1844 / 28 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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A toe Me Dn Cte, E C F, T E M p a

j l und Fleisch an den Barièren mahl- und schlacht- Einen Vei Städte s verstehen; sie konnten daher, ale dem Be- truge verwandt, hier unter die Verleßungen des Eigenthumsrechts E Bei den Forstfreveln, welche hier zu den Ver-

werden. L h Z ly ans Tee öffentlihen Ordnung gebracht sind, is wohl vornehmlich

chádi en junger Bäume, Uebertreten des zu hütenden Vie- bee N Sama and wohl Verleßungen der Jagdpolizei zu den- fen: bei den fleishlihen Verbrechen mehrentheils an grobe Unsittlich- feit und rohen Muthwillen. Die groben Verbrechen, welche hier in der dritten Gruppe zusammengestellt sind, bilden nur nahe 7 aller hier betrachteten Rehtsverlebungen, Der bei weitem größte Theil derselben besteht aus Brandstiftungen, wobei die vorsäßlichen von den bloß fahrläßigen niht unterschieden sind. Wahrscheinlich werden die leßtern doch nur dann zur gerichtlichen Untersuhung gebraht, wenn ausgezeichnet rohe Verwahrlosung dabei obwaltet. Rache durch Feuer zu üben, is auch der Shwäche und Feigheit so leiht, daß Versu- hungen dazu, au im jugendlichen Alter leider nur zu leicht vor- fommen. Die sittlihen Verhältnisse, welche bei den hier betrachteten Ver- brehen zu beachten sein dürsten, treten besonders klar hervor, wenn die verschiedenen Eigenthümlihkeiten der Provinzen zur Erwägung fommen. Von den in den sechs Jahren 1837 bis mit 1842 gericht=- lich untersuchten Verbrechen jugendlicher Personen gehörten an: iy Verleßungen Verleßungen in den tos E der öffeniliven Ce Provinzen Eigenthums Orduung CENRECIEAS Ostpreußen 1068 47 | 1145 Westpreußen 307 4 321 Posen 166 1 189 Brandenburg 997 395 : 1064 Pommern 466 12 480 Schlesien 408 10 / 459 Sachsen 1483 36 4 1531 Westfalen 573 25 / 613 Rheinprovinz 2119 313 2448 Jm ganzen Staate 7587 483 8250)

Ueberhaupt

Die Vergleichung dieser Zahlen mit der Anzahl der gleichzeitig lebenden zwishen dem Anfange des achten und der Vollendung des sechszehnten Lebensjahres stehenden Personen ergiebt nun das Ver- hältniß, worin die Provinzen gegen einander in Bezug auf die darin zur gerichtlichen Untersuchung gekommenen jugendlichen Verbrecher ste- hen. Nach der Zählung zu Ende des Jahres 1840 befanden si mit Einschluß des Militärs überhaupt Ein-

wohner 1,393,790

916,382 1,233,850 1,857,097 1,056,494

Also unter 100,000 durchschnittlich 19,379 19,213 19,15 418,562 19,802 19,166

darunter 8- bis 16jährige 270,102 176,063 236,293 344,709 209,207 547,27

in den Provinzen

Ostpreußen Westpreußen... Poel a sdn;eeis Brandenburg Pommern

2,858,820 1,637,221 1,383,197 2,591,650 T7,928,501

311,764 263,788 483,286 7,512,186

19,042 19,071 48,648 T93,0TT

Westfalen Rheinprovinz der ganze Staat

Die hier bemerkbaren Verschiedenheiten des Verhältnisses beider Zahlen gegen einander beruhen zunächst auf der Verschiedenheit des Verhältnisses der Geburten zu den Todesfällen. Je schneller die Be- völkerung durch den Uebershuß der Geburten über die Todesfälle zu- nimmt, desto mehr wächst insbesondere der jüngere Theil derselben. Die besonderen Verhältnisse Berlins veranlassen wohl zunächst, daß unter den vorstehenden Verhältnißzahlen die kleinste der Provinz Brandenburg angehört. Die Bevölkerung Berlins wächst zwar sehr

172

schnell, aber niht durch den verhältnißmäßig nur geringen Uebers{uß der Geburten, sondern dur sehr beträchtlihes Zuziehen von Aussen her. Nach vorstehenden Angaben kamen durchschnittlich auf Hundert- tausend zu Ende des Jahres 1840 zwischen dem Anfange des achten und dem Ende des sechszehnten Lebensjahres stehende Personen Ver- brechen, welche in diesem Lebensalter verübt, und während der sechs Jahre 1837 bis mit 1842 zusammengenommen zur gerichtlichen Un- tersuchung gebracht worden sind:

Insbesondere Verleßungen 1 att , des Eigen- der öffentlichen Grobe Ver- in den Provinzen überhaupt thunis Ordnung beide

Rheinprovinz .…. 507 439 65 3 Sachsen 491 476 11 4 Ostpreußen 424 396 17 11 .+ Brandenburg .… 309 289 10 10 - Westfalen 232 217 9 6 . Pommern 230 223 6 1 . Westpreußen 182 174 2 6 . Schlesien 84 79 2 C

D s .

4 + Posen 80 70 10 im ganzen Staate... 290 207 17 6 also jährl, i. Durchschnitt 48 44 3 1

I

-

Bei Betrachtung dieser Verhältnißzahlen wird zunächst anschau- lih, wie groß die Anzahl der Verleßungen sowohl des Eigenthums als der öffentlichen Sittlichkeit sein muß, welche nit zur gerichtlichen Untersuchung gebracht, sondern der häuslichen Zucht überlassen wer= den, Welcher Staat von irgend beträchtliherem Umfange dürfte sich wohl auch nur annähernd rühmen können, daß unter Hunderttausend seiner zwischen dem ahten und sechszehnten Lebensjahre stehenden Jugend im Laufe eines Jahres durchschnittlich nur 44 Entwendungen, oder gar nur drei Fälle von Verlebung der öffentlichen Ordnung durch groben Muthwillen, Jnjurien oder Unzucht vorfielen, und daß demnach im Laufe des ganzen Jahres von 2273 jungen Leuten nur eine Entwendung, und sogar von 33,333 nux eine grobe Unsittlichkeit verübt wurde, Wohl aber scheint es nah der alltäglihen Erfahrung con für ein Anzeichen sehr verbreiteter sittliher Bildung gelten zu dürfen, wenn nur etwan zehnmal soviel Vergehen dieser Art in dem hier betrachteten Lebensalter begangen werden, als nah vorstehender Berechnung zur gerichtlichen Untersuchung gekommen sind. Die Hausväter oder Lehrmeister und Herrschaften, welhe bei noch unvollendeter Erziehung ihrer Untergebenen deren Stelle vertreten, glauben mit Recht, ihrem Ansehn etwas zu vergeben, wenn sie den rihterlihen Beistand auh da zu Hülfe rufen, wo die That nicht unerläßlih den Gerichten angezeigt, und deren Untersuchung aus= chließlih überlassen werden muß. Hierzu kommt, daß die häusliche Zucht für den bei weitem größten Theil der Verleßungen des Eigen- thums oder der öffentlichen Ordnung sehr viel heilsamere Beahndungs- und Besserungsmittel besibt, als die gerihtlihen Behörden. Es ist hierbei niht sowohl auf körperlihe Züchtigungen angesehen, über deren Anwendung und Wirksamkeit nah Verschiedenheit anerzogener Vorstellungen, und der herrschenden Sitte die Meinungen sehr getheilt sein können, als vielmehr auf den lange nahhaltenden Einfluß ver= \härfter Aufsicht, welhe durch den Verlust des Vertrauens und die Beschränkung der Freiheit den jugendlihen Verbrecher täglich empfinden läßt, wie {wer die Folgen seiner That auf ihn lasten. Hierzu kommt ferner, daß in den \pätern Lebensjahren Niemand sich \hämen darf, einzugestehen, wie viel er der häuslichen Zucht verdanke, während doch einer sehr allgemein verbreiteten Meinung nach ein uur sehr spät, vielleicht uie ganz zu tilgender Flecken auf demjenigen haftet, dessen Vergehungen ihm schon im jugendlichen Alter gerichtliche Be- strafung zuzogen.

Jn Erwägung aller dieser sittlihen Verhältnisse erscheint es edler, gemeinnüßiger und menschenfreundlicher, sih den unverkennbaren

Beschwerden einer verständig ausgeübten häuslichen Zucht zu unter=

ziehen, als die Bestrasung jugendlicher Verbreher den Gerichten an- heimzugeben. Nur grobe Verbrechen oder solhe Verleßungen des Eigenthums und der Ordnung, welhe aus Rücksichten für die öffent- lihe Sicherheit der Obrigkeit niht unbekannt bleiben dürfen, sollten Ausnahmen hiervon begründen. Allerdiugs wird die häusliche Zucht leider nur zu oft unverständig und unwürdig vollzogenz sie kann in solcher Ausartung so verderblih werden, daß die Regierung genöthigt wird, sie zu beshränken: alleîn gründlihe Besserung is niht von einem Uebertragen ihrer Obliegenheiten an die Gerichte zu gewärti- gen, welchen keine Verfassung die Fähigkeit verleihen kann, den Man= gel einer wohlgeordneten häuslichen Zucht zu erseßen, soudern es ist nur die Zunahme an eter Bildung, besonders an Jnnigkeit und Würde im Familienleben, was hier wahrhaft hülfreih erscheint.

Die große Verschiedenheit der vorstehenden Verhältnißzahlen in den einzelnen Provinzen deutet zunächst nur auf eine beinahe eben so große Verschiedenheit in der Neigung, jugendlihe Verbreher vor Gericht zu stellen: denn es mangelt durhaus an allem Grunde zu behaupten, daß unter der gleichen Anzahl jugendlicher Personen in den Provinzen Sachsen und Rhein sechs mal mehr Verbrechen verübt würden, als in Schlesien und im Großherzogthum Posen ; obwohl während der hier betrachteten scchs Jahre unter Hundert- tausend Kindern und jungen Leuten wirklih dort 491 und 507 hier aber nur §4 und 80 mehr oder minder erheblihe Verbrechen zur ge- richtlihen Untersuchung kamen. Ein Unterschied in den Gesehen und dem richterlichen Verfahren kann diese Verschiedenheit niht begründen. Die Rheinprovinz, worin mit Ausuahme weniger landräthlicher Kreise, die französischen Geseßbücher und Prozeßformen gelten, steht in Be- zug auf die Zahl der jugendlichen Verbrechen ganz nahe in gleichem Verhältnisse mit der Provinz Sachsen, wo das Preußische Landrecht und die zubehörige Gerihtsorduung eingeführt ist, Nach eben diesen Geseben sprehen aber auch die Schlesishen Gerichte, wo doch die Zahl der gerichtlih untersuchten jugendlichen Verbrechen so sehr viel gerin= ger is. Die Provinz Sachsen zeichnet sih besonders aus durh Sorg-= falt und allgemeine Verbreitung des Elementarunterrihts, der doch eben von Verbrechen abhalten sollte. Welche Verbesserungen der Unterricht in den Volksschulen des Großherzogthums Posen auch bereits erlangte, so hat dasselbe Schlesien mit Ausnahme weniger Kreise hierin doch bei weitem noch nicht erreiht: gleihwohl stehen beide Provinzen fast gleih in Bezug auf die hier betrachteten Verbrechen, Einfluß des Stammverhältnisses auf die Zahl der jugendlichen Verbrechen is auch aus vorstehenden Zahlen nicht erweislih. Ein beträchtliher Theil der Bevölkerung Ostpreußens besteht aus Massuren und Lthauern ; demungeachtet steht diese Provinz in Bezug auf die Zahl der jugend= lichen Verbrehen zunächst an den ganz deutshen Provinzen Sachsen und Rheinland, So bilden sih hier Räthsel, deren Lösung nicht ver- sucht werden kann, ohne sehr tief in das Jnnerste des Familienlebens einzugehen. Aber dieser Stoff is viel zu zarter Natur, als daß er ohne Verleßung der edelsten sittlihen Gefühle einer Behandlung in der allgemeinen Zeitungsliteratur preiszugeben wäre. Leicht übersichtlich stellt sih dagegen dar, daß es doch zunächst auf der Eigenthümlichkeit der in den Rheinlanden bestehenden Gesehe beruhen dürfte, wenn von den zur gerichtlihen Untersuhung gekommenen Verleßungen der öffent- lichen Ordnung beinahe zwei Drittheile, nämlih 313 von 483 allein der Rheinprovinz angehören. Die Zahl der groben Verbrechen er- cheint im Verhältnisse gegen die Zahl der jugendlihen Bevölkerung am erheblichsten in den Provinzen Ostpreußen, Posen und Branden- burgz minder und zwar auch beinahe gleih in Westpreußen, Schlesien und Westfalen; noch um die Hälste geringer in Sachsen und der Rheinprovinz und am unerheblihsten in Pommern. Diese Gestaltung der hier berechneten Zahlen {eint nur zu dem Schlusse zu berechti= gen, daß bei der überhaupt nur geringen Anzahl der vorgekommenen Fälle reine Zufälligkeiten hier noch allzusehr vorwalten, als daß aus Durchschuittsberehnungen Folgerungen sür jittliche Verhältnisse zuläßig sein könnten.

Allgemeiner

Bekauntmachungen.

[1835] Nothwendiger Verkauf, Stadtgericht zu Berlin, den 14. Oktober 1843,

Das in der Rosengasse Nr, 33a belegene Oekonom Hamannsche Grundstü, gerichtlih abgeshägt zu 6311 Thlr. 24 Sgr. 43 Pf., soll

am 24, Mai 1844, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Die unbekannten Real-Prätendenten, so wie der dem Aufenthalte nah unbekannte Real-Gläubiger, Zimmer- polier Johann Carl Friedrich Schulze, werden hierdurch, und zwar Erstere unter der Warnung der Präklusion, öffentlich vorgeladen,

[2264] Avertissement.

Nachdem über den Nachlaß des verstorbenen Kauf- manns Johann Cherobini, wozu auch das in der Französischen Straße sub Nr. 11 belegene Grundstück gehört, bei dem Stadtgericht zu Königsberg der Kon- furs eröffnet worden, o ist ein Termin zur Anbrin- gung sämmtlicher Forderungen auf den 14. April 1844, Vormittagsum4141Uhr, angeseyt und durch Ediftalien bekannt gemacht worden.

Sämmtllichen unbekannten Gläubigern, und von den bekannt gewordenen den Gebrüdern Huecke und den Jn- habern dér Handlung Piey seel. Erben, deren Aufent- haltsort unbekannt geblieben, wird dieser Termin hierdurch nochmals öffentlich bekannt gemacht und werden U ange- wiesen, an gedachtem Tage zux bestimmten Zeit auf dem Stadtgericht, vor dem Deputirten, Herrn Stadt- gerichts - Assessor Goettlih zu Anbringung und Wahr- machung {hrer Forderungen, entweder in Person oder | e durch gehörige Bevollmächtigte zu erscheinen, oder zu h —— S gewärtigen , daß sie ausbleibendenfalls mit ihren For-

[74 b]

festgeseßten Abgange der Züge noch von der Ge- ! päck-Expedition angenommen werden darf. (Auf den Zwischenstationen muß das Passagier - Gepäck eine Viertelstunde vor der bestimmten Ankunsftszeit aufgegeben werden.)

was hierdurh zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird, Stettin, den 22. Januar 1844,

Witte, Kutscher. Ebeling.

. P . D Berlin-Stettiner Eisenbahn. Jun unserer Bekanntmachung vom 1. Dezember v. J. benachrichtigten wir das betheiligte Publifum, daß die Einlösung des Zins- und Dividendenscheins Nr. 1. tums unserer Actien den Zten, 4ten und 5ten d. M. auf unserem Bahnhofe in Berlin, so wie bei unserer Haupt- kasse hierselbst erfolgen werde. Termins beauftragten wir unseren Einnehmer auf dem Bahnhofe zu Berlin, lediglich zur Bequemlich- feit für die dortigen Inhaber der nohch uicht eingelösten Zins- und Dividendenscheine, daß er, so weit dessen Tages-Einuahme dazu ausreicht, leichfalls Einlösungen bewirken könne, womit derselbe ortzusahren von uns angewiesen ist,

Steitin, den 24. Januar 1844.

Witte, Kutscher, Ebeling. 2. [39 b]

vom 20, ch i ; derungen präflubirt und ihnen ein ewiges Stillschwei- n 4AM M L A

Auzeiger. Il. Güterzüge.

Se. Majestät der König haben die Dedication Aller- gnädigst anzunehmen geruht.

e

Abfahrt täglich|N" von S

1,

‘| É 2] Abfahrt täglich|" von S

Berlin, 26, J anuar 1844, Rüccker und Püchler, Neu-Köln a, W, 19,

J Stettin Tantow Passow

Berlin 9 Bernau ll Biesenthal ll Neustadt 12 Angermünde 1 Passow 2 Tantow 3

4

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Das Direktorium.

de Gi n 0 l

Neustadt

Bernau

Ankunft in

Stettin Berlin

Angermünde 17 | Biesenthal \Ankaunsft in

[80] Á : L1 eder f, cine Bassstimme (Gum bert.

Op. 3, 125 Sgr., ershienen so eben. Des talent- vollen Komponisten zwei Sopran - Lieder „Ob ich dich liebe“ und „In den Augen liegt das Herz“, so wie dessen Lebewohl - Polonaise haben sich troß mehrfacher Composition desselben Textes als die frischeste und anmuthigste bewährt, und sind zu Lieblingen vom Gesangs - Publikum erhoben worden,

Nach Ablauf dieses

Bahnhofe zu Angermünde.

Das Direktorium.

Berlin : Stettiner Eisenbahn.

F a h rp lan 3 Uhr 51 Min.

Personenzüge.

gen ge m argen, De raa E uses wer: : mit «einer Bekanntschaft versehenen Gläubigern werden die Justiz - Kommissarien Tamnau,

Abfahrt täglich Mahraun und Marenski namhaft Hema, an welche von

Mrg. |Nm. Mrg. zeigt 15 Minuten.

Mit dea Güterzügen werden auch Personen in Wagen 11. und 111. Klasse befördert.

Bemerkung. Die Güterzüge kreuzen sich auf dem | [73b] Der von Stettin fommende Güterzug begegnet dem von Berlin kom- menden Personen - Frühzuge bei Tantow in der Zeit von 10 Uhr 39 Min. bis 10 Uhr 44 Min, und dem von Berlin kommenden Nachmittagszuge bei Ber- nau ín der Zeit von 3 Uhr 36 Min. bis 3 Uhr 41 Min. Der von Berlin kommende Güterzug begegnet dem von Stettin kommenden Frühzuge bei Bernau in der Zeit von 10 Uhr 49 Min. bis 10 Uhr 54 Min, und dem von Stettin kommenden Nachmittagszuge bei Tantow in der Zeit von 3 Uhr 46 Min, bis

Das Direktorium, *) NB, Der Aufenthalt in Tantow währt

65 Minuten, und nicht wie früher ange-

Auf vielseitiges Verlangen erschien auch einzeln Ob ich dich liebe für Alt oder Bariton 5 Sgr.

34 Linden, Schlesinger.ae Buch- n. ; Musikhandlung,

Ununterbrochener Unterricht in den landwirthschast- lich - technishen Betrieben, namentlich in der Brannt- weinbrennkunst und Stärke -Fabrication, wird in dem Justitute zu Lichtenberg bei Berlin eriheilt, Die Ein- richtungen sind hierselbst auf solche Weise getroffen, daß dem Lernenden alle in diesen Gewerben bis jeßt be- fannten Vortheile zu Theil werden, und derselbe dadurch in den Stand gesepi wird, sih nah seinen Fähigkeiten eine zufriedenstellende auch glänzende Zukunft zu sichern.

Dr. W, Keller, Vorsteher des Jnstituts,

71 b] L GRS P es /

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Ueber Gemüse -Saamen nah Pfunden und Blu- men - Saamen nach Lothen berehnet, desgleichen über

¿ut : Abfahrt täglich S von -

[2 = [5

sie sich wegen Beitreibung M wi! Vollmachten Serseben onnen did nigs n eußen, den 12, Dezember 1843, tönigl, preuß, Städtgericht,

[72b] Berlin-Stettin Um Unordnungen bei der E R Züge und namentlich des Passagier- ubeugen f Mi Anordnung nothwend 1g Heworden, da L | a) Billets nur bis inuten vor Abgang der Züge

Berlin Bernau Biesenthal Neustadt Angermünde ajsow antow Ankunft in Stettin

tettin T|—| d Tantotw 7/51] 3/ assow 8/35 ngermünde | 9/20 Neustadt 10/10 Biesenthal 10/33 Bernau 10/54

T|—| : 7141| 3: Sis 8/27 9/20

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6 Ankunft

7 11/30

11/30 n Berlin

ren 1838 bis 41

von den Einnehmern verkauft d agi aber vie Einn n scblichen, diesem b) Passagier - Gepäck nur eine Viertelstunde vor dem

—Nufenthalt in ] enthal 3, in Neustadt 7, in Angermünde 10,

n Passow 7 und in Tantow 5 Minuten.

ernau 5 Minuten, in B\e-

ilbungen, geh, 2 Thlr,

is» Literarische Anzeigen.

Jn cinigen Wochen erscheint in unserem Verlage

und is durch alle Buchhandlungen zu beziehen: T ellkampf, J. L., Dr. d. R. Prof., Ueber die Besserungs-Gefängnisse Nord-Amerikas und Eng- ach eigenen NBeohadtange ín den Jah-

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Erfurt, im Dezember 1843, ogen nit Ah- SiOS « Sohn,

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Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Gestellung auf dieses Slatt an, für Berlin die Expedition der Aug. Preuss. Zeitung: Friedrichsstrasse Ur. 72.

28.

In halt.

Amtlicher Theil.

Fnland. Berlin. Personal - Veränderungen in der Armee und bei der Landwehr. Marienwerder. Bäuerliche Musterwirthschast, Land- wirthschaftliher Verein.

Deutsche Bundesstaaten. Hannover, Hannover. Begnadig1:ng des legten der göttinger Gefangenen, Württemberg. Stutt-

, Ler Landes-Sparkasse. Oldenburg. Oldenburg. Geburt eines

rinzen. :

Frankreich. Deputirten-Kammer. Gvizot über Spanien, Algier, Tunis, Marokko, Oceanien und den Weltfrieden. Paris. Stim- men-Werbung des Ministeriums gegen das Billaultsche Amendement. Urtheile der Presse über Guizot's Rede. Algierishe Nachrichten. Briefe aus Paris. (Adreß -Debattenz Sißung vom 22stenz Thiers über die auswärtige Politik. Gerüchte über Minister-Wechsel; der jüngste Wakhslsieg der Opposition: Nachträgliches über den Prozeß des Rich- ters Defontaine, Die Opposition und die Volks -Souverainctät nach Guizot's Ausspruch ; Lamartine.)

Großbritanien und Jrland. London, Der Standard über Agitationen in England und Jrland,

Spauien. Schreiben aus Paris, (Adresse der Provinzial-Deputation von Barcelona an die Königin Mutter.)

Portugal. Schreiben aus Lissabon. (Olozaga.)

Griechenland. Schreiben aus München. (Ansichten der zurükgekchr- ten Deutschen; Zusammenfluß aus den Provinzen in der Hauptstadt ; bessere Auësichten für den Handel.)

Der Zoll-Verein und dessen Verhandlungen mit Hannover,

Eisenbahnen. Breslau. Heftiger Schneefall auf der Bahn nach S Leipzig. Stand der Arbeiten an der Sächsisch-Bayerischen ahn. Handels- und Börsen-Nachrichten. Berlin. Börse. Bres- ae Magdeburg, Köln und Hamburg. Marktbericht, Pari s, örse. Beilage.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem Geheimen Ober-Tribunals-Rath Spons den Rothen Ad- ler- Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub; dem Major a. D, von Pelkowski, ehemals im 1sten Dragoner =- Regiment, so wie dem Land = und Stadtgerichts - Direktor Rosenkranz zu Krotoszyn den Rothen Adler-Orden ter Klasse zu verleihen ;

Den bisherigen Ober = Landesgerichts = Vice - Präsidenten Biel e- feld zu Posen zum zweiten Präsidenten des dortigen Ober-Appellq= tionsgerichtsz und __ Den Land= und Stadtgerichts-Direktor, Ober-Appellationsgerihts= Rath Nocetel zu Frankfurt zum Vice-Präsidenten des Ober-Landes=

gerichts zu Posen zu ernennen.

Jhre Majestät die Königin haben eine ruhige Nacht gehabt und befinden Sich nach derselben wohl und gestärkt. Berlin, den 27, Januar 1844. f (gez.) Vere. Schönlein. Dr. von Stosch.

Se. Königl. Hoheit der Prinz Karl is von Freienwalde hier wieder eingetroffen.

Bekanntmachung.

Vom 1. Februar d. J. ab werden von der hiesigen Stadtpost reklommandirte Briefe und Briefe mit Geldbeträgen bis zu 50 Rthlrn, und bis zum Gewichte vou 8 Loth für die Stadt Berlin, gegen Er= theilung eines Postscheins, angenommen und befördert werden. Der= gleihen Briefe müssen mit Kreuz -Couverten versehen und fünfmal gut versiegelt sein, Für dieselben wird außer dem gewöhnlichen Bestellgelde für Stadtbricfe 1 Sgr. für den Postschein bei der Auf- gabe entrichtet, Für den deklarirten Jahalt solcher Briefe leistet die Post-Verwaltung im Falle des Verlustes Garantie, jedoch nur in so weit, als der Verlust innerhalb eines Zeitraums von vier Wochen nah der Aufgabe des Briefes beim General - Post -= Amte angemel= det wird. E

Bei jeder Brief-Sammlung ist eine Tafel aufgehängt worden, auf welcher die Zeit der täglichen Abholungen der Korrespondenz sich angegeben findet, Die Aufgabe der Briefe muß spätestens 5 Minu- ten vor der angegebenen Abholungszeit erfolgen.

Jm Laufe des Monats Februar c. wird eine spezielle Uebersicht der jebigen Stadtpost-Einrichtung in jedem Hause der hiesigen Stadt abgegeben werden.

Berlin, den 20. Januar 1844.

General-Post-Amt.

Ab gereist: Der Ober - Präsident der Provinz Posen, von Beurmann, nah Posen.

Uichtamtlicher Theil. Inland.

Berlin, 27. Jan. Se. Majestät der König haben Allergnä= digst geruht, dem General-Konsul a. D., Theremin, die Anlegung des ihm verliehenen Herzoglich braunschweigishen Ordens Heinrich's des Löwen zu gestatten.

Berlin, 27. Jan. Das heute ausgegebene Militair= Wochenblatt meldet unter Anderem folgende Personal - Verände- rungen in der Armee und bei der Landwehr. Der Abschied ist be= willigt an von Schaper, General-Major und Commandeur der 6ten Jufanterie - Brigade , als General = Lieutenant mit Pensionz von Normann, Hauptmann vom 20sten Jufanterie-Regiment, als Major mit der Armee-Uniform mit den vorschriftsmäßigen Abzeichen für Verabschiedete, Aussicht auf Civil-Versorgung und Pension; Koels, Major vom sten Jufanterie- Regimentz Dobbert, aggr. Haupt- mann von demselben Regimentz von Schwerin, Hauptmann vom nfanterie-Regiment, den beiden Leßten als Majors mit Aus-

Berlin, Sonntag den 28 Januar

und den vorschriftsmäßigen Abzeichen für Verabschiedete und Pension; Crüger, Hauptmann vom 3ten Jnfanterie-Regiment, als Major mit der Uniform des Iten Landwehr-Regiments mit den vorschriftsmäßigen Abzeichen für Verabschiedete, Aussichtguf-Civil-Versorgung und Pension; von Pelkowski, Rittmeister von 4sten Dragoner - Regiment , als Major mit der Regiments - Uniform nit den vorschriftêmäßigen Ab- zeichen für Verabschiedete und Pension; von Lange, Hauptmann vom Zten Bataillon 22sten Regiments, als Major’ mit der Armee- Uniform mit den vorschriftsmäßigen Abzeichen für Verabschiedete.

Marienwerder, im Jan. (K, A. Z.) Jn dem Dorfe Poln. Lonk im s{weber Kreise ist mit Hülfe einer Unterstübnng von 181 Rthlr. aus Staatskassen eine bäuerlihe Musterwirthschaft eingerichtet worden, Jm Kreise Strasburg hat si ein landwirthschaftliher Verein ge- bildet, welcher si die Hebung der bäuerlichen Wirthschaften zur be- sonderen Aufgabe gestellt, und bereits 3'bäuerlihe Wirthe dafür ge- wonnen hat, die Einführung von Schlagwirthschaften auf ihre eige- nen Kosten zu bewerkstelligen. Jn dem Kreise Strasburg hat der Unterricht der weiblichen Jugend im Nähen, Stricken u, dgl. weib- lichen Arbeiten bereits in 541 Elementarschulen Eingang gefunden.

Auslaud.

Deutsche Bundesstaaten.

Hannover, Hannover, 21. Jan. (H. C.) Der König hat wiederum einen der göttinger Staats-Gefangenen, den Kanzleiz Prokurator Dr. Laubinger, begnadigt. Laubinger , seßt {hon zum 60sährigen Greise gealtert, war zu 15 Jahren Gefängniß verurtheilt, von denen er 7 im Zuchthause zu Celle abgebüßt hat, Am vor gestrigen Tage wurde er in Freiheit geseht, und wollte vorläufig bei nahen Verwandten seinen Aufenthalt nehmen.

_ Württemberg. Stuttgart, 22. Jan. (S. M.) Die Central-Leitung des Wohlthätigkeits - Vereins macht heute, den Sta= tuten gemäß, die Verwaltungs-Ergebnisse der württembergischen Spar= fasse vom 1. Juli 1842 bis 30. Juni 1843 bekannt. Der Aktivstand besteht auf den 30. Juni 1843: 4) in a. Kapitalien 2,869,945 Fl. 11 Kr., b. Zinsen hieraus 78,766 Fl. 4 Kr., c. Werth des Hauses 16,000 Fl., d. Kassenvorrath 39,130 F!. 3 Kr., zusammen 3,003,841 Fl, 18 Kr.,z 2) der Passivstand in a. ordentlichen Einlagen 2,248,119 Fl. 4 Kr., b. außerordentlichen Einlagen 161,490 Fl., c. Zinsen hieraus 425,311 Fl. 21 Kr., zusammen 2,834,920 Fl. 25 Kr.z 3) der Ver= mögens - Uebershuß beträgt 168,920 Fl::53 Kr., lebtere hat am 30, Juni 1842 betragen 152,844 Fl, 32 Kr;* mithin zugenommen um 16,076 Fl. 21 Kr. 4) Die neuen Einlagen im Jahre 1842 43 haben betragen: a. ordentliche in 15,911 Posten 503,361 Fl., b. außer- ordentliche in 976 Posten 64,224 Fl., zusammen 567,585 Fl. Da= gegen wurden 5) zurückbezahlt a. ordentlihe Einlagen in 10,594 Posten

327,107 Fl. 45 Kr., b. außerordentlihe in 947 Posten 56,652 F[.,

au L Versorgung, allen Dreien mit der Regiments-Uniform

zusammen 383,759 Fl. 45 Kr. Es wurden also 6 j als zurückbezahlt 183,825 Fl. 15 Kr. Ie O), MER ENBEEOE _ Oldenburg. Oldenburg, 23. Jan. (W.Z.) Heute Nach- mittag um 1 Uhr is Jhre Königl. Hoheit die Frau A von einem gesunden Prinzen leiht und glücklih entbunden worden. Beide, die hohe Wöchnerin wie der Neugeborne, befinden sich den Umständen nah wohl. Dieses frohe Ereigniß wurde den Bewohnern Oldenburgs durch den Donner von 101 Kanonenschüssen verkündet, Schon seit mehreren Tagen waren Vorbereitungen getroffen, um den festlihen Abend durch eine Illumination zu feiernz diese ward aber gleich diesen Nachmittag von unserem Großherzog mit Dank verbeten.

FSFrankreicch.

Deputirten - Kammer. Sibßung vom 2. Jauuar, Unter den Erklärungen, welche Herr Guizot in seiner heutigen Rede über die Verhältnisse Grankreihs zu Spanien gab, befaud sich auch eine Vertheidigung der ministeriellen Politik gegen den Vorwurf der Parteinahme in jenem Lande, so wie eine Rechtfertigung des Ver- fahrens in dem diplomatischen Etikette-Streit. Jn diesen beiden Be-

1844.

gen des Parteigeistes nicht den mindesten Vorwand, nicht den geringsten Schein gegen uns geben; wir wollten die Männer, mit denen wir in Be- rührung kamen, nicht verleßen; deshalb hüteten wir uns, dem Könige den Rath zu geben, den früheren Botschafter wieder uach Spanien zu schicken. Derselbe war während seines ersten Aufenthalts in Madrid seinen Jnustruc- tionen treulih nachgekommen. Nicht er hatte die Frage hinsichtlih der Ueberreichung seiner Beglaubigungs-Briefe angeregt, sondern das spauische Ministerium selbst hatte sie gegen ihn auf das Tapet gebracht, ährend er, seinen Justructionen gemäß, die monarchischen Prinzipien und die mo- narchishen Jnteressen, die Würde Frankreichs und der Regierung des Kö- nigs vertheidigte, bot er alle zulässigen Transactionen , alle vernünftigen Mittel zur Ausgleihung an. Allein sie wurden abgelehnt. Er hatte die Ereignisse in Spanien sehr richtig aufgefaßt, er erkannte und bezeichnete die Schwäche der damaligen Negierung, Seine Voraussagungen wurden durch die Ereignisse bestätigt, und dennoch glaubte ih seine Rüfkehr nah Madrid nicht anrathen zu dürfen, weil dieselbe von Männern, die sich der Sache der gemäßigten Monarchie angeschlossen , die sich wieder mit ihr vereinigt, als ein Parteitriuumph, als eine Art Rache, als ein Siegesgesang hätte ausgelegt werden können. Wir suchten der- gleihen Vorwände gegen uns und gegen die gemäßigte Partei in Spanien fern zu halten. Dies is der wahre, der politische Beweggrund, weshalb D Salvandy auf einen anderen Posten versezt worden ist,“ (Sehr gut)

_ Die hierauf folgenden Erklärungen des Ministers über das Ver= hältniß zwischen Frankreih und England in Bezug auf Spanien, über die türkishen, serbishen und griechischen Angelegenheiten sind bereits mitgetheilt. Nach denselben ging Herr Guizot zu den untergeordne- teren Fragen über.

(Ih will“, sagte er, „über alle auf dieser Tribüne angeregte Gegen- stände cinige Worte sagen, Einen davon aber werde ih heute nicht berüh- ren, ih meine die Frage wegen des Durchsuchungsrechts, die au Herr Billault beiseit liegen lich, weil sic den Gegenstand einer besonderen Dis- kussion bei dem von diesem De beantragten speziellen Amendement sein wird, - Zuvörderst will ih von Algerien \sprechen. Da die Pforte, der Al- gerien durch eine Art Vasallen - und Tributs - Verhältniß offiziell gehörte, unsere Eroberung noch nicht anerkannt hat, so beobachten au die der Pforte befreundeten Mächte in dieser Beziehung eine gewisse Zurückhaltung. Darüber braucht man sich nicht zu verwundern, wir würden an ihrer Stelle dasselbe thun. (Lärm auf der linfen Seite.) Aber über unseren definitiven Besiy herrscbt nirgends Zweifel, und man weiß in England, wie übcrall daß die Zeit die uns noch fehlende Sanction der Pforte herbeiführen wird. (Neue Unterbrechung.) Die Sanction des ehemaligen Besißers hat für den Eroberer allerdings einigen Werth. Verlangen Sie det ih als Minister der auswärtigen Angelegenheiten , dies verkennen soll. Es ist ja eine Grundregel des Völkerrechts. ( Herr Guyet-Desfontaines; Nicht unseren Verbündeten gegenüber.) Sie können ich darauf verlassen, daß über unseren definitiven Besiy nirgends Zweifel La Uebrigens habe ich in meinem Portefeuille eine Liste von acht bis zehn europäischen Mächten, welche Konsuln nach Algerien gesandt und das Exequatur der Regierung des Königs erhalten haben; ohne dieses Exequatur wird keite Macht ihr Konsulat in Algerien erneuern. (Sehr gut!) Die Aufrichtig- keit des londoner Kabinets in Betreff Algeriens haben wir an folgendem Beweise erprobt, Von Marokko und Tunis- (unseren beiden Nachbaren in Algerien) kamen uns viele Ungelegenheiten, weil die arabischen Aufstände dort vorbereitet wurdenz das englishe Kabinet nun hat scine Konsular - Agenten beauftragt, die Aufstände, diese Unterstüßun unserer Feinde an Ort und Stelle zu unterdrücken. Und als es si darum handelte, die Pforte an einer ähnlihen Expedition gegen Tunis zu hindern, wie sie eine gegen Tripolis unternommen hatte, und die erbliche Regentschaft zu zerstören und für immer in ein abseßbares und ihr untergeordnetes Paschalik zu verwandeln, was wir nicht dulden wollten uud auch stets zu hindern wußten, da verwendete sich das englische Kabinet bei der Pforte, um sie von diesem Gedanken abzubringen und ihr die Gefahr desselben anschaulich zu machen, Es diente uns auch hier als lovyaler und aufri tiger Alliürter. Auch in Betreff auf Oceanien hat England erklärt, daß es unserer Niederlassung kein Hinderniß in den Weg legen werde, obgleih es hier wichtige Jnteressen für sich, mächtige und theure Gefühle zu \chüpßen haben fonnte. Einen Augenblick lang befand es ih in einer ä nlichen Lage wie wir. Einer sciner Admirale hatte das Protektorat der andwichs - Jnseln angenommen Es wollte dies niht und {lug uns vor, gemeinschaftlich die Unabhängigkeit dieses Archipels anzuerkennen. Wir thaten es, und die

Unabhängigkeit der Sandwichs-Jnseln is eine der wichtigsten Th Stehen, N eis wer die Karte betrachtet, muß ehen 4: dieser ed n für die Handels-Beziehungen in jenem Welttheile von großer Bedeutung ite

ziehungen sagte der Minister :

„Erlauben Sie mir, Jhnen in Erinnerung zu bringen, welcher Art die Lage Frankreichs in Spanien im Jahre 1840 warz die Niederlage der ge- máäßigten monarchischen Partei, die Entfernung der Königin Christine und die Nückkehr unseres bei ihr alfreditirten Botschafters nah Frankreich, das waren die drei Thatsachen, welche damals Frankreichs Lage mit Hinsicht auf Spanien bezeichneten, Wie steht es 1844? Die gemäßigte monarchische Partei hat die Gewalt in Händen, der französische Botschafter ist auf scinem Posten, die Königin Christine wird zurück verlangt. Dies sind die beiden Extreme der Lagez wie sind wir aus cinem dieser Zustände in den anderen gelangt? Wie haben wir den Zwischenraum ausgefüllt? Jm Jahre 1840, als unsere schlimme Lage an den Tag kam, nahmen wir eine ganz ruhige und neutrale Stellung ein. Wir- suchten unseren Einfluß in Spanien nicht durch Parteikämpfe, nicht dadur wieder zu gewinnen, daß wir der Regie- rung Espartero’s Hindernisse, . Feinde erweck hätten. Wir erhielten überall unsere Würde aufrecht, wir vertheidigten unsere Juteressen, sobald \sich nur irgend eine Gelegenheit dazu darbot, Jn Madrid, als Herr von Salvandy als Botschafter dahingeschickt wurde, in Bar- celona, als Herr von Lesseps, unser Konsul, dort angegriffen wurde: über- all, so oft Fragen der Würde und Geschästsfragen unser Einschreiten er- forderten, blieben wir nicht zurück. Uebrigens behielten wir dem Regenten

egenüber, ih wiederhole es, eine ganz ruhige Stellung, bereiteten ihm kein

inderniß, suchten keinen Sireit mit ihm und hüteten uns, jene Partei-Ani- mositäten auszubeuten, welche in einem von langen Revolutionen aufge- rührten Lande so leiht zu erregen sind. Als die Ereignisse nah Verlauf von drei Jahren, und id erlaube mir zu sagen theilweise in Folge unserer Haltung, uns 1843 in Spanien eine andere und bessere Lage gaben, ent- hielten wir uns gleichfalls der Theilnahme an den Parteikämpsen, suchten wir uns für jene Mißverhältnisse nicht zu rächen , sahen wir in der günsti- a Umgestaltung der Dinge keine Gelegenheit, den Männern, die man un- exe Freunde nennt, die Gewalt zuzuwenden. Nein, auf die ruhige und Vairale Stellung folgte die unparteiishe Haltung, Männer, die einander d feintselig gesinnt waren, hatten sih in Spanien dur den Umschwung N Srcignile einander genähert, ein. Theil der progressistishen Partei war sie Lraros n getreten; wir beeilten uns, die Thatsachen anzunehmen, be M igen, zu fördern, ihre Entwielung so zu unterstüßen, daß eine regel-

\ ge Regierung daraus ‘entstände. Die Unparteilichkeit, von der ih eben ge I wurde von dem Augenblick an, wo der Lauf der Begebenheiten uns eine thätige und ein uste Stellung zurückgab, unsere Regel. Wir

Hierauf {loß der Minister seine Rede mit folgenden allgemei- nen E j s

„Jh könnte noch viele kleine Fragen berühren; ih würde vielen möa- lichen Schwierigkeiten, vielen Ursachen zum Streit, abi au Mt, ai - tigen Verlangen beider Regierungen begegnen, gegen diese chwierigkeiten anzukämpfeu, die Streitigkeiten zu beendigen, das gute Einverständniß bei aller Verschiedenheit der Juteressen zu wahren. Es ist weder das franzö-. sische Jnteresse dem englischen, noch das englische dem französischen geopfert worden. Aber wir haben bei jeder Veranlassung die unbedeutenderen Frg- gen dei großen, die geringeren Juteressen den überwiegenden ear

i: , j or ivir haben die Ordnung und den Frieden Europa's wirklich begri ne,

en und

e ernstlich genommen ztvei Dinge, von denen man viel spricht un gewöhn-

lich nichts versteht, Die europäishe Ordnung, meine Herren,

in dem guten Einverständniß aller igt Mächte e n e y e: tung der Unabhängigkeit und Rechte aller großen und kleinen Staaten. Der Frieden aber besteht nicht blos darin, daß man nicht in verwidelt istz darum, weil man keine Kanonen abfeuert, hat man noch keinen Frieden. Is das Frieden , wenn die Kanonen sren, aber ein stiller, beständiger. Kampf, ein verborgenes , aber unablässiges Uebelwollen gehegt wird? wenn. die Regierungen, die Kabinette, die behaupten und auch den Anschein haben, als lebten sie im Frieden, sih beständig und allenthalben zu L: adi) ent Das ist ein unwahrer, gefahrvoller Frieden, der früher oder später zu einem Ausbruch führt. Der Frieden, den wir wollen, is wirklich, er herrscht in der Tiefe des Herzens, wie in der Tiefe der in den Arsenalen \{lumme den- Kanonen, ir glauben, in London, wie in Paris, die für un- sere beiderseitige unabhängige und nationale Politik Raum hat, wenn fie sh nur ames der Schranken der Gerechtigkeit und der Vernunst zu halten weiß, Ueber die rein persönlichen Th i h weggehen, über die gea der Freundschaft einer

vollen Königin für unseren König, über die Thatsache,

such zu Eu erfolgte, daß nämlih der E

von der Königin, die den König der

London nicht angenommen worden is.

hingedrungen sind, von denen man in g Sie um \ich und sehen Sie, welches ( blick darbietet! Spanien und Griechen im Stillen Ocean öffnet sih eine

China giebt c eectn an

legten einen glänzenden Beweis hiervon ab, wir wollten den Anschuldigun-

ante chs ni hatsahen dann noch m