1844 / 37 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

; wáä ír

j Katholiken und Protestanten vergessen ; während wir,

Loren ie wie ite gebicbon von jenem bitgierigon Pana e naheren

1 s nt, hie

mag Agra wre agi S fter ub worin unser Land, blutend und

bai ín diesen Konflikten der Sekteuwuth, wor L Bin, Eo 4 it ird, uns grimmíg auf einande y

E r q mes “Hie edelste der Wilt, ae den Aufenthalt der Ernie-

v miei nd des Leidens, handeln den Plänen der Vorsehung „entgegen, N elan uns, um die wohlthätigen Pläne Gottes zu vereiteln. :

E ‘Dur solche Argumente und in solher Sprache, die das anwe-

{pplaus hinreißt, so daß der Ober = Richter zur

sende A a, suht Herr Shiel die Nothwendigkeit und

Gi na E s die Rechtmäßigkeit der Trennung Zrlands von Tugiand s welhem Erweise er die Rechtfertigung seiner Voraus sebung beifügt, daß ues De s den Angeklagten niht durch un- : Zu ; E O bride hierzu der Redner; „was thun Männer, welche zu einem verbrecherischen fnterneqmen sich es ben a Paci seiti jerlihen Eidshwur, S ven sich C gen s V llesames Handeln bis zum Tode. Sie gesellen den Aber- A den wilden Verbrechen und rufen den Himmel an, die Verträge Lir Hölle zu ratifiziren. Sie bestimmen Tag und Stunde, um ihre Zu- sammenkünsfte in einsamer Nacht zu halten, und wiederholen die ARBensui- gen der Verschwörer in der Sprache des großen Beobachters unserer Natur: ) "OnsPIracy E eis thou find a cover dark enough To hide thy monstrous visage ?” »örung, wo findest du den Schleier, der dunkel genug ist , dein (O rdses Antlite ‘zu verhüllen ?) Wie aber haben sich die Repealer ver- halten. Jede ihrer Versammlungen is öffentlih gewesen. Für einen Shil- ling wurde Alles, was sie sagten, thaten oder dachten, der Regierung be- Fannt, Jedes Ding wurde baar und nackt dem Auge des Volks vorgelegt. Keine Eidschwüre, keine Declarationen, keine feierlichen Handlungen haben stattgehabt, Sie handelten nicht einmal alle gemeinschaftlich. N Die o oper Mals nier E may. fe de ichnet hat, die „Monster Meetings““, bilden in der Anklage-Akte da par für das shuldgegebene Verbrehen der Einschüchterung und der Gefährdung des öffentlichen Friedens, Sie sollen also nach dieser Akte das ungesebliche Mittel gewesen sein, wodur man das unge- sebliche Ziel, die Repeal, hat erreichen wollen. Herr Shiel hatte aber nun bereits die Geseßlihfeit dieses Ziels in seinem Sinne festgestellt und kounte hiernah auch die gleihe Qualification der Mittel durch folgende zwei Punkte erweisen, Erstens, die Versammlungen wa- ren von keinem Ruhe störenden Akt begleitet, und zwei- tens, sie waren gefeglid, c F Ä gSelevI hes T E rebten. Das erste Argument i Thatsache, und au urch e Kronzeugen erwiesen. Das zweite aber bleibt eine Rechtsfrage, welhe Herr Shiel durch einen Ausspruch Lord Cottenham's (keine unbedeutende Rechtsautorität) im Oberhause und durch eine Juter- pretation des A von M e Zuma s h ag A eit der Sommer-Assisen in Monmouth vom Jahre 1839 zu feinen Vinsei beantwortete, Zum Schlusse seiner Rede wendet Herr Shiel sich ausschließlich an die Jury und sucht durh \{chöne Worte und eine Apologie tp S P M, S otiSii i „És is keine große Stadt in Europa“, sprach Herr Shiel, „in welcher an dem E an ddn man die Ankunft der großen Kunde (den Aus- spruch der Jury) erwarten wird, nicht die Leute einander auf der Straße anhalten und fragen werden: ob zwölf Männer den Mann, welcher J: land die Freiheit gab, auf ihren Eid zur Gefangenschaft verdammt haben, Welches auh Jhr Urtheil sein mag, er ist bereit, es zu tragen. Er wciß, daß die Augen der Welt auf ihn gerichtet sind, und daß die Nachwelt, ob in oder außer dem Gefängniß, mit Bewunderung auf ihn zurückbliken wird, Er is gegen das, was ihm widerfahren kann, fast gleichgültig und kümmert sich in ba Augenblick weit mehr um Andere, als um sich selbst, .…. Sollen es aber diese Anderen erleben, daß sie ihre Augen auf jene Wohnung der Sorge in der Nähe dieser großen Hauptstadt richten und sagen müßten: „Da haben Sie den Befreier Jrlands mit seinem theuersten gcliebtesten Sohne eingemauert,“ Nein, es wird nimmer geschehen. Weun der Frühling wiederkehrt nnd der Winter vorüber i wenn der Frühling wiederkehrt, so werden der Vater eines solchen Sohnes und der Sohn eines solhen Vaters nicht aus den Fenstern jenes Hauses nah den grünen Hügeln schauen, nach denen die Qs so manches Gefangenen so sehnsüchtig, aber vergeblich , geblickt ha- en, i

selseitigen

Nein! Sie werden vielmehr in ihrer eigenen Gebirgs-Heimat wieder anf das Murmeln des großen Oceans lauschenz sie werden ins Freie cilen und die Frische der Morgenluft zusammen einathmenz „die Sorge des Ge- birges wird fern von ihnen sein z““ die erhabensten Bilder der Freiheit werden Sie von allen Seiten umgeben, und wenn die Zeit dem Knie des Vaters die Geschmeidigkeit genommen oder die Festigkeit seines Trittes beeinträch- tigt haben wird, so wird er sich auf das Kind der Frau, die im Himmel über ihm wacht, stüßen und von einem hohen Orte fern und weit in die Insel schauen, deren Größe und Ruhm für immer mit seinem Namen ver- bunden is, Jn Jhre Liebe zur Gerechtigkeit, in Jhre Liebe zu Irland, in Ihre Liebe zur Rechtlichkeit und Unparteilichkeit seße ih mein Vertrauen, Ih fordere die Freisprechung von Jhnen, nicht blos um Jhres Valerlandes, sondern auch um Jhrer selbst willen, An dem Tage, wo das Verhör zu Ende sein, wo Sie, mitten unter dem Ausbruch der öffentlichen Erwartung, auf die feier- lihe Frage, welhe der Beamte des Gerichthofes an Sie stellen wird, die Antwort „Nicht schuldig“ geben werden, mit welchem Entzücken wird da diese glorreiche Verneinung aufgenommen werden! Wie werden Sic gesegneter verehrt, angebetet werdenz und wenn Sie, von dieser Scene der lufregung und Leidenschaft heimfehrend, wieder in Jhre eigene stille Woh- nung eintreten werden, wie freudig werden Sie da auf Jhre Kinder blien, in dem Bewußtsein, daß Sie ihnen cin Erbtheil des Friedens hinterlassen haben, indem Sie dem britischen Kabinet zeigten, daß zur Befriedigung dieses Landes eine andere Maßregel nöthig ist, als ein Staatsprozeß.““

Uiederlande.

Aus dem Haag, 1. Febr. (Journ. de la Haye.) Ein von der Centralsection der zweiten Kammer erstatteter vorläusiger Bericht über das Geseß wegen einer außergewöhnlichen Vermögens- steuer zur Deckung der Staats-Schulden ist höchst ausführlich und wichtig, und hat auf die Börse einen guten Eindruck gemaht, Vou 951 Mitgliedern, welche an der Berathung Theil nahmen, haben 36 die Nothwendigkeit einer außergewöhnlichen Maßregel dieser Art an- erkannt, Die Gründe dieser Uebereinstimmung mitzutheilen, hält die Section für unnöthig, und beschränkt si auf die Bemerkung: „Aus den jüngsten Berathungen der Abtheilungen ergiebt sich bestimmt, daß die übergroße Mehrheit der Kammer eine völlige Regulirung des Finanzwesens nicht länger verschoben zu sehen wünscht, und des-

alb einem blos temporairen Hülfsmittel ihre Zustimmung versagen müßte, Jm Prinzip würde, wie der Bericht weiter erklärt, eine übergroße Mehrheit der Kammer, mit Vorbehalt der für nöthig gehal=- tenen Modificationen, für den Geseßvorschlag sein, falls derselbe das frei- willige Anlehn in den Vordergrund und als Hauptsache hinstellen würde, die Auflage dagegen nur als ein Hülfsmittel zu kräftiger Beförde- Md der Anleihe und im Fall, daß diese nicht ausreichte, als ein

“egi zur Aufbringung der nöthigen Gelder. Wie die Sache jetzt

en "u nämlich die Anleihe \o sehr Nebensache, und ihre Bedingun-

jemand wenig anlockend, daß man allgemein der Meinung ist, wollen, Teede von der Befy der Thei Gebrauch machen

ollen. Die Mehrheit d guß der Theilnahme Gebr h mach er Kammer aber, wenn auch im Prinzip ein-

verstanden, , l E im äußersien uod "u außergewöhnliche Auflage als eine

i ; ch Erschöpfung aller anderweitigen Aus- zahlreie ViaerPreifende Maßregel. / Es Rice in ben Sectionen machen solle theils w ite aae wie nan die Anleihe annehmlicher blos moralische, (ubem sür den Fach s itel, res

; , daß zu i erben müßte,“ die Beseunien naher gef eee, Vf

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Anleihenden. Alle diese Vorschläge hat nun die Central-Section zu- sammengestellt und dadurch eben ist ihr Bericht so weitläufig ge- worden, :

Spanien.

ò Madrid, 25. Jan. Gestern sind wichtige Nachrichten aus Saragossa eingetroffen. Ju dem zweiten Artikel der Capitulation, welche das Ayuntamiento und eine Kommission der National - Miliz am 28, Oktober v. J. mit dem General Concha abschloß, wurde fest- gesebt, daß leßtere, in deren Reihen Tausende von Tagelöhnern und Zuchthaus-Gefangenen Eingang gefunden hatten, neu organisirt wer- den sollte. Das dortige neu eingesebßte, der Regierung ergebene Ayuntamiento hatte seitdem die Listen derjenigen Judividuen angefer- tigt, welche, vermöge der durch die Gescße vorgeschriebenen Bedin- gungen, allein in die National - Miliz aufgenommen werden dürfen, und am 13ten den Bataillons- und Schwadrons - Chefs aufgetragen, denjenigen Personen, welhe das Geseh ausschließt, ihre Waffen ab zufordern. Allein die Chefs der Miliz weigerten sih, mit Aus- nahme derer der Kavallerie, auf sehr ungeziemende Weise, diesen Be- fehl zur Vollziehung- zu bringen. Da nun am 21sten die CEinwoh- ner in einem gedruckten Aufrufe zur Empörung aufgefordert wurden, so erklärte der General-Capitain Claveria am Morgen des 22ften die Infanterie und Artillerie der National Miliz für aufgelöst und befahl, daß diese Corps bis 2 Uhr Nachmittags ihre Waffen und Munitionen an bestimmten Punkten abliefern sollten. Alsdann sollte die Reorga- nisation der Miliz vor sich gehen. Allein uur einige hundert Flinten wurden bis zur angegebenen Stunde abgeliefert. Einige Milizen wurden sogar durch andere mit Gewalt an der Ablieferung verhiu= dert, während sich Gruppen in den Straßen bildeten, die in Drohurn= gen und agufrührerisches Geschrei ausbrahen, Dies veranlaßte den General-Capitain, Truppen in den Straßen aufzustellen und nach Ab lauf der bestimmten Stunde, 2 Uhr Nachmittags, das in Kraft st?- hende Kriegsgescß vom 17, April 1821 dur den Gefe politico ver- künden zu lassen. Obgleich die obrigkeitlihe Person, welche das Ge- seß auf den öffentlichen Plähen zu verlesen hatte, von einer Abthei-

belegenen Kaffeehause, in welhem die „echten Patrioten“ Saragossa’s si zu versammeln pflegen, ein Volkshaufe unter dem Geschrei: ¡nie- der mit ihm“, auf sie ein, und aus einem Fenster fielen mehrere Schüsse. Der die Soldaten befehligende Offizier sah sich genöthigt, Gewalt durch Gewalt zurückzuweisen und Feuer zu kom- mandiren, Sogleich liefen die Meuterer auseinander, nachdem vier von ihnen getödtet und aht bis zehn verwundet worden waren. Einige der Rädelsführer wurden auf der Stelle verhaftet. Der Ge neral-Capitain ließ die ganze Besaßung unter die Waffen treten und Abends eine Verfügung bekannt machen, fraft deren die National- Milizen bei Todesstrafe die noch in ihren Händen befindlichen Waffen am folgenden Tage (den 23\ten) bis zwei Uhr Nachmittags abliefern sollten. Eben diese Verfügung wurde auf alle anderen Personén, die im Besiße von Waffen wären, erstreckt. Abends wurden die Straßen beleuhtet und Patrouillen durchstreiften die Stadt. Der General- Capitain sagt in seinem halb aht Uhr Abends datirten amtlichen Berichte, die Ruhe schiene wiederhergestellt zu sein, und der Gefe politico von Saragossa, ein sehr entshlossener Mann, bestätigt dieses. Die hiesigen Progressisten haben jedoch Briefe von dort erhalten, in denen angekündigt wird, daß die Milizen ihre Waffen nicht auslie- fern, sondern von ihuen gegen die Truppen Gebrauch machen wür- den, Wir sehen daher weiteren Nachrichten mit Spannung entgegen, Zm Ganzen giebt man si hier der Hoffnung hin, daß die Behör- den sih und dem Geseß Gehorsam zu verschaffen wissen werden, da nur der Auswurf der Bevölkeruug Saragossa's an der Meuterei Theil genommen hat.

Am 19ten marschirten Truppen von Valladolid nach Palencia ab, um die widerspenstige National-Miliz dieser Stadt zu entwafsnen, Der General Don Manuel de la Concha hat seine Entlassung als General -=Juspecteur der Jnfanterie verlangt, und diese is ihm gestern bewilligt worden. Es wird allgemein bedauert, daß der Ge- neral Concha, in Folge unbefugten Eingreifens eincs anderen Gene- rals ín das ihm übertragene, so höchst wichtige Fah, sich veraulaßt sah, lebteres aufzugeben. Dieses is nunmehr dem Geueral Don Manuel de Soria, der 1836 unter Jsturiz Kriegs-Minister war und in der Armee wenig bekaunt is, übertragen worden, : | Der General Serrano isst zum General-Juspecteur der Kavallerie und der General Graf Clonard zum General-Direktor der allgemei- nen Militairshule ernannt worden. f :

Es heißt, der General Prim, den man nächstens hier zu sehen hofft, solle zum Gouverneur von Ceuta ernannt werden; ein Posten, der ihm wohl kaum genügen, sondern eher als eine ehrenvolle Ver-

bannung erscheinen dürfte. t Gestern hielt der General Narvacz nahe vor der Stadt Revue

über 1300 Mann Kavallerie, vertheilte bei dieser Gelegenheit einige Ehrenzeichen und richtete eine Anrede an die Soldaten.

Der Marine-Minister hat die Ausrüstung von 6 Kriegs-Dampsf- schiffen, die für die Philippinen bestimmt sind, anbefohlen.

Die Regierung hat dem Jufanten Don Francisco de Paula den Palast Buena Vista, welhen Espartero als Regent inne hatte, zur Wohnung angewiesen,

Diesen Abend wird versichert, die Regierung hätte die Nachricht erhalten, daß die völlige Entwaffnung der National-Milizen von Sg- ragossa ohne weitere Schwierigkeiten erfolgt wäre.

Eisenbahnen.

X Kottbus, 31, Jan. Bereits früher ist in diesen Blättern erwähnt, daß der hiesige Handelsstand die Anlage einer Eisenbahn von hier nah dem Schwieloch = See beabsichtige, welche vornehmlich zum Transport von Gütern dienen und mit Pferden befahren werden solle, Gegenwärtig sind nun die vou dem Erbguer der Berlin-Frank- furter Bahn, Herrn Zimpel, gefertigten Nivellements - Arbeiten, so wie die übershläglihe Kostenberehnung, beendet, ein Comité hat sich gebildet, um den ferneren Betrieb dieser für unsere Stadt und Um- gegend hochwichtigen Angelegenheit zu leiten, und es dürfte das ganze Unternehmen sehr bald zur Ausführung gelangen, wenn, wie zu er- warten steht, die bei den hohen Behörden deshalb gemachten Anträge eine {nelle Erledigung finden, i :

Ueber die künftige Rentabilität der Bahn jeßt {hon etwas Be- stimmtes sagen zu wollen, wäre voreilig, do stehen die Verhältnisse so, daß ein günstiges Resultat hier mit mehr Sicherheit abzusehen ist, als bei vielen anderen Bahnen. Die Baukosten der ganzen Strecke von 4 Meilen betragen 273,000 Nthlr, und wenn auch nur die bis- herige Gütermasse, deren Transport unbedingt der Balzn anheimfällt, zur Norm genommen wird, so stellt sich \chon dadurch für die Actio- naire eine reihliche Dividende heraus, wobei noch zu berüfsihtigen ist, daß nah allen Erfahrungen der Verkehr durch die Anlage von Eisenbahnen vermehrt ward und sich aller Wahrscheinlichkeit nah au hier vermehren wird.

Köln, 31. Jan. Sicherem Vernehmen nah wird die festliche Eröffnungs-Fahrt der bonn - kölner Eisenbahn am 13, Februar statt- finden, und am 15. Februar werden dann die Fahrten für das Pu- blifum beginnen, vorläufig nur zweimal täglich (Vormittags und Nach-

mittags), während der Fastnachtstage jedoch viermal.

lung Soldaten begleitet wurde, so drängte doch vor cinem am Coso |

Vom Niederrhein, 25. Jan. (D. Z.) Zur Eisenbahn von (Elberfeld über) Düsseldorf und über Sittard bis Hasselt, fi bereits (wie man hört) 4 Millionen Thaler von Kapitalisten, von Agio-Spekulanten gezeichnet.

París, 31. Jan. Auf der Eiscubahn von Paris nach Or= leans hat sich am 28sten d. wieder ein Unglücksfall ereignet; ejn Wagenzug , mit Waaren beladen, gerieth aus der Schienenlage her- aus, wobei ein angehängter Waggon mit sieben Reisenden umge stürzt wurde z; zwei dieser Passagiere blieben todt auf dem Plat.

___ F Paris, 31. Jan. Das Eisenbahn-Problem wird aufs neue im Minister-Conseil berathen werden; das halboffizielle Abendblatt meldet diese Neuigkeit. Seitdem Herr Dumout Minister der öffentlichen Arbeiten ist, hat er sich viele Mühe gegeben, um eine Lösung der Eisenbahn-Frage aufzufinden. Herr Teste hatte diese Angelegenheiten in solcher Unord- nung zurückgelassen, daß Niemand mehr wußte, wie er daran war. Er gab jedem Einflusse nah, und die verschiedenartigsten Projekte durchkreuzten sich in seinem Büreau, Die Ansicht, daß man die Eisenu- bahnen auf Staatskosten ausführen müsse, gewinnt immer mehr Terrain. Der Erfolg der Bahnlinien von Orleans und Rouen beweist, daß der Schaß nichts dabei verlieren würde, wenn er selbs die Ausführung dieser Communications - Wege übernähme. So oft eine Eisenbahn. Linie einer Gesellschaft überlassen wurde, hat sih jedesmal die Börsen- Speculation der Actien bemächtigt und das Publikum mehr oder we niger bedeutende Verluste erlitten. In diesem Augenblicke spekulirt man in Paris und Loudon auf Promessen von Actien auf Bahu linien, die noch nit bewilligt worden sind. So ist z. B. die Unie von Paris nah Lyon der Gegenstand einer ähulihen Speculation. Zwéi rivalisirende Gesellschaften machen sich diese Linie streitig. Beide Gesellschaften haben eine Art vou Obligationen in Umlauf gesebt, die von den Börsen-Spekulanten negoziürt werden, Nach der Nordbahy sind ebenfalls zwei Gesellschaften liüstern und die Regierung scheint in dieser Beziehung geneigt, dem Einflusse des Hauses Rothschild 11 zugeben. Aus allen diesen stellt sich so viel heraus, daß das Gesetz vom 11. Juni 1842 durchaus unanwendbar is, und Jedermann Füh, daß es auf die eine oder andere Weise modifizirt werden muß. Berlin-Frankfurter Eisenbahn.

In der VVoche vom 28. Jannar bis 3. Februar 1844 sind auf der

Berlin-Franksurter Eisenbahn 2656 Personen befördert worden. Landels- und Börsen =-Uachrichten.

Berlin, 5. Febr, Die Umsäße in Eisenbahn-Actien waren an beu- tiger Börse minder beträchtlich, Die Course sind fast durchgängig gewiche: und konnten sich auch am Schluß der Börse nicht ganz auf ihren aufäng- lichen Stand erheben, obschon eine kleine Besserung eintrat.

Berichtigung. Jn dem Börseu-Bericht vom 2, Februar im gestri- gen Blaite der Allg, Pr, Zeitung is in der 65sten Zeile 9, u, statt ¡„\chmeichelndes“/ zu lesen: \chwindelndes, und bei Oberschl. Liit, B, ist statt des Courses 1117 zu lesen: 115% %, und statt der zweiten Be nennung Lit, B, muß es heißen Litt. A,

Bet Lin e r Den 5. Februar 1844.

O E Binde Pr. Cour. N

S C.

r, Cour.

Brief. [ Geld. | Gem,

1702 |

2H

l Actien. S) | Brief. | Geld. i: | L617 | 10183 S 902 |

BrI. Pots. Eiseub.! 5 | 169: do. do. Prior.0bl.' 4 Mgd. Lpz. Eiseub. —/ do. do. Prior. Obl. 4 | Brel. Anb. Eisenb. do. do. Prior. Obl. 4 | Düss.Elh, Eiseub.!| 5 / do. do. Prior. ObI.| 4 /

Rhein. Eiseub, | 5 | has do. do. Prior. Obl.| 4 | 983 Bel. Frankf. Eisb.| S do. do. Prior. Obl. 4 | Ob.-Scbles. Eisb.| 4 | do.Lt.B. v. eiugez.|—| B.-St.B.Lt. A u.B/—| Magdeb, - Halber-/ | städter Eisenb.| 4 |

E St. Schuld-Sch. |3z| Pr. Eugl. 0b1.39. 4 | Präm Sch.d.Seeh.|— | Kur- u. Neumärk. Schuldverschr. 31 Berl. Stadt-Obl. 32) Danz. do. in Th.|— Westpr. Pfandbr. 34 Grossb. Ps. do. 4 |

do. do.

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Disconto,

BresI- Schweidn.-

Freibeg.Bisenb.| 4 | 121

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Auswärtige Börsen.

Amsterdam, I. Febr. Niederl. wirkl. Sch. 55 X. 0% do. 5% Span, 21 e. 3% do. 32%. Pass. 5%. Ausg. —. ZinsI. T1, Pe. Sch. —. Pol, —. Oesterr. 10975. 4% Russ. lope 92,

Antwer pen, 3L, Jan. Zinsl —. Neue“ Aul. 2L

Frankfurta, M., 2 Febr. 5% Net. 1133 6. Bankch-Acüen 2011. ohne Div. p. ult. 2013. Bayr. Bauk-Actien 690 G. Hope 903 G. Stiegl. 897 6. Int. 9475, Poln. 300 Fl. 96/7 G. do. 500 Fl. 9927, do. 200 Fl. 3227 G.

Hamburg, 3. Febr. Bauk-Actien 1665 Br. Engl. Russ. 112,

Londoù, 29, Jan. -Cons. 3% 97%. Belg. —. Neue Anl. 23, P as- Ausg. Sch, 124, 25% Holl. 55. 5% do. 100. Neue Port. 47 Russ. —. Beras. 78. Chili —. Columb. —. Mex. 34. Peru 23. o P aris, 31. Jan. 5% Rente fin cour. 124. 40. 3% Rente fin cour. 41.59, 5% Neapl. au compt, 107. 5% Span. Rente 303. Pass. 97.

gFÄönigliche Schauspiele. mera

Dienstag, 6, Febr, Belmonte und Constanze, Singspiel in 3 Abth, Musik von Mozart. Hierauf: Solotanz, 1) Pas de deux, ausgeführt von Herrn und Mad, Taglioni, 2) Pas de cinq, “aus geführt von den Damen Brue, Galster, Wagon, Lemke und Herrn Reichner. | O |

ZU dieser Oper werden Billets verkauft, welche mit Sonnabend bezeichnet sind. i M /

Die zur Oper: „Die Familien Capuletti und Montecchi“/, welche wegen eingetretener Hindernisse heute nicht gegeben werden fany, 4 reits gekauften, mit Dienstag bezeichneten Billets bleiben zu der nûh- sten, am Freitag, den 9ten d, M,, angesebßten Vorstellung dieser Opel gültig, auch werden die dazu noch zu verkaufenden Billets mit Dien- tag bezeichnet sein. j a Jm e aéitästi Ponur la 1ali des débuts de Mille. Mary, artiste du théâtre des vartétés de Paris: 1) La seconde représcnlation de: Un péché de Jeunesse, vaudeville nouveau en f acle. 2) La seconde représentation de: Le démon de la nuit, vaudeville nouveau en 2 actes. (Mlle. Mary remplira le rôle de Mathilde.)

Königsstädtisches Theater.

Dienstag, 0, Febr. Gast-Vorstellung des Kinder-Ballets des Herrn Price aus Kopenhagen in 3 Abtheilungen, Erste Abtheilung (nach dem ersten Afte des Stücks): La Gitana, spanischer Nationaltanz, mit Kastagnetten , ausgeführt von Clara, Zweite Abtheilung (na dem zweiten Ak): 1) Der Leitertanz. 2) Steyersches Pas de deux, ausgeführt von Clara und Rosa, Dritte Abtheilung (zum Schluß): Der Sultan und seine Sklaven, Mohrentanz, ausgeführt von sämmtlichen Kindern, Dazu: Die Gebeimnisse der Kapelle. Roman- tisches Gemälde in 3 Aften, srei bearbeitet nah E, Sue.

Verantwortlicher Nedacteur Dr. ÿ, W. Zinkeisen, Gedrut in der Deckershen Geheimen Ober - Hofbuchdruderei.

Beilage

1004,

Preuss,

. I sIve Dg.

Eugl.

canlinualion

M 37.

Beilage

235 zur Allgemein

en Preußischen Zeitung.

Dienstag den 6" Februar.

Inhalt.

Inland. Breslau. Hospital für krank Kinder, Hirschberg. Unter- slüßung der Flachsspinner im Gebirge. Köslin, Verordnung gegen das Einfangen der Nachtigallen.

Deutsche Bundesstaaten. Bayern. München, Hofnachrichten. Getraidemarft, Unterstüßungs-Verein, Sachjen. Pirna. Land- wirthschaftliche Lokal-Vereine. Hannover. Hannover. Bevölkerung. Baden, Karlsruhe, Verhandlungen der zweiten Kammer. Hol- stein. Altona, Katholische Gemeinde zu Kiel, Freie Städte. Lübeck Verurthcilungen wegen Rahestörung.

Belgien. Brüssel, Gescß-Entwurf hinsichtlich Einführung ciner Tabafs- steuer. Petitionen und Denkschristen dagegen, Fest ellung der Ver- jährungsfrist der alten Schuldforderungen.

ÎÄtalien. Rom, Ernennung von Kardinälen und Bischöfen.

Türkei, Von der türkischen Gränze. Opposition gegen den Hospo- dar der Walachci, Unruhen in Scrbien.

Negypteun, Alexandrien. Ankunft Achmed Pascha'’s. Zunechmende Spielwuth. Gesundheits-Zustand, Unsichcihcit für die Europäcr in S9rIen,

Haiti, Schreiben aus Paris. (Ankunst des französischen Bevollmäch- tigten zu Port au Prince.)

Die Vendée und die Legiiimisten, Handels- uud Börsen-Nachrichten, Leipzig, Ausfuhr nah dem Erzgebirge und Bavern,

Inland.

Breslau, 1. Febr, (Br. Z.) Das Direktorium des Vereins zur Unterhaltung eines Hospitals für kranke Kinder armer Aeltern hat seinen 6ten Jahres-Bericht veröffentlicht, Folgendes ist ein kur- zer Auszug aus demselben, Jn dem Jahre 1843 vermehrte sich die Anzahl der Bettstellen um 1, so daß sich die Gesammtzahl derselben auf 20 beläuft. Ju diesen 29 Betten wurden während des genaun= ten Jahres 126 Kinder (56 Knaben und 70 Mädchen) verpflegt, von denen 100 genasen, 18 starben und 8 noch in Pflege verblieben. Bon den Gestorbenen wurden 2 schon sterbeud in das Hospital ge= bracht, und 2 Andere starben innerhalb der ersten 24 Stunden ihres dortigen Aufenthalts. Man kaun also das Resultat dieser Verpfle- gungs-Bemühungen ein äußerst günstiges nennen. Die Einnahme betrug im Jahre 1843: 921 Rthlr, 9 Sgr. 2 Pf., wovon die jähr= lichen Beiträge 079 Rthlr, 2 Sgr., die Geschenke zum Fonds 208 Rthlr. -= Sgr. 4 Pf., die insen 33 Rthlr. 14 Sgr. 10 Pf. lieferten; durch Bermächtuiß floß dieser so segensreih wirkenden Anstalt leider nichts zu, Die Ausgaben beliefen sich auf 727 Rthlr. 4 Sgr. 5 Pf., worunter sich die Rubrik „An Medikamenten“ mit uur 10 Rthlr. 9 Sgr. 6 Pf. aufgeführt findet, welche verhältnißmäßig äußerst geringe Ausgabe dem Umstand beizumessen is, daß Herr Dr. Bürkner den größten Theil der Medikamente gratis aus seiner Haus - Apotheke verabreicht hat, was rühmend und daukend anerkannt werden muß. Der Kassenbestand be= lief si (einsließlich des früheren Bestandes) ultimo Dezember 1843 auf 1104 Rihlr. 1 Sgr. 6 Pf. Wenn sih der Wohlthätigkeits= sinn der Breslauer au während dieses Jahres in Bezug auf diese Anstalt auf mannigfache Weise bethätigte, so bleibt es do wünschens- werth, daß er sih für die Zukunft uicht allein im gleiheu Grade er- hält, sondern auch noch steigert, wenn endlich das Ziel erreicht wer- den soll, daß jedes kranke Kind armer Acltern aufgenommen werden fann. Sind doch während der 6 Jahre des Besteheus der Anstalt 099 kranke Kinder verpflegt worden. Wie manche Thräne betrübter und besorgter Aeltern ist hier nicht getrockuet, wie manches Leben er= halten worden!

Hirschberg, 1. Febr. (Sl, Z) Höchster Anordnung zu= folge hat vorige Woche die &Flachsgarn-Maschinen-Spinnerei zu Erd- mannsdorf angefangen, guten Flachs zu angemessenen Preisen zu ver= kaufen und will das daraus gesponnene Garn zu bestmöglichsten Prei= sen wieder aukgufen. Der Andrang der Spinner aus allen Dorfschasten war außerordentli, (Doch muß künftig jeder bedürftige Spinner mit cinem Armen-Atteste verschen sein, weil auh hier der Spcculations- geist nicht Hülfloser zu \puken anfing.) So viel aus guter Quelle befannt, wird die erdmannsdorfer Fabrik uur gut gespounenes Garn, geprüft durch Sachverständige, ankaufen. Für Buchwalds Jusassen ist von Jhrer Excellenz der Frau Gräfin von Reden schon seit 20 Jahren ähnliche Hülfe gespendet worden.

Köslin, 31. Jan. Das heutige Amtsblatt enthält eine Verordnung gegen das Einfangen und über das Halten von Nachti=- gallen, wonach auf das Einfangen eine Strafe vou 5 Rthlr., auf das Ausnehmen oder Zerstören von Nestern eine Strafe von 410 Rthlr. geseßt, auf das Halten eine jährliche De von 5 Rthlr, an die Orts-Armen=-Kasse gelegt wird, Jn dem ingange der Ver= ordnung heißt es:

26) Nachdem Allerhöchstenorts gestattet worden ist, über das Einfan- gen und Halten von Nachtigallen ähnliche Bestimmungen, wie in der Ver- ordnung des Königl, Ministeriums des Jnnern und der Polizci vom 24, Dezember 1841 für die Nheinprovinz ertheilt worden sind, auch für andcre Landestheile zu geben, und nachdem sämmtliche Kreistags - Versammlungen des hiesigen Regierungs - Bezirks sich zu Gunsten der Maßregel geäußert habenz so wird hierdurch Nachstehendes als eine in jedem der neun Kreise des Regierungs-Bezirks, fürs platte Land und für die Städte geltende Ver- ordnung zur öffentlichen Kenntniß gebracht, 2c.

Ausland.

Deutsche Bundesstaaten.

Bayern, München, 28. Jan, (N. K) Dom in diesen Tagen verbreiteten Gerücht von einem ernstlicheren Unwohlsein Jhrer Königl. Hoheit der verwittweten Frau Kurfürstin Leopoldine darf als unbegründet widersprochen werden. Jhre Königl, Hoheit sah erst vor wenigen Tagen die Elite unseres Adels auf einem Balle um sich ver= sammelt, Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Albreht wird noch bis nächsten Freitag hier bleiben. Troß einer abermals sehr be=- deutenden Getraide=Zufuhr hat sich do auch auf der gestrigen Schranne cher wieder cine Neigung zum Steigen, als zum Sinken der Preise gezeigt. Nur Weizen wurde um 22 Kr. der Schffl. wohlfeiler abge= geben. Auf dem Plaß waren bei zwölsteha!btausend Schsfl., von de- nen gegen neuntausend verkauft wurden, und zwar mit einem Erlös von 144,378 Fl. 24 Kr.

(Fr. M.) Der sechste Jahres-Bericht des Unterstübungs-Vereins vou Ober =- Bayern für das Jahr 1843 ist bereits durch den Dru veröffentlicht. Die Zusammenstellung des Vermögens dieses wohlthä= tigen Justituts zählt die Summe von 15,147 Fl. 25 Kr. Seit dem Bestehen des Vereins, August 1838, wurden bei drohender Epidemie cinmal 60 Fl, und an 541 Jndividuen Darlehen im Betrage von 24,842 Fl, zusammen 24,902 Fk, vertheilt, was obiges Vermögen bei O AOEgE und die sihere Basis des Vereins aufs deutlichste eurkfundet,

Sachsen. Pirna, im Jaunar,

(L. Z.) Als cin erfreulicher

Beweis landwirthschaftlicher Fortbildung und Regsamkeit verdient er=

wähnt zu werden, daß in hiesiger Amtshauptmanuschast gegenwärtig bereits fünf landwirthschaftlihe Lokal - Vereine, und zwar zu Pirna, Dippoldiswalde, Lauenstein, Lohmen und Struppen mit mehr als 400 Mitgliedern sich gebildet haben. Unn alle shlingt der Bezirks- Verein, formirt aus Deputirten und gewählten Mitgliedern jedes Lo- fal-Vereins , das vereinigende Band, so wie dieser zuglei das ver- bindende Glied mit der hohen Staats-Regierung durch den Central= Verein für die laudwirthschaftlihen Juteressen abgiebt.

Hannover. Hannover, 31. Jan. (Pos) Die Stadt Hannover hat nah der Zählung von 1842, 26,206 Einwohner in 1%34 Gebäuden, und nebst den Vorstädten und mit Linden überhaupt 38,781 Einwohner in 3084 Gebäuden; unter jener Gesammt-Zahl befinden sich 1550 Mann Militair. Die Garuisou der Hauptstadt besteht aus der Garde du Corps, dem Garde-Regiment, Garde= Jäger-Bataillon, Leib-Negiment, Ingenieur-Corps, einem Bataillon der Artillerie und der Handwerker-Compagnie, im Ganzen 5314 Mann. Hannover zählt 19 Aubergen, 72 Schenkwirthschaften, 47 Herbergen, 25 Restaurationen und Kaffeehäuser, 8 Konditoreien, 6 Weinhäuser und 7 Bierhäuser, und 16 Klubbs,

Baden. Karlsruhe, 29. Jan. (Bad. Bl[,) Jn der 23sten öffentlichen Sihung der zweiten Kammer wurde nach der vorläufigen Besprechung des Bissingschen Antrages über verschiedene Gesetz-Ent- würfe von örtlihem Juteresse Bericht erstattet. Hierauf entspann sich eine ziemlich heftige Erörterung über die Nichtanwesenheit der Negierungs-Commissaire bei Verhandlungen von untergeordneter Be- deutung, Staatsrath von Rüdt erklärte, daß die Auwesenheit der Commissaire ihm bei Motions-Begründungen, die doch feine Erörte= rung veranlassen könnteu, so wie bei vielen Petitionen unnöthig scheine, wogegen sih von Jhstein, Bader, Hecker und Sander, der Erste besonders mit vicler Bitterkeit erhoben. Ein Beschluß wurde nicht gefaßt.

Holstein. Altona, 2. Febr. (A, M.) Auf ein Gesuch der katholishen Gemeinde in Kiel um Befreiung von Abgaben für das zu einem Bethause und zu Wohnungen für die Kirchenbedienten bestimmte Gebäude, und vom Gebrauch des Stempel-Papiers in al- len firlihen Angelegenhciten, haben Se. Majestät zwar für das zum Gottesdienst bestimmte Lokal die Freiheit von sämmtlichen Abgaben zugestanden, auh deu Gebrauch des Stempel - Papiers bei Ausferti- gung des Kontrakts wegen des kirhlihen Gebäudes erlassen, die fer= neren Anträge aber nicht zur Bewilligung geeignet gefunden.

Freie Städte, Lübe, 1. Febr. (B. H.) Von denjeuigen Personen, welche am 11, Dezember v. J. dem Johannes Carstens in seinem Hanse ein Ständchen brachten, wurden heute ungefähr 20 junge Leute (Comptoiristen) zu 10 Rthlr, Strafe oder 3tägigem Ar- reste verurtheilt ; dieselben haben Appellation eingelegt, wollen aber, dem Vernehmen nach, den Arrest antreten,

Bear en

Brüssel, 31. Jan. Der Moniteur belge veröffentlicht jet den offiziellen Text des der Repräsentanten-Kammer vorgelegten Ge= seß - Entwurfs über die einzuführende Tabaks - Steuer. Nach diesem Entwurf sollen die nicht fabrizirten fremden und einheimischen Tabacke von jeder Art und Qualität einer Fabrications - Steuer von 35 Jr. für 100 Kilogr., außer den dur die in Kraft bestehenden Tarife für die fremden Tabae festgestellten Douanen - Zöllen, unterworfen sein, Die in Quantitäten von wenigstens 1000 Kilogr, eingeführten srem- den Tabacke können in die Magazine niedergelegt werden unter Kre- dit-Terminen für die Fabkications-Steuer auf Rechnung cines Fabri= kanten. Jede niedrigere Quantität muß die Steuer baar entrichten. Gerner wird folgende Debit-Steuer auf die Tabacke gelegt: 60 Cent, vom Kilogramm Cigarren; 10 Cent, vom Kilogramm aller anderen fabrizirten Tabae. :

Die bereits eingereihten Bittschriften gegen diesen Entwurf dcs Finanz-Ministers sind sehr zahlreih. Der Minister hat in der Kam- mer erflärt, daß er weder die Handels-Kammer noch die Landbau= Kommission zu Rath gezogen habe, weil er überzeugt sei, daß deren Gutachten dem Entwurfe ungünstig sein würden. Vorgestern is nun ein Heft Bemerkungen von der Handels-Kammer von Antwerpen ge- gen den Entwurf eingegangen, und die Kammer hat beschlossen, daß das Büreau die Haupt - Bittschriften in Betreff dieses Entwurfs drucken lassen soll.

Die Repräsentanten-Kammer hat vorgestern den Gescß-Entwurf, welcher dazu bestimmt is, die Verjährungsfrist der alten Schuld- Forderungen, welche Belgien, nah den Bestimmungen des Vertrags von 1842, liquidiren muß, festzustellen, mit einigen Amendements angenommen,

Italien

Nonm, Jan. (A. Z) Heute Vormittag hielt der Papst ein geheimes Konsistorium im Vatikan, wo er den Kardinal Bernetti zum Vice-Kanzler der heiligen römischen Kirche, so wie zum Kompi- lator der apostolischen Briefe ernanute, Sodann präkonisirte der Papst folgende Bischöfe : 1) für die vereinte Divzese Porto, S. Rufina und Civitavecchia den Kardinal Macchi, bisher Bischof von Palestrina ; 2) zum Bischof von Palestrina Kardinal Castracane degli Antelmi= nelli; 3) zum Patriarhen von Konstantinopel, in partibus, Mons. Asquini; 4) zum Erzbischof von Mira, in parlibus, Mons. Cari= baldi, früher Jnternuntius in Paris, Präsident der päpstlihen Münze und Dr. beider Rechte; 5) zum Erzbischof von Nicodemia, in parti- bus, Mons. Cometti, Dr. der Theologie; 6) zum Erzbischof von Thessalonich, in partibus, Mons. A. Scotti, Kustos der Königlichen Bibliothek in Neapel, Dr. der Theologie; 7) zum Bischof von Si- nigaglia, Mons. A. Cagiano de Azevedo, Advokat des Konsistoriums und Rektor der römischen Universität; 8) zum Bischof von Monte- fiascone, Mons. Clarelli Paracciani, Kanonikus von St,. Peter; 9 zum Bischof von Assist, Mons. L, Landi Vittori, Dr. der Theologie; 10) zum Bischof von Cuneo in Piemont, Mons. C. Manzino da S. Teresaz 11) zum Bischof von Montauban, Mons. G. Doneyz 12) zum Bischof von Troyes, Mons. M. Debelay z 13) zum Bischof von Lamego in Portugal, Mons. G. de Moura Coutinho, Professor der Philosophie und Theologie ; 14) zum Bischof von Funchal, auf Madera, Mons. G. S. Cerveira e Souza, Dr. der Theologie; 15) zum Bischof von Beja in Portugal, Mons. E. Pires de Azevedoz 16) zum Bischof von Faro in Portugal, Mons. A. ‘B. de Fonseca Monizz 17) zum Bischof von Marianne in Brafilien, Mons. A. Ferreira Vicoso; 18) zum Bischof von S. Lodovico di Maragnano in Brasilien, Mons. C. da S. Giuseppe; 19) zum Bi= {hof von Belem de Parà in Brasilien, Mons. G. A. de Moraes Torres; und 20) zum Bischof von Eritrea in part., Mons. G. B, Rosani, Dr. der Theologie. Zum Schluß des Konsistoriums hielt der Papst eine kurze Allocution, worauf er drei nene Kardinal-Priester freirte, nämlich: Mons, Pasquale Gizzi, Erzbischof von Theben,

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apostolischer Nuntius in Turin; Mons. A. M. Cagiano de Azevedo, Uditore Generale della R. C. A, ; Mons. R. P. Clarelli, Secretair der Sacra Consulta. Einen Kardinal hat der Papst in Petto er= flärt. Die neuen Kardinäle fuhren Nachmittags nach St. Peter, wo sie ihr Dankgebet bei dem Grabe der Apostel hielten. Heute Abend empfangen sie die Glückwünsche der hohen Geistlichkeit, der Diplomaten, des Adels und der Beamten. Die großen Gebäude der Stadt werden heute Abend beleuchtet. TRHEN E

Von der türkischen Gránze, 20. Jan. (Allg. Ztg.) Die wallachischen Familien Ghika und Philippesco haben sich mit ihrem beiderscitigen Auhange eng mit einander verbunden zu einer kräftigen Opposition gegen den regierenden Hospodar, welcher, wie man ihm im Lande ziemli allgemein vorwirft, sich mit allen russischen Tendenzen identifizirt haben soll. Diese nicht so sehr in der National= Versammlung als vielmehr im Lande selbst bestehende Opposition hat bereits bei der Wahl der lebten sechs Deputirten, die niht im Sinne des Fürsten ausfiel, sih geäußert; noch augenscheinlicher aber einige Tage später in dem Distrikte Plojesti, wo die Agenten des Hospodars alle Mühe sih gaben, die Wahl Cocoresco?s, eines Bojars zweiter Klasse, zu hintertreiben. Es gelang inzwischen den Anhängern der genannten zwei Familien, diese Wahl durhzuseßen, worüber nun der Fürst wie der russishe General - Konsul äußerst erbittert sein sollen. Cocoresco is übrigens ein äußerst roher, ganz ungebildeter Mens, der früher der Administration des Distrikts, für den er gewählt wird, vorgesebt warz er steht, wenn ih nicht irre, mit den Kantacuzenos in naher Verwandtschast. Seine Wahl hat sonst keine andere Wichtigkeit ; sie is nur ein Symptom der Meinungsspaltung und kaun zum Theil, sowie die früheren Wahlen, als Maßstab für die Stärke der zwei Parteien, der russishen und antirussishen, dienen,

Jm serbishen Semendria haben sich einige Unruhen gezeigt, welche man der Miloshs{hen Partei zuschreibt; sie sind ohne weitere Folgen geblieben, und schon durch das Einschreiten der Lokal-Behör- den gedämpft worden.

Ac ten

Alexandrien, 6. Jan. Die Soldaten der Armee und der Marine haben zwölf Monate Löhnung erhalten, und die Regierung verspricht in Zeit von zwei Monaten andere zwölf von den noch rückständigen zwanzig zu bezahlen, aber die Offiziere wie alle übrigen Beamten müssen mit 25 bis 26 pCt. ihre Forderungen verkaufen, da der Schaß kein baares Geld besizt, um ihnen au nur einen Abschlag zu geben.

Vor einigen Tagen is Achmet Pascha, der das Kriegs - Mini= sterium verwaltet, von Kahira angekommen; er wird in diesen Tagen alle Truppen, die sich in und um Alexandrien befinden, die Revue passiren lassen.

Troß der Geldnoth und der Stille Luxus hier immer mehr überhand. Noch nie erlebte man so viele öffentliche und Subscriptions - Bälle, als man während dieses Karne= vals zu geben gedenkt. Die Spielwuth äußert sich mehr als je, denn der Name Ball dient nur zum Deckmantel des wahren Zwecks jener Gesellschaften, wo die Pharao-Bank und die Ecarté-Tische den Tanz= saal leer und dem Orchester nicht viel zu schaffen machen.

Seit vierzehn Tagen haben wir fortdauerndes Regenwetter ge= habt und die Temperatur bleibt rauh. Dennoch ist der Gesundheits= zustand im Ganzen befriedigend, und von Pestfällen is Gottloh his jeßt keine Rede gewesen. Wer die elenden Hütten der Araber kennt, die in Europa kaum zu Hundehäusern gut wären, muß sich wundern, wie bei der abscheulihen Feuchtigkeit, die darin herrscht, nicht wenig= stens die Hälfte ihrer Einwohner dem Tode zum Opfer wird. Jn Damiette wurde dagegen ein Pestfall konstatirt.

Reisende, die von Beyrut kommen, erzählen von dem wenig er= freulicheu Zustande, in welchem sich das Land befindet. Die Arnauten hausen noch immer dort nah Belieben, und nicht viel besser als vor Zeiten in Griechenland. Die fränkishen Einwohner wagen sich kaum vor die Thore der Stadt zum Spaziergange, und Frauen laufen Ge= fahr, insultirt zu werden, wenn sie sih in den Straßen zeigen.

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_ch Paris, 30, Jan. Das zu Port au Prince (Haiti) er- scheinende Blatt le Patriote berihtet die Ankunst des Herrn Adolphe Barrot, als General-Konsul von Frankreich, daselbst in fol- gender Weise:

Herr A. Barrot, der am 29. November auf der französischen Kriegs=Korvette „Aube““ hier eingetroffen ist, wurde am 1. Dezember im National - Palaste, wo sih auch die vornehmsten Behörden ver= sammelt fanden, von der provisorischen Regierung in öffentliher Kon= ferenz empfangen. Herr Barrot war begleitet von Herrn Vaur, der in amtlicher Eigenschaft der Sendung des General = Konsuls von Frankreich beigegeben ist, und von dem Stabe der Schiffe, die sich auf der Rhede befinden. Nachdem dieselben Plaß genommen hatten, richtete der General Herard d. Aelt., als Präsident der provisorischen Regierung, das Wort an deu französischen Bevollmächtigten, dem er scine Freude darüber aussprach, daß Se. Majestät der König Ludwig Philipp gerade ihn für diese Sendung an die haitische Regierung ausersehen habe, Herr A. Barrot theilte seine Vollmachten den Mitgliedern der provisorischen Regierung mit und beantwortete in einigen verbindlihen Worten die Komplimente des Generals für seine Person. Diese Vollmachten wurden öffentlich verlesen, und es geht aus denselben, wenn wir ret gehört haben, hervor, daß die Aufgabe des Herrn A. Barrot is, über den von der haitishen Re-= gierung verlangten Aufschub in der jährlichen Zahlung der Entschä= digung zu verhandeln; die Natur dieses Aufshubs uud die Schwierig- Feiten Fennen zu lernen, auf welhe die Republik stößt, um in Kraft der ihm ertheilten Vollmachten jede Maßnahme zu treffen, um Frauk- reh die Bezahlung der Schuld Haiti's zu sichern, Alles für das Beste der beiden Länder, und vorbehaltlih der Ratification der fran- zösishen Regierung.

Darauf nahm der General Herard wieder das Wort und drückte sein Bedauern aus, daß der französishe Abgesandte die definitive r ar noch nicht konstituirt vorgefunden habe, aber versichernd, daß die Deputirten der Nation an der Abfassung des sozialen Paktes arbeiten, der bald dieses Resultat herbeiführen soll. Am Schlusse fügte er noch hinzu, daß jedenfalls die haitische Regierung geneigt sci, bei den Verhandlungen mit Freimüthigkeit und Loyalität zu Werke zu gehen.

in Geschäften nimmt der

Die Vendée und die Legitimisten.

x Paris, 30. Jan. Ein Schreiben aus der Vendée von einem Manne, der mit dem dortigen Stande der Dinge aufs Ge= naueste vertraut ist, macht davon folgende bemerkenswerthe Schilderung :

„Die Manifestationen mehrerer französischen Legitimisten (heißt es darin),

welche kürzlich in England stattgefunden haben, haben von neuem die öffent-