1844 / 42 p. 4 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

S D T res” A ara e s T wt mos ‘Yar cane O E 1A R ren

I D I E M C Ter ad e

S d daß es, nachdem int Nathe mit Mehrheit vón Salvandy Pana, u ie beschlossen war, endlich doch dem

ciner Stimme díe Verweigerung der

ine E Gebende Í seine Es E "Îso dem Ministerium vor

offenem Kriege m! der Verwaltung des Person des Herrn Dufa 12, Mai, Jebt endlich st: i Salvandv, in die Opposition zurü, Wir hab sagten, daß di shwindet, mentalen Kr nigthum, im A benen

schließend und aufreizend ist.

Die erleuchteten Männer der Majorität schen nicht ohne Bestürzung diese allmälige Lichtung, welche unter die Opponenten, unter dic Verdächtigen die monarchischsten Männer stößt, wie die Herren Thiers, Dupin, v. Salvandv. Wo wird man endlich inne halten? Mit dem Wunsche, eine mehr und mehr homogene Majorität zu haben, würde man, man nehme sich wohl in

eineu Nachfolger am Hofe von Turín gegeben hat.

N d behalten, ber Node nas in Eitel, »positi then mit den Nepräsentanten aller Verwaltungen, die

i Opposition Zu Hnd. Sechs Monate nah seinem Eintritte war es in Gun Ss t Herrn Thiers und allen politischen Männern, welche in 4. Márz figurirt hatten. 1842 bekämpfte es in der ure die gemäßigten Grundsäße des Kabinets vom stößt es cinen Minister vom 15, April, Herrn von

en also nicht leiht hin gesprochen, wenn wir mit Bedauern je Grundlage, auf welcher die Gewalt beruht, mehr und mehr Und in welcher Zeit sehen wir dieses Schwinden der gouverne- äfte mit an? Ju einer Epoche, wo das constitutionelle Kö- ngesichte großer Schwierigkeiten, des Beistandes aller erge- Männer, aller Kapazitäten bedarf, die es bereits erprobt hat. Man gewahrt nicht, daß, während man sich brüstet, es besser zu vertheidigen, man cs isolirt, und daß man bei der Ambiion, sich fest zu zeigen, aus-

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herabzubringen.

Die Wiederaufri

Acht, dahin kommen, die Majorität in eine Minoxität umzuwaudcln und

Das hauptsächliche Verdienst, die vorzüglichste Stärke der wohl ver- standenen constitutionellen Regierung isst die Breite ihrer Basis, der loyale Aufruf, den sie an alle Meinungen, an alle sozialen Fähigkeiten richtet, daß sie zur Erreichung des gemeinen Besten mitwirken sollen. Seid ihr aufrich- tig der Constitution, der Dynastie von 1830 ergeben ; nehmt ihr ohne Hin- tergedanken an, was durch unsere lcte Revolution gegründet worden ist; das genügt, das Land wird eure Dienste annehmen und an der Regierung ist es, sie zu benußen zu wissen. Die Regierung von 1830 trat mít dem edlen Ehrgeize auf, Jedermann befriedigen zu können; so haben wir alle glorreichen Erinnerungen des Kaiserthums annehmen, chren schen,

tung der Statue Napoleon's, die Zurükverlangung sei- ner Hülle von England , die Anfüllung der Gallericen von Versailles mit den . Bildern seiner Siege, alles das hat den Beifall, die Svmpathie des Landes gefunden, Frankreich hat seiner Regierung Dank dafür gewußt, daß sie nicht den ausschließenden Geist der Restauration hatte und sih nicht das Ansehen gab, als halte sie die constitutionellen Grundsäze für unvereinbar mit dem Kultus des Nuhmes und der Nationalitäï. Wenn der Herr Minister des Auswärtigen sich mehr diesc edelherzigen Gesinnungen ins Gedächtuiß zurückgerufen hätte, in welchen das Land und das Königthum von 1830 sich begegneten, so hätte er nicht die unpassende Apologie auf die Tribüne gebracht, welche in diesen legten Tagen cine so verhängnißvolle Wirkung gehabt hat. Frankreich fühlt mit bewundernswerthem Just etwas Höheres giebt, als die innere Freiheit: nämlich die National - Unahb-

zukommen,

inkt, daß cs noch

sollen glaube.

hängigkeitz in die

( sem Punkte hat es eine unbezähmbare Empfindlichkeit, die man nicht Ungestraft verwundet, Nehmen wir ein anderes Beispiel dieser Zartheit des Nationalgefühls. Sicherlih Frankreich will den Frieden und möchte jeyt den Genüssen desselben \sich hingeben. Es hat weder die Leidenschaften, noch den Enthusiasmus mehr, welhe während der Republik und des Kaiserreichs es gegen Europa warfen, man sih_ täuschen, wenn man in seinem Namen den Frieden um den Preis gewisser Oyfer erkaufen zu dürfen glaubte: auf diese Weise würde man dem Ziele entgegenwirken, welches man erreichen will, Frankrei hat jeßt wohl das Gefühl, daß es für den europäischen Frieden mindestens Alles gethan hat, was es thun konnte, und daß es den anderen Völkern zum Ucberflusse bewiesen hat, daß es keinen Plan gegen die allgemeine Ruhe hegt: es will jeyt seinen Einfluß nah außen ausdehnen, seine moralische Autorität sichern, und insbesondere is es überzeugt, daß es Niemanden mehr Konzessionen zu machen hat, Wir sprechen hier aus, nicht blos, was die Opposition denkt, welche stets zu den auswärtigen Fragen etwas mchr Wärme mitbringt, sondern selbst die Majorität. An den Regierenden ist cs, sih diese Gesin- nungen einzuflößen , welche Alle theilen, darin die Stärke zu shöpfen, um sih nach Außen Gehör zu verschaffen. Die leßten Adreß-Debatten werden in Europa einen Wiederhall finden, dessen Echos anfangen, zu uns zurück-

Nichtsdestoweniger würde

Wer könnte in dieser Sprache den Einfluß des Herrn Thiers verkennen. Dies is die einzige Bemerkung, welche ich beifügen zu

Bekanntmachungen.

127] E Dc D

Alle diejenigen, welche an die aus der Schuld und Verpfändungs - Urkunde vom 12. April 1827 zufolge Verfügung vom 8. Mai cejd. für den Anton v, Paszke im Hypothekenbuche des Ritterguts Lebno Nr. 132. Litt. A, Rubr. 11, Nr. 12, eingetragene und gemäß Cession vom 23. März 1832 ex decreto vom 8, Juni ejd. für die verwittwete Kriegsräthin Kummer, geborene v. Naßmer, subinskribirte, jeßt zu löschende Post von 600 Thlr, und das darüber ausgefertigte Jnstrument, als Eigenthümer, Cessionarien, Pfand- oder Briefs-Jn haber, Ansprüche zu haben vermeinen, werden Behufs Anmeldung eventual, Geltendmachung derselben zu dem

am 1. Mai 1844, Vormittags 11 Uhr,

vor dem Deputirten, Herrn Auskultator Baron v. Schröt- ter, im hiesigen Ober-Landesgerichts-Gebäude anstehen- den Termine hierdurh unter der Verwarnung vorgela- den, daß sie bei ihrem Ausbleiben mit ihren etwanigen Ansprüchen präkludirt, ihnen deshalb ein ewiges Siill- schweigen auferlegt und das gedachte Kapital im Hy- pothekenbuch von Lebno 132 A. gelösht werden wird,

Marienwerder, den 30. November 1843.

Civil - Senat des Königl, Ober - Landesgerichts,

12140] Bekanntimachung.

Die beiden verbundenen, unter Nx, 33 und 34 cat. in der Baustraße hierselbst belegenen, unter Nx. 25 des Hypothekenbuchs verzeichneten, den Stadtbaubeamte Jungserschen Eheleuten gehörigen Häuser, abgeschäßt auf 5339’ Thlr. 7 Sgr. 8 Pf, zufolge der, nebst Hvpo- thekenschein und Bedingungen in infitem Büreau Nr, 1 einzusehenden Taxe, sollen

am 28, Juni 1844, Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle, im Jnstructions - Ziminer Nr, 2, vor dem Herrn Land - und Stadtgerichts-Rath Goehde subhastirt werden. Kolberg, den 28, November 1843, : Königl, Land- und Stadtgericht,

[160] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 19, Januar 1844. Das in der Kronenstraße Nr. 3 belegene Blumesche Grundstück, gerichtlih abgeschäßt zu 18,342 Thlr. 8 Sgr. 3 Pf., soll Schulden halber am 13, September 1844, Vormitt. 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Negistratur einzuschen. Die dem Aufenthalte nah unbekannte Real-Gläubi- gerin, die Wittwe des Kaufmanns Lan, Emilie gebo- rene Tempelhagen, wird hierdurch öffentlich vorgeladen,

[161] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 1, Februar 1844.

Das in der Schießgasse Nr. 18 belegene Schumanusche (Hrundstück, gerichtlich abgeschäßt zu 9004 Thlr. 20 Sgr,, soll am 17. September 1844, Vorm. 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzuschen,

Die Wittwe Köhler, Johanne Margarethe geborene Bethge, wird zu diesem Termin hierdurch mit vorgeladen,

Die Handels-Akademie in Danzig [121 b] betreffend.

Mit dem 1. April d. J. beginnt der neue Kursus in beiden Klassen der Anstalt; die Vorkenntnisse ter guf- zunehmenden jungen Leute in allen Gegenständen des dargebotenen Unterrichts bestimmen die Aufnahme in eine oder die andere Klasse, und die Verpflichtung zur Theilnahme geschieht für Ein Jahr bis 31. März 1845. Der ganze Unterricht ist auf 32 Stunden wöchent- lih in jeder Klasse vertheilt, Die Meldungen geschehen bei mir, wo au die Bedingungen der Aufnahme zu erfahren sind ; für solche Personen, welche den Unter- richt nur theilweise wahrnehmen wollen, wird ein be- sonderes Uebereinkommen getroffen, Seit bald 12 Jahren hat sh erwiesen, daß die Anstalt geeignet ist, die erforderliche Ausbildung sür den Kausmannsstand allen anzueignen, welche, mit der Befähigung dazu, zu- gleich Folgsamkeit, Fleiß und Ausdauer vereinigen. Eine baldige Meldung vor dem 1. April is um so wünschenswerther, als ein späterer Eintritt immer mit einigen Jnkonvenienzen verbunden is,

Danzig, den 5, Februar 1844, Richter,

Direktor der Anstalt,

[2263] Ediklial-Ladpun .

Johann Georg Teichert au

s S sid V den Jahren 1820 oder 1821 i Wobn orte Königswalde entfernt und seit jener Zeit von sei-

nem Leben und Aufenthalte keine Na Po wie fim Bart ta f fmden / eit scinem x denn zwang, Jahre verslosen, uebi ed teh welche an dessen Vermögen als Erben oder font ír gen einen Anspruch zu haben vermeinen, und zwar der he wesende zur Empfangnahme seines bei hiesigem Depo- sito verwahrt liegenden Vermögens, unter j

nung, daß Teichert bei scinem Außenbleiben werde für todt geachtet und scin Nachlaß denen, welche die näch- sten Rechte darzuthun vermögen, überlassen werdcu, Leßtere aber bei Strafe des Ausschlusses und bei Ver- lust ihrer Ansprüche, so wie der Nechtswohlthat der Wiedereinsezung in den vorigen Stand, kraft diejes eladen O den 23, Mai 4:84:4: zu rechter früher Gerichtszeit an hiesiger Justizamtsstelle entweder in Person oder durch genügend legitimirte Ge- vollmächtigte zu erscheinen , ihre Ansprüche anzumelden und zu beschcinigen, mit dem zu bestellenden Kontra- diftor rechtlih zu verfahren, binnen 4 Wochen zu be- schließen,

ven 27 JUn4:-: 484.4 der Inrotulation der Aften und

dent: 1240144844 der Eröffnung eines im Fall des Außenbleibens für publizirt zu achtenden Beschcids oder sonstiger rechtli- cher Weisung sich zu gewärtigen.

Auswärtige Juteressenten haben zur Annahme künsf- tiger Ausfertigungen Bevollmächtigte im hiesigen Orte bei 5 Thlr. Strafe zu bestellen.

Zwickau, den 4, Dezember 1843.

Das Königl, Sächs, Justizamt daselbst, Heisterbergk.

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Braunschweig, Februar 1844.

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ao Lebewohl- Polonaise va

demselben Komponislen zu Theil geworden ist.

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Inhalt.

Inland. Königsberg. Bevölferung.

Deutsche Bundesstaaten. Bayern. München. Errichtung eines Leihhauses, Ofktoberfest, Rechnungs - Ablage des Aus\chuses für Unterstüßung der Deutschen in Griechenland. Reutte. Außerordent- licher Schneefall, Sachsen-Koburg-Gotha. Gotha. Gesct.

Frankreich. Paris, Die Presse über die englische Thronrede und Adreß-Diskussion. Der Bischof von Chalons ais Vertheidiger der Je- suiten. Abnahme der Bankgeschäfte im vorigen Jahre.

Türkei, Konstantinopel. Verbot des Verkaufs türkischer Bücher an Ungläubige. Unterhandlungen wegen Abseßung Yaver Pascha?s. Genugthuung wegen Beleidigung eines Mitgliedes der englischen Botschaft, Griechische Renegaten. Entschädigung der Maroniten.

Vereinigte Staateu von Nord-Amerika. Schreiben aus N ew- York. (Finanzen; Handels-Bewegung des Staates New-York.)

Handels - und Börsen-Nachrichten, Magdeburg und Ham- burg. Marktbericht,

Inland.

Königsberg, 9. Febr, (K. A, Z.) Nah der statistischen Tabelle von Königsberg befauden sich am Schlusse des Jahres 1843 daselbst mit Einrehuung des Militairs 72,264 Seelen. Davon famen auf das Militair 3159 aktiv im Dienste, 54 männliche Familien- glieder und Dienstboten und 1215 weibliche Familienglieder und Dienstboten. Bei dem Civilstande war unter 67,376 Persouen die überwiegende Hälfte weibl. Geschlechts, nämlih 37,476 (und nur 29,900 männlichen Geshlechts), Die Stadt hat 20 Kirchen und Bethäuser, 26 Schulgebäude, 3960 Privat-Wohnhäuser, 582 Fabrik- Gebäude, Mühlen und Privat = Magazine, 2063 Ställe, Scheunen und Schoppen, 73 Militgir-Gebäude. :

Ausland. Deutsche Bundesstaaten.

Bayeru. München, 3. Febr. (Fr. M.) Mit Vergnügen haben wir die auf Allerhöchste Genehmigung Sr. Majestät des Kö-= nigs gestüßte Errichtung eines städtischen Leihhauses in dem ehemali= gen Jsarthor - Theatergebäude vernommen, denn es is dadur eiuem wesentlichen Bedürfnisse unserer Stadt abgeholfen, indem es an ge=- wissen Tagen, an welchen der Pfänderwechsel regelmäßig sehr bedeu- tend is}, den Pfandgästen in der bisher einzigen Leih - Austalt an der heiligen Dreifgltigkeits-Kirche ohne mit Gewalt sich durch die Masse von Menschen zu drängen, oder Tagelang warten zu müssen, nicht möglich war, ein Pfand zu erhalten oder einlegen zu können, was den großen Nachtheil für die Pfandgäste hakte, daß sie um theueres Geld Leute dingen mußten, welche entweder der Gewalt widerstehen konn= ten, oder zureihende Muße hatten, den zu großen Andrang abzuwar- tenz abgesehen tavon, daß Leute aus der Jsarvorstadt und dem Lehel {on beinahe einen halben Tag versäumen mußten, um zum Leih hause selbst und wieder zurücckzukommen. Es föunte zwar eingewendet werden, daß die Bewohner dieser entfernten Stadttheile das etwas näher gelegene Privat=Leihhaus in der Vorstadt Au benußen könnten, wo sie bekannt schr prompt behandelt werdenz allein grade diese Klasse von Men-= schen hat auch auf den Zinsfuß zu sehen; indem das fragliche Privat - Leihhaus durchaus zehu Procent für sich berechnen darf, während die städtishe Leih = Anftalt in München von gerin- geren Pfändern bis zu 150 Fl, Werth nur § pCt, und von den höher Giltingen nur 67 pCt. und zwar nicht sür die Gemeinde, son- dern nah Abzug der Regie-Ausgaben , ausschließend zum Zwecke der Wohlthätigkeits-Austalten erheben können, Nachdem Leihhäuser ein moralisches Bedürfniß sind, weil fast Jedermann in die Lage kommen fann, augenblicklich gegen sihere Prozente und innerhalb des Jahres beliebiger Wiederheimzahlung Geld zu bedürfen, und es nicht selten viel darauf ankommt, das Geld shuell zu erhalten, so ist die Errich = tung eines neuen Verseb = Lokales unter städtisher Garantie für das Publikum gewiß sehr erwünscht, und verdient den aufrichtigsten Dank gegen unseren König, auf Allerhöchstdessen Geheiß auch diesem, \o wie so vielen anderen Uebelständen unserer Stadt s{chon abgehol= fen wurde. :

Das Central-Landwirthschaftsfest für 1844 wird am 6, Oktober beginnen und soll, nah dem Willen des Königs, noch dadurch eine besondere Weihe erhalten, daß die Versammlung der deutschen Land- und Forstwirthe zu derselben Zeit in München statthaben wird,

Múünchen, 4. Febr. (M. p. Z.) Das Jntelligenzblatt von Ober-Bayern vom 2ten d. enthält eine, die Sammlung für die in Griechenland befindlihen unbemittelten Deutschen zum Behufe ihrer Rückkehr in das Vaterland betreffende Bekanntmachung folgenden wesentlihen Jnhalts :

„„Nachdem Se. Majestät der König am 18, Oktober v. J. Allergnädigst zu genehmigen geruht haben, daß für die in Griechenland befindlichen, größtentheils aus Bayern bestehenden, dem Militair nicht angehörenden Deutschen, welche in Folge der September - Ereignisse daselbst brodlos ge- worden sind und, um dem ihnen drohenden Elende zu entgehen, die drín- gendsten Bitten um Unterstüßung zur Nücckkehr ins Vaterland gestellt haben, eine Sammlung veranstaltet werde, zu deren Erhebung Comités gebildet werden sollten, hat sich unterm 22. Oktober v. J. (wie im Kreis-Jutell[,- Bl. S, 933 bekanut gemacht worden) ein Comité für die Haupt- und Re- sidenzstadt gebildet, welches sohin mit höchster Genehmigung des Königl. Mini- steriums des Junern vom 30, Okt, v, J, an zugleich die Function eines Central- Comité's übernommen hat, 1nd gegenwärtig aus folgenden Mitgliedern be- steht: aus dem Königl. Staaisrathe und Negierungs-Präsidenten von Hör- mann (Vorstand), aus dem Königl, Kämmerer und Reichsrathe Grafen August von Seinsheim, aus dem Königl. Kämmerer und General - Major von Hevdeck, aus dem Dom- Dechant Ritter von Oettl (Secretair), aus dem Königl, Kämmerer, Polizei-Direktor Frhrn, von Karg-Bebenburg (Kas- sier) und aus dem 1sten Bürgermeister der Haupt - und Residenzstadt Dr. Bauer. Die bis zum Schlusse des Jahres 1843 eingegangenen Gelder für Unterstüßung der in Griechenland bcfindlichen unbemittelten Deutschen zum Behufe ihrer Rückkehr in das Vaterland betrugen, und zwar: 1, von den Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften 2560 Fl, li. von den Königlichen Stellen und Behörden zu München 1791 Fl. 5 Kr. 111. von den Sammlungen in der Haupt- und Residenzstadt 1129 Fl. 31 Kr., 1V. Reinertrag des von dem Pianisten Dr. Franz Liszt am 27, November v. J. veranstalteten Konzeits 1231 Fl, 42 Kr., V. von den Lokal - Comités in Ober - Bayern 864 Fl. 30 Kr,, V1. von den übri- gen Regierungs - Bezirken 7453 Fl, 2% Kr,, Vll. vom Auslande 496 Fl, 59 Kr., im Summa 15,626 Fl, 49% Kr, Hiervon wurden bis zum 31, Dezember v. J. verausgabt, und zwar: 1. an das Ministerium des Königlichen Hauses und des Acußera 7500 Fl, zur Bestreitung der Kosten der Ueberschiffung von Griechenland nach Triest und zur Unterstüßung der hülfêbedürftigen heimkehrenden Deutschen in Griechenland und bei ihrer Ankunft in Triest, für welche leßtere in Athen an 12 Köpfe 1161 Fl. 46 Kr, und an e E rere Andere in kleinen Gaben 70 Fl, verausgabt worden. 11. Für Post- porti und Post-Einschreibgebühren 22 Fl. 35 Kr, 111, Für Unterstüßungen an dahier angekommene, aus Griechenland zurügekehrte, unbemittelte Deutsche 386 Fl,, wovon 17 Bayern 272 Fl, 1 Besterreicher 4 Fl, 1 Württember-

Beilage

273 zur Allgemeinen Preußischen

Zeitung.

Moöntag den 12! Februar.

ger 10 Fl, ,-1 Braunschweiger 100 Fl. erhielten, Zusammen 7908 Fl. 39 Kr., so daß auf das Jahr 1844 ein Kassabestand von 7718 Fl. 143 Kr. überging. Scit dem 1, Januar d. J. sind bis zum heutigen Tage an weiteren Einnahmen: 1, vou den Königlichen Stellen und Behörden in München 60 Fl, U. von drn Sammlungen in der Haupt - und Residenz- stadt 11 Fl. 48 Kr., 111. von den Lofal-Comités in Ober - Bayern 77 Fl. 39% Kr,, [V. aus den übrigen Regierungsbezirken 397 Fl. 17 Kr., V. vom Auêlande: 1) aus Preußen 17 Fl. 30 Kr., 2) aus dem Königreich Sachsen 26 Fl. 15 Kr., 3) aus dem Grofherzogthume Hessen 228 Fl, 53 Kr., jomit 272 Fl, 38 Kr. Zusammen 819 Fl, 418; Kr. ecinge- gangen, dagegen aber seit dem Asten d. M. weiter für Vereins- zwecke verausgabt werden: l. an das Ministerium des Königlichen Hauscs ind des Acußeren für den oben angeführten Zweck 2500 Fl, 11. für Porii 1 Fl, 5 Kr,, 11. für Unterstüßung an dahier angekommene, aus Griechenland zurügefehrte, unbemittelte Deutsche 88 Fl., nämlich an 7 Bavern 68 Fl., an 1 Frankfurter 20 Fl, Zusammen 2589 S O Al 19 daß dermal für die Zwecke der Sammlung die Summe von 5948 Fl. 287 Kr. noch bereit liegt, welche indessen, da die Zahl der Hülfsbedürftigen überhaupt noch nicht mit Sicherhcit ermittelt und insbesondere der zur Bewirkung ihrer Rückkehr in das Vaterland nöthige Geldbetrag mit einiger Zuverlässigkeit nicht zu bestimmen ist, vor der Hand für Unterstüßungen der heimgekehrten Deutschen allenthalben uur unter Beschränkung auf das un- abweislichste Bedürfniß verwendet werden kann,“ ;

Neutte, 3. Febr, (A. Z) Es steht zu besorgen, daß uns der in den lebten Tagen im nördlichen Tyrol stattgehabte außeror= dentliche Schneefall mancherlei Unglück bringen werde. Am 28. Ja-

nuar ereignete sich der erste Unfall am Fernstein. Eine ungeheure Lawine stürzte sich gerade vor dem Weiler Fernstein über die Land- straße und bededckte in einer Höhe von 75 Fuß die darunter liegende Mühle. Ein Maun hatte darin gewohnt und wurde durch die La- wine begraben. Sobald sih die Nachricht davon verbreitete, wurde an der Ausgrabung gearbeitet, Nachdem man 60 Fuß tief gegraben, fand man den Mann noch beim Leben und zog ihn herauf. Auf der Straße selbst erhöhte die Lawine den Schnee auf 50 Fuß, so daß man mehrere Tage Arbeit benöthigen wird, um die Communication mit Reutte herzustellen, Ein zweites Unglück ereignete sih gestern in unserer Nähe. Eine Lawine überschüttete eine Mühle mit 11 Per= sonen, wovon nur noch vier gefunden wurden; wo die Mühle gestan- den, fand man nihts mehr, als den Ofen. Es is leider noch Vie= les der Art zu befürchten.

Heute ift seit zwei Wochen der erste Tag, an welchem es nicht shneit. Hier im Orte haben wir vier Schuh hohen Schnee; auf der Straße nah Junsbruck liegt er gewöhnlich sechs, an manchen

L

Stellen 15 bis 30 Schuh hoch.

Sachsen-Koburg-Gotha. Gotk 5. Febr. (A. A. Die Gesebsammlung für das BeiäHdui Gotba E T ein Geseß von 135 §8, über die Intestat-Erbfolge und verschiedene damit in Verbindung stehende Rechtsverhältnisse, welches der nun=- mehr verewigte Herzog Ernst von Sachsen-Koburg und Gotha unter dem 2, Januar d. J. erlassen hat, Jm Eingange sind die Beweg- gründe zu diesem Geseße mit folgenden Worten angegeben: „Wir Ernst 2c. haben in Erwägung, daß die in Unserem Herzogthume Gotha geltenden Vorschriften über die Jutestaterbfolge, so wie über den Anfall, Erwerb und Verlust der Erbschaften, über Collation, Pflichttheil, Enterbung und Uebergehung und über verschiedene andere damit in Verbiudung stehende Fragen theils unter sich und von den einshlägigen geseblihen Bestimmungen in den benahbarten Staaten vielfach abweichen, theils in der Anwendung zu mancherlci, der Rechts= sicherheit gefährdenden Zweifeln Anlaß geben, theils auch veraltete, den Forderungen der Zeit und den Rücksichten, welche die Wohlfahrt der Familien und insbesondere die Lage nachgelassener Ehegatten in Anspruch nimmt, nicht genügende Anordnungen enthalten, für nöthig gefunden, erwähnte Vorschriften einer Reviston unterwerfen und in Folge der desfallsigen Vorarbeiten, unter Beirath Unserer getreuen Stände, das nachstehende Geseß entwerfen zu lassen, das sich jedo lediglih auf das frei vererblihe Vermögen bezieht und darum auf Lehen und Fideikommisse, deren besonderes Recht eine abweichende Erbfolge und Erbfolgeordnung mit sih bringt, keine Anwendung leidet.“

Lranüret ql

_Paris, 5. Febr. Die englishe Thron-Rede beschäftigt mehrere pariser Blätter, Der Courrier français is nit besonders zu- frieden damit, Zwischen den paar Worten der Königin von England, meint er, hinsichtlich des guten Einverständnisses zwischen Frankreich und England und den warmen Ergüssen der französishen Thron - Rede und ihrem herzlihen Einverständniß sei doch ein gar zu gro= ßer Unterschied. Derselben Ansicht is der Commerce. Die France findet die Rede völlig unbedeutend, Der National geht noch weiter, „Erniedrigt Euch nur“ sagt er, „dies is der Dauk, der Euch im Angesicht Europa's zu Theil wird. Eine Kälte, die bis zur Verachtung geht. Jhr habt diese Verachtung wohl verdient. Aber was wird nun die Kammer thun? Möge sie den Mann, deu sie öffentlih als Ueberläufer und Verräther gehöhnt und gebrand=- markt hat, immerhin dem britischen Dünkel überlassen; aber möge sie auch ihre eigene Würde gegen diese Verachtung wahren!“ Auch die Diskussion über die Adresse im englischen Parlamente wird heute, in- sofern Frankreih dabei berührt wurde, von fast allen pariser Blät= tern besprohen. Das Journal des Débats sagt: „So deut= lihen und wiederholten Beweisen der Achtung und des Wohlver= haltens gegenüber wird man der öffentlichen Leichtgläubigkeit nicht mehr beweisen fönnen, daß England Frankreich nur zu verlegen und zu demü- thigen suche, Die Erneuerung des guten Einverständnisses der beiden Staaten war von Seiten aller Parteien ein Gegenstand. der Beglück= wünschung, und diese Zustimmung der geachtetsten Whigs und Tories muß die Vereinigung der beiden Länder dauerhaft und fest machen.“ Auch der Courrier français spricht sich in ähnlihem Sinne aus, „Wir finden““, sagt er, „mit Vergnügen, daß Whigs und Tories von Frankreich in Ausdrücken gesprochen haben, die seiner würdig sind. Sie haben namentlich die Vortheile hervorgehoben, welche die Ver=- bindung Frankreihs und Großbritaniens bringen muß, und dabei Alles vermieden, was unser Nationalgefühl auch nur leise berühren konnte.“

Der Bischof von Chalons hat im Univers wieder ein Send- schreiben veröffentlicht ; diesmal tritt er als Vertheidiger der Jesuiten auf und klagt darüber, daß die gerühmte Freiheit der Charte diesem Orden versagt werden solle, wobei es eigentlich auf die ganze Geist- lichkeit und auf die ganze Religion abgeseits sei, „Was““, sagt er, wir verlangen nichts als in einem dunklen Winkel athmen zu dürfen, und man möchte uns gern ersticken und zermalmen. Man hüte sich: es würde ein Schrei des Unwillens in der christlichen Welt sih er- heben. Es E 0e Niemand sich täuschen. Man will dem Ka- tholiziómus zu Leibe, eben so sehr wie den Congregationen. Das Wort Jesuit t nur ein uns Allen gemeinsamer Name, denn es ist N mit Katholik, Jn diesem Sinne, das sage ih frei, bin auch ih Jesuit, sind alle UpineGeißliden Jesuiten,

alle unsere guten Christen sind es, und wahrlich wir renen es uns zur

Ehre. Ja, wir sind Jesuitenundwirwerdenes immer sein. Wer kann uns auch daran hindern? Wären wir frei, wenn sih Je= mand dem widerseßen dürfte? Welche Lüge, welche Täuschung wäre dann eine solche Freiheit. Da ih von Natur und kraft der Charte frei bin und thun fann, was Niemanden schadet und was ih für mi als gut betrachte, wer will mich da hindern, Jesuit, Benedifkti= ner, Kapuziner, Trappist, Dominikaner zu sein? Aber das is nicht Alles, Jhr verwünscht die Congregationen und wißt doch, wenn es euch genehm is, von ihren Diensten Nußen zu ziehen. Ja, für euch durhwandern die Jesuiten jene wilden Länder, wo sie euch Freunde bereiten, indem sie das Evangelium verkündigen z für euch reisen Trap= pisten nach Algier, wo sie so viel nliben, wie eine Armee; für euch lehren so viele Priester in anderen Ländern, wozu ihr selbst sie auf= muntert und ihnen Missionen ertheilt. Das Geseß, saget ihr, hat nur weibliche Orden erlaubt; is denn eure vielgerühmte Freiheit nicht auch für Männer gemaht? Wie viel Widersprüche überall, in eurem Benehmen und in eurer Logik!“

Der Gouverneur der Bank, Graf d’Argout, hat so eben seinen Jahresbericht über die Operationen dieses Jnstituts abgestattet. Es geht daraus hervor, daß die Handelswelt im verflossenen Jahre we= niger als sonst die Hülfe dieser großen Kredit - Anstalt in Anspruch genommen hat, Die steigende Bewegung, welche sih seit mehreren Jahren in den Geschäften der Bank zeigte, hat plößlich innegehalten, ohne daß der Handel irgendwie gelähmt gewesen wäre. Die Ab= nahme beträgt 185 Millioxen auf 1268 Millionen in den Operatio= nen der Central-Bank, Dessenungeachtet zeigen die Zoll-Einnahmen keine Verminderung der Fabrication, im Gegentheil, die Einfuhr von Rohstoffen zur Verarbeitung is in fortdauerndem Steigen begriffen. Man glaubt daher diesen \{einbaren Widerspruch theils durch häu- figere Abmachung der Handelsgeshäste in Baarzahlungen, wozu der Ueberfluß an Kapitalien die Hand biete, theils durch hier- aus entspringende ungewöhnliche, außerordentlihe und daher vorübergehende Diskontirungen, die der pariser Handel außer= halb der französischen Bank gefunden, erklären zu müssen. Während diese Bank im Jahre 1842 Wechsel zum Werth von 944 und 1841 von 886 Millionen diskontirte, hatte sie deren im vorigen Jahre nur zum Belauf von 7715 Millionen Fr. zu diskontiren. Jhre Vorschüsse auf Kanal-Actien sanken von respektive 16 und 17 auf 13 Millionen. Die Vorschüsse auf Renten betrugen nur 26 Millionen gegen 35 Mil= lionen im Jahre 1842, doch war hier das Jahr 1843 wenigstens im Plus gegen 1841. Auf Barren aber beliefen sih die Vorschüsse im Jahre 1841 auf 93 und 1843 nur auf 25 Millionen. Jm Ganzen betrugen die Vorschüsse, welche dem pariser Handel im vorigen Jahre gewährt wurden, 1083 Millionen, im Jahre 1842 aber 1268 und im Jahre 1841 wenigstens 1212 Millionen. Erst seit 1839 is} indeß in dieser Beziehung die Gränze einer Millarde überschritten, in den 18 vorhergehenden Jahren blieben die Vorschüsse zwischen 500 und 900 Millionen. Bei den Comtoiren der Bank von Frankreich, deren Zahl sich auf 10 beläuft, die zu Angoulème, Besançon, Caen, Cha- teguroux, Clermont -Ferrand , Grenoble, Montpellier , Rheims, St. Etienne und St. Quentin ihren Sih haben , sind dagegen die Ge- \häs}te gestiegen ; sie diskontirten 1841 einen Werth von 186 Mil= lionen, 1842 von 239 und 1843 von 240 Millionen. Jndeß bleiben diese 10 Comtoirs, denen die Central-Bank im vorigen Jahre noch ein elstes zu Mühlhausen, zu Gunsten der Jundustrie des Elsasses, hinzugefügt hat, in ihren Operationen weit hinter den 9 selbstständi= gen Departemental-Banken zurück, die zu Bordeaux, Rouen, Nantes, Lyon, Marseille, Haver, Lille, Toulouse und Orleans bestehen und die im vorigen Jahre einen Werth von 523 Millionen, also mehr als das Doppelte jener 10 Comtoire der Bank von Frankreich, diskfontirt haben, obgleich ihr Kapital zusammen nur auf 23 Millionen sich beläuft. Man betrahtet es als einen großen Fehler der Ceutral -= Bank, daß sie sich die Hauptpläße des Handels und der Jundustrie, mit Ausnahme von Paris, hat ent= gehen lassen und ihre Comtoire erst zu errichten angefangen, als sich bereits Lokal -= Banken dieser wichtigen Orte bemächtigt hatten. An Papier hatte die französishe Bank zu Paris nur für 230- Millionen durchschnittlih im Umlauf, was im Vergleich zu ihren Baarschaften, theils aus Staatsfonds, theils aus Privat - Depots bestehend, zum Belauf von 226 Millionen, als eine viel zu geringe Circulation er-= scheint, indem fast auf jeden Thaler Papier ein Thaler in Baarem fömmt, so daß in dieser Hinsicht der Gewinn dieses Instituts geradezu Null sein muß. Das von den 9, Departemental-Banken in Umlauf geseßte Papier betrug im vorigen Jahre 69,735,700 Fr., also fast ein Drittel der Circulation der Französischen Bank und dreizehnmal so viel als die Circulation ihrer 10 Comtoire, deren Bankbillets sich nur auf den Werth von 5,929,000 Fr. beliefen. Anerkennung findet die im vorigen Jahre an alle diese Comtoire ergangene Ermächtigung, das Papier eines jeden Ortes, an welchem ein solches Comtoir besteht, zu diskontireu,

Türkei.

Konstantinopel, 17. Jan. (A. Z) Jeder aufrichtige Freund der Türkei und ihrer Juteressenten bemerkt hier mit großem Bedauern, daß die’ Pforte täglih neue Rückschritte zu dem früheren System des Fanatismus und der Unduldsamkeit maht. Als einen neuen Beweis führe ih Jhnen das unlängst an die türkishen Buch= händler ergangene Verbot an, den Ungläubigen Bücher, namentlich religiösen Jnhalts, zu verkaufen. Dieses Verbot ist zwar nicht ver= öffentlicht worden, aber ih kann Sie aus den zuverlässigsten Quellen versichern, daß alle Buchhändler Konstantinopels im Geheimen höheren Ortes die strengsten Instructionen “hierüber erhalten haben. Dem Gouvernement kana aus der Maßregel kein anderer Vortheil er= wachsen, als der, in den Augen des Volks als strenggläubig zu gelten! Ferner bemerkt man in allen Verwaltungszweigen das Stre=- ben, sich so {nell als möglich der europäischen Angestellten zu ent= ledigen und sie durch Türken zu erseßen. Dieses wird von vielen Ober-Beamten auf eine so verleßende Art ausgeführt, daß von Seiten der europäischen Gesandtschaften Reclamationen entstehen. Bekannt= lih protestirte Sir Stratford Canning gegen die Abseßung des Ad= mirals Walker. Die Pforte kam darauf mit ihm dahin überein, daß Walker seine Decoration behalten dürfe, daß der Groß-Admiral Halil Pascha den Befehl der avi 2 zurücknehmen müsse, und daß sodann mit der englishen Gesandtschaft eigene Unterhandlungen darüber er= öffnet werden sollen. Vielleicht wird Walker mit dem Titel eines R auf Halbsold geseßt. Dem General Jochmus dürfte dasselbe bevorstehen. :

Sir Stratford Canning hat noch eine andere nicht minder un=- angenehme E mit dem Kapudan Pascha beendigt. Kurz vor den Festen des Bairam wurde der junge Lord Napier, welikee Attaché bei der hiesigen tuglisden Gesandtschaft is, von einem Soldaten der Marine ohne alle Veranlassung unter dem Zurufe von „Giaur, Giaur““ dur eineùu Steinwurf gesährlih am Kop

verwundet, Canning ver- langte von dem Kapudan Pascha strenge Bestrafung, worauf derselbe