j x v. J, Aerndte ín unserer Gegend is mít Sicber-
; Dae Ergeba der n Sen, doch dürfte es nicht gewagt erschei- heit ch den gemachten Erkundigungen in verschiedenen Richtungen anzu- R daß bie Menge des Wetzens einen guten Durchschnitt liefert, E die Güte viel zu wünschen übrig läßt, indem ein großer Theil schlecht wee d nit kleinen, vershrumpften, unreifen Körnern beseßt ist und nur von p 124 /127 Pfund aufbringt, dabei is er trocken und ver- enn E ltbarkeit. Bei den bisherigen Zusuhren finden sich alle:dings auch spricht Ha pé vis selten ganz schöne tadellose Partieen, und somit wird man recht gu eit nur auf eine gute Mittelwaare von 129 /31 Pfund rechnen im Dur Der Roggen erweist fich in Güte und Menge befricdigend. Hül- n o fochen leicht und fallen von guter, gesunder Qualität, das Quan- Me aber nicht o groß, wie erwartet wurde, weil die Scho- E flein waren, Die weißen Erbsen haben ziemlich viel Wurm- ay Der Ertrag von Gerste ist nicht reihlih zu nennen, das Gewicht is leichter als in guten Jahren, dagegen die Farbe bell und blauf und die Beschaffenheit gut und trocken. Hafer lieferte bei
mittel Qualität einen reichlichen Einschnitt, Leinsaat ist gut gerathen, Korn, Farbe und Neinheit befriedigen, und das Quantum is groß. Die Nach- ¡iten aus Polen stimmen mit dem hier Gesagten ziemlich überein, und dürfen wir daher dieses Jahr auf cine gute Zufuhr von Leinsaat und Noggen renen, von Weizen aber nur ein mäßiges Quantum von guter Qualität erwarten Von Kleesaat is das Wenige, was noch von alter, rother Waare im Lager war, zur Versendung geräumt und mit 105 bis 117 Rthlr. pr. Ctr. bezahlt worden, Von frischer Saat is noch nit viel angekommen, wosur man 13 à 145 Rihlr, pr, Ctr, bezahlte. _Auch von Thimotheesaat sind nen- nenswerthe Partieen noch nicht eingetroffen, obschon man den hohen Preis von 2% Sgr. pr. Pfd. bewilligt hat. ¡sten Frost bei E nit s{lecht gewesen sein soll, bei dem vielseitigen Begehr is aber nit auf niedrigere Preise zu rechnen, Verschifft sind 3682 Ctr. E Das Geschäft in Oelkuchen nah England war bedeutend. Die Ver-
schifungen betrugen 76,982 Ctr, Die Preise waren von 3 Pfd. 18 Sk
4 Pfd, 10 Sh. für Leinkuchen und 3 Pfd, 410 Sh. bis 4 Pfd. fur Rapp fuchen pro Ton frei am Bord, und es scheint nicht, daß wir auf cine Bess rung dafür rechnen dürfen, da unsere Nachbarschaft viel liefert und in Eng
land der Artikel gedrückt bleibt,
Von Thierknochen wurden nur 4800 Ctr. gegen 1842 ausgeführt, weil der nicdrigere Preis bei de Ansammlungen die Mühe nicht mehr lohnt, und cisere J land können wieder zu einer Erweiterung dieses GVeschaftS fubren.
Flachs blieb das ganze Jahr hindurch vernaczia}igt, weil Auftrage aus Schottland fehlten, wo noch manche Partie für biesige Rechnung unverkauft liegt. Die Antäufe aus der vorjährigen Zufudr gingen schleppend, und die Importeurs mußten sich etwas niedrigere Preise gefallen lassen, doch blieb Mehreres unverkauft, Seit einigen Posttagen lauten die Nachrichten aus Dundee 2c. besser, was eine Erhöhung zur Folge haben könnte, wenn Aufträge
A
Bekanntmachungen. [526]
Wahrscheinlich findet si nach dem | besseren Wegen regelmäßige Zufuhr, da die Aerndte beider | |
Î
124 eingehen, Verschifft wurden großentheils für hiesige Rechnung 55,595 Cir. Vorrath 134,000 Stein à 33 Psd,
Mit Hauf war es ebenfalls flau, und erst, nadem sich ‘die Jmpor- teurs einen Abschlag von circa 5% gefallen ließen, konnte es zu den ge- wöhnlichen Umsäßen kommen, ZJegyt ist es fest damit, aber nicht höher, und unser Lager ist gut sortirt, das neue Gewächs auch von reeller Qualität. Verschifft 4288 Cir. Vorrath 123,000 Stein. i:
Borsten, Noßhaare, Schweinewolle, Bettfedern und rohe Posen fanden bei den sehr gesunkenen Preisen gegen früher etwas mchr Vertrieb, ohne daß sih der Werth wesentli höher stellte, Nur ganz reell sortirte Borsten und Posen wurden etwas besser bezahlt, während schwache Waare nur an Nichtkeunern und auf Messen Käufer fand, i: L
Von Pökelfleish kamen nur 469 Ctr, zur Versendung nach England, und es scheint, daß diese Branche bei uns nicht aufkommen kann und ganz absterben wird, L i L
Häute und Felle fanden au inländischen Gerbereien zu Preisen Abzug, die das Ausland nicht anlegen konnte, und es kamen daher nur 462 Cir, zur Verschiffung nach England und Holland. s i
Wolle, sowohl inländische als russisbe, war nur zu mäßigen Preisen anzubringen, der größere Theil unserer Schur ging nach Berlin. Leider jöónnen bei uns cigentlide Wollmärkie, wie in anderen Städten der Mo- narchie nicht auffommen, und do würde sich das Ausland in feinmittel und mittel Qualitäten aus unserer Kreszenz hier billiger versorgen können als in Berlin, wo Fracht, Svesen und Provisionen den Preis erhöht haben.
Von Oel sind nur 1464 Ctr. na Pommern versandt worden, Nach dem Ausland kam kein Geschäft zu Stande, weil man Lieferungs-Vert1äge auf Differenzen hier nit mag. Die Preise erhielten sih ziemli gleich- mäßig auf 14 Riblr. für russ. Hanföl, 11 a 12 Rthlr, für Nüböl und 10 a 11 Riblr. für Leinöl pro Ctr. ohne Faß.
Gelbes Wachs ging coulaunt zu 13 a 14 Sgr. pro Pfund ab, und g nachgeblieben, Der Vorrath von bastenen Matten wurde en Verladungen sehr vermindert, und da wir nur eine kleine
ist davon !
bur bia A origes Jahr hatten, haben sih die Preise auf 20 a 2{l Sgr. pro UTUDiS 3 J als direkte Beziehungen aus 1 Häfen, so wird damit an inländische
e afi n (Sg I, err von 59 Stua gestellt, E t ch Die Zufuhren von Pottasche und Talg werden von Jahr zu Jahr und da sich die Preise höher einstellen, Ò ezi ] russischen Fabriken detaillirt, und diese Aitifel haben von hier alles Juteresse fürs Ausland verloren, Verschifft 40 Ctr. Pottasze und 277 Ctr, Talg, Vorrath 2000 Ctr. Pottasche und 1-0 Faß Talg.
Manuuhein, 9. Zan. (K. Z,) Der direkte Handeis - Verkehr des
| hiesigen Playes mit den holländischen Seehäfen erhielt in dem verslossenen
Die zu Weihnachten 1843 fällig gewesenen Zinsen
Zahre dadur mehr Leben, daß die niederländische Dampsfschifffahrts-Gesell- schaft, welhe im Jahre 1842 nur einmal wöchentlih ihre zum Güter - wie
ozum Personen - Transport bestimmten Schiffe uns zusandte, dieselben regel-
mäßig zweimal in jeder Woche von Rotterdam hierher fahren ließ. Es machten diese Böte überhaupt 78 Fahrten, mit welchen sie uns nahe an 60,000 Ctr, Güter zuführten, worunter diejenigen Gegenstände nicht ent-
llgemeiner Auzeig
niß oder gewissenloses Verfahren von Seiten der bei solchen Verhandlungen zugezogenen Taxatoren, für
€ V.
halten sind, welche in den deutschen Zwischenorten beigeladen wurden, Im
Uebrigen geschah die Güter - Zufuhr in bisheriger Weise durch Segelschiffe, die ohne Bei - oder Ausladung in den Zwischenorten entweder nah einer bestimmten Reihenfolge ( Beurthschife) oder in außerordentlichen Fahrten (Hülssschiffe) ihre Reise zurücklegtenz; von jenen sind 93 Schiffe (von Amsterdam 38, von Rotterdam 55) und von den leßteren 14 Schiffe (von Amsterdam 2 und von Rotterdam und Dortreht 12) mit einer Güter- masse von 414,568 Ctr. (von Amsterdam 160,533 Cir, und von Rotter- dam 254,035 Cir.) hier angekommen, — Die direkte Waaren - Zufuhr, welche bisher von Jahr zu Jahr eine ansehnliche Zunahme zeigte, indem diese von 1838 bis 1842 durchschnittlich über 50,000 Ctr, betrug, hat im Jahre 1843, ungeachtet der vermehrten Transportmittel, kaum die Gewicht- Summe von 1842 erreicht, welcher Stillstand zum Theil in den ungünstigen Verhältnissen liegen mag, die durch Mangel-Jahre auch für den Handel herbeigeführt worden, zum Theil in der konfurrirenden Thätigkeit anderer Speditions-Pläße zu suchen, und theilweise wohl auch dem Umstande zu- zuschreiben sein dürfte, daß seit Eröffnung der Belgisch-Rheinischen Eisen- bahn manche Waaren-Partieen, die ohne dies Verkehrsmittel ihren Weg über Notterdam genommen haben würden, zu Land nach Köln und erst von da zu Wasser hierher gekommen sind, folglih nicht unter die direkten Güter gezählt werden können,
Die Differenzen in den beiten Jahrgängen, die bei einigen Gegen- ständen sehr bedeutend sind, zeigen sich zu Gunsten des Jahres 1843 namentli bei der rohen Baumwolle, den Materialwaaren, dem Schwesel, dem Nohzucker und hauptsächlich bei den diversen Gegenständen, Die Zu- nahme von Materialwaaren is der vermehrten Einfuhr von Salpeter- und Palm- oder Kokosnußöl zuzuschreiben, und in der Summe der diversen Gegenstände sind zum Theil Artikel in beträchtlihen Quantitäten ent- halten, welche nur in Mangeljahren auf diesem Wege hierher fommen, wie namentli Fett und Talg (aus Amerika) und Früchte (Roggen , Weizen, Gerste, Hafer und Hülsenfrüchte aus den preußischen Ostsee-Provinzen),
zum Theil solche Waaren, die in weit größerer Menge als früher eingeführt wurden, wie insbesondere Flachs. Der Mehrbetrag des Jahres 1842 ist dagegen aus Bütern zusammengeseßt, die den
gewöhnlichen Handel mit Holland angehören. Die auffallenden Diffe- renzen bei dem Melís und Kaffee können nicht wohl einer Abnahme der Consumtion in dem theueren Jahre 1843 zugeschrieben werden, und es sind dieselben cher in anderen Verhältnissen gegründet, Die ungewöhnlich große Quantität Reis, von welchem Artikel in früheren Jahren nur 5 bis 6000 Ctnr. hier eingeführt wurden, dürfte dadurch zu erklären sein, daß man sich {hon im Jahre 1842, in der Voraussicht der Folge dieses Mangel- jahres, so reichlich mit diesem Nahrungsmittel versehen hat, um dem muth- maßlih vermehrten Bedürfnisse des Jahres 1843 genügend abzuhelfen. -— Bemerkenstwverth bleibt endlih noch das Verhältniß in der Güterzufuhr von Amsterdam und NRotterdamz denn während im Jahre 1838 die Masse der von Anisterdam bezogenen Waaren jene von Rotterdam übeitraf, erreicht sie jeßt etwa nur die Hälfte von dieser,
und Zimmermann „Sonst spielt? ich mit Scepter,“ sür Piano. Op. 8, LO Pan
Nothwendiger Verkgauf. Ober- Landesgericht zu Bromberg,
Das im Juowraclawschea Kreise belegene Nittergut Drombrowken , landschaftlich abgeschäßt auf 71,423 Thlr, 11 Sgr. 6 Pf., soll zum Zwecke ver Ausein- andersezung der Erben der Ritterguts-Besißer Johann Mittelstaedtschen Eheleute am U Z Ui 1
[2217]
24. 1:84 4: Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle sub hastiri werden..
Tare, Hvvothelenchein und Kaufbedingungen können in der Registratur eingesehen werden,
[2207] Subhastations-Patent, Nothwendiger Verkauf.
Von dem Königlichen Land - und Stadtgericht zu Stettin soll das Meile von Stettin auf dem alten Tornei belegene, aus folgenden, zusammen ein Ganzes ildenden (Hrundstücfen, als 1) dem Ackerwerk Nr, 4 von 4! Hufen und zwei Käm-
pen nebst Wiesen, 2) dem Aerwerk Nr. 24 von 47 Hufen nebst Zubc- behör und zwei bei Bollinken belegenen Wiesen,
3) dem sogenannten pommerensdorfer Kamp Nr, 1296, 4) dem Aerwerk St. George oder St, Jürgen Nr, 9
und 10 nebs Zubehör,
5) dem Akerwerk Nr. 30 von 4 Hufe, bestehende, dem Kaufmann Johann Friedrich Wilhelm Müller zugehörige Ackerwerk, abgeschäßt auf 104,631 Thlr. 10 Sgr. 6 Pf. zufolge der nebst Hypothekenschein und Bedingungen in der Registratur einzusehenden Taxe,
am 19. Juni, Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle hierselbst subhastirt werden, Zugleich werden alle unbekannte Real - Prätendenten aufgeboten, si, bei Vermeidung der Präklusion, späte- stens in diesem Termine zu melden,
[1958] Nothwendiger Verkauf.
Stadtgericht zu Berlin, den 4, November 1843. Das in der Landwehrstraße Nr. 238 a, belegene
Grundstück der Ehesrau des Buchdruckers Ziesemer,
gerihtlih abgeschäßt zu 15272 Thlr. 8 Sgr. 9 Pf, soll am 18, Juni 1844, Vormittags 11 Uhr,
an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hy-
pothekeuschein sind in der Registratur einzusehen,
r-
[1959] Nothwendiger Verkauf.
Stadtgericht zu Berlin, den 4. November 1843,
Das in der neuen Königsstraße Nr, 68 belegene Hemypelsce Grundstück, gerichtlich abgeschägt zu 11260 Thlr. 7 Sgr. 9 Pf., soll
am 14. Juni 1844, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hopothekenschein sind in der Registratur einzusehen,
Der dem Aufenthalte nah unbekannte Kleidermacher Iohann George Hempel wird als Eigenthümer hier- durch öffentlich mit vorgeladen.
[17861 Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 5. Oltober 1843, „Das in ver Blumenstraße Nr. 54 belegene Grund- stü des Tischlermeisters Kuppinger, gerichtlih abge- schäßt zu 15,673 Thlr. 45 Sgr. 3 Pf,, soll in E 1844, Vormittags 11 Uhr, er Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in derx Registratur einzusehen, [48] Nothwendiger Verk i; er Stadtgericht zu Berlin, den 41. ails 1844 Das in der neuen Königsstraße Nr. 8 belegene Grundstück der Destillateur Daehneschen @belenté gerichtlich abgeschägt zu 19,497 Thlr. 6 Sgr. 9 Pf, soll am 23. August d. J., Vormittags 141 Uhr an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.
der Westpreußischen Pfandbriefe werden gegen CEinlie- ferung der desfallsigen Coupons vom 1, bis 16. Fe- bruar d. J., Sonntags ausgenommen, Vormittags von 9 bis 12 Uhr, in meinem Comtoir, Spandauer Brücke Nr. 9, gezahlt. “Den Coupons is ein Verzeich- niß beizufügen, welhes Nummer und Namen des Guts, so wie den Betrag der Zinsen, enthalten muß, Berlin, den 16, Januar 1844, Ludwig Lessing, Kommerzieurath und Westpreußijscher General- Landschafts - Agent,
[49] Edi i L Un A;
Bei dem unterzeichneten Stadtgericht hat
Fr, Friedericke Wilhelmine verchel, Weber geb,
Netsch hier,
Jnhaberin eines Pußgeschäfts, ihr Zahlungs - Unvermögen angezeigt, und es werden nach erfolgter Konkurs - Eröffnung deren bekannte und unbekannte Gläubiger aller Art bei Verlust ihrer An- sprüche an die vorhandene Konkursmasse und beziehend- lih des Rechtes der Wiedercinsezung in den vorigen Stand, hiermit geladen
P L gilt 1844 R zu rehter Gerichtszeit zur Anmeldung und Bescheini- gung ihrer Forderungen, so wie zur Gütepslegung mit dem Rechtsvertreter und unter sih im Stadtgerichte allhier gehörig zu ecscheinen, sodann aber, wenn ein Vergleich nicht zu Stande kommen sollte, mit dem Rechtsvertreter, und wegen des Verzugs unter sich , zu verfahren, und
den fünften September 1844
der Bekanntmachung eines Präflusivbescheids, welcher Mittags 12 Uhr rüksichilih der Außenbleibenden für bekannt gemacht wird erachtet werden, gewärtig zu sein,
Auswärtige Juteressenten haben bei 5 Thlr, Strafe
längstens im ersten Termine hier wohnhaste Bevoll- mächtigte zu bestellen. Í Freiberg, den 11, Januar 1844, On Stab igeriW 1, Sachße,
[47] : : Aus Aulaß der siebenten Versammlung deutscher Land- und Forstwirthe sind laut Programm vom 20, März dieses Jahres vier Preis-Aufgaben gestellt und die Un- terzeichneten zu Preisrichtern ernannt worden, Es gin- gen in Allem 49 Bewerbungsschriften ein — von die- sen freilih einige erst nach dem geseßten Schlußtermin — worüber das Preisrichter- Kollegium der gedachten Versammlung in deren zweiter allgemeiner Sißzung am 5. September dieses Jahres Bericht erstattete, Nach Jnhalt desselben fonnten die drei ersten der ausgeschrie- benen Preisfragen als völlig genügend gelöst nicht er- achtet werden, obgleih mehreren der eingesendeten Ab- handlungen im Einzelnen das ‘anerkenuende Zeugniß sleißiger und scharfsinniger Bearbeitung nicht zu versa-
en war. Daher sieht sich das Preisrichter - Kollegium in dem Falle, von der ihm durch das Programm vom 20, März vorbehaltenen Befugniß Gebrauch zu machen und jene drei Preis - Aufgaben hierdurch zu erneuern, Es sind nämlich:
1) von Sr, Darchlauht dem Herzog Joseph von
Sachsen - Altenburg ein Preis von 100 Dukaten auf die beste Geschichte der Landwirthschast im Altenburgischen Osterlande,
2) von Sr, Excellenz dem Königl, sächs. Staats- Minister und altenburgischem Landschafts - Präsi- denten von Lindenau
ein Preis von 50 Dukaten für die beste Beantwortung der Frage:
„Welche Maßnahmen sind die geeignetsten, um bei
pachtweiser Aunahme und Rückgabe von Landgütern
den Verlusten und Streitigkeiten vorzubeugen, welche theils durch die Ermangelung eines festen Prinzips hinsichtlich der Verwerthungs - Modalität der zu taxi-
Der dem Aufenthalte nah unbekannte A Ludwig Friedrich Theodor Daehne wird als niet
renden Jnventarien - Gegenstände, theils durch den
gener Gläubiger hierdurch öffentlich vorgeladen,
| Einsluß der zufälligen zeitweisen Preis-Konjunkturen darauf, theils] endlich durch mangelhaste Sachkennt-
die jene Gegenstände übernehmende oder abgebende
Partei entstehen und, wie die Erfahrung lehrt, für
den einen oder anderen Theil, selbs ohne dessen Ver-
\{hulden, die Gefahr großer Vermögens-Einbußen her-
beiführen können?“
3) von den städtischen Behörden Altenburgs
ein Preis von 20 Friedrichsd or auf die beste Beantwortung der Frage:
„Welchen Einfluß haben wir von den Eisenbahnen
auf die deutsche Landwirthschaft zu erwarten, wie wird
namentli die sächsi/ch-bayerische Eisenbahn auf Al- tenburgs bisherigen Verkehr mit landwirthschaftlichen
Erzeugnissen einwirken, und was kann geschehen, um
diesen soviel als möglich festzuhalten und zu er-
weitern? “ ausgeseßt worden.
Diejenigen Bewerbungsschriften, welche in Folge des gegenwärtigen anderweiten Ausschreibens auf Berück- sichtigung Anspruch zu haben wünschen, sind bis zu und mit
bem LIUlt 41844 unter der Adresse: „An den Vorstand der siebenten Versammlung deutscher Land- und Forstwirthe zu Al- tenburg“ einzusenden.
Jeder solcher Arbeit is ein sie kennilich machendes Motto beizuschreiben und der Name des Verfassers nur auf einem mit demselben Motto äußerlich versehenen versiegelten Zettel zu nennen,
Das Urtheil des Preisrichter - Kollegiums über die Beantwortungen der erneuerten drei Preisfragen wird zunächst der achten Versammlung deutscher Land- und Forstwirthe zu München vorgelegt, das über die nicht erneuerte vierte, von Sockendorsfshe Preisfrage aber baldigst veröffentlicht werden,
Schließlich wird noch bemerkt, daß auch die bisher eingegangenen Konkurrenz-Arbeiten über die erstgedach- ten drei Fragen, insofern sie von obíger Adresse nicht zurückgefordert sein werden, mit den noch ferner ein- gehenden fonkurriren,
Altenburg, Rüdigsdorf, Dresden, Jena und Leipzig, im Dezember 1843,
Das Preisrichter - Kollegium. Geh, Nath vou Wüstemann, Pr, W. Crusius. Dr. Hanssen. Ed. Lange. Dr. Runde, Dr. Schulze,
Literarische Anzeigen. In unserem Verlage erschien s0 eben und ist in
allen Buchhandlungen, in Berlin bei Alex. Duncker, Königl. Hosbuchhändler,
Pran. Str. 2 l, zn erhalten: Diclionnaire d es
[44] homonymes français
ou Nomenclature complête des mots qui, s0us une même prononciation, diffèrent dans le sens ou dans l’ór- thographe, accompagné¿e de la traduction allemande de chaque homonyme et de plus de quinze cents exemples, pris dans les meilleurs auteurs et dans le dictionnaire de l’académie française, L
L. C. Grisel.
broch, 1 Thlr. Friedlein & Hirsch.
par In 8, Leipzig, 1844.
—_———
51 b] E. L | Neue Musikalien im Verlag von Car l Paez.
Bauschule No. 9 in Berlin:
Truhn, H. Lord Lockiovar, humor. Ballade nach VValter Scott von VWVolsgang Müller, f, eine Bass- stimme mit Piano. Op. 97, 20 Sgr.
Loeschhorn, À. Variat, über das Lied ans Czaar
— & Griebel. Gr. Duo p. Piano et Violoncelle sur des motifs de l’Op. la fille du Régiment. 13 Thee,
Gabrielski, VV. Trois Divertissements progressifs et brillans pour Piano et Flúte. Op, 107, 20 Sgr.
Moeser, C. Drei Lieder von Dilia Helena, für 1 Sing 10 E D. 14. 40 Sgr.
49 b|
' Bei C. A. Challier & Co., Spittelbrücke 14, gra- tis die Prospekte der Berliner musikalischen Zeitung. Musikalien zu den billig- l Sten Preisen bei
Ed. Bote & G: Bock,
Buch- u. MusikhdlIg.
“ D» E E D O » A, Berlin, Jägerstr. 42, Breslau, Schweidnitzer-Str. No. 8
46] i: | Gestern starb hier im 62ften Lebensjahr nach länge- rem Leiden der Köuiglihe Regierungsrath Johann Friedrih Blümel, Ritter des eisernen Kreuzes 2ter Klasse, des Rothen Adler-Ordens 4ter Klasse und des russishen St. Wladimir - Ordens 4ter Klasse. — Das Kollegium verliert in ihm einen langjährigen, eben so geachteten als tüchtigen Mitarbeiter, und Alle, die ihm näher standen, einen aufrichtigen und theilnehmen- den Freund. i Merseburg, den 13, Januar 1844, Königliche Regierung,
53 b : | Nag furzem katarrhalischen Leiden endete heute srüh 1 Uhr sanft ein Lungenschlag das Leben unserer so innig geliebten Mutter, der verwittweten Rittmeister Alber- tine von Knoblauch, geborene von Budden- brock, im noch nicht vollendeten 73sten Lebensjahre. Um stille Theilnahme bitten tief betrübt die Hinterbliebenen,
Polfkriß, den 14, Januar 1844,
[48 b] 4 — Von einer hohen Behörde ==="
konzessionirtes Privat- ; | Militair-Bildungs-Institul unter
des Pr.-Lieut. v. Plessen und Lieut, Raron Wi. Schoendoerster. i | bis zum 1. April B A] lin “dit lde, F 19 zum L, # F ly Invalidenstr. 57. Louisenstr, 39, E Oranienb. Thor. Sowohl die dem Justitut anvertrauten Eleven, als auch junge Leute, welche nicht im Justitut wohnen, werden in demselben auf sichere Weise und möglichst {nell durch die besten Lehrer (meist Offiziere) zu der Ausbildung geführt, welche
zum Eintritt (als einjähriger Freiwilliger),
zum Eintritt (oder Portepee-Fähnrich
und E Eramen erforderlich ist. : Auf gefällige Anfragen an das Justitut werden die Be- dingungen sogleich schriftlich mitgetheilt,
Direction
50b Ce 5 permanente Kunslaus-
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Preußi
Berlin, Sonnabend den 2e Januar
Allgemeine
sche Zei
tung.
Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses Slatt an, für Berlin dic Expedition der Aug. Preuss. j Zeitung: Fricdrihsstrasse Ur. 72.
1844.
Anh all
Amtktlicher Theil.
Inland. Aachen. Ankunft der Herzogin von Cambridge und des Herzogs von Bordeaux. — Landeshut. Bürger - Rettungs - Anstalt. — Halle. Neubau der Kirche zu Rothenburg. l
Deutsche Bundesftaaten, Bayern. München. Maler Deu- rer + — Bamberg. Empfang des Kronprinzen und der Kronprin- zessin, — Sachsen. Dresden, Prämien für Verbesserungen im Land- bau und Gewerbfleiß. — Tiedge-Stiftung. — Württemberg. Ulm. Herstellung des Münsters, — Mecklenburg-Schw erin. Schwe- rin, Neue Anleihe, — Sachsen-Meiningen. Meiningen. Er- neuung der Burg Landsberg. — Holstein. Altona. Zoll - Erträge der Herzogthümer Schleswig und Holstein. — Eidgeschworne im Dit- marschen, — Freie Städte. Frankfurt a. M, Antrag auf Errich- tung eines Gerichts für Handwerker, : ;
Frankreich. Deputirten-Kammer. Budget, — P aris, Eingeschriebene Redner gegen den Adreß-Entwurf. — Beschluß der legitimistischen Deputirten hinsichts der Adreß - Debatten. — Vermischtes. — Schreiben aus Paris, (Das Budget für 1845; be- „vorstehender Preß-Prozeß.) i
Großbritanien und Jrland. London, DerStandard über die Adreß-Debatte der französischen Pairs-Kammer, — Testament des Marquis Wellesley, — Porto-Ermäßigung.
Niederlande. Amsterdam, Ausgaben und Einnahmen der Kolonicen,
Belgien. Schreiben aus Brüssel. (Das Budget des Justiz- Ministeriums und die Geistlichkeit; öffentlihe Wohlthätigkeit mittelst Lot- tericenz industrielle Fragen ; Durchreise des Herzogs von Bordeaux z fla-
Y mändisches Journal.)
Italien. Rom. Reform in der Minen- und Forst-Verwaltung.
Der Finanz-Minister über das
Spauien. M adrid. Gerüchte über die baldige Wiedereinberufung der Cortes. — Finanzielles, — Von der spanischen Gränze. Die Un-
ruhen im Fort von Figueras, — Briefe aus Madrid, (Marie Christine ; Na vaez schlägt die Feldmarschallwürde aus; Figueras; Diplomatisches ; Wahlen,) — und Paris, (Ministerielle Ansichten von der gegenwärti- gen Lage der Dingez Vermischtes.) : Portugal. Schreiben aus Lissabon, der Opposition; ihre Adressen.) Eiseubahnen. Würzburg. Bahn von Bamberg nah Aschaffenburg. Handels: und Börsen-Nachrichten. Berlin. Börsen- und Martlt- beriht, — Magdeburg und Köln. Marktbericht. — Leipzig. Messe.
(Die Thron -Redez Haltung
Sing - Akademie. (Ein Oratorium von Hiller.) — Die Physiognomie Beethovens, — Sternbald'’s Wanderungen. —- Schreiben aus Bres-
lau, (Theater.) — Scbreiben aus Detmold. (Hermanns-Denkmal.) St, Petersburg. Jahresfeier der Akademie der Wissenschaften, — Resultate einer chronometrischen Expedition. :
Deilage,
Amtlicher Theil.
Se, Majestät der König haben Allergnädigst geruht :
Dem Sceidenwaaren-Fabrikanten Philipp Mey er, Mitinhaber der Seiden-Fabrik W. A. Meyer Söhne zu Berlin, den Charakter als Kommerzien-Rath zu verleihen;
An der Stelle des verstorbenen preußishen Vice-Konsuls Freerk Dirfs Fontein in Harlingen den dortigen Kaufmann Dirk Fon-= tein Fr. zum Vice-Konsul daselbst zu ernennen z und
Dem Graveur Georg Adam Hahnenbein zu Köln das Prädikat: Hof - Graveur zu verleihen.
Jhre Majestät die Königin haben iu der Naht zwar wenig Schlaf gehabt, der Ausschlag fängt jedoch an zu verschwinden, Fiebe= rungen sind fast gar niht mehr vorhanden und der Zustand überhaupt vollfommen befriedigend.
Berlin, den 19. Januar 1844,
(gez.) Dr. Shönlein. Dr, von Stosch,
dem 13, Januar 1844 ein Einführungs-Patent auf eine für neu und eigenthümlich erahtete Maschine zum Kammen der Wolle in der durch Zeichnungen und Beschrei- bung nachgewiesenen Zusammensebung,
auf Acht Jahre, von jenem Tage an gerechnet und für deu Umfang
des preußischen Staats ertheilt worden. :
Uichtamtlicher Theil.
Inland.
Aachen, 15. Jan. (A. Z.) Vorgestern kamen Jhre Königl. Hoheit die Herzogin von Cambridge nebst Familie und hohem Gefolge unter dem Namen einer Gräfin von Cullodei hier an und nahmen hr Absteigequartier im Großen Monarchen bei Herrn Dremel. Jun demselben Hotel übernahtete heute der Herzog von Bordeaux, der unter dem Namen eines Grafen von Chambord mit hohem Gefolge hier ankam. : i
L Landeshut, 13. Jan. (Schles. Z.) Jm Laufe des vorigen Jahres if auch hierselbst ein Bürger - Rettungs - Justitut begründet worden und hat seit ungefähr einem Vierteljahre seine wohlthätige Wirksamkeit begonnen. _Daß es sich der lebhaftesten Theilnahme und Begünstigung der städtishen Behörden, der gesammten Bürgerschaft und auch Einzelner vom Anfange an zu erfreuen hatte, war bei dem regen Sinne für Kommunal-Angelegenheiten, der hierorts die meisten Glieder unserer Bürgerschaft erfüllt, zu erwarten.
Halle, 17. Jan. (Hall. C.) Am 7ten d. M. wurde die neuerbaute Kirhe in Rothenburg a. d. S. dur den General-Super-= intendenten der Provinz, Dr. Möller, feierlih eröffnet und einge=- weiht. Das Dorf Rothenburg, sonst wichtig als Hüttenort und als Sih des magdeburgisch = halberstädtischen Ober - Bergamtes, mit einer früher zum Kammergute des Erzstifts Magdeburg gehörigen Domaine, liegt hart an der Saale, da, wo diese, östlich fließend, sich zum ley- ten Male durch die nah dem Petersberge hinreihenden Höhenzüge durhdrängt. Der Ort, auch jeßt ausgezeichnet durch seine Stein= brüche, seine Schifffahrt mit einem Werft, durch einen Kupfer- hammer, eine bedeutende Eisengießerei und Steinkohlen - Nieder= lage mit Koaks=-Oefen, is mindestens 800 Jahr alt; die frühe Kirche stammte jedohch erst aus dem 14ten öder 15ten Jahrhundert. Der Thurm, 90 Fuß hoh, mit Schiefer gedeckt, ist dossirt, alles Uebrige ist als Rohbau aus einem durch Eisenoxyd röthlich gefärbten, sehr glatt behauenen Sandstein, der in den Brüchen bei Rothenburg ge- wonnen wird, ausgeführt, Das ganze Gebäude ist in reinem byzan- tinishen Stil nah einem höchsten Orts eigends dazu bestimmten Plane erbaut. Die Kosten dieses Baues waren zu 8050 Rthlr. ver= anschlagt, und er hätte, bei der notorishen Armuth der Gemeinde, die bei 1200 Seelen nur 110 Morgen Ackerland besißt, nicht aus= geführt werden können, wenn nit Se. Majestät der König außer L Hauptmateriale noch ein Geschenk von 2200 Rtblr. hinzugelegt hätte. É
Ausland, Deutsche Bundesstaaten.
Bayern. Múünchen, 12. Jan. Wir haben abermals den Verlust eines ausgezeichneten Künstlers zu beklagen. Am 9ten d, M. starb hier der Maler Ferdinand Deurer gus Mannheim an den Folgen eines Leberleidens, das er sih durch anhaltendes sibendes Ar- beiten scheint zugezogen zu haben, im Anfange seines 68sten Jahres. Er war im verflossenen Jahre aus Rom, wo er seit langer Zeit lebte,
Dem Pierre André Nicolas zu Charlottenburg is unter
nach Deutschland gekommen, um das Bad Kissingen zu gebrauchen, beabsichtigte, sih den Winter über in München aufzuhalten, um im Frühjahr nah Marienbad zu gehen und sodann nah Rom zurückzukehren, als ihn am obengenannten Tage, ohne vorherige Anzeigen nahender Ge= fahr, mitten im heiteren Gespräch mit den Seinen, plößlich der Tod über= fiel, Deurer hat sich während seines langen Aufenthaltes in Jtalien eine Anzahl auserlesener Kunstshäße erworben, Gemälde älterer Meister von hohem Werth. Diese, so wie seine eigenen Arbeiten, dürfen wir hoffen, im Laufe dieses Jahres in München zu schen, da sein Sohn, der Maler L. Deurer in Mannheim, der, um ihre Versendung nach Deutschland zu besorgen, wie wir hören, selbst nach Rom reisen wird, wohl eines desfalls eins gegen seinen Vater ausgesprochenen hohen Wunsches gern eingedenk sein wird. — So eben höre ih noch, daß es der ausgezeichnete Lithograph Piloty eines plöblichen Todes ge= storben.
Bamberg, 15. Jan. (F. M.) Jhre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin fuhren heute Mittag durch die Straßen der Stadt, um ihren festlihen Shmuck zu sehen. Freudiger Zuruf der Bevölkerung begleitete sie überall und wurde mit den freundlichsten Grüßen erwiedert, Abends 8 Uhr brachte die Bürger= schaft einen Fackelzug von 500 Fackeln, wobci drei Musikchöre spielten. Jhre Königlichen Hoheiten geruhten über eine Stunde an den Fen= stern des Schlosses zu verweilen, während gegenüber der Dom ak« wechselnd von rothen, blauen und grünen Feuern erhellt wurde. Mehrere umliegende Gebäude waren wieder glänzend beleuchtet.
Sachsen. Dresden, im Jan. (L. Z) Das Königliche Ministerium des Junern hat in dem Zeitraum vom Oktober v. J. bis Ende Dezember wieder als Prämien zuerkannt: 500 Rthlr. für Kunstwiesenbau und Wiesen-Bewässerung, 25 Rthlr. für Förderung
der Obstbaumzucht, 25 Rthlr. für Pflege der Seidenzucht, die kleine goldene Preis-Medaille für Einführung Sib Beriiea Za Dampf= Eisenhammers, 100 Rthlr. für Verbesserung der Schlauh-Spriten 100 Rthlr. für Erfindung eines neuen Mechanismus zur Aufrecht- stellung des Pianofortes, 30 Rthlr. für Auslernung eines Taubstummen __ Zum Andenken an den Dichter Tiedge bildete sich hier befkannt- lich vor mehreren Jahren ein Verein, welcher einen doppelten Zweck zur Aufgabe hatte. Einmal galt es, eine hinreichende Geldsumme anzulegen, um strebende Dichter durch Preisbewerbung aufzumuntern, anderentheils eine Stiftung zu begründen, um arme Künstler zu unter- stüßen. Der erste Theil ist bereits erreiht, es is ein Fonds ge- gründet und die erste Preisvertheilung von hundert Dukaten für das gelungenste Dichterwerk in gebundener oder in ungebundener Rede, wird zum erstenmal am 1, Januar 1848 stattfinden. Um die zweite Ab= sicht, die Stiftung zur Unterstüßung bedrängter Dichter , Maler Musiker u. a,, zu fördern, veranstaltete der Verein zunächst eine Verloosung von Kunstgegenständen und die Herausgabe eines ¡„Tiedge= Albums‘; auch diese Unternehmungen haben nun den besten Erfolg gehabt und die Stiftung wird bald als begründet angesehen werden können. Nach allen Seiten hin gehen jeßt Einladungen zur Bildung von Zweig-Vereinen, wie deren hon in Aachen, Frankfurt a. M. Lübeck bestehen.
Württemberg. Ulm, 12. Jan. (S. M.) Der vom Herrn Professor Mauch gemachte Vorschlag, zu der au von ihm als drin- gend nothwendig anerkannten Restauration unseres Münsters, vorläu= fig 10,000 Fl. jährlih aufzuwenden, ist von dem Stiftungs - Rathe und Bürger - Ausshuß mit größter und dankenswerther Bereitwillig= keit, zuförderst für das nächste Jahr, auf= und angenommen worden und sieht jeßt der Genehmigung der Königl. Kreis-Regierung entge- gen, Hierdurch scheint endlich der Zeitpunkt näher gerückt, wo für die würdige Erhaltung dieses größten aller deutschen Dome hinläng= liche Fürsorge getroffen sein wird.
F
Sing - Akademie.
Ei Oratorium Lon Hille
Durch die am 17ten d. stattgehabte Aufführung des von Dr, Stein- heim nach der heiligen Schrift gedichteten und von Hiller in Musik gefegten neuen Oratoriums: „Die Zerstörung Jerusalem's“ hat sich unsere Sing-Akademie die gerechtesten Ansprüche auf die volle Anerkennung der berliner Musikfreunde erworben, indem sowohl die Wahl des Tonwerks an sich, als auch die in allen Theilen höchst gelungene Ausführung desselben in der That nur zu loben is. Ferdinand Hiller, 4812 in Frankfurt a. M. ge- boren und gegenwärtig Musik-Direktor zu Leipzig für die Konzerte im Ge- wandhause, ein Jünger der neuen romantischen (Mendelssohnschen) Musik- Schule, läßt in seinen Compositionen den ungemeinen Einfluß, ben eini längerer Aufenthalt in Paris auf seinen Geschmack ausgeübt hat, nicht verkennen. Ohne hier nach einmaligem Hören über sein Oratorium mit voller Zuverläjsigkeit urtheilen zu wollen, da nach einer so flüchtigen Be- fanntschast nicht unbedingt über den Werth des Werkes entschieden werden kann, wollen wir nur über den ersten Eindruck, den das Ganze, so wie einzelne hervortretende Particen desselben auf uns machten, berichten. Un- verkennbar prägt sich eine stets edle, würdige Haltung, ein ehrenwerthes Streben nah Tiefe und Originalität der Gedanken darin aus ; die Chöre, voll Kraft und Frische, wirken weniger, wie bei Händel, durch fanonische und fkontrapunktishe Durchführung cines sprechenden Hauptgedankens, \son- dern mchr durch Anwendung massenhaft ausgeführter Jdcenz der Recitative, Arien und Duette giebt es zwar auch mehrere recht gelungene, sogar aus- gezeichnete in diesem Oratorium, doch im Ganzen spricht sich in den Chören jedenfalls mehr Geist, mehr Charakter, mit einem Wort : mehr musikalische Empfindung aus, als in den Solis, Sehr cfffektvoll ist dagegen durchweg das Orchester behandelt ; reich, ja, häufig verschwenderisch sind besonders die Chôre instrumentirt, Eine etwas spärlihere Anwendung der äußeren Mittel; cine etwas planvollere, mehr auf ea Sains berechnete Vertheilung z. B. der rauschenden Musikstücke gegen den chluß hin — und der Total-Effekt wäre auf jeden Fall ein noch mehr nachhaltiger gewesen. So aber schienen im ersten Theil gleich von vorne die Kräfte, welche für die Katastrophe im
eiten Theil hätten aufbewahrt werden sollen, häufig und zu sehr hinter- einander Ties verschwendet, und eine Steigung war späterhin nicht mehr
„Wie heilig und hehr sind deine Hallen, o Jsrael !“ aufgefaßt, beginnen den Chor; nach einem sanften, gehaltenen Mittelsaß wiederholt sih der erste Theil, mit neuen harmonischen Effekten und einer daran geknüpsten glänzenden Schlußwendung ausgestattet. Nach dem Neli- tativ Nr. 2, in welchem Hanna das Nahen des Jeremias verkündet, tritt dieser großartige Charakter selb in dem Recitativ Nr. 3, das Volk ermah- nend, auf, Jun der sih dem Recitativ anschließenden Arie Nr. 4 (Fis-moll
strumentirten Musikstück, wird das über Juda's Haupt von ihm vorhergesagt; die fast durchweg angewandten beweglihen Sech- zehntheil - Figuren der Saiten - Jnstrumente, die gleichsam das Brausen des zahllosen Heers malen sollen, sind von guter Wirkung und heben die Schluß- wendung: „Verödet wird Jerusalem““, die ruhig und sanft aufgefaßt is, um \o bezeichnender hervor, Nach den im Ganzen, dem Charakter gemäß, ru- higer gehaltenen folgenden Gesangstüken: dem Chor der Israeliten Nr. 5, Recitativ Nr, 6, Arie Nr. 7, und noch einem Chor der Zsraeliten Nr. 8, bildet der dem Festmarsh Nr. 9 sich anschließende wilde Chor der Diener nee Nr. 10 (E-dur Alla breve Allegro vivace) cinen guten Gegen-
Recitativ und einer Arie Zedekia's und einem Recitativ Chamital's, seiner Mutter, worin sie, die Sorgen ihres königlichen Sohnes
die Worte:
welche sih in dem sonst so viel Schönes enthaltenden Werke vorfinden, tragen müssen.
So viel über das Oratorium im Allgemeinen, Nun über Einzelnes, Ohne vorbereitende Symphonie beginnt nach einem Ritornel des Orchesters von funfzehn Takten sogleich die Jntroduction Nr. 1 (Es-dur F Takt An- dante) : Chor der Jsracliten, Dies höchst wirksame Musikstück nimmt sciner lebendigen Frische, seiner abgerundeten Form wegen soglei für sich ein, Diese Worte, kräftig
chaltenen , stark in-
+ck Takt, Allegro agitato), einem sehr leidenschaftlich eranziehende Unheil
aß, Warum aber grade die Violinen in einem Solo-Ritornell — nah cinem
Ernen y zu zerstreuen , zur G iuerang der Festgesänge auffordert — warum grade die Violine, sagten Un A L gewählt ist, die Wiederholung des oben bezeichneten Chores ausführen ist nicht abzusehen, Oder sollten viellciht alle Violinen das Von S was uns von einer einzigen zu Gehör gebracht wurde? — Nr Z i Ee Nummern des ersten Theils sind noch hervorzuheben Israeliten bez r charakteristischer Chor, der die Furcht und Demuth der an schildert (C -moll 7; Takt Andante) z vortrefflich sind
reizenden, Unáe n mit Asche unser Haupt bestreuen !‘““ behandelt, Einen ’, e gemein günstigen Eindruck brachte dann, nah dem dra-
öglich. ilih is nicht zu leugnen, daß der excentrishe Stoff und die as ird Teptduches einen großen Theil der Schuld dieser Mängel,
matisch wirksamen Chor Nr. 22 der Wuth und Rache schnaubenden Diener
Zedekia's , das dem Recitativ Nx, 23 sich anknüpfende , liebliche Duett
zwischen Hanna und Achiram hervor; in der shönen Tonart G-dur is das wundervoll erfundene und durchgeführte treffliche Musikstük geschrieben, das seines melodischen Werthes, seines ausdruckvollen Gesanges wegen, ein Flei- nes Meisterstück genannt zu werden verdient. N
Im zweiten Theile waren von hervorstehender Wirkung : der Chor der Diener Zedekia's Nr. 31 (E-moll 7 Takt), mit der obligaten Paukez; dann der Culminationspunkt des Ganzen, wo die lang gefürchtcte Katastrophe endlich hereinbriht, der allgemeine Chor Nr. 40 (C-Moll, *& Takt): alle Mittel sind hier aufgeboten, die nöthige Steigerung hervorzubringen, was freilih bei der shon vorhergegangenen Ueberbietung derselben eine {were Aufgabe war, Eine sehr ausdrucksvolle Piece is ferner das Klagelied Je- remiá Nr, 41, in welcher sich nur der tiefe Schmerz des Propheten über die Zerstörung der heiligen Stadt in, nah unserer Meinung, zu hohen Stimmlagen ausspricht, Eines der vorzüglichsten Stücke des ganzen Wer- kes is dann noch der ticf empfundene und höchst charaltervoll erfun- dene Chor Nr, 44 (G-moll, 5 Takt), in welchem die das Land ihrer Väter verlassenden Jsraeliten ihre schmerzlichen Gefühle über ihr zu erwar- tendes Elend kundgeben,.
So weit über das Werk selbst, Die Aufführung desselben, unter Lei- tung des Komponisten, war, wie schon bemerkt worden, eine vorzügliche zu nennen, die Besezung der Solo - Partieen in allen Theilen musterhaft, Herr Bötticher führte mit seiner grandiosen, umfangreichen Stimme die Partie des Jeremias meisterlih aus; ein solher Sänger wie Herr Bötti- cher, der mit seiner Stimme bequem das eingestrichene f und g erreicht, ge- hörte aber auch dazu, um die vom Komponisten oft sehr hoch gehaltene Baßpaitie des Jeremias in jeder Beziehung seiner Juntention gemäß durchzuführen. Die Sopran-Solis wunden von Frau von Faßmann und Mad. Bur- hardt, die Alt-Solis von einer kunstgebildeten Dilettantin, und die übri-
en Tenor- und Baß- Partieen von den Herren Mantius, Früh und
K ovoli wohlgelungen vorgetragen. Die Chöre und das Orchester leiste- ten Ausgezeichnetes. Obgleich S Proben Tos Werkes geleitet hat, so ist doch dic Sorgfalt, die der Direktor as Professor Rungenhagen schon vorher auf das Einstudiren der so wesentlich cingreifenden Chöre verwandt hatte, nicht zu verkennen,
err Hiller die Aufführung und die leßten
Die Physiognomie Beethoven's.
Jun Kommission der Trautweinschen Buch - und Musikalienhandlung zu Berlin erschien eine Verkleinerung des im Jahre 1817 in Mödling bei