1844 / 37 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Schnell seine Entlassung ein. Dieser, Professor des vaterländischen Rechts und Haupt-Redacteur unserer Geseßbücher, steht im Verdachte, mit seinen Verwandten von Burgdorf das eigentliche Triebrad der Revolution von 1831 gewesen zu Ta Endlich is auch sein Tag ge- kommen, da er der Plemiea gegen ihn und seine nun gefallene Partei müde, das Katheder mit dem Privatleben zu vertauschen sih genöthigt sahz allem Auscheine nah wird er, obwohl mehr Routinier als geistreicher Dozent, dech {wer zu erseßen sein. Sieht man auf das Verhältniß der Universität zu Land und Regierung, so kann man sih nicht bergen, daß sie auf {wanker Grundlage beruht; ein einzi= ger kräftiger Anstoß würde zu ihrem Umsturz hinreichen und uns dem vor 10 Jahren vorgeschwebten Ziele der Einigung um vieles näher bringen. Dies wird auch von Niemandem verkannt, daher die besse- ren Lehrer, welchen anderwärts eine Wirksamkeit offen steht, ihren hie- sigen Aufenthalt selten anders als wie eine Probezeit betraten. Was aber die „deutsche Emigration‘/ betrifft, so hat sie in leßter Zeit viel an Einfluß verloren und dürfte sich allmälig zu einer ganz passiven Stellung verdammt sehen. Im folgenden wenden wir uns zur Volksschule,

Portugal.

“A Lis}abou, 17. Jan. Jn der Sihung der Pairs-Kammer am 13ten gab der Präsident des Minister-Rathes, Herzog von Ter= ceira, unter Anderem interessante Aufschlüsse über die Umstände, welche die Berufung des Herrn Costa Cabral ins Ministerium nach dem Aufstande von Porto vor 2 Jahren, der mit Wiederherstellung der constitutionellen Charte endete, begleitet hatten, Der Vicomte Sa da Bandeira hatte nämlich dem Minister des Jnuern zum Vor-= wurfe gemacht, derselbe habe sich an die Spiße einer Pebellion

estellt, seiner Souverainin das Geseh vorgeschrieben, das Mini= Acriuvt so zu sagen, mit Sturm genommen und die Herren Mou sinho und Loureiro aus ihren Plätzen vertrieben, Darauf erwiederte nun der Herzog von Terceira: |

„Niemanden komme es besser zu, über diesen Punkt zu sprehen, als ihm, denn er habe damals an der Spiye der Verwaltung gestanden. Er habe zu jener Zeit den Herren Mousinho und Loureiro seine Ucberzeugung von der Nothwendigkeit ausgesprochen, welche obwalte, den Herrn Costa Cabral ins Ministerium zu ziehen, der damals abwesend war, Seine Kol- legen hätten ihm freimüthig geantwortet, sie erachteten den Eintritt diejes Herrn ins Kabinet nichk für wünschenswerth, obgleich sie Beide in einer sehr vortheilhasten Weise für denselben sich aussprachcn, und erllärten, sie t erie diese Meinung (ihm kein Portefeuille zu geben), ohne irgend e

ntipathie gegen denselben zu habenz es sei ganz einfach e O ihn nicht als Kollegen neben sch im Ministerium zu haben. Le a darauf folgenden Kabinets - Räthen, noch vor der Ankunft des Herrn fia Cabral zu Lissabon, hätten dann seine Kollegen in Anerkennung der t L wendigkeit der Vervollständigung des Ministeriums, und als sie E E er fest bei seiner Ansicht von der Zweckmäßigkeit der Aufnahme des Herrn Costa Cabral in dasselbe beharrte, ofen erklärt, sie würden cher tyre Stellen. nie- derlegen, als ihre Zustimmung dazu geben, daß Herrn Costa Cabral irgend eines der vershiedenen Regierungs - Departements übergeben werde. Dar- auf wurde eine Raths - Versammlung in dem Amte des Staats-Secretairs des Jnnern gehalten, wozu Graf de Labradio beigezogen ward, um ‘ihn zum Einiritte in die Verwaltung zu venmögenz allein auch dieser erklärte,

\,

[104 b]

Bekanntmachungen. [102] en Gréveschen Minorennen “gehörende, im In

Grimmer Kreise belegene Gut Kirchbaggendorf soll, nach nadchgesuhtem und ertheiltem decreto de alienando, meistbietend verkauft und zu solchem Zwecke in terminis

llgemeiner Nuzeiger.

die Geheimnisse, zu welchen dieses Büchlein die längst

S) 1,9%. D V | Altona - Kieler Eisenbahn. lebereinstimmung mit dem §. 16. des Statuts wird ein fernerer Einschuß von 20% auf die Eisen- [108] bahn-Actien hierdurh eingefordert. Die Actionaire werden demnach aufgefordert, ihren

230 an feinem Ministerium theilnehmen zu wollen, unter dessen er Herr Costa Cabral sih befände. Da nun seine (des Herzogs von n Kollegen sein Verbleiben im Kabinet damals für wünschenswerth E me und sahen, daß er dabei beharrte, Herrn Costa Cabral in dage Wu ees fen, so legten sie ihre Stellen nieder. Niemand habe auf e E D sichten und Entschlüsse irgend einen Einfluß geübt, er habe e ) E c nen besten Ueberzengung gehandelt, in welcher er sich viellei t ere ha E möge nach der Ansicht Ändererz er aber sei auch jeyt noch überzeugt, woh

gethan zu haben,“ j : a L

Man ersieht aus dieser Erklärung des greijen Herzog® von Ger ceira, daß das gute Einverständniß zwischen ihm und dem Minis E des Jnnern wieder vollkommen hergestellt ist, sons würde er_ woh {chwerlich so energisch für denselben, als er den Angriffen der Oppo- sitionsmänner ausgeseßt war, Partei genommen haben. A

Daß die Adresse der Pairs-Kammer mt einer Majorität von 26 Stimmen unverändert durchgegangen is, habe ih allein noch hin- zuzufügen,

e 4 01.1,

Von der türkischen Gränze, 18. Jan. (A. Z.) Jn den leßten Tagen haben ein paar Tollköpfe in Serbien von der Par-= tei Obrenowitsh im semendriaer Bezirk neuerdings versucht, einen Aufstand zu erregen. Sie fanden nirgends Anklang, und flüchteten zuleßt in die türfishe Citadelle von Semendria. Die serbishe Re=- gierung forderte deren Auslieferung, die auch gewährt wurde. Es befindet sih darunter ein ehemaliger Bezirks-Capitain unter der Obre= nowits{hs{hen Regierung, der mit dem Fürsten Michael sih nach ODester= reich geflüchtet hatte und später amuestirt zurückgekehrt war.

Aeg pfen Alexandrien, 6. Jan. (Oesterr. Lloyd.) Mebmed Ali | 94 Dezember i ‘ra eingetroffen, wo er den Winter zu ist am 24, Dezember in Kahira eingetrossen, fue etnen (os bri p 5 ? ur 166 ; / verbringen gedeukt. Er scheint f E A E B, e wässerungs -[Kanal zwischen den Katarakteu pr Hd s beschlossen ‘aeben, dagegen aber die Erbauung eines Nildamme c! sfe aufgegeben, k g 7 die General - Direction des französishen Brücken= R d nie A nldé dure feinen Erfolg davon verheißt, sondern at “LebinibRés daß aus einem solhen Damme Gefahr für das Land ie müßte, weil das Meerwasser durch die Ableitung des Nils von seinem alten Bette alsdann den nahen sumpsigen Boden mit Salztheilen schwängern und unfähig zur Kultur machen würde. Meh= med Ali ist aber von seinem Bauplane so sehr eingenommen, daß er wohl nur allmälig davon abzubringen sein dürfte. Man hofft indeß, er werde alsdann seine ganze Aufmerksamkeit dem Durchstich des Jsthmus von Suez zuwenden. Die Zwecmäßigkeit, ja sogar die Nothwendigkeit dieses leßteren stellt sich immer entschiedener heraus. Der Waarenzug dur Aegypten kommt ungeachtet der willfürlihen Erhöhung der Fahrpreise von Seiten der ägyptischen Transit - Gesellschaft immer mehr in Gang. Passagiere, welhe für die Reise von Suez nach Alexandrien unter der Leitung des Herrn Hill 4 Lst., und aufaugs unter jener der gegenwärtigen Gesellschaft 8 Lst. zahlten, missen jeßt 12 Lt. entrichten, während die Fracht für Waaren von 24 bis 3 Lf.

auf 5 Lst. erhöht wurde. Wenn nun die Zahl der Reisenden und

Kd | “1177 N R A. I E T P A Vi R

gesuchten Schlüssel geben will,

Neue

Sri t. j Vorrâthig in allen soliden Buchhandlungen, Berlin

Waaren \ih dessenungeahtet von Monat zu Monat vermehrt, so ist wohl leiht zu ermessen, welchen Aufschwung der Verkehr ohne diese Hindernisse nehmen müßte. : M Man hat den Werth dex Geldposten, Kostbarkeiten und Waaren, welche hier transitirt werden könnten, auf 10 bis 15 Millionen Pf. St. jährlih angeschlagen, Diese Annahme is keinesweges übertrieben und würde sich au als richtig herausstellen, wenn es um den Trans- port besser beschaffen wäre ; jeßt aber muß es sogar befremden, daß der Werth der auf diesem Wege beförderten Waaren 4 Million erreicht. i Solche Verhältnisse stellen also die Nothwendigkeit des fragli- hen Kanals dar, indem wir nur durch ihn von dem bedeutenden bei der gegenwärtigen Transportweise verursachten Kosten- und Zeit- Aufwande befreit werden könnten, Ein mit Ladung vom rothen Meere ceintre}ffendes Schiff würde in 7 bis 8 Stunden den Kanal zurülegen und könnte unmittelbar nah Ankunft auf dem mittellän- dischen Meere, ohne Zeitverlust und die mit der Umladung der Waa- ren verknüpften Beschwerden und lästigen Spesen, seine „Fahrt nah dem Bestimmungsorte fortseßen, während eine solche Ladung jeßt zum Transport durh die Wüste von Suez nach Kahira, und von hier auf dem Nil nah Alexandrien einen Auswand von 40 bis 50 Tagen erfordert, wozu noch der Umstand fommt, daß der Mangel in Suez an allen Transport= und Lebensmitteln, ja sogar an Trinkwasser, den längeren Aufenthalt von vielen Schiffen ohnehin nicht gestattet, und daß deshalb E jeßt an E bedeutende Zunal\me der Sen- Ô E Ui edacht werden fann. E dungen gar E Vats ungeachtet seiner Erklärung am 15. Schewal v. J. eine Partie Baumwolle im Privatwege veräußert; allein er annullirte dieses Geschäft auf die energische Borstellung der General- Konsuln der Großmächte in Uebereinstimmung mit dem Käufer und die bereits eingeshiffte Waare wurde neuerdings in die Speicher der Regierung gebracht, um nach getroffener Abkunft versteigert zu werden, E : Die vorjährigen Cerealien und Hülsenfrüchte sind nun verkauft und der Vorrath beschränkt sich nur noch auf das für den inneren Bedarf und zur Aussaat nöthige Quantum. Die lebten Versteige= rungen hatten einen günstigen Erfolg, Der Handelsstand äußert jedo seine Unzufriedenheit wegen der Konkurrenz der Bauk-Direkto= ren, welhe niht gleih den übrigen Kaufleuten ihre Zahlungen in der festgeseßten kurzen Frist zu leisten brauchen und daher diesen ge- genüber in bedeutendem Vortheile sind, E Es herrscht hicr jeßt ein fühlbarer Geldmangel, der sich aus den seit der Abreise Mehmed Alis stattgehabten Versteigerungen von 80,000 Ardeb Cerealien erklärt, welche nicht zeitig genug vorher an- gekündigt wurden, um die nöthigen Geldmittel aus Europa herbei schaffen zu können. So aber waren die Käufer genöthigt, ihre Wech- sel den Direktoren der Bank zu geben, welche sie nah Willkür dis- fontirten. Diesem Uebelstand wird aber künftig dadurch begegnet, daß Mehmed Ali, dur die General - Konsuln der Großmächte veranlaßt, beschlossen hat, die vorzunehmenden Versteigerungen 50 Tage vorher in dem in Alexandrien erscheinenden Journal anzukündigen,

A E U: 7 iz L E L C ai C S APE E A A A Di a M S R E

vermöge der Eisenbahn-Verbindung, nur 1 Meile ent- fernt is, läßt das Geschäft um so gewinnreicher er- scheinen, als die Lage in ciner reichen, wohlhabenden Gegend und, auf gewöhnlicher Chaussee, nur Meile von einer großen Stadt entferut, auch in den Winter- monaten eine angemessene Einnahme sichert, E

Uebrigens werden für das anzulegende Kapital fünf

den 19. Februar, den 4, und 18. März d. J., Morgens 10 Uhr, vor dem As Hofgericht aufge- boten werden. Kaufliebhabern steht die Besichtigung des Gutes, nah vorgängiger Meldung auf dem dorti- en Hose, srei, und können die Verkaufs - Bedingungen owohl in der Hofgerichts-Kanzlei, als bei dem Proku- rator, Assessor Haenisch in Greifswald, inspirirt werden. Greifswald, den 27. Januar 1844, Königl. preuß, Hofgericht von Pommern und Rügen, (L, S.) (gez.) v, Möller, Praeses,

61 Bekanntmachung.

Der Bestimmung §. 23, der Statuten gemäß, wird die diesjährige ordentliche General - Vexsammlung am 21. Februar d. J., Nachmittags 4 Uhr, in unserem Empfanghause, auf dem Bahnhofe eine Treppe hoch, stattfinden. Wir laden dazu die Herren Actionaire mit dem Ersuchen ein, nah Vorschrift des §. 26, der Sta- tuten unter Vorzeigung ihrer Actien oder des daselbst erwähnten Zeugnisses in den Tagen vom (1. bis 7, Februar, Vormittags von 9 bis 12 Uhr, in dem Gesellschafts - Büreau auf dem Bahnhofe bei dem Herrn Rendanten Plahn sich einschreiben zu lassen und die Bescheinigung der Direction über die erfolgte Einschreibung entgegen zu nehmen. Nur die mít einer solchen Bescheinigung versehenen Actionaire dürfen jur General-Versammlung zugelassen werden, und fien ie selbige vor dem Eintritt in das Versamn- ungs-Lokal vorzuzeigen. Wegen der Stellvertretung wird auf §, 25. der Statuten und auf §, 2, des Nach- trags vom 25, März 1840 (Amtsblatt von 1840 S, 265) verwiesen.

Der Jahresbericht der Direction , das Namens-Ver- zeichniß der zur General Versammlung berechtigten und wählbaren Actionaire, so wie die Stimmzettel zur Wahl neuer Direktoren, Repräsentanten und deren Stellver- treter, werden zeitig vorher mitgetheilt werden,

Berlin, am 18. Januar 1844.

Die Repräsentanten der Berlin-Potsdamer Eisenbahn-Gesellschaft,

[1036]

Die heute vorgenommene Prämien - Vertheilun g auf unsere Broshenmarten des f ane Monats hat sich R t n on als unvollständig ausgewiesen , indem loo e Droschken-Nummern reprásentirenden Ver- Babu ae die bei dem Umdrehen während der er n R vor ande (auen war, sich erst spä- GdÙ ift nunmebr Bie pegenigl, Holóbl, Polizei-Prä- zugleich angeorduet worden Ñ eriveilun annullirt und

zunehmen , wel e neue Vertheilung vor- elhe am Dienstag, den óten d. M um

12 Uhr Mittags, lizei-Präsidii dffentlich srsggend- Saale des Königl. Po-

Berlin, den 3, Februar 4 Der Vorstand von Betlind verein Friedländer, Semdne

D

igten Fuhrleuten, r, Febig g

Einschuß von 20 Stück Species per Actie nach ihrer Konvenienz

in Altona im Geschäfts-Büreau, Breitestr. 77,

» Kiel bei dem Geschäftsführer Herrn Christ, Kruse,

» Kopenhagen bei den Herren F. & E. Gottschalk,

» Leipzig bei den Herren Dufour Gebr. & Co. zu leisten, wo diese Zahlungen bis zum 31, März ent- gegengenommen und die bisherigen Actien gegen auf 80% lautende umgetauscht werden,

Von denjenigen Actien, die bereits am 1, Juli 1843 mit 60% einbezahlt waren, werden bei der jezigen Ein- zahlung die Zinsen bis zum 1, April 1844 mit 12 Spe- cies per Actie, und von denjenigen, die am 1. Oktober auf 60% kompletirt sind, mit 12 Species per Actie bei der Einzahlung vergütet oder in Abzug gebracht,

Die durch diese Einzahlung auf 80 % gebrachten Actien genießen die Zinsen vom 1, April d. J. an, Altona, den 27, Januar 1844,

Die Dire t oi

C, Th. Arnemann. Joh. C. Semper.

Zu Vereinfachung der Rechnung in Preußen und Sachsen sind wir ermächtigt, den Schl. Holst, Species bei den Einzahlungen zu 15 Thlr, preuß, Cour, ohne weitere Anlegung zu bewahren. Leipzig, den 1, Februar 1844,

Dufour Gebr, & Co,

Literarische Anzeigen. Wichtige Schrift für Aeltern, Lehrer und Erzieher.

So eben ist bei G. Basse in Quedlinburg erschie- nen und in allen Buchhandlungen zu haben, in Ber- lin (Stechbahn 3), Posen und Bromberg bei E, S, Mittler:

[110] Der Weg zum Paradies. Oder:

Die einzigen und wahren Mittel das physische und moralische Elend unserer Zeit im Keim zu ersticken und auszurotten, Ein Aufruf an Erzieher und Lehrer, an edle Väter und Mütter, an Jünglinge und Jungfrauen, an Kranke und Gesunde, Von Zimmermann, 8, Geheftet, Preis: 125 Sgr,

Der Titel dieser Schrift ist zwar etwas hochilingend, hätte dieselbe jedo bloß den Zweck zu zeigen, wie die Gesundheit zu erhalten und das Leben zu verlängern sei, dann wäre auch sie, wie viele ähnliche, überflüssig. „Zhr müßt von Neuem geboren werden“, sonst ist auch der Eingang zur irdischen Glücfseligkeit nicht zu finden ! Wie dies ohne Entbehrungen möglih sei, wie das Gedeihen an Wohlsein und Kraft bis zu möglichster Vollkommenheit gefördert, wie Herzensreinheit, Seelen- güte, Gemüths - und Körper - Gesundheit, Unabhängig- und Selbstständigkeit, Zeit - und ial Lebens-

| glück und Lebensdauer, wie ein leibli - geistiger Nor- mal - Zustand wicdergewonnen werden könne, das sind

(Stechbahn 3), Posen und Bromberg bei (E, S. Mittler Liesching: : D R

Dr. W. B. Moönnich,

Neftor der Handelsschule in Nürnberg, Das Turnen U. der Kriegsdienst.

gr. 8, Drei Bogen f, Velin. Geh, 74 Sgr.

Diese beachtenswerthe Stimme eines erfahrenen Pä- dagogen empfehlen wir der ernsten Erwägung aller De- rer, welcher zur Mitwirkung in einer der wichtigsten Angelegenheiten des Vaterlandes berufen s\indz die Betrachtungstweise des Herrn Verfassers is neu und eigenthümlich, seine Anforderungen durchgreifend,

Jm Januar 1844.

Stuttgart, Verlag von S. G.

100 b]

I a a

‘¿ è e 9 D 4 D C . An die Besißer Rheinischer Le P Eisenbahn-Actien.

Die gegenwärtigen Verhältuisse der Rheinischen Eifenbazn Gesellschast machen es mehr als sonst für die Actionaire nöthig, ihre Juteressen in den zu Köln abzuhaltenden General - Versammlungen vertreten zu lassen, Nach den bestehenden Statu- ten fann dieses jedoch nur für solche Actionaire |geschehen, welhe 14 Tage vor der Einberufung [ihre Actien in die Register der Gesellschaft haben [eintragen lassen, Da nun im Laufe dieses Mo- nats wieder cine General - Versammlung einberufen [wird, so laden wir die Juhaber Rheinischer Ei- senbahn - Actien in ihrem Juteresse hiermit ein,

schleunigst ihre Actien in unserem Comtoir, Unter den Linden Nr, 23, vorzuzeigen resp, anzu- melden und solche Behufs der Legitimation zu künf- tiger Vertretung, ein für alle mal, in die Negister der Gesellschaft eintragen zu lassen, Kosten werden den Juteressenten nicht zur Last gestellt, Berlin, den 2, Februar 1844, | A, H. Heymann & Co,

Berkauf einer großen Gast- [101 b] wirthschaft.

Eine in einer höchst romantishen Gegend und in einem besuchten Bade belegene Gastwirthschaft, welche auf der einen Seite unmittelbar an den Bahnhof einer Eisenbahn und auf der anderen Seite an eine frequente Chaussee gränt, soll aus freier Hand verkauft werden und giebt auf portofreie Anfragen hierüber der Kauf- mann Fischer in Magdeburg, Breiteweg Nr, 185, nähere Auskunft,

Die Nähe von 8 großen Städten, deren entfernteste,

Prozent jährliche Zinsen selbst für den Fall, daß die Gastwirthschaft verpachtet wird, garantirt,

[99b] Eine privileégirte Apotheke

mit circa 4000 Thlr, reinem Medizinal - Geschäfst, seit einer langen Reihe von Jahren in unveränder- tem Besitze, ist zu cinem soliden Preise zu ver- kaufen. Ernste Käufer, welche über mindestens 10,000 Thlr. disponiren, belieben ihre Adressecn sub D, 121 bald im Ilntelligenz-Comtoir abzugeben,

[105] Mineralien-Sammlung. j

Eine Sammlung der in krostallographischer , chemi- scher und öfonomischer Hinsicht wichtigsten Minera- lien die jedoch vorzugsweise {öón fkrystallisirt sein müssen wird billig zu kaufen gesucht und franco Offerten durch das Jutelligenz - Comtoir unter K. 121, entgegengenommen.

[90 b] : Verkfaufs-Anzeige und Kapital-Gesuch, l. Jn ciner Haupt- und Residenzstadt im Königreich

Preußen is

cine große Mode- und Schuitl- waarenhandlung,

die seit 30 Jahren bereits besteht, einen bedeuten den Umsaß hat und am besten Playe gelegen, wegen herannahenden Alters des Besißers, unter sehr annehmlichen Bedingungen, zu verkaufen,

1I. 30,000 Thlr. werden à 45 % auf eine Herrschaft im Königreich Polen, an der \chlesishen Gränze gelegen, die hinlängliche Pupillar - Sicherheit gewähren, verlangt. Auf pünktliche Zinsenzahlung ist zu rechnen, und können folche bei einem hiesi gen Banquierhause erhoben werden. 1g

111. Mehrere Dominialgüter und einige Mee girte Apotheken sind zu soliden Preisen na zuweisen. ¿i dli

Ny e r L j Breslau, im O n Ubr Büreau (im alten Rathhause),

07 A U e 9 f Mia dem pharmazeutish - chemischen Jnsti- tute zu Jena beginnen, wie gewöhnlich, auch bald nah Ostern 1844 die Vorlesungen und praktischen Uebungen für das Sommer-Halbjahr, Der 6te Bericht (im Archiv der Pharmazie, im Verlag der Hahnschen Hofbuchhdl. Januar 1841) enthält das Nähere über die Einrichtung dieser mit der hiesigen Universität in unmittelbarer Verbindung stehenden Lehr - Anstalt, an welcher seit 15 Jahren gegen 200 Pharmazeuten als ordentliche Mitglieder Theil genommen haben, Jm gegenwärtigen Semester zählt das Institut zwanzig

heilnehmer. Anmeldungen zum Eintritt in das Jn- stitut sind möglich zeitig zu richten an den unterzeichne- ten Direktor der Lehr-Anustalt.

Jena, Dr. H. Wadenroder,

im Januar 1844, Hofrath u, Professor.

Das Abonnement beträgk: 2 Kthlr. sür { Iahr. 4 Rthlr. - 3 Iahr. 8 Rlhlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Inserlions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

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Berl Ie Leu Geo Februar

1844.

In.) 6 lL

Anmitlicher Theil, Inland, Berlin. Juhalt der Geseßz-Sammlung. Zur Aufklärung über Ordens-Verleihungen. Deutsche Bundesstaaten. Bayern, München. Hof-Nachrichten. Württemberg. Heidenheim. Fortgeseßte Nachgrabung nach den Verschütteten, Kurhessen. Kassel. Stände-Verhandlungen über die Eisenbahn-Angelegenheit, Nußlaund und Polen. Skt. Petersb ur g. Vermählungen der Groß- fürstinnen Alexandra und Elisabeth. x Frankreich. Deputirten-Kammer. Blin de Bourdon's Entlas- sungsschreiben., Pensions - Antrag für die Tochter des Marschall Drouet, Dampfbootdienst. Verträge über die Fischereien, Ver- gleich der framösischen und deutschen Verwaltungs - Organisation, Parts, Anrede des spanischen Botschafters an den König und Beant- wortung derselben. Bevorstchende Abreise der Königin Christine, Salvandvy?s Entlassungs - Gesuch als Botschafter, Vermischtes. Briefe aus Paris. (Die ausgetretenen Legitimisten und ihre Wählerz Graf Salvandy und die von ihm eingereichte Entlassung, Nähere Aufklärungen darüber.) ) : Großbritanien und Jrlaund. London, Hof-Nachricht, Nähere Analyse der Rede des Herrn Shiel für die angeflagten Repealer, Niederlande, Aus dem Haag. Bericht der Central-Section über den Geseh-Entwurf in Betreff der Anleihe und Vermögens-Steuer, Spanien. Schreiben aus Madrid. (Näheres über die Unruhen zu _Saragossaz General Conchaz Ernennungen; Vermischtes.) Eisenbahnen. Schreiben aus Kottbus. (Anlage eiíncr Pferdebahn.) Köln. Eröffnung der Bonn-Kölner Eisenbahn, Vo m Niederrhein, Paris, Unglücksfall. Schreiben aus Paris, (Neue Berathungen _ über das Eisenbahn-Problem.) Al Handels- und Börsen-Nachrichten, Berlin, Börse,

Lebtes Konzert von Franz Servais, Deutscher Verein für Heilwissenschaft, Bersteigerungen von Kunstsachen in Paris,

De Ld gie:

Amtlicher Theil.

Ber anntma in 6 Durch den in Folge der Verordnung vom 24. April 1824 (Geseb-Sammlunug Nr. 860) gebildeten Fonds zur Tilgung der Schulden des chemaligen Freistaats und der Kommune Danzig, gus der Periode vom 13. Juli 1807 bis 1. Mai 1814, sind für das Jahr 1843 aus den Beiträgen

A D S Uzi 240,837 Rthlr. 22 Sgr. 8 Pf, h. der Stadt und Kommune Danzig 62,849 » 10» 10 » UDPTDAUUE a 903,087 Rthlr, 9 Sgr. 7 Pf.

in verifizirten danziger Obligationen und Anerkenntnissen eingelöst und diese Dokumente, nach erfolgter Löschung in den Stammbiüichern und bewirkter Cassation, der Königlichen Regierung zu Danzig übersendet worden, um durch den dortigen Magistrat öffentlich vernichtet zu werden. : Berlin, den 29, Januar 1844. Haupt = Verwaltung der Staats-Schulden. Rother, von Berger. Natan. Koehler, Knoblauch: Angekommen: Der Kaiserl. russishe Staatsrath, außeror- dentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am Kaiserl, brasilig- nischen Hofe, Lomonosoff, von Posen,

Uichtamtlicher Theil.

Inland.

Berlin, 5. Febr, Die heute ausgegebene Nummer (5) der Geseb-Sammlung enthält zuvörderst eine Allerhöchste Kabinets

Lettes Konzert vou Franz Servais,

In dem dritten und letzten Konzerte, das Herr Servais am ten d. im Saale der Sing-Akademie gab, stellte sih das Resultat seiner aus- gezeichneten Leistungen wo möglih noch günstiger als in den beiden ersten von ihm veranstalteten heraus, insofern nämli sein Justrument hier weit freier und voller auszutönen Gelegenheit hatte, als im Konzertsaale des Königlichen Schauspielhauses, wo die Musik durch die stattgehabte Umwand- lung desselben zur Schaubühne jeßt nicht besonders vorthcilhaft, im Gegen- theil ziemlih bedeckt Flingt, Der Konzertgeber führte das schon neulich von ihm gespielte dritte Konzert eigener Composition wiederum mit dem sein Spiel bezeichnenden , zarten, fast elegischen Ausdruck in den getragenen Gesangstellen und mit belebendem, inneren Feuer in den Passagen #0 meisterhaft aus, daß ihm sämmtliche antvesende Zu- hörer, von seinem Vortrage erwärmt , wahrhaft enthusiastischen Beifall \spendeten, Fast noch mehr steigerte sich der Antheil bei den folgenden von ihm vorgetragenen und komponirten, meh? fürs große Publikum be- rechneten Musifstücken, einer Phantasie „Souvenir de Spaa” betitelt und einer Phantasie - Kaprice über Themas aus dem „Barbier von Sevilla, ‘“ n diesen dankbaren, höchst geistreich zusammengestellten und interessant in- strumentirten Salonstücken entfaltete er die ganze Kunst seines Spiels, die wenn auch nicht in Entwickelung großer Kraft und Energie, vornehm: lich în dem Herausziehen eines edlen, schönen Tons, spielender Ueberwin- fiß der größten Schwierigkeiten und in einem fast unerreihbarcn, auf das feinste niancirten, manchmal vielleicht zie zarten, graziösen Vortrage zu suchen ist, Von Zuteresse wird es sein, nah diesem genialen vollendeten Meister auh einmal wieder unseren einheimischen ersten Violoncell- Virtuosen, den geschäßten Herrn Moriß Banz, zu hören, der, wie ver- lautet, nächstens ein eigenes Konzert zu geben beabsichtigt, Dlle. Krah- mer, die Einzige, welche außer dem Orchester den Konzertgeber unterstüßte zeigte in einer Arie aus „Semiramis“ und in einer anderen aus dem „Barbier von Sevilla“ eine nit grade volle, aber hübsche, sehr biegsame Stimme; die höchsten Kopftöne kommen jedoch etwas gedrückt und nicht edel genug heraus weshalb eine Anwendung derselben zu vermeiden wäre, Uebrigens trug sie

Ordre (d. d. Charlottenburg, 15. Dezember), welhe, nah dem Be- \{lusse des im Jahre 1841 versammelt gewesenen General-Landtages der ostpreußischen Landschaft, die Herabseßung der von den Pfand- briefshuldnern der genannten Landschaft zu zahlenden Beiträge von 45 pCt, auf 4 pCt., vom Johannis-Termine d. J. an, mit der Maß- gabe genehmigt, daß das nah Berichtigung der Zinsen übrig blei bende 7 pCt,, \o weit dieses zur Bestreitung der Administrations- kosten nit erforderlich i}, zur Bildung eines eigenthümlichen Fonds der Landschaft so lange verwendet werde, bis solcher den Betrag von 590,000 Rthlr., durch dessen Zinsen die Administrationskosten voll- ständig gedeckt werden köunen, erreiht haben wird, Von diesem Zeitpunkte an, welher nah angelegter Berechnung mit dem Ende des Jahres 1856 eintreten wird, soll das alsdann zur vollen Disposition verbleibende 7 pCt. nah den zu seiner Zeit zu erlassenden näheren Bestimmungen zur Amortisation der Pfandbriefe verwendet werden.

2. Eine Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 29, Dezember v. J. welche einige Ergänzungen der unterm 24. Oktober 1840 ergangenen Tarife, nah welchen die Gebühren der Lootsen in den Gewässern zwischen Pommern und Rügen und auf den Binnengewässern zwischen Stettin und den Mündungen der Swine und Peene zu entrichteu sind, genehmigt. ;

9. Eine Allerhöchste Declaration (d. d. 24. Januar), welche zur Beseitigung entstandener Zweifel erklärt, daß die Juden auch in den= jenigen neu= und wieder erworbenen Landestheilen, in welchen das Allgemeine Landreht Gesebeskraft hat, aber weder das Edikt vom 11, März 1812 noch die vorläufige Verordnung wegen des Juden= wesens im Großherzogthum Posen vom 1, Juni 1833 eingeführt ift, erst mit dem vollendeten vierundzwanzigsten Lebensjahre die Volljäh rigkeit erlangen, Jedoch sollen in denjenigen Gerichts = Bezirken, in welchen bisher von dem ordentlichen persönlichen Richter das vollen dete zwanzigste Lebensjahr als der Majorenuitäts - Termin der Juden angenommen worden ist, diejenigen Juden, welche bei Publication der gegenwärtigen Declaration bereits das zwanzigste Jahr zurückgelegt haben, au fernerhin in allen ihren Verhältnissen als großjährig an- gesehen werden. f i

4. Eine Verordnung (d. d. 24, Januar) trifst zur Ergänzung der bestehenden Vorschriften über die Festsebung und den Ersaß der bei Kassen und anderen Verwaltungen vorkommenden Defekte eine Reihe für den ganzen Umfang der Monarchie gültiger Bestimmun= gen, welche 21 Paragraphen umfassen. As

Verlin, 4. Febr. Ju Nr. 26 des Hamburgischen unpar- teiishen Korrespondenten befindet sich ein Artikel aus Berlin vom 27, Januar, der scheele Blicke auf Ordens - Verleihungen an Gelehrte wirft, die wir mit Stolz die unsrigen nennen. Schelling, dessen Namen in der Geschichte der Philosophie hon fast ein halbes Jahrhundert glänzt, ist ausdrücklich genannt, Außer ihm können nur noch Jakob Grimm und Perb gemeint sein, Männer, die durch ihre allgemein bekannten wissenschaftlichen Leistungen der Nation ebenfalls zum Ruhme gereichen. Sie zählen hier in der That nur Freunde und Verehrer. Eine Mißgunst, wie sie der Artikel andeutet, ist hier

in Berlin überhaupt etwas Fremdartiges, der Verfasser des- selben dürfte daher auch wohl kein Preuße sein. Wenigstens

ist er mit den Dingen, von welchen er spricht, nicht bekannt. Er wirft die Bemerkung hin, „daß Herr von Schelling gegen allen früheren Gebrauch, ohne die Stufen des Rothen Adler-Ordens, wie alle Uebrigen, durhzumachen, sogleih den Orden zweiter Klasse er- halten habe.“ Jedermann in Berlin und überhaupt in Preußen, der mit dem Ordenswesen nur einigermaßen bekannt ist, weiß, daß es bestimmte Fälle giebt, wo die erste, zweite oder dritte Klasse des Ordens verliehen wird, ohne daß die früheren Stufen vorhergegangen. Bei Jubilaren eines gewissen Ranges und bei besonders ausgezeich- neten Männern, die in späteren Jahren in preußische Dienste kommen oder zu höheren Stellen befördert werden, pflegt die dritte Klasse ohne Schleife, die zweite ohne Eichenlaub verliehen zu werden. VLeß-= teres is bei Herrn vou Schelling geschehen. i

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fertigkeit und musikalischer Sicherheit gelungen und unter großem Beifall des Publikums vor, nur hätte sie in der leßteren aus dem „Barbier“ das Ralentando etwas seltener anbringen müssen. Frau von Faßmann, die laut dem Programme zwei Lieder von Julíus Weiß und cine Aiie singen wollte, wurde dur Unpäßlichkeit daran verhindert; zum Ersaß spielte err Servais noch die „Nomanesca““, Eine Ouvertüre von Cheru- bini und die zur „Zauberflöte“ wurden unter der sicheren und umsichtigen Leitung des Herrn Konzertmeisters Leopold Ganz mit selten gehörter Präzision und leßteres Musilstück auch nicht zu lebhaft im Tempo, wie dies häufig vorkommt, von der Königlichen Kapelle exekutirt,

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Deutscher Verein für Heilwissenschaft.

__ Berlin, Jn der Januars -Sizung des Vereins hielt Heir Böhm einen Vortrag über die verschiedenen frankhaften Zustände im schielenden Auge und die Wirkung des operativen (tenotomischen) Versahrens gegen den Fehler des Schielens, Herr Böhm erwies, daß die gewöhnliche Än nahme: daß schielende Augen kurzsichtig seien und durch die Operation weit- sichtig gemacht würden, auf einem Jrrthum beruhe, und daß vielmehr das Gegentheil stattfände, indem vielmehr das schielende Auge weitsichtig sei und durch die Tenotomie kurzsichtiger werde, Es müsse hierbei nur der Un- terschied zwischen vitaler und phosikalischer Kurzsichtigkleit festgehalten werden, welcher begründet ward und woran sich allgemeine Regeln über den Ge- brauch der Augengläser ‘knüpften, Es entspann sich über die angeregten phvsikalischen Fragen eine Diskussion, an welcher die Herren B öhm, Link und Joh. Müller Theil nahmen, i

Versteigerungen von Kunstsachen in Paris.

2] Paris, im Jan, Die Versteigerungen von Kunstsachen | : 1 z „Zan, Q haben diesen Winter keinen reten Zug und Zulauf, Der Verkauf der Gemälde-

die beiden, sehr schwierigen, brillant verzierten Arien mit größter Kehl-

Nus land.

Deutsche Bundesstaaten.

Bayern. Múünchen, 31, Jan. Se. Königl. Hoheit der Großherzog von Mecklenburg-Schweriu, der gestern am Königl. Hof zu Mittag speiste, wird, wie es heißt, noch einige Tage hier verwei= len, Die Abreise Sr. Kaiserl. Hoheit des Erzherzogs Albrecht

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von Oesterreich dürfte noch in dieser Woche erfolgen.

Württemberg. Heidenheim, 30. Jan. (S. M.) Heute Vormittags 9 Uhr war der neue Schacht auf dem Zahnberge bei Königsbroun in eine Tiefe von 116 Fuß gelangt; der Boden besteht, seitdem man durh das schwierige Gestein gedrungen, wieder aus Töpferthon, der aber bei seiner Dichtigkeit uud Festigkeit auch nur langsam ausgegraben und heraufgeshaft werden fann, wobei man übrigens auch hin und wieder auf Schichten von Sand stößt, welche leichter zu bearbeiten sind. Die Hoffnung, daß man schon gestern werde zu den Verschütteten gelangt sein, hat sich also leider nicht erfüllt, und {werlich wird vor Donnerstag Abends das Grab der Unglücklichen geöffnet sein, Noch immer thut die von den Berg- und Hüt- tenbeamten von Wasseralfingen und Königsbronn geleitete und beaufsich= tigte Bergmannschaft Tag und Nacht ihre Pflicht mit unverdrossenem Eifer. Der Erdbohrer ist erst auf eine Tiefe von 65 Schuh eingedrungen, indem während der Arbeit verschiedene Reparaturen an ihm vorgenommen werden mußten, und er mehr auf Sand, eine für seine Anwendung ungün- stigere Bodenart, gestoßen ist. Ueberhaupt is die Gebirgsmasse des Zahnbergs keineswegs regelmäßig geschichtet, sondern Sand, Thon und Gestein liegen in demselben ziemlich durcheinander. Derselbe be= sindet sich rechts an der Straße von Königsbronn nah Oberkochen und Aalen, niht ganz eine Viertelstunde von dem ersten Orte ent- fernt, und hängt östlih mit dem sogenannten Heerdtfelde, das größ= tentheils zu dem Oberamt Neersheim gehört, zusammen. Der Berg ist gn seinen Abhängen und theilweise auf der Höhe mit Wald be= wachsen, an dessen üstlihem Rande die Gruben sich befinden. Jn der ersten Woche nach dem Unglücksfall, namentlich während noch die allgemeine Hoffnung auf Rettung au den ersten Schacht sih knüpfte, strömte aus den umliegenden Orten eine Menge Menschen, die si hin und wieder auf mehr als 1000 belaufen mochte, auf dem Playve zusammenz seit jedoch an dem zweiten Schachte die voraussichtlich langsamer fortschreitende Arbeit begonnen werden mußte und üblere Witterung eintrat, hat dieser Zulauf sich sehr bedeutend vermindert. Dagegen hat die allgemeine Theilnahme an dem schrecklihen Schid= sale der Unglücklichen und ihrer Hinterbliebenen, nachdem sie anders sich nicht mehr bethätigen konnte, bereits in zahlreichen Beisteuern, die für die Lebteren in den -benachbarten Ortschaften ersammelt wur- den, sich kundgegeben, und eben so sind shon von weiter her die theilnehmendsten Erkundigungen, zum Theil von ansehnlichen Beiträgen begleitet, eingelaufen, ï

Kurhessen. Kassel, 2. Febr, (K. A. Z.) Jn der Sigung der Stände-Versammlung vom 26sten v. M. ergriff nach Herrn Buttlar Herr Arnold das Wort: Vor einigen Jahren konnte es allerdings noch zweifelhaft sein, ob die Eisenbahnen eine allgemeinere Ausdehnung erhalten würden; ein Theil des größeren Publikums habe sie früher nämlich blos als gewinubringende Unternehmungen betrach= tet, und erst allmälig habe man eingesehen, daß nit die hohe Divi= dende der Haupt-Vortheil sei, vielmehr die Eisenbahnen da, wo sie zu Stande gekommen, eine vorher nicht gekannte erhöhte Lebendigkeit und Regsamkeit hervorgerufen hätten, Immer mehr sei der staats= wirth schaftliche Bortheil der Eisenbahnen hervorgetreten, und dieser Gesichtspunkt habe die allgemeine Ausbreitung der Eisenbahnen ent- schieden; so seien sie mehr und mehr eine dem gesammten Deutsche land gewordene Aufgabe geworden, und die Frage könne bei uns nur die sein, ob diese allgemeinen Andeutungen auch für Kur= hessen Anwendung finden, Der Herr Redner bejaht diese Frage auf das entschiedenste und fährt fort: „Was aber von as

Sammlung des Kardinal Fesch scheint die fremden Liebhaber und die engli-

deren deutshen Staaten von ziemlich gleicher politischer Bc- deutung und Lage gilt, muß auch für Kurhessen Anwendung findenz

schen Kunsthändler nah Nom gezogen zu haben; hier wenigstens werden sie ganz vermißt, und die wirklichen Hauptkäufer sind hier ansässige Brocan- teurs die, von ihren gefährlichsten Mitbewerbern erlöst, vortheilhafte Ein- käufe machen, Von hiesigen Sammlern und Liebhabern , die dem Gange der Versteigerungen mit kauflustigem Juteresse folgen, sicht man nur eine kleine Anzahl; die Marquis von Herford und Biencourt, die Grafen Espagnac und Saint-Aignan, die Herren Giroux, Bertrand, Bourgeois sind die einzigen, welche feinen Auctionstag versäumen; was meistens die er- steigerungssäle füllt, is zusehendes und die Preise eifrig anmerkendes Publi- fum, Seitdem Aguado gestorben, hot man immer, daß sich wieder einer oder der andere von den Matadoren der Stockbörse zum Mäcen aufwerfen und die Course der Kunstbörse in die Höhe bringen soll. Allein der neue Geldadel, der gegenwärtig den Ton angiebt, ist mehr pracht - als funstlie- bend und hat mehr Freude an Bankbillets und Renten - Coupons, als an Gemälden und Handzeichnungen, Jn dem wohlhabenden Mittelstande sind rohe Gleichgültigkeit und s{hlechter Geshmack durchwc eingebürgert, Kunst- sinn und äâsthetisches Gefallen an Weiken bildender g

selten und nur ausnahmsweise bei einigen wenigen Lieb deren sehr gewählte Sammlungen die feinste Kennerschaft und den geläutert- sten Geschmackt verrathen, Die Kunst bedarf aber zu ihrem Gedeihen einer mehr oder weniger allgemein verbreiteten Empfänglichkeit für das Schöne weil sie nicht von einzelnen Privatgeschmäcken, sondern von einem all emei- nen Schwung des Kunstsinnes im Volke lebt, Diesem Umstande i zugsweise das starke Fallen der Bilder, wie überhaupt aller Kunstgegen- stände zuzuschreiben, die ihr Publikum nicht auf Jahrmärkten suchen. Da nun einmal die hab - und selbstsüchtigen Sitten der Neuzeit die bildenden Künste aus dem öffentlichen Leben ins Allerheiligste des Privatlebens ver- wiesen haben, wäre es niht mehr als billig, daß sie dort wenigstens allge- mein Schuß und liebevolle Pflege fänden, Jn unseren Tagen, wo der häusliche Luxus gegen sonst so ungemein zugenommen hat, und wo die Straßen von Paris, anstatt einiger prächtiger Herrenhöfe unter elenden Baracken, zwei Reihen netter, zierliher Bürgerhäuser darbieten, müßte jeder bemittelte Bürger den sinnigen Shmuck seir M

zeihnenden Künsten abverlangen, Denn seitdem ein knickeriger Gemeingeist in öffentlihen Hallen und Sizungs - Sälen \ih mit den öden Wänden be-

unst hingegen äußer habern zu finden,

vor-

ohnung den bildenden und