von Mislowiß bis zur Gränze die Anfertigung der Pläne beginnen. | : Gestern Nachmittag fand eine General-Versammlung der Actio- naire der Breslau=Brieg=Neißer Zweigbahn statt. Die vom Herrn Ober-Jngenieur Rosenbaum angefertigten Pläne und Anschläge von vier nivellirten Linien wurden vorgelegt und die eine der Linien, von Brieg aus über Grottkau nah Neiße der Stadt Neiße ist die Wahl der Ausmündung resp. der Anlage des Neißer Bahnhofes unter gewissen Modalitäten vorbehalten adoptirt. Das Bau- Kapital ist auf 1,100,000 Rthlr. festgeseßt, resp. erhöht. Man ver= einigte sich ferner über die Haupt - Grundsäße des Statuts, dessen Vorlegung, so wie die Wahl der Gesellschasts-Vorstände (Direktorium und Ausschuß, zum Theil hier, zum Theil in Neiße) in der nächsten, für den 5. Februar c. anberaumten General - Versammlung erfolgen wird, Juzwischen werden die Zeichnungen und Anschläge dem Herrn Finanz-Minister eingereiht werden, welcher bereits eine gewisse Bil= ligung des Unternehmens ausgesprochen haben soll.

Würzburg, 12, Jau, Kommenden Montag, den 15. Januar, tritt ein Comité zusammen, um sich vorläufig näher wegen der Frän= fisch - Bayerischen Westbahn von Bamberg, Schweinfurt, Würzburg, Aschaffenburg zu besprehen und unbezweifelt die Actien - Zeichnung vorzubereiten, welhen Berathungen Herr Ministerial-Rath und Vor= stand der Königl. Ober - Bau =- Behörde von Shhierlinger beiwohnen wird, indem derselbe {on Sonntag den 14ten hier eintreffen wird,

Landels- und Börsen - Uachrichten.

Berlin, 18. Jan. Das Geschäft war heute wieder in Köln-Minde- ner am bedeutendsten; außerdem blieben besonders am Schluß der Börse Düsseldorf-Elberfelder gefragt und über Notiz bezahlt. Die höheren Wie- ner Course haben neuerdings, namentlih auf Mailänder, günstig gewirkt.

Das Geschäft darin war nicht so bedeutend als dieser Tage.

Stettin, 17. Jan. (B. N, d, O,) Jn unserem Handel is nichts Neues von Belang. i

Weizen wurde am gestrigen und heutigen Landmarkte wieder etwas höher bezahlt. y

Roggen in loco 34 a 35 Rthlr., nominell, pr. Frühjahr 335 Rthlr. bezahlt, auf 34 Rthlr. ferner gehalten,

Heutiger Landmarkt ;

Weizen, Reg Gerste. Hafer, Zufuhren 16 2 6 3 2 Wspl. Preise 46 à 522 34 à 35.26 à 27 16 à 18 32 à 34 Rthlr, Heu p, Ctr. 15 à 225 Sgr. nah Qual. Stroh pr. Schock in Ra-

Erbsen,

tionsbunden 7 Rthlr, à 7 Rthlr, 10 Sgr.

toffeln 14 Sgr. é E Auf üböl scheini das wieder zur Milde neigende Wetter ungünstig

j iren, und olches etwas billiger abgegeben, in loco zu 10% Rthlr., rin rz / April F L Rthlr., auf 11 Rihlr, beide Termine ferner ge- halten, doch keine Kauflust dafür. : i

Tabacksmarkt. Die Preise von Tabak sind gegen die vor 7 Tagen angegebenen ohne wesentlihe Veränderung. Durch die Konkurrenz auswär- tiger Käufer, welche sich am Markte einfinden, werden sie momentan mit- unter etwas gesteigert, doch gehen sie, sobald diese entfernt sind, stets auf ihren alten Standpunkt zurück, Die Vorräthe auf dem Lande sind noch ziemlih bedeutend, und die Eigner scheinen sich in die, gegen voriges Jahr billigeren Preise noch nicht ret finden zu können. Aus der Gegend von Anklam wird Rundblatt zu 5 Rihlr. angetragen, aber niht genommen, In Berkholz soll zu 5 Rthlr. gekauft sein.

Magdeburg, 16. Jan. Höchster und niedrigster Getraide-Marktpreis pro Wispel: Weizen: 47 40 Rthlr, Roggen: 35—34 » Hafer: 18 1675 » T Wre Den 18. Januar 1844.

Gerste: 295— 285 Rthlr.

Pr. Cour.

Pr. Cour. Brief. | Geld. | Gem

j A Actien. |5| Brief. | Geld. |

Fonds. |Sg |

Brl. Pots. Eisenb./| do. do. Prior. Obl. /| Mgd. Lpz. Eisenb./| do. do. Prior. Obl.! Brl. Anb. Eisenb, de. do. Prior. ObI,! | 102 | j Düss.Elb. Eisenb./|

104% | 103% 1 TIBOE 1042 | 103% 146 44 | 104% | 103% | 8 97% | 96% |

| St. Schuld-Scb. |35| 102% | 1025 Pr. Engl. Obl. 30.|/ 4 | 10253 | Präm Sch.d.Seeb. —/ 90% | Kur- u. Neumärk.| | | Schuldverschr. 35| 100% | Berl. Stadt-Obl. |35| Danz. do. in Th.

4 48 | do. do. Prior. Obl. Westpr. Pfandbr. 35 4

j 1015 | Rhein. Eisenb. _—: | 184 Grossh, Pos. do. 2 1064 | L e O 98 | 971 Sn do. (27 100A | Brl. Frankf. Eisb.| 5 | 1435 | 1425 | E 33 A do. do. Prior. Obl. 4| | 1033 | Pams, Ma, (QU S Ob.-Schles. Bisb.| 4 | 116 | 115 Kur- u. Neum. do. /35| 1027 | L E 2 T0 li | o.Lt.B. v. eingez. | Sehles1scbe do. |35| 1017 | N R U O Gold al marco, |—| Magdeb. - Halber-| | Friedricbsd’or. |—| 1377| städter Eisenb.!| 4 | ( | E And.Gldm. à 5 Th.|—| 125 | BresI- Schweidn.-| | | | Disconto. Ld 3 Freibg.Risenb,| 4 | BaN | Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sgr.

Brief. | Geld.

Aa ca o Po 0006S 250 FI. Kurz | 141:{

do. 250 FIl. 2 Mi. _— | 1405

Habt «eo oc ce cebaciovtcceéeress 300 Mk. Kurz 1507 | 1505

E E 300 Kk. 2 Mt. 150 | 1493

E L 0 Me. 6.2573

A 300 Fr. Mt. | 79%

2 Mt. 1045 | 1043

Mt. L 1025 Mt. N

Tage 100

R A AA| ck | or

F see CEeuro

do. London Paris - - R C 150 FI. 150 FI.

Augsburg 100 Thlr.

Breslau

Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss. . Mt. [56 Woch. | 1075

100 FIl. 100 SRbl.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam.,. 14. Jan. Niederl. wirkl. Sh. 547. 5% Span

Antwerpen, 13. Jan. Zins! 67. Neue Anl. 205.

Frankfurt a. M., 15. Jan. 5% Met. 113% G, Bank - Actien 2021. p- ult. 2022. Bayr. Bank - Actien 678 G. Hope 907. : Stiegl. 895. Int. 547. Poln. 300 Fl. 95% G. do. 500 Fl. 97. do. 200 Fl. 32 G.

Hamb Urg, 16. Jan. Bank-Actien 1695 Br. Engl. Russ. 1125 G.

Londo n, 12. Jan. Cons. 3% 967. Belg. 1037. Neue Anl; 21%. Pas- sive 94. Ausg. Sch. 124. 25% Holl. 545. 5% do. 1005. Neue Port. 447. Engl. Russ. 1165. Bras. 79. Chili 997. Columb. —. Mex. 325. Peru ZAx.

Paris, 13. Jan. 5% Rente fin cour. 124. 85. 3% Rente fin cour. §2, 65, 5% Neapl. au compt. 106. 40. 5% Span. Rente —. Pass. 55.

W ien, 14. Jan. Anl. de 1839 120. Nordb. 132, Mail. 1097. 110 Gloggn. 116. 7. Livorn. 973. 98.

Meteorologische Beobachtungen.

Abends 10 Ubr.

Frankfurt a. M. WZ..- «ooo. Petersburg

2 2 2 8 100 Thlr. } 2 Mt. j 992 2 3

| Nachmittags Nach einmaliger

Morgens | 2 Ubr.

6 Ubr. | Beobachtung.

17, Jan.

1844, |

Luftdruck .... [335,28 Par. 33 1,90” Par.|333,09" Par. | Quellwärme 6,1° R. Luftwärme ... + 12° R. +4 Lo: R. + 26 R.) Flusswärme 0,1° R. Thaupunkt ... -+ G2 R. |— 0,20 R. -+ 2,0° R.| Bodenwärme 3,0? R, Dunstsättigung 92 pCct. 83 pCct. | 97 pt. Ausdünstung 0,010 Rh. Wetter neblig. trüb, | reguig. Niederscblag 0,009 Rh. V A) | Ms Wüärmewechsel 0,2" Wolkenzug. - _—— u W. | Svar —+ 2,5° R. Tagesmittel: 334,42 Par... +4 1,9°R... +0,6° R... 91 pet. W.

Königliche Schauspiele.

Freitag, 19. Jan. Clavigo, Trauerspiel in 5 Abth., von Göthe. (Herr Löwe: von Beaiitiarsais; als Gastrolle. Herr Devrient : Carlos.)

Sonnabend, 20. Jan. Erziehungs-Resultate, oder: Guter und hlehter Ton. Hierauf: Liebeshändel.

Im Konzertsaale: Pierre-le-Rouge.

Sonntag, 21. Jan. Othello, der Mohr von Venedig. (Mad. Schröder=Devrient: Desdemonaz Herr Härtinger : Othello, als Gast- rollen.)

Im Konzertsaale : vor seiner Thür.

Der Mann im Feuer, Hierauf: Jeder fege

Königsstädtisches Theater.

Freitag, 19, Jan. Gast - Vorstellung des Kinder-Ballets des Herrn Price aus Kopenhagen, in 3 Abtheilungen. Erste Abthei- lung (nah dem ersten Akt des Stücks): La Gitana, spanischer Nationaltanz, mit Kastagnetten, ausgeführt von Oi a Abtheilung (nach dem zweiten Akt): Steyersches 1 as de deux. Dritte Abtheilung (zum Schluß): Zum erstenmale : Der Sultan und seine Sklaven, Mobrentäns ausgeführt von sämmtlichen Kindern, Dazu: Endlich hat er es doh gut gemacht! Lustspiel in 3 Akten, von Albini. T4 j

Sonnabend, 20. Jan. (Jtalienische Opern-Vorstellung.) Lucrezia Borgia.

Siguor Napoleone Moriani, erster Tenorist: Gennaro, als Gast= rolle, Der neue Schluß der Oper is für Herrn Moriani vom Kom- ponisten besonders komponirt.)

Preise der Plähe: Ein Plaß in denOrhester-Logen 2 Rthlr., den Logen und im Balkon des ersten Ranges 2 Rthlr., im Parquet und in den Parquet-Logen 1 Rthlr., im Amphitheater und in den Logen des zweiten e v Ae 15 Sgr., Sperrsiß des dritten Ranges 10 Sgr., Gallerie 75 Sgr. O H

Die ditonauginen Meldungen um Billets sind berücksichtigt worden.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen.

Gedruckt in dex Deck erschen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei, Beilage

I a. 1.7 Zur landwirthschaftlichen Politik, Handels- und Börsen-Nachrichten. Jahresbericht über den Han-

del von Königsberg. Mannheim, Handels - Verkehr mit den hol- ländischen Häfen,

Zur landwirthschaftlichen Politik. (Vergl, Allg. Preuß. Ztg., 1843, Nr. 160, Beil., und 1844, Nr. 1.)

B

Im Junteresse der Sache, die noch der Aufklärung bedarf, glaube i auf die Entgegnung des Herrn von Bülow (Nr, 1 dieser Blätter) repliziren zu müssen, Jch übergehe dabei, was in dieser, nicht sowohl gegen meine Kritik, wie gegen die Urtheile Anderer, gesagt ist.

Allerdings handelt es sih hier um eine Abshäßung Behufs der Be- pfandbriefung, und sicherlih muß jede Taxe, welche díe Erfüllung einer dauernden Verpflichtung garautiren soll, den Werth im Auge behalten, der gegen die möglichen, die Nente herunterdrückeuden Wechselfälle Stich hält, Zh glaube aber nicht, daß dieser Werth besser durch Grundtaxen als Befundtaxen herauszustellen is, wenn man nur nicht den Be- fundtaxen Eigenthümlichkeiten zuschreibt, die sie ihrem Begriff nah niht haben, Herr von B, charakterisirt den Unterschied zwischen Grundtaxen und Befundtaxen, daß jene „den mehr stabilen Werth““, diese „den Nußen, den das Gut in seinem jeßigen Zustande zu gewähren vermag“, ermitteln. „Der Unterschied zwischen beiden sagt er besteht daber im Wesentlichen darin, daß in dem einen Fall vorzüglich die Judu- strie und die zufälligen Verhältnisse, in dem anderen die Ertrags Fäbigkeit des Bodens selbst und die höhere Benußung der Produfte den Werth be- stimmt,“ Jn dem besprochenen Werke wird derselbe mitunter anders auf- gefaßt, Hier heißt p. 71: „Demnächst werden wir auf Grundtaxen über- gehen und auf die Nothwendigkeit aufmerksam machen, bei den Abschäßzun- gen jede Berechnung eines imaginairen Wirthschaftsplans zu ver- meiden, weil dadurch der zufälligen Ansicht der Taratoren zu viel Spielraum gegeben wird,“ Judessen dürfte gegen beide Auffassungen etwas einzuwen- den sein, Befund ist gewiß keine Jmagination, und Befundtaxen , die imaginiren, haben eigentlich aufgehört, solche zu sein. Wenn dennoch der Landschafts-Deputirte, der heute in Pommern ein Gut taxirt, kaum aus den vorschriftsmäßigen Jmaginationen herauskommt, so liegt dies nicht daran, daß er nah Befund - Tax - Prinzipien überhaupt verfährt, sondern daran, daß er es nah Befund - Tax - Prinzipien thun muß, die von einem System abstrahirt sind, das heute fast ganz und gar ins Neich der Jmaginationen gehört, Zu ihrer Zeit waren die pommerschen Tar - Prinzipien nicht o \chlecht, als sie heute sind, und wenn die heutige Zeit sie besser machen ivürde, so liegt dies wieder nicht daran, daß sie damals als Befund- Tax - Prinzipien abgefaßt wurden, sondern daran, daß jene in ihren landwirthschaftlihen Kenntnissen weiter is, Geringere Abwei- chungen von der Wirklichkeit werden sich die Befundtaxen erlauben dUrien, Und bie GOritubtarent erlauben muten, Dent Wie die Grund - Tax - Prinzipien das vorausgeseßte Svstem, unter welchem der in der Tax - Tabelle ausgeworfene Werth berehnet is, doch nur in scinen richtigen Grundzügen voraussezen können, sto werden auch die Befund-Taxprinzipien das in dem konkreten Fall vorgefun- dene System, wo es nöthig is, einigermaßen auf seine richtigen Grundzüge zurüführen dürfen. Man darf deshalb dem lehteren keine Fiction vorwer- sen, ohne es zugleich nicht auch dem ersteren zu thun. Deshalb kann aber auch „der mehr stabile Werth“ eben so wohl durch Befundtaxen wie durch Grundtaxen ermittelt werden, und es ist durchaus nicht nöthig, weder, daß man in Befundtaxen Zufälligkeiten berehnet, noch, daß man wesentliche Mängel des alten Befund - Taxsystems ins neue mit hinübernimmt. Der charafteristishe Unterschied zwischen beiden Taxsystemen scheint mix vielmehr lediglich darin zu bestehen, daß in dem einen der Werth jeder vorhandenen Bodenart schon vorweg von den Verfassern der Prinzipien festgestellt ist und das Taxgeschäft daun nur in einer richtigen Subsumtion des abzuschätßzen- den Bodens besteht ein Taxverfahren übrigens, das durch die Hülfs-Ta- bellen des Herrn v, B, eine eben so große Ershwerung als Verbesserung erfahren würde —z in dem anderen aber die Prinzipien, welche die Ver=- fasser der Grundtax - Prinzipien selbst schon angewendet haben, erst dem Taxator anzuwenden überlassen bleiben.

Seßen daher die Grundtax-Prinzipien ein System voraus, das nicht mehr existirt, oder gar uíht mal existiren kann wie z. B, Grundtarx- Prinzipien, die von der Koppel-Wirthschaft abstrahirt waren, wenn diese nicht mehr besteht, oder die Grundtax-Prinzipien des Herrn v, B,., die aus der Boden-Beschaffenheit ein System abstrahiren, das vielleicht den Markt- Verhältnissen widerspriht so beruhen sie eben so sehr auf einer Fiction, wie nur Befund - Taxen unter Umständen auch darauf beruhen können, Daß ich damit nicht habe sagen wollen, daß der gute Boden cine Fiction sei, hätte mir Herr v, B. billig zutrauen sollen, um so mehr als auh kein zweifelhafter Ausdruck ihn zu diesem Mißverständniß ver- leiten konnte, ih vielmehr ausdrücklih den Einfluß der Boden-Verschiedenheit auf die Werth - Verschiedenheit anerkannt habe. Herr v, B. fährt indessen unter diesem Mißverständniß fort und sagt: „Eben so wahr als diese Be- hauptung des Gegners würde die sein, es beruhe auf einer Fiction, daß der Friedrichsd'or und der Silbergroschen einen verschiedenen Werth hätten.“ Auf sein gehöriges Maß und seine richtigen Vergleichungspunkte zurückge- bracht, könnte ih dies Gleichuiß annehmen, es aber gegen Herrn v. B. keh- ren und fragen, ob ein Achtgroschenstück deshalb seinen heutigen Werth hat, weil es der dritte Theil eines Thalers ist, oder deshalb, weil ihm die Pro- ductions-Verhältnisse des Silbers und die gesammten Verkehrs-Verhältnisse denselben anweisen? Weil aber die legteren seinen Werth bestimmen, diese aber gewechselt haben, sind niht immer acht Groschen dreimal so wenig werth gewesen, wie heute cin Thaler, Sie haben einst sogar einen höheren Werth gchabt, als heute dieser, Ebenso hat der dreimal bessere Boden von heute einst nicht den Werth gehabt, den heute der dreimal schlehtere hat, Erst zu derselben Zeit bestimmt das Verhältniß der Silber-Quantität, und erst unter demselben Sv stem das Verhältniß der Boden-Beschaffenheit den verhältnißmäßigen Werth des Geldstücks und des Grundstücks, Herr v. B. sagt deshalb auch selbst in seiner Entgegnung: „Die Taxen, wie wir sie in Preußen bedürfen, seßen bestehende Verhältnisse voraus“, aber diese bestehenden Verhältnisse, die eben das bestimmte landwirthschaft- liche System gebieten, hat Herr v, B. in seinem Werk nicht vorausgeseßt, sondern übergangen, indem er das System lediglih aus der Boden-Be- {chaffenheit konstruiren will. Und darum paßte allerdings das Beispiel von Belgien und der Ufrgine, während es sonst eben so gewiß nicht gepaßt haben würde, Auch in sciner Entgegnung scheint Herr v, B, diese Wahrheit, daß das System nicht von der Boden - Beschaffenheit, sondern von den volkswirth- schaftlichen Verhältnissen abhängt, wieder 1k Abrede zu stellen, Er sagt: „Alle Landwirthe sind wohl darüber einig, daß nach der Verschiedenheit der Lokalität und nah der Beschaffenheit des Bodens sich die Fruchtfolge rich- ten müsse,“ Begreift Herr v. B, hier unter der Lokalität alle volkswirth- schaftlichen Verhältnisse, wie sie mit der Lokalität verbunden zu sein pflegen, also auch Markt - und Populations - Verhältnisse, so haben wir aufgehört, Gegner zu sein, Judessen wird diese Bedingung der Lokalität in dem be- sprochenen Werke nicht gefordert. Allein abgesehen davon, auch hier is erst ein Mißverständniß zu heben. Jch \prehe vom System und meine nur das System; Herr v. B, versteht aber Fruchtfolge, die ich níht meine, Denn System und Fruchtfolge sind nihts weniger wie identish. Jedes besondere - System \chließt sehr verschiedene Fruchtfolgen ein, und über diese entscheidet allerdings nur die Bodenbe- shaffenheit, aber wo die Fruchtfolge so charakteristisch verschieden wird, daß sie in ein neues System umschlägt, hängt diese Entscheidung nicht mehr von der Bodenbeschaffenheit ab. Js z. B, das Koppel - Svstem das von den Verhältnissen gebotene Wirthschafts - System eines Landes, so werden je nah der Bodenverschiedenheit sehr verschiedene Fruchtfolgen innerhalb dieses Systems zum Vorschein kommen, allein keine Fruchtfolge, die dem Stallfutterungs - System angehören würde, Dennoch wüde guf demselben

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Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

Boden, auf dem bisher eine bestimmte Fruchtfolge aus dem Koppel-Svstem angemessen betrieben ward, eben so angemessen einst die eutsprechende Frucht- folge aus dem Stallfutterungs- Spstem betrieben werden, wenn die verän- derten volkswirthschaftliben Verhältnisse dies Svstem dem Lande annehmbar machten, Welche ist nun die der Bodenbeschaffenheit angemessene Fruchtfolge ? Beide und keine, oder mit anderen Worten, über das System enischeidet ganz etvas Anderes , wie die Bodenbeschaffenheit, und nur innerhalb des gebotenen Systems entscheidet diese, Sicherlih gab es zur Zeit der Ab- fassung unserer jeßigen Tar-Prinzipien Boden in unserer Provinz, der nach seiner natürlichen Beschaffenheit die Fruchtfolge Kartoffel, Gerste, Klee, Winterkorn, Grünfutter, Winterkorn, hätte aushalten können. Niemand kann aber glauben, daß es nur Mangel an Einsicht war, wenn sie nicht betrieben wardz die volfswirthschastlichen , selbst vielleicht die Rechtsverhält- nisse gestatteten sie niht, Dem Wesel und Stallfutterungs-Svstem fehlten noch seine volkswirihschaftlid-en Vorbedingungen, und obgleich jene Frucht- folge, die in diesem System der Bodenbeschaffenheit angemessen gewesen wäre, und heute, wo die Bedingungen dieses Systems Play gegriffen ha- ben, vielleicht auch ist, war sie es doch damals nicht.

Diese Abhängigkeit des Systems von Verhältnissen, die außerhalb der landwirihschaftlihen Sphäre licgen, wird selbst die Wissenschaft zu keiner Zeit überwinden, Mögen wir uns die Agrikultur-Chemie und eine darauf gegründete Pflanzen-Physiologie an ihr leßtes Ziel angelangt denken, mögen wir uns das feste Prinzip, nach dem Herr v. B, iín der Landwirthichaft sucht, als gefunden vorstellen, dennoch wird bei allen diesen Mitteln nicht a priori das System zu fonstruiren sein, was dem Landwirth auf einer ge- wissen Bodenart die größte Nente giebt, Und auf diese kommt es ihm, so lauge Privat-Cigenthum existirt, allein an, Aber die Wissenschaft verliert dadurch auch nichts von ihrer Bedeutung. Eine richtige, auf ihr gehöriges Fundament gestellte Theorie der Landwirthschaft wind uns mal genau sa- gen können, welche Bestandtheile, welchen Ersaß, welche Bearbeitung ein Boden bedarf, dem ein bestimmtes Produkt in bestimmter Quautität nach haltig abgefordert werden soll. „Der Landwirth wird also“, wie Liebig prophetisch sagt, „in Stand geseht sein, ähnlich, wie in einer wohleingerich- teten Manufaktur, ein Buch zu führen über einen jeden sciner Aecker, mit Genauigkeit vorauszubestimmen, welche Stoffe und in welcher Menge er sie hinzuführen muß, um den Aer, je nah der Menge der geärndteten Frucht in seinen ursprüuglichen Zustand der Fruch:barkeit zurückzuverscßen z er wird genau in Pfunden auszudrücken wissen, wie viel er von dem einen oder dem anderen Bodenbestandtheil zu gebeu hat, um seine Fruchtbaikeit für gewisse Pflanzengattungen zu steigern,“ „Allein wir werden dadurch nicht“", wiê Liebig fortfährt, „zu einem rationellen, in seinen Grundfesten unerschütter- lihen System der Land - uud Feldwirthshaft für alle Länder Und alle BVodett-Urten gelangen, 1nsofern bier Svstem im meinem Sinne verstanden wird. Denn um nun auch beim praktischen Landwirth eine vollkommene Einsicht in sein Jnteresse vorauszuscßen weil es diesem lediglich auf die höchste Nente aulommt, weil ferner auf demselben Grundstück nachhaltig verschiedene Produfktmengen, je nach der verschiedenen Summe der angewandten Anstrengungen und Kosten her=- vorgebracht werden können, das Verhältniß zwischen Productions, kosten und Produktmengen aber nicht immer stetig bleibt- und also bei dem weselnden Produkt werth nicht immer die höchste, son dern unter Umständen eine geringere Produktmenge einen größeren Ueberschuß über die Product onsfosten geben kann, so wird auch das zur Hervorbringung dieser Produktmenge nöthige oder vortheilhafte Verfahren, oder das Wirthschafts - System, das bei der bisherigen Düngerlehre noh eine bestimmte, charafteristisch gezeihnete Combination von Viehhaltung und Fruchtbau sein mußte, auch durch die Markt-Verhältnisse des Produkis bedingt sein. Deshalb wird zwar die vollendete Theorie der Landwirthschaft uns innerhalb der verschiedenen Svsteme vor jedem Fehler behüten können; deshalb wird sie uns auch mal lehren können, unter welchen volfswirthschaftlihen Vorausseßungen dies oder jenes System das ökonomisch mögliche is ; deshalb wird sie uns selbst zu einem heute noch unbekannten Svstem führen, in welhem der absolut größt- mögliche Produkten - Ertrag zu erzielen ist, in welchem vielleicht, weil wir den Dünger aus chemischen Fabriken kaufen werden, selbst der Wechsel der Früchte und in dieser Beziehung die Vichhaltung übeiflüssig werden würde; allein, -ob wir dies leßte und höchste landwirthschaftlihe System wirtlih werden einführen können, wird sich lediglih aus einer Vergleichung der Kosten der erforderlihen Düngerpräparate mit den Produktpreisen erge- ben, Besäßen wir eine Geschichte der Landwirthschaft, wie sie sih ge- hört, so würde diese Wahrheit, die jeßt nicht allgemein einleuhten will, schon in ein helleres Licht gestellt sein. i

Ich will die Wahrheiten, die mi in meiner Kritik und dieser Neplik geleitet haben, noch einmal zusammenzufassen suhen. Sie werden dadurch u PIOEa Bat verlieren, die vielleicht Schuld ist, daß ih mißverstan-

en bin,

Es kommt bei der Abschäßzung eines ländlihen Grundstücks zu solchen Zwecken, wie die Bepfandbriefung einer is, auf die Ermittelung derje- nigen Nente an, die eine gewisse Gewähr der Dauer in sih trägt. Die Rente lnüpft sich schlechterdings an eine Bewirthshaftung des Grund- stücks und diese befolgt immer ein gewisses System. Der Wirthschafts- Systeme giebt es {hon bis heute mehrere, die sich wie Entwickelungsstadien der Landwirthschaft zu einander verhalten, Jedes dieser verschiedenen Systeme bringt auf demselben Grundstück verschicdene und zwar steigende Piroduktmengen hervor, aber jedes dieser versciedenen Systeme führt auch verschiedene und zwar noch mehr steigeude Productions - Kosten mit sich. Deshalb aber is das System, das zu ciner gegebenen Zeit ökonomisch an wenddar ist, durch die Markt-Verhältuisse des Produkts bedingt. Aendern sich diese nicht, so kann der Landwirth gar nicht zu dem höheren System fortschreiten, denn dieses würde, da die Productions-Ko sten in dem neuen System in größerem Verhältniß zunehmen als die Produktmengen, die Produftpreise aber gleich bleiben, nur die Rente verringern,

Wäre der Boden eines Landes von einem Ente zum anderen von einerlei Beschaffenheit, so würde weder innerhalb desselben Systems der Fruchtfolge eine große Maunigfaltigkeit gestattet sein, noch würde eine Pe- riode von ciíniger Dauer eintreten können, in der verschiedene Systeme ne ben einander befolgt würden, denn die gleiche Bodenbeschaffenheit würde innerhalb desselben Systems so ziemlih die gleichen Fruchtfolgen hervor- rufen, und bei veränderten Maiktverhältnissen würden alle Wirthschasten des Landes so ziemlih mit einem Mal das höhere Svstem ergreifen, Un - ter dieser Vorausseßung würde die Werthverschiedenheit des Bodens lediglich aus der Verschiedenheit des Systems hervorgehen. Sie würde deshalb nicht, wie heute, zugleih neben ein- ander, soudern nur nach einander hervortreten, und nur in der noth- wendig kurzen Uebergangs - Periode von einem Svstem zum anderen könnte insofern eine Werthverschiedenheit neben einander stattfinden, als doch der eine Landwirth das neu gebotene System etwas früher einführen möchte.

Allein es giebt kein Land von gleicher Bodenbeschaffenheit, und wenn dies auch wäre, so würde die verschiedene Entfernung des Grundstücks vom Absaßort doch gerade so wirken, wie Verschiedenheit der Bodenbeschaffenheit. Daraus entstehen nun einschlägige Wirkungen, die, um mich so auszu- drücfei die reinen Wirkungen, welche das System auf den Bodenwerth haben würde, bedeutend modifiziren. Zuerst is dadurch die Mannigfaltigkeit der Fruchtfolge unter demselben System gegeben, Dann wird die Ueber- gangs - Periode von einem System zum anderen eine schr bedeutende Zwi- schenzeit hinnehmen, denn da die Möglichkeit der Einführung des neuen Systems von dem Uebershuß des Ertrags über die Productionskosten ab- hängt, aber auf besserem Boden Ertrag und Productionskosten immer in einem günstigeren Verhältniß für den Landwirth stechen, so kann auf dem besseren Boden, weil er eher als der shlehtere das durh das neue Svstem gegebene Mißverhältniß zwischen Productionskosten und Produktmenge aus- gleicht, das neue System auch cher eingeführt werden, m. a. W,, es bedarf sür den besseren Boden eines geringeren Fortschritts der volkswirthschaftlichen Entwickelung, um ein neues System öfonomish möglih zu machen, als für den schlechteren. Endlich geht daraus die bedeutende Werthverschiedenheit des Bodens nebeneinander hervor, und zwar zu der Zeit, wenn die volkswirthschaftliche Entwickelung einen solhen Punkt erreicht hat, daß d

einem System zum anderen, nah der Bodenverschiedenheit und der Sv- stemsverschiedenheit. Jener Punkt, wo die Landwirthschaft eines Landes wieder gleihförmig wird, tritt aber immer ein, wie Belgien und England beweisen, denn bei einer gewissen Steigerung des Produktw erth s wird es auch auf dem s{wächeren Boden vortheilhaft, zum neuen System über- zugehen, und wird es möglich, indem dur jenen Werth die Mittel ge- geven sind, ihm von außerhalb des Systems (Knochenmehl, Guano) zu Hülfe zu fommen. Deshalb sind aber auch diese einshlägigen Wirkungen der Boden-Verschiedenheit nicht im Stande, die Entwickelung der Landwirth- schaft, so weit sie an die volkswirthschaftlihe Entwickelung gebunden ift, und die Werth - Veränderung, die hieraus für deu Boden entspringt, zu hemmen oder zu neutralisiren. Diese bchält ihren mächtigen einförmigen Zug, \o sehr jene ihr buntes und mannigfaltiges Spiel dazwischen treiben. Diese bleibt es immer, die dem Boden seine Werthstufe (der Entwickelung nach) anweist, und jene sind nur die Ursachen der gleichzeitigen Verschieden- heit des Bodenwerths.

Welche Folgerungen gehen nun aus diesen Säßen, sowohl für Tar- Prinzipien überhaupt, wie auch namentlich für die des Herrn von B. hervor?

_Zuerst leuchtet ein, daß si überhaupt keine Tax-Grundsäßze ohne Vor- aussezung eincs gewissen Svstems denken lassen, sie mögcn nun Grund- Tax - oder Befund -Tax- Prinzipien sein. Dies System fann natürlich nur dasjenige sein, was durch die volfswirthschaftlichen Verhältnisse geboten ist, aber im Jnteresse der Sicherheit fein höheres. Dagegen braucht es aber auch im Jnteresse der Sicherheit kein niedrigeres zu fein; denn die Land- wirthe wechseln nicht eher das System, bis die volkswirthschaftlichen Be- dingungen des neuen schon eingetreten sind, und es müßte ein Kultur- Nückschritt des Landes eintreten, wenn eine auf das Wirthschastssystem des Landes gegründete Taxe deshalb unsicher werden sollte: die Vor- sicht i bei den Produktpreisen hauptsächlich anzuwenden. Sind die volkswirthschaftilichen Verhältnisse des Landes der Art, daß seine Landwirth- schaft gleihförmig ist, also aller Boden nach demselben Svstem bewirth- schaftet wird, so brauchen auch die Taxgrundsäße nur dies eine System vor Augen zu haben; sie haben dann nur noch die Boden - Verschiedenheit und die verschicdenen Fruchtfolgen, die dieser angepaßt sind, zu berücksichti- gen. Ob diese Fruchtfolgen innerhalb dcs gebotenen Svstems für die ein- zelnen Boden-Arten 0 vorauszuseßen sind, wie sie vielleicht nicht statihaben, aber den Anforderungen der Wissenschaft entsprehen würden, oder so, wie sie sich im konkreten Fall vorfinden , is eine Frage, die noch keinesweges zu Gunsten der ersteren Alternative entschieden is. Das Grund-Tax-System müßte freilih die erstere befolgen, das Befund-Tar-Svstem hätte die Wahl. Welches von beiden Systemen - überhaupt zu wählen, würde, wenn beide richtig wären, sür das praktische Resultat gleichgültig sein, denn beide müß- ten dasselbe geben, Für das eíne läßt sich anführen, daß der Taxator, der den konkreten Fall lebendig vor Augen hat, weniger in Gefahr ist, etwas zu übersehen, als der Verfasser der Grund-Tax-Prinzipien, der sich alle durch die verschiedenen Boden-Arten bedingten möglichen Fruchtfolgen und Fälle 4 priori vorstellen soll. Für das andere möchte die größere Leichtigkeit und geringere Kostspie- ligkeit des Taxgeschäfts sprechen. Sicherlich werden aber nun mag man Grundtax- oder Befundtax-Prinzipien vorziehen beide veralten, wenn die landrzirthschaftlihe Entwickelung zu einem auderen System, oter auch nur zu der Uebergangs - Periode führt, in welcher versciedene Systeme neben cinander bestehen, die Unpassendheit der leßteren wird nur fldgranter her- vortreten, als die der ersteren , weil dort der Widerspru zwischen Grund- say und Wirklichkeit in jedem Taxationsfall ofen vorliegt, hier sich hinter der Bodenwerth-Tabelle versteckt, Die Grundtar-Prinzipien des Herrn v. B, scheinen mix aber für eine solche Zeit, wo der Zustand der Landwirth\schaft gleichförmig ist, aus dem Grunde nicht zu passen, weil in der Wirklichkeit nur ein Svstem herrscht, Herr v, B, aber uach der Bodenverschiedenbeit verschieden fingirt,

Besindet sich jedoch das Land in jener Uebcrgangs-Pe: iode, in der ver- schiedene Systeme neben einander eristiren und existiren müssen, \0 \cheint cs mir weit leichter und angemessener, dem Taxator in einem Befundtax- System Grundsäße an die Hand zu geben, nah welchen er das Grundstü nach dem wirklich bestehenden System abshäßt, als ein Grundtar - Svstem aufzustellen, in welhem, um ein der Wirllichkeit adäquates Nesultat zu er- halten, der Werth aller verschiedenen Bodenarten nicht blos nach einem System, sondern nach allen gangbaren berechnet sein müßte, damit daun der Taxator nah dem konkreten Fall wählen könnte, Wollte man aber nur ein System mit seinen verschiedenen Fruchtfolgen bei dieser Werth-Berech- nung vorausseßen, so würden solde Grundtarx - Prinzipien zwar weniger schwierig, aber dafür desto unrihtiger werden. Warum mir für \olche Periode noch die günstigste Vorausseßung für die Grundtax - Prinzipien des Herrn von Bülow aud) diese nicht zu passen scheinen, habe ih in meiner Kritik angedeutet.

Uebrigens wiederhole ih mit Aufrichtigkeit, daß mir von allen Schrif - ten, díe diesen Gegenstand behandeln, keine anregender und auch belehren- der erschienen is, als die des Herrn von Bülow-Cummerow. ;

Rodbertus-Jageßow.

für die verschiedenen Boden-Arten dasselbe System vortheilhaft is, ledigli nach dex Bodenverschiedenheitz zu der Zeit der Uebergangsperiode aber von

Handels - und Börsen - Uachrichten. óIahres- Bericht über den Handel von Königsberg. (Vergl, Allg. Preuß, Zig: Un 8)

x KönigsSberg, 10. Jan. Von Weizen wurden im vergangenen Jahre 12,700 Last verschifft. Vorrath 4300 Last.

(Herste is seit vorigem Frühjahr ein beliebter, gesuchter Artikel und unser Ostsecgewächs hat sih in Belgien viel Liebhaber bei Braucrn und Brennern erworben, Am Schluß der Schifffahrt war Alles von der vor- leßten und ein Theil der leßten Aerndte geräumt. Da sih nächst den Auf- trägen für Belgien auch solche für England, Holland und die Wesergegend finden, so is auf Festigkeit der jeßigen Preise von 185,a 190 Fl. für 110/112pf. große und von 165 a 170 Fl, für 104pf. kleine zu renen und selbst eine mäßige Besserung wahrscheinlich. Vorrath 1000 Last, 5400 Last.

Erbsen, Bohnen und Wicken haben während der Noth in Deutschland sehr hohe Preise bedungen und für leßtere fand sich guter Ab saß in Nord-Frankreih. Seit der leßten Aerndte sind die Preise natürlich gesunken und bis heute hat sich nur beschränkte Frage nah allen Hülsen- früchten gezeigt. Die jeßigen Preise von 200 Fl. für beste Erbscn, 190 a 195 Fl, für gute Bohnen und Wien dürften Aufmerksamkeit verdienen und es ist zu erwarten, daß sich ein Abzug finden werde, Graue Erbsen sind wenig beachtet und auf 255 a 350 Fl, nach Größe gehalten. Vorrath 1040 Last. Verschifft 4100 Last,

Hafer hat schon seit lange keine Beachtung gefunden und \o lange der Hauptvertrieb sich auf den heimischen Absaß beschränkt und niht Miß- wachs stattfindet, müssen Preise gedrückt bleiben. Jeßt siud die Notirungen von 98 a 115 Fl, nah Würde, Vorrath 800 Last, Verschifft 3900 Last.

Leinsaat wurde auf Speculation und Ordres gekauft zur Versen- dung nach Holland, Belgien und großentheils nach Hull, Die Preise waren vor der leßten Aerndte von 290 a 340 Fl, ganz feine Waare noch höher. Die neue Saat fand leere Speicher und geneigte Käufer zu 320 a 4410 Fl., und erst, nachdem die Verkäufe in Hull {wierig wurden und in Belgien und Holland nur zu ermäßigten Preisen ein größerer Absaßy möglich wurde, ließ die Kauflust bei anhaltenden ansehnlichen Zufubren aus Polen 2c, nah und Preise gingen 30 a 40 Fl. zurück. Zu dieser Ermäßigung fanden sich bei der ununterbrochenen Schifffahrt Käufer, und im Dezember mögen noch an 1000 Last erhandelt worden sein, wodurch \sih etwas mehr Festigkeit herstellte. Wahrscheinlich bekommen wir zum Frühjahr noch ein namhaftes Quantum v. J. Saat aus Polen, über deren Werth die auswärtigen Märkte bestimmen werden. Für jet sind die Aussichten nicht günstig und dies dürfte die Leidenschaft der polnischen Auffäufer zügeln, Vorrath 2100 Last, Verschifft 8300 Last.

Von Rappsaat und Winterrübsen wurden einige Ladungen nach Hull geschifft, Der Rest der Kreszenz ging an unsere Müller über, Die Preise waren von 420 a 475 Fl, Vorrath 110 Last,

Verschifft