1844 / 39 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

- n: der abnehmenden in der Ausfuhr, die mit

“s Sinfh Roe en Gleihmäpigkeit bei den beiden ersten Han- del treibenden Nationen von Europa hervortritt ? E L GE Das französische Handels - Ministerium glaubt, daß die Ve E

d der Absab-Kanäle und die Vermehrung der Einkäufe des ape: Pn Handels im Jahre 1842 ihre Erklärung finden, die erstere gs welche in England die finanzielle Krise von Ame-

in der Reaction, i E E E T ; : bracht hat, so wie auch in der allgemeinen Abnahme E Aindischen E und die zweite in der verdoppelten Thätig-

- ‘schen Judustrie, die wieder geweck wurde dur die Hoss- En lee E don Gang der Ereignisse seitdem gerechtfertigt nung, t, nämlich die Häfen von China sih für die Manufaktur-

vorden 1 e E 2 P r obukié von Großbritanien eröffnen zu schen.

Das mag vollkommen richtig sein für England; aber daß die #bnlihen Wirkungen in Frankreih dur gleiche Ursachen bestimmt worden seien, wird wohl Niemand sageu wollen. Namentlich würde wobl Niemand ernstlich behaupten wollen, daß die Einfuhr von Baumwolle aus den Vereinigten Staaten in Frankrei deshalb zu- genommen habe, weil die französischen Fabrikanten die Hoffnung heg- ten, die Einfuhr ihrer Baumwollenzeuge in China sich vermehren

sehen. G Mt M Es liegt sonah der erwähnten Erscheinung eine andere dauernde und allgemeine Ursache zu Grunde, die mehr oder minder bestimmt in allen Ländern von Europa hervortritt. Diese Ursahhe dürfte wohl aus der ins Uebermaß getriebenen Manufaktur = Production in allen Ländern von Europa sich erklären lassen. Dieses Uebermaß der Manufaktur-Production aber schreibt sih von dem Systeme übertrie= benen Schußes her, welches man zu Gunsten der einheimischen Ju- dustrie annehmen zu müssen glaubte, Während unter der Herrschaft dieses Systems die Production in unablässiger Zunahme begriffen ist, nebmen die Absaß - Kanäle umgekehrt immer mehr ab, aus dem ein- fachen, auf platter Hand liegenden Grunde, weil allmälig jedes Volk den Weg der Manufaktur - Production betritt und in Folge davon auch das Schubsystem sih aneignet. Die Absabwege verschließen sich so gegenseitig; aber die Production läßt uicht nach, weil eine stillstehende Werkstätte als reiner Verlust gilt und man immer auf die Wiederkehr ciner günstigen Bewegung hofft. Daraus erklärt sich zugleich auch die unablässige Vermehrung der Einfuhr der Rohstoffe, namentli derjenigen, die zu Verfertigung von Zeugen nothwendig sind.

Daß die Einfuhr die Ausfuhr an offiziellem Werth übersteigt, fann an sich keinen Grund zu Besorgnissen abgeben, da der Werth der eingeführten Waaren bekanntlih aufs Höchste angeschlagen ist, während grade das Umgekehrte der Fall ist mit den ausgeführten Waaren: aber ein sicherlih sehr unerfreulihes Resultat is es, das zu

212 Die spanische Marie.

¿ Madrid, 24. Jan. Der jeßige Marine-Miuister Portillo wid- met dem ihm übertragenen, bisher so sehr vernachlässigten Fach eine ganz besondere Aufmerksamkeit. So cben hat er der Königin eine Darstellung des vergangenen und des gegenwärtigen Zustandes der spanischen Marine vorgelegt, aus welcher ih folgende Angaben entlehue. Philipp V. if als der Schöpfer der chemaligen Scemacht Spaniens zu betrachten. Unter ihm, der kaum ein einziges Kriegssifff vorfand, zählte Spanien im Jahre 1739 bereits 31 Linienschiffe und 15 Fregatten ausgerüstet. Unter-Ferdi- nand VI. stieg die spanische Flotte auf 60 Linienschiffe und 65 Fre= gatten. Durch die Anstrengungen des Marine-Ministers Valdes wurde die Flotte so vermehrt, daß sie im Jahre 1795, als er das Miuiste- rium uiederlegte, 76 Linienschiffe, 52 Fregatten, 10 Korvetten, 9 Sche- been, 16 Huker, 43 Briggs, 5 Paketböte, 7 Kutter, 10 Goeletten, 4 Galeeren, 2 Galioten und 77 kleinere Fahrzeuge zählte. Darauf trat die Epoche der Abnahme ein. Jm Jahre 1805 sah si die Flotte auf 42 Linienschiffe, 30 Fregatten, 20 Korvetten und 15 Hu- fer beschräuft, und 1814 bestand die ganze Flotte aus 6 ausgerüste= ten und 18 abgetafelten Linienschiffen, 11 ausgerüsteten und 8 abge-= takfelten Fregatten, 9 Korvetten uud einigen Briggs, Diese Anzahl hatte sih 1823 bis auf 4 brauchbare und 4 fast durhaus unbrauh- bare ULnieuschisfe, 10 Fregatten, 9 Korvetten, 10 Briggs und 17 Goe=- letten, von denen uur 7 brauchbar waren, vermindert. Den großen Aufschwung, welchen die spanishe Seemacht im vorigen Jahrhundert nahm, {reibt der Marine = Minister vorzüglich den außerordentlichen Hülfsmitteln zu, die der spanischen Regierung alljährlih aus ihren amerifanishen Kolonieen zukamen, seit den ersten Jahren dieses Jahr- hunderts aber entweder ganz ausblieben, oder sih auf unbedeutende Summen beschränkten. Jene Millionen wurden fast aussließlich für den Bau und die materielle Ausrüstung von Kriegsschiffen verwendet, während dagegen die Bemannung dieser Fahrzeuge mit geschiten Seeleuten vernachlässigt ward / j y

Der Angabe des Marine - Ministers zufolge besteht die spanische Seemacht gegenwärtig aus einem segelfertigen und zwei starker Aus= besserungen bedürftigen Linienschiffen, vier ausgerüsteten und zwei abgetakelten Fregatten, zwei Korvetten, neun Briggs, drei Kriegs- Dampfschisfen und drei unbedeutenden Dampfern, 15 Goeletten mitt- leren Umfanges und neun {wachen Fahrzeugen. Diese Schiffe sind mit tüchtigen, aber s{chlecht bezahlten, unbekleideten, und unter dem Gewicht ihres Elendes erliegenden Marine -Soldaten bemaunt, Die Schiffs-Baumeister entbehren, der Versicherung des Ministers zufolge, der nothwendigsten wissenschaftlihen Vorkenntnisse, und lerneu ihr

Fach nur auf dem Wege der Routine, so daß ihre Leistungen uer Fben

nen das Schiffs-Bauholz hervorgehen soll, werden vernachlässigt und ermangeln der nothwendigsten Pflege.

Dieses i} „das betrübende, aber treue Gemälde“, welches der Marine - Minister von dem Zustande des ihm übertragenen Faches entwirft. Zuerst hat er nun Austalteu getroffen, damit das Ma- rine - Corps bekleidet werde und wenigstens eine Zahlung erhalte. Daneben verfügt ein gestern von der Königin uuterzeichnetes Dekret die Errichtung einer allgemeinen Kriegs-Marineschule (Collèges gé- neral naval militar), in welhem für jeßt 60 Zöglinge für den See- dienst vorbereitet werden sollen, Andere Dekrete werden als bevor= stehend angekündigt. Zu Anfang März sollen einige kleinere Kriegs- schiffe nah den von Spanien vor kurzem wieder in Besiß genomme= nen Juseln Fernando Po und Annabon abgehen, um die Anlegung einer Kolonie zu versuchen und einige Gristlihe zur Bekehrung der dortigen Eingebornen zu überbringen.

Yandels- und Börsen - Uachrichten.

Hamburg, 2. Febr. (B. H) Getraidemarkt. Der Umsay in Getraide war hier seit vorigem Freitag ohne Bedeutung. Für Weizen wa- ren die Preise von voriger Woche nur für die feinsten Qualitäten zu machen, Von Roggen wurde wieder Mehreres pr, Achse zugeführt und mitunter etwas billiger verkauft. Gerste muß einige Thaler niedriger n0o- tirt werden, Hafer bedang, bei kleinen Zufuhren, die Preise voriger Woche. Von Erbsen war wenig Abnahme, und die Notirungen von v0- rigem Freitag konuten nur {wer erreicht werden. Bohnen wurden zu vorigen Preisen willig erlassen. Wien wenig beachtet, Jn Buch- weizen ging nichts um. Nappsaamen preishaltend. Leinsaamen ohne Veränderung. Für Weizenmehl war kein Begehr, und man kaun zu un- veränderten Preisen willig kaufen. Von Schiffsbrod sind mehrerc Par- tieen zu völlig den vorigen Preisen behandelt worden, Für Nappkuchen blieben Nehmer zu den dafür zuleßt bezahlten Preisen, Leinkuchen ohne Veränderung.

Ju Geiraide ab auswärts zu liefern ging hier in den leßten 8 Tagen auch weniger um. Für Weizen in feinstcr Qualität waren einzelne Käufer zu vorigen Preisen, alle anderen Sorten fanden aber wenig Abnahme, und nur, wenn ein paar Thaler billiger, Jn Noggen is wenig umgegangen, weil man die Forderungen dafür etwas höher hielt, Von Gerste sind zwar wieder ein paar 100 Last gekauft worden, doch mußten Verkäufer 1 a 2 Nthlr. im Preise nachgeben. Hafer hat sih auf den Preisen voriger Woche behauptet, Erbsen fanden wenig Beachtung, Bohnen werden noch zu hoch gehalten und sind daher ohne Käufer, Wicken zu vorigen Preisen zu lassen, Buchweizen kommt fast gar nicht vor, Rappsaamen wird fest auf die leßtbezahlten Preise gehalten. Leinsaamen ohne Veränderung. Leinkuchen zu vorigen Notirungen zu haben, Napypkuchen fanden, ab nahen Ablade-Pläzen, willigere Nehmer zu vorigen Preisen,

den ernstesten Betrachtungen veranlassen muß, wenn man sieht, wie in zwei der ersten Länder von Europa die Einfuhr der für die Judustrie nöthigen Rohstoffe unaufhörlich zunimmt, während andererseits der Absaß der fabrizirten Artikel, die Ausfuhr derselben, in Abnahme

begriffen is,

Ein solches Resultat deutet auf vorhandene Grundfchler in dem

von den beiden betreffenden Ländern befolgten Systeme

Oekonomie, die daher dringend einer Reform bedarf, wenn nicht noch Man fkann bei diesem

Anlasse dem deutschen Zoll-Vereine nur Glück wünschen, daß er, diese

{limmere Folgen daraus erwachsen sollen.

Fehler vermeidend,, bisher unerschütterlih auf der von

reich betretenen Bahn fortgewandelt ist, und es is zu hoffen, daß er an den Grundsäßen seiner Stiftung auch ferner festhalten wird.

zu bringen.

der nationalen | sten Lage.

ihm so erfolg-

denen fast aller anderen scefahrenden Nationen zurückbleiben, l so wenig wird deu Offizieren der Marine-Artillerie die Gelegenheit verschafft, ihre Wissenschaft gründlich zu erlernen uud zur Anwendung Ju ganz Spanien is keine Anstalt zur vorbereitenden Bildung der sich dem Seedienst widmenden jungen Leute vorhanden, Der öfonomishe Zustand der Marine-Verwaltung ist in der kläglich- i Dem ganzen Personal der Flotte is der Staat jeßt nicht weniger als 86 Monate an Besoldung schuldig. ist keine Bekleidung angefertigt worden, und die ausgelcerten Arse- nale, deren Erbauung Millionen kostete, stürzen zusammen, während die Ueberreste der Schiffe verfaulen, Die Ausrüstung der wenigen aufgetakelten Fahrzeuge is ebenfalls höchst mangelhaft. dels - Marine beschränkt sich zum großen Theil auf Küstenfahrer und liefert der Flotte feine tüchtigen Seeleute, Die Waldungen, gus de-

folgt :

Qualität.

Seit neun Jahren

Die Han=

p, hiesige Last,

Wien 70 a 76 Nthlr. Cour. p. Last u. Qualität. a 148 Nthlr. Cour. p. Last n, Qualität. Weizen 78 a 95 Nthlr. Bco. p. hiesige Last, Für Roggen 48 a 53 Riblr. Bco, p. hiesige Last. Hafer 25 a 34 Rthlr, Bco. p. hiesige Last, Für Erbsen 48 a2 52 Rthlr. Bco. v. hiesige Last. Für Wien 48 a 52 Nthlr. Bco. p. hiesige Last. a 120 Rthlr. Beo, p. hiesige Last,

Die jeßigen Forderungen für Getraide und Saamen sind jeßt hier wie Hier am Plate: Qualität, Für Noggen 68 a 86 Rthlr. Cour. p. Last nach Qualität. Für Gerste 55 a 76 Rthlr, Cour. p, Last n. Qualität, Cour, p. Last n. Qualität. Für Bohnen 65 a 75 Rthlr. Cour. p. Last n, Qualität.

Zür Weizen 96 a 144 Nthlr. Cour, p. Last nach

Für Hafer 36 a 56 Nthlr. Für Erbsen 65 a 75 Rihlr. Cour. p. Last u. Für Für Nappsaamen 140 Ab auswärts zu liefern; Für Für Gerste 42 a 54 Nthlr. Bco. p. hiesige Last. Für

Für Bohnen 46 a 54 Rihlr. Beo. p. hiesige Last. Für Rappsaamcn 115 Für Leinsaamen 83 a 88 Rihlr, Bco.

Bekanntmachungen.

[118] Ediktal-Citation.

Nachdem über den Nachlaß des am 10, Juni 1843 in Bromberg verstorbenen Regierungs-Chef-Präsidenten a, D. Theodor Gottlieb von Hippel auf Antrag des Erben desselben der erbschaftliche Liquidations - Prozeß per decretum vom 18, November 1843 eröffnet wor- den ist, 0 werden alle diejenigen, welche an dem Nach- lasse des 2c, Hippel aus irgend einem Grunde Forde- rungen zu haben vermeinen, hierdurch aufgefordert, solhe in dem auf den 20. Mai 1844, Vormit- tags 10 Uhr, im Königlichen Ober - Landesgerichts - Gebäude hierselbst vor dem Deputirten, Herrn Ober- Laudesgerichts-Assessor Haak, auberauniten Liquidations- Termine persönlich oder durch zulässige Bevollmächtigte, zu welchen bei etwaniger Unbekanutschast die hiesigen Zustiz-Kommissarien, Justizräthe Rafalski, Schöpke und Eckert vorgeschlagen werden, auzumelden und deren Richtigkeit nachzuweisen, widrigenfalls die ausbleibenden Gläubiger aller ihrer etwanigen Vorrechte verlustig er- flärt und mit ihren Forderungen nur an dasjenige, was nach Befriedigung der sich meldenden Gläubiger von der Masse uo übrig bleiben möchte, werden ver-

__wiejen werden,

Bromberg, den 28, Dezember 1843,

Königl, Ober-Landesgericht, Erste Abtheilung,

[122] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 25. Januar 1844, Das in der Bergstraße Nr. 3 belegene Altermann-

he Grundstük, gerichtlih abgeschägt zu 8111 Thlr

/ Sgr. 6 Pf., soll

am 10, September 1844, Vormitt, 11 Uhr,

an dex Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy-

pothekenschein sind in der Registratur einzusehen,

[121] Nothwendiger Verkauf,

Stadtgericht zu Berlin, den 25. Januar 1844. ü Das vor dem neuen Königsthor an der Chaussee inks belegene Friedrihshe Grundstück, gerichtlich abge-

\häut zu 7443 Thlr, 7 Sgr. 6 Pf., soll

am 3, September 1844, ormitt, 11 Uhr, B der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen,

N

l der heute statigefund í

de? Actiongiea f9 gefun enen General - Versammlung

An erlinishen Feuer - Versicherungs- sa Herr W, Brose nach vorherigem atun

lt mäßigen A Direltor erwählt Laud der Direction wiederum zum

Berlin, den 5 Februar 7 , 7 41 . D ie Direction dexr Vruelden Feuer - Versicherungs- Anstalt, L

V. Hotho. H, Keibel e . C. Meidniger edel,

e A a

4e .

Allgemeiner Anzeiger.

Citerarische Anzeigen.

Jm Verlage der Unterzeichneten is erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen, in Berlin durch

vie Gropiussche Buch- u. Kunsl-

handlung, Königl, Bauschule Laden 12, und sämmtliche dortige Buchhandlungen :

191 Landwirthschaftliche Literatur - Zeituug.

Eine Monatsschrift, Nach dem Beschluß der fünsten Versammlung der deutschen Landwirthe zu Doberan untcr Mitwirkung

von Finanzralh Albert zu Noßla, Wirthschaftsrath Emil André, Vater, in Wien, Professor Bernhardi in Dreißigacker, Komitats - Assessor v. Bujanovics zu Pesth, Stadt-Direktor Cr az in Rüdesheim, Fürstl. Nath v, Dedovich in Kuchelna, Professor G öri in Ho- henheim, Physikus Dr. Heine zu Bitterfeld, Direktor Hosfmann-Bang zu Kopenhagen, Dr. Kalina v. Jäthenstein in Prag, Professor Knaus zu Tübin- gen, Amtsrath Koppe zu Wallup, Dr. Kuers zu Möglin, Negierungsrath Kurz zu Speyer, Geheime Kriegsrath Menzel in Berlin, Nath orst, Secretair der schwedishen Afademie zu Kopenhagen, Professor Niecke in Hohenheim, Direktor Dr, Schweitzer in Tharand, Oekonomierath Th aer in Möglin, Professor Dr. Schulz in Eldena, Dr, Schmid in Jena, Frei- herr v, Tresskow auf Friedrichsfelde, Nentbeamter Dr, Ungemacch in Würzburg, Wirthschaftsrath W a - niek in Prag, Geh. Hof-Domainenrath v, Weckher- lin zu Hohenheim, Oekonomicerath Dr, Zeller in Darmstadt, Begründet und herausgegeben von L, H. Fischer, Großh. oldenb, Staatsrathe u. Präsidenten der Negie- rung des Fürstenthums Birkenfeld, des Großh, oldenb. Haus- u, Verdienstordens des Herzogs Peter Friedrich Ludwig, Kapitular-Kleinkreuz, Ritter des Königl. preuß, Rothen Adler-Ordens 3ter Klasse, unter der verantwortlichen Redaction von L, W,. Fischer, Ober - Gericht8antwvalt. Dritter Jahrgang 1844, 18 Hest, Preis für den Jahrgang von 12 Heften 6 Thlr,

Frankfurt a, M, 5 i. Joh. Christ. Bermanusche L g (F. E. Suchsland).

Buchhandlun

Jn allen Buchhandlungen is zu haben, in Berlin (Stechbahn 3), Posen uud Bromberg bei (È, S. O 1s Mittler :

Dr, F. A, Hauschild's Nathgeber für alle diejenigen, welche eine

Wasserkur gebrauchen wollen, Eine vollständige Belehrung über den innerlihen und äußerlichen Gebrauch des falten Wassers, oder; Anleitung, durch die richtige Anwendung des falten Wassers nicht nur die Gesundheit zu erhal- ten, sondern auch fast alle Krankheiten zu heilen. Mit besonderer Rücksicht auf das Heilverfahren in den be- rühmtesten Wasserheilanstalten, zur deutlichen Beleh- rung für die, welche zu Hause eine Kaltwasserkur in ihrem ganzen Umfange anwenden wollen, 8, Gehef-

tet, Preis 127 Sgr.

[106]

[107 b]

Bei Simon Schropp & Co, in Berlin, JTäger- strasse No, 24, ist erschienen :

Karte von Patästina nach den nenesten Quellen, vorzüglich nach den BRobinsonschen Untersuchun- gen, bearbeitet und gezeichnet von H, Kiepert, Her- ausgegeben vom Professar Dr, Carl Ritter, 1842, berichtigt im Jahre 1813, Preis 20 Sgr,

Auf besondere Veranlassung des Herrn Prosessor C, Ritter, der ein solches Blatt namentlich sür scine Vorlesungen über Geographie von Palästina für un- entbehrlich hielt, übernahm Herr H, Kiepert die Ausarbeitung desselben um s0 lieber, da er anch die Construction der grölseren Karten zu Robin- sons Verk ausgesührt hat.

Das Hauptblatt giebt Palästina im weitesten Um- fange, im Massstabe von gg der wahren Länge. Die Kartons enthalten : 1) die Sinai-Halbinsel, west- lich bis zum Nil, im Massstab 7-775, mit Angabe des Zuges der Israeliten durch die VVüste, 2) einem besonderen Plan des Sinai - Gebirges im Massstab 66, 3) einen Plan von Jerusalem, welcher die aus der alten ‘Topographie bekannten und die wich- tigsten neueren Y unkte enthält, wobei jedoch die auf blossen Legenden bernhenden falschen Lokal- Angaben, die sich fast auf allen anderen Planen finden, absichtlich weggelassen worden sind.

Anzeige die Werke Friedrich l des Großen betreffend! Die in unserem Verlage rechtmäßig erschienenen Ausgaben der Werke Friedrichs Il. fi fortwäh-

rend durch uns, so wie durch alle Buchhandlungen des Jn- und Auslandes zu beziehen, Berlin, 3, Februar 1844,

Die Boßsche Buchhandlg.

Von dem großen Stahlstiche, 5 Thlr, an Werth (der Anfall des Löwen), welcher gls

[120] Prämie

u Paynes Universum. mr Jahrg. (in 12 Heften à 7 Sgr.) grTalis gegeben wird, liegt ein Exemplar in der (D Yo p i U Óz schen Buch - u. Kunsthandlg.,

Königl, Bauschule Laden Nr. 12, zur Ansicht bereit und wird mit dem 12ten Hefte den resp, Sub- \kribenten überliefert, Bestellungen auf dieses schöne und billige -Werk nimmt obige Buchhandlung an,

London und Leipzig. Brain & Pay ne, [109 b]

Doubletten der Königl, Sammlungen zu Berlin aus antiken, mittelalterlichen und neueren Mün- zen, antifen Vasen 2c. bestehend, sollen Anfang April versteigert werden, Das gedrute Verzeichniß davon ist bei mix, Zimmerstraße Nr. 65, zu haben.

Nauch, Königl, Kommissions-Nath,

[106 b] Eine Ziegelei

von 2 großen Oefen auf einem Gute unfern Berlin, unmittelbar am schiffbaren Wasser, ist zu verpachten. Adressen werden erbeten im Jutelligenz- Comtoir sub U, 125, ?

105 b | Es L idat mir zur Freude, hierdurch öffentlich aus- sprechen zu können, daß die von dem Maschinenbaumstr. Herrn Dr. Kufahl ersundene und bei meinem Dampf- fessel angewandte neue Feuerung ihrem Zwecke voll- kommen entspriht, Gegen frühere Einrichtungen beträgt die Brennstoff - Ersparniß dem Geldwerthe nah mehr als die Hälfte, Das Brennmaterial sind Rauen- he Braunkohlen, doch brennen auch Steinkohlen mit dem besten Effekt in dieser Feuerung,

Berlin, den 5, Februar 1844,

C, Bohnhoff, s Kaufmann und Fabrik-Besiger.

Mit Bezug auf die vorstehende Erklärung des Herrn C, Bohnhoff zeige ih den Herren Fabrik - Besißern anz ergebenst an, daß ih die Anlage von Braunkoh- en - Feuerungen fortan als einen Hauptzweig meines Geschästs betrachten werde, und bitte dieselben , sich in dieser Angelegenheit verirauensvoll an mich zu wenden.

Berlin, den 5, Februar 1844,

Dr, L Kufahl, Maschinenbaumeister, Potsdamer Str, 35,

Das Abonnement beträgt :

2 Üthlr. sür X Iahr.

4 Kthlr. - # Jahr.

S M I Jahr. in allen Theilen der Monarchie

L ohne Preiserhöhung.

J nserkious-Gebühr für den anm etner Zeile des Alla: Anzeigers 2 Sgr. h

VELIER,

Inha Lf

Amtlicher Theil. j : Ls, Inland, nigsberg. Erinnerungsfest der Freiwilligen. Witte- rung. Magdeburg. Zweig-Verein der Gustav-Adolph-Stiftung. Suhl. Feier des Reformationsfestes in der Grafschaft Henneberg. Deutsche Bundesftaaten. Bavyern. München, Die Reise des Prinzen Luitpold. Personal-Nachrichten, Nürnberg. Schneefall im Fichtelgebirge, Württemberg. Stuttgart. Auffindung der Verunglückten im Zahnberge, Tübingen. Bevölkerung. Kur - hessen, Kassel. Vertrag mit Sachsen-Weimar-Eisenach, Desterreichische Monarchie. Wien, Ankunst des Vladifa von Montenegro. Preßburg, Die Einführung der Geschwornengerichte von den Ständen angenommen. Ragusa, Erdstöße, Nußland und Polen. St, Petersburg. Vermählung der Groß- fürstin Elisabeth mit dem Herzog von Nassau. Kaiserl, Manifest, Frankreich. Paris. Erörterungen in den Büreaus über die Supple mentar- und außerordentlichen Kredite für 1843 und 1844 und Verhand- lungen über die Erhaltung des Postdienstes neben den Eienbahnen. Dotationsfrage, Angebliche Beschwichtigung Salvandy's, Laroche- JZacquelin an seine Wähler. Briefe aus Paris. (Kammer-Sigungen vom 2, Februar: Gesey über den Sekundär- Unterricht in der ‘Pairs- Kammer; Deputirten - Kammer: Tod des General Bertrand ; Budget in den Büreaus, Die Lage des Kabinets nach der ministeriellen Presse z Salvandyz Hof-Trauer; Sturm.) Ï Großbritanien unv Jrland. London. Eröffnung des Parlaments, Thronrede der Königin, Eine Scene in der Dubliner Queens-Bench. Niederlande. Schreiben aus dem Haag. (Die Limburger Separa- listen; Finanzpläne; General van den Bosch und Graf de Heerdt +4; Herr von Rochussen soll wieder Finanzminister werden z Denfmünze zu Ehren des Königs Wilhelm 1. ; Bevölkerungs-Statistik.) Schweden und Norwegen. Stockholm, Befinden des Königs. Spanien, Briefe aus Madrid (Concha und Serrano z Saragossa.) und Paris, (Vlicke auf die gegenwärtige Lage Spaniens; die Rückkehr der Königin Mutter.) ; Portugal. Schreiben a!s Lissabon, (Nesultat der Adreß-Debatten.) Türkei. Schreiben aus Paris. (Die National-Milizen.) Handels- und Börsen-Nachrichten. Berlin. Börse, Königs- berg, Breslau und Magdeburg. Makftberiht. Pari s. Börse. London. Getraidemarkft. Amsterdam. Börsen- und Marktbericht,

Königl. Schauspielhaus. (Französisches Theater: Benefiz des Herrn Fran- cisque.) Fr. Grund: Handbuch u. Wegweijer für Auswanderer nach den V, St, v. Nord - Amerika, Schreiben aus Sicilien, (Kunst-

und Literatur Notizen.)

Beilage.

Amtlicher Theil.

Angekommen: Der General-Major und Junspecteur der ten Artillerie-Jnspection, von Scharnhorst, von Stettin.

Abgereist: Der General-Major und Kommandant von Grau- denz, von Barfus, nah Graudenz.

Durchgerei s: Der General-Major à la Suite Sr. Majestät des Kaisers von Rußland, von Krusenstern, von St, Petersburg fommend, nah Kopenhagen. j

Uichtamtliher Theil.

JnlaudD.

Königsberg, 5. Jan. (K. Z.) Das am 3. Februar hier gefeierte Erinneruugsfest der Freiwilligen hatte eine besondere Weihe durch die von Sr, Majestät dem Könige Allergnädigst zur Aus-= s{müdung der Festhalle bewilligten Fahuen des oftpreußishen Natio- nal - Kavallerie- Regiments erhalten, welche bisher im Zeughause zu Berlin aufbewahrt worden, Jn dankbarer Anerkennung dieser neuen Königlichen Huld wurde der Sr. Majestät dem Könige durch den Fommandirenden General Herrn Grafen zu Dohna ausgebrachte Toast mit dem lebhaftesten Jubel aufgenommen, sodann aber au, nach Ver- lesung der Namen der Frauen und Jungfrauen Königsbergs, welche diese Fahnen für die zur Befreiung des Vaterlandes sich sammelnden Krieger gestickt, diesen Frauen und Jungfrauen ein daukerfüllter Toast ge- bracht, welchem si ein von Herrn Prof. Burdach zu diesem Zwecke gedich-= tetes Lied würdig anschloß. Am folgenden Tage Morgens versammelten sich die Freiwilligen in Begleitung ihrer Söhne wieder in der Festhalle und brachten nah einem Lebehoch für Se. Majestät den König unter An-= führung des National-Kavalleristen Majors Freiherrn von Huellessem und unter militairischer Musik diese Fahnen nah dem Rathhause, wo-

U

Königliches Schauspielhaus, Französisches Theater, Benefiz des Herrn Francisque.

Unter den Leistungen unserer französischen Gesellschaft finden wir in den jüngsten Wochen nur die Vorstellung zu erwähnen, welche am 1, Fe- bruar zum Besten des beliebten Künstlers Francisque bei ganz gefülltem Hause stattfand. Gegeben wurden drei neue Stücke, darunter die beiden ersten unter Mitwirkung einer jungen interessanten Debütantin, der Dlle, Mary vom pariser Varietäten-Theater, Sie hießen :

41) Hermance;, ou: Un an trop tard. Eine dreiaktige, mit Ge- fang untermischte Komödie, worin Mad. Ancelot, die Verfasserin, für den ihren Arbeiten gemachten Vorwurf dcr Langeweile keine Gegenbeweise liefert, Wenn überhauyt ein Vaudeville für die deutsche Natur ctwas Un- erquicklihes hat, so ist dieses in cinem noch höheren Grade der Fall, wenn wir nicht durch einen gefälligen, anregenden Juhalt wieder damit ausge- \söhnt werden, die Handlung durch aus -allen Opern zusammengestoppelte Melodieen ausstaffirt zu schen. Leßteres läßt sich auch auf das genannte Stück anwenden, das in seinen sentimental -seriösen Stellen wenig Anzie- hendes darbietet, obwohl nicht zu leugnen is, daß einzelne Scenen recht pifant gehalten sind, wozu wir namentlich die rechnen, in welher der Dün- fel eines reih gewordenen Epicier mit dem eben so stark hervortretenden Dünkel einer alten adeligen Dame in eine Parallele gestellt wird. Jn der Darstellung dieses Parvenü war Herr Francisque von drastiger Wir-

Preuß

Allgemeine

Donnersiag den Yie

S Zuars ck E 2

selbs sie dem an der Spihe einer Deputation des Magistrats und der Stadtverordneten stehenden Herrn Ober = Bürgermeister zur Aufbe

wahrung übergeben wurden, Mit dem Versprechen, sich nach Jahres

rist wieder zu diesem Erinnerungsfeste zu versammeln und die Söhne, welchen dieser Tag eine Erinnerung an die Vaterlandsliebe der Väter gewähren jolle, in der Freudigkeit zu erziehen, Alles für König und Vaterland zu opfern, trennten sich die Freiwilligen in der Hoffnung, dieses echt vaterländische Fest noch oft zu erneuern. :

s Der Schneefall ist seit zwei Wochen so bedeutend, daß das Wild sh in die Stadt wagt, um Nahrung zu suhen. So hat man am 2. Februar (wenn uns recht berichtet ist) Mittags einen Wolf, der über den Pregel kam und an der Sternwarte sich zeigte, verfolgt aber nicht erreicht, Abends fand man wieder seine Spur ; er hatte denselben Weg zurückgelegt, den er gekommen war. ;

__ Magdeburg, 1. Febr. (M. Z.) Anm heutigen Tage hat hierselbst, um der dur die hiesige Zeitung erlassenen Aufforderung zur Bildung eines protestantish - evangelischen Hülfs-Vereins zu ett- sprechen, cine sehr zahlreihe Versammlung von Männern jedes Stan- des stattgefunden und is, vorbehaltlich höherer Genehmigung, die Bildung eines solchen Vereins erfolgt. Derselbe nennt sich, gegen- über der im gesammten deutschen Vaterlande bestehenden Gustav- Adolph=Stiftung und gegenüber dem Provinzial-Verein zu Halle für die preußishe Provinz Sachsen, einen Zweig-Verein, ohne jedoch sein Bestehen an die Fortdauer dieses Provinzial-Vereins zu binden. Die Versammlung entwarf die Statuten des Vereins, genehmigte aus= drücklich die einzelnen Bestimmungen derselben und schritt sodann zur Wahl eines Vorstandes, bestehend aus 5 Beamten, welhe die Ge= schäfte des Vereins leiten.

Suhl, 27. Jan. (Erf. Z.) Die beiden leßtverflossenen Tage waren für die Bewohuer der ehemaligen gefürsteten Grafschaft Heu- neberg, namentlih deren volfkreihster Fabrik= und Handelsstadt Suhl, Tage großer Freude, Nachdem Se. Königliche Majestät zu geneh- migen geruht, daß das 300jährige Jubiläum der durh den leßten gesürsteten Grafen von Henneberg, Georg Erust, erfolgten Einfüh= rung der Reformation in Henneberg am Tage Pauli Bekehrung ge- feiert werde, und mit den nachbarlihen Regierungen von Sahsen= Weimar und Meiningen, denen. ein Theil der ehemaligen Grafschaft zugefallen, Vereinbarungen über die würdige gleichzeitige Feier ge- trossen waren, wollte Suhl in dieser Hinsicht am wenigsten zurück- stehen. Jn Folge eines von dem Magistrat, der Stadtverordneten- Versammlung und dem Kirchen -= und Schulvorstande ausgegangenen, gest-Programmes ertönte {hon Abends vorher (24, Januar), #o wie am Morgen des Haupt-=Festtages selb, das feierlihe Geläute aller Gloden. Nach hierauf am ersten Festtage abgehaltenem vor- bereitenden Vormittags=Gottesdienst in beiden dichtgefüllten Kirchen, seßte sich vom Rathhaus am Marktplaße aus der vom erwählten Jestverein geordnete Jubelfeierzug nah der Kirche zum heiligen Kreuz durch dichtgedrängte Massen von Einwohnern und fremden Gästen in Bewegung, eröffnet von der Bürgershüßen-Compagnie und zwei Test- Marschällen, gefolgt von allen Schulkindern nebst 414 Lehrern, der Geistlichkeit, dem Kirchen- und Schulvorstand, den Königl. Militair= und Civil-Behörden nebst Gewehrfabrik= Besißern, dem übrigen Per- sonal der Königl. Gewehr =Revisions = Kommission, den Medizinal= Personen, der Kaufmaunschaft, dem Männer = Chor, den zahl- reichen Zünsten und Handwerken, Stadtverordneten, Vezirks- Vorstehern, Schiedsmännern, so wie deren Stellvertretern, und beschlossen vom Magistrat und seinen Beamten. Als nach der geist- und gemüthvollen Jubel-Predigt die erbaute Versammlung in größter Ordnung zurückgekehrt war, ertönte zum Beschluß der kirchlichen Feier für die erwahsenen Christen unter des Allmächtigen freiem Himmel ein inbrünstiges „Nun dauket Alle Gott!“ Noch ergreifender reihte sich die gestrige Feier der Schuljugend an, welche, eine festliche Schaar von anderthalb Tausend, begleitet von Lehrern und geistlichen Hirten, nah der Kirche zog. Vom „geselligen Verein“ waren An- stalten zur Speisung von 150 Armen, und von vielen Zünften zur Erquikung der Kinder, namentli) bedürftiger Genossen getroffen, auh während des Festes ein Scherflein gesammelt, zu einer unter dem Namen Luther-Stiftung ins Leben gerufenen, bleibenden milden Stiftung.

Ausland.

Deutsche Bundesstaaten.

Bayern, München, 3. Febr. (Fr. M) Laut Nachrichten aus Florenz vom 26, Januar traf Se. Königl, Hoheit der Prinz Luitpold von Bayern in erwünschtem Wohlsein von seiner Reise nach

fung, und auch Dem, Mary, als Valeria, ganz auf ihrer Stelle, wie denn überhaupt das Stück recht brav gegeben wad.

2) Le Démondela nuit, zwceiaktiges Vaudeville von Bayard und Arago. Zwei anerkannt geschickte Zusammenwürfler drolliger Lebens- bilder, Auch hier, wo eine bekannte Jntrigue eines auswärtigen Hofes zum (Gegenstand der Darstellung gewählt is, bewährt sich dieses ihr Talent, so daß das Stück hon mehr ansprah, wozu das leichte gefällige Spiel der Dlle, Marv als Ehrendame Mathilde nicht wenig beitrug. Die Ehre dcs Hervorrufs wurde ihr zu Theil.

3) Indiana et Charlemagne, Karnevals - Posse in drei Akten von Bayard und Dumanoir, Dieses längst beliebte Stück (in das Répertoire du théátre français à Berlin unter Nr. 17 der zweiten Serie aufgenommen) gehört zu denjenigen, welche fast nur von Franzosen gemacht werden fönnen. Es giebt cin Bild aus dem Mansardenleben einer fröhlicen pariser Griseite und cines eben so aufgeräumten (das Wort in seiner doppelten Bedeutung genommen) und leichtsinnigen pariser Ouvrier, zwei Menschenarten, wie sie nur Paris in solcher bestimmten Ausprä- gung he: vorbringt. Wenn schon der Jnhalt höchst ergößlich is, so fanden die beiden Personen, woraus die Posse besteht, an Herrn Villars und Dem, Mélanie zwei vorzüglihe Darsteller: insbesondere übte die Scene, wo das in zwei getrennten Kammern par distance sich wiedererkennende Paar eint Quadrille tanzt und unter den Klängen der Auberschen Ambassadrice (Ah! le beau bal! Vive le carneval!) das Allant en avant, das Tra- versant, das Balançant und am Schluß sogar das Galopant ausführt,

einen sehr erheiternden Einfluß auf die Zuschauer und wurde stürmisch bis

ische Zeitung.

Februar

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses Blatt an, sür Serlin die Expedition der Allg. Preuss. Zeikung : Friedrichsstrasse Ur. 72,

1844.

Spanien und Portugal, nach einer mehr als zweimonatlihen Abwe- enheit, über Livorno zurückfehrend, wieder in Florenz ein und bezog die im Palast Pitti für denselben in Bereitschaft gehaltenen Gemächer. Dem Vernehmen nah wird der Prinz während der Dauer des Kar- nevals an diesem Hofe verweilen, An des im vergangenen Sowm- mer von hier nach St, Petersburg zurückgekehrten Freiherrn von Stiegliß Stelle ist als Legations-Secretair bei der russischen Gesandt- schaft dahier Fürst Obeolensky eingetroffen. Ueber die Zeit der Rü- fehr des Gesandten, Herrn von Severin, verlautet nichts Zuverlässiges.

Nürnberg, 4. Jan. (F. M.) Vom Fitelgebirge schreibt man fast Unglaubliches über die enormen Schnee-Anhäufungen, welche die Communicationen ungemein hemmen. Auf den Ebenen liegt der Stnee acht Fuß hoh, und in einzelnen Orten sind die Häuser bis zu den Schornsteinen überschneit, so daß man zu Thüren und Fenstern förm- liche Gänge ausgraben mußte.

Württemberg. Stuttgart, 2. Febr. (S. M.) Gestern Nachmittag wurde endlich der Schacht auf dem Zahnberge nieder-= getrieben und die beiden Verunglückten aufgefunden todt, wie man erwarten mußte. Sie hatten sih in dem alten Schachte emporzu=- arbeiten gesuht und waren ohne Zweifel bei dessen zweitem Ein- sturze am 19ten (bei welchem auch einer der zu Hülfe eilenden Ar= beiter erschlagen wurde) erdrückt worden,

Túbinugen, im Febr, (S. M.) Die Bevölkerung der hiesi- gen Skadt betrug, mit Einschluß von Ammerhof und Schwärzloch, am Ende des vorigen Jahres 9016 Seelen, unter welchen jedoch die Skudireuden (854) uicht mitbegriffen sind. Die Zahl der Familien stand auf 1724, Proflamirt wurden im leßten Kirchenjahre in der hiesigen Stistskirche 55 Paar, getraut 48 Paarz Kinder wurden ge- boren 244; gestorben sind 223 Menschen.

_ Kurhessen. Kassel. Die Nr. 1 der Geseßsammlung für Kurhessen bringt ein Ausschreiben der Kurfürstl. Ministerien der auswärtigen Angelegenheiten und der Justiz, vom 25. Januar, eine mit dem Großherzogthum Sachsen - Weimar - Eisenach abgeschlossene Uebereinkunft wegen verschiedener Gegenstände der Strafrechtspflege betreffend. Hiernach sollen die von den Unterthanen des einen Staats in dem Gebiete des anderen begangenen Verbrechen \o bestraft wer= den, als wären sie in dem eigenen begangen worden 2c, 2c.

; Oesterreichische Monarchie. j Wien, 2. Febr. Der vor einigen Tagen hier angekommene Vladika von Montenegro is bereits von dem Fürsten Metternich und von dem russischen Gesandten, Graf Medem, empfangen worden.

. Preßburg, 27. Jan. (A. Z.) In der heutigen Cirkular= Sibung wurden die Verhandlungen über die Geshwornen - Gerichte beendigt und die Einführuug derselben mit 27 Stimmen gegen 20 angenommen, Die Frage, ob unadeliche Jndividuen als Geshworene fungiren können, wurde ebenfalls bejahend entschieden.

Nagusa, 16. Jaù. (W. Z) Am 13ten d. M.,, gegen acht Uhr Abeuds, verspürte man hier eine leichte Erderschütterung, welcher ein helles, dem Wirbeln einer Trommel ähnliches Geräusch voranging. Auf den in den früheren Tagen herrshenden Südostwind stellte sich in bezeihneter Nacht volllommene Windstille ein, und die Temperatur von —1°R. stieg bis auf + R.

Gestern um 1 Uhr 15 Minuten Morgeus wurden die hiesigen Einwohner durch eine Erderschütterung aus dem Schlafe gerüttelt, welche ziemlih heftig wäwund der ebenfalls ein starkes Geräusch vorausging z der Stoß war s{hwingender Art und dauerte etwa zwei Sekunden, Um halb 6 Uhr Morgens verspürte man eine zweite, an Dauer und Gewalt minder starke Erschütterung, als die frühere, und um 7 Uhr 50 Minuten Abends trat, nah einem blendenden Blize, eine heftige Erschütterung ein, welche fast zwei Sekunden währte, Der Meeresstand ist sehr niedrig, der Himmel umwölkt, das Thermo= meter steht auf + R., das Barometer auf 28‘ 2“, die Wind= richtung is Süd=Süd-Ost,

Die hiesige Bevölkerung, welche seit vier Monaten mit diesen furchtbaren Erscheinungen in so häufiger Berührung steht, scheint sih gewissermaßen damit vertraut gemacht zu haben, daher sie sich auch von dem anfänglichen Schrecken ziemlich erholt hatz übrigens leben schr Viele, in Folge der bereits überstandenen derartigen Ereignisse, der öfteren Wiederholung der Erdstöße und der davon leicht zu er= wartenden Unfälle, welche bei längerer Dauer wohl noch unheilvoller sein könnten, noch immer in großer Besorgniß.

Russland und Polen.

St. Petersburg, 1. Febr. Gestern hat die Vermählung der Großfürstin Elisabeth, Tochter des Großfürsten Michael, mit dem

verlangt, Von nicht geringerer Wirkung waren die darauf folgenden Sce- nen, wo die Huissiers wechselseitig hinter's Licht geführt werden und endlich das würdige Pärchen in Folge seiner übereinstimmenden Neigungen, Lebens- Ansichten und Verhältnisse sich zu einer Heirat, wahrscheinlich einer Mariage à la St. Jacques, entslicßt, u,

Handbuch und Wegweiser für Auswanderer nach den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika. Von Fraucis Grund. Stuttgart, Cotta, 1843,

Herr Grund, dessen lehrreihe Schriften über Amerika bekannt sich dur vorstehendes Werk ein neues und großes Verdienst werben V die Stelle oberflächlfchen Anpreisens und einseitigen Klagens und Jammerns tritt hier cin besonnener, gründlicher Unterricht über Alles und Jedes, was den Auswanderer zu wissen nöthig und nüplich itz also über Zeit , Ueber- fahrt, Kosten, Anstrengungen, Aussichten, Leiden, Belohnungen, Auswahl und Preis des Landes, Art des Anbaues u. \. w. Es is unmöglich und (da jeder Betheiligte das Werk selbs lesen soll) auch unnöthig, längere Auszüge zu geben; doch mögen folgende zwei Stellen, heiterer Art , hier Plat finden. „Haltet euch nicht zu lange in den Scestädten auf. Es is dort theuer zu leben, und die Wirthsnatur is unter allen Zonen dieselbe, Trinkt nicht mit jedem liederlihen Gesellen ob der Freude, daß ihr unterweges nicht ersoffen seid; denn in Amerika denft Niemand an