1844 / 28 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

auf die Gegenstände des Auslandes, namentlih der Kolonial-Waaren, zu besteuern und dur die Belastung der Produkte fremder Jndustrie die inländishe zu bevorzugen; sie haben mithin gleihe Wich= tigkeit für die Finanzen, für die Gewerbe und den Handel des Landes. Jm Zoll - Vereine seßt kein Staat seine Zölle selbstständig fes, vielmehr werden die Zölle festgeseßt durch den einhelligen Beschluß sämmtlicher Staaten des Zoll - Vereins. So liegt in der Minderung der Souverainetäts-Rechte jedes Staats auch eine Erweiterung, eine Ausdehnung derselben über sein Gebiet hinaus. Was konnte aber Bayern, nah Preußen und Oesterreich der mähtigste Staat Deutschlands, und diejenigen Staaten, welche gleichzeitig mit Bayern den Zoll-Verein schlossen, bewogen haben, in dieser Art einen Theil ihrer Souverainetäts-Rechte zum Opfer zu bringen! ein überwiegender Einfluß Preußens? Dies wird Bayern am wenigsten zugeben, und îm Angesichte des deutschen Bundes, im Angesichte der Macht Oesterreichs existirt ein solhes Uebergewicht des Einflu es nicht; die preußische Kunst der Ueberredung und Verhand= lung? Allein jeder Staat kennt seine Rechte und Interessen; hier liegen sie klar zu Tage, darüber sich zu täuschen, ist unmöglich. Hatten Bayern, Sachsen, Württemberg nicht das dringende Bedürf= niß, dur die Zoll-Verbindung mit anderen Staaten, namentlich mit Preußen, ihre Finanzen wesentlich zu verbessern, den Erzeugnissen ihres Bodens und ihrer Jndustrie im ganzen Gebiete des Zoll-Ver- eins einen vermehrten und gesicherten Äbsaß zu gewähren; wäre den Unterthanen niht der Druck der Zollschranken fast unerträglich ge= wordenz nimmermehr hätten diese Staaten und andere einen Zoll= Verein geschlossen. Bayern und Württemberg hatten schon einen Versuch gemacht; allein 1hr Zoll - Verein zeigte si unzureichend , die Finanzen und Gewerbe beider Staaten hatten jih niht wohl dabei befunden; nur in einem größeren Vereine waren die erzielten Vor= theile zu erreichen. : Ms s i So is der Zoll-Verein das Ergebniß eines Bedürfnisses, welches sih den Regierungen und den Unterthanen in gleicher Stärke fühlbar emacht hat. G Bie Erfolge des großen Zoll-Vereins in den ersten Jahren sei- nes Bestehens waren für Preußen nicht ermuthigend. Seine Finan= zen erlitten die empfindlihsten Einbußen. Die Zoll-Einnahmen Preu- ßens in den Jahren 1834, 1835, auch noch 1836 und 1837 standen denen der früheren E um Millionen zurück. Es i} niht mehr unbekannt, daß Preußen auf den Fall, daß seine finatziellen Verluste eine gewisse Höhe erreichten, sich eine Kündigung, den Austritt aus dem Vereine, vorbehalten hatte, und es fehlte im Jahre 1836 nicht an preußischen Staatsmännern, welche vorshlugen, von diesem Vor= behalte Gebrauch zu machen. Allein die Anwandlungen des Klein- muths wurden überwunden, und das Vertrauen in eine bessere Zu- kunft is niht zu Schanden geworden, E Der große Zoll- Verein war jedo zunächst überhaupt nur auf eine nit lange Reihe von Jahren geschlossen, nur bis zum Ende des Jahres 1841. Bis dahin hatte jedes Mitglied des Vereins Zeit, Erfahrungen zu sammeln, Vortheile und Nachtheile der Verbindung abzuwägen, den Austritt aus demselben oder seine Fortseßung in reiflihe Ueberlegung zu ziehen. Bei einem so wichtigen Gegenstande durften die Regierungen aber nicht einseitig verfahren; wie über den Eintritt in den Zoll = Verein, so mußten L auch über dessen Fort- seßung mit ihren Ständen, mit den ver aa i Ar Vertretern der Landes - Juteressen verhandeln. Es verdient dieser Umstand alle Beachtung. Wer erinnert \ih nicht der lebhaften Debatten in einigen Stände-Versammlungen über die Frage des Anschlusses an den Zoll- Verein! Jn den badishen Kammern waren die Stimmen für und egen E leich getheilt, und nur mit einer geringen Majorität ward f ir den nfluß gestimmt. Ganz anders finden wir die Stimmung der Stände - Versammlungen nah den ersten sechs Jahren des Zoll- Verbandes bei den Verhandlungen über dessen Fortsebung. Allgemein waren die Stände-Versammlungen einverstanden über die segensreichen Folgen des Zoll= Vereins, allgemein wünschte und beantragte man dessen Fortdauer, und auch Modificationen desselben von irgend einer Wichtigkeit wurden von den Ständen nirgends verlangt. j Bei den Verhandlungen, welche den Verträgen vom 8. Mai 1841 über die Fortseßung des Zoll - Vereins vorhergingen, kamen die wih- tigsten Fragen zur Erörterung. Der Zoll-Verein besteht gegenwärtig aus mehr als 27 Millionen Menschen und vielen Landestheilen, deren Kultur, Productions- und Consumtionsstand sehr verschieden ist, Es ist allbekannt, daß die Haupt- Revenüen des Zoll- Vereins aus den Eingangs-Abgaben von Zucker, Kaffee, Tabak, Wein zusammenfließen. Sämmtliche Zoll - Jnteraden werden im Vereine (abgesehen von der freien Stadt Frankfurt a. M.) gleihmäßig nah der Kopfzahl der Bevölkerung vertheilt, Sollte nun die Consumtion jener hochbesteuer- ten, die Haupt-Einnahme gew en Gegenstände sehr ungleich im Vereine sein, so würde jener Maßstab der Vertheilung, wenigstens ohne eine anderweite Ausgleichung, unhaltbar sein, Denn jeder Staat hat ein Recht auf diejenigen Steuern, welche seine Untertha- nen von ihrer Consumtion entrichten, es kann nicht die Absicht sein, dieses Recht zu beeinträchtigen, und kein Staat wird den Ertrag der Steuern seiner Unterthanen verschenken oder von einem anderen ein solhes Geschenk annehmen wollen. Jm preußischen Staate is der Weinbau nur in einem Theile der Rhein-Provinz von Bedeutung, dagegen sind Nassau, Baden, Württemberg, Rheinhessen, Rheinbayern und Franken die ergiebigsten Weinlande ; fie versorgen ganz Deutsch= land und vorzugsweise den gesammten Zoll-Verein mit Wein, und es ist natürlich, daß in diesen Landen der Verbrauch fremden (der Ein- gangs-Steuer unterliegenden) Weines sehr gering is, Es läßt sich nit leugnen, daß die Lande, welche selbst keine oder wenig und ge- ringe Weine erzeugen, mehr fremde Weine verbrauchen und versteuern, als die Wein-Productions-Länder. Die Erfahrung lehrt ferner, daß in Vindern, in denen ein großer Theil der Bevölkerung sih mit Fa- brik-Arbeiten beschäftigt, mehr Zucker und Kaffee verbraucht wird, als in denjenigen Ländern, in denen man vorzugsweise Ackerbau treibt. Aus diesen Verhältnissen wurde gefolgert, daß in einigen Landen des oll-Vereins der Verbrau von ausläudischem Wein, Zucker und Kaffee ärker sein müsse, als in den andèren, und es kam in Frage, ob je- nen Ländern für diesen Mehr-Verbrauch, also S Mehr-Versteuerung, eine Entschädigung gebühre, Zuerst ergab sich, daß bei dem freien Verkehr, oll-Vereine mit allen einmal versteuerten Gegenständen statt- findet, ih die Größe der Mehrconsumtion in einem einzelnen Ver- eins - Lande sehr \{wer feststellen läßt; dann aber konnte nicht verkannt werden, daß sich eben wegen jenes freien Verkehrs die Un- eiten der Consumtion im Vereine mannigfach ausgleichen. ene Fabrik-Arbeiter, welche viel Zucker und Kaffee verbrauchen, ver- tigen Waaren, welhe in anderen Ländern des Zoll-Vereins abge- eyt M, die niht \o viel fabriziren, niht so viel Zucker und see verbrauchen , allein die Waare und Arbeit jener Fabrik-Arbei- ihnen dadur Unterhalt und somit au die Möglich- von Zucker und Kaffee gewähren, Aud die frembe ari daß die Fabriken den Schuß : vertheuert, der inl ndische Wbrilont ber is vie Cs G trat wird , seine Waare zu einem nah Maaße des Zolls b öhrre gebrad verkaufen, mithin diese Waare von dem K er anber Les F sp viel et A au lassen, als der Preis der fremben wohl- lleren Waare dur den Schuhzoll erhöht wird, Man hat hieraus

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gefolgert, daß die Schubzölle des Vereins- Tarifs Abgaben seien, welche die Konsumenten zahlen müssen, zwar niht zum Besten der Staats = Kasse, aber wohl der Fabrikanten. Wie si diese Abgaben im Zoll-Vereine vertheilen, läßt si gar niht darthun. Man zog ferner in nähere Erwägung, wie allenfalls eine Entschädigung oder Aus- gleihung für die Mehrconsumtioñ gewisser Gegenstände, namentlich des Weins gewährt werden sollte. Etwa durch ein Präziguum bei der Theilung der Zoll-Erträge? Wie wäre aber ein richtiger Betrag desselben zu ermitteln? Oder durch Ausnahme eines solhen Gegen- standes von der Zoll = Gemeinschaft? Aber die nothwendige Folge hiervon würde eine Beschränkung der Verkehrs-Freiheit mit dem exi- mirten Gegenstande sein müssen, und. Nichts schien dem Hauptgrund= saße des Vereins mehr entgegen , als solhe Beschränkung. Nach sehr reifliher Erwägung aller dieser und anderer Umstände beschloß man, von allen quf Mehrconsumtion etwa zu gründenden Ansprüchen und Gegen - Ansprüchen “abzugehen und bei dem einfachen Grundsaße der Revenüen = Vertheilung nah der Kopfzahl zu verharren.

Zwischen einzelneu Staaten des Zoll = Vereins besteht auch eine Gemeinschaft gewisser innerer Consumtions - Steuern vom Brannt- wein, vom Bier, vom Wein- und Tabackbauz die Mehrzahl der Ver= einsstaaten hat ‘ih indeß vorbehalten, solhe Steuern nah eigenem Ermessen festzuseßen und. für sih einzuzichen. Es bedurfte besonderer Verabredungen (deren Schwierigkeit einleuhtet) über die Abgaben, welche von jenen Gegenständen, Branntwein, Bier, Tabak, Wein zu entrichten sind, ‘wenn-sie aus dem Vereinslande der Production in ein anderes Vereinsland zuin Verbrauche übergehen. Sehr umständliche Verhandlungen waren uothwendig, um das Maß und die Art der Besteuerung des im; Lande gewonnenen Runkelrübenzuckers zu bestim- men, auch überzeugte: man sih, daß die Steuer vom Rübenzucker wegen dessen Einflusses auf den Verbrauh vom fremden Zucker ge- meinschaftlih werden müsse, sobald sie aufhöre, etne bloße Kontroll- Steuer zu sein. j

Noch über viele; andere Gegenstände mußte man sich einigen, allein nicht über den Vereins-Zoll-Tarif. Die Zweckmäßigkeit dessel ben hatte sich in Bezug sowohl auf die davon zu erzielende Ein- nahme, als auf den dadurch dem inländishen Gewerbe zu gewähren- den Schub für sämmtliche Staaten des Vereins bewährt. Keines=- weges war man der Meinung, daß es bei den bestehenden Tarifsäßen für immer bleiben sollte, man hielt manche Veränderungen für noth- wendig z allein keine einzige war von der Erheblichkeit, daß sie als Bedingung der Fortdauer des Vereins anzusehen und darüber nicht auf den regelmäßigen Generalch Konferenzen des Vereins zu verhan- deln und sich zu einigen wäre. Doch wir kommen auf den Vereins= Zoll-Tarif später noh einmal zurück.

Zur allgemeinen Zufriedenheit ward die Fortseßung des Zoll- Vereins auf neue 12 Jahre vom 1. Januar 1842 an vereinbart.

(Fortseßung folgt.)

Eisenbahnen.

Breslau, 24. Jan. (Schl. Z.) Der gestern Abend von hier nach Oppeln abgegangene Dampfwagenzug traf bei Chroszinna, eine Meile von Oppeln, einen so hohen Schneefall, daß der den zwei

kräftigen Maschinen vorgehende Schneepflug von der Schneemasse be- deckt wurde und der Zug nicht weiter fortbewegt werden konnte. Die Passagiere mußten durch herbeigeschaf}|te Wagen nach Oppeln beför- dert werden und die in. der Nähe der Bahn liegenden Dorfschaften wurden gufgeboten, um die Bahn zu räumen. Der diesen Morgen 7 Uhr von hier abgegangene Zug nach Oppeln vollendete die Räumung der Bahn, die: bei der großen Masse des sehr trockenen und dur jeden Luftzug immer wieder êrwachsenden Schnees andauernde An- strengung erheischte, und dann erst konnte der Bahnzug von Oppeln, 11 Uhr Vormittags, auf hier abgehen, der daher auhch erst um 2 Uhr Mittags hier anlangte.

Leipzig, 25. Jan. Der heute ausgegebene Baubericht der Sächsisch = Bayerischen Eisenbahn über die Monate Oktober, Novem-

ber und Dezember 1843 weist nah, daß auf der zweiten Haupt-=Ab="

theilung Section 7 —11, 86,013 Ellen laug (im vorigen Bauberichte, Nr. 211 v. J., war die Länge zu 85,600 Ellen angegeben, welche Differenz daher rührt, daß auf der 11ten Section Zwickau die 413 Ellen betragende Länge des Bahnhofs diesmal mit hinzugerechnet worden) von 2675 Arbeitern und 74 Pferden in diesen Monaten 1,269,726 Kubik - Ellen Erdmassen bewegt und 4426 Ellen Planie hergestellt, und waren noch 29,087 Ellen Planie herzustellen. Das fertige Steinbett auf dieser Haupt - Abtheilung betrug 51,200 Ellen und waren auf 53,800 Ellen Schwellen und Schienen gelegt, Die beiden Pleißenbrücken bei Löhmigen und Frankenhausen, die Teich- brücke vor dem Bahnhofe bei Werdau, die Mühlgrabenbrüdcke bei Neukirchen , drei kleinere Brücken, ein Durchlaß, vier Schleusen und mehrere Uferfesten und Futtermauern wurden vollendet, und von be- deutenden Kunst - Arbeiten wurde die Ueberbrückung der Neustadt Werdau 4150 Ellen lang und 24 Ellen hoh in Angriff genommen. Der Trakt der Bahn von Altenburg bis Krimmißschau, 32 Meilen lang, is vollendet und wurde am 10. Januar zum erstenmale von Altenburg aus mit einer Lokomotive befahren (Nr. 15), doch bis jetzt noch nicht in Betrieb geseßt.

Handels- und Börsen - Uachrichten.

Berlin, 27. Jan. Die Geschäfte in Eisenbahn - Actien waren auch heute wieder sehr beträchtlich und bemerkte an ohnerachtet des bevorstehenden Ultimos keine Schwäche in der Haltung sämmtlicher Actien. Die An- käufe für Privaten dauern, fort, Für Anhalter Actien zeigte sich mehr Begehr, in Folge dessen solche. seit gestern um circa % % gestiegen sind und auf Zeit sehr begehrt blicbeu,

Breslau, 24. Jan, Getraide-Preise, Höchster: Mittler : Niedrigster :

Weizen 2Rihl, Sgr. 6 Pf. 1 Rthl, 23 Sgr.—Pf, 4 Rthl.15Sgr, 6 Pf,

Rog en 1 » T 41 » L 0 o ade

Gerste L 60 O 9 —_— v9 iy

Hafer » 49 »—» » 19» —»

Magdeburg, 25, Jan, Höchster und niedrigster Getraide-Marktpreis el:

pro Wisp 50 40 Rthlr. Gerste: 29 Rthlr.

Weizen : Roggen: ——— » Hafer: 18— 17 »

_ Köln, 21. Jan, (H. B.) Rüböl neuerdings flauer, Effektiv 275, bei Partien 274 a 27, pro Mai 26% a 264, pro Oktober 29 a 28% Rthlr,

Hamburg, 25, Jan. (B, H.) Getraide - Preise, Weizen, poln. 108 , 134 thlr,, anhalt, u, magd. rother 100. 130 Rthlr., weißer 108,130 Rthlr., märk, u. braunshw. 100,130 Rihlr. , \chle\. gelber 114, 130 Rthlr., weißer 114 , 130 Rthlr., mecklenb. u, pomm. 93 , 136 Nthlr., holstein. 92. 125 Rihlr. , eyder u, büsum, w. 106.118 Rthlr., niederelb. r. u. b, 95,4122 Rthlr. Roggen, danz., elb. u. kön, 75. 82 Rthlr.,, märk., medckl., pomm. 72.83 Rthlr., holst. u. niederelb, 69 , 74 Rthlr., dänijch, 70,74 Rthlr. Gerste, m, u. oderbr. 64,68 Rthlr., anh. u. magd. 73. 76 Rihlr,, niederelb. Winter- 52. 56 Rthlr., holst. u. mecklenb. 64,76 Rthlr., enige 53,74 Rihlr. Hafer, oberländ. 42.48 Rthlr., mecklenb, u. holst. 43, ie, niederelb, w. 37,45 Rthlr., epder u. husumer 34, 44 Rihlr., dän. 38.48 Rthlr, Erbsen 66,76 Rthlr, Wien 68,84 Rihlr, Rapp- \saamen 140, 146 Rthlr,

1 9 » Winiv U »

Paris, 22. Jan. Der Umsaß in französischen Renten, wie in den übrigen Effekten, war heute an der Börse nicht von Belang. Die aus Ge- neral - Einnehmern gebildete Compagnie und die von dem Rothschildschen Hause repräsentirte Gesellschaft sollen sich für Ausführung der nördlichen Eisenbahn - Linie vereinigt und das Ministerinm sich dazu entschlossen ha- ben, ihnen den Bau und die Ausbeutung dieser Bahn zu überlassen , die jedoch uach 60 Jahren ohne Entschädigung an den Staat fallen würde.

Berliner Börse. Den 27. Januar 1844.

Pr. Cour. Brief. Geld.

Pr. Cour.

Fonds. |8 Brief. | Geld. | Gew,

S Aclien. |s

j Ä Iz | 1-7 St. Schuld-Sch. 33 Brl. Pots. Eisenb.| 5 | 170

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Pr. Engl. Obl. 39.| 4 | 102% | 1015 |90- do. Prior.ObL. 4 |

| Î * IMgd. Lpz. Eisenb.|—| Präm Sch.d.Seeb.—| 905 L S P J Iu u: Neunte i do. do. Prior. 0bL 4} 103% L los! s Brl. Anh. Eisenb.|—| 143% 142% Schuldverscbr. 35| 1005 . |4| f 33 Bed Stadt Obl. |ZT| 102 do. do. Prior. Obl. |4| 103% C 48 “2 |Düss.Elb. Eisenb.| 5 | 865 | E e Ee O Sal l 1 do. do. Prior. ObI.| 4 99 987 Wesíipr. Pfandbr. /35| 1017 bet iaenb | 80 Grosshb. Pos. do.| 4 | 105% ti: Do P E A 4 1 32) 100% do. do. Prior. Obl.|4| 9587 i e N * | s JOrl Frapkf. Kisb.|0-| | 1452 Ostpr. Pfandbr. |35| 103% 4 p Wi: E obl! 1 | 103: Pomm. do. 35) 1015 H Lay, EMON, e Br SD K z [L] 1 JOb.-Schbles. Eisb.| 4 | 1187 1175 ur- u. Neum. do. 35| 1017 g | 1 Sebles1sche do. |35| |__* Jdo.Lt.B. v. eingez.|—| 1157 1147 | B.-St.E.Lt. A ero T7) 124 1215

Gold al marco. Es) |— Magdeb. - Walber-| |

Friedrichsd’or. —, 3/9 13! städter Eisenb. | 4 120 And.Gldm. à 5 Th.|—| 115/„[BresI- Schweidn.- Disconto, l 4 Freibg.Eisenb.| 4 | 119 118

Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sgr.

Brief. | Geld.

Amsterdam 250 Fl. Kurz 1417 do. 250 FI. 2 Mi. 1405

Hamburg -+-----«-oeo o eo o o o e o n oer 300 Mk. Kurz 151 do. 300 Mk. | 2 Mi. 150

1 Ls. | 3 Mit. ) 255

2 Mit. 80!7,

2 Mt. 1045

2 Mi. —_—

2 Mt.

8 Tage 100

2 Mit. 99%

2 Mt. 56 28

3 Woch.

Wechsel-Cours.

London

ian: in 20 Ne a p Li Ée Augsburg... --chch-eeoo eo o oe c o p eee Breslau

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100 Thlr.

100 Fl. 100 SRbI.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 23. Jan. Niederl. wirkl. Sch. 55%. 5% do. 1005. 5% Span, 21f. 3% do. 317. Pass. 5. Ausg. —. Zinsl, 6%. Preuss, Pr. Sch. —. Pol. —. Oesterr. 1095. 4% Russ. Hope 917.

Antwerpen, 22. Jan. Zinsl. 6%. Neue Aul. 205.

Frankfurt a. M., 24. Jan. 5% Met. 1137 G. Bank-Actien 2022. p. ult, 2022. Bayr. Bank-Actien 689 G. Mope 902 6. Stiegl. 895 G. Int. 547. Poln. 300 Fl. 95% G. do. 500 FI. 984. do. 200 Fl. 325 G.

Hamburg, 25. Jan. Bank-Actien 1680 Br. Engl. Russ. 112. |

London, 20. Jan. Cons. 3% 967. Belg. —. Neue Aul. 225. Pas- sive 5%. Ausg. Sch, 125. 25% Woll. 545. 5% do. 1005. Neue Port. 453. Eugl. Russ. —. Bras. 763. Chili —. Columb. —. Mex. 32%. Peru 222. L

Paris, 282. Jan. 5% Rente fin cour. 124. 90. 3% Rente fin cour. §2. 65,

5% Neapl. au compt. 107. 5% Span. Rente 30%. Pass. 55. : Petersbu rg, 19. Jan. Lond. 3 Met. 37%. Hamb. 34 Si Paris 402,

Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss. .

Frankfurt a. M. WZ....... oe Petersburg

STERRBI 191 1E

juni -. - =] do

Meteorologische Beobachtungen.

Abends 10 Ubr.

Nach einmaliger Beobachtung.

Nachmittags 2 Ubr.

1844, 26, Jan.

Luftdruck ..., /335,60" Par. 334,64" Par.'332,98"" Par. | Quellwärme 5,8° R. Luftwärme .…..|+ 1,9° R. |4- 2,4° R.+ 1,6° R.| Flusswärme 0,1° R. Thaupunkt .…. |+ 0,2? R. + 1,22 R. 1,0° R.| Bodenwärme 3,4° R. Dunstsättigung 91 pCct. 90 pCct. 94 pCt. Ausdünstung 0,010, Bk. Wetter regnig. regnig. regnig. Niederschlag 0,051 Rh. Wind WSW. WSW. WSW. | Würmewechsel + 2,6" Wolkenzug. .. , WSW. E + 1,0° R. Tagesmittel: 334,47" Par... +2,0°R... +1,0° R... 92 pct. WSW.

Königliche Schauspiele.

Sonntag, 28. Jan. Die Hugenotten, Oper in 5 Abth., nach dem Französischen des Scribe, überseßt von Castelli, Musik von dem Königl, General - Musik - Direktor und Hof-Kapellmeister Meyerbeer. Ballets von dem Königl. Balletmeister Hoguet, (Mad. Schröder= Devrient: Valentinez Herr Härtinger: Raoul, als Gastrollen.)

Anfaug halb 6 Uhr. :

Es sind nur noch Billets zum ersten Range à 1 Rthlr. 10 Sgr., zweiten Range à 20 Sgr., dritten Range à 15 Sgr., Parterre à 20 Sgr. und Amphitheater à 10 Sgr. zu haben.

Im Konzertsaale: Der Verräther, Lustspiel in 1 Akt, von Holbein. Hierauf: Die gefährliche Tante, Lustspiel in 4 Abth, von Albini.

Montag, 29, Jan. Zum erstenmale: Mutter und Sohn, Schauspiel in 2 Abth. und 5 Akten, mit freier Benußung des Ro=- mans: „Die Nachbarn“, von Fr. Bremer, von Ch, Birch - Pfeiffer, Erste Abtheilung : Eine Hochzeit, Drama in 2 Akten, Zweite Ab- theilung: Der Nachbar, Schauspiel in 3 Akten, (Mad, Birch- Pfeiffer: Geueralin von Mansfelt, als Gastrolle.)

Königsstädtisches Theater.

Sonntag, 28. Jan. Gast-Vorstellung des Kinder= Ballets des Herrn Price aus Kopenhagen in 3 Abtheilungen. Erste Abthei- lung (nah dem ersten Akt des Stück): La Gitana, spanischer National- tanz, mit Kastagnetten, ausgeführt von Clara. Zweite Abtheilung (nah dem zweiten Akt): 41) Der Leitertanz. 2) Steyersches Pas de deux, ausgeführt von Clara und Rosa. Dritte Abtheilung (zum Schluß): Der Sultan und seine Sklaven, Mohrentanz, ausgeführt von sämmtlichen Kindern, Dazu: Zum erstenmale wiederholt : Die Geheimnisse der Kapelle, romantisches Gemälde in 3 Akten, frei bearbeitet nah Eugene Sue. Seitenstück zu dessen Geheimuissen

pn Diattan, 29, Jan. (Italienische Opern-Vorstellung.) Lucrezia Borgia. (Signor Napoleone Moriani: Gennaro, als Gast.) Preise der Pläße: Ein Plaß in den Orchester-Logen 2 Rthlr., in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 2 Rthlr. 2c. Dienstag, 30. Jan, Gast-Vorstellung des Kinder-Ballets des Herrn Price aus Kopenhageù, in 3 Abtheilungen. Dazu: Eulen- spiegel, oder: Schabernack über Schabernack, (Mad. Haarbleicher,

vom Stadt-Theater zu Hamburg: Dorothea, als Gastrolle.)

Morgens 6 Uhr.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J, W. Zinkeisen. Gedrucft in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei.

Beilage

Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

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Sonntag den 28#" Januar.

Inhalt.

Deutsche Bundesstaaten. Sachsen. Leipztg. Verein zur Feier des 18, Oktober. Württemberg. Heidenheim. Neucr Unglücks- fall. Grh. Hessen. Darmstadt. Louisen-Stiftung. Bessun- gen. Zndustrie-Schule,

Desterreichische Monarchie. Schreiben aus Prag. (Vierteljahrs- rift für praktische Heilkunde.) t

Großbritauien und Jrland. London. Rückberufung Sir Henry Pottinger's aus China, Marquis von Hastings +.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. Schreiben aus Ne w- Yo rk. (Bericht des Staats-Secretairs der Finanzen über den Zustand

des Federalschazes.) Zur Statistik des Medizinal - Personals im preußischen Staate.

Preise der vier Haupt-Getraide-Arten im Monat Dezember 1813,

Nusland.

Deutsche Bundesstaaten.

Sachsen. Leipzig, im Jan. (D. A. Z.) Der Ausschuß des hiesigen seit 1814 bestehenden Vereins zur Feier des 19, Okto- bers bringt seine Statuten, die Rekonstituirung desselben betreffend, zur Oeffentlichkeit und ladet zum Beitritt ein. Folgendes sind die wesentlichsten Bestimmungen : §. 1. Der Verein hat den Zweck, sich alljährlih am 19, Oktober zu versammeln, um bei ernstheiterer Stim- mung Leipzigs Errettung aus großer Gefahr in den ewig denkwür- digen Tagen der Völkerschlacht würdig zu feiern und die Erinnerun= gen und Ueberlieferungen, welche jeßt noch aus dem Munde von

- Augenzeugen zu erhalten sind, zu sammeln, festzustellen und festzuhal-

ten, um den fernsten Geschlehtern die geshihtlichen Momente zu be- wahren. §, 2. Die zur Ausführung dieser Zwecke nothwendigen Geldmittel werden dur jährlihe Beiträge der Mitglieder von min- destens 1 Rthlr. aufgebracht ; freiwillige Beiträge (au die kleinsten) Hiesiger wie Auswärtiger werden stets mit Freuden angenommen, die Geber solcher Geschenke aber als Freunde des Vereins bezeichnet, §. 3, Zutritt Wünschende melden si \pätestens sechs Wochèn vor der Jahres-Versammlung bei einem Mitgliede des Ausschusses; über die Aufnahme selbst entscheidet ein Wahl - Ausschuß von 15 Mitglie= dern des Vereins, welche der Ausschuß alljährlih erwählt und deren Entscheidung über die Aufnahme dur Ballotage erfolgt.

Württemberg. Heidenheim, 19. Jan. Schon war man heute Mittag den unglücklihen Verschütteten auf dem Zahnberge (S. Beil. z. A. Pr. Z. Nr. 25) so nahe gekommen, daß man hoffte, in einer Stunde sie zu rettenz man hörte ihre Stimmen, da erscholl um 1 Uhr neuer Schreckensruf. Es war ein neuer Einsturz erfolgt, der einem wackeren Ärbeiter den Tod brachte. Alle Hülfe vom Schacht aus is jebt verloren. Doch wird an einem scitwärts angelegten Schachte mit möglichster Anstrengung gearbeitet.

Größh. Hessen.* Darmstadt, 23. Jan. (Gr. H. Z,) Die hier bestehende Ludewigs - und Louiseu - Stiftung (cine Versor= gungs-Anstalt für unverehelihte Töchter) hat nah ihrer 16ten Jahres- Rechnung (1842) bereits ein Vermögen von 175,828 Fl. Kr. Der Stand des Justituts war Ende 1843 folgender: Seit der Grün-= dung haben 373 Mitglieder 746 Töchter mit 44622 vollen Pensio- nen (zu 200 Fl,) versichert. Hiervon sind 67 Versicherer gestorben und 63 Versicherer durch Verheirathung oder Tod der versicherten Töchter, oder durch Ana Austritt, oder nah §. 43 der Sta- tuten abgegangen. Von den versicherten Töchtern haben 110 gehei= rathet, 52 sind gestorben und 32 sind ausgetreten. Die hiernach ver= bleibenden 243 Versicherer versichern für 552 Töchter 3228/2 Pensio= nen. Jn diesem, dem 17ten Jahre der Stiftung, wurden 322% volle Pensionen an 59 Versicherte ausgezahlt,

Bessungen, 19. Jan. (G, H. Z.) Am verflossenen Sonn- tage Nachmittag fand in dem Saale des Gemeindehauses zu Bessungen die Auflegung der ersten Probe-Arbeiten der Schülerinuen der im Monat Juni v. J. errichteten Judustrie-Schule, statt. Se. Hoheit der Prinz Karl von Hessen sowie Höchstdessen Frau Gemahlin, Königl. Hoheit, die erhabene und Sich Beschüberin dieser Anstalt, be- suchten die Ausstellung. Höchstdieselben geruhten die aufgelegten Ge- genstände genau anzusehen und Sich über die Leistungen der Kinder und deren Lehrerin höchst huldvoll und gnädig zu äußern, wie nicht weniger über die ganze Einrichtung der aus zwei Abtheilungen be- stehenden Schule zu unterrichten.

Oesterreichische Monarchie.

4 þ Prag, 18. Jan, Unter allen deutschen Universitäten ist die unsrige gewiß am ärmsten an literarischer Production ; das, was hier noch in dieser Hinsicht Bee Pa irder rührt meistens von Männern her, die nicht zum akademischen Körper gehören. m so erfreulicher ist es daher, mit dem neuen Jahre zugleih eine diesmal von der Universität ausgehende literarische Thätigkeit begonnen zu sehen, durch den so eben erschienenen ersten Band der „Vierteljahrsschrift für praktishe Heilkunde‘, die nach Plan und Richtung der Wi enschaft um so förderlicher werden dürfte, da die Lokal- erbältuite einen seltenen Lac der diesem Unternehmen günstigen Um- stände bieten. Der Ce des Landes an verschiedenartigen Heil= quellen für die mannigfachsten Krankheitsformen und deren von Jahr zu Jahr steigender Besuch von Leidenden aus fast allen Läudern Europa's bietet, wie in nur wenigen anderen Ländern, zahlreiche Gelegenheit zu Beobachtungen und Forschungen im Gebiete der praktischen Hrilkunde. Der Lehrkörper sür das medizinishe Studium an unserer Universität umfaßt mehr als 40 Dozenten, darunter Männer von anerkanntem Rufe. Dem Praktiker bietet unsere Stadt in den verschiedenen, ein Vermächtniß Joseph's 11, bildenden großartigen Civil - Kranken- Anstalten, in Verbindung mit den Militair - Spitäleru, cin Feld für die Fahwissenschaften und das gesammte Heilverfahren von einer Ausdehnung, wie sie in Deutschlaud nur noch Wien und Berlin auf- zuweisen haben, Das Sanitäts - Personal umfaßt über 1400 Per= sonen, die sich mit praktischer Heilkunde gc lan und im Ganzen mit großer Regsamkeit ein ga Streben in ihrem Beruse be- urkunden. - Bei einem solchen Zusammentreffen günstiger Elemente ist daher an dem äußeren und inneren Gedeihen der Zeitschrift und ihrer baldigen zahlreichen Verbreitung auch außerhalb. unserer Lan- desmarken, nicht zu zweifeln, um so weniger, da die medizinische Fa=- kultät als Herausgeber ea und also gewissermaßen die Verant- wortlichkeit für eine entsprehende Auswahl und Verarbeitung des Materials übernimmt. Zu wünschen is nur, daß, abweichend von dem in unseren Blättern herrschenden ODptimismus, die wissenschast-

liche Tendenz dieses Journals und seine hehre Bestimmung für einen der wichtigsten Zweige menschlihen Forshens dazu benußt werden möge, um neben dem vielen Guten, das unser Medizinalwesen und die dafür bestimmten Bildungs - Anstalten bieten, auch die Mängel derselben in passender Art zu besprehen. Besonders dürfte dann eine Erörterung über den gegenwärtigen Zustand der Hülfsmittel des medizinischen Studiums an unserer Universität, wie z. B. des bota=- nischen Gartens, der zoologischen Sammlungen, des chemischen Labo- ratoriums u. a. m. eine dem gegenwärtigen Standpunkte der Wissen-

schast entsprehendere Gestaltung derselben herbeiführen.

Grossbritanien und Irland.

London, 20. Jan. Der Standard versichert aus guter Quelle, daß Herr Davis, der eine Zeit lang nah dem Tode Lord Napier's in China als britischer Agent sungirte, von der Regierung bestimmt worden sei, Sir Henry Pottinger, der bekauntlih zur Her= stellung seiner Gesundheit seine Stelle ‘als Gouverneur von Hong= Kong aufgeben muß, abzuzösen. Herr Davis wird binnen kurzem auf seinen wichtigen Posten abgehen.

Am 11lten wurde in Edinburgh unter dem Vorsiße des Lord Provost eine Versammlung gehalten, um die Aufbringung des Fonds von 100,000 Pfund Sterling für die Anti-Corn-Law=League zu för= dern, Der Ertrag der in dieser Zusammenkunft angestellten Samm- lung -war 1142 Pfund. Aufsehen hat es erregt, daß die beiden Parlamentsglieder für Edinburgh, die Herren Macaulay und Craig, obgleih wenigstens Leßterer sih zugleih für gänzliche Abschaffung des Getraidezolles erklärt, der an sie ergangenen Einladung zu der Versammlung keine Folge geleistet haben, um niht durch ihre An- wesenheit die von der League im Lande hervorgerufene Aufregung zu sanctiouiren und ihr neue Nahrung zu geben.

Der Marquis von Hastings is am 13ten in Southampton im 3Z6sten Jahre seines Alters gestorben. Er war ein Sohn des als Krieger und Staatsmaun gleih ausgezeichneten, besonders durch seine Verwaltung als General-Gouverneur von Ostindien berühmten Mar= quis von Hastings (Grafen von Moira) und ein Bruder der Lady Flora Hastings, die vor ein paar Jahren als Ehrendame der Königin das Schicksal hatte, eine Zielscheibe der Verleumdung zu werden und bald darauf starb.

Vereinigte Staaten von Uord - Amerihka.

O New-York, 28. Dez. Der zur Oeffentlichkeit gelangte, von dem Staats - Secretair der Finanzen, Herrn Spencer, an den Präsidenten Herrn Tyler gerichtete Bericht hat, unter dem finanziellen wie unter dem kommerziellen Gesichtspunkte betrachtet, eine ganz be-= sondere Wichtigkeit und verdient daher auch eine genauere Beachtung, als die Berichte der übrigen Staats-Secretaire, des Krieges und der Marine und des General = Direktors der Posten, in welchen sih nur mit größerer Ausdehnung Fragen behandelt finden, welche bereits in der Botschaft des Präsidenten selbst ziemlich umfassend entwidelt worden sind.

Was nun die Bilanz des Föderalschaßes betrifft, so is} dieselbe hon von dem Präsidenten festgestellt worden, der dargethan hat, daß nah den annäherungsweise gemachten Anschlägen während des fiskalishen Jahres, das mit dem 1. Juli 1843 begann und mit dem 31. Juni 1844 endigen wird, ein wahrscheinlihes Defizit von 2,527,264 Dollars sich herausstellen und daß das Ergebniß des dar= auf folgenden fiskalischen Jahres (1844—45) ein weiteres Defizit von 4,577,059 Dollars sein werde. Würde man sich blos an diese offi= ziellen Ziffern halten, so wäre die gegenwärtige Situation und die Zukunft des Föderalshaßes {hon eben nicht sehr erfreulihz aber an- derweitige Berechnungen wollen darthun, daß das Defizit des laufen=- den Jahres sowohl als jenes des darauf folgenden Jahres sich noch weit bedeutender herausstellen werde, als der Staats = Secretair der Finanzen, Herr Spencer, es berechnet, und zwar in folgender Weise. So figuriren unter den Einnahmen für 1843 44 unter Anderem 3,829,131 Dollars, die von Anlehen oder Schaßbons sich herschreiben, die während des vorausgegangenen Jahres ausgegeben wurden, und den Ueberschuß dieser für den Dienst der öffentlihen Schuld bestimmten Bons und Anleihen bilden. Dieser Uebershuß, der eine außerordent- liche Einnahme bildet, soll zu den ordentlichen Ausgaben verwendet werden, und begründet folglih ein wahres Defizit, das zu dem von 2,927,264 Dollars hinzugefügt, ein Gesammtdefizit ergiebt von 6,356,395 Dollars, Für das Budget von 1844 45 sassen sich nicht ähnlihe Berehnungen anstellen; allein von vielen Seiten wer= den die von Herrn Spencer für die Einnahmen augekündeten Ziffern für zu hoh gehalten. Vor Allem fragt mau, was ihn berechtige, die Erträgnisse der Zolleinkünste für das kommende Jahr auf 20 Millionen angulhlagen, während cr die für das laufende Jahr le nur auf etwa 16 Millionen anschlägt? Wie er von dem Erträgnisse des Verkaufs von Staatsländereien eine Summe von 2,500,000 Dollars erwarten könne, während er für das gegenwärtige Jahr auf niht einmal zwei Millionen zählt? Hieraus ergiebt sich also für diese beiden Einnahmequellen eine hypothetishe Zunahme von fünf Millionén, deren Wahrscheinlichkeit der Staats-Secretgir durch Argumente darzu= thun sucht, die wie plausibel sie auch sons sein mögen, doch leicht an den Thatsachen zerschellen könnten. Und wenn daun die Hoffnungen des Herrn Spencer getäuscht werden, oder, was wahrscheinlicher ist, nur zum Theil verwirklicht werden sollten, so würde das für das nächste fis falishe Jahr Minna Differe Defizit von mehr als 45 Millionen noch um die ganze Minus-Differenz zwischen den wirklichen und den unter= stellungsweise berehneten Einnahmen sich vermehren, Dazu kommt noch, daß Herr Spencer nur die ordentlichen Ausgaben in Anschlag gebracht hat, allein im Jahre 1844— 45 muß einerseits ein Anlehen von 5,672,976 Dollars zurückgezahlt werden, andererseits Schaßbons für eine Summe von 4,656,387 Dollars; im Ganzen 10,329,363 Dollars, welche zu dem Defizit von 45 Millionen hinzugefügt, ein Total-Defizit von nahe an 15 Millionen Dollars bilden werden. Da Herr Spencer kein Mittel E diese ungeheure Lücke auszufüllen, i s{lägt er vor, das Anlehen zu erneuern und die verfallenen Schahÿ=

ons mit den neuauszugebenden zu bezahlen,

Der Secretair des Schaßes geht auf eine ziemlich ausgedehnte Untersuchung der Tarif-Frage ein, deren volle Wichtigkeit er anerkennt ; aber seine Ansicht darüber läßt si kurz zusammenfassen. Zu genauer A der finauziellen und kommerziellen Ergebnisse des A? vom 1 „August 1842 fehlen ihm noth die nöthigen Daten, doch glaubt er, daß man die Zölle guf nur wenige Einfuhr=Artikel Behufs einer Vermehrung der Eiukünste des Schaßes erhöhen könne; eben so wenig vermag er irgend eine einigermaßen bedeutende Waare anzudeuten, bei welcher eine Herabseßung des Zolls darauf den Juteressen des Schatzes zuräglic wäre. Jndeß werden die Pan igen Uebersichten, welche die Zoll - Verwaltung alsbald zur Oeffentlichkeit hringen wird, wahrscheinlich den Beweis liefern, daß die Zölle auf das Glas, auf einige Klassen von Eisen, auf Kohlen . und der allzu- ne sind. Wenn aber an den durch den: Tarif . von 1842 estgeseßten Zöllen wenig geändert werden kann, so glaubt

dagegen Herr Spencer, übereinstimmend in diesem Punkte mit den Ansichten des vorigen Staats-Secretairs der Finanzen, zwei niht unwichtige Einfuhr=Artikel, den Kaffee und den Thee, besteuern zu können, die bisher zollfrei eingingen, und die wegen des starken Verbrauchs derselben, nach dem Plane des Herrn Spencer einen Er= trag von 4 Millionen und darüber liefern sollen, was zur Deckun

des obenbemeldeten Defizits hinreichen würde. Auf den Thee so

ein Zoll ad valorem gelegt. werden, der höher wäre je nah der besseren Qualität der Waare, und nach französischer Münze berechnet, etwa 5 Sous von der Qualität betragen würde, die 25 Sous und darunter kostet, und 7 Sous von dem Thee von 25 bis 35 Sous im Preise. Auf den Kaffce würde ein Zoll von 2 Sous pro Pfund ohne Unterschied der Qualität gelegt. Wir werden nun sehen, was der Kongreß in dieser Beziehung beschließen wird, .

Zur Statistik des Medizinal- Personals im preußischen Staate.

Die Beziehung des ärztlichen Standes zur Bevölkerung is eine so nahe und innige, wie dies von keinem anderen Stande, den geist= lichen etwa ausgenommen, gilt. Wenngleich daher Veränderungen, welche in dieser Hinsicht die Verhältnisse des Standes ‘in neuerer Beit erlitten haben, zunächst für die Mitglieder desselben wichtig sind, so schließt dies eine allgemeine Theilnahme dennoch nicht aus, und es dürste daher die folgende, auf amtlihen Angaben beruhende Zusam- menstellung auch für ein größeres Publifum uicht ohne Juteresse sein.

Aus ihr wird hauptsächhlih hervorgehen, daß eine Vermehrung des Medizinal-Personals in einer zur Einwohnerzahl unangemessenen Ueberschreitung, wie allgemein dafür gehalten wird, überhaupt nicht stattgesunden, diese vielmehr mit der der Einwohnerzahl nur gleihen Schritt gehalten hat, daß jedoch von den, seit Eintheilung des Heilpersonals gemäß der Allerhöchsten Bestimmung vom 28. Juni 1825, bestandenen drei Klassen die beiden ersten ein Uebergewicht über die dritte, welche in demselben Verhältniß vermindert worden is, er= halten haben, und uicht in Abrede gestellt werden kann, daß, wäh= rend în einzelnen Bezirken und Städten Aerzte im Ueberfluß vors handen sind, es andere damit kaum nothdürftig versehene Landes= theile giebt.

Im Jahre 1842 belief sih- die Einwohnerzahl im ganzen Um= fange des Staats auf 15,293,271. Dem ärztlihen Stande über= haupt gehörten an: 5140, und es waxen darunter promovirte Aerzte 2941, Wundärzte erster Klasse 775 und Wundärzte zweiter Klasse 1424, Geburtshelfer waren unter ihnen 2756, mithin der größte Theil der promovirten Aerzte und Wundärzte erster Klasse, da den Wundärzten zweiter Klasse nur ausnahmsweise noch gestattet wird, sich gedachte Qualification zu erwerben. Die Medizinal= Personen Cacnter den verschiedenen Regierungs - Bezirken folgendermaßen vertheilt :

1, Bezirk Königsberg mit 810,052 Einwohnern: 174 (promo= virte Aerzte 105, Wundärzte erster Klasse 26, zwei= ter Klasse 40).

2 Gumbinnen mit 605,441 Einwohnern: 60 (promo= virte Aerzte 36, Wundärzte erster Klasse 9, zweiter Klasse 15).

Danzig mit 377,008 Einwohnern : 101 (promovirte Aerzte 59, Wundärzte erster Klasse 16, zweiter Klasse 26).

Marienwerder mit 567,541 Einwohnern: 93 (promo= virte Aerzte 46, Wundärzte erster Klasse 19, zweiter Klasse 28).

Posen mit 851,595 Einwohnern: 179 (promovirte Aerzte 100, Wundärzte erster Klasse 31, zweiter Klasse 48).

Bromberg mit 422,769 Einwohnern: 71 (promovirte Aerzte 38, Wundärzte erster Klasse 11, zweiter Klasse 22).

Stettin mit 507,773 Einwohnern: 170 (promov. Aerzte 97, Wundärzte erster A 37, zweiter Klasse 36).

Köslin mit 406,336 Einwohnern: 125 (promov. Aerzte 88, Wundärzte erster Klasse 19, zweiter Klasse 18). ,

Stralsund mit 175,142 Einwohnern: 76 (promovirte Aerzte 45, Wundärzte erster Klasse 24, zweiter Klasse 7).

Potsdam mit Ausschluß der Stadt Berlin mit 776,078 Einwohnern: 289 (promorns Aerzte 139, Wund-= ärzte erster Klasse 54, zweiter Klasse 96),

. Berlin für si mit 334,366 Einwohnern : 404 (promov. Aerzte 312, Wundärzte erster Klasse 24, zweiter Klasse 68).

. Bezirk Frankfurt mit 792,509 Einwohnern: 231 (promovirte Aerzte 114, Wundärzte erster Klasse 46, zweiter Klasse 71)

» Breslau mit 1,112,631 Einwohnern: 456 (promovirte Aerzte 233, Wundärzte erster Klasse 72, zweiter Klasse 151).

Liegniß mit 883,731 Einwohnern : 301 (proimnov. Aerzte 117, Wundärzte erster Klasse 38, zweiter Klasse 146).

Oppeln mit 937,625 Einwohnern : 190 (promov, Aerzte 105, Wundärzte erster Klasse 31, zweiter Klässe 54).

Magdeburg mit 640,715 Einwohnern : 346 (promo= virte Aerzte 148, Wundärzte erster Klasse 55, zweiter Klasse 143).

Merseburg mit 700,889 Einwohnern: 335 (promo= virte Aerzte 159, Wundärzte erster Klasse 46, zweiter Klasse 130).

Erfurt mit 333,253 Einwohnern: 141 (promovirte Aale Hd Wundärzte erster Klasse 20, zweiter

ase Js ,

Münster mit 416,979 Einwohneru: 197 (promovirte Aerzte 129, Wundärzte erster Klasse 30, zweiter Klasse 38).

Minden mit 452,884 Einwohnern: 137 (promovirte Aerzte 86, Wundärzte erster Klasse 18, zweiter Klasse 33). / t

Arnsberg mit ‘Bunbictte Me 199 (promovirte aich 06 Wundärzte erster Klasse 30, zweiter

asse 33).

Köln mit 455,343 Einwohuern : 208 (promovirte Aerzte 150, Wundärzte erster Klasse 22, zweiter Klasse Zen j

D eldorf mit 830,312 Eiuwohnern: 224 (promguicie 2E te N , Wundärzte erster Klasse 30, zweiter

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Koblenz mit 487,231 Einwo Acrzte 91, Klasse 25),

Wundärzte erster Klasse 24, gweiter

Aaÿen mit 392,009. Einwohnern: 434 (p Se te 87, 2s

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