1844 / 38 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

; : , Bei dent Gedanken , daß der liche Ausmerlsamkeit auf die Bend g E n e Vratelb cbod; C Es e M gion Versuch machen könnte, um die schöne und daß er eines Zage welche der Stirne seines Ahnen entfallen Krone wieder 31 Bie natürlich auf diescs Land (die Vendée) ge- ist, haben s{ die h icht langer Zeit durch seine Ergebenheit für die richtet, das sich poe nos e Routbonen berühmt gemacht hat, Wenn man Sathe der EPE E E Ee schenken dürfte, so würde sih bereits auf einigen einigen BiUE den 11s des Westens eine neue Aufregung fundgcben in E E eei fte welche der junge Prätendent zu London mit Fol e der Zusammen e, je Regierung hâtte cs für nöthig er- : 1 gehabt hat, und die Regierung 7 scinen Anhänger lbe lbeberwachungs-Maßregeln an unseren Küsten anzu- atel, AuPerorden p sie den Eintritt eines nahen Ereignisses besorgte. ordnen, L öfentlicien Blättern wären diese Besorgnisse ohne allen

¿Nas a2 Lage der Vendée wäre jeßt von der Art, daß sie nicht cín- B legitimist/ en Nanes Ga die öffentliche Nuhe zu stören, deren

A j ahre ;t, | Es Land n iden M aben sind gleichmäßig übertrieben,

“Troß der geräuschvollen Manifestationen, die kürzlich auf dem Belgrave- Square zu London zu Gunsten des Herzogs von Bordeaux stattgefunden haben ist es als zuverlässig anzunehmen, daß die legitimistische Partei für eht nicht daran denkt, die Fahne des Aufstandes gegen die Regierung von 1330 u erbeben, Die Vendée genießt der vollkommensten Nuhe, und bei der jüngst ‘erfolgten Berufung eînes Theils der jungen Leute der Alters- flasse von 1842 unter die Fahnen is kein einziger Widerspenstiger vorge- Gleichwohl darf man nicht glauben, daß die Anhänger der ge- e den Gedanken E haben, aus ias Aufruf an

ie E eit der Bevölkerungen dieses Landes ergehen zu lassen, und es S TUL ta aveiseha, daß er a und dort Wiederhall finden würden,

Ohne Zweifel, und welches auch die möglichen Ereignisse sein mögen, welche uns die Zukunft vorbereitet, würden die neuen nteressen, die im Lande erwachsen sind in Folge des zunehmenden Wohlstandes in allen Klassen der Gesellschaft, jedem Versuche zu cinem allgemeinen Ausstande «inen lebhaften Widerstand entgegenseßenz aber nicht minder zweifelhaft ist, daß in einem schwierigen Augenblicke, wie deren selbst die stärksten Negic- rungen durchzumachen haben, wenn die alte Fahne der Vendée an unseren Küsten entfaltet und auf einigen unjerer Kirchthüme, auf einigen Pavillons unserer Schlösser aufgepflanzt wüzde, noch immer Leute genug um dieselbe sich schaaren würden, um den inneren Frieden unseres platten Landes zu stôren, und wie im Jahre 1815 eine shlimme Diversion für die Bemühun- gen zu machen, welche dann die nationale Regierung machen müßte, Es ist unzweifelhafi, daß einige neue Funken ‘aus diesem alten Heerde des Bür- gerfkrieges aufleuchten würden, dessen Asche noch ganz heiß is, und aus dem noch im Jahre 1832 einige Bliye losbrachen , deren leßter Abglanz noch kaum verschwunden isk. 1 j e S

„Aber bei dem gegenwärtigen Stande der Dinge wird die legitimistische Partei sich wohl hüten vor jedem unmittelbaren Versuche sie hat ein ge- \chictteres System angenommen, sie wartet die Ereignisse ab und bereitet sich vor, dieselben bei ihrem Eintritte so viel und so gut als möglich zu be- nußen, Das Loosungswort is offenbar dahin gegeben worden, zurückzuhal- ten und Alles vorzubereiten für die Tage, wo Verwickelungen in den inne- ren oder äußeren Angelegenheiten Frankreichs entstehen können, Der so bedauernswerthe Tod des Herzogs von Orleans schien insbesondere diesem System Aussichten auf Erfolg bieten zu müssen. Juzwischen suchen die gewandteren Männcx der Partei, begünstigt durch unjere Justitutionen, bei den öffentlichen Angelegenheiten sich zu betheiligen, und sich darin Stellun- gen zu verschaffen, ín welchen sie ihrer Sache zu dienen vermögen. i Der Geistlichkeit besonders is die Aufgabe übertragen worden, dic Herrschast der Partei über die Bevölkerungen der Vendée aufrecht zu er- halten, Bekanntlich war die Geistlichkeit zu allen Epochen der Haupt-Agent der Aufstände der Vendée gewesen, und alle Bemühungen haben jeyt zum Ziele, diesen Einfluß auf die Landleute des sogenannten Bocage aufrecht zu erhalten und auszudehnen, um eines Tages, wenn dic Umstände es er-

fommen. ] stürzten Dynastie

Allgemeiner

Dezember 1785, der Stiftungs-Urkunde, verordnet, daß ] [116]

236

laubeit sollte, von neuem davon Gebrauch zu macheit. Wirklich ist és eine Thaisache, daß namentlich îm Departement der Vendée, unter der Leitung eincs seit langer Zeit durch seine politischen Jntriguen bekannt gewor- denen Chefs, der Klerus , begünstigt durch die allzu große Nach- sicht und Duldsamkeit der höhcren Behörde, auf allen Seiten seine Mittel zum Handeln auf cine wirklich unglaublihe Weise verviel- fältigt, Auf allen Punkten organisiren sch Männer - und Frauen- Klöster, Congregationen jeder Art, Missionen von Jesuiten und öffentliche und geheime Verbrüderungen, für welhe man Anhänger in allen Klassen der Gesellschaft zu gewinnen und zu werben bemüht is, Jn dem einzigen Arrondissement von Bourbon - Vendée haben fünf der besten Schulen der Kantons-Hauptorte seit geringer Zcit eingchen müssen, um religiösen Schu- len Play zu machen, die unter die oberste Aufsicht und Leitung der Schüler Lovola's gestellt sind, Jn dem einzigen Arrondissement von Fontenay durch- zichen in diesem Augenblicke mehr als zwanzig Missionaire die Gemeinden. Jeßt reiht man diese Landleute unter grünen und weißen Fahnen für fana- tische Uebungen ein, läßt Missionskfrenze durch sie aufpflanzen , deren fatale Wirkungen wir vor wenigen Jahren noch erst in Belgien geschen haben, wo die öffentliche Ruhe und O1dnung bekanntlich aufs härteste dadurch bedroht wurde, da die Demonstrationen dieser Art wicder andere îm ‘entgegengeseßten Sinne hervorriefen, und so uur mit Mühe selbst blutige Konslifte vermie- den werden fonutenz wenn man nun vorläufig in der Vendée zu derglei- chen ostensibeln Zwecken die Bauern gewissermaßen in Regimenter formirt, warum solite man sie nicht eincs Tages auch für andere Zwecke benußen wollen? Man lasse nur den Augenblick fommen, und man würde sehen, ob sie nicht dem etwa erlasscnen Aufrufe Folge leisten würden.

„Das isst die wirklihe Loge der legitimistischen Partei in der Vendée, sagt der Verfasser des vo1stehenden Schreibens und fügt noch bei: Die Demonstrationen von London haben nur zum Zwecke gehabt, die Ansprüche des Herzogs von Bordeaux laut und feierlich zu verkünden und scine Zu- stimmung zu den Gesinnungen seiner Anhänger öffentlich und vor aller Welt zu besiegeln, Man hat ihm eine Art offizieller S:ellung als Präten- deut gegenüber von Frankreich und Europa geben wollen; man wollte die allgemeine Aufmeiksamkeit auf ihn lenken, von ihm sprechen machen. Die- ses Ercigniß hat in der Vendée Wiederhall gefunden ; die alten Erinnerun- gen sind dadurch wieder aufgewet, die Gesinnungen uud Gefühle der Er- gebenhcit und Anhänglichkeit aufs „neue angefeuert, das „heilige Feuer“ von neuem angefacht worden ; aber man darf sicher scin, daß für jeßt wenigstens weitere Nesultate daraus nicht erwachsen werden,“

J glaubte kein Wort an dieser Darstellung ändern zu dürfen, die mit genauer Sachkenntniß abgefaßt, ein eben so klares als unpar- teiisches Gemälde von den Zuständen des Westens entwirft, Diese Darstellung bietet ein um so höheres Juteresse in dem Augenblicke, wo die Führer der legitimistishen Partei in der Deputirten-Kammer unach der Annahme des ihr Verhalten brandmarkenden Paragraphs der Adresse, ihre Stellung in der Kammer als unhaltbar erkennend, unter ciner Art von Protestation ihre Entlassung aus derselben ein= gereicht haben und also demnächst wahrscheinlich wieder vor ihren Wählern erscheinen werden, Dieser Schritt cines Theils der legiti- mistischen Deputirten ist von so großer Wichtigkeit und fann o fol= genreih werden, daß es absolut nöthig wird, die Thatsachen genau festzustellen, da sie die Anhalts- und Stüßpunkte für die Beurthei- lung aller daraus in Zukunft noch etwa hervorgehenden Ereignisse abgeben werden. Jch erachte cs daher für nothwendig, hier kurz dieselben zusammenzufassen. E j

Es waren im Ganzen die folgenden legitimistishen Deputirten in London bei den hier anstößig erschienenen Auftritten von Belgrave- Square zugegen gewesen, nämlich dic Herren Berryer, Bechard, Her= zog von Valmy, de Larcy, de Preigne und Blin de Bourdonz Herr von Laroche - Jacquelin kam etwas später zu London an, Dessenun-

Nuzeiger.

Nothwendiger Verkauf. [109] Stadtgericht zu Berlin, den 27. Januar 1844.

eachtet war der Leßtgenannte der erste, der nah Annahme des schar- fen Paragraphs der Adresse gegen seine Partei, jedoch uur durch ganz einfahe Erklärung seine Entlassung als Deputirter von Ploër=

mel einreihte, Jhre Entlassung in eincr Form, die man einer Pro- testation gegen das Verfahren der Kammer gleihachten kann, haben gestern gegeben die Herren Berryer, Herzog von Valmy und de Larcy. Nur diese drei haben die Eingabe an den Präsidenten der Kammer, die Sie heute durch die Journale erhalten, unterzeihuet. Man hatte zwar gestern versichert, auch Herr Blin de Bourdon habe noch nach- träglich seine Unterschrift jener seiner drei genannten Kollegen bei= gefügt, aber bis jeßt hat sich diese Angabe nicht bestätigt. Von Herrn Bechard, der während der Diskussion der Adresse bis zum leßten Augenblicke als der Hauptvertheidiger seiner Partei neben Herrn Berryer aufgetreten war, so wie von Herrn de Preigne, hat man bis jeßt keinen ähnlichen Schritt vernommen. Daß Herr von Laroche =Jacquelin zu Ploërmel wieder gewählt werden wird, inm Falle er niht, was sehr unwahrscheinlih is, sein Entlassungsgesuch zurünimmt, is sehr zu bezweifeln, da er bei Eröffnung einer neucn Wahl natürlich niht mehr auf die Unterstüßung der Regierung rechnen fann, welcher allein er bei der leßten Wahl seinen Sieg zu danken hatte. Der frühere Deputirte des Arrondissements von Ploërmel war Herr de Sivry gewesen , der zur Fraction des linken Centrums gehörte, und der nun alle Aussicht hat, seinen früheren Plaß in der Deputirten- Kammer wiederzuerhalten. Die Ansichten über die Unzweckmäßig- feit für das Ministerium, einen Kandidaten zu unterstüßen, der, wie Herr von Laroche=Jacquelin, in der ärgerlihen Geschichte der bekaun- ten, dem König unterstellten Briefe eine Hauptrolle gespielt hatte, waren stets so ziemlih ungetheilt gewesen und haben durch die neue- )sten Vorgänge eine neue Bestätigung erhalten. Herr Berryer wird wohl, so glaubt man wenigstens allgemein, von dem Wahl-Kollegium der Stadt Marseille, das er bisher in der Kammer vertrat, wieder gewählt werden z dasselbe glaubt man jedoh mit geringerer Zuver- lässigkeit in Betreff des Herzogs von Valmy zu Toulouse, wo wahr- scheinlich Legitimisten und Republikaner, wie dies auch in der Kammer der Fall war, zu seiner Wiederwahl sich die freundschaftlihe Hand reichen werden. Was Herrn de Larcy's Schicksal scin wird, läßt sich uicht vorhersehen. .

Die jeßigen Vorgänge in Frankrei sind jedenfalls von ernster Natur, und es bedürfte des hellblikenden Auges eines Sehers, um die Begebuisse der Zukunft zu errathen, welche die Gegenwart in ihrem Schoße noch verborgen hält. Aber jedenfalls is cs rathsam, ja un- erläßlih, dem Gange und der Entwickelung dieser Dinge die auf- merksamste und ununterbrochenste Beachtung zu widmen,

Handels- und Börsen - Uachrichten.

Leipzig, 31. Jan. (L. H. Z.) Die Ausfuhr nah dem Erzgebirge und Bayern nimmt von hier fortwährend zu. Als Bewcis mag die An- gabe dienen, das in dem eben zurückgelegten Monat Januar auf der Mag- deburg-Leipziger Eisenbahn, mit Jubegriff eines sehr kleinen Theils auf de Leipzig-Dresdener, gegen 13,000 Dresdner Scheffel Getraide aller Art her angekommen und zum bei Weitem größten Theile nach den obengenannten Landstrichen gegangen sind, Diese vermehrte Ausfuhr hat indessen auf die Preise wenig Einfluß gehabt, und sind besonders die des Weizens gedrückt. Der Wispel zu 12 dresdn. Scheffel wurde bezahlt : Weizen 174 /180pfünd. mit 51 bis 54 Rthlr,; Roggen 160 /166pfünd. 38 bis 40 Rthlr.z Gerste 26—27 Rthlr,z Hafer 100 /106pfünd, 14—15 Nthlr,z Erbsen 30—37 Rihlr,

M, Wölfer: Die neuerfundene

[112] Bekanntmachung

Annaburg hat am 29, Januar früh 3 auf 4 Uhr Auna- burg verlassen, um angeblich nah Torgau zu fahren, ist aber nicht nah lehterem Orte, sondern nah Herz- berg zu gefahren, und hat sich am 30sten v. Mts. auf dem Bahnhofe zu Jüterbogk zur Fahrt nah Berlin einschreiben lassen.

der ihn auf einem kleinen Leiterwagen gefahren, noch

Bekanntmachungen.

Der Kaufmann und Kirchen - Rendant Ullrich zu

Da derselbe, so wie der Lohnfuhrmann Lehmann,

nicht zurückgekehrt is, von den ihm als Kirchen - Ren- dant anvertrauten Kirchen-Vermögen aber

E200 T h:147, englischer Auleihe fehlen, so muß angenommen weiden, daß der Ullrich gedachte Summe mitgenommen und sich aus böslicher Absicht entfernt hat.

Die gedachte Summe, bestehend aus folgenden sechs Scheinen, jeder zu cinhundert Pfund Sterling,

Nr, 5960, » 95961. » 0962, » 9963, » 5964, u, » 22356.

Jch ersuche alle Polizei - Behörden, auf den unten signalisirten Ullrich vigiliren, so wie denselben im Ve- iretungsfalle sicher hierher bringen zu lassen, so wicüber- haupt um sofortige Mittheilung, falls von dem Ullrich oder Lehmann sich irgend cine Spur zeigen sollte,

Die fehlenden englischen Papiere waren sämmtlich von der unterzeichneten Behörde außer Cours geseht.

Torgau, am 3, Februar 1844,

Der Königliche Landrath. Gf, v, Sevydewih, Signalement des Ullrich.

Namez Gustas Adolph Ullrich, Stand: Kausf- mann und Kirchen-Nendant, Alter: 33 Jahr, Größe: 5 Fuß 5 Zoll, Haare: blond, Stirn: bedeckt, Augen- braunen + blond, Augen: blau, Nase: klein, Mund: Ucin, Kinn und Gesicht; rund, Staturz+ starker, Beson- dere Kennzeihen+t Keine,

Belleidet war derselbe mit einem grünen Tuchroke, Lis, Schlafrocke, grauen Mautel, einer grünen Tuch-

auße,

Legitimirt wird er durch cine am 2, Januar c, ihm

hier ertheilte Eisenbahn-Paßkarte sein.

Von dem Leh mann is bis jegt das Signalemcnt

nicht bekannt, soll aber später bekannt gemacht werden,

\LL3\ i Bekann itmachung, betressend zwei erledigte Familien-

S 1) Der Kandidat V Ddae0.

j G Theologie M, org Karl 12, Ar anver Au O seinem Tau vom bese Reisen bid auf 1000 Thlr, Bala in: légin: R U ove Rund armer Stutt der Theo- auf der Universität genießen, dabei ale s E Jahre des Stifters fremden vorgehen so, er Berwaudte

2) Der Ober Konstan) \

al-Sceretai Rd Heyder zu Dresden hat in seien Vi Johann Heinrich

die Zinsen des ursprünglich mít 2000 Thlr, ausgesehz- ten, jcizt auf 3700 Thlr. in Staatsschuldscheinen ange- wachsenen Stiftungs-Kapitals als ein Stipendium vor- zugsweise an Mitglieder aus des Stifters Familie, wclhe auf der Landesschule Pforta oder den beiden vormaligen sächsischen Universitäten studiren, oder ein ehrlihes Handwerk lernen, auf drei Jahre gercicht wer- den sollen. : Da diese beiden Stipendia jeyt vakant sind und sich seit länger als vier Wochen, nah Ablauf des leyten Genußtermins, kein qualifizirter Geschlechts-Verwandter zu diesen Stipendien gemeldet hat, so werden die unbe- fannten Juteressenten hiervon in Kenntniß gescßt und zu dem auf

den 29, März 1844, Vormittags 11 Uhr, im hiesigen Ober-Landesgerichts-Lokale vor dem Depu- tirten, Ober-Landesgerichts - Assessor Berendes , anbc- raumten Termine vorgeladen, um ihre Ansprüche anzu- melden“ und ihre Verwandtschaft mit den ad 1, und 2. genannten Stiftern der erledigten Stipendien nachzu- weisen. : Sollte sich Niemand melden und legitimiren, so wird über die Verwendung dieser Stipendien zum Besten an- derer würdiger und bedürftiger Studenten verfügt wer- den, Naumburg, den 19, Januar 1844.

Königl, preuß. Pupillen-Kollegium,

(529 b] S g : Unter Hinweisung auf die den Stralsundischen Zei tungen in extenso inserirten Ladungen vom heutigen Tage werden Alle uud Jede, welche an dic auf Rügen im Gingster Kirchspiele belegenen, unlängst verkausien, bisher im Besi der von der Ostenschen Familie befind- lichen Allodialgüter Dubkeviz und Kluckseviß c. p. aus irgend einem Grunde Rechtens Forderungen und An- sprüche haben und machen zu können vermeinen, auf den Antrag der bisherigen Gesammt-Eigener und Ver- käufer, zu deren Anmeldung und Beglaubigung in ei- nem der folgenden Termine, als: am 15. Jauuar, am 5. oder am 26. Februar 1844, Morgens 10 Uhr, vor dem Königl. Hofgericht, bei Vermeidung der am 18, März k. Js. zu crkennen- den Präklusion, hiermit aufgefordert, Datum Greifswald, den 13, Dezember 1843,

Königl. preuß, Hofgeriht von Pommern und Rügen, v, ller, Pracses,

4.

[2105] Subhastations - Patent,

Der in der Dammvorstadt am Roßmarkte gelegene, Vol. IV. Nr. 13. und 14. des Hypothekenbuchs ver- zeichnete, zum Nachlaß des Eigenthümer Schwarz ge- hörige Gasthof zu den sieben Schwaben, welcher zu Folge der nebst dem Hypothekenscheine in der Registra- tur einzusehenden Taxe auf 9195 Thlr, 3 Sgr, 11 Pf, abgeschäyt worden, soll

am 22, Juni 1844, Vorm, 10 Uhr, subhastirt werden.

Frankfurt a. d. O., den 30. Novbr. 1843,

(L. S.) Königl, preuß. Laud - und Stadtgericht,

Testamente vom 23,

Das in der Auguststraße Nr. 61 belegene Hilde- brandtshe Grundstück, gerichtlich abgeschäßt zu 9493 Thlr. 23 Sgr. 9 Pf., soll ; am 6. September 1844, Vormittags l1Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen,

[115] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, dcn 24. Januar 1844, Das in der Waßmannsstraße Nr. 32 belcgene Grund- stück des Particuliers Johann Carl Friedrich Neu- meyer, gerichtlich abgeschäßt zu 6138 Thlr. 17 Sgr., soll am 30, August 1844, Vormittags 11 Uhr, an der Grrichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen,

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den Interessenten nicht zur Last gestellt, Berlin, den 2, Februar 1844, A, H, Heymann &

An die Besißer Rheinischer

Die gegenwärtigen Verhältnisse der Rheinischen

für die Actionaire nöthig, ihre Interessen in den zu Köln abzuhaltenden General - Versammlungen Nach den bestehenden Stat1u- ten kaun dieses jedoch nur für solche Actionaire geschehen, welhe 14 Tage vor der Einbcrufung ihre Actien in die Negister der Gesellschaft haben Da nun im Laufe dieses Mo- nats wieder eine General - Versammlung cinberufen wird, \o laden wir die Jnhaber Rheinischer Ei- senbahn - Acticn in ihrem Juteresse hiermit ein,

ihre Actien in unserem Comtoir, melden und solche Behufs der Legitimation zu künf-

tiger Vertretung, ein sür alle mal, in die Negistcr der Gesellschaft eintragen zu lassen. Kosten werden

sonst

anzu-

e)

Das Abonnement beträgt: 2 Kthlr. sür { Iahr. 4 Kthlr. - Jahr. 8 Rlhlr. - 1 Ighr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Insertions-Gebühr fir den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

to\»

N 38S.

Inh «14

Amtlicher Theil,

Inland. Berlin, Kirhenbau. Minden, Allerhöchste Kabineis- Ordre in Bezug auf die bäuerlihe Erbfolge in Westphalen,

Deutsche Bundesstaaten. Bayern. München. General Pocci +.

Lißt's Stiftung in der Blinden - Anstalt, Württemberg. Stutt- gart. General Prinz Ludwig von Hohenlohe-Langenburg +. Kur- hessen. Kassel, Stände-Verhandlungen über die Eisenbahn - Ange- legenheit. Oldenburg. Oldenburg. Landes-Trauer. Desterreichische Mouarchie. Görz. Ankunft des Herzogs von

Bordeaux, Der Herzog von Aagoulème befindet sich besser, Durch- reise des Herzogs von Lucca, i La j Frankreich. Paris. Erklärung der Gazette über die Vorgänge auf

Belgrave - Square und ihre Folgen. Antwort des Journal des Débats, Geseß Entwurf über die geheimen Fonds, Vermi:chtes, Briefe aus Paris. (Salvandy, Die ausgetretenen Legitimisten ; Haltung des Journal des Débats; Finanzgeseße. Naffi Effendi z Martinez de la Nosa und die Königin Mutter z die ‘Rhone-Uebershwem- „mungen aus meteorologishen Gründen erklärt.) | | Großbritanien und Jrlaud. London. Die öffentliche Meinung in England über den preußishen Schwanen - Orden, Staats - Prozeß O'Connell’s, Schreiben aus London. (Shiel's Rede îm Prozeß O'Connell's ; Bewegungen gegen die League.) j Italien. Florenz. Ankunft des Prinzen Luitpold von Bayern. Durchreise des Staats-Ministers von Lindenau. Von der italieni- \chen Gränze, Abfahrt der sardinischen Flottille nach Tunis, „Neapel. Anerkennung der Königin von Spanien. Bereinigte Staateu von Nord-Amerika. Schreiben aus New - Jork, (Gränzverhältnisse zu England; beaniragte Tarif- Ermäßigung z _ Ernennungen.) j 0 Handels- und Börsen-Nachrichten. Berlin, Börjen- und Markt- bericht, Magdeburg. Marktbericht, i Weiteres über die wissenschaftliche Expedition von Prof. Koch und Dr, Rosen, Franz Lißt als Lieder-Komyonist, i

Med e,

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : Dem Rathsherrn Auen zu Kolberg den Rothen Adler =- Orden vierter Klasse zu verleihen,

Der bisherige Ober=Landesgerichts-Assessor Baumann zu Löü= bau is zum Justiz -Kommissarius bei dem Land=- und Stadtgerichte zu Marienwerder und denjenigen Patrimonialgerichten, welhe von den zu Marienwerder wohnhaften Patrimonial-Richtern verwaltet werden so wie zum Notarius im Departement des Ober = Landesgerichts zu Marienwerder, mit Anweisung seines Wohnsißes in Marienwerder bestellt worden. i (

Die Großherrlih türkishe Regierung hat zwischen Konstantino= pel und Bagdad eine Briefpost eingerichtet, die alle 14 Tage aus ersterem Orte abgeht und in 19 bis 21 Tagen den Ort der Bestim- „mung erreiht. Das fkorrespondirende Publikum wird hiervon mit dem Bemerken in Kenntniß geseßt, daß die Briefe nach Bagdad an eizen Korrespondenten in Konstantinopel gerichtet und von diesem dort zur Post geliefert werden müssen.

Berlin, den 4, Februar 1844.

General-Post-Amt.

Uichtamtlicher Theil.

Inland.

Berlin, 6. Febr. Se, Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Rittmeister von Hobe, Adjutanten bei dem Kom- mando der Garde - Kavallerie, die Anlegung der ihm von dem Se- nate der freien Stadt Hamburg verliehenen, zur Erinnerung an den Brand im Mai 1842 gestifteten Denkmünze zu gestatten.

Berlin, 5. Febr. Jn Nr. 27 des Hamb. Korrespon- denten wird in einem Schreiben aus Berlin vom 31, Januar die

Berlin, 6. Febr, Von der wissenschaftlihen Expedition derx Herren Professor Koh und Dr. Georg Rosen sind neue Nachrichten aus Alexandropolis an der Westgränze von Grusien, d. d, 5, und 6, Dezember 1843, in Berlin eingegangen, Nachdem die Reisenden sich etwa einen Mo- nat in Erzerum aufgehalten hatten, theils um von den Strapazen der Reise durch Lazistan auszuruhen, theils um ihre Aufzeihnungen zu ordnen und auszuarbeiten, waren sie am 6, Oktober von da wieder anfgebrohen, um so viel als möglich, ganz unberührte Wege verfolgend, Nord-Kurdistan und zwar das Paschalik Musch und einen Theil des Paschaliks Bajazid kennen zu lernen, Sodann wandten sie sih wieder nördlich in das Paschalif Kars oon wo aus sie die russishe Gränze zu gewinnen suchten, Dieser lehtere Theil der Reise scheint besonders beschwerlich gewesen zu sein. Der in dem kahlen Hoch-Armenien so furchtbare Winter saß ihnen unaufhörlich auf den Fersenz so oft sie des Morgens beim Wiederaufbruch den Blick rückwärts Liden t L 1 e passirten Berge mit neuen mächtigen Schnee- i : e "str ie E Paschaliks K herall j Jbem feln t ausge, auf benen es den Pseiten tee Le

errern gleich sauer wurde, Ju Kars fanden sie leider die erwarteten zum G mad 00 Gränze erforderlichen Papiere nicht vorz da der Winter drängte, detinoc u gezwungen, sich ohne Legitimation der Gränze zu nähern, Die Aufnahme, sowzhl Theil gewordene milde Berücksichtigung und freundliche Gränz-Behörden A Seiten der russischen Mauth-Beamten und übrigen senden nicht i Ae der höheren Militair-Familien, fönnen die Rei- Bew! bi vsrtedbena genug anerkennen, Leider mußten beive Reisen- Entlassen ntliche Quarantaine in krankem Zustande überstehen, l 1 aus der Quarantaine, die am Ufer des A Tschai bel i atten sie in den lezten Tagen | RNe Vie Crigubrid erbaltee zu gen des Novembers die Erlaubniß erhalten, zu

Preußische

Allgemeine

Berlin, Mittwoch den 7 Februar

Gründung einer neuen evangelishen Parochie auf dem hiesigen köpy- nicker Felde besprochen. Ohne hier auf die leiht zu erkennende Ten- denz dieses Artikels näher einzugehen, möge zur Berichtigung der Angaben desselben Folgendes dienen. Berlín hat bei einer Seelenzahl von circa 350,000 evangelischen Bewohnern, mit Einschluß der Gar- nmjon - Kirche, 18 evangelische Parochial - Kirchen, so daß auf jede derselben durchschnittlich gegen 20,000 Seelen kommen. Unter diesen sind jedoch mehrere Parochieen mit resp. über 40,000, 30,000 2c. Seelen. Daß bei folhen Verhältnissen die kirchlichen Bedürfnisse der Gemeindeglieder die erforderlihe Befriedigung nicht finden können, fällt in die Augen. Es ist daher schon seit mehreren Jahren in die- jen größeren Parochieen die Frage in Anregung gebracht worden, ob nicht zweckmäßiger, als durch Vermehrung der Prediger an den ein- zeliten Kirchen, durch Theilung der Parochieen das firhlihe Bedürf= niß Befriedigung stnden werde. Die öffentlihe Meinung hat sich für die Theilung, als das offenbar Angemessenere, ausgesprochen und be- reits is die louisenstädtsche Parochie mit einem erfreulichen Beispiele den übrigen vorangegangen, indem sie die Theilung beschlossen und die Erbauung einer neuen Kirche für den sich trennenden Theil der Gemeinde, der die Kosten des Baues großentheils selbs übernehmen will, beantragt hat, Jn Anerkennung der Einmüthigkeit und der &reiwilligfeit in Herbeischaffung der erforderlichen Geldmittel hat Se. Majestät der König, nicht, wie der oben erwähnte Artikel sagt, eine A 224 C H S zu den Kosten des neuen Kirchen- aues gegeben, sondern den freien Vlaß für die Kir f

föpnides Selbe bewilligt, f Plaß für die Kirche auf dem

Unter den oben angeführten Umständen kann daher die Erbauung neuer evangelisher Kirchen in Berlin von feinem Unbefangenen als ein überflüssiger Luxus, vielmehr nur als das dringendste Bedürfniß angesehen werden. Wenn hiergegen in dem Schreiben vom 31. Ja= nuar die Angabe gerichtet zu sein scheint, daß doch im Ganzen in Berlin in 38 evangelischen Kirchen und Betsälen regelmäßig Gottes- dienst stattfinde und Predigten gehalten würden , so beruht diese An- gabe, wie {on der erste Blick guf einen \. g. berliner Kirchenzettel ergiebt, auf einem Jrrthum. Außer den oben erwähnten 18 evange= lischen Parochialkirchen findet, mit Ausschluß der Kirchen der franzü= sischen Kolonie, nur noch Gottesdienst statt: in zwei Hospitalkirchen einer Waisenhauskirche, der Hausvoigteikirche, der Charitéfirche, der In= validenhausfirche und der Klosterkirhe. Unter den erwähnten Betsälen, in denen regelmäßig Gottesdienst gehalten werden soll, kann wohl nur der der Brüdergemeinde, und vielleicht auch der der separirten Luthe= raner verstanden sein, welche beide jedoch hier kaum in Betracht kom- men können, Der Saal im Missionshguse is zwar bei dem Ausbau der Louisenkirche interimistisch zum sonntäglichen Gottesdienste benußt worden, sonst aber für gottesdienstliche Versammlungen keinesweges bestimmt. :

_Was endlich die Verhältnisse der katholischen Gemeinde in Berlin betrifft, so dürfte sich die Anzahl der boten Bewohner g wärtig auf etwa 12,090 Seelen mit Ausschluß des Militairs belau- fen. Auch für diese steht bereits dem Vernehmen nach die Erbauung einer neuen Kirche auf einem geeigneten Plaße in nicht ferner Aussicht,

Minden, 2. Febr. Die hiesige Königliche Reaier i durch das heute ausgegebene A C00 AN D a8 binets - Ordre an das Staats = Ministerium zur öffentlihen Kenntniß: Va das Geseh über die bäuerliche Erbfolge in der Provinz West- phalen vom 13, Juli 1836 den Bedürfnissen und Wünschen des Bauernstandes nicht vollständig entspricht, die Beschlußnahme über die deshalb in Antrag gebrachten Abänderungen dieses Gesebes aber einer weiteren Vorbereitung bedarf, so will Jh, um dem Bauern= stande die eigenen Anordnungen über die Erbfolge durch Verträge oder lebtwillige Dispositionen zu erleichtern, und die dem muthmaß- lihen Willen der Erblasser entsprechenden Auseinanderseßungen unter E 26e zu M u den Bericht des Staats - Ministerinms

«osten v, M. für die Provinz Westy ierdurch ei le Solon n, P z Westphalen hierdurch einstweilen 1) Für Verträge, durch welche das Eigenthum einer bäuerlichen

Besibung an nahe Verwandte (§. 622, Tit, 1, Theil 1. des allgemeinen Landrechts) des Besibers oder seines Ehegatten unter Vorbehalt eines Altentheils übertragen wird, genügt die für Verträge über Veräußerungen von Grundstücken überhaupt vorgeschriebene Form, so daß es der, im §. 603, Tit. 2, Thl, L, des Allgemeinen Landrechts vorgeschriebenen gericht- lichen Regulirung des Altentheils nicht ferner bedarf.

2) Für Verträge, welche die Uebertragung einer bäuerlihen Be=

hen, die auf einer starken Anhöhe, an der Stelle des türkischen Dorfes Gumri, mit großen Kosten erbaut is, eine schr feste Lage hat und bereits zu bedeutender Blüthe gelangt ist, Ein liebenswürdiger junger deutscher Arzt, Namens Fränkel aus Wien, nahm si der Landsleute auf die gast- freundlihste Weise an. Dr. Rosen war von seinem viertägigen Fieber gänzlich hergestellt und erwartete nur die vollendete Genesung seines Gefährten Koch, um vereint mit demselben nah Tiflis abzureisen, was etwa in der zweiten Hälste des Dezembers geschehen sein kann, und wo beide Reisende unter mildem Klima den Rest des Wiuters zuzubringen gedachten, Pro- fessor Koch dachte demnächst mit den Resultaten seiner Forschungen heim- zukehren, Dr. Rosen aber, der si täglich in der Handhabung des Türki-

schen vervollkommnete, war gesonnen, da er überall in der nächsten Nähe für seine Zwecke so viel zu Lernendes und Untersuchendes fand, für die nächste Zukunft noch in dem interessanten Gebirgslande zu bleiben, mit der größten Anstrengung alle seine Muße der Erforschung der so „wichtigen kaukasischen Jdiome, von denen das lasische an ihm einen so gründlichen Bearbeiter gefunden hat, zuzuwenden und später vielleicht noch einen Streiszug in das persische Gebiet zu unternehmen, Die Mittel der Reisenden waren auf den \o beschwerlichen Fahrten bedeutend zusammen- geshmolzen, und sie gaben sich der wohl mit Necht begründeten Zuversicht hin, daß das Vaterland ihre der Wissenschaft freudig gebrachten Opfer wür- digen und ihnen eine wirksame Theilnahme nicht versagen werde.

Franz Lißt als Lieder- Komponist.

D , er etwa eine Stunde von da entfernten Stadt Alexandropol hinaufzuzie-

L Dem Heine'’schen Titel folgend, hat nun auch Lißt ein „Buch der Lieder“ herausgegeben, welches, Jhrer Königl, Hoheit der Frau Prin-

eitung.

g

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses Slatt an, sür Serlin die Expedition der Áug. Preuss. é Zeilung : Friedrichsstrasse Ur. 72.

1844.

sibung auf einen Audern betreffen, imgleichen für die Aufnahme,

Aufbewahrung und Publication leßtwilliger Verordnungen, so wie

der Che- und Erbverträge bäuerlicher- Grundbesitzer, es mag

darin über die Besibung allein, oder im Zusammenhang mit anderem Vermögen, Verfügung getroffen werden, haben Gerichte und Notarien außer den baaren Auslagen nur die Hälfte der sonst zulässigen Kosten anzuseben, sofern der Vertrag oder die lebtwillige Verfügung dahin gerichtet is, die Besibung einem nahen Verwondten des bäuerlihen Besißers oder seines Ehe- gatten, oder dem leßteren selbst ungetheilt zuzuwenden.

Diese Bestimmung findet auch auf die Kosten der Eintragung

im Hypothekenbuhe Anwendung, welche durch Verträge oder

lebtwillige Verordnungen dieser Art herbeigeführt werden.

Bei Verträgen, dur welche eine bäuerliche Besibung an einen

Vescendenten des Besißers oder seines Ehegatten, oder an den

leßteren selbst ungetheilt übertragen wird, ist niht der Kauf=

B, sondern nur der Ausfertigungsstempel zu ver-

enden,

4) Den Gerichten wird zur Pflicht gemacht, . gütlihe Auseinander- jebungen über den Nachlaß eines bäuerlichen Grundbesitzers möglichst zu befördern. Die vormundschaftlihen Behörden haben, wenn Pflegebefohlene dabei betheiligt sind, neben dem Interesse der Leßteren zugleih darauf zu sehen, daß der Ueber= nehmer des Bauerguts im Stande bleibe, als tüchtiger Land- wirth zu bestehen, und daß dasselbe in der Familie erhalten werde, Sie werden daher ermächtigt, demjenigen, welcher zur Uebernahme des Bauerguts berufen is oder für geeignet ge- halten wird, dasselbe nah Anleitung der §§. 280 —285 des Allgemeinen Landrechts Thl, 11, Tit, 7 gegen eine ermäßigte Taxe, welche jedo nicht unter ?; des gewöhnlichen Taxwerthes betragen darf, zu überlassen und zur Abtragung der Abfindun=- gen billige Fristen zu bewilligen, ingleichen Auseinanderseßbungen zu bestätigen, welhe zwar von den Vorschriften des Geseßes

-_-

vom 13, Juli 1836 abweichen, jedoch dem Inter =- milie oder dem muthmaßlichen ailen des Ecklesseea at E Die Bestimmungen zu 1 bis 4 finden auf alle bäuerliche Be= \sibungen und bäuerliche Grundbesißer Anwendung, ohne Unter= \chied, ob die Bauergüter dem Erbfolge-Gesete vom 13 Juli 1836 nach den darin in den §8. 1—Z getroffenen Bestimmun-

gen unterworfen sind oder nicht, Berlin, den 5. Januar 1844. Friedrich Wilhelm,

n

Ausland.

Deutsche Bundesstaaten.

Bayern. München, 1. Febr. (A. Z. j je mittag verschied hier im hohen Alter ein Sldereans L Gesinnung, der Königl. Generallieutenant im Generalstab und Oberst= hofmeister Jhrer Majestät der Königin, Fabricius Graf Pocci, Zufolge des jüngsten Regierungsblatts haben Se, Majestät der König der vom Dr, Franz Liszt durch die Schenkung von 1500 öl. beabsih= tigten Gründung eines halben Freiplaßes in der Königl. Blindeu- beschäftigungs - Anstalt dahier die Genehmigung mit der Bestimmun zu ertheilen geruht, daß dieser Theilfreiplaß , unter dem Vorbehalt des landesherrlichen Verleihungsrehts, der „Liszt'sche“ benannt werde Zugleih haben Se. Majestät genehmigt, daß die in Frage stehende e Do Dr. Fr. Liszt sammt dem Ausdruck des Allerhöchsten Wohlgefallens durh das Regierungs 6 j Kenntniß gebraht werde, i s Mane Aen

Württemberg. Stuttgart, 1. Febr, (S. M. starb hier Prinz Ludwig Christian August von Hobeniake- G LL burg, General-Major a. D., 70 Jahre alt.

Kurhessen, Kassel, 3. Febr. (K. A. Z) In j

Sibung der Stände-Versammlung erstattete Va vou L E dritten Bericht des Eisenbahn = Ausschusses über den Bau von Eisen- bahnen in Kurhessen, Der Ausschuß glaubt, den Amendements der Herren von Buttlar 1, von Eschwege, Cassebeer und von Trott fehle die nöthige Grundlage und jeder Anhaltöpunkt zur Beurtheilung der Frage, ob die vorgeschlagenen Mittel für Ausführung der betreffenden

«

Ausspruch („Jch weiß nicht, was soll’s bedeuten“ bis tastischem Schwunge. Der Gesang beginnt mit A natürlichen Parlando.

Ein sanftes Andante zeigt uns dann den ruhi ; fühnem Modulationswech ruhig fließenden Rhein und nah

Bahnen auch angemessen seien, Dagegen verdiene der Vors 5 N gf : gegen ag de Herrn Vice - Präsidenten mehr Berücksichtigung, da eine Erfléunes

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zessin von Preußen gewidmet, in reicher Ausstattung vor kurze j bei Schlesinger erschienen is, und sih äußerer Anne taa e Bände ausdehnen wird. Wir möchten diese Compositionen passender „Ton- gemälde für Gesang und Pianoforte“ nennen, in die der geniale Virtuose, der nun auch als selbstständiger Komponist mehr aufzustreben beginnt die ganze Fülle seiner üppig wuchernden Phantasie und seines überschwän lis hen, im Neich der Töne unersättlich \{chwelgenden Gefühles niedergeloge hat, Es is hier nicht etwa die Rede von faden Bravoursachen , blos S schrieben, damit Sänger und Spieler ihre Fertigkeit zeigen fönnen eben so wenig von brillanten Pianoforte -Etüden mit obligater Singstimme; die fe. lih nicht unbedeutenden, Schwierigkeiten beider Theile sind ‘blos Mittel, welche sich der große Virtuose im Gefühle seiner roßen Herrschaft über alles Technische nicht versagen durfte, wenn erx eben L sei- ner, ihm allcin angehörigen Weise komponiren wollte, Wer sich schon an der Glut und gährenden Leidenschaftlichkeit des Lißtschen Vortrages begei- stert hat, den wird auch die excentrishe Auffassung seiner Lieder niát be fremdenz er wird es natürlich finden, wie dieser ungewöhnliche Geist so phantastish s{hweifende Weisen, die von der Begleitung wie ín lufti

Fcenwagen getragen werden, erfinden mußte. an

Nr. 1: Die Lorelei, Text von Heine. Höchst charakteristisch

führt der Komponist alle Bilder des Dichters vor unserer Seele vorüber

und erreicht dadurch die effektvollste Steigerung von dem einfachen Gefühls- u hohem, phan-

greift die g immer neue Gedankenz do der früheren Motive im Folgenden die Ein

sel die Erscheinung der Lorelei, Bis béer| - h D die gewandte B n e

, #0 gut es sich thun Täbt